Warum verzichten Akademikerinnen auf Kinder?



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41 R Korea, Rep. 48,7. 42 W Österreich 48,2. 43 T Slowenien 48,1. 44 R Italien 48,0. 45 W Russland 48,0. 46 U Bulgarien 47,5.

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Transkript:

Warum verzichten Akademikerinnen auf Kinder? Länder Vergleich Dozentin: Ulrike Schraps, Referentin: Stefanie Molgedey 01.06.06

Vortrag zur Hypothesengenerierung Ist Deutschland wirklich immer europaweites Schlusslicht? Welche Länder liegen im europäischen Vergleich vor bzw. hinter Deutschland? Was könnten Gründe dafür sein? 2

Einige Internet-Quellen www.dwp.gov.uk (Department for Work and Pensions UK) www.beruf-und-familie.de www.bmfsfj.de (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) www.demogr.mpg.de (Max Planck Institut für demographische Forschung) www.dia-vorsorge.de (Deutsches Institut für Altersvorsorge) www.bmwa.bund.de (Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit) www.iwg-bonn.de (Institut für Wirtschaft und Gesellschaft Bonn) www.ifp-bayern.de (Staatsinstitut für Frühpädagogik Bayern) http://epp.eurostat.cec.eu.int (Statistische Datenbank der Europäischen Kommission) http://ec.europa.eu (MISSOC Informationssystem der soz. Sicherheit in der EU) 3

Gliederung Demographische Daten Ökonomische Bedingungen Politische und kulturelle Unterschiede 4

1. Demographische Daten 1.1 Allgemeine Daten 1.2 Geburtenraten 1.3 Kinderlosigkeit 1.4 Durchschnittliches Gebäralter 1.5 Historischer Vergleich 1.6 Aufteilung der Privathaushalte 5

USA Japan Deutschland Türkei Frankreich Großbritannien Italien Spanien Polen Rumänien Niederlande Griechenland Portugal Belgien Tschechische Republik Ungarn Schweden Österreich Bulgarien Zypern Dänemark Slowakei Norwegen Finnland Kroatien Irland Litauen Lettland Slowenien Estland Luxemburg Malta Island 1.1 Allgemeine Daten Einwohnerzahlen in Mio. Quelle: eigene Darstellung, Daten nach Eurostat 2004 6

1.1 Anteil der Bevölkerung unter 20 Jahren an der Gesamtbevölkerung Prognose für 2020 30 20 26 23,8 23 22,9 22,4 22,3 22,1 22,1 21,7 21,4 19,6 19,4 19,3 17,8 17,5 % 10 0 Quelle: Bmfsfj, OECD Early Childhood Policy Review, 2002 2004, S.108 7 Irland Dänemark Frankreich Niederlande Portugal Vereinigtes Königreich Schweden Luxemburg Belgien Finnland Spanien Estland Österreich Italien Deutschland

1.2 Gewünschte Kinderzahl, 1999/2000 8

1.2 Geburtenraten und Gewünschte Kinderzahl in Europa, 2000 2,1 1,7 1,7 1,1 1,6 1,9 1,6 1,2 1,8 1,7 1,7 1,8 1,9 1,8 1,4 1,9 1,5 1,2 1,5 1,6 1,1 1,3 1,3 1,4 1,3 1,3 1,7 1,3 1,2 1,4 1,4 1,3 1,3 1,3 2,2 1,6 Quelle: eigene Darstellung, Geburtenrate nach Eurostat 2006; gewünschte Kinderzahl aus BiB- Mitteilungen 03/2004 9

1.2 Geburtenraten, 2005 Russland; 1,1 Spanien; 1,2 Italien; 1,2 Japan; 1,3 Polen; 1,3 Deutschland; 1,4 Portugal; 1,4 Schweiz; 1,4 Großbritannien; 1,6 Australien; 1,7 Niederlande; 1,7 Dänemark; 1,8 Irland; 1,8 Norwegen; 1,8 Schweden; 1,8 China; 1,9 Frankreich; 1,9 Brasilien; 2,1 USA; 2,1 Türkei; 2,2 Argentinien; 2,3 Indien; 2,7 Angola; 6,9 Mali; 6,9 Somalia; 7,0 Niger; 7,7 0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0 8,0 9,0 Quelle: eigene Darstellung, nach: DIA 2005, UN- Population Division 2005 10

1.3 Anteil der kinderlosen Frauen in ausgewählten Ländern der EU, Geburtskohorte 1960 Frankreich 8 Dänemark 12 Schweden 14 Italien 15 Großbritannien 21 Westdeutschland 26 0 5 10 15 20 25 30 Quelle: www.iwg-bonn.de 11

1.4 Durchschnittliches Alter der Frauen bei Geburt des ersten Kindes und mittleres Gebäralter, 1999 Durchschnittsalter 1. Kind durchschnittl. Gebäralter Quelle: eigene Darstellung, Durchschnittsalter des ersten Kindes nach Eurostat 2006; durchschnittliches Gebäralter nach Bmfsfj (Hrsg.): Rürup, B. (2003) 35 30 25 20 15 10 5 0 Öste rreic h Gro ßbrit anni Port ugal Islan d Deut schl and Grie chen land Durchschnittsalter 1. Kind 26,3 28,9 26,4 25,1 27,8 27,3 26,8 28,7 27,4 28,5 27,9 28,7 27,7 29 durchschnittl. Gebäralter 28,1 28,4 28,5 28,7 28,7 28,9 29,2 29,3 29,3 29,6 29,6 29,7 29,8 30,3 30,3 30,7 Nor weg en Fran kreic h Luxe mbu rg Dän ema rk Finnl and Sch weiz Sch wed en Nied erlan de Irlan d Spa nien 12

1.5 Historischer Verlauf der Gesamtfruchtbarkeitsrate Gesamtfruchtbarkeitsrate (Kinder pro Frau) in EU-Ländern 1960-2002 3,5 Schweden 3 Dänemark 2,5 2 1,5 1 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2002 Niederlande Großbritanien Frankreich Deutschland Quelle: eigene Darstellung, nach: Bmfsfj, Siebter Familienbe richt (2005), S.33 13

1.5 Historischer Vergleich: Kinderzahl pro 100 Frauen Kinder pro 100 Frauen 280 260 240 220 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Kinderzahl pro 100 Frauen in ausgewählten EU-Ländern 1 Kind 2 Kinder 3 Kinder 4 und mehr Kinder 1935 1960 1935 1960 1935 1960 1935 1960 1940 1960 1940 1960 Frankreich Großbritannien Deutschland Niederlande Dänemark Schweden Geburtskohorten Quelle: eigene Darstellung, nach: Bmfsfj, Siebter Familienbericht (2005), S.36 14

1.6 Aufteilung der Privathaushalte 100% 90% Paar m. Kindern 80% 70% Paar o. Kinder 60% 3 oder mehr Erwachsene m. Kindern Singles Alleinerziehend m. Kindern 3 oder mehr Erwachsene o. Kinder 50% 40% 30% 20% 10% 0% Frankreich Irland Luxemburg Belgien Finnland Portugal Griechenland Italien Dänemark Niederlande Deutschland Spanien Österreich Großbritannien Quelle: eigene Darstellung, Daten nach: Bmfsfj (Hrsg.), OECD Early Childhood Policy Review 2002 2004, S.116 15

2. Ökonomische Bedingungen 2.1 Zusammenhang Geburtenrate und Bruttoinlandsprodukt 2.2 Öffentliche Sozialausgaben 2.3 Erwerbsquoten 2.4 Zusammenhang von Arbeitslosenquoten und Mütter-Beschäftigungsquoten 16

2.1 Zusammenhang Geburtenrate und Bruttoinlandsprodukt, 2003 BIP/ Kopf Geburtenrate Linear (Geburtenrate) 50000 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 2,5 BIP pro Kopf durchschnittliche Kinderzahl pro Frau 2 1,5 1 Quelle: eigene Darstellung, nach: Kröhnert, S. und Klingholz, R. (2005), S.20 0,5 0 Luxemburg Norwegen Irland Dänemark Österreich Niederlande Island Großbritannien Belgien Schweden Finnland Frankreich Deutschland Italien Spanien Griechenland Portugal 17

2.2 Öffentliche Sozialausgaben, brutto und netto Öffentliche Ausgaben für Familien in % vom BIP, 2001 Bruttoausgaben Nettoausgaben 4,5 4 3,5 3 2,5 % 2 1,5 1 0,5 0 Deutschland % BIP Dänemark % BIP Frankreich % BIP Niederlande % BIP Großbritannien % BIP Quelle: eigene Darstellung, nach: Bmfsfj, 7. Familienbericht (2005), S.68 18

2.2 Öffentliche Ausgaben für Familien in % des BIP, 1998 Geldleistungen Dienstleistungen 4 3,5 3 2,5 2 1,5 1 0,5 0 2,23 1,54 1,38 1,44 1,68 1,11 0,8 2,23 1,92 1,63 1,92 1,93 1,23 1,46 0,16 0,49 0,16 2,06 1,73 1,58 0,13 0,4 0,33 0,3 1,2 0,81 0,65 0,58 Dänemark Norwegen Finnland Schweden Österreich Deutschland Frankreich Belgien Großbritannien Irland Schweiz Niederlande Portugal Italien USA 0,28 0,11 0,23 0,29 Spanien Quelle: OECD Social Issues, nach Bertelsmann Stiftung (2002), zitiert nach: Bmfsfj, Rürup, B. (2003), S.36 19

2.2 Familienbezogene Steuervergünstigungen 2000, in Prozent Deutschland Irland Spanien Luxemburg Belgien Portugal Frankreich Italien Dänemark Niederlande Großbritannien Österreich Finnland Griechenland Schweden 47 50 50 53 74 77 78 84 85 86 90 94 100 100 100 Die Tabelle zeigt, wie viel Steuern ein männlicher Alleinverdiener mit Frau und zwei Kindern verglichen mit einem kinderlosen Single mit gleichem Einkommen zahlt (100 % Durchschnittsentgelt). Je niedriger die Prozentzahl, desto höher die Entlastungswirkung. Quelle: Koopmans, I. und Schippers, J.J. (2003), zitiert nach: Bmfsfj, Rürup, B. (2003), S.34/35 20

2.3 Erwerbsquoten Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte, B44/2003, S.30 21

2.3 Zusammenhang zwischen Frauenbeschäftigungsquote und Geburtsziffer Frauenbeschäftigungsquote in %, 2002 Geburtenziffer, 2002 Linear (Geburtenziffer, 2002) 90 2,5 80 70 2 60 50 1,5 40 30 1 20 10 0,5 0 0 Italien Griechenland Spanien Luxemburg Belgien Irland Frankreich Deutschland Österreich Portugal Großbritannien Niederlande Finnland USA Schweiz Dänemark Schweden Norwegen Island Quelle: Frauenbeschäftigungsquote nach OECD Employment Outlook (2002); Geburtsziffer nach Council of Europe, Recent demographic developments in Europe (2002). Zitiert nach: Bmfsfj: Rürup, B. (2003), S. 10, 11. 22

2.3 Beschäftigungsquoten von Müttern mit Kindern unter 6 Jahren, 1999 80 70 60 50 % 40 30 20 10 0 Quelle: eigene Darstellung nach: www.ifpbayern.de, OECD 2001, S. 54 Schweden Norwegen Portugal Belgien Österreich Niederlande Finnland Großbritannien Frankreich Deutschland Italien Spanien 23

2.4 Zusammenhang von Arbeitslosenquoten und Mütter- Beschäftigungsquoten, 2001 90 16 80 14 70 60 50 40 30 20 12 10 8 6 4 10 2 0 0 Quelle: eigene Darstellung, Daten nach: Eurostat 2001 Beschäftigungs quote in % AQ Männer % AQ Frauen % 24 Schweden Norwegen Portugal Belgien Österreich Niederlande Finnland Großbritannien Frankreich Deutschland Italien Spanien

3. Politische und kulturelle Unterschiede 3.1 Erwerbsmuster 3.2 Rollenverteilung 3.3 Kinderbetreuungsmöglichkeiten 3.4 Elternzeitregelungen 3.5 Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub 3.6 Kindergeldzahlungen 25

3.1 Erwerbsmuster 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% 8,9 52,3 23,1 15,7 D Wirklichkeit 19,4 5,7 42,9 32 D Wunsch 8,4 38,3 14,4 38,8 F Wirklichkeit 11,7 14,1 21,9 52,4 F Wunsch 10,7 24,9 13,3 51,1 S Wirklichkeit 4,4 6,6 22,2 66,8 S Wunsch andere Konstellation mvz, f HF mvz, f TZ m VZ, f VZ Quelle: Aus Politik und Zeitgeschichte B 44/2003, S.14 26

3.2 Rollenverteilung Erwerbsarbeit und Hausarbeit zusammenlebender Eltern mit Kindern unter 6 Jahren Kinderbetreuung in Minuten pro Tag Erwerbsarbeit in Minuten pro Tag Hausarbeit in Minuten pro Tag 600 500 MInuten pro Tag 400 300 200 100 0 293 134 67 137 199 130 315 105 63 S m S w Fin m 134 211 134 Fin w 287 119 73 135 189 137 333 105 60 N m N w UK m 120 227 142 UK w 133 72 295 272 232 233 121 110 117 40 59 138 F m F w D m D w Quelle: Bmfsfj, 7. Familienbericht (2005), S.57 27

3.3 Kinderbetreuungsmöglichkeiten, 2000 0-3 Jährige 3-6 Jährige 6-10 Jährige 120 100 80 % 60 40 20 0 Quelle: eigene Darstellung, nach: Bmfsfj, Rürup, B. (2003); MPIDR, Neyer (2003), p. 62 28 Westdeutschland Österreich Spanien Italien Niederlande Deutschland Portugal Finnland Frankreich Belgien Großbritannien Ostdeutschland Irland Norwegen Schweden USA Dänemark

3.4 Elternzeitregelungen und 3.5 Mutterschafts- und Vaterschaftsurlaub Irland, Norwegen, Italien Welche Länder interessieren Euch? 29

3.4 Elternzeitregelungen Elternzeit Land Dauer Geldleistung/ Lohnersatz- Leistungen (%) Irland 14 Wo. 3 T. Familien- oder Noturlaub Unbezahlt bezahlt Norwegen Italien 29 Wo. Oder: 39 Wo. 2 h tägl. Dienstbefreiung zum Stillen 10 Mon., 20 bei Mehrfachgeburten Familienurlaub bei Krankheit des Kindes: 5 T./ Jahr für 3-8- jährige Kinder 100 % 80 % oder Anrechnung auf Arbeitszeitkonto von max. 3 Jahren in einigen Tarifgebieten mit vollem Lohnausgleich 30 % bezahlt Quelle: Skevik, A. (2003), S.18; Strohmeier P. (2004), S.35 30

3.5 Mutterschafts- u. Vaterschaftsurlaub Vaterschaftsurlaub Mutterschaftsurlaub Land Dauer Geldleistung/ Lohnersat z- leistungen (%) Dauer Geldleistung/ Lohnersat z- leistungen (%) Irland 18 Wo (bis zu 11 Wo. Vor der Geburt) 70 % Norwegen Italien 9 Wo. (inkl. 3 Wo. Vor der Geburt) 5 Mon. (inklusive einem Mon. vor der Geburt) 100 % bzw. 80 % 80 % 4 Wo. Väter, die 3- Monats- Beurlaubung beantragen, erhalten einen Zusatzmonat 100 % bzw. 80 % 30 % Quelle: Skevik, A. (2003), S.18; Strohmeier P. (2004), S.35 31

3.6 Kindergeldzahlungen in der EU 32

Land Altersgrenze Normalsätze in /Mon. Abstufungen/ Zusatzleistungen (Mon.) Irland Regel: 16 Ausb./ Studium: 19 Behinderung: 19 1. u. 2. Kind: 117,6 3. Kind u.f.: 147,30 Mehrfachgeburten: das 1,5fache für den zweiten und das doppelte für den dritten Keine Norwegen Italien Regel: 18 Regel: 18 Keine Begrenzung bei schwerer Behinderung Für jedes Kind: 172 (NOK 972) Höhe nach Kinderzahl und Einkommen, z.b.: 2 Kinder, Jahreseinkommen <11122/ 11423=250; Jahreseinkommen >42807/ 43962 kein Geld Für Kinder, die in den nördlichsten Regionen Norwegens leben; Für Allein-erziehende als hätten sie ein weiteres Kind: 43 Für behinderte Kinder und kinderreiche Familien, einkommensabhängi g Quelle: Missoc, 2002; zitiert nach Bmfsfj, Rürup, B. (2003), S. 26/ 27, und nach de.wikip edia.org 33

Diskussion: Welche Faktoren bestimmen letztlich den Kinderwunsch? Welche Rolle spielen dabei monetäre Transfers Arbeitsmarkt-Situation? Erziehungszeiten? Kindergeld, Elterngeld? Steuerpolitik? Kinderbetreuung? Kulturelle Leitbilder? Weitere Faktoren? 34

Danke für Eure Aufmerksamkeit! 35

Literaturverzeichnis Bradshaw, J. & Finch, N. (2002). A comparison of Child Benefit packages in 22 countries. Research Report No 174. Department for Work and Pensions & University of York. Huddersfield: The Charlesworth Group. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.) (2003). Auf den Anfang kommt es an! Perspektiven zur Weiterentwicklung des Systems der Tageseinrichtungen für Kinder in Deutschland. München, Berlin: Beltz. Bmfsfj (Hrsg.), Rürup, B. & Gruescu, S. (2003). Nachhaltige Familienpolitik im Interesse einer aktiven Bevölkerungsentwicklung. Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Berlin: Druck Vogt GmbH Bmfsfj (Hrsg.) (2004). OECD: Die Politik der frühkindlichen Betreuung, Bildung und Erziehung in der Bundesrepublik Deutschland. Ein Länderbericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.), Prott, R. & Schneider, K. & (2004). OECD Early Childhood Policy Review 2002 2004. Hintergrundbericht Deutschland Fassung 22.11.2004. München: Deutsches Jugendinstitut e.v. Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit (Hrsg.) (2005). Dokumentation Alterung und Familienpolitik. Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats. Berlin: Hauer + Dörfler. Dobritz, J. (2004). Kinderwünsche in Europa: Keine Kinder mehr gewünscht? In: BiB-Mitteilungen 03/ 2004 des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung beim Statistischen Bundesamt, S.10-17 Europäische Kommission (Hrsg.) (2005). Statistischer Anhang der Europäischen Wirtschaft. Generaldirektion ECFIN Wirtschaft und Finanzen Kröhnert, S. & Klingholz, R. (2005). Emanzipation oder Kindergeld? Der europäische Vergleich lehrt, was man für höhere Geburtenraten tun kann. In: Sozialer Fortschritt (54), 12: 280-290. Neyer, G. (2003). Family Policies and Low Fertilitiy in Western Europe. MPIDR Working Paper WP 2003-021. Rostock Max Planck Institut für demographische Forschung. Norstein, I. (2004). Einige Aspekte der norwegischen Familienpolitik. Hintergrundpapier, Berlin: Norwegisch-Deutsche Willy-Brandt-Stiftung. Siebter Familienbericht Aus Politik und Zeitgeschichte, B 44/2003 Skevik, A. (2003). Family Policies in Norway. Third report for the project Welfare Policy and Employment in the Context of Family Change. Strohmeier, K.-P. (2001). Familienpolitik und Familienpolitik in Europa. In: Dobritz, J. & Otto, J. (2002).Familienpolitik und Familienstrukturen. Ergebnisse der gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Bevölkerungswissenschaft und der Johann-Peter-Süßmilch für Demographie in Berlin 21. 23. Juni 2001. Wiesbaden: Materialien zur Bevölkerungswissenschaft. Heft 108/ 2002, S. 109-120 Strohmeier, K.-P. (2004). Familienleben und Familienpolitik in Europa: Und die Männer? Was lehrt uns der internationale Vergleich? In: Dokumentation Männer leben - Familienplanung und Lebensläufe von Männern. Kontinuitäten und Wandel, Köln: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (2005), S. 24-41 36

Internetquellen http://www.dia-vorsorge.de/downloads/df010209.pdf http://de.wikipedia.org/wiki/kindergeld http://www.beruf-undfamilie.de/files/dldata//271cde3595a3101cc33ad4084e9dcf60/iwkoeln_demo_wandel_iw_trends_30_2003_1.pdf http://www.dia-vorsorge.de/downloads/df010209.pdf http://www.iwg-bonn.de/uploads/tx_smartextendedcontent/geburtenverhaltend_eu_01.pdf http://www.willy-brandt-stiftung.de/familienpolitik.pdf http://www.bmfsfj.de http://www.demogr.mpg.de http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/european_economy/2005/statannex0105_de.pdf http://www.bib-demographie.de www.sexualaufklaerung.de www.dwp.gov.uk www.childpolicy.org www.bmwa.bund.de www.ifp-bayern.de http://epp.eurostat.cec.eu.int http://ec.europa.eu/employment_social/social_protection/missoc_info_de.htm#01/2002 37