n = Insgesamt 17.242 9.138 4.166



Ähnliche Dokumente
(Früher: Psychopathologie des Kindes- und Jugendalters )

Depressive Patienten in der stationären Entwöhnungsbehandlung

ICD-10 und MAS. Dr. med. Jürg Unger-Köppel Chefarzt KJPD Aargau September Seite 1

Eigene MC-Fragen Klassifikationssysteme und Diagnostik

Inhaltsverzeichnis. 1.1 Psychiatrische Klassifikation Häufigkeit Ätiologie... 5

Tag der offenen Tür, 9. Oktober Psychiatrie erleben und verstehen. Depression. erkennen und behandeln. Klaus-Thomas Kronmüller

Palliativtherapie durch den Hausarzt

Teil I Grundlagen der Klinischen Psychologie

Das Thema dieses Kapitels ist es, die Häufigkeit der Depression und ihre Bedeutung für die Gesellschaft und für das Gesundheitssystem zu

Toxische, drogeninduzierte und endogene (funktionelle)

Borderline Persönlichkeitsstörungen. Sonnenberg Klinik

INHALT DANKSAGUNGEN INHALT. Über dieses Buch ALLGEMEINE FRAGEN. Was ist eine Depression? Welche Symptome treten bei einer Depression auf?

Psychosomatische Erkrankungen und ihre Auswirkungen auf den Arbeitsplatz Eine Sensibilisierung für betriebliche Laien

Psychosen. By Kevin und Oliver

Inhouse-Schulung For tbildung.mal-alt-werden.de

Übersicht Verständnisfragen

Workshop 3 Was heißt eigentlich psychisch krank

Kursbeschreibung Fortbildung zum Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

Erwachsenen- Psychotherapie

Fachtagung Wittlich Sucht und Elternschaft Brigitte Münzel, Fortbildung Supervision Coaching

Kursbeschreibung Fortbildung zum Heilpraktiker beschränkt auf das Gebiet der Psychotherapie

Bipolar oder nicht bipolar?

Psychiatrische Erkrankungen. Christian Kistler Thoma Betriebsleiter des Kriseninterventionszentrums. Pflegefachmann Psychiatrie HF

Tab. 5-9 Auswahl bevorzugter Ansprechpartner bei Depressionen

Geklagte kognitive Beeinträchtigungen bei Depressionen

Psychische Veränderungen und Erkrankungen im höheren Lebensalter

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Themenübersicht. } Rollenspiele anhand von Fallbeispielen. } Diagnosekriterien Major Depression und Dysthymie. } Fallbeispiel Depression.

Medizinisch-Psychosomatische Klinik Bad Bramstedt. Essstörungen Bulimie und Magersucht. K. Schedler Bad Segeberg,

ADHS: Chancen und Grenzen regionaler Versorgungskonzepte/-verträge

Depression im Alter. Dr. med. Ch. Alber Dr. med. M. Hafner

Osteoporose. Ein echtes Volksleiden. Schon jetzt zählen die Osteoporose und die damit verbundene erhöhte Brüchigkeit der Knochen

WAS finde ich WO im Beipackzettel

Anstieg der Fehlzeiten wegen Psychischer Störungen - Realität oder verzerrte Darstellung?

Statuten in leichter Sprache

Bitte bringen Sie zu Ihrem ersten Termin zusätzlich ärztliche Befunde und Untersuchungsergebnisse mit.

Screening Das Programm. zur Früherkennung von Brustkrebs

Arbeitsheft 6. Beratung oder Therapie? Success. Arbeitshefte für die Praxis. Hannes Sieber. Psychopathologie für Berater, Trainer und Führungskräfte

Heilpraktiker für Psychotherapie

Gründe für fehlende Vorsorgemaßnahmen gegen Krankheit

Heilpraktiker für Psychotherapie

Wie finde ich das richtige Krankenhaus für meine psychische Erkrankung? BPtK veröffentlicht Checkliste für Psychiatrie und Psychosomatik

Fragebogen für Eltern von Kindern mit einem nephrotisches Syndrom im Kindesalter Seite 1/6

Begutachtungsleitfaden für psychosomatische Erkrankungen in der privaten BU Versicherung

Anlage zur Beihilfefähigkeit von Aufwendungen für ambulante psychotherapeutische Leistungen

Almut Zeeck. Essstörungen. Wissen was stimmt

Fragebogen zu psychosomatischen und psychischen Störungen/Erkrankungen

Bis zu 20% aller Menschen erkranken im Laufe ihres Lebens an Depression. Damit ist Depression eine der häufigsten seelischen Erkrankungen.

Manisch-depressive Krankheit

Darum geht es in diesem Heft

Rauchfreies Krankenhaus Ein Gewinn für alle.

86 Prozent der Befragten finden den Erfahrungsaustausch von Betroffenen, wie er in Selbsthilfegruppen stattfindet, besonders wichtig.

!!! Folgeerkrankungen

Hautkrebsscreening. 49 Prozent meinen, Hautkrebs sei kein Thema, das sie besorgt. Thema Hautkrebs. Ist Hautkrebs für Sie ein Thema, das Sie besorgt?

Postfach Oberursel. Versicherungs-Nr.: Zu versichernde Person: Geburtsdatum:

Prügelknabe oder Angstbeißer Zu- Mutungen!?

Die HIT ist keine Allergie! Da die von ihr ausgelösten. Krankheitsbild. Was ist eine Histamin- Intoleranz?

Grundriß der forensisch-psychiatrischen Begutachtung im Strafrecht. Dr. Karl Schretzenmayer. HLuHB Darmstadt. I Hill III

1 Zusammenfassung: Vortrag Der Berufsalltag mit Tinnitus v von Gereon Gilles. Einteilung des Grad der Behinderung (GdB) bei Tinnitus

Behandlung und Beratung von Alkoholabhängigen

Inhaltsübersicht Produktinformationsblatt zur Jahres-Reiserücktritts-Versicherung der Europäische Reiseversicherung AG

Integritätsentschädigung gemäss UVG

S P E C T R A K T U E L L FREIE WAHL DER KRANKENVERSICHERUNG: SORGENVOLLER BLICK IN DIE ZUKUNFT 8/00. I:\PR-ARTIK\Aktuell00\08\Krank_neu.

Methodische Vorbemerkungen

Richtlinie. des Gemeinsamen Bundesausschusses. zur Umsetzung der Regelungen in 62 für schwerwiegend chronisch Erkrankte ( Chroniker-Richtlinie )

Zwangsstörungen: Differentialdiagnostische Abgrenzung zu Angststörung, zwanghafter Persönlichkeitsstörung und Schizophrenie

Was haben Beweglichkeit im Alter und Psyche mit einander zu tun?

Sporttherapie PPS 5.Sem. Auszüge und Beispiele aus der ICD-10-GM

Depression Die Krankheit Nr. 1!!!

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Daher bitten wir Sie, die folgenden Fragen zu Ihrer Person und Ihrer familiären Situation so ausführlich wie möglich zu beantworten.

Fruchtbarkeit ist messbar!

Informationsblatt für ambulante psychotherapeutische Behandlungen

Trockenes Auge. Haben Sie Trockene Augen?

allensbacher berichte

Umgang mit psychisch auffälligen Menschen Qualitätswerkstatt Vermittlung in gemeinnützige Arbeit Jugendherberge Stuttgart

Anorexia nervosa (F50.00/.01)

Studieren- Erklärungen und Tipps

Ergebnisse der forsa-umfrage: Wie stellt sich der Autokunde den Vertrieb der Zukunft vor?

Fragebogen Kopfschmerzen

Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei chronisch kranken Patienten Wunsch und Realität aus der Sicht des Hausarztes

Psychotherapeutische Leistungen

Kinder aus suchtbelasteten Familien

Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik. Frankenalb-Klinik Engelthal

Überblick über die Ergebnisse der Mitarbeiterbefragung im Rahmen des Projekts Fundament Gesundheit

Das ICD-Patientenzufriedenheitsbarometer

PSYCHOTISCHE STÖRUNGEN FRÜH ERKENNEN. Prof. Dr. med. Anita Riecher-Rössler Zentrum für Gender Research und Früherkennung Kornhausgasse 7

RSV. RSV kennen. Das Virus, das Eltern kennen sollten. Informationen. Kinder schützen

Alle gehören dazu. Vorwort

Wenn Eltern erkranken Belastungen von Kindern und Jugendlichen krebserkrankter Erwachsener

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Bildungsstand der Bevölkerung

Internetfrage: Psychotisches Erleben aus der Sicht von Betroffenen

Inhalt. Vorwort 10. Zum Thema 15. Stimmungstief Trauer Depression 17. Mögliche Ursachen von Depressionen 33

Medizinische Rehabilitation bei Epilepsie

Transkript:

Diagnose 1. Diagnose n = 2. Diagnose n = 3. Diagnose n = organische Störung (F0) 29 18 12 Alkoholabusus (F10 ) 291 638 390 sonstiger Substanzmittelabusus (F11-19) 136 625 653 Psychose (F2) 260 85 23 affektive Störung (F30-31) 125 35 7 depressive Episode (F32) 2.683 1.039 204 rezidivierende depressive Störung (F33) 1.919 648 173 anhaltende affektive Störung (F34) 1.873 531 76 sonstige affektive Störung (F38-39) 16 9 2 Phobie (F40) 464 388 180 sonstige Angststörung (F41) 1.216 495 189 Zwangsstörung (F42) 288 115 52 Belastungs- und Anpassungsstörung (F43) 2.315 575 202 dissoziative Störung (F44) 140 81 35 somatoforme Störung (F45) 1.070 1.010 477 sonstige neurotische Störungen (F48) 306 171 59 Essstörungen (F50) 1.277 603 346 sonstige Verhaltensauffälligkeit (F51-53,F55-75 177 119 59) psych. Faktoren anderorts klassifiziert (F54) 548 260 137 Persönlichkeitsstörung (F60) 1.801 1.341 693 sonstige Persönlichkeitsstörungen (F61-69) 329 235 98 Intelligenzminderung (F7) 11 21 14 Entwicklungsstörungen (F8) 3 9 5 Störung beginnend in Kindheit und Jugend (F9) 67 29 20 Insgesamt 17.242 9.138 4.166

...psychischer Erkrankungen bei Depression: 14-24Jährigen... Prävalenzen psychischer Erkrankungen...

...psychischer Erkrankungen bei 14-24Jährigen... Depression: jede 5. Angst:

...psychischer Erkrankungen bei 14-24 Jährigen... Depression: jede 5. Angst: jeder 10. Suchtmittelmißbrauch: jeder 20.

...psychischer Erkrankungen bei 14-24 Jährigen... Depression: jede 5. Angst: jeder 10. Suchtmittelmißbrauch: jeder 20. Essstörung: jede 33. n ca. 3000, repräsentativ, München, Wittchen et al. 1998

...psychischer Erkrankungen bei 14-24 Jährigen... Depression: jede 5. Angst: jeder 10. Suchtmittelmißbrauch: jeder 20. Essstörung: jede 33. Schizophrenie: jede/r 100.

...psychischer Erkrankungen Depression: jede 5. Angst: jeder 10. Suchtmittelmißbrauch: jeder 20. Essstörung: jede 33. Schizophrenie: jede/r 100. schwere Persönlichkeitsstörung: jede/r 100.

Was ist psychosomatische Medizin? Depression: jede 5. Angst: jeder 10. Suchtmittelmißbrauch: jeder 20. Essstörung: jede 33. Schizophrenie: jede/r 100. schwere Persönlichkeitsstörung: jede/r 100. Somatoforme Störung: jeder 3. Patient

Demenzen Demenzen werden mit zunehmendem Alter häufiger (z.b. 60-jährige 1%, 80-jährige 20%, 90-jährige 33-50% Prävalenz). Durch den wachsenden Anteil der alten Menschen an der Gesamtbevölkerung (derzeit 20% älter als 65 Jahre) wird die Zahl der Demenzen also ansteigen. Tendenziell erkranken mehr Männer als Frauen an einer Demenz, bei der Demenz vom Alzheimertyp ist das Verhältnis eher umgekehrt. Prävalenzen (Diagnosehäufigkeiten zu einem bestimmten Zeitpunkt bezogen auf die Gesamtbevölkerung): Schwere Demenzen (einschließlich anderer schwerer organischer psychischer Störungen!) bei der über 65-jährigen Bevölkerung zwischen 5 und 8%, bei den unter 60-jährigen wahrscheinlich weniger als 0,1%. Leichte Demenzen bei über 65jährigen zwischen 5 und 20%.

Komorbidität Parkinson Syndrom im späteren Verlauf, immer erst nach der neurologischen Symptomatik, "Parkinson- Demenz- Komplex", auch Komorbidität mit M. Alzheimer und vaskulärer Demenz ist häufig.

Schizophrenie - Komorbidität Schizophrene zeigen eine erhöhte Komorbidität für fast alle psychischen Störungen, insbesonders für Suchterkrankungen (viele v.a. junge Schizophrene konsumieren in den Prodromalphasen Drogen im Sinne eines Selbstheilungsversuches).

Multiple Komorbiditäten sind häufig: Depressive Episoden bzw. rezidivierende depressive Störungen (bis zu 40%), Angststörungen (40-50%), Mißbrauch oder Abhängigkeit von psychotropen Substanzen (20-30%), Persönlichkeitsstörungen (v.a. depressive, Borderline-Typ). Internistische Erkrankungen sind gehäuft v.a. bei spätem Beginn über 40 Jahre Dysthymia / Zyklthymia - Komorbidität

Dissoziative Störungen _ Komorbidität Häufig sind sexuelle Funktionssstörungen, Einschränkung der Arbeitsleistung, Beziehungsstörungen, Selbstverletzungen, aggressive Impulse, Suizidgedanken- und handlungen. Sie können im Verlauf aller psychischen Störungen auftreten. Wichtig ist, daß Persönlichkeitsstörungen einen Risikofaktor für dissoziativen Störungen einerseits und einen schlechten Verlauf der dissoziativen Störungen andererseits darstellen.

Anorexia nervosa / Bulimi - Komorbidität Im Verlauf sind depressive Episoden häufig, Persönlichkeitsstörungen und Zwangsstörungen sind ebenfalls gehäuft assoziiert. Bei der Bulimarexie, nicht aber bei der Anorexia nervosa, sind Mißbrauch oder Abhängigkeit von psychotropen Substanzen, Störungen der Impulskontrolle mit selbstverletzendem Verhalten und eine Stimmungslabilität,wie sie bei der Zyklothymia und der impulsiven Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetyp vorkommt, häufiger

Anorexia nervosa / Bulimi - Komorbidität Sehr häufig haben die Patienten gleichzeitig eine Persönlichkeitsstörung (30-50%), am häufigsten die Persönlichkeitsstörung vom Borderlinetypus. Mißbrauch oder Abhängigkeit von psychotropen Substanzen (v.a. Alkohol und Stimulanzien) entwickeln ca. ein Drittel. Dysthymia und depressive Episoden oder Angstörungen treten gehäuft auf, meist zu Beginn oder im Verlauf der Bulimie, nur manchmal bereits vor der Eßstörung. Die affektiven Störungen sind bei effektiver Therapie der Bulimie meist reversibel. Soziale Komplikationen durch den hohen Zeit- und Geldaufwand entstehen (Kriminalität). Suizidversuche sind gehäuft, v.a. im Rahmen der assoziierten psychischen Störungen.

Persönlichkeitsstörungen Regel: Eine Persönlichkeitsstörung als Ursache von Verhaltensabweichungen darf nur diagnostiziert werden, wenn die psychopathologischen Auffälligkeiten nicht durch eine andere psychische Störung erklärt werden können. Sind die Kriterien einer Persönlichkeitsstörung erfüllt und finden sich darüber hinaus Symptome einer anderen psychischen Störung (v.a. affektive Störungen und Angststörungen) werden beide Diagnosen gestellt und die psychische Störung der Achse I bevorzugt behandelt.

Persönlichkeitsstörungen - Komorbidität Die Prognose wird auch bestimmt durch das Hinzutreten von anderen psychischen Störungen, die bei Persönlichkeitsstörungen gehäuft auftreten und dadurch kompliziert werden: 50% der Patienten mit depressiven Episoden haben eine Persönlichkeitsstörung (v.a. asthenische (ca. 20%), histrionische, emotional-instabil oder ängstliche). 30-50% der Patienten mit Angststörungen haben eine ängstliche oder asthenische Persönlichkeitsstörung. 30-50% der Patienten mit Zwangsstörungen haben ängstliche, asthenische oder zwanghafte Persönlichkeitsstörungen. Ein Substanzmißbrauch ist eine häufige Komplikation einer Persönlichkeitsstörung. Suizid ist bei Persönlichkeitsstörungen insgesamt gehäuft, v.a. bei zusätzlichen anderen psychischen Störungen. V.a. bei der emotional-instabilen Persönnlichkeitsstörung kommen Suizidversuche gehäuft vor.

Bipolare Störungen - Komorbidität Häufig assoziiert sind andere psychische Erkrankungen Abhängigkeit von psychotropen Substanzen, einschließlich Alkohol (entweder im Sinne eines Selbstheilungsversuches oder als komorbide Störung) Angststörungen (je nach Art der Angststörung haben etwa 6% phobische Störungen und bis zu 40 oder 50% Panikstörungen und generalisierte Angststörungen) Eßstörungen Persönlichkeitsstörungen in der Kindheit Hyperaktivitätsstörung

Delir Wahrscheinlich kommen Delirien bei Männern und Frauen gleich häufig vor und nehmen im Alter zu. Das Delir ist häufig, besonders bei Menschen, die im medizinischen Sinne krank sind. Unter Einschluß auch kurzer und leichter Verwirrtheitszustände kann geschätzt werden, daß ein Drittel der Bevölkerung einmal im Leben an einem Delir/Verwirrtheitszustand erkrankt und es unter den Patienten im Allgemeinkrankenhäusern bei etwa 10-15% im Rahmen der Hospitalisierung auftritt. Etwa 5-15% der Alkoholabhängigen entwickeln im Entzug ein Delir.

Alkoholhalluzinose Sehr seltene Störung, wahrscheinlich bei unter 1% der Alkoholabhängigen.

Organische Schizophrenie Unbekannt, wahrscheinlich selten

Organische affektive Störungen Die Störung ist sehr häufig, es fehlen aber aussagekräftige Untersuchungen. Affektive Störungen treten z.b. bei nur 8% der Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz auf, aber bei 60% der Patienten mit einem Cushing-Syndrom

Organische Persönlichkeitsstörung Die Störungen sind häufig, vor allem im höheren Lebensalter. Nähere zuverlässige Angaben zur Epidemiologie sind nicht bekannt

Abhängigkeitserkrankungen Männer sind häufiger abhängig als Frauen, das gilt für die Gesamtheit der Süchte als auch für jede einzelne Substanz mit Ausnahme von der Benzodiazepin- und Analgetikaabhängigkeit, wo Frauen gleich häufig oder häufiger betroffen sind: z.b. beim Alkohol Männer: Frauen 5:1. Frauen beginnen später zu trinken, entwickeln schneller eine Abhängigkeit und höhere Blutspiegel und mehr körperliche Folgeerscheinungen beim Alkohol möglicherweise wegen einer niedrigeren Konzentration der Alkoholdehydrogenease in der Magenschleimhaut

Abhängigkeitserkrankungen II Prävalenz: Für die meisten Substanzen liegen keine zuverlässigen Daten vor, sicher sind Mißbrauch und Abhängigkeit sehr häufige psychische Störungen. Zuverlässigere Zahlen liegen für die Alkohol- und Opiatabhängigkeit vor, dananch sind 5-15% der Bevölkerung irgendwann in ihrem Leben alkoholabhängig (Lebenszeitprävalenz) und ca. 5-10% im Jahr der Untersuchung abhängig (Einjahresprävalenz). 0,5-1% der Erwachsenenbevölkerung hatten irgendwann eine Opiatabhängigkeit oder Mißbrauch in ihrem Leben, etwa 50% davon im Jahr der Untersuchung.

Schizophrenie Geschlechterverhältnis: Männer und Frauen erkranken wahrscheinlich gleichhäufig (Frauen aber wahrscheinlich später). Häufigkeiten: Punktprävalenz 0,2-2%, Lebenszeitprävalenz 0,5-1%

Wahnhafte Störung Geschlechtsverhältnis: Wahrscheinlich mehr Frauen als Männer. Häufiger sind niedrigere sozioökonomische Schichten und Immigranten betroffen. Häufigkeiten: Punktprävalenz: Selten, geschätzt werden 0,02-0,03%. Lebenszeitprävalenz: Geschätzt 0,05-0,1%.

Depression Epidemiologische Untersuchungen haben unterschiedliche Kriterien zur Definition depressiver Störungen zugrundegelegt, so daß die Angaben nicht präzise sind. Geschlechtsverhältnis: Frauen: Männer 2:1 (bei Kindern und in der Adoleszenz gleiches Geschlechtsverhältnis). Häufigkeiten: Punktprävalenz einer depressiven Episode: 2-3% der Männer und 5-9% der Frauen sind zu jedem Zeitpunkt depressiv. Lebenszeitprävalenz: 5-12% der Männer und 10-25% der Frauen erleben zu irgendeiner Zeit eine depressive Episode.

Bipolare Störung Die Epidemiologie der einzelnen Episoden wurde in den entsprechenden Kapiteln behandelt. Die bipolare und die rezidivierende depressive Störung unterscheiden sich epidemiologisch: Anders als bei den rein depressiven Störungen, wo Frauen überwiegen (2:1), treten bipolare Störungen bei Frauen und Männern wahrscheinlich gleich häufig auf, nach anderen Ergebnissen etwas häufiger bei Frauen als bei Männern (3:2). Die bipolare Störung ist seltener als die rezidivierende unipolare depressive Störung. Die Lebenszeitprävalenz liegt etwa zwischen 0,4 und 1,6%.

Rezidivierende depressive Störung Die rezidivierende depressive Störung ähnelt epidemiologisch der einzelnen depressiven Episode (Kap.) und unterscheidet sich von der bipolaren Störung. Geschlechtsverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen im Verhältnis 2:1. Häufigkeit: Unipolar rezidivierende depressive Störungen sind häufiger als bipolare: Die Lebenszeitprävalenz wird zwischen 1 und 15% geschätzt, bei rezividierenden schweren Episoden 1-5%

Dysthymia / Zyklothymia Geschlechtsverhältnis: Frauen: Männer 2: 1 bei der Dysthymia (wie bei der depressiven Episode), wahrscheinlich 1: 1 bei der Zyklothymia (wie bei der bipolaren Störung) Häufigkeit: Lebenszeitprävalenz (geschätzt) Dysthymia etwa 6%, Zyklothymia etwa 0,4-1%.??? Punktprävalenz: Dysthymia etwa 3%, vergleichbare Zahlen zur Zyklothymia fehlen.

Akute Belastungsreaktion / Anpassungsstörung Häufigkeit: Wahrscheinlich ist die Diagnose häufiger bei Frauen, alleinstehenden und jüngeren Personen. Wegen der relativ unscharfen Kriterien dieser Diagnose ist es schwierig, anzugeben, wie verbreitet die Störung ist und bei wem sie auftritt. Wahrscheinlich ist es eine häufige Störung, die allerdings selten zur Behandlung kommt. Nach Schätzungen liegt die Lebenszeitprävalenz zwischen 5 und 20%

Panikstörung und Agoraphobie Geschlechtsverhältnis: Frauen erkranken zweimal häufiger als Männer. (bei zusätzlicher Agoraphobie 3*häufiger) Häufigkeiten: Einjahresprävalenz: 1-2% Lebenszeitprävalenz: 1,5-3,5%

Phobien Häufigkeiten: Lebenszeitprävalenz: Soziale Phobien 10-15%, isolierte Phobien bei 10-25%

Generalisierte Angststörung Häufigkeit: Einjahresprävalenz: ca. 6%. Lebenszeitprävalenz: ca.5-6%

Zwangsstörung Geschlechtsverteilung: Männer und Frauen sind wahrscheinlich gleich häufig betroffen. Häufigkeit: Lebenszeitprävalenz: 2-3%. Einjahresprävalenz: 1,5-2%. Höhere Prävalenz von Zwangsstörungen bei Verwandten ersten Grades (bis zu 8% bei den Eltern und 7% bei den Geschwistern von Patienten mit Zwangsstörungen (oder auch Gilles-de-la-Tourette- Syndrom), höhere Konkordanz bei monozygoten Zwillingen als bei dizygoten Zwillingen.

Somatoforme Störungen Geschlechtsverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen als Männer, bei der hypochondrischen Störung finden sich keine Geschlechtsdifferenzen. Häufigkeit: Lebenszeitprävalenz der Somatisierungsstörung: 0,2-2%. Die anderen Störungen sind zumindest vorübergehend (ohne erforderliche ärztliche Behandlung) häufig, z.b. Rückenschmerzen, vorübegehende hypochondrische Befürchtungen.

Häufigkeit des Reizdarmsyndroms Bis zu 2/3 aller gastrointestinalen Beschwerden sind funktionelle Unterbauchbeschwerden. In der Normalbevölkerung leiden 16-32% an diesen Beschwerden (Punktprävalenz). Nur 25% der Patienten suchen einen Arzt auf. Während die Geschlechtsverteilung ausgewogen ist, suchen überwiegend Frauen ärztliche Hilfe

Dissoziative Störungen Geschlechtsverhältnis: Frauen sind häufiger betroffen (2:1 bis 10:1). Häufigkeiten: Punktprävalenz zwischen 0,001 und 0,3%.

Anorexia nervosa Geschlechtsverhältnis: Bei Frauen ist die Krankheit wahrscheinlich 10* häufiger. Häufigkeiten: Punktprävalenz: Etwa 0,5 bis 1% der heranwachsenden Mädchen und jungen Frauen. Die Störung soll in den letzten Jahrzehnten zugenommen haben. "Leichtere" Anorexien sind wahrscheinlich häufiger

Bulimie Geschlechtverhältnis: Mindestens 90% sind Frauen. Häufigkeiten: Punktprävalenz: 1 bis 3% der der jüngeren Frauen. Einzelne bulimische Episoden und Freßattacken sind viel häufiger, ohne daß eine Bulimie entsteht (geschätzt 20-30%).

Anorexia nervosa, Epidemiologie, Gewicht bei stat. Behandlungsbeginn und bei Entlassung Subtyp der Anorexia: bulimisch: 78 (77,2%) restriktiv: 23 (22,8%) Geschlecht: weiblich: 94 (93,1%) männlich: 7 (6,9%) Alter bei Aufnahme: 24,1 (16-46) Jahre BMI bei Aufnahme: 14,4 (9,9-18,5) kg/m 2 BMI<13 kg/m 2 :25 (25,3%) BMI bei Entlassung: 15,5 (11,6-21,4) kg/m 2 BMI>17,5 kg/m 2 : 12 (12,1%)

42 41 44 43 46 45 40 39 24 23 26 25 28 27 30 29 32 31 34 33 36 35 38 37 Alter zum Aufnahmezeitpunkt (Jahre) 22 21 20 19 18 17 16 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 Anzahl der Pat.

Anorexia nervosa, Epidemiologie Alter bei Beginn der Erkrankung: 18,9 (6-37) Jahre Gewichtsverlust vor Aufnahme: 20,9 (3,5-68,6) kg Erkrankungsdauer vor Aufnahme: 5,7 (0,5-40) Jahre Aufnahmedauer: 54,9 (7-150) Tage

Anorexia nervosa, Epidemiologie Familienstand: 85 (84,2%) ledig Kinder: 95 (94,2%) keine Schule: 66 (65,4%) Mittelschule oder Uni amb. Vorbehandlung: 23 (22,8%) stat. Vorbehandlung: 24 (23,8%) Laxantieneinnahme: 54 (53,5%)

Persönlichkeitsstörungen Geschlechtsverhältnis: Manche Persönlichkeitsstörungen werden häufiger bei Männern diagnostiziert, z.b. dissoziale, manche häufiger bei Frauen, z.b. die emotional instabile, histrionische und abhängige. Mögliclerweise spiegeln diese Häufungen aber auch nur Diagnosegewohnheiten in Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Rollenerwartungen wider. Häufigkeiten: Punktprävalenz: Etwa 20% der Bevölkerung haben nach einigen Untersuchungen irgendeine Störung, die einzelnen Subtypenhäufigkeiten variieren zwischen 0,5 und 3%. Selten sind die paranoide, schizoide, häufig die asthenische, die histrionische, die dissoziale und die emotional instabile

Epidemiologie der Persönlichkeitsstörungen Patienten mit affektiven Störungen, Angststörungen oder Zwangsstörungen (Prävalenz von ca. 1 bis 5%) 30-50 % 14 % der stationären Patienten im psychiatrischen und psychotherapeutischen Kliniken 8% unter den ambulanten Patienten ca. 75%davon sind Frauen Prävalenzrate in der Bevölkerung wird mit (vergleichbar mit der der Schizophrenie) bei bis zu 9%der Patienten Suizide 0.2-1,3%