Ernährungsmedizinische und ernährungswissenschaftliche Aspekte Historisches Unsere Esswelt heute Essen wird gelernt Ernährung und Psyche Fruchtzuckermalabsorption
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für klinische Ernährung und Diätetik Heinrich Kasper Internist, Gastroentereologe Medizinische Universitätsklinik Würzburg Reinhold Kluthe Internist, Nephrologe Universitätsklinik Freiburg 1983 Gründung der Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin
An beiden Universitätskliniken arbeiteten Ärzte und Oecotrophologen in wissenschaftlichen Arbeitsgruppen zusammen. Die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin bietet bis heute als Fortbildungsakademie einen 100 Stunden Kurs Ernährungsmedizin an. Buchempfehlung: H. Kasper Ernährungsmedizin und Diätetik 12. Auflage 2014
Jahrestagung in Ludwigsburg Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin Bund Deutscher Ernährungsmediziner Verband der Oecotrophologen Verband der Diätassistenten
Ernährungsabhängige Erkrankungen beispielsweise Übergewicht Untergewicht Diabetes mellitus Fructosemalabsorption Gastritis Histaminintoleranz Laktoseintoleranz Nahrungsmittelallergien Divertikulose Obstipation Refluxösophagitis Reizdarmsyndrom Sorbitintoleranz Weizensensitivität Zöliakie Gicht Hypertonie
Essen rund um die Uhr 22 Uhr - Ich habe Hunger und der Kühlschrank ist sehr leer... früher: z.b. Butterbrot oder 1 Apfel heute: z.b. Pizza aus dem Tiefkühlfach, Supermarkt, Tankstelle, Pizzaservice
Das Überangebot an Speisen und ihre dauernde Verfügbarkeit ist entwicklungsgeschichtlich etwas völlig neues. Die Kontrollmechanismen in unserem Gehirn sind dafür nicht ausgelegt.
Wir haben ein genetisches Programm für Hungersnöte - aber keines für den Überfluss an Nahrung.
Wir haben keine Vorbilder, die uns lehren passend einzukaufen, energiebewusst Mahlzeiten zusammenzustellen und genussvoll und achtsam zu essen.
Die Essbiographie - Essen wird gelernt Erziehung / Lernprozesse Diätverhalten Innenreize Außenreize Evolutionsbiologische Programme Kultur: Gewohnheiten / Verfügbarkeit Perinatale Programmierung Genetische Präferenzen / Esstyp Mutterleib Geburt Baby Kleinkind Schulkind Erwachsene nach T. Ellrott, Göttingen
Essrhythmus Ich esse, wenn ich Lust habe Hunger und Sattsein wahrnehmen Regelmäßige Mahlzeiten
Essen ist eng mit Emotionen verbunden Essen hält Leib und Seele zusammen Liebe geht durch den Magen Ich habe Dich zum Fressen gern Er frisst alles in sich hinein Sie hat es satt
Ein gutes Essen ist Balsam für die Seele Genuss Wohlgefühl Sicherheit Kraft Entspannung Geborgenheit Beruhigung überdeckt Schwieriges nur für kurze Zeit
Ich esse öfter zwischendurch, hastig und unachtsam, wenn ich Zeitdruck habe Eine Pause brauche Müde bin Kraft brauche Etwas Leckeres sehe Angespannt bin Verärgert bin Schlechtes Gewissen habe Niedergeschlagen bin Mich alleine fühle.
Ich esse größere Portionen, wenn ich abends endlich Ruhe habe mich entspannen will feiern möchte Zeit mit dem Partner/Familie verbringe meine Unruhe nicht spüren will einsam bin mich überlastet fühle
Essen und Trinken sind die einfachsten und schnellsten Möglichkeiten eine positive Stimmung herbeizuführen.
Jeder Mensch hat viele persönliche Gründe, warum er so isst, wie er isst. Dieses Essverhalten ist die aktuell bestmögliche Lösung für das persönliche Gleichgewicht. Wir müssen anerkennen, dass es für die Veränderung von Essverhalten keine einfache und schnelle Lösung gibt. Nur ein individuelles und langfristig angelegtes Beratungskonzept kann nachhaltig sein.
Effiziente Ernährungsberatung nutzt Wissen aus mehreren Disziplinen und braucht Methodik Ernährungsmedizin Oecotrophologie Psychologie Pädagogik
BZgA Kursleiter - Schulung Abnehmen mit Vernunft Institut für Therapieforschung in München http://www.ift-gesundheit.de
Gesprächsführung patientenzentriert nach Rogers einfühlendes Verstehen bedingungsfreies Akzeptieren partnerschaftliches Gespräch nicht belehrend
Auftrag abholen! Ihre Blutwerte sind schlecht, sie sollten was unternehmen! Muss ich jetzt Diät halten? Nein, das geht auch leichter. Wenn Sie wollen, können wir uns darüber ausführlicher unterhalten Gehen sie mal zu Frau Meier, bei ihr sind sie gut aufgehoben
Fruchtzuckermalabsorption Meteorismus Übelkeit Diarrhoe Obstipation.
Fruchtzucker wird im Dünndarm nicht vollständig resorbiert und an den Dickdarm weitergegeben. Im Dickdarm wird Fruchtzucker zusammen mit Ballaststoffen und resistenter Stärke durch die Darmflora abgebaut.
Abbau durch Bakterien Stärke Ballaststoffe Laktose Fruktose Sorbit Dickdarm mit Bakterienflora Wachstum der Bakterien Bildung von Fettsäuren Bildung von Gasen
Die im Dickdarm gebildeten Gase werden über den Anus abgegeben. Ein Teil wird über das Blutkreislaufsystem zur Lunge transportiert und abgeatmet. Blähungen entstehen, wenn sich Gase stauen. Zu Durchfall kommt es, wenn Fruktosemoleküle Wasser binden und den Stuhl verdünnen.
Diagnose durch den H2-Atemtest Erwachsene: ¼ l Trinklösung mit 25 g Fructose Kinder: 1 g Fructose / kg Körpergewicht Positiver Befund: Wenn Nüchternwert für H2 um mehr als 20 ppm ansteigt und Magen-Darm-Beschwerden auftreten
Fructose Überlastung Mit gesüßten Kaffeegetränke, Shakes, Smoothies, Fruchtsaftschorlen insbesondere mit Apfel und Fertigprodukte wie Kuchen und Kekse, können sehr große Mengen Fruchtzucker aufgenommen werden. Diese überlasten das Verdauungssystem.
Ernährungstherapie Auslassversuch über zwei Wochen: leichte Vollkost fructosearm z.b. keine Rosinen, getrocknete Pflaumen, Äpfel, Weintrauben, Honig Keine industriellen Lebensmittel mit Zusatz von Fructose keine Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit (E 420), Mannit (E421), Isomalt (E 953), Maltit (E 965), Lactit (E966), Xylit (E 967)
Patienten lesen im Internet Lassen Sie Fruchtzucker und alles Süße für eine Weile weg. Die Lebensmittelliste zum Fruchtzuckergehalt können Sie hier herunterladen.
Kleinste Mengen an Fruchtzucker sind nicht alleinige Ursache für Beschwerden! Nahrungsmittellisten sind nicht entscheidend um Beschwerdefreiheit zu erreichen.!
Behandlungserfolg stellt sich ein, wenn weitere Einflussfaktoren auf das Verdauungsgeschehen mit berücksichtigt werden. Zum Beispiel die Magenverweildauer die Passagezeit durch den Darm das Bauchhirn und Stressoren persönliche Einstellungen z.b. esse nur alle 5 h
Darmgesunde Ernährung Mahlzeitenabstand Ballaststoffe Portionsgrößen Zusammensetzung der Mahlzeit Zubereitung roh / gekocht Einflussfaktoren Trinken Essgenuss Lebensmittelauswahl Fett Protein langsame Kohlenhydrate
Praktische Umsetzung Hintergrundinformationen und Anleitung zum Ess- und Symptomtagebuch über 1 Woche Ernährungs-Assessment im persönlichen Gespräch mit Nährwerttendenzanalyse
Maßnahmenplanung mahlzeitenorientiert vom Patienten selbst als hilfreich erachtet einfache, schrittweise Umsetzung selbstbestimmtes Handeln schmecken, satt machen konkrete Handlungsanweisung positive Austauschmöglichkeiten
Basisberatung Beratungsdauer 5 Zeitstunden Mahlzeitenzusammenstellung wann, wo, wie, was, wie viel Mahlzeitenstruktur Basisplan für einen Arbeitstag Variationen für die Woche
Wie esse ich? Übungen zu Genuss und Wahrnehmung Wie gut schmeckt es mir? Wann bin ich hungrig? Wann bin ich angenehm satt? Wann habe ich ein Völlegefühl? - Gespräch - Strichliste - Selbstbeobachtung
Je besser das Esskonzept zu diesem Menschen passt, umso nachhaltiger ist die Wirkung.
Herzlichen Dank für Ihr Interesse! Wenn es Ihnen gefallen hat, sagen Sie es bitte weiter.