An das Sozialreferat, Stadtjugendamt, Produktteam Angebote der Kinder- und Jugendarbeit



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Transkript:

Datum: 10.10.2007 Telefon 23 00 09 42 Telefax 23 00 19 82 Andreas Unterforsthuber a.unterforsthuber@muenchen.de Direktorium Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen D II/KGL Förderung des Projektes diversity in neuen Räumlichkeiten Antrag Nr. 02-08 / A 03330 der Stadtratsfraktion Bündnis90/Die Grünen/RL vom 07.11.2006, eingegangen am 07.11.2006 Az. D-HA II/V1 241-1/H-06/11 An das Sozialreferat, Stadtjugendamt, Produktteam Angebote der Kinder- und Jugendarbeit Die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen nimmt zu obigem Antrag wie folgt Stellung. 1. Ausgangslage Die Lebensbedingungen von Lesben und Schwulen in München wurden von der Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen im Jahr 2004 in einer Studie abgefragt. Bei den unter 25-jährigen hat diese Studie im Bereich Ausgrenzung, Benachteiligung, Gewalt folgende Ergebnisse erbracht (gerundet): 78 % der jungen Homosexuellen haben eigene Erfahrungen in diesem Bereich machen müssen. Nach Geschlecht differenziert liegen die jungen Schwulen mit 83 % vor den jungen Lesben mit 71 %, was wie folgt erklärbar ist: schwule Jungs erleben ihr Coming Out oft früher als Lesben männliche Homosexualität wird öffentlich deutlich mehr wahrgenommen männliche Homosexualität ist für potentielle Tätergruppen bedrohlicher als weibliche, da vorhandene aber noch unsichere Männlichkeitskonzepte in Frage gestellt werden. Die Ergebnisse bei den Eigenerfahrungen hier im Einzelnen: Beschimpfungen und Verächtlichmachungen aufgrund der Homosexualität: Junge Schwule: 65 % Junge Lesben: 61 % Opfer körperlicher Gewalt wurden: Junge Schwule: 18 % Junge Lesben: 5,2 % Psychischen Druck (Bedrohung, Einschüchterung, Psychoterror) aufgrund ihrer Homosexualität haben erlebt: Junge Schwule: 41 % Junge Lesben: 39 %

Seite 2 Von der eigenen Familie benachteiligt oder abgelehnt wurden: Junge Schwule: 37 % Junge Lesben: 37 % Negative Erfahrungen innerhalb des heterosexuellen Freundeskreises (peer group) kennen: Junge Schwule: 47 % Junge Lesben: 40 % Situationen, in denen das Coming Out schwerfällt, kennen: Junge Schwule: 75 % Junge Lesben: 75 % Nicht über ausreichende soziale Kontakte (Einsamkeit) verfügen: Junge Schwule: 18 % Junge Lesben: 25 % 60 % der jungen Lesben und Schwulen kennen Situationen, in denen sie große Angst hatten, als homosexuell erkannt zu werden. 14 % haben aufgrund ihrer Homosexualität sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erfahren. 20 % haben sonstige Gewalt oder Benachteiligung als Homosexuelle erlebt. Diese Zahlen weisen einen deutlichen Handlungsbedarf zur Verbesserung der Lebenssituation junger Lesben und Schwuler auf. 2. Fachliche Begründung des Bedarfes an schwullesbischer Jugendarbeit Die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen hat im Februar 2006 die Leitung des Stadtjugendamtes zu einer Sitzung des Runden Tisches zur Gleichstellung von Lesben und Schwulen eingeladen, um die besonderen Bedarfe dieser Jugendlichengruppe darzustellen. Diese Problemlagen und Bedarfe konnten wie folgt erläutert werden: Homosexuelle Jugendliche können klassische Ressourcensysteme wie Familie, Gleichaltrigengruppe oder Jugendeinrichtungen nicht zur Bewältigung ihrer Lebenssituation nutzen, da dort oftmals homofeindliche Haltungen wahrgenommen oder befürchtet werden bzw. vorhanden sind. Insbesondere in der Gleichaltrigengruppe (peer group) sind homosexuelle Jugendliche oft mit homophoben, abwertenden Äußerungen und Handlungen ihrer Freundinnen und Freunde konfrontiert, was ein coming out unmöglich erscheinen lässt. Dies erzeugt das Gefühl von Ausweglosigkeit, Angst und Wertverlust. Im Erleben der Jugendlichen wird Coming out oft gleichgesetzt mit dem Verlust von sozialen Beziehungen, Respekt und Zukunft. Die hohe negative Bedeutung homofeindlicher Haltungen, Äußerungen und Handlungen auf betroffene Jugendliche werden auch in professionell geführten Einrichtungen nicht immer erkannt. Auch dort finden die betroffenen Jugendlichen meist nicht die benötigten Schutzräume. Homosexuelle Jugendliche empfinden sich in der Entwicklungsphase Pubertät und Jugend häufig allein gelassen, das Gefühl der Einsamkeit ist ein zentrales Problem und führt zu teilweise massiven psychosozialen Belastungen bis hin zur Suizidalität. Die Selbstmordgefährdung homosexueller Jugendlicher ist ca. 4 x höher als die der heterosexuellen Vergleichsgruppe, mehr als die Hälfte der Betroffenen hatte bereits Suizidgedanken, ca. 20 % haben bereits einen oder mehrere Versuche hinter sich. Homosexuelle Jugendliche erfahren neben den indirekten Abwertungen (nicht auf sie konkret gerichtete Äußerungen und Handlungen gegen Lesben und Schwule, z. B. Beschimpfungen wie schwule Sau oder Lesbenschlampe, Medienberichte über kirchliche und po-

Seite 3 litische Anfeindungen gegen Lesben und Schwule usw.) in vielen Fällen unmittelbare Ausgrenzung und Gewalt: etwa 80 % der unter 25-jährigen berichten nach der Münchner Studie davon, verbale, psychische oder physische Gewalt aufgrund ihrer Homosexualität erlebt zu haben; etwa die Hälfte der in einer Berliner Studie befragten Jugendlichen gibt an, mit ausschließlich oder vorerst negativen Reaktionen der Eltern konfrontiert gewesen zu sein, ¾ der Mädchen und 60 % der Jungs berichten von massiven negativen Reaktionen der Umwelt auf ihr coming out. Homosexuelle Jugendliche sind in ihrer psychosexuellen Entwicklung besonderen Belastungen ausgesetzt, die stark scham- und angstbesetzt sind. Daraus resultierend lässt sich der Bedarf nach zielgruppenbezogenen Einrichtungen ableiten, da auch unter Hinblick auf obige Punkte nur solche Einrichtungen ausreichend Schutz- und Rückzugsraum bieten, in dem sich die Jugendlichen öffnen können. 3. Angebotssituation Angebote für schwule Jugendliche existieren in München wurden in den Jahren nach der Gründung des schwulen Kommunikations- und Kulturzentrums Sub e.v. eingerichtet. Das Angebot beschränkte sich über viele Jahre auf eine Gesprächs-, eine Freizeit- und eine Coming Out Gruppe. Bei allen Gruppen handelte es sich immer um Selbsthilfeangebote von Jugendlichen für Jugendliche, eine organisierte und gebündelte Jugendarbeit für homosexuelle Jugendliche fand nicht statt. Die Beratungsstelle für schwule Männer des Sub e.v. war und ist Anlaufstelle für Jugendliche mit Bedarf an beraterischer oder therapeutischer Hilfe. Angebote für lesbische Mädchen wurden in Frauenprojekten durchgeführt, IMMA e.v. bietet eine professionell angeleitete Gruppe für lesbische Mädchen an, die Lesbenberatungsstelle LeTRa begleitet den Coming Out Bereich mit einer entsprechenden Gruppe und dem individuellen Beratungsangebot für lesbische und bisexuelle Mädchen. Spezielle Angebote für bisexuelle Jugendliche oder Jugendliche, die sich in ihrer sexuellen Identität unsicher waren, gab und gibt es nicht. Aufgrund dieser unbefriedigenden Situation organisierten betroffene Jugendliche einen eigenen Dachverband: diversity. Der gemeinnützige Trägerverein von diversity ist Gleich & Gleich LesBiSchwule Jugendhilfe e.v., er wickelt alle Rechtsgeschäfte des Jugenddachverbandes ab. Im Laufe der letzten Jahre hat sich das Angebot von diversity immer stärker differenziert, was insbesondere auf die verstärkte Nachfrage durch Jugendliche notwendig wurde. Derzeit bietet der Dachverband folgende Angebote (teilweise Auszug aus dem diversity-konzept): J.U.N.G.S. Die J.U.N.G.S. sind ein geschlechtsspezifisches Angebot für junge Männer, die sich als schwul oder bisexuell definieren. Sie bieten wöchentlich ein Freizeitprogramm an und organisieren gelegentlich Zusatzveranstaltungen. Treffpunkt: Sub e.v. Gruppengröße: ca. 30 40 Jugendliche JuLes bei diversity Die JuLes bei diversity sind ein geschlechtsspezifisches Angebot für junge Lesben, und bisexuelle Mädchen. Sie bieten ebenfalls wöchentlich ein Freizeitprogramm an und organisieren gelegentliche Zusatzveranstaltungen. Treffpunkt: Jeden 1. und 3. Freitag aus Raumgründen in einer Gastwirtschaft, jeden 2. und 4. Freitag bei LeTRa Gruppengröße: ca. 15 Mädchen no-difference!

Seite 4 no-difference! ist eine Projektgruppe, die zur Veranstaltung der gleichnamigen Party existiert. Sie organisiert für diversity Partys und führt diese auch durch. Veranstaltungsort ist die Glockenbachwerkstatt und bei besonderen Anlässen auch mal externe Orte, wie etwa eine Partytram. Die Party findet ca. fünfmal jährlich statt. Häufigkeit: ca. 5 x jährlich Treffpunkt: Glockenbachwerkstatt oder Veranstaltungshallen Gruppengröße: ca. 100 150 Personen diversity-café Die Projektgruppe organisiert die wöchentliche Öffnung des Cafés und den reibungslosen Ablauf, sowie zusätzliche Angebote wie Kochen, Themenabende etc. Das diversity-café bietet eine besonders niederschwellige Anlaufstelle für Jugendliche, die so die Möglichkeit haben, unverbindlich und ohne eine feste Gruppenstruktur mit Gleichaltrigen in Kontakt zu kommen Das diversity- Café öffnet jeden Sonntag von 15:00 21:00 Uhr in der Glockenbachwerkstatt. (jedoch dringend ausbaubedürftig) Treffpunkt: Glockenbachwerkstatt Gruppengröße: ca. 20 30 Jugendliche je Cafe-Sonntag Aufklärungsprojekt Das Aufklärungsprojekt führt in Schulen und Jugendzentren Diskussionsveranstaltungen mit SchülerInnen durch. Zudem werden Fortbildungen für PädagogInnen und andere Interessierte angeboten. Schwerpunktthemen sind: Coming Out, Identitätsentwicklung, Klischees und Stereotypen über Homosexuelle, Leben als Minderheit, Geschlechterrollen in der Gesellschaft, Modelle und Vorstellungen von Lebensentwürfen und Partnerschaften. Zielsetzung ist, durch Aufklärungs- und Informationsarbeit Prävention gegen Diskriminierung und Gewalt zu leisten. Dieses Angebot wird insbesondere auch von der Koordinierungsstelle immer wieder an Schulen, Jugendhilfeeinrichtungen usw. vermittelt, in denen es Probleme zu diesem Thema gibt. Gruppengröße: ca. 14 ehrenamtliche Mitglieder 20+pos 20+pos ist eine Gruppe für junge HIV-positive Menschen. Da es für diese Zielgruppe nur wenige Anlaufstellen gibt, ist die Gruppe für Besucher bis 30 Jahre offen. Sie dient dazu, für junge HIV-Positive einen geschützten und anonymen Rahmen zu bieten, in dem sie sich treffen und austauschen können. Dies geschieht mit thematischen Veranstaltungen aber auch Freizeitaktivitäten. Um die Anonymität der Besucher zu wahren, wird der Ort der Treffpunkte nicht öffentlich bekannt gegeben und ist nur nach Kontakt mit dem Gruppenleiter zu erfahren. Häufigkeit: 2 x monatlich, jedoch ausbaubedürftig Treffpunkt: anonymisiert, in Zukunft im schwullesbischen Jugendzentrum gewünscht Gruppengröße: ca. 5 10 junge Menschen div-teens Hierbei handelt es sich um ein Angebot speziell für junge Jugendliche im Coming Out, für die sich noch viele Fragen stellen, Probleme im Elternhaus bestehen und die ihre Homosexualität noch meist völlig geheim halten. Div-teens ist eine erste Anlaufstelle für diese Jugendlichen. Treffpunkt: unterschiedlich, aus Raumgründen kein fester Anlaufpunkt Gruppengröße: ca. 5 10 Jugendliche Schwullesbische Jugendliche mit Migrationshintergrund diversity wurde als Träger eines Modellprojektes ausgewählt, welches durch den bayerischen Jugendring und Lambda finanziert wird und die Lebenssituation von schwullesbischen Jugendlichen mit Migrationshintergrund verbessern soll. Das Projekt ist auf 2 Jahre angelegt und mit einer Honorarkraft ausgestattet.

Seite 5 Aus dieser Beschreibung wird die Vielfalt des Angebotes aber auch die Problemlage hinsichtlich der Unterbringung deutlich. diversity ist derzeit auf verschiedenste Räumlichkeiten aufgeteilt, einige Angebote haben gar keine feste Anlaufstelle und treffen sich nach Vereinbarung. Für einen ehrenamtlich arbeitenden Jugenddachverband ist dies eine auf Dauer nicht leistbare Situation, die zu übermäßigen organisatorischen und personellen Ressourceneinsätzen führt. 4. Stellungnahme zum Antrag Aufgrund des oben dargelegten Sachverhaltes unterstützt die Koordinierungsstelle für gleichgeschlechtliche Lebensweisen den Antrag auf Einrichtung und Förderung von eigenen Räumlichkeiten für diversity. Die Einrichtung sollte in möglichst zentral gelegenen Räumlichkeiten realisiert werden, damit die stadtweite Funktion ermöglicht wird (Anfahrtwege), der nötige Schutzraum gewährleistet werden kann (Anonymität, solange benötigt) Unterstützungsleistungen der schwullesbischen Gemeinde (z.b. der im Glockenbachviertel angesiedelten Beratungsstellen Sub und LeTra sowie der Koordinierungsstelle) ermöglicht werden. I.A. Andreas Unterforsthuber