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Erfahrungsbericht Autumn semester 11/12 und Spring semester 12 and der Uppsala University Vorbereitung (Planung, Organisation, Bewerbung an der Gasthochschule) Am Besten sollte man sich schon ein Jahr vor dem Auslandsaufenthalt Gedanken darüber machen, welche Hochschule für einen selbst und den einigen Studiengang am Besten passt. Ich entschied mich damals aufgrund der Vielfalt der angebotenen Kurse in der Physik für die Universität in Uppsala. Darüber hinaus stimmen die Inhalte der Kurse fast gänzlich mit denjenigen an der Universität Bonn überein, wodurch das Anrechnen der Kurse nach dem Auslandsaufenthalt vereinfacht wurde. Hat man sich entschieden und wurde man von der eigenen Hochschule nominiert, erhält man schon nach kurzer Zeit ein Welcome Package, in dem man u.a. eine Application, eine Auflistung der angebotenen Kurse, eine Bewerbung zu einem Intensive Language Course und für eine Unterkunft beim Housing Office findet. Hierbei sollte man die Anmeldungsfristen für den Sprachkurs beachten, da dieser sehr gefragt ist und eine beschränkte Teilnehmeranzahl herrscht. Ich persönlich habe ebenso an diesem Sprachkurs, der Ende Juli beginnt, teilgenommen und kann dies nur weiterempfehlen. Man hat einen gesamten Monat Zeit sich in die Landessprache einzufinden, das Land kennenzulernen und schon neue Kontakte zu knüpfen bevor das eigentliche Studieren beginnt. Des Weiteren wird den über hundert Teilnehmern während des Kurses ein Kulturprogramm angeboten, welches Ausflüge nach Stockholm und die Umgebung Uppsalas, Informationsveranstaltungen über die schwedische Kultur mit zusätzlichen Kostproben des schwedischen Essens und einen Kinoabend beinhaltet. Vor der eigentlichen Reise nach Schweden sollte man sich auf jeden Fall eine Kreditkarte zulegen, da es dort unumgänglich ist. Vor allem

im Bus oder Zug ist es gar nicht möglich Bar zu bezahlen. Ebenso sollte man sich ein schwedisches Konto einrichten, was kein großer Aufwand ist, um die ständigen Gebühren beim Abheben zu minimieren oder sogar zu vermeiden. Unterkunft Hat man dies erledigt, ist die Bewerbung für die Unterkunft an nächster Stelle. Dabei kann man selbst unter sechs verschiedenen Unterkünften auswählen. Die Wohnviertel Kantorsgatan und Rackerbergsgatan (etwa 310 Euro) beinhalten Zimmer in einem Korridor mit sechs Mitbewohnern, in denen man sich Bad und Küche teilt. Ekeby und Hotel Uppsala gehören zu den teuersten Möglichkeiten, die jedoch dann auch eine eigene Küche und ein eigenes Bad bieten. Hotel Uppsala (etwa 450 Euro) liegt mitten in der Stadt, wohingegen die anderen etwa 10 min mit dem Fahrrad vom Zentrum entfernt sind. Das letzte Studentenwohnheim nennt sich Flogsta. Dort wohnt man in einem Korridor mit 12 Mitbewohnern und teilt sich eine Küche. Ich selbst habe dort gewohnt und muss sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Die Miete beläuft sich auf etwa 360 Euro und es ist sozusagen das Zentrum aller Studenten. In einem Building leben auf 7 Etagen verteilt über hundert Studenten und es gibt 12 aneinanderliegende Hochhäuser. Deshalb und auch wegen der manchmal etwas dreckigen Küchen wurde es gerne das Ghetto genannt. Doch, wenn man seine Mitbewohner davon überzeugen kann und einen Putzplan erstellt und auch immer auf die Sauberkeit achtet, kann man in einer sauberen Küche kochen und es ebenso genießen nur einige Minuten zu Fuß von all seinen Freunden entfernt zu wohnen. Studium an der Gasthochschule Ich war sehr begeistert von der guten Organisation des Studiums an der Gasthochschule und vor allem von der Nähe zum Professor. Zuerst war es mir persönlich unangenehm die Professoren zu dutzen (was im Englischen zwar nicht auffällt, doch im Deutschen schon, da

viele meiner Professoren entweder Deutsch sprachen oder sogar aus Deutschland stammten), doch dann gewöhnte ich mich daran und freute mich jedes Mal über die Hilfsbereitschaft zu jeder Zeit und die Freundlichkeit aller Professoren. Ich für meinen Teil habe parallel zu meinen beiden letzten Bachelorsemestern einige meiner Mastermodule im Vorhinein absolviert. Dabei verhalfen mir die Professoren, wenn die Inhalte der Kurse nicht ganz mit denen in Deutschland übereinstimmten, eine Möglichkeit zu finden diese anzupassen. Entweder hielt ich Vorträge, schrieb Essays oder rechnete Aufgaben über die noch fehlenden Inhalte, wobei die Professoren dies alles freiwillig mit mir taten. Auch absolvierte ich beide Praktika dort und um die richtige Stundenanzahl und die richtigen Laboratorien zu absolvieren, wurde mir sogar die Möglichkeit gegeben entweder die Labore mit dem Professor selbst oder mit älteren Studenten abzuarbeiten. Sogar wurde es mir einmal ermöglicht an der Universität in Stockholm ein Labor mit einem dortigen Professor abzuarbeiten. Ich bin heute noch dankbar für die große Hilfsbereitschaft damals. Zu den Kursen insgesamt ist zu sagen, dass ebenso die kleine Anzahl der Studenten die Nähe zum Professor schafft und auch zu fast allen Mitstudenten. Im Gebensatz zu den über hundert Stundeten in einer Vorlesung in Deutschland sitzen in Schweden nur etwa 20 Studenten in einem Klassenraum und hören der Vorlesung des Professors zu und rechnen ebenso gemeinsam Aufgaben. Dadurch und durch in die Endnote eingehende Assignments ist man gezwungen kontinuierlich zu lernen und ist nicht allzusehr im Klausurvorbereitungsstress, wenn es denn dann zu der Zeit der Klausurenphase kommt. Die Klausuren dort werden 5 stündig geschrieben und den Studenten ist es erlaubt diese in Abständen von drei Monaten auch so oft zu wiederholen wie sie wollen, wodurch sie aber meiner Meinung nach etwas schwieriger als in Deutschland waren. Die Note erhielt man nach etwa zwei Wochen, was für mich als Physikerin ziemlich lange dauerte, da wir in Deutschland die Ergebnisse meist schon nach einem Tag erhielten.

Alltag und Freizeit Die Studentenstadt Uppsala bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, vor allem durch die 13 Nations wird jeder Student in das Studentenleben hineingezogen. Zu Beginn des Semesters entscheidet man sich für eine Nation, die einem selbst am besten gefällt und bezahlt einen einmaligen Beitrag von etwa 30 Euro. Daraufhin erhält man eine Studentenkarte, die man auch bei jedem Betreten der Nation vorzeigen muss. Ohne diese ist es einem nicht erlaubt einzutreten, wodurch das Entscheiden für eine Nation und das Zahlen der Mitgliedsgebühr unumgänglich ist. Die Nations unterscheiden sich dadurch, dass man in jeder einzelnen seinen Interessen nachgehen kann. Sei es das Musizieren, das Clubbing, das gemütliche Beieinandersitzen und das Fika haben oder auch die Vorliebe für vegetarisches Essen. Wichtig ist ebenso zu erwähnen, dass man für seine Besucher immer eine Guestcard bei einer der Nations für etwa 8 Euro kaufen muss, weil diesen sonst der Eintritt nicht gewährt wird. Die Nähe zu der Hauptstadt Schwedens ist ebenso ein großer Vorteil. Entweder um die Stadt zu besichtigen oder von dort aus mit Fähren andere Länder zu bereisen. Wenn man früh genung und clever bucht, kann man für nur 5 Euro für ein Wochenende nach Lettland oder Estland. Etwas teurer wären die Reisen nach Litauen oder St Petersburg in Russland, doch immernoch lohnenswert. Auch sind Reisen in den hohen Norden im Winter oder Roadtrips in den Süden oder Westen Schwedens im Sommer eine sehr gute Idee. Fazit Ich persönlich muss sagen, dass mein Jahr in Schweden die beste Entscheidung war, die ich bisher getroffen habe. Die Gastfreundlichkeit der Schweden und die Leichtigkeit sich mit Menschen aller Altersklassen auf Englisch zu unterhalten, wenn das eigene Schwedisch noch etwas holprig ist, die neue Art den Winter zu erleben, die neue Art des Studierens und all die Kontakte und

engen Freundschaften, die man in dem Jahr knüpfte, möchte ich in keinem Fall missen. Dieser Aufenthalt hat mir im Hinblick auf mein Studium und meine Lebenserfahrung sehr weitergeholfen und ich freue mich diese Möglichkeit gehabt zu haben und kann jedem nur weiterempfehlen mindestens einmal im Leben über den Tellerrand zu schauen und die Chance zu ergreifen im Ausland zu studieren.