Studienaufenthalt im Ausland



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Transkript:

Studienaufenthalt im Ausland Erfahrungsbericht Name der Universität: Beijing Jiaotong University Land: China Zeitraum/Jahr des Auslandaufenthaltes: August 2013-Januar 2014 Partneruniversität: Ja 1. Allgemeines: Informationen zum Land, zur Stadt und zur Universität Durch teilweise vorherige Aufenthalte in China war fuer uns, drei Wirtschaftsingenieure mit Fachrichtung Maschinenbau im Bachelor, schon ziemlich frueh klar, dass wir unser Auslandssemester in China absolvieren moechten. So waehlten wir bei der Bewerbung auch ausschliesslich chinesische Universitaeten. Das Land China an sich hat mit Sicherheit seine Vor- und Nachteile. So muss man sich zuerst einmal daran gewoehnen, dass es hier normal ist auf den Boden zu spucken oder fuer europaeische Verhaeltnisse unmoegliche Manieren am Tisch zu haben. Auch die Kommunikation in Englisch stellt einen haeufiger vor groessere Schwierigkeiten. Jedoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass man mit den Basics in Chinesisch gut voran kommt. Auch das Miteinander unterscheidet sich stark von Deutschland, so ist es eher untypisch seine Nachbarn, Kollegen oder generell andere Menschen zu gruessen. Kulturell, hier insbesondere Peking, und landschaftlich bietet China so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann - von Straenden auf Hainan bis zum Ice Sculpture Festival in Harbin, von der Verbotenen Stadt in Peking bis zur Skyline von Pudong. Aber auch die Lage Chinas bietet zahlreiche Moeglichkeiten andere Laender, wie z.b. Singapur, Hong Kong, Thailand, Macao, Phillipinen usw. zu besuchen (Hierzu ist zu beachten, dass man eine Residence Permit mit Mehrfacheinreise benoetigt.) Es ist einfach unglaublich viel, was man in diesem Land erleben und besuchen kann, sodass ein halbes Jahr unter Umstaenden nicht ausreicht. Nun zur Stadt Peking: Die Grundinformationen, wie Einwohnerzahl, Hauptstadt etc. lassen wir mal weg, sondern kommen direkt zu den interessanten Dingen. Peking ist im Vergleich zu bspw. Shanghai eine sehr chinesische Stadt, gerade auch der Bezirk Haidian in dem die Uni liegt. Hier ist es nicht so

einfach westliche Produkte, hier beziehen wir uns insbesondere auf das Fruehstueck, zu finden und auch die Englischkenntnisse sind hier eher unterdurchschnittlich. Im Gegensatz dazu gibt es die Viertel Sanlitun und Chaoyang, wo sich die Botschaften und zahlreiche bekannte auslaendische Firmen befinden, zahlreiche westliche Restaurant und auch eine grosse Anzahl an Clubs, hierzu kommen wir aber unter Punkt 4. Die interessantesten Sehenswuerdigkeiten in Peking sind mit Sicherheit die Verbotene Stadt, der Tianamenplatz, der Sommerpalast, der Tempel of Heaven, die Hutongs, sowie die Chinesische Mauer. Allgemein ist zu sagen, dass die Luftverschmutzung zumindest bis Ende unseres Aufenthalts in Peking nicht so schlimm wie erwartet war. Es war haeufig sehr sonnig und die Regentage kann ich an einer Hand abzaehlen. Allgemein ist zum Klima zu sagen, dass es im August sehr, sehr heiss ist (ca. 40 Grad) und das Thermomenter im Winter doch deutlich unter 0 Grad sinkt. Die Jiaotong University in Peking liegt im Stadtteil Haidian und wir habe sie im WS 13/14 besucht. Die Tatsache, dass wir die ersten Studenten aus Darmstadt an dieser Universitaet sein sollten (und ich glaube auch die ersten deutschen Studenten ueberhaupt), verunsicherte uns zu Beginn ein wenig. So begann die Planung auch mit den ersten Problemen, insbesondere als wir Informationen ueber die Universitaet, wie z.b. den Kurskatalog suchen wollten. Dies sollte sich aber schnell loesen, da uns diesbezueglich Herr Professor Pfohl und unsere Ansprechpartnerin im International Office der School of Economics and Management der BJTU, Frau Anya Gu, unterstuetzten. Anya war persoenlich waehrennd des ganzen Aufenthalts fur uns zustaendig und half uns regelmaessig, sei es bei der Vermittlung einer Uebersetzerin fuer unseren Mietvertrag oder anderen etwas alltaeglicheren Dingen (Manchmal muss man einfach oefter nachfragen, um ans Ziel zu kommen). Eines vorweg, Leben und Studieren in China ist mit Deutschland nicht zu vergleichen und daher kann man es nur jedem empfehlen, sich diesem Abenteuer zu stellen. 2. Vorbereitungsempfehlung: Visum, Flug, Versicherung, Arztbesuche, Wohnung, Unterhaltskosten Visum: Durch Aenderungen in den Visaregeln im Herbst 2013 gibt es derzeit einige Probleme mit der Ausstellung von Visa. Eine Ausnahme bildet hier das Visa Service Center in Frankfurt, die derzeit noch problemlos Visa aller Art ausstellen, sodass wir Probleme diesbezueglich (insbesondere Praktikantenvisum) nicht naeher erlaeutern können. Das Studentenvisum (vor der Gesetzesaenderung) habe wir damals ca. 1,5 Monate vor der geplanten Abreise beantragt und haben es nach 4 Werktagen (damals F-Visum mit einmaliger Einreise) erhalten.

Ueber die neuen Regelungen kann man sich auf der Seite des Visa Service Centers (Zustaendigkeit haengt vom Wohnort ab, fuer Darmstadt ist Frankfurt zustaendig) erkundigen. Wir benoetigten damals folgende Unterlagen: mindestens 6 Monate nach Ausreise gueltiger Reisepass, das Formular JW202 und das Einladungsschreiben der Uni (beides wird an Fr. Schmitt geschickt), sowie den ausgefuellten Visaantrag. Nach unserer Ankunft hat die Jiaotong University dann angeboten dieses Visum in eine Residence Permit umzuwandeln (mehrmalige Einreise). Hierzu wurden alle auslaendischen Studenten mit Bussen zu einem Krankenhaus gefahren, etliche Stunden untersucht, um dann einige Tage spaeter das Ergebnis zu erhalten, dass man gesund ist. Danach dauerte es ca. 4 weitere Wochen ehe man seinen Pass mit der neuen Residence Permit im International Office abholen konnte. Wer China verlassen moechte, hierzu zaehlen auch Hong Kong und Macao, sollte sich dies aufjedenfall ueberlegen. Die Kosten hierfuer betrugen so ca. 100EUR-200EUR. Flug: Fuer den Flug empfiehlt es sich neben dem Internet auch Reisebueros in Betracht zu ziehen, da diese haeufig Studententarife anbieten. Wir haben unseren Flug bei STA Travel in Darmstadt gebucht. Es war ein einmalig kostelos umbuchbarer Flug mit der Lufthansa von Frankfurt nach Peking und zurueck von unterschiedlichen asiatischen Staedten nach Frankfurt fuer ca. 800EUR-900EUR. Es gibt hier mit Sicherheit auch billigere Fluege, beispielsweise mit den arabischen Airlines, doch diese beinhalten haeufig laengere Aufenthalte in Dubai, Doha oder Abu Dhabi. Grundsaetzlich sollte man sich hier einfach ein wenig selbst informieren, denn das Buchen des Fluges sollte eigentlich keinerlei Probleme darstellen. Versicherung/ Artzbesuche: Um Versicherungen haben wir uns eigentlich wenig gekuemmert. Wir haben beim ADAC eine Langzeit- Auslandskrankenversicherung abgeschlossen, die wir sehr empfehlen können. Wir musste waehrend unseres Aufenhalts mehrmals zum Arzt, diese Kosten wurden anstandslos komplett uebernommen. Zum Arztbesuch moechte wir nicht viele Worte verlieren. Wir war in der Gemeinschaftspraxis der Botschaftsaerzte von Deutschland und Frankreich, eben bei einem ganz normalen Hausarzt. Zu empfehlen sind ebenfalls zahlreichen westlichen Krankenhaeuser (Liste hierfuer auf der Botschaftsseite), wo man immer englischsprachige, aber auch deutschsprachige Aerzte findet. Wichtig ist nur, dass man den Arztbesuch immer im Anschluss bar oder per Karte bezahlen muss. Termine bekommt man meist innerhalb weniger Tage. Wohnung:

Felix und Oli haben in einer Wohnung ausserhalb des Campus gewohnt. Die Suche hiernach gestaltete sich schwerer als gedacht und auch die Preise waren wesentlich hoeher als gedacht (Erfahrungen hierzu aus den aelteren Erfahrungsberichten). Wir haben unsere Wohnung ueber die Maklerfirma Century 21 nach einer halben Ewigkeit gefunden, viele Wohnungen die uns hier gezeigt wurden, waren unbewohnbar. Nach gefuehlt 40 besichtigten Wohnungen und einem verlaengerten Aufenthalt im Hotel, entschieden wir uns fuer eine 110qm Wohnung in Haidian, ca. 20 Gehminuten von der Uni entfernt. Leider gilt nach meinen Erfahrungen in diesem District: Gross=schoen, Klein=unbewohnbar. Nach zaehen Verhandlungen mit unseren Vermietern, die uebrigens Englisch konnten und wir mittlerweile sehr gut mit ihnen befreundet sind, erhielten wir die Wohnung fuer eine monatliche Miete von 7500 RMB, hinzu kamen die einmalige Maklergebuehr i.h.v. 7500 RMB und die Kaution in selber Hoehe. Die Wohnung bestand aus zwei Zimmern, einem grossen Wohnzimmer, einem Bad mit Badewanne und westlichem Klo und einem Raum mit chinesischem Klo und Waschmaschine. Moebel etc. sind vorhanden. Am Ende des Aufenthalts kommen dann noch Kosten fuer Strom und Wasser hinzu. Im Vergleich hierzu ist eine Putzhilfe sehr guenstig, 2h zur Reinigung der gesamten Wohnung kosteten ca. 8 EUR. Alles in allem ist die Wohnung sehr zu empfehlen. Bei Bedarf leiten wir euch gerne die Kontaktdaten des Vermieters weiter. Vincent dagegen hat im Studentenwohnheim auf dem Campus der Jiaotong gewohnt. Er hat hierfür 7280 Yuan im Semester bezahlt. Zu hinterlegen war zudem eine Kaution von etwa 500 Yuan. Somit war diese Unterkunft deutlich günstiger jedoch auch mit einigen Komfort-Einbußen verbunden. Vincent hat zwar im besten internationalen Wohnheim gewohnt, musste sich aber trotzdem das nur 20 qm große Zimmer mit einem anderen Studenten teilen. Den Mitbewohner kann man sich aussuchen, wofür aber nicht viel Zeit bleibt, da man bei der allgemeinen Registration zum Studium vor Ort bereits einem Zimmer zugewiesen wird. Die Möglichkeit ein Einzelzimmer zu belegen besteht leider nicht mehr, auch wenn man bereit ist das doppelte zu bezahlen. Ansonsten kann man sagen, dass der Zustand aller Zimmer, die wir gesehen haben, in Ordnung ist. Trotzdem ist es zu empfehlen einer der teueren Wohnheime zu wählen, weil man damit einem westlichen Wohnstandard deutlich näher kommt und die meisten Studenten dort Englisch sprechen können. Dort wohnen eigentlich auch fast alle Europäer, Australier und Nordamerikaner. Hier denken wir, hört man auch heraus, was das beste am Leben im Wohnheim ist: Man lebt zusammen mit sehr sehr vielen verschiedenen Nationalitäten. Auf Vincents Stockwerk wohnten alleine etwa 14 verschiede Nationalitäten. Ansonsten sollte man noch sagen, dass die Eingangstüren zu den Wohnheim in der Nacht nicht zugeschlossen werden. Die Lautstärke Nachts variert sehr von Nachbar zu Nachbar. Genauer

Informationen zu den einzelnen Wohnheimen findet man unter diesem Link (intl.bjtu.edu.cn/download/residence.pdf). Die Preise in dem verlinkten PDF sind nicht mehr aktuell und man kann auch als Student die Einzelzimmer nicht mehr wählen. Vincent hat im Block C gewohnt und ist der Meihnung, dass das auch die beste Unterkunft innerhalb des Campus ist. Unterhaltskosten: Durch die hohen Mietkosten sind die Unterhaltskosten in Peking, gerade wenn man ab und an westlich Leben moechte, doch mit den Preisen in Deutschland zu vergleichen. Wohnt man allerdings im Studentenwohnheim, und nutzt man haeufig die Mensa spart man doch einiges im Vergleich zu Deutschland. So gibt es chinesisches Fruehstueck fur ca. 1 EUR und unser Rekord in der Mensa liegt bei 10 Cent fuer eine Portion Reis mit Gemuese. Im Allgemeinen kann man in der Mensa 3x am Tag sehr, sehr guenstig essen, aber auch Street Food oder chinesische Restaurants sind sehr, sehr preiswert. Moechte man allerdings westliche Kueche geniessen, ist man schnell mal mit 25 EUR dabei. 3. Studienorganisation an der Universität: Kurswahl, anerkannte Prüfungen, sonstiges Man muss sagen, dass die Organisation von Deutschland aus deutlich schwieriger war, als sie sich dann in China darstellte. Die Kurswahl haben wir ueber Herrn Professor Pfohl, sowie unsere Ansprechpartnerin im International Office per Mail und dann spaeter muendlich vor Ort geregelt. In diesem Fall heisst Kurswahl wirklich KursWAHL; man waehlt die Kurse aus, die man in Darmstadt noch benoetigt und die Universitaet organisiert sie fuer einen, auch der Stundenplan und die Klausurtermine sind verhandelbar, da die Kurse (3 von 4 in unserem Fall) nur fuer auslaendische Studenten waren und sich meisten nur ca. 4-5 Studenten in einem Kurs befanden. Dies ist einerseits sehr schoen, da man themenbezogen viel zu China lernt und auch den Ablauf kurzfristig und nachrichtenbezogen anpassen kann, jedoch wird man dadurch ein wenig isoliert. Auch ein Chinesischkurs wurde uns nach einiger Verhandlung und Beschwerde angeboten, wir denken aber, dass dies fuer nachfolgende Studenten aus Darmstadt nicht mehr so problematisch wird. Anerkannte Pruefungen waren: Unternehmensfuehrung (Strategic Management + Principles of Management), Finanzierung (Corporate Finance) und Makrooekonomie (Macroeconomics). Zur Studienorganisation bleibt abschliessend nur soviel zu sagen, dass man nicht wirklich viel Kontakt mit chinesichen Studenten haben wird, es sei denn man bemueht sich intensiv darum, da das Klischee mit dem vielen Lernen nach unserer Einschaetzung wirklich stimmt. Erschreckend ist hier, dass das

Studentenwohnheim fuer Chinesen in der Nacht abgeschlossen wird und erst am Morgen wieder geoeffnet wird, sodass die Chinesen die Nacht ueber quasi eingesperrt sind. Ein weiterer Punkt ist hier noch hervorzuheben. Wir haben zu Beginn unserer Aufenthalts eine chinesische Studentin zur Seite gestellt bekommen, die uns in zahlreichen Situationen geholfen hat und uns auch im spaeteren Verlauf zu ihrer Familie eingeladen hat um dort gemeinsam zu kochen. Sprachkenntnis Nachweis: Nein Uniformpflicht: Nein Unterrichtssprache: Englisch Anwesenheitspflicht: Ja Semesterbeginn: August Semesterende: Dezember/Januar 4. Leben und Freizeit: Studentenleben, Nachtleben, Land, Leute, Klima, Essen, Sport, Reisen Das Studentenleben ist deutlich anders als in Darmstadt, da in Sachen Nachtleben jeder Tag wie Wochenende ist. Aber zuerst einmal zum taeglichen Studentenleben. Dadurch, dass man im Vergleich zu einem normalen Semester in Darmstadt weniger Kurse besucht, hat man natuerlich wesentlich mehr Zeit Ausfluege zu machen oder anderen Hobbies nachzugehen. Auch die Tatsache, dass an der BJTU alle Kurse, egal ob 2 oder 4 CP, die gleiche Anzahl an Wochenstunden haben (2 CP Kurse enden dann nach der Haelfte des Semesters), hat man auch genuegend Zeit schon waehrend des Semesters kleinere Reisen zu unternehmen. Grundsaetzlich kann man alles machen, was man auch in Deutschland machen kann, Grossstadt eben. Jedoch haengen die Unterhaltskosten stark vom Lebensstil ab, westliches Leben ist in China sehr teuer. Morgens, mittags und auch abends sind wir Essen gegangen, ja richtig, chinesisch essen gehen ist in China nicht teurer als selbst zu kochen (1EUR-5EUR je nach Mahlzeit), insbesondere sind hier die naechtlichen Street Food Staende am South Gate zu nennen, die einfach ueberragend sind. Fuer die Fastfood Liebhaber ist China auch etwas besonderes, so gibt es eigentlich von jeder bekannten Fastfoodkette einen Lieferservice der bis vor die Haustuer liefert. Chinesische Kueche im allgemeinen ist aeusserst vielfaeltig und lecker, jedoch sparen sie meiner Meinung nach haeufig am Salz, was wir aus Deutschland doch sehr stark gewohnt sind. Leider sind Sportmoeglichkeiten ein wenig beschraenkt, da es eben sehr, sehr viele Menschen gibt und der Zustand der Anlagen auch nicht immer der beste ist. Außerdem merkt man beim Sport den Smog doch teilweise deutlich.

Besonders war fuer mich, dass man Menschen aus Laendern kennen gelernt hat, die von vorher vielleicht maximal in den Nachrichten gesehen hat, beispielsweise aus Tibet, Mongolei und aehnlichem. Generell sind wenige westliche auslaendische Studenten an der Jiaotong University im Vergleich zur Tsinghua, der grösste Teil von ihnen kommt aus der ehemaligen UdSSR. Doch das tut dem Nachtleben keinen Abbruch, von der einfachen Studentenbar im Viertel Wudaokou, wo es fuer 5 RMB einen halben Liter Bier gibt, bis zum Luxusclub fuer reiche, wirklich reiche Chinesen ist in Peking alles vorhanden. Gerade bezueglich der Clubs ist zu sagen, dass wir dort zahlreiche Abende verbracht haben, ohne einen Cent auszugeben, da man als Langnase eine Art Werbefigur ist und von den Chinesen, aber auch von den Promotern und Angestellten im Club eingeladen wird. Es war also nichts besonderes in den Club zu gehen (meistens sehr kleine Tanzflaeche und viele Tische), an einem Tisch plaetziert zu werden und Unmengen an Alkohol umsonst zu bekommen. Es gibt Shows und sehr, sehr laute Musik und man muss immer damit rechnen, dass Fotos gemacht werden (gefragt oder ungefragt, insbesondere unter der Woche). Grundsaetzlich sind die Chinesen sehr hilfsbereit und gastfreundlich, aber leider und darin liegt das groesste Problem in Peking, koennen nur sehr wenige Englisch oder trauen sich Englisch zu sprechen. Diese Eigenschaften gelten aber auch fuer den normalen Alltag, ausser vielleicht im Strassenverkehr (Taxis sind in China aeusserst guenstig) und im oeffentlichen Nahverkehr (noch guenstiger, Subwayfahren kostet 2 RMB, egal wie weit man faehrt). Es laesst sich festhalten, dass sich in allen Faellen Hartnaeckigkeit auszahlt. Aufpassen muss man an allen moeglichen Touristenattraktionen, da man hier haeufig von jungen Menschen (bei Maennern natuerlich junge Frauen und umgekekrt) mit sehr guten Englischkenntnissen, teilweise sogar Deutschkenntnissen angesprochen wird um mit ihnen die Sprache zu lernen oder etwas trinken zu gehen. Hier wird man aber, wie es auch in jedem Reisefuehrer steht, nur ueber den Tisch gezogen. Die Themen SIM-Karten und Internetzugang fuer Facebook und Youtube wurden ja bereits in den anderen Erfahrungsberichten ausfuehrlich beschrieben, weshalb wir darauf nicht mehr weiter eingehen. Ein Auslandssemester eigenet sich auch hervorragend um zahlreiche Reisen und Ausfluege zu unternehmen, wir sind ein wenig durch China gereist (z.b. Tianjin, Shanghai, Qingdao, Hainan ) und haben auch einige andere suedostasiatische Laender besucht (Wie bereits beschrieben, ist hier die Residence Permit noetig). Die Preise fuer Fluege sind sehr variabel und koennen sich von heute auf morgen drastisch aendern und auch die Preise vor Ort sind unterschiedlich. In China wuerde wir immer Hostels gegenueber guenstigen Hotels bevorzugen, aufgrund der Sauberkeit und dem Flair. Ein Tipp ist natuerlich auch, vorausgesetzt Bekannte von euch absolvieren in anderen Laendern in der Naehe

Auslandssemester, diese zu besuchen. Dies war bei uns beispielsweise in Hong Kong, einer tollen aber teuren Stadt der Fall. 5. Warum man dort studieren sollte (Fazit): Unser Auslandssemester in Peking war, wie wir erwartet und erhofft haben, eine einmalige Zeit, die wir nicht missen moechten. Wir habe neue Freundschaften geschlossen, neue Erfahrungen gemacht und auch eine komplett andere Art des Studierens kennen gelernt, was uns in Darmstadt, allein schon aufgrund der Masse an Studenten niemals vorstellen hätten koennen. Gerade vor dem Hintergrund, dass Felix und Oli derzeit ein Praktikum bei deutschen Firmen in China (fuer Fragen stehen sie auch hierzu gerne zur Verfuegung) absolvieren, meinen wir sagen zu koennen: Wer das wirkliche China kennen lernen moechte, sollte an der Jiaotong studieren bzw. im Haidian District wohnen, denn es kann dort tatsaechlich vorkommen, dass man ein, zwei bis zu drei Wochen keinen westlichen Menschen sieht. Uns aufjedenfall fasziniert das Land und wir können es uns durchaus vorstellen, hier spaeter einmal nach unseren Studium fuer eine gewisse Zeit zu arbeiten und zu leben. 6. Weitere Anmerkungen und wichtige Links: Fuer Reisen empfiehlt sich: www.ctrip.com, www.elong.net Touren an der Chinesischen Mauer: http://www.beijinghikers.com/ Das chinesische Whats App heisst WeChat Ansonsten, wie bereits oben beschrieben, helfen die Angestellten im International Office oder auch die Professoren selbst bei Alltagsproblemen (z.b. Mietvertrag) immer weiter.