Spielen ohne / mit Grenzen XXII. Symposion: "Glücksspiel - Das Spiel ohne Grenzen"



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Transkript:

Spielen ohne / mit Grenzen XXII. Symposion: "Glücksspiel - Das Spiel ohne Grenzen" Dieses Symposion wurde als Abschlussveranstaltung eines überregionalen Projekts in Kooperation mit Deutschland, Schweiz und Liechtenstein veranstaltet. Federführend zeichnete heuer die SUPRO, somit fand die Veranstaltung auch in Götzis statt, in der Kulturbühne Ambach und wurde von Cornelia Müller moderiert. Sie dauerte von 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr und bestand aus drei Impulsreferaten einerseits sowie einem round table andererseits. Nach der Begrüßung eröffnete Gesundheitslandesrat Dr. Christian Bernhard die Veranstaltung. Er äußerte die Überzeugung, dass die Angebote für die Behandlung und die Prävention von Sucht in Vorarlberg gut ausgebaut seien, auch die Substitution sei zufriedenstellend gelöst. Sehr wohl werde in den Medien immer wieder Kritik geübt, insbesondere im Rahmen einer aktuellen safer use-debatte. In diesem Zusammenhang habe er zwei Wünsche. Zum einen sei eine seriöse Diskussion wichtig und wenn er Kommentare zu Internetartikeln lese, dann werde den Politikern oft Verallgemeinerung und Unwissenheit vorgeworfen. Gerade derartige Verallgemeinerungen würden aber auch in den Medien gemacht. Er selbst hätte in seinen zwanzig Jahren Amtsarzttätigkeit sicher mehr Süchtige gesehen als wohl die meisten der Poster, die sich selbst als Experten betrachten würden. Zum zweiten sei es aber auch wichtig, sehr wachsam zu sein, sowohl einerseits hinsichtlich der Anwendung schon bekannten Wissens, andererseits auch für das Neue, das komme. Erster Teil: Vorträge Den ersten Vortrag mit dem Titel "Das Böse im Spiel - gesellschaftliche und psychologische Aspekte der Glücksspielsucht hielt der Leiter der Stiftung Maria Ebene, Univ.-Prof. Prim. Dr. Haller. Er verwies darauf, dass schon Dostojewski darauf hingewiesen hätte, dass die Glücksspielsucht eine Elementargewalt sei. Sie gehe mit allen Kriterien der Sucht einher, mit Lust, Dosissteigerung, Zunahme der Frequenz und Entzugsbeschwerden. Gleichzeitig seien wir Menschen auch spielende Wesen und es gebe schon in den Frühzeiten der Menschheitsgeschichte schon Hinweise auf Spiele, Würfelspiele zum Beispiel, sowie Lose - 1 -

und Lotterien. und schon im 19. Jahrhundert hätte es mechanische Glückspielautomaten gegeben. Beim Online-Glücksspiel, das es ca. seit zehn Jahren gebe, sei neu dazugekommen, dass es jederzeit verfügbar sei. Im alten China hätte es Einsätze wie das Kopfhaar gegeben, es sei aber auch um Finger und Zähne gespielt worden, um das eigene Leben, um Ehefrauen und Sklaven, die Faszination sei schon in der Frühzeit der Menschheit sehr groß gewesen. Den "Urwürfel" datiere man auf 5.000 vor Christus. Die Religion sei immer negativ zum Glücksspiel gestanden, weil dadurch versucht würde, die Allmacht Gottes zu untergraben. Glücksspiel sei als Ketzerei und Gotteslästerung verstanden worden, die Strafen hätten bis zum Pranger oder der Verbrennung geführt. Mit Glücksspiel sei immer auch eine erhöhte Verbrechensrate einhergegangen, z. B. Geldbeschaffungskriminalität, Betrügereien oder Gewaltverbrechen sowie die Bildung von Banden und mafiösen Strukturen. In Europa seien die größte Gruppe der männlichen Glücksspieler türkische Arbeitslose und bei den Frauen seien es englische Rentnerinnen. Das Verhältnis zum Staat sei zwiespältig. Einerseits gebe es Verbote, andererseits auch Steuergewinn. Ein Kompromiss seien Lizenzen und Konzessionen gewesen. Für viele Länder sei es eine Möglichkeit der Geldbeschaffung, so sei Las Vegas in der Wirtschaftskrise entstanden. Auch Zypern hätte im Rahmen der Finanzkrise das Glücksspiel wieder eingeführt. Prim. Haller ist der Meinung, dass es erforderlich und gerecht sei, wenn der Staat ausreichende Mittel für die Behandlung der Opfer zur Verfügung stellen würde, das sei aber trotz Versprechungen bei der Zulassung des "kleinen Glücksspiels" nicht erfolgt. Als Wirtschaftsfaktor sei das Glücksspiel nicht zu unterschätzen. Innerhalb der EU würden 55 Milliarden Euro umgesetzt, und das sei nur der Betrag des legalen und bekannten Spiels. Im Verborgenen würde noch viel mehr gespielt und somit wäre diese Zahl wohl zu vervielfachen. Spielen könne psychologisch durchaus auch von Vorteil sein, spielerisches Lernen bewähre sich schon in der Kindheit. Es könne aber jedes Verhalten süchtig machen, das sei nicht nur beim Spielen so, auch beim Essen, Kritisieren bei der Arbeit oder bei der Sexualität. Von den vielen Zahlen, die es gebe, meine er, dass wohl 1,3 bis 3,5 Prozent pathologisch spielen würden. Die Folgen seien in erster Linie finanzieller Natur, und das nicht nur für die Betroffenen, sondern es gebe auch ganze Familien, die in den Ruin gebracht worden seien. Hinsichtlich psychologischer Ursachen gebe es zunächst einige analytische Hypothesen, etwa im Sinne der Selbstbestrafung bei Schuldgefühlen, da den meisten Betroffenen klar sei, dass man verlieren und untergehen könne. Es gebe aber auch die Hypothese, das Spielen als ein Orgasmus-Äquivalent zu betrachten. Es könnten kindliche Allmachtsphantasien ebenso wie eine latente Rebellion verwirklicht werden, viele Betroffene seien narzisstisch, es gebe eine - 2 -

Angst-Lust-Spannung und schließlich wird auch noch das Phänomen des "Chasing" erwähnt - etwas jagen und verfolgen. Es sei für viele Betroffene eine Ersatzhandlung, wie es etwa ein Betroffener beschrieben hätte, der die angenehme und elegante Atmosphäre des Spielcasinos sehr geschätzt hätte, welcher eine Realität des Elends im Rahmen der Pflegebedürftigkeit seiner Frau entgegengestanden hätte. Rosenthal hätte 1989 eine Einteilung gemacht in: Gelegenheitsspieler, soziale Spieler, intensive soziale Spieler, gefährdete Spieler, professionelle sowie pathologische Spieler. Wer ein- bis zweimal im Monat Jassen gehe, wäre beispielsweise ein sozialer Spieler. Beim pathologischen Spielen gibt es noch einige Subgruppen, z. B. subkulturell, impulsiv, neurotisch etc. Für die Behandlung spiele eine Rolle, dass es oft wenig Einsicht gebe. Es würde wie in anderen Suchttherapien einer Kontaktphase bedürfen, gefolgt von Beratung, Therapie und Nachbetreuung. Bei neueren Suchtformen dauere es oft bis zu zehn Jahren, bis eine passende Behandlung gefunden werde. Eine vollkommene Abstinenz lasse sich grundsätzlich auch gar nicht erreichen. So sollten auch andere emotionale Aspekte mitbehandelt werden, etwa was Kontaktschwierigkeiten oder das Abbauen von Ängsten betreffe. Abschließend zitiert Prim. Haller noch E.T. A. Hoffmann, der sinngemäß in "Spielerglück" sagte: "Heute muss ich tun, was ich nicht zu lassen vermag, morgen ist die Sorge aus. Ich spiele heute noch einmal, zum allerletzten Mal." Den zweiten Vortrag hält Frau Mag. Natalia Pernter von der Beratungsstelle Clean Feldkirch. Sie berichtet über das Glücksspiel in Vorarlberg und die Möglichkeiten von Hilfe, Beratung und Behandlung für Betroffene und deren Angehörige. Mit zwei Fallgeschichten werden ganz unterschiedliche Formen der Betroffenheit beschrieben. Zum einen berichtet sie von einem 20-jährigen Mann, der viel in Sportwetten investiere, der mehr Geld ausgebe als er habe und viel Zeit benötige. Die Eltern hätten begonnen, sein Geld zu verwalten. Dem gegenüber hätte ein Herr F., 50 Jahre, das ganze Haus verloren und suche um Hilfe. Während der eine noch entscheiden könne, habe der andere keine Kontrolle über sein Verhalten mehr. Typisch sei, dass viele Spieler relativ spät in Behandlung kämen, meistens seien es fünf Jahre und mehr. Zur Dynamik gehöre, dass es sich vor den Angehörigen leicht verstecken lasse, das Spielen sei somit unsichtbar. Die letzten Jahre hätte es einen massiven Anstieg von Nachfragen gegeben, sowohl von Betroffenen als auch von Angehörigen. 75 Prozent der Spieler seien männlich, bei den Angehörigen seien - 3 -

über 80 Prozent weiblich. Über 50 Prozent von einer Gesamtzahl von 68 Personen hätten Migrationshintergrund. Mit dem Interreg-Projekt sollte einerseits ein Austausch über das Wissen erfolgen, andererseits sollte es gelingen, die Sensibilisierung der Bevölkerung zu verbessern. Es gebe fünf Meilensteine. 1. Es hätte ein allgemeines Treffen gegeben, es seien Arbeitsgruppen gebildet worden, die sich auf stationäre, ambulante und präventive Angebote konzentriert hätten. 2. Es sei zu einer ersten Tagung in Liechtenstein gekommen, es seien Broschüren verfasst worden, die auch aufgelegt sind: "Noch ein Spiel". 3. Es sei verstärkt auf die Bevölkerung zugegangen worden, es hätte u. a. neunzehn Vorträge gegeben. 4. Es seien die Sozialeinrichtungen verstärkt einbezogen worden, es hätte round table- Gespräche gegeben, es seien Multiplikatoren und Anbieter angesprochen worden, es sei viel Information verbreitet worden und es hätte auch eine sehr informative Veranstaltung mit dem bekannten Experten Dr. Jörg Petry gegeben. 5. In einer letzten und Abschlussphase gebe es zu einem das gegenständliche Symposion und schließlich auch eine Zusammenstellung sämtlicher Hilfsangebote. Im KH Maria Ebene hätte es schon drei stationäre Turnusse für Spieler gegeben. In der Ambulanz gebe es jeden Donnerstag von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr eine Sprechzeit. Auch in den drei Clean-Beratungsstellen gebe es Angebote. In Erstgesprächen müsse überprüft werden, ob eine ambulante Behandlung ausreichend sei. Sonst müsse eine stationäre Therapie vermittelt werden. Auch Angehörige würden in die Beratungen, die kostenlos seien, einbezogen. In der Gruppe von Frau Mag. Christine Köhlmeier würden Betroffene sich sowohl gegenseitige Unterstützung geben können, als auch fachliche Beratung erhalten. Schließlich gibt es noch eine Internet-Adresse: www.nocheinspiel.net. Der dritte Vortrag kam von Mag. Andreas Prenn, dem Leiter der Präventionsstelle SUPRO der Stiftung Maria Ebene. Er referiert: "Glücksspiel im Internet. Eine unterschätzte Gefahrenquelle für Jugendliche und eine neuer Herausforderung für den Jugendschutz". Seit einiger Zeit gebe es eine erhebliche Zunahme derartiger Angebote, gezeigt wird die Seite bet365, es gibt dort Casinospiele, Poker und andere. Zwischenzeitlich gebe es 3.000 Internetseiten weltweit, die solche Spiele anbieten würden und 250 verschiedene Möglichkeiten zu bezahlen. Viele hätten ihren Sitz in Steueroasen, z. B. in Malta, wo solche - 4 -

Spiele erlaubt seien. In England seien sie ab sechzehn Jahren erlaubt. 80 Prozent der Spieleanbieter, die ihren Firmensitz in derartigen Steueroasen haben, erlauben einen Spielbetrieb auch für Österreicher oder Deutsche. Die Nachverfolgung sei schwierig. Die Verfügbarkeit bestehe auch mit Smartphones oder Tablets - "immer und überall". Der erste Problembereich seien kostenpflichtige Einsätze für bestimmte Spiele, etwa über Apps bei Facebook. Man könne Chips kaufen, Coins, etc. und mitunter dann auch sehr lange spielen. Das seien keine Glücksspiele, es werde nur fürs Spielen bezahlt. Sie seien z. T. schon für Zwölfjährige zugelassen und die Abrechnung erfolge über die Handyrechnung. Es gebe auch Slot Machines. Ein zweiter Aspekt seien die klassischen Glücksspiele, die übers Internet angeboten würden, auch Sportwetten und Poker. Diese gebe es ebenfalls für Smartphones. Man könne einfach durch das Anklicken eines Buttons bestätigen, dass man schon siebzehn Jahre alt sei. Poker sei sehr beliebt. Viele glauben, dass sie mit ihrem "Pokerface" etwas gewinnen können. Die richtigen Profis spielen aber nicht im Internet. Sie bräuchten die unmittelbare Interaktion mit dem Spielpartner. Es gebe auch kostenlose Übungsseiten. Jugendschutz sei Ländersache. In Vorarlberg sei es ab dem vollendeten 18. Lebensjahr erlaubt, sich in Casinos, etc. aufzuhalten. Fragen des Internets würden gar nicht berücksichtigt. In anderen Bundesländern wie Salzburg oder Steiermark sei immerhin die Teilnahme an Glücksspielen verboten, wenn man unter achtzehn sei. In Österreich seien Lotto und Rubbellose schon mit sechzehn erlaubt. Für Österreich sei typisch, dass Wetten nicht zu Glücksspielen, sondern zu den Geschicklichkeitsspielen gehören würden, somit unterliegen sie auch einer anderen Gesetzgebung. Dabei wird so argumentiert, dass es beim Fußballtoto ja einer Expertise bedürfe. Die Antwort auf die Frage, ob Bayern-München zu Hause gegen den Tabellenletzten gewinnt, wird jemand, der sich in Fußball auskennt, besser beantworten können, als jemand, der davon keine Ahnung hat. Deshalb sei es eben kein Glücksspiel. Es gebe vor allem zwei Wege, wie Jugendliche zu den Glücksspielen gebracht würden: Der erste Weg sei der, dass von sozialen Netzwerken wie Facebook ausgehend mit bestimmten Apps Glücksspiele angeboten würden, zunächst nur kleine Spiele oder Gratisspiele, mit der Zeit würde dann immer mehr eingefordert, bis man schließlich bei reinen Glücksspielen lande. Ein anderer Weg führe von bestimmten Onlinerollenspielen wie World of Warcraft dorthin, indem dann auch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände erworben werden müssten, schließlich würden auch bestimmte Gegenstände ausgespielt und auch von hier gebe es dann einen direkten Weg zu den klassischen Glücksspielen, wo Geld eingesetzt werden müsse. - 5 -

Typisch sei, dass die Spieler am Anfang oft überraschend hohe Gewinne machen würden, was als persönliche Leistung gewertet würde. Dadurch entwickelten sich immer stärkere Gewinnerwartungen, welche ein allfällig bestehendes, latentes Suchtpotenzial auslösen könnten. Die Auszahlungs- und Gewinnerquote sei bei den Trainingsspielen viel höher als bei den Realspielen. Dazu gebe es eine Untersuchung von Sevigny et al, 2005. Das sei das Prinzip der spanischen Hütchenspieler, die am Anfang mit Eingeweihten spielen und dem Gast, also dem Übungsspieler, den Eindruck geben würden, dass er recht gut sei und immer wieder gewinnen könne. Wenn es dann aber ernst werde, "zieht man ihm die Hosen aus". Jugendliche seien insofern besonders gefährdet, weil sie ein schnelleres Suchtgedächtnis hätten und es eine Koinzidenz mit bestimmten sozialen Entwicklungsstufen gebe. Durch die starke Ausrichtung auf das Spiel würden wiederum andere Entwicklungsaufgaben vernachlässigt. Somit sei davon auszugehen, dass die Prognose besonders schlecht sei, wenn früh begonnen werde. Verwiesen wird auf das Buch "Junkies wie wir" von Kurosch Yazdi, in welchem beschrieben wird, wie ein worst case ausschauen könnte, wenn diese Spielmanie bei Jugendlichen noch weiter um sich greife. 50% jener Erwachsenen, die ein problematisches und pathologisches Spielverhalten in Bezug auf Glücksspiele aufweisen, hatten bereits vor ihrem 18. Lebensjahr ein problematisches/pathologisches Spielverhalten. Von diesen 50% wiederum hatten 50% bereits vor ihrem 14. Lebensjahr ein problematisches/pathologisches Spielverhalten. Es betreffe aber nicht alle Jugendlichen: "Der Großteil kann sehr gut damit umgehen." Schlussfolgerungen für Mag. Prenn bestehen darin, dass ein Teil der Problematik auf jeden Fall dadurch bedingt sei, dass für Jugendliche der Einstieg ins Glückspiel sehr leicht sei. Je mehr gespielt werde, umso mehr bekomme es eine Normalität. Es gebe immer mehr Vermischungen von Computerspielen und Glücksspielen und es gebe einen dringenden und zwingenden Bedarf für internationale Regelungen, insbesondere zunächst über die Europäische Union. Zweiter Teil: Podiumsdiskussion Die Moderatorin lädt vier Personen auf die Bühne, und zwar Mag. Christine Köhlmeier, die Leiterin der Beratungsstelle Clean Feldkirch, Hubert Hämmerle, der im Casino Bregenz für responsible gaming zuständig ist, Reinhold Lenz, Gebietsleiter für Vorarlberg und Tirol von - 6 -

Admiral Sportwetten sowie "Rudolf", ein ehemaliger Spieler, der eine Behandlung hinter sich habe. Im Clean Feldkirch sei vor fünfzehn Jahren begonnen worden, Angebote für Spielsüchtige zu machen. Für sie stehe außer Zweifel, dass es eine ganz ähnliche Dynamik wie bei anderen Süchten gebe. Unter responsible gaming sei ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Spiel und dem Spieler zu verstehen. In Bregenz bedeute dies, dass Ausweise kontrolliert werden, es dürfe niemand unter achtzehn Jahren ins Casino und er oder sie dürfe auch nicht gesperrt sein. Das gelte für ganz Österreich. Es gebe ein Monitoring, wenn jemand mindestens viermal im Monat ins Casino komme und mindestens 500,-- eingesetzt hätte. Er werde dann zu einem Gespräch gebeten, hier gebe es sieben Mitarbeiter, die ausgebildet seien. Er berichtet von einem Stufenmodell. In einem ersten Gespräch gebe es eine Beratung, auf der zweiten Stufe würde über Konsequenzen informiert, z. B. auch die Sperre und letztere erfolge dann auf der dritten Stufe. Leider gebe es seit drei Jahren hinsichtlich der Sperren keine Vernetzungen mehr mit Deutschland. Dort gebe es inzwischen neun verschiedene Anbieter, die alle unterschiedlich organisiert seien und somit sei es nicht mehr möglich, einheitliche Verträge durchzusetzen. Admiral Sportwetten betreibe zahlreiche Lokale, biete aber keine der verbotenen Glücksspiele an. Hingegen gebe es eine Reihe von anderen Sportwettenanbietern, die sich an dieses Gesetz nicht halten würden. Es gebe viele Gesetzeslücken, somit trete die Exekutive auf der Stelle. Es würden die Mitarbeiter von "Admiral" gut geschult, sie würden viel lernen, von den Finanzbestimmungen bis zur Suchtberatung, er selbst, Reinhold Lenz, sei schon eine Woche beim Anton-Proksch-Institut gewesen, auch andere Führungskräfte hätten das gemacht. Es gebe Kontakte mit Ärzten und Betroffenen. Er arbeite seit 23 Jahren in diesem Bereich. Bei den Sportwetten gebe es wenig Süchtige, es sei ein träges Spiel und man müsse lange warten, bis man mit Sportwetten Geld verdienen könne. Die Quote sei dann interessant, wenn man mehrere Spiele zusammenlege, aber dann dauere es noch länger. Sehr wohl gebe es allerdings Kunden mit Suchtstruktur, die zwanzig bis fünfzig Scheine spielen würden. Es müsse aber alles über den Schalter gemacht werden. Die Probleme seien seiner Meinung nach aber nicht die Sportwetten, sondern die Glücksspiele, insbesondere dann, wenn diese verbotenerweise in Sportwetten-Lokalen angeboten würden. "Rudolf" bestätigt den Verlauf, wie er schon beschrieben wurde. Er sei anfangs im Casino sehr erfolgreich gewesen und hätte in drei Tagen DM 15.000,-- gewonnen. Es hätte sich dann schnell verselbständigt. Er hätte 1990 ein Geschäft eröffnet und viele Möglichkeiten - 7 -

bekommen, Geld aufzustellen. Die Bank hätte ihn acht Jahre lang finanziert. Er müsse heute noch Schulden abzahlen und die Eltern hätten ihr Haus verkaufen müssen, um ihm zu helfen. An dieser Stelle wird auf das Phänomen der Coabhängigkeit eingegangen. So sollen auf einen Süchtigen zehn Betroffene kommen, die Schulden bezahlen, Geld leihen würden etc. Die betroffenen Patienten seien sehr manipulativ und würden immer wieder alle möglichen Ausreden finden, die man ihnen oft genug auch glaube. Köhlmeier: "Spieler spielen gern, auch mit Menschen." Spielsucht sei schwer zu erkennen. Am ehesten würden Betroffene auffällig, wenn sie immer schlechter erklären könnten, wo das Geld geblieben sei, wenn sie viel ausleihen würden, wenn sie zunehmend die Arbeit und ihre Interessen vernachlässigen würden und nicht mehr präsent seien. "Rudolf" sei straffällig geworden, sei ein Jahr im Gefängnis gewesen und hätte dort sein Leben überdacht. Er sei dann nach Österreich gegangen, was zunächst nicht viel gebracht hätte, da man gerade in Lindau sehr viel mit Automaten spielen könne. Er sei dann aber doch in Kontakt mit Therapie gekommen und zum Clean. Nach zwanzig Jahren habe er nun wieder Kontakt mit der Familie, vorher hätten seine Angehörigen ihn gemieden: "Mich wollte halt niemand mehr." Er hätte versucht, um Verzeihung zu bitten und dann hätte ihn die Familie wieder unterstützt. Alleine könne man es nicht schaffen: "Wer sagt, er kommt alleine heraus, redet an sich selber vorbei." Und nur weil man zum Clean gehe, sei man noch lange nicht clean. Man brauche noch viel mehr Hilfe. Auf eine Sendung im "Stern TV" angesprochen, wonach 40 Prozent der Jugendlichen in einer Testreihe in der Lage gewesen seien, in Wettbüros hineinzukommen, meint Herr Lenz, dass dies auch hier möglich sei, weil es so viele verschiedene Lokale gebe. Er spricht von "Migrantencasinos", wo die Leute ausgenommen würden, solange es gehe, dann schließe man das Lokal halt wieder und mache an einem anderen Ort ein anderes auf. Aber auch bei "Admiral" könnte z. B. am Samstagnachmittag, wenn die Deutsche Bundesliga sei, es durchaus passieren, dass die Eingangstüre nicht so gut überwacht werde, aber es müsse jeder zum Schalter, wenn er spielen wolle. In Casinos könne man sich selbst sperren lassen, man fülle ein Formular aus und dann sei es erledigt. Eine Fremdsperre sei natürlich auch möglich, wobei es wichtig sei, dann möglichst früh an die Betroffenen heranzukommen. In den letzten Jahren hätte sich viel geändert. "Rudolf" meint, vor zehn Jahren hätte ihn niemand überprüft, auch wenn er 5.000,-- oder 10.000,-- verspielt hätte. Er sei nie darauf angesprochen worden. Heute würde laut Herrn Häusler jeder Hunderteuroschein namentlich erfasst. - 8 -

Es gebe einen Konsens darüber, dass die Vorschriften eingehalten werden sollten und zwar von allen. Im Ausland gebe es Lokale, die 24 Stunden am Tag offen hätten und diese seien nicht weit über der Grenze. Aber auch die illegalen Glücksspiele in Vorarlberg seien ein großes Problem. Herr Lenz meint, wir könnten hier in Götzis einen kleine Spaziergang machen und würden in kürzester Zeit zwanzig bis fünfzig illegale Apparate finden. Es gebe in Vorarlberg über 270 Konzessionen. Wenn man sich überlege, dass jeder von diesen Anbietern nur fünf Automaten habe, dann könne man sich ausrechnen, um was für Summen es dann gehe. Da die Automaten verboten seien, komme auch keine Steuer herein. Es handle sich also um Schwarzgeld. Es seien zwar immer wieder Automaten beschlagnahmt worden, inzwischen seien diese Lager aber schon so voll, dass sie nur noch vor Ort versiegelt würden. Und eine Woche später stehe dann ein anderer Apparat davor. Herr Lenz ist der Meinung, dass Verbote falsch seien. Die Exekutive hätte aufgegeben und resigniert. Ein Automat koste 3.000,--, einen derartigen Betrag könne man in einer Woche verdienen, dann habe er sich amortisiert. Oft würden auch solche Automaten als Sportwetten ausgegeben. Aber was sei das für ein Sport, wo fünf Zitronen drauf seien? Herr Lenz erhebt sehr explizit und lautstark den Vorwurf, dass es in Vorarlberg offensichtlich nicht möglich sei, für geordnete Verhältnisse zu sorgen. Es wird nun das Publikum involviert. Ein Besucher meint, seit vierzig Jahren ein "Zocker" zu sein, er hätte sich dann sperren lassen. Es fange langsam an und es sei nicht leicht, damit fertig zu werden. Es hätte mit schönen Abenden im Casino begonnen, man werde ja sehr freundlich und zuvorkommend behandelt, vor allem wenn man ein guter Gast sei. Dann werde man verwöhnt. Schwierig werde es immer dann, wenn die Angehörigen mitkommen würden. Die Automaten würden extrem süchtig machen. Man könne inzwischen schon eine automatische Taste drücken, dann müsse man nicht mehr viel tun. Gleichzeitig "sind 1.000,-- schneller weg, als man schauen kann. Es werde unglaublich viel betrogen, vor allem in den Hinterzimmern, auch wenn diese den Behörden bekannt seien. Bei der BH Bludenz hätte es einen Herrn Brunner gegeben, der sich sehr bemüht hätte, durchzugreifen. Es sei aber ein Graubereich und die Anbieter hätten spezialisierte Rechtsanwälte. Zwischenzeitlich sei die Situation so, dass man in Vorarlberg so viele Automaten aufstellen könne, wie man wolle, ohne dass ein Gericht etwas dagegen tun könne. Die lokalen Gerichte würden auf den Bund oder die EU verweisen. "Die Lobbyisten sind nicht unterzukriegen." Ein Besucher, der von der Polizei kommt, meint, es sei nicht so, dass die Polizei nicht willig sei, im Gegenteil. Es seien zahlreiche Beschlagnahmungen erfolgt und Geschäfte geschlossen - 9 -

worden. Aber es sei richtig, dass die Rechtssprechung viele Lücken offen lasse. Die Behörden seien mit Amtshaftungsklagen konfrontiert, es würden Bescheide aufgehoben, etc. Das führe auch zu einem zunehmenden Einbruch in der Motivation bei den Beamten. "Sollte sich die Rechtslage ändern, wären auch wir wieder mehr motiviert." Herr Lenz meint, dass die Gesetze nicht wasserdicht seien. Zuständig sei im Land ein Herr Längle und der sage dann: "Es ist halt schwierig." Es sei ähnlich wie bei der Prostitution. Sobald sie verboten sei, gebe es auf einmal vierhundert illegale Prostituierte und niemand habe mehr einen Überblick. Es hätte eine Zeit Sportwettenautomaten gegeben, diese seien mit Gebühren von 700,-- pro Woche belastet worden, zusätzlich noch eine Kriegsopferabgabe von 700,-- im Monat. Admiral hätte diese Automaten dann wieder abgezogen und die Leute seien wieder ins illegale Glücksspiel gegangen. Ein Teilnehmer vom Landtag, der ÖVP-Politiker Thomas Winsauer, teilt mit, selbst auch im Rechtsausschuss zu sein. Es gebe Bundesgesetze und Landesgesetze. Es sei viel geregelt worden, 2012 sei ein strenges Wettgesetz beschlossen worden. Es gebe Betriebspflichten, es müssten Öffnungszeiten eingehalten werden, man müsse mindestens achtzehn sein, das kleine Glücksspiel sei verboten. Es gebe das Bemühen um Leitplanken, in welchen sich alle bewegen müssten. Man nehme seine Verantwortung sehr wohl wahr. Herr Lenz widerspricht dem. Man müsse sich nur die Verhältnisse in Bregenz anschauen, auch rund ums Landhaus gebe es eine Menge von illegalen Automaten und niemand kümmere sich darum. Anzeigen würden nichts bringen, auch wenn sie weitergeleitet würden. Es sei eine mafiöse Struktur. Wenn anders damit umgegangen würde, könnte der Betrieb sicher um 80 bis 90 Prozent reduziert werden. Man müsse sich aber klar sein: "Ihre Geräte sind gut, ihre Rechtsanwälte sind teuer." Die Spielsucht entstehe in einer Grauzone, wo es keine Zugriffe gebe. Sportwetten seien nach Meinung eines anderen Teilnehmers sicher eine Einstiegsdroge, das treffe auch auf "Admiral" zu. Es sei eine irrsinnige Industrie und 55 Mrd. seien ja kein Pappenstiel. Ein anderer Teilnehmer berichtet von seiner Kenntnis über Tankstellen, wo es in Hinterzimmern oft auch illegale Glücksspielautomaten gebe. Zwei Pächter hätten ihm schon gesagt, dass man damit drei- bis fünfmal mehr Umsatz machen könne, als mit dem reinen Tankstellenbetrieb. Auch er bestätigt, dass die Exekutive keine Chance hätte. Bei den spezialisierten Rechtsanwälten sei es so, dass an einem Tag der Automat weg und am nächsten Tag sei schon wieder ein anderer da. Die Behörden würden sich darauf hinausreden, nicht zuständig zu sein. Das Wettengesetz sei dem Land zugeordnet, das Glücksspielgesetz dem Bund. - 10 -

Die Veranstaltung geht dann zu Ende, im Anschluss gibt es noch ein Buffet und die Möglichkeit, sich auszutauschen. Die Veranstaltung war hervorragend organisiert, es gab auch diverse Materialien wie Broschüren etc., die mitgenommen werden konnten. Sowohl die Referenten als auch die Teilnehmer am Podium haben sich als sehr kompetent bewiesen. Bei der Gesamtmaterie mit all den rechtlichen und behördlichen Schwierigkeiten hat die Veranstaltung aber trotzdem einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlassen, was sicher nicht am guten Buffet lag. Meiningen, 13.11.2013, Dr. Roland Wölfle - 11 -