Von den Hausaufgaben zur Gestaltung von Lernzeiten im Ganztag. Herbert Boßhammer und Birgit Schröder Berlin am 20.02.2009



Ähnliche Dokumente
Von den Hausaufgaben zur Gestaltung von Lernzeiten im Ganztag.

1. OSTALB-JUGENDKONFERENZ Beruf/Bildung

Auslotung der Gefühle & Wünsche von Eltern und SchülerInnen zum Schuljahr 2011/2012

Das Leitbild vom Verein WIR

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Vorderthal, 15. April Liebe Eltern,

Elternfragebogen 2015

dem Vater der Mutter des betreuten Kindes/der betreuten Kinder. Mein Kind/ Meine Kinder wird/werden in der Woche durchschnittlich Stunden betreut.

WICHTIGER HINWEIS: Bitte fertigen Sie keine Kopien dieses Fragebogens an!

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Kinder und Jugendliche in ihrer Vielfalt fördern Unterricht fokussiert auf individuelle Förderung weiterentwickeln

Statuten in leichter Sprache

Hausaufgabenkonzept der Brenscheder Schule

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Auswertung der Feedbackergebnisse im Unterricht (Beispiel)

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Die Bundes-Zentrale für politische Bildung stellt sich vor

Checkliste Webauftritt

Info Ganztagsschule 2011/2012. Welche Grundsätze sind wichtig für die GTS?

C.2. Planungsschritte Wie werden Ziele entwickelt?

Herzo - Sen i orenbüro. die Kultur des Helfens er Leben. mb. Stadt Herzogenaurach. Leitfaden. Kindergarten Grundschule

Arbeitshilfe "Tipps für Gespräche mit Vorgesetzten und KollegInnen" Was gilt für mich?

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Die neue Aufgabe von der Monitoring-Stelle. Das ist die Monitoring-Stelle:

Sitzungsleitung. Dr. Urs-Peter Oberlin 1/5

Was bedeutet Inklusion für Geschwisterkinder? Ein Meinungsbild. Irene von Drigalski Geschäftsführerin Novartis Stiftung FamilienBande.

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Dr. Kraus & Partner Unser Angebot zu Internationales Change-Management für Führungskräfte

in der Wichtiges aus unserer Schule

Herzlich willkommen auf unserer Internet-Seite über Ganztags-Schulen. Hier finden Sie folgende Informationen in Leichter Sprache:

Impulse Inklusion Selbst-bestimmtes Wohnen und Nachbarschaft

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache *

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

Der Sonderpädagogische Dienst der Schulen für Erziehungshilfe an allgemeinen Schulen

Keine Inklusion ohne Assistive Technologien und (Unterstützte) Kommunikation

Heimbürokurs. Badstrasse Heiden Engelaustrasse St. Gallen

Herzlich willkommen. Vielen Dank, dass Sie an unserer Studie teilnehmen (hinsetzen lassen etc.)

Jeder ist ein Teil vom Ganzen Inklusion ändert den Blick

LERNEN MIT FREUDE GEMEINSAMES LERNEN AN UNSERER MONTESSORI-GRUNDSCHULE SRH SCHULEN

Atmosphäre in der Schule 6 %

Der Gabelstapler: Wie? Was? Wer? Wo?

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Wie bewerten. LehrerInnen & SchülerInnen. die MindMatters-Materialien?

Arbeitshilfen Messecontrolling Wie geht denn das?

Deutsches Institut für Menschen-Rechte Einladung zum Work-Shop Persönliche Zukunfts-Planung

Konzept Wohnverbund Annagarten in leicht verständlicher Sprache

Erfolgsfaktor MOTIVATION im IT-VERTRIEB

Neues aus Burma. Liebe Projekt- Burma Freunde,

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

STLB-Bau Kundenmanager

Adventskalender Gewinnspiel

Anerkennende Führung als Gesundheitsfaktor & Ressource

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Agentur für Werbung & Internet. Schritt für Schritt: -Konfiguration mit Apple Mail

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Erklärung zu den Internet-Seiten von

Geld Verdienen im Internet leicht gemacht

Herzlich Willkommen. Stress durch Selbstcoaching mit NLP begegnen. zum Thema

Finanzbuchhaltung*, lfd. Lohnabrechnungen, Unternehmensberatung für kleine und mittelständische Betriebe

Business Coaching für einzelne Mitarbeiter

Englische Werbung im Internet für das Tourismusgewerbe von Thüringen

Fragebogen der IG Metall-Jugend zur Qualität der Berufsausbildung

Lernerfolge sichern - Ein wichtiger Beitrag zu mehr Motivation

Bernadette Büsgen HR-Consulting

Gesetzlicher Unfallversicherungsschutz. für die Schülerinnen und Schüler in der Hauptstadt

InteGREATer e.v. Berlin vor Ort

Adobe Photoshop. Lightroom 5 für Einsteiger Bilder verwalten und entwickeln. Sam Jost

Landes-Arbeits-Gemeinschaft Gemeinsam Leben Gemeinsam Lernen Rheinland-Pfalz e.v.

Elternumfrage zur Schulzufriedenheit am MSMG in Telgte

ikk-classic.de Gesetzliches Krankengeld für Selbstständige Kein Zusatzbeitrag 2010 Da fühl ich mich gut.

Besser leben in Sachsen

tipps für schülerinnen und schüler Fragen und Antworten Interview mit Unternehmen Fragebogen Interview mit Unternehmen Antwortbogen

Lehrer/innen und Schüler/innen als Einzelpersonen oder in Gruppen

Bürgerhilfe Florstadt

Die SPD und die Grünen machen im Niedersächsischen Landtag. Alle Menschen sollen in der Politik mitmachen können.

Das Leitbild der Ivo-Frueth-Schule und die Umsetzung im Alltag. Kinder stark machen

Nutzungs-Bedingungen für das Atelier Augenhöhe

des Betreuungsangebotes außerhalb des Unterrichts kurz: Schulkindbetreuung

Online bezahlen mit e-rechnung

Alle gehören dazu. Vorwort

Träger : Kath. Kirchengemeinde St. Laurentius Bretten

Familienbegleitung. Coaching & Lernförderung. Systemische Beratung. Fallberatung & Weiterbildung. Mediation & Moderation. Besuchsrechtsbegleitung

Erfolg durch Einzelunterricht

FRAGEBOGEN ANWENDUNG DES ECOPROWINE SELBSTBEWERTUNG-TOOLS

Präsentation Projektarbeit, Ziele

Um sich zu registrieren, öffnen Sie die Internetseite und wählen Sie dort rechts oben

Kontaktlinsen über die neue Website bestellen eine Kurzanleitung

Senioren helfen Junioren

Förderzentrum am Arrenberg

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

Studieren- Erklärungen und Tipps

Fragebogen zur Erfassung der qualitativen Umsetzung des Unterrichtsprogramms Lions - Quest Erwachsen werden (LQ/Ew) (im Schuljahr 2008/09)

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Wenn der Papa die Mama haut

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Anleitung - Voraussetzung

Anspruchsvolle Dreierausdrücke zum selbstständigen Lernen

Transkript:

Von den Hausaufgaben zur Gestaltung von Lernzeiten im Ganztag Herbert Boßhammer und Birgit Schröder Berlin am 20.02.2009

Hausaufgaben in der Ganztagsschule Hausaufgaben sind zentrales Thema in allen Ganztagsschulen. Schnittstelle zwischen Unterricht und außerunterrichtlichen Angeboten Verschiedene Professionen arbeiten mit unterschiedlichen Blickwinkeln am Thema Hausaufgaben.

Sicht der Kinder Kinder mögen Hausaufgaben, wenn sie etwas selbstständig erforschen oder ausprobieren können. Aufgaben so gestellt sind, dass sie zunehmend eigenständig arbeiten können. sie Erfolg bei ihren Bemühungen haben. ihre Leistungen auch eine Wertschätzung erfahren.

Sicht der Kinder Kinder mögen Hausaufgaben nicht, wenn sich ihnen der Sinn nicht erschließt. sie keine Wertschätzung erfahren. sie die gestellten Aufgaben nicht ohne Hilfe erledigen können.

Sicht der LehrerInnen Lehrkräfte fühlen sich kontrolliert durch eine andere Berufsgruppe. Andere Berufsgruppe erfährt viel über die Stärken und Schwächen von Lehrkräften, Qualität von Unterricht, Kreativität von Aufgabenstellungen Hausaufgaben verschaffen Transparenz.

Sicht der pädagogischen MitarbeiterInnen Fühlen sich häufig im Spannungsfeld zwischen Kindern, Lehrkräften und Eltern. Ich kann es Niemandem recht machen! Rollenverständnis ist in Bezug auf die Hausaufgaben oft unklar. Bin ich NachhilfelehrerIn oder LernbegleiterIn? Darf ich Tipps geben und wenn, in welcher Form?

Sicht der Eltern Entlastung für die Familien am Nachmittag Hausaufgabenangebot ist Teil der Akzeptanz der Ganztagsschulen. Hausaufgaben müssen fertig und fehlerfrei sein. Erledigung und Anleitung zu den Hausaufgaben als leitendes Motiv für die Anmeldung ihres Kindes in Ganztagsschulen. Erleben einen Kontrollverlust, wenn alle Lernphasen an der Schule verbleiben.

Übrigens Keine Hausaufgaben aufgeben ist nicht verboten!

Professioneller Blick Lehrkräfte: Was muss die Lehrkraft bei der Aufgabenstellung berücksichtigen, damit das Kind diese erledigen kann? In welcher Art und Weise kann die Lehrkraft die Arbeit des Kindes würdigen?

Professioneller Blick Pädagogische Fachkräfte: Wie muss die Arbeit des Kindes von den päd. Fachkräften organisiert werden? Was können die päd. Fachkräfte tun, um die Arbeit des Kindes zu unterstützen?

Von Hausaufgaben zu Schulaufgaben Unterricht Aufgaben stellen Unterricht Aufgaben Unterricht würdigen Lernzeit SchülerInnen begleiten

Aufgaben stellen integrierter Bestandteil der Unterrichtsplanung Zeitpunkt des Stellens Qualität statt Quantität Individuell (differenziert, sinnvoll, anregend ) visualisieren Medienvielfalt Arbeitsformen

SchülerInnen begleiten organisieren pünktliches Erscheinen angenehme Arbeitsatmosphäre Team- und Gruppenarbeit Kontinuität sinnvolle Zeitnutzung Materialpflege

SchülerInnen begleiten unterstützen Fördern der Selbstständigkeit Emotional unterstützen und bekräftigen Sozialbeziehungen fördern Direktes Einmischen vermeiden Impulse geben

Aufgaben würdigen Unmittelbare Rückmeldung ergebnisorientiert prozessorientiert Nachbesprechungen organisieren Diskussionsmöglichkeiten schaffen

Erstellen eines gemeinsamen Konzeptes Beteiligte Personen Organisatorische Vorgehensweise Elemente des Konzeptes

Beteiligte Personen LehrerInnen Pädagogische Fachkräfte SchülerInnen Eltern

Organisatorische Vorgehensweise Nutzung der schulischen Gremien Schulkonferenz Schulpflegschaft Lehrerkonferenz Klassenpflegschaft (Team) (Klassenrat)

Elemente des Konzeptes nach Höhmann u.a., Hausaufgaben an der Ganztagsschule, 2007, S.44

Handlungsschritte konkretisieren Erstellung eines Aktionsplanes Schritte zur Zielerreichung Verankerung der Verantwortlichkeiten Zeitplanung

Von der Zielformulierung zur Umsetzung in die Praxis: Aktionsplan (verändert nach: Booth, T./Ainscow, M./Kingston, D.: Index für Inklusion. Frankfurt/M. 2006, S. 65) 1. Was möchten wir erreichen? HANDLUNGS- ZIEL 2. Welche Schritte können wir unternehmen? 3. Wer ist verantwortlich dafür und wird dies tun? 4. Was ist notwendig für die Umsetzung? 5. Welche Kosten fallen an? 6. Was ist passiert? Was hat sich verändert? 7. Wann werden wir die Umsetzung evaluieren?

Beispiele Logbuch Lerntagebücher Wochenarbeitsplan Lerndosen

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit!

Serviceagentur Ganztägig lernen in Nordrhein-Westfalen ein gemeinsames Angebot von: Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Deutsche Kinder- und Jugendstiftung ggmbh Institut für soziale Arbeit e.v.