Freude am Ausbilden Rohdiamanten wollen geschliffen werden Unternehmen, die heute ausbilden, sichern ihre Zukunft. Denn die Zahl der Schulabgänger nimmt ab. Der Wettbewerb um die besten Auszubildenden hat begonnen. Doch in vielen jungen Menschen steckt großes Talent. Es muss nur freigelegt werden.
Geschickt nimmt Sarah Saalfeld einen Stapel frisch gedruckter Bögen und legt sie in die Schneidemaschine, um sie auf eine bestimmte Größe zu schneiden. Später wird die 19-jährige die Bögen mit Hilfe eine anderen Maschine zu einer Broschüre heften und falzen. Bei optischen Dingen ist Sarah sehr sorgfältig. Sie ist richtig gut, sagt Sascha Piprek. Er ist Inhaber des SP Medienservice Verlag, Druck & Werbung in Bonn-Bad Godesberg. In seiner Druckerei hat er Sarah die Chance zur Ausbildung gegeben. Im zweiten Ausbildungsjahr lernt sie den Beruf des Medientechnologen Weiterverarbeitung, besser bekannt als Buchbinder. Ein Glück für die junge Frau aus Meerbusch bei Düsseldorf, denn Sarah Saalfeld ist gehörlos. Als Sascha Piprek vor acht Jahren einen Buchbinder suchte, war der Markt wie leergefegt. Also bildete er selbst aus einen jungen Mann ohne Gehör. Der war so gut, dass wir heute nur noch Gehörlose und Hörgeschädigte in der Buchbinderei haben. Wer heute nicht ausbildet, gerät in wenigen Jahren in die Fachkräftemangel-Falle, sagt Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg. Die Unternehmen müssen sich jetzt um geeignete Auszubildende kümmern. Es gibt viele rohe Diamanten, die geschliffen werden wollen. Jürgen Hindenberg empfiehlt Unternehmen, die absehbaren Folgen des demographischen Wandels ernst zu nehmen und jetzt den eigenen Nachwuchs zu sichern. Im kommenden Schuljahr haben Ausbildungsbetriebe die einmalige Chance, um aus dem Vollen zu schöpfen, da zwei Abiturjahrgänge gleichzeitig die Schulen verlassen. IJunge Menschen kennen lernen In der Buchbinderei des SP Medienservice läuft die Verständigung über die Gebärdensprache, die Sascha Piprek sich angeeignet hat. Für manche Begriffe hat er sogar gemeinsam mit den Gehörlosen Gebärden entwickelt. Wenn Piprek mit beiden Händen eine imaginäre Broschüre festhält und diese nach links zieht, weiß Sarah: Klebebinder. Wobei sie mit Händen und Mimik erläutert, dass die Rückendrahtheftung viel häufiger vorkommt. Im Kollegenkreis fühlt Sarah sich ausgesprochen wohl. Wenn jemand mit einer Maschine nicht zurecht kommt, zeige ich ihm gern, wie es geht, erläutert sie in Gebärdensprache. Und wir haben viel Spaß. In der Buchbinderei, die im hinteren Teil der Druckerei liegt, wird viel gelacht. Die lauten Maschinen belästigen hier niemanden. Der SP Medienservice hat seit 1998 etwa 50 Schulabgänger zu Medienkaufleuten, Druckern, Buchbindern und Mediengestaltern ausgebildet. Den Grundstein dazu legte Sascha Piprek 1990 in Sankt Augustin, als er eine Werbeagentur als Ein- Mann-Unternehmen gründete. Daraus wurde über die Jahre ein Unternehmen mit Verlag, Anzeigenakquise, Druckerei und Letter-Shop. Heute sind von den 25 Mitarbeitern 16 Auszubildende, denn das Unternehmen wächst weiter. Fast alle Mitarbeiter haben wir selbst ausgebildet, sagt der Inhaber. Es ist etwas ganz anderes, einen jungen Menschen aus der Ausbildung zu kennen, als ihn nach einem kurzen Gespräch einzustellen. IBerufswahlsiegel und ausbildungsmarketing Mit diesem Gedanken ist Sascha Piprek nicht der einzige Unternehmer in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis. Die Kooperation von Firmen mit weiterführenden Schulen jeder Art verbessert sich (siehe Interview Jede Schule soll einen Lernpartner finden. - Seite 12). So zeigen viele Schulen großes Interesse, mit dem Berufswahlsiegel Bonn/Rhein-Sieg ausgezeichnet zu werden. Dieses Siegel, das von der IHK mit initiiert wurde und von der Stadt Bonn verliehen wird, kennzeichnet die Schulen, die ihren Schülern eine besonders gute Berufsorientierung bieten. Die Ausbildungsberater der Kammer beobachten einen Wandel bei der Suche nach Auszubildenden. Während es vor wenigen Jahrzehnten noch reichte, ein einziges Inserat aufzugeben, nutzen gut aufgestellte Unternehmen heute gleich mehrere Kanäle. Das Zeitalter des Ausbildungsmarketings hat begonnen. Azubis werben Azubis heißt die Kampagne von Steyler Bank GmbH und Steyler Mission ggmbh aus Sankt Augustin. Unsere Auszubildenden drehen sogar einen Film über ihre zukünftigen Berufe, der auf Facebook und einer eigenen Homepage zu sehen sein wird, sagt Personalreferentin Elke Klein. Ein Flyer, ein Der SP Medienservice expandiert. Deshalb bildet Inhaber Sascha Piprek für den eigenen Bedarf aus. Eine seiner Auszubildenden ist Sarah Saalfeld. Sarah Saalfeld ist gehörlos. Das hält sie nicht davon ab, als Auszubildende zu glänzen.
Elke Klein (3. v.l.), Personal referentin von Steyler Bank und Steyler Mission, verantwortet die Kampagne Azubis werben Azubis. Die eigenen Auszubildenden sind bald in einem Ausbildungsfilm auf Facebook und auf einer eigenen Homepage zu sehen. Messestand für Ausbildungsbörsen sowie ein Missions-Quiz werden entwickelt. Auch in diesem Jahr laden wir einige Schulklassen zur Berufsinformation in unser Haus ein und bieten Schnuppernachmittage und Praktikumsplätze an, erzählt Elke Klein. Dabei handelt es sich keineswegs um Einzelmaßnahmen. Beide Geschäftsführungen von Steyler Mission und Steyler Bank haben das Konzept Die Steyler bilden aus verabschiedet. I20 Jahre Begabtenförderung Einer der Diamanten, die bereits funkeln, ist Dennis Fröse. Der 23-jährige Einzelhandelskaufmann gehört zu den Weiterbildungsstipendiaten aus Bonn-Rhein- Sieg, die von der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert werden. Am Berufskolleg in Siegburg hat es super geklappt. Ich habe die Abschlussprüfung mit sehr gut bestanden, erzählt er. Wahrscheinlich habe ich deshalb das Stipendium bekommen. Bereits beim Einstellungstest des Handelskonzerns REWE wusste Dennis Fröse, der in Ruppichteroth den Hauptschulabschluss gemacht hatte, dass er sich beruflich in die richtige Richtung orientiert. In einer Aufgabe sollten wir verschiedene Kunden beliefern, die nur zu bestimmten Zeiten erreichbar seien. Da ging es darum, die Kundenbesuche in die richtige Reihenfolge zu bringen. Das war einfach. Es klappte mit der dreijährigen Ausbildung bei REWE XL in Hennef. Anschließend blieb der junge Mann ein weiteres Jahr, um Berufserfahrung zu sammeln. Inzwischen arbeitet er als Trainee beim Handelshof in Rheinbach. Sein Ziel: Er möchte in die Betriebsleitung. Dann fand Dennis Fröse in der Zeugnismappe zur IHK-Abschlussprüfung den Flyer der Stiftung Begabtenförderung. Das Weiterbildungsstipendium unterstützt junge Menschen bei der weiteren beruflichen Qualifizierung, stand darin. Die IHK Bonn/ Rhein-Sieg war als Ansprechpartner genannt, Dennis Fröse bewarb sich. Ein Stipendium von 6.000 Euro in maximal drei Jahren gibt es inzwischen für diejenigen, die nach überdurchschnittlich gutem Ausbildungsabschluss weiterlernen und Fachwirt oder Meister werden möchten. Bereits seit 20 Jahren wählen die Mitglieder des IHK-Arbeitskreises Personalentwicklung unter den Bewerbern die Besten aus. Dennis Fröse nutzte die Chance, um seinen Lehrgang zum Handelsfachwirt bei der IHK-Weiterbildungsgesellschaft in Bonn zu finanzieren. Denis Fröse hat die Ausbildung mit sehr gut abgeschlossen. Nun ist er Stipendiat der Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung. Genau wie die 35 neuen Stipendiaten, die vor kuzem in das Programm aufgenommen wurden.
titelthema 11 Deshalb ist er heute nicht nur Trainee im Handelshof, sondern geht zusätzlich dienstags und donnerstags abends zum Unterricht ins Schulungszentrum der Weiterbildungsgesellschaft. Marketing und Personalwesen, BWL und VWL, Recht und Logistik der Lehrplan deckt das gesamte Handelsspektrum ab. Gestern Abend haben wir in unserer Arbeitsgruppe einen selbst erarbeiteten Businessplan vorgestellt, erzählt Dennis Fröse. Aufgabe war, eine Wäscherei zu gründen, die bei Privathaushalten Schmutzwäsche abholt, wäscht und wieder abliefert. Dennis Fröse ist für die Zukunft gut gerüstet. Unternehmen, die junge Menschen wie ihn aus- und weiterbilden, können zuversichtlich nach vorn schauen. Ursula Katthöfer, freie Journalistin, Bonn die ihks in nrw landesbestenehrung Die 16 Industrie- und Handelskammern in Nordrhein-Westfalen zeichnen im Rahmen einer ßen Veranstaltung jährlich die grorung 2012 wird von der IHK Bonn/Rhein-Sieg am 7. November ausgerichtet. Die Bestenehrung besten Auszubildenden in NRW aus. Die Landesbesteneh- soll unter dem Motto Beethoven und Bonn in der Bonner Beethovenhalle stattfinden. Für eine Veranstaltung dieser Größenordnung braucht die IHK Bonn/Rhein-Sieg starke Partner. Sponsoren werden gesucht! Wir freuen uns über finanzielle, aber auch materielle Unterstützung. Ihr Engagement wird in vielen Veröffentlichungen und bei der Veranstaltung entsprechend gewürdigt. Einen Flyer mit näheren Angaben sowie einen Sponsorenvertrag finden Sie unter Webcode 1958 auf unserer Homepage. 2012 in BOnn Ihre Ansprechpartner: Dario Thomas, Telefon 0228 2284-148, E-Mail: dario.thomas@bonn.ihk.de Ellen Gebauer, Telefon 0228 2284-178, E-Mail: gebauer@bonn.ihk.de S P O N S O R E N
12 Titelthema Motor, Bremse, Licht: Die Schüler haben alles durchgecheckt und haben bei Emitec in Lohmar zwei alte Mofas wieder flott gemacht. KURS: Jede Schule soll einen Lernpartner finden Karina Karsch (l.) kennt beide Seiten: Wirtschaft und Schule. Bevor sie Hauptschullehrerin im oberbergischen Lindlar wurde, arbeitete sie in mehreren Unternehmen. Es ist ihr eine Herzensangelegenheit, den Kontakt zwischen Schülerinnen und Schülern sowie Unternehmen zu fördern. Deshalb ist sie zusätzlich zu ihrer Lehrerinnentätigkeit als KURS-Koordinatorin im Rhein-Sieg-Kreis tätig. Ursula Katthöfer sprach mit ihr über dieses Projekt. Welche Ziele verfolgt KURS? KURS steht für Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen. Als eine von vier KURS-Koordinatoren in Bonn-Rhein-Sieg habe ich die Aufgabe, wirtschaftliche und praxisnahe Themen in den Schulen zu verankern. Ziel ist, den Übergang von der Schule in den Beruf zu verbessern und die Ausbildungsreife der Jugendlichen zu fördern. Wie setzen Sie dieses Ziel um? Wir koordinieren Lernpartnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen. Wenn ein Unternehmer im MaxiMilianstr. 8 53111 Bonn tel.: 0228 / 631017 Gürzenichstr. 21 a-c 53111 Bonn tel.: 0221 / 920010 www.rps-raichle.de
titelthema 13 Matheunterricht erläutert, wie er die Prozentrechnung einsetzt, ist das für die Schüler toll. Sie sehen Mathe als etwas sehr Konkretes. Das motiviert. Der Unternehmer hingegen lernt möglicherweise zukünftige Auszubildende kennen. Es entsteht eine Win-win-Situation. Deshalb ist es mein persönliches Ziel, für jede Schule im Rhein-Sieg-Kreis einen Lernpartner zu finden. Wo haben sie zuletzt eine Schule und ein Unternehmen zusammengebracht? Da gibt es gleich mehrere Beispiele. Bei Emitec in Lohmar haben Schüler zwei alte Mofas wieder flott gemacht. Angefangen beim Motor über die Bremsen bis zum Licht. Schüler einer Förderschule in Hennef haben bei WENCO-West erfahren, wie ein Schulheft von der Fabrik in den Laden kommt. Das Seniorenzentrum Altes Kloster in Much, das zur AZURIT-Gruppe gehört, bietet ein Bewerbertraining an, bei dem Hauptschüler lernen sich vorzustellen, und während des Berufsinformationstages der Realschule Oberpleis haben wir die Fortschreibung der Lernpartnerschaft mit dem OBI- Baumarkt in Königswinter unterzeichnet. Welche Voraussetzungen muss ein Betrieb erfüllen, um Lernpartner zu werden? Ganz wichtig ist das Interesse. KURS steht und fällt mit dem Engagement der Mitarbeiter des Unternehmens und der Schulen. Wir haben Kooperationen, die bereits seit zehn Jahren bestehen. Es sind Unternehmen dabei, die Durststrecken überstehen mussten und trotzdem sagten: Ja, wir engagieren uns für die Zukunft der Jugendlichen. Wie kommt der Kontakt zu den Schulen zustande? Sowohl Unternehmen als auch Schulen können uns ansprechen, wenn sie teilnehmen möchten. Wir suchen dann ein geeignetes Unternehmen bzw. eine geeignete Schule in der Nachbarschaft. Die Schulen profitieren vom praxisnahen Wissenstransfer und die Unternehmen bekommen Einblick in die Lehrpläne. Die Unternehmen können sich so in ihrem Ort ein positives Image als Ausbildungsbetrieb schaffen. Denn wir KURS-Koordinatoren übernehmen auch die Pressearbeit. Wer trägt die Kosten für Kurs? Unsere Träger sind die Bezirksregierung Köln, die IHKn Aachen, Bonn/Rhein-Sieg und Köln sowie die Hand- werkskammer Köln. Für Schulen und Unternehmen ist unser Service kostenfrei. Ihr Ansprechpartner: Jürgen Hindenberg Telefon 0228 2284-146 E-Mail: hindenberg@bonn.ihk.de KURS Kooperationsnetz Unternehmen der Region und Schulen macht aus Schulen und benachbarten Betrieben Lernpartner, die auf der Basis fester Vereinbarungen zum gegenseitigen Nutzen miteinander kooperieren. KURS unterstützt Schulen dabei, Wirtschaft am konkreten Beispiel eines Partnerunternehmens für Schüler/innen anschaulich und greifbar zu machen. Gleichzeitig ist KURS ein Programm zur Stärkung der Wirtschaft vor Ort. Unternehmen präsentieren sich als Arbeitgeber und gute Nachbarn. Schulen und Betriebe werden durch geschulte Koordinatorinnen und Koordinatoren beim Aufbau der Partnerschaften unterstützt und in der Zusammenarbeit begleitet. Die KURS-Koordinatoren sind Lehrkräfte, die für diese Tätigkeit vom Unterricht freigestellt werden. KURS-Büro Rhein-Sieg: karina-karsch@kurs-koeln.de KURS-Büro Bonn: rita-siegemund.de@kurs-koeln.de KURS-Zentralbüro Regierungsbezirk Köln: katharina.liedmeyer@kurs-koeln.de Objekt: Blumengroßhandel in Spenge Maaß Industriebau GmbH Hohenloher Str. 52 32756 Detmold Tel. Fax. Mobil. Lagerhallen Produktionshallen Bürogebäude Hallensanierungen 05231-910 25-0 05231-910 25-20 0171-823 40 83 www.maass-industriebau.de info@maass-industriebau.de
14 titelthema Drei Viertel der Unternehmen wollen gleich viele oder mehr Lehrstellen anbieten IHK-Präsident Wolfgang Grießl Aktuelle Ausbildungsumfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg Wir sind auch für das Ausbildungsjahr 2012 in der Region Bonn-Rhein-Sieg nach wie vor optimistisch. So fasst Wolfgang Grießl, Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg, die Ergebnisse der aktuellen Ausbildungsumfrage 2012 der IHK zusammen. Insgesamt wollen drei Viertel der Betriebe entweder gleich viele Lehrstellen anbieten (63,1 Prozent) oder sogar mehr (10,7 Prozent), erläutert Grießl. 26,2 Prozent wollen ihr Ausbildungsangebot reduzieren. Der IHK-Präsident dankt den entwicklung des ausbildungsplatzangebots Wir bilden aus......gleich bleibend 63,1 %...mehr 10,7 %...weniger 26,2 % Unternehmen für das überwiegende Ja zur Ausbildung. Gleichzeitig müsse es wieder gelingen, zusätzliche Unternehmen für die Ausbildung zu werben. Erfreulich sei, dass 86,1 Prozent der Unternehmen im Jahr 2011 alle angebotenen Ausbildungs- plätze besetzen konnten (Vorjahr: 80,3 Prozent). Positiv ist auch der Trend zur Übernahme von Auszubildenden. 48,6 Prozent der Unternehmen wollen mindestens drei Viertel ihrer Auszubildenden übernehmen (Vorjahr: 43,8 Prozent). Wer Auszubildende übernimmt, macht dies zu 79 Prozent (Vorjahr: 71,7 Prozent), um seinen Fachkräftebedarf zu sichern. Die mangelnde Ausbildungsreife vieler Bewerber ist auch 2012 das Ausbildungshemmnis Nummer eins. 72,2 Prozent der befragten Unternehmer stellen Mängel bei der Ausbildungsreife der Schulabgänger fest, vor allem in den Bereichen Disziplin, Ausdrucksvermögen und Mathematikkenntnisse. Grießl: Umso bemerkenswerter ist, dass 68,1 Prozent der Unternehmen bereit sind, auch lernschwächeren Jugendlichen eine Chance zu geben. 65,4 Prozent der Unternehmen bieten eigene Nachhilfe an, 32,3 Prozent nutzen die ausbildungsbegleitenden Hilfen der Agentur für Arbeit. In unserer Region müssten aber gerade auch leistungsstarke Jugendliche für die betriebliche Ausbildung gewonnen werden. Insgesamt müssen die gemeinsamen Anstrengungen zum Übergangsmanagement in der Region weiter intensiviert werden, sagt Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung der IHK Bonn/Rhein-Sieg: Hier ist unter Moderation der regionalen Bildungsbüros unsere Region auf einem guten Weg - dies zeigen auch die Bewerberzahlen bei der Agentur für Arbeit. Zur Zeit haben viele Betriebe ihren passenden Bewerber noch nicht gefunden oder halten sich mit der Vertragsunterzeichnung in der Hoffnung auf eine steigende Konjunktur noch zurück, sobald diese jedoch, wie - von den Experten erwartet - ansteigt, werden wir unser Ziel, jedem ausbildungsfähigen und ausbildungswilligen jungen Menschen ein Angebot auf Ausbildung oder Beschäftigung zu machen, auch im Jahr 2012 erfüllen. Gertrud Auf der Mauer