Automatische 3D-Objekterfassung und -erkennung 1. Prof. Dr. Ing. W. Forstner. Institut fur Photogrammetrie, Universitat Bonn

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Transkript:

Automatische 3D-Objekterfassung und -erkennung 1 Prof. Dr. Ing. W. Forstner Institut fur Photogrammetrie, Universitat Bonn Zusammenfassung Der Beitrag stellt photogrammetrische Systeme zur automatischen Vermessung von Oberachen vor, die seit einigen Jahren im Einsatz sind, und prasentiert aktuelle Forschungsund Entwicklungsarbeiten zur Gebaudeextraktion. 1 Einleitung Photogrammetrische Verfahren werden seit uber 100 Jahren zur beruhrungslosen Erfassung dreidimensionaler Objekte eingesetzt. Die Herstellung topographischer Karten in allen Mastaben ist ohne den Einsatz der Photogrammetrie nicht denkbar. Fernerkundungsmethoden erganzen seit ca. 20 Jahren die Produktion vor allem bei kleinmastabigen Karten und haben die Nutzung und Entwicklung von Verfahren der Bildverarbeitung und Mustererkennung, etwa zur Herstellung von Orthophotos, d. h. mastablich entzerrter Luftbilder, und zur thematischen Kartierung eingeleitet. Heute verschmelzen die Techniken von Photogrammetrie und Fernerkundung mit denen aus den Bereichen des Bildverstehens und dem Computer Vision und ermoglichen in zunehmendem Mae die dringend erforderliche Teilautomation der Produnktionsprozesse. Der Beitrag veranschaulicht an reprasentativen Beispielen die Entwicklungen zur Erfassung und Erkennung dreidimensionaler Objekte aus digitalen Bildern die Entwicklung der letzten 10 Jahre. 2 Oberachenvermessung Die vollautomatische geometrische Rekonstruktion dreidimensionaler Objekte aus digitalen Bildern stellt ein in voller Allgemeinheit bis heute ungelostes Problem dar. Im Gegensatz zum visuellen System des Menschen, das diese Aufgabe unter schwierigen Randbedingungen muhelos in Echtzeit zuverlassig lost, sind automatische Verfahren unter eingeschrankten, mittlerweile gut denierbaren Randbedingungen in der Lage mit hoher Genauigkeit und fur einige Anwendungen hinreichender Geschwindigkeit die sichtbare Oberache raumlicher Objekte zu vermessen. Das Prinzip ist in allen Fallen das gleiche: Wenigstens zwei, von verschiedenen Stellen aufgenommene Bilder, werden in digitaler bzw. digitalisierter Form dem Rechner zuganglich gemacht. Die raumliche Orientierung der Bilder wird durch einen Operateur oder vollautomatische bestimmt. In den Bildern werden homologe Bilddetails gesucht, d. h. Bilddetails, die sich auf die gleichen Objektpunkte beziehen. Aus den Bildkoordinaten werden durch Triangulation die Raumkoordinaten der Objektpunkte bestimmt. Sie stellen, zusammen mit einer der Objektoberache angemessenen Interpolationsvorschrift, das digitale Oberachenmodell des Objekts dar. Automatische Verfahren setzen glatte, zumindest stuckweise glatte Oberachen voraus, die genugend texturiert sind. 1 gekurzte Fassung des Vortrag anlalich der Ringvorlesung 'Bildverarbeitung und Mustererkennung an der Universitat Bonn' im WS 1995/96 1

Industrieanwendung: Bei der Firma Volkswagen ist seit uber 8 Jahren das Sytem InduSurf im Einsatz, das von der Firma Carl Zeiss in Zusammenarbeit mit der Firma INPHO und dem Photogrammetrischen Institut der Universitat Stuttgart entwickelt wurde. Das System dient zur dreidimensionalen Erfassung von Karosseriemodellen, um das Ergebnis der Designphase dem CAD-System der Konstrukteure zuganglich zuma- chen. Die Anforderungen an die Genauigkeit liegen bei einer 95 %-Toleranz von 0.2 mm. Sie werden durch Texturprojektion, Digitalisieren von groformatigen Filmdiapositiven und ein achenhaft arbeitendes Zuordnungsverfahren fur die Suche homologer Bilddetails erfullbar. Nach Vorgabe der fur die CAD-Darstellung gewunschten Raumebenen, entlang derer die Oberachenprole zu vermessen sind und eines Naherungspunktes auf der Oberache, erfolgt die Messung vollautomatisch, indem das System das Prolliniennetz in einem Breitensucheverfahren abarbeitet [Schewe, 1988]. Ein Beispiel fur das Ergebnis der Vermessung eines Flugzeugmotorgehauses ndet sich in [Haralick and Shapiro, 1992], Vol. II, S. 365. Das System existiert seit kurzem auch in einer voll digitalen Version etwa zur Vermessung von Stahlkochern, womit eine Integration in Fertigungsprozesse moglich ist. Topographische Anwendung: Das Programmsystem Match-T der Firma IN- PHO, das ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Institut fur Photogrammetrie der Universitat Stuttgart erstellt wurde, und seit mehr als 3 Jahren auch durch Intergraph und Zeiss vertrieben wird, dient zur Ableitung Digitaler Hohenmodelle (DHM) als Grundlage fur die Ableitung von Hohenlinien in topographischen Karten oder in Planen fur den Straenbau. In oenem Gelande werden die gleichen oder bessere Hohengenauigkeiten wie mit Operateurmessungen, also Streuungen < 1=10000 der Flughohe erreicht. Die Rechenzeiten liegen bei ca. 1/2 Stunde auf eine SGI Indigo 2, bei 4000 8000 Bildelementen pro Bild des Stereopaars. Hier erfolgt die Zuordnung auf der Basis automatisch extrahierter Kantenpunkte und einer Grob-Fein-Strtegie folgend, um das Problem der Naherungswertbestimmung zu losen. Da die Rekonstruktion des DHM mit einem robusten Schatzverfahren erfolgt, um Fehlzuordnungen auszuschlieen, werden auch einzeln stehende Baume und Hauser weggeltert und so die topographische Oberache trotz dieser Storungen { im Sinne dieser Anwendung { rekonstruierbar wird (vgl. [Krzystek and Wild, 1992]). 3 Gebaudeerfassung Die Erkennung von Objekten aus Bildern setzt Wissen uber die zu erkennenden Objekte voraus und stellt wegen der dafur notwendigen Semantik in den Modellen eine sehr viel allgemeinere und daher auch schwierigere Aufgabe fur die Automatisierung wie die Ober- achenmessung dar. Vollautomatische Verfahren bleiben daher bisher auf sehr spezielle Aufgaben, wie das Lesen von Bar-Codes oder Postadressen beschrankt. Entwicklungen zur Erkennung dreidimensionaler Objekte stehen noch am Anfang. Am Institut fur Photogrammetrie befassen wir uns, in Kooperation mit den Instituten fur Informatik I (Dr. Steinhage) und III (Prof. Cremers) der Universitat Bonn, den Universitaten in Oxford und Leuven und dem ENST in Paris, mit der Entwicklung von Verfahren zur Erfassung von Gebauden aus Luft- und Satellitenbildern. Ziel ist die automationsgestutzte Generierung von dreidimensionalen Stadtmodellen (vgl. [Forstner and Pallaske, 1993], [Braun et al., 1995], [Lang and Forstner, 1996]). Sie werden u. a. fur die groraumige Planung, Untersuchungen des Kleinklimas, Abschatzungen des Einusses von Bauten auf die Larm- und Schadstoausbreitung oder die Standortbestimmung fur Sender des Mobilfunks benotigt. Automatische DHM-Analyse: Hochauosende DHM-Daten mit 1-2 m Punktabstand, aus einer Stereobildanalyses oder einer direkten Bestimmung mit Laserabtastern 2

Abbildung 1: Aus einem digitalisierten Luftbild-Stereobildpaar (a. linkes Bild) wurde mit dem Programmsystem Match-T (s. o.) eine dichtes Oberachenmodell (b.) berechnt. Die Identi- kation und Rekonstruktion der Gebaude erfolgte vollautomatisch (c.). Als Gebaudemodell wurde einerseits die minimale Hohe uber der Umgebung (3 m) und die erwartete Flache (50 bis 400 qm), andererseits ein parametrisiertes geometrisches Modell (Flachdach, Giebeldach) verwendet. vom Flugzeug aus, erlauben eine Erfassung der Gebaudestruktur. Da die Daten bereits dreidimensionale Information darstellen ist die Interpretation, d. h. die Objekterkennung leichter als die Interpretation von Bilddaten. Die Trennung der Gebaudestrukturen verlangt eine Rekonstruktion der topographischen Oberache, d. h. der Flache, die vor dem Bau vorgelegen haben konnte. Aus der Dierenz beider Flachen lassens sich unschwer diejenigen Stellen identizieren, die Gebaude darstellen. Eine genauere geometrische Analyse dieser Dierenz-DHM ermoglicht die Rekonstruktion der Gebaudestruktur. (s. Fig. 1, [Weidner and Forstner, 1995]). Semiautomatische Bildanalyse: Die dreidimensionalen Gebaudestruktur lat sich aus Bildern vollautomatisch bisher nur unter eingeschrankten Randbedingungen automatisch ableiten. Semiautomatische Verfahren verteilen die Aufgaben: die leicht formalisierbaren Entscheidungen, etwa die Extraktion von Bildmerkmalen und die Zuordnung ausgewahlter Bildmerkmalen in den verschiedenen Bildern, wird dem Rechner ubergeben, wahrend die schwierig formalisierbaren Entscheidungen, etwa uber die Klasse eines Gebaudes oder die Gebaudestruktur, dem Operateur uberlassen werden (vgl. [Lang and Schickler, 1993], [Englert and Gulch, 1996]). Die Schnittstelle kann an den Stand der Entwicklung automatischer Bildanlyseverfahren angepat werden, so da zu jedem Zeitpunkt ein vollstandiges Verfahren zur Verfugung steht und der Fortschritt der Entwicklung nachweisbar wird. 4 Ausblick Die Entwicklung im Bereich der 3D-Objektvermessung und -erkennung ist auerordentlich rege ([Grun et al., 1995]). Die optische 3D-Metechnik ist Forschungsthema eines Konsortiums innerhalb des vom BMBW geforderten Projekts Elektronisches Auge, wo es u.a. auch um die Weiterenwicklung von 3D-Sensoren geht, und wir uns in Kooperation mit dem Institut fur Informatik III (prof. Cremers) mit der automatischen Kartenfortfuhrung befassen. Wegen der Komplexitat der meisten 3D-Objekte ist eine Fusion aller verfugbaren Datenquellen (Sensorem, Karten, CAD-Modelle) erforderlich, wofur es bisher noch kein geschlossenes Konzept gibt. Wesentliches Ziel der Entwicklungen sind Verfahren, die es auch dem Nichtspezialisten die Auswertetechnik zu verwenden. 3

Abbildung 2: In einem von mehreren Bildern pat der Operateur das Bild eines entsprechend der Objektstruktur gewahlten Gebaudemodells ein. Abbildung 3: Mit Hilfe einer robusten Ballungsanalyse wird mit den in allen Bildern extrahierten Bildkanten die tatsachliche Hohe des Gebaudeteils und damit die absolute Groe automatisch bestimmt. Das Histogramm zeigt die Wahrscheinlichkeit an, da das Gebaeude in einer bestimmten Hohe liegt. Abbildung 4: Mehrere Gebaudeteile konnen zu einer Gesamtstruktur verschmolzen werden. Das Ergebnis, hier ein Ausschnitt aus einem Stadtmodell von Oedekoven mit ca. 2000 Gebauden, kann mit Hilfe eines Rayshaders visualisiert oder als Animation aufbereitet werden. 4

Literatur [Braun et al., 1995] Braun, C., Kolbe, T., Lang, F., Schickler, W., Steinhage, V., Cremers, A., Forstner, W., and Plumer, L. (1995). Models for Photogrammetric Building Reconstruction. Computer & Graphics, 19(1). [Englert and Gulch, 1996] Englert, R. and Gulch, E. (1996). A One-Eye Stereo Sytem for the Aquisition of Complex 3D-Building Structures. GIS. [Forstner and Pallaske, 1993] Forstner, W. and Pallaske, R. (1993). Mustererkennung und 3D-Geoinformationssysteme. In Proc. of 3. Int. Anwenderforum fur Geoinformationssysteme, Duisburg. [Grun et al., 1995] Grun, A., Kubler, O., and Agouris, P., editors (1995). Automatic Extraction of Man-Made Objects from Aerial and Space Images. Birkhauser. [Haralick and Shapiro, 1992] Haralick, R. M. and Shapiro, L. G. (1992). Computer and Robot Vision. Addison-Wesley. [Krzystek and Wild, 1992] Krzystek, P. and Wild, D. (1992). Experimental Accuracy Analysis of Automatically Measured Digital Terrain Models. In Forstner, W. and Winter, S., editors, Robust Computer Vision, pages 372{390. Wichmann, Karlsruhe. [Lang and Forstner, 1996] Lang, F. and Forstner, W. (1996). Surface Reconstruction of Man-Made Structures Using Polymorphic Mid-Level Features and Generic Scene Knowledge. In ISPRS Symposium, Vienna. [Lang and Schickler, 1993] Lang, F. and Schickler, W. (1993). Semiautomatische 2D- Gebaudeerfassung aus digitalen Bildern. ZPF, 5:193{200. [Schewe, 1988] Schewe, H. (1988). Automatische photogrammetrische Erfassung von Industrieoberachen. Technical report, Inpho GmbH, Stuttgart. [Weidner and Forstner, 1995] Weidner, U. and Forstner, W. (1995). Towards Automatic Building Extraction from High Resolution Digital Elevation Models. ISPRS Journal, 50(4):38{49. 5