Berufliche Bildung in Deutschland

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Transkript:

Berufliche Bildung in Deutschland Die Aufgaben der Industrie- und Handelskammer (IHK)

Jugendarbeitslosigkeit 25.11.2013 Seite 2

Vorteile des dualen Systems Rolle der IHKs in der Ausbildung Für Unternehmen: bedarfsgerechte Berufe für jeden Bereich produktive Leistungen der Auszubildenden Sicherung des Fachkräftebedarfs und niedrige Einarbeitungskosten Für Auszubildende: Praxisnahe Ausbildung sichert Beschäftigung Erlangen fachlicher und sozialer Kompetenzen im Betrieb Motivation durch Lernen und Geldverdienen Für den Staat: Entlastung der öffentlichen Haushalte niedrige Jugendarbeitslosigkeit, derzeit unter 10 Prozent 25.11.2013 Seite 3

Das Bildungssystem in Bayern berufliche Weiterbildung Fachhochschule Hochschule Mittlere Reife Quali (9. Klasse) Berufsausbildung Mittlere Reife (10. Klasse) Abitur Fachabitur FOS Abitur (12. Klasse) Hauptschule Realschule Grundschule Gymnasium 25.11.2013 Seite 4

Das duale System gewerblich-technische Berufe Berufsausbildung kaufmännische Berufe Ausbildungsbetrieb Berufsschule duales System Schule 25.11.2013 Seite 5

Die Struktur der Berufsbildung Ausbildung findet hauptsächlich in den Unternehmen statt und wird vom Unterricht in Berufsschulen in Teilzeit unterstützt. 25.11.2013 Seite 6

Die Ausbildung im Unternehmen Ausbildung im Unternehmen 3-4 Tage pro Woche Auf der Basis von Ausbildungsordnungen Im Rahmen eines Ausbildungsvertrages 25.11.2013 Seite 7

Die Ausbildung in der Berufsschule Unterricht an der Berufsschule 1-2 Tage im Durchschnitt pro Woche Auf der Basis eines Rahmenlehrplanes Allgemeine und berufliche Bildung wird im Rahmen der Schulpflicht unterrichtet 25.11.2013 Seite 8

Kernelemente der dualen Ausbildung Unternehmen bestimmen die Inhalte der Ausbildungsordnungen mit. Betriebliche Ausbildung wird kombiniert mit dem Lernen in der Berufsschule Qualifizierte Ausbilder in den Unternehmen und den Berufsschulen Unabhängige Qualitätssicherung während der gesamten Ausbildung Einheitliche und vergleichbare nationale Prüfungen 25.11.2013 Seite 9

Die Regelungen des Berufsbildungsgesetzes Entwicklung und Überarbeitung von Berufen Ausbildungsberechtigung Anstellung von Ausbildern Ausbildungsvertrag und Änderungsmöglichkeiten Registrierung und Überwachung Prüfungen 25.11.2013 Seite 10

Die Voraussetzungen für die Ausbildung im Unternehmen Wesentliche Voraussetzungen für die Ausbildung sind.. Anzahl der Fachkräfte im Unternehmen Maschinen und Ausstattung im Unternehmen Vermittlung der Ausbildungsinhalte Eignung des Personals 25.11.2013 Seite 11

Die Ausbildungsordnung Die Ausbildungsordnung beschreibt / regelt.. Berufsprofil Dauer der Ausbildung Ausbildungsplan Prüfungen 25.11.2013 Seite 12

Qualitätssicherung: Monitoring der Ausbildung Wesentliche Elemente des Monitorings sind.. Beratung und Kontrolle durch die IHK Ausbildungsplan (Sachliche und zeitliche Gliederung) Berichtsheftführung Schlichtung / Mediation durch die IHK bei Streitigkeiten zwischen Unternehmen und Auszubildenden 25.11.2013 Seite 13

Qualitätssicherung: IHK-Prüfungen Wesentliche Elemente der IHK-Prüfungen sind.. Zwei Teile: schriftliche und praktische Prüfung Zweimal pro Jahr Inhalte und Standards werden von speziellen Ausschüssen festgelegt Grundsatz: Wer lehrt prüft nicht! 25.11.2013 Seite 14

Qualitätssicherung: IHK-Prüfungsausschüsse Arbeitgeber Arbeitnehmer Fachlehrer Prüfling 25.11.2013 Seite 15

Das IHK - Zeugnis sichert / garantiert eine erfolgreiche Ausbildung garantiert praxisorientierte Kenntnisse, Fertigkeiten und Kompetenzen garantiert die Eignung als Facharbeiter 25.11.2013 Seite 16

Kennzahlen des Dualen Systems Der Begriff Duales System / Duale Berufsausbildung wird für die berufliche Erstausbildung verwendet. 80 Prozent der Ausbildung erfolgt im Unternehmen, 20 Prozent in der Berufsschule. Die Berufsausbildung dauert zwischen 2 und 3,5 Jahren. Mehr als 60 Prozent der Schulabgänger starten mit einer dualen Berufsausbildung. Das Durchschnittsalter der Auszubildenden beträgt ca. 19 Jahre. Es gibt ca. 345 Ausbildungsordnungen (= Berufe). Unternehmen und Jugendlicher schließen einen speziellen Ausbildungsvertrag ab. Der Auszubildende erhält eine Vergütung, keinen Lohn. Mehr als 90 Prozent der Ausbildungsverträge sind bei den zuständigen Stellen registriert (z.b. IHK, HWK). Sie beraten und betreuen die Ausbildungsbetriebe und Auszubildenden und organisieren die Prüfungen. 25.11.2013 Seite 17

Zahlen und Fakten monatliche Ausbildungsvergütungen zwischen 270 (Friseur) und 830 (Kaufmann für Versicherung und Finanzen) Kosten der Ausbildung pro Jahr für einen Auszubildenden: Bruttokosten: 16.000 Erträge: 12.000 = Nettokosten: 4.000 Deutsche Wirtschaft gibt jährlich ca. 30 Milliarden brutto für die duale Ausbildung aus Bundesländer geben jährlich ca. 3 Milliarden für die Berufsschulen aus 25.11.2013 Seite 18

Die berufliche Weiterbildung 25.11.2013 Seite 19

Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Jörg Engelmann IHK für München und Oberbayern Balanstraße 55-59 81541 München Telefon: 089 5116-1326 Telefax: 089 5116-81326 E-mail: joerg.engelmann@muenchen.ihk.de 25.11.2013 Seite 20