Grüner Produktionsdruck mit Konica Minolta die Druckbranche im ökologischen Umbruch? Intelligentes Umwelt- und Energiemanagement gehört mehr denn je zu den zentralen globalen Fragen, denen sich Konica Minolta zu stellen hat. Mit der Ökovision 2050 hat das Unternehmen seine langfristige und ehrgeizige Umweltvision verbindlich festgeschrieben. Um den eigenen ökologischen Fußabdruck stetig zu minimieren, setzt Konica Minolta auch bei seinen Produktionsdrucksystemen auf technologische Innovation. In der Verkaufspraxis steht das gewachsene ökologische Bewusstsein jedoch noch häufig in Konkurrenz zu betriebswirtschaftlichen Überlegungen. Doch das Geschäftsmodell von Konica Minolta Business Solutions zeigt: Intelligente Konzepte, um Ressourcen und Umwelt zu schonen, können sich durchaus rechnen. Auch die Druckbranche greift den Trend auf: Mit der EcoPrint widmet sich mittlerweile sogar eine eigene Messe ausschließlich der nachhaltigen Druckproduktion. Viele kleine Schritte verbessern das Ganze Ralf Tienken ist Leiter des Produktmanagements Production Printing bei Konica Minolta Business Solutions Deutschland. Für ihn beginnt Green Printing in seiner Branche schon im Detail: Beim Produktionsdruck ist es wie im Umweltschutz insgesamt: Es sind viele kleine Schritte, die zur Verbesserung des Ganzen beitragen. Tienken hat dabei eine Reihe von Features im Kopf, die diesem Ansatz folgen. Seit Jahren nutzt Konica Minolta beispielsweise in seinen Produktionsdrucksystemen größtenteils den im Jahr 2000 entwickelten Polymerisationstoner Simitri. Dessen Produktion benötigt bis zu
40 Prozent weniger Energie als pulverisierte Toner, auch entstehen bei der Herstellung durch Polymerisation rund 33 Prozent weniger CO 2 -Emissionen. Rund zehn Prozent des Toners bestehen aus Biomasse. Diese ist CO 2 -neutral im Recycling, was die Öko-Bilanz der Konica Minolta-Systeme weiter verbessert. Auch die sogenannten Deinking-Eigenschaften der Konica Minolta-Systeme spielen eine große Rolle. Denn das weitgehend rückstandslose Entfernen von Toner und Druckfarben aus bedrucktem Papier ist für das Recycling von entscheidender Bedeutung. Doch umweltschonende Effekte entstehen nicht nur durch technische Innovation der Systeme. Auch Druckereien haben Möglichkeiten, den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen in ihr Geschäftsmodell zu implementieren. Diese beginnen bei der Wahl der Zulieferer, Nutzung regenerativer Energiequellen und enden beim Vollwärmeschutz des Gebäudes oder der Wärmerückgewinnung aus dem Drucksaal. Immer mehr weisen Druckdienstleister sogar eine Zertifizierung nach den hohen FSC-Nachhaltigkeitsstandards auf. Das internationale Gütesiegel bestimmt strenge Umweltstandards in der Waldbewirtschaftung. Tradition trifft ehrgeiziges Ziel: Die Ökovision 2050 Die ökologischen Auswirkungen des eigenen unternehmerischen Handelns zu reduzieren, hat Tradition bei Konica Minolta: Schon 1966 wird Umwelt-Projekt-Management in der Produktion verankert. 1980 führt der Spezialist für Business Solutions mit dem EP-310 den ersten Kopierer mit Tonerrecyclingsystem in den Markt ein. Diese gewachsene technologische Kompetenz in Sachen Umwelt ermöglicht, mit der Ökovision 2050 eine sehr ambitionierte Umweltvision vorzulegen. Sie verpflichtet Konica Minolta zur Reduktion seiner 2
CO 2 -Emissionen über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg um 80 Prozent bis 2050 gegenüber dem Niveau des Geschäftsjahres 2005. Dazu betrachtet Konica Minolta den gesamten ökologischen Kreislauf der Systeme. Er beginnt mit der Entwicklung neuer Produkte und Services, betrifft alle internen Prozesse, schließt die Beschaffungskette sowie die Produktnutzung auf Seiten des Kunden mit ein und endet mit dem Recycling von Altgeräten. Dieser Ansatz ist erfolgreich: So sieht beispielsweise der renommierte internationale Nachhaltigkeitsindex Global 100 Konica Minolta im Jahr 2011 auf Platz 70 der 100 umweltverträglichsten Unternehmen der Welt. Damit ist Konica Minolta Spitzenreiter seiner Branche. Stößt an seine Grenzen: Green Printing beim Endkunden Aus der Praxis weiß Tienken jedoch auch um die Grenzen der Green Printing-Philosophie. Es gibt Druckereien, die umweltfreundliche Systeme oder ökologisch zertifizierte Produktionsverfahren aktiv bei uns nachfragen. Auch ist der schonende Umgang mit Ressourcen immer wieder eine Auftragsvorgabe seitens der Kunden. Für die meisten Unternehmen stehen aber immer noch vorrangig Preis und Qualität im Vordergrund. Außerdem sind nicht jede Fachmesse oder Tagung, die sich das Thema auf die Fahnen geschrieben haben, von durchschlagendem Erfolg gekrönt. Allerdings gibt es hier laut Tienken spürbare Unterschiede zwischen den verschiedenen Kundensparten. So berücksichtigt insbesondere der öffentliche Sektor als auch ein Großteil der industriellen Kunden ökologisch wichtige Rahmenbedingungen bei der Bewertung der Produkte. Für Tienken betrifft sein persönlicher Ansatz der kleinen Schritte deshalb auch den weiteren Bewusstseinswandel der Kunden. Manchmal helfen da auch schon Informationen über bestehende Förderstrukturen. So ist zum Beispiel wenig bekannt, dass Ersatzinvestitionen in Drucksysteme, die 20 Prozent weniger Energie als der 3
Durchschnitt in den letzten 3 Jahren verbrauchen, durch die KfW-Bank mit einem vergünstigten Darlehen gefördert werden. Konica Minolta bietet dazu ein Kalkulationstool zur Energieeffizienzberechnung für dieses Fördermodell. Erkenntnis vieler Kunden: Am Ende rechnet es sich doch Beim Ökodruck geht es nicht nur ums Papier. Wir bieten ein durchdachtes ökologisches Gesamtkonzept. Das reicht von der Ökopost für Warenlieferung und Schriftverkehr bis zu bedruckbaren Textilien aus ausschließlich klimaneutraler Bio- Baumwolle, sagt Melanie Henschel, Geschäftsführerin der Ökodruckerei Greenvision aus Berlin. Sie steht stellvertretend für eine Reihe junger Druckdienstleister, die ökologisch nachhaltiges Handeln nicht nur als Trend, sondern als prinzipielle Einstellung verstehen. So denkt auch die Firma Pressel Digitaler Produktionsdruck aus Remshalden-Grunbach bei Stuttgart. Seit zwölf Jahren im Digitaldruck unterwegs, nutzt der Betrieb ausschließlich Ökostrom für die Produktion. Auch verwendet er nur Papier von Herstellern, die entweder dem FSC-Standard entsprechen oder den Blauen Engel tragen. Das Deinking spielt hier ebenfalls eine wichtige Rolle, um einen möglichst geschlossenen Papierkreislauf zu ermöglichen. Geschäftsführer Joachim Pressel sieht Ökoprinting nicht als Nische: Auch wir denken betriebswirtschaftlich. Deswegen kann ich sagen: Es lohnt sich immer mehr, das Unternehmen ökologisch auszurichten. Für Tienken ist das auch die zentrale Botschaft von Konica Minolta an seine Kunden in Sachen Green Printing: Im Bereich Production Printing und für Business Solutions insgesamt gilt: Ökologische Effizienz und ökonomischer Gewinn gehen sehr oft Hand in Hand und sind kein Widerspruch mehr. Druckbranche nimmt ökologisch Fahrt auf 4
Ein Indiz dafür, dass diese Erkenntnis auch in der Branche zunehmend um sich greift, ist die Klimainitiative der Druck- und Medienverbände. Ihr Klimarechner erfasst, je nach Druckverfahren, die CO 2 -Bilanz der Printaufträge. Aktuell nutzen über 330 Druckereien in Deutschland und Österreich den Rechner. Sie und ihre Kunden kompensierten im Jahr 2011 ein CO 2 -Volumen von über 12 000 Tonnen. Gegenüber 2010 bedeutet das einen Anstieg um 200 Prozent. Das jüngste Beispiel für den Ökotrend liefert die Messe EcoPrint. Erstmals treffen sich im Herbst 2012 in Berlin Unternehmen, die ausschließlich Technologien, Know-how, Anwendungen, Lösungen und Innovationen rund um das Thema nachhaltige Druckproduktion ausstellen. Die Vision des Messeveranstalters klingt so simpel wie ambitioniert: Wir sehen eine Zukunft, in welcher der gesamte Druck EcoPrint sein wird. 5