Galerie Schlichtenmaier



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Transkript:

Erich Hauser Thomas Lenk Georg Karl Pfahler Europäische Avantgarde der 1960er Jahre Stuttgart, Kleiner Schlossplatz Galerie Schlichtenmaier GS

Erich Hauser 1930 Rietheim 2004 Rottweil Stahl 9 / 66, 1966 Nirostahl, 78 x 78 x 37 cm signiert und bezeichnet

Zur Eröffnung der Ausstellung Erich Hauser Thomas Lenk Georg Karl Pfahler Europäische Avantgarde der 1960er Jahre am Freitag, dem 3. Juni 2005, um 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde sehr herzlich in die Stuttgarter Galerie ein Es spricht: Dr. Alexander Klee Die Galerie ist am 3. Juni bis 21 Uhr geöffnet Titelbild: Georg Karl Pfahler 1926 Weissenburg 2002 Weissenburg Ohne Titel, 1960 Gouache, 59 x 42,5 cm signiert und datiert

Erich Hauser 1930 Rietheim 2004 Rottweil 11 / 72, 1972 Nirostahl, 120 x 110 x 80 cm signiert und bezeichnet Erich Hauser, Thomas Lenk, Georg Karl Pfahler eine europäische Avantgarde Allein schon die Ausstellungsgeschichte der drei und die internationalen Auszeichnungen machen sie zu Künstlern von europäischem Rang. Europäisch orientiert waren sie auch in einem weiteren Sinne. Nicht nur dass sie eine eigene Antwort auf die Kunst des»abstrakten Expressionismus«schufen, sondern sie stellen selbstbewusst ihre Position neben die der amerikanischen Kollegen. Pfahler, der bei der Vermittlung internationaler Kontakte die treibende Kraft war, stand mit den Briten William Turnbull und Robyn Denny in Kontakt, aus denen sich weitere Verbindungen zu Phillip King oder zu maßgeblichen Kunstkritikern wie Lawrence Alloway ergaben. Die Resonanz, die sie im angelsächsischen Raum erhielten, spiegelt sich in der Feststellung von Edward F. Fry, dem damaligen Leiter des New Yorker Guggenheim Museums, wider, der 1968 feststellte, dass Thomas Lenk»zur Zeit der eigenständigste und wichtigste unter den deutschen Bildhauern sei«. Hatte Pfahler schon seit Ende der 1950er Jahre den Austausch mit Kollegen aus Großbritannien, Belgien und Italien erreicht, gelingt es Arnold Rüdlinger 1965 in der Ausstellung»Signale«, Pfahler mit den amerikanischen Positionen

Erich Hauser 1930 Rietheim 2004 Rottweil Stahl 5 / 65, 1965 Nirostahl, 60 x 150 x 58 cm signiert und bezeichnet von Al Held, Ellsworth Kelly und Kenneth Noland sowie den europäischen Konzepten von John Plumb und William Turnbull zu konfrontieren. Die Internationalität dokumentieren die heute legendären Ausstellungen,»Internationale Malerei 1960 61«in Wolframs-Eschenbach und»absolute Farbe«1963 in Trier. Am eindrucksvollsten offenbart dies die Ausstellung»Formen der Farbe«von 1967, die in der Kunsthalle Bern, dem Stedelijk Museum in Amsterdam und dem Stuttgarter Kunstverein stattfand. Die Teilnehmerliste liest sich heute wie ein»who is Who«der Kunst dieser Zeit. In internationaler Konkurrenz bewiesen sie ihren hohen Rang, indem Erich Hauser beispielsweise den angesehenen Preis für Skulptur 1969 auf der X. Kunstbiennale in Sáo Paulo gewann. Hauser setzte mit seinen hier erstmals gezeigten Säulenwänden neue Akzente in der Stahlplastik, die weltweit für Furore sorgten. Fast gleichzeitig vertraten Thomas Lenk und Georg Karl Pfahler Deutschland 1970 auf der Biennale in Venedig, zusammen mit Heinz Mack und Günther Uecker. Mit seinen»schichtungen«hat Lenk seit 1964 ein neues bildhauerisches Konzept entwickelt, das sich ganz der Problematik des Raumes zuwendet. Seine»Schichtungen«, oft in Verbindung mit Störungen durch Leuchtfarben, schaffen neue Sichtweisen, indem eine Verbindung zwischen Fläche, Körper und Raum

Georg Karl Pfahler 1926 Weissenburg 2002 Weissenburg Die Woge rollt, 1961 Öl auf Leinwand, 60 x 80 cm verso signiert, datiert und bezeichnet durch illusionistische Wahrnehmung hergestellt wird. Die Diskrepanz von optisch wahrgenommener und durch Umschreiten festgestellter Räumlichkeit führt zu einer veränderten Wahrnehmung des Raumes. Diese Werke, die parallel mit den neuen Konzepten von Donald Judd, William Turnbull und Phillip King entstanden, repräsentieren genuin europäische Lösungen raumplastischen Verständnisses. Das plastische Problem, dem sich Lenk zuwendet, ist für Pfahler ein farbräumliches. Den auf der Biennale ausgestellten Farb-Raum-Objekten geht die intensive Beschäftigung mit der Raumwirkung von Farbe voraus. An die das»informel«überwindenden»formativen«werke schlossen sich Bilder an, in denen sich die malerischen Strukturen zu scharf konturierten Farbflächen verdichten. Die homogenen Farbflächen treten dem Betrachter autark, vom weißen Bildgrund losgelöst, entgegen. Der Betrachter behält als einzigen räumlichen Bezugspunkt sein visuelles Empfinden. Pfahler zählt mit dieser Konzeption zu den Künstlern, von denen entscheidende internationale Impulse ausgingen. Mit seinen Aufsehen erregenden Plastiken erreichte Erich Hauser Gleiches. Im Gegensatz zum Amerikaner David Smith will Hauser nicht Kuben oder

Georg Karl Pfahler 1926 Weissenburg 2002 Weissenburg Metro GG, 1966/68 Acryl auf Leinwand, 100 x 100 cm verso signiert und bezeichnet Flächen nebeneinander reihen.»wie Haut umspannt der Stahl die Wölbungen, Einbuchtungen, im Aus- und Eingreifen von Flächen, Röhren, Wänden die Volumina, gibt ihnen ihre eigene Dynamik und Unruhe. Es sind energetische räumliche Ausspannungen von großer Kraftentfaltung«(Rolf-Gunter Dienst). Bewusst setzt der Bildhauer seine Formen gegen die Natur, um damit die Möglichkeit zu eröffnen, die Natur wiederum neu zu sehen und zu erleben. Die prägende Wirkung, die Hauser, Lenk und Pfahler hinterließen, ist in ihren Werken spürbar. Sie haben an Aktualität nichts eingebüßt und fordern auch heute noch den Betrachter zur Auseinandersetzung heraus. Gleichzeitig sind sie uns doch schon so vertraut, dass sie sich nicht mehr aus unserem»musée imaginaire«entfernen lassen. ak

Thomas Lenk 1933 Berlin lebt in Schloss Tierberg Objekt 18, 1963 Beton und verzinktes Eisen 78 x 93 x 23,5 cm signiert und datiert

Thomas Lenk 1933 Berlin lebt in Schloss Tierberg Schichtung, 1969 Holz: schwarz, Frontplatte: silber 51 x 49 x 22 cm signiert und datiert

Thomas Lenk 1933 Berlin lebt in Schloss Tierberg Schichtung, 1973 Holz: weiß, Frontplatten: orange 100 x 38 x 11 cm signiert und datiert Galerie Schlichtenmaier ohg Kleiner Schlossplatz 11 70173 Stuttgart Telefon 0711 / 120 41 51 Telefax 120 42 80 www.schlichtenmaier.de stuttgart@galerie-schlichtenmaier.de Ausstellungsdauer: 3. Juni bis 9. Juli 2005 Öffnungszeiten Dienstag bis Freitag 11 19 Uhr Samstag 10 16 Uhr und nach Vereinbarung Die Galerie befindet sich im Zentrum von Stuttgart am Kleinen Schlossplatz, im Erdgeschoss der Baden-Württembergischen Bank. Vom Schlossplatz aus erreichen Sie uns über die Treppe links des Kunstmuseums Stuttgart Auto: Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern im Zentrum von Stuttgart. Zufahrt zum Parkhaus der Baden-Württembergischen Bank über die Theodor-Heuss-Straße Öffentliche Verkehrsmittel U-Bahn 5,6,7; Straßenbahn 15; Haltestelle Schlossplatz