MEIN PRAXISSEMESTER IM AUSLAND EIN ERFAHRUNGSBERICHT
Motivation für ein freiwilliges Praxissemester im Ausland Auslöser: Durch meine Wahl, Sozialkunde zu studieren, musste ich noch eine neue Fremdsprache erlernen. Die Wahl viel auf dänisch, weil das Land in der nähe liegt und die Sprache recht niedlich klingt. Um das nicht umsonst gelernt zu haben und weil ich das Praxissemester einfach als viel zu schnell vorbei empfunden habe, habe ich ein freiwilliges Praktikum angehängt. So hatte ich den Vorteil, nebenbei keine Uniaufgaben zu erledigen und von dem ersten Praxissemester gut vorbereitet zu sein. Warum eine dänische Schule? Bewusst habe ich ein anderes Schulsystem (als das Deutsche) gewählt, um einen Eindruck von einem anderen Bildungssystem zu bekommen. Die Kultur des Landes hätte ich zudem an einer Deutschen Schule nicht so gut erfassen können. Und ich wollte ja meine Sprachkenntnisse anwenden. Roskilde/Dänemark Folie 2
Meine Zeit an der Auslandsschule Erwartungen: Erwartet habe ich viel Aufgeschlossenheit neuer Personen gegenüber und positiv gestimmte Menschen, denn die Dänen sind das glücklichste Volk der Welt. Und ein bisschen Glück von Ihnen wollte ich mir mitnehmen. Vorstellung Schule: Meine Schule ist ein dänisches Gymnasium, d.h. es wird nur die in Deutschland so bezeichnete Oberstufe (Klasse 11-13) unterrichtet. Trotzdem waren über 1000 Schüler an der Schule. Vergleichbar ist sie mit einer Ganztagsschule. Es gibt im Nachmittagsbereich von den Lehrern betreute Förderung oder AG s und am Vormittag Blockunterricht. Jeder Schüler hat nach seinem gewählten Schwerpunkt verschiedene Kurse. Umgang an der Schule: Es herrscht ein besonderes Klima an der Schule. In dem großen Mensabereich lagern die Schüler über den ganzen Tag ihre Taschen ohne Angst vor Diebstahl. Außerdem ist sie immer sauber, weil die Klassen einen Putzdienst folgen. Unterschiedlich zur deutschen Schule ist der Umgang mit den Lehrern. Die Ansprache erfolgt beim Vornamen und per du. Trotzdem ist es niemals respektlos. In der Pause sind die Lehrer ungestört im Lehrerzimmer, die Schüler klopfen nicht wie in Deutschland ständig an die Tür. Roskilde/Dänemark Folie 3
Beeindruckendes: An vielen Wettbewerben nimmt die Schule teil. Besonders beeindruckt hat mich das Schulmusical, bei dem bekannte Lieder live gespielt und gesungen wurden und in ein eigens dafür geschriebenes Drehbuch integriert wurde. Es ging 3 Stunden lang und das Niveau glich wirklich einem Musical von Hauptberuflichen Darstellern. Dafür wurde der Mensabereich von den Hausmeistern sogar umgebaut und eine Zuschauertribüne errichtet. Imposant war für mich auch die Kletterwand in der Schule, ein eigener Kraftraum und ein Theorieraum. Das Mittagessen haben die Dänen mit Kreditkarte bezahlt, so wie fast alles ganz anders als bei uns. Außerschulisch: Neben der Schule war ich in einem Sportverein aktiv und habe Freitags beim Lehrervolleyball mitgemacht. Dort treffen sich die Lehrer freiwillig nach ihrem Unterricht, um die Woche ausklingen zu lassen. Das Spielniveau glich dem der Uni, obwohl viele schon über 50 waren. Außerdem machen die Lehrer auch mal Unternehmungen miteinander oder organisieren Feste wie die Weihnachtsfeier oder ein Frühlingsfest oder etwas für ihre Kinder. Unter dem Charleston Motto verkleideten sich dieses Mal alle wie in den 20-igern und lernten den gleichnamigen Tanz im Hörsaal bevor es reichlich Essen, Trinken und Spiele gab. Einen Sprachkurs habe ich besucht und mich mit Einheimischen getroffen. Roskilde/Dänemark Folie 4
Oft war ich in Kopenhagen und habe mir einige Sehenswürdigkeiten oder ein Fußballderby angesehen oder war in meiner Stadt Roskilde am Hafen. So viel war ich im Winter auf jeden Fall noch nie draußen. Abschließend: Gut im Vergleich zu einem Erasmus-Auslandssemester ist, mehr Kontakt zu den Landsleuten zu kriegen als man es beim Studium hat. Was Dänemark in den Bildungsbereich investiert, ist mit Deutschland nicht zu vergleichen. Unkompliziertes Arbeiten, alle Materialien, Ausflüge, technisches Equipment, genug Zeit und ausgeglichene Lehrer. Macht es einfach nach und geht an eine Schule ins Ausland. Trotz des erhöhten Aufwandes der Organisation, sieht man Deutschland, das Unileben, sein Umfeld und sich selbst mit ganz anderen Augen. Tipps an die Nachfolger: Plant genug Zeit für das Organisieren des Aufenthaltes vor Ort ein. Ämtergänge dauern hier nicht so lang, aber es gibt mehr, was man beantragen muss als ich dachte (Krankenversicherung, Aufenthaltsgenehmigung, Sprachkurs ). Roskilde/Dänemark Folie 5
Visuelle Eindrücke Roskilde/Dänemark Folie 6
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