300 Jahre Astronomie. in Brandenburg und Preußen. Eine Ausstellung der Galerie des Universums

Größe: px
Ab Seite anzeigen:

Download "300 Jahre Astronomie. in Brandenburg und Preußen. Eine Ausstellung der Galerie des Universums"

Transkript

1 300 Jahre Astronomie in Brandenburg und Preußen Eine Ausstellung der Galerie des Universums

2 300 Jahre Astronomie in Brandenburg und Preußen Text und Bildauswahl Dr. Frank Baier Karl-Otto Eschrich Thomas Kirchner Hans-Ulrich Schroeter Berthold Schwarz Dr. Lutz Wilde Gestaltung Dr. Hans-Georg Barnick Wilfried Krüger Christian Schille Klaus Stelling Helmut Wipper Beatrice Volkmer Projektleitung Dr. Frank Baier Galerie des Universums 2000

3 Europäische Astronomie um 1700 Das von Nicolaus Copernicus ( ) begründete heliozentrische Weltbild hatte sich durchgesetzt. Nach Einführung der elliptischen Planetenbahnen durch Johannes Kepler wurden genauere Positionsberechnungen für die Planeten möglich veröffentlichte Kepler seine Rudolphinischen Tafeln. In Preußen wurde zwischen 1700 und 1776 stufenweise der Gregorianische Kalender eingeführt. In den Mittelpunkt der Forschung rückte die Untersuchung von Kometen, veränderlichen Sternen, Planeten und ihrer Bahnen sowie des Mondes. Die Bearbeitung dieser Themen wurde möglich durch erhebliche Verbesserungen der Beobachtungsinstrumente. Das betraf vor allem die Verbindung des Fernrohrs mit den traditionellen Winkelmessinstrumenten Quadrant und Sextant, die Erfindung des astronomischen Mikrometers durch Gottfried Kirch ( ) und die Einführung des Passageinstrumentes durch Olaus Römer ( ). Bild 3. Mondkarte des Danziger Bierbrauers und Liebhaberastronomen mit eigener Sternwarte Johannes Hevel ( ) vom 17. Februar Der damaligen Sitte unter den Gelehrten entsprechend, nannte er sich latinisiert Hevelius. Bild 2. Konstruktion einer parabolischen Bahn für den Kometen von 1680/81 von Georg Samuel Dörffel ( ), Landdiakon im vogtländischen Plauen. Bild 1. Ptolemäus, Copernicus und Brahe mit astronomischen Instrumenten und allegorischen Figuren; links unten Kepler in seiner Studierstube. Titelblatt der Planetentafeln (1627) von Johannes Kepler ( ), zu Ehren seines Auftraggebers, des deutschen Kaisers Rudolf II. ( ), von Kepler Tabulae Rudolphinae genannt. Bild 4. Luftfernrohr von Johannes Hevelius vor den Toren Danzigs (um 1650).

4 Bild 1. Kurfürst Friedrich III. ( ), späterer König Friedrich I. in Preußen. Bild 2. Sophie Charlotte ( ), Gattin des Kurfürsten Friedrich III. Gemeinschaftsgründung von Brandenburgischer Societät und Berliner Sternwarte Politische Situation Der Beginn der Astronomie in Berlin hängt eng mit der brandenburgisch-preußischen Geschichte zusammen. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, wurde 1640 zum Begründer des sich machtvoll entfaltenden Kurfürstentums Brandenburg-Preußen. Der Sohn des Großen Kurfürsten, ab 1701 der erste preußische König Friedrich I., forcierte den Aufbau des neuen Staates. Stand der Astronomie im damaligen Brandenburg-Preußen Vor dieser Zeit gab es in Berlin noch keine kontinuierliche wissenschaftliche Tätigkeit auf dem Gebiet der Astronomie. Das Interesse der Fürsten und die Förderung der Astronomie erschöpften sich im Wesentlichen in astrologischen Fragestellungen, dem Erstellen von Horoskopen oder Ähnlichem. Bekannte Vertreter der Astrologie und Astronomie in jener Zeit waren Johann Carion und Leonhard Thurneysser ( ). Bild 3. Johann Carion ( ). Autor, Astrologe und Mathematiker am Hof des Kurfürsten Joachim I. zu Brandenburg in Berlin. Bild 4. Gottfried Wilhelm Leibniz ( ). Philosoph, Gelehrter und Denker der Barockzeit. Erster Direktor der Societät. Mit Unterstützung der Kurfürstin Sophie Charlotte betrieb Gottfried Wilhelm Leibniz die Gründung einer Akademie der Wissenschaften in Berlin. Indem er sie gleichzeitig mit dem Bau einer Sternwarte verband, die das Monopol für die Anfertigung und den Vertrieb aller Kalender in Brandenburg-Preußen erhalten sollte, suchte Leibniz das Projekt auf eine solide finanzielle Basis zu stellen. Der Kurfürst erließ am 10. Mai 1700 das Kalender- Patent mit der Maßgabe, in Preußen nur noch die von der Berliner Akademie approbierten Kalender zu benutzen. Am 11. Juli 1700 unterzeichnete der Kurfürst den Stiftungsbrief zur Gründung einer Akademie und eines astronomischen Observatoriums in Berlin. Die Stelle des Akademieastronomen erhielt Gottfried Kirch ( ). Erst im August 1709 konnte die Sternwarte in Betrieb genommen werden. Sie befand sich im Mittelturm über dem Marstall, etwa am heutigen Standort der Universitätsbibliothek der Humboldt- Universität. Bild 5. Der Turm der Berliner Akademiesternwarte auf dem Marstall in der Dorotheenstadt und ihr ehemaliger Standort im heutigen Berlin. Die feierliche Eröffnung der Akademie erfolgte am 19. Januar Kirch erlebte sie nicht mehr.

5 Die ersten Jahrzehnte der Sternwarte und die Astronomenfamilie Kirch Die ersten Jahrzehnte der Sternwarte waren durch das Wirken von Gottfried Kirch und seiner Familie geprägt. Die Forschungen dieser Zeit umfassten die Themen: Kometen Sternhaufen veränderliche Sterne Kalenderberechnungen Verfinsterungen und Sternbedeckungen Nordlicht Seinem Sohn Christfried Kirch wurde 1716 die Leitung der Sternwarte übertragen. Bild 1. Gottfried Kirch ( ). Bild 3. Gottfried Kirchs Beobachtungen des Kometen 1680/81. Seine Frau Maria Margarethe Kirch ( ) entdeckte 1702 einen weiteren Kometen. Bild 2. Christfried Kirch ( ). Bild 4. Der von Gottfried Kirch entdeckte offene Sternhaufen M 11 im Sternbild Schild. Bild 5. Titelblatt des ersten Jahrganges der von Gottfried Kirch herausgegebenen Tafeln (Ephemeriden), in der die täglichen Stellungen der Gestirne vorausberechnet waren. Seine Tochter Christine Kirch ( ) setzte die Kalenderarbeit nach seinem Tode erfolgreich fort.

6 Der Aufschwung der Wissenschaften unter der Herrschaft Friedrichs des Großen Friedrich der Große bestieg 1740 den Thron und verfolgte eine Politik, die u.a. eine Belebung der Wissenschaft zur Folge hatte. In dieser Zeit arbeiteten an der Berliner Sternwarte Johann Bernoulli III. und später Johann Elert Bode. An der Akademie wirkten Leonhard Euler, Johann Heinrich Lambert und Joseph-Louis de Lagrange; korrespondierende Mitglieder waren die Astronomen Friedrich Wilhelm Bessel und Heinrich Wilhelm Matthias Olbers. Durch das Wirken dieser Gelehrten wurde Berlin zu einer Hochburg der mathematisch-astronomischen Wissenschaften. Bild 1. Leonhard Euler ( ) kam der geniale Mathematiker an die Akademie veröffentlichte er ein richtungsweisendes Wissenschaftsprogramm. Es wurde jedoch vom Kuratorium der Akademie abgelehnt. Von 1758 bis 1764 leitete er als Direktor die Berliner Akademiesternwarte. Euler wurde mit seinen Arbeiten zur Himmelsmechanik, insbesondere zur Mondtheorie, und zur Theorie achromatischer Fernrohrobjektive in der Astronomie berühmt. Bild 2. Johann Elert Bode ( ). Zur Herausgabe eines astronomischen Jahrbuchs wurde 1773 der junge Johann Elert Bode nach Berlin geholt übertrug man ihm die Leitung der Sternwarte. Bode wurde durch seine Aktivitäten bei der Namensgebung des Planeten Uranus bekannt. Er setzte sich letztlich mit seinem Vorschlag gegen den von Herschel vorgeschlagenen Namen Georgsstern durch. Sein Einsatz zur Verbreitung einer bemerkenswerten Gesetzmäßigkeit zwischen den Radien der Planetenbahnen zeigt sich in deren Bezeichnung als Titius-Bodesche Reihe. Bild 3. Erstausgabe des Berliner Astronomischen Jahrbuches von Johann Elert Bode, Bild 4. Sternkarte mit den Sternbildern Bootes, Jagdhunde und Haar der Berenike nach Johann Elert Bode. Die unter seiner Leitung gefertigten Sternkarten und der Himmelskatalog zählen zu den besten ihrer Zeit.

7 Frühe Untersuchungen zum gekrümmten Raum Johann Heinrich Lambert, Mitglied der Berliner Akademie und Verantwortlicher für die Sternwarte, hatte bereits weitgehende Einsichten, wie die Geometrie eines gekrümmten Raumes beschaffen sein müsste. In ihr gäbe es keine Geraden mehr, so dass sich Lichtstrahlen auf gekrümmten Bahnen ausbreiten würden. Carl Friedrich Gauß ( ) war der erste Gelehrte, der klar erkannte, dass die uns im Alltag geläufige (ungekrümmte) Geometrie nicht als denknotwendig begründet werden kann. Er stellte auch die Frage, ob der von den Sternen erfüllte Raum gekrümmt ist. Bild 1. Johann Heinrich Lambert ( ) berechnete Johann Georg Soldner, Mitarbeiter der Sternwarte, Hyperbeln für die Lichtausbreitung im Schwerefeld eines Weltkörpers. Bemerkenswerterweise leitete er denselben Ablenkwinkel her wie Albert Einstein in seiner ersten Gravitationstheorie von die Hälfte des exakten Wertes. Ohne Kenntnis ihrer Geschichte würde man Soldners Arbeit eher ein Jahrhundert später einordnen, so sehr gehört sie in den Gedankenkreis der Allgemeinen Relativitätstheorie. Karl Schwarzschild, der spätere Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, diskutierte in einer Arbeit aus dem Jahre 1900 als erster Astronom die Nachweisbarkeit einer eventuellen Krümmung des Weltraums. Bild 2. Johann Georg von Soldner ( ). Bild 3. Verschieden gekrümmte Flächen. Durch Hinzufügen einer weiteren Dimension erhält man gekrümmte Räume. Bild 4. Titelblatt von Soldners Artikel im Berliner Astronomischen Jahrbuch für 1804 (Berlin 1801). Bild 5. Schematische Darstellungen aus Soldners Artikel im Berliner Astronomischen Jahrbuch für 1804 (Berlin 1801). Bild 6. Schematische Darstellung der Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne.

8 Astronomische Instrumente ( ) Die Instrumentierung der ersten Sternwarte (1709) in Berlin war im Verhältnis zu anderen europäischen Sternwarten schlecht. Ein eiserner Quadrant, eine Pendeluhr und ein altes Fernglas mussten für erste Beobachtungen reichen. Der erzwungene Sparhaushalt der Akademie und der Sternwarte ließen keine hohe Qualität der Forschungstätigkeit zu. Erst im Oktober 1786 gelang die Anschaffung eines bedeutenden Beobachtungsgerätes, eines Mauerquadranten von John Bird, das noch heute in der Sammlung der Sternwarte Babelsberg zu besichtigen ist. Bei der neuen Sternwarte am Enckeplatz in Berlin konnte man 1835 von einer guten Instrumentierung sprechen. Prunkstück war der 9-Zoll-Refraktor von Joseph Fraunhofer, der erst 1911 außer Dienst gestellt wurde und durch einen 12-Zoll-Refraktor von Carl Zeiss ersetzt wurde. Zur weiteren Ausstattung gehörten ein Meridiankreis mit 4 Zoll Öffnung von Carl Philipp Heinrich Pistor; eine Pendeluhr von Friedrich Tiede; Heliometer von Utzschneider und Fraunhofer; Passageinstrumente von Dollond und Ertel; Kometensucher von Utzschneider; sowie Achromaten von Dollond. Bild 1. Masteruhr, Baujahr 1852, liefert über ein Telegrafensystem elektrische Zeitzeichenimpulse. Bild 2. 8-Fuß-Mauerquadrant (2,44 m) aus dem Jahre Bild 3. Spiegelteleskop von J. S. Merklin 1742, auch als Reflektor bezeichnet, besitzt im Unterschied zum Refraktor statt Objektivlinsen ein Hohlspiegelsystem. Ein meist parabolischer Primärspiegel bündelt die einfallenden Strahlen im Brennpunkt, der durch einen kleinen Sekundär- oder Fangspiegel verlagert werden kann. Bild 4. Das von Küstner benutzte Universal-Durchgangsinstrument. Bild 5. Uhr mit zwei gekoppelten Pendeln zum Ausgleich von Bewegungen, Baujahr 1730.

9 Bild 1. Mit einem Fernrohr ausgestatteter Mauerquadrant eine Viertelkreisteilung zur Winkelmessung der Planeten. Bild 2. Theodolith von Dollond, ca Das Instrument gestattet die gleichzeitige Messung von Horizontal- und Vertikalwinkeln. Bild 3. Armille (Armillarsphäre). Durch die auf dem Deklinations- und Breitenring verschiebbaren Peilvorrichtungen konnte ein Gestirn anvisiert und sein Ort bestimmt werden. Wenn diese Peilvorrichtungen fehlen, sprechen wir von einer Armillarsphäre (von Johannes Möller 1687). Bild 4. Der Refraktor aus der Werkstatt von C. Bamberg der ehemaligen Berliner Urania-Sternwarte. Da die Sternwarte im Krieg zerstört wurde, steht er jetzt nach seiner Restaurierung in der Beobachtungskuppel der Wilhelm-Foerster-Sternwarte am Insulaner.

10 Bild 1. Das neue Gebäude der Berliner Sternwarte nach Entwürfen von K. F. Schinkel. Johann Franz Encke, Alexander von Humboldt und die neue Berliner Sternwarte Bild 3. Johann Franz Encke ( ) wurde Johann Franz Encke ordentliches Mitglied der Berliner Akademie, Sekretär ihrer physikalisch-mathematischen Klasse und Direktor der Sternwarte. Encke war bekannt geworden durch Bahnberechnungen von Kometen und kleinen Planeten. Darüber hinaus hatte er aus Beobachtungen der Venusdurchgänge vor der Sonne einen lange gültigen Wert des Abstandes Sonne-Erde abgeleitet, die sogenannte astronomische Einheit. In Berlin wirkte er vor allem an der Herausgabe der Berliner Akademischen Sternkarten und des Berliner Astronomischen Jahrbuchs. Bemerkenswert sind seine Beobachtungsergebnisse zur Unterteilung der Saturnringe sowie Spektraluntersuchungen der Venus im Dezember Letztere stellen die ersten astrophysikalischen Untersuchungen an der Berliner Sternwarte dar. Von Enckes später berühmt gewordenen Schülern seien Bruhns, Galle, Luther, Foerster und Brünnow genannt. Bild 4. Der Saturn mit seiner differenzierten Ringstruktur. Eine der Lücken ist nach ihrem Entdecker Encke benannt. Bild 2. Alexander von Humboldt ( ). Zur Zeit der Übernahme des Direktorates der Sternwarte durch Encke war deren Instrumentarium sehr veraltet. Das änderte sich durch das Wirken Alexander von Humboldts. Dessen Interesse galt ursprünglich den Geowissenschaften; er strebte jedoch nach einem umfassenden Verständnis des Kosmos. Auf seinen Reisen nutzte Humboldt moderne astronomische Geräte zur Ortsbestimmung. Daraus entwickelte sich sein Entschluss, in Berlin eine erstklassig ausgerüstete Sternwarte zu schaffen. Seine Vorlesungen an der Berliner Universität und der Singakademie 1827/28 beeindruckten König Friedrich Wilhelm III. Humboldts Antrag wurde bewilligt. Das neue Sternwartengebäude wurde in der Nähe des Halleschen Tors nach Entwürfen von Karl Friedrich Schinkel errichtet. Leider wurde es 1915 nach dem Umzug der Sternwarte nach Babelsberg abgerissen. Es befände sich heute gegenüber dem Berlin-Museum.

11 Die Entdeckung des Planeten Neptun 1781 hatte Herschel den Planeten Uranus entdeckt. Viele Astronomen versuchten sich an der Berechnung seiner Bahn. Dabei zeigten sich Abweichungen von den Beobachtungsergebnissen. Man glaubte an den Einfluss eines weiteren, noch unbekannten Planeten, dessen hypothetische Bahn Adams und Leverrier berechneten. Diesen, den Neptun, entdeckte Johann Gottfried Galle am 23. September 1846 auf der Berliner Sternwarte. Damit hatte man zum ersten Mal in der Geschichte der Wissenschaft ein Objekt zunächst am Schreibtisch berechnet, bevor es in der Natur gesehen wurde. Diese Vorgehensweise ist heutzutage in den Naturwissenschaften gang und gäbe. Durch die Entdeckung des Neptun wurde das copernicanische Weltbild und die Gültigkeit des Newtonschen Gravitationsgesetzes bestätigt. Bild 1. Johann Gottfried Galle ( ). Bild 3. Wenn Uranus und Neptun nahe beieinander stehen, beeinflussen sich ihre Bahnparameter gegenseitig. Bild 2. Urbain Jean Joseph Leverrier ( ). Bild 4. Ausschnitt aus der Bremikerschen Sternkarte mit Galles handschriftlichen Eintragungen. Es wurde angenommen, dass die Bahnabweichungen des Planeten Uranus von einem bisher unbekannten, nahe benachbarten Himmelskörper verursacht wurden. Aus den Bahnabweichungen konnte die Position des neuen Planeten berechnet werden. Der Planet wurde in der Nähe der berechneten Position beobachtet.

12 Wilhelm Foerster als Wissenschaftsorganisator Nach Abtrennung der Sternwarte von der Akademie im Jahre 1865 wurde Wilhelm Julius Foerster die Leitung der zu dieser Zeit bedeutendsten astronomischen Lehr- und Forschungsstätte Deutschlands übertragen. Foersters herausragende Leistungen lagen im organisatorischen und propagandistischen Bereich. Das betrifft u.a. die Mitbegründung der Astronomischen Gesellschaft (1863), die Herausgabe der Vierteljahresschrift der Astronomischen Gesellschaft (1865), die Mitbegründung des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam (1874), die Gründung des Astronomischen Recheninstituts (1874), die Gründung der Zentralstelle für astronomische Telegramme in Kiel (1882) und die systematische Erforschung der sogenannten leuchtenden Nachtwolken ( ). Bild 1. Wilhelm Julius Foerster ( ). Darüber hinaus wirkte er an der Gründung bzw. Reorganisation geodätischer Institutionen mit, erwarb sich bleibende Verdienste auf dem Gebiet der Chronometrie und war maßgeblich an der Gründung der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt beteiligt. Bild 2. Darstellungen des Venusdurchgangs, beobachtet an dem von Foerster initiierten Astrophysikalischen Observatorium Potsdam. Foerster war maßgeblich an den Vorbereitungen der beiden deutschen Expeditionen zur Beobachtung des Venusdurchgangs im Dezember 1874 und 1882 beteiligt. Bild 3. Das Uraniagebäude im Jahre Foerster war einer der Initiatoren dieser Institution.

13 Der Nachweis der Polwanderungen Eine der wesentlichsten Entdeckungen an der Berliner Sternwarte war Friedrich Küstners Nachweis der Polhöhenschwankung, d.h. einer Verlagerung der Rotationsachse der Erde innerhalb des Erdkörpers. Nach diesem Effekt hatte man seit Eulers Untersuchungen zur Kreiselbewegung der abgeplatteten Erde gesucht. Küstners Messung bestätigte die von Friedrich Wilhelm Bessel schon 1842/44 gemessene Breitenschwankung Königsbergs, die seinerzeit allerdings bezweifelt worden war. Aufgrund von Küstners ausgefeilter Messkunst fand der Effekt nun aber so große Aufmerksamkeit, dass eine Expedition ausgerüstet wurde, die den Effekt zweifelsfrei auch auf der gegenüberliegenden Erdhälfte nachweisen konnte. Die weitere Tätigkeit Küstners bestand hauptsächlich in der Erstellung umfangreicher Sternkataloge. Bild 1. Karl Friedrich Küstner ( ). Bild 2. Bahn des Nordpols der Erdachse, im Zeitraum von 1906 bis Bild 3. Verlauf der an verschiedenen Orten gemessenen Polhöhenschwankungen (geografische Breitenänderungen). Die Kurven finden sich im Bericht der Expedition, die das Centralbureau der internationalen Erdmessung 1891/92 zur Bestätigung von Küstners Entdeckung der Veränderlichkeit der Polhöhe organisierte. Bild 4. Schematischer Schnitt durch den Erdkörper mit den physikalischen Prozessen, die die Wanderung der momentanen Rotationsachse der Erde bewirken: links die vorwiegend innerhalb des Erdkörpers verursachten Einflüsse, rechts die durch Oberflächen- und atmosphärische Effekte hervorgerufenen Wirkungen.

14 Die Entdeckung geladener Teilchenstrahlen Die Berliner Sternwarte war um 1900 Wirkungsstätte des bedeutenden Physikers Eugen Goldstein hatte Goldstein die Kathodenstrahlen entdeckt. Als seine Arbeit an der Universität endete, stellte ihn der weitsichtige Direktor der Berliner Sternwarte, Wilhelm Julius Foerster, ein. Hier entdeckte er 1886 die Kanalstrahlen. Die Entdeckung dieser geladenen Teilchenstrahlen war die entscheidende Voraussetzung für die spätere Entschlüsselung der Natur des Elektrons, die einen tiefgehenden Einfluss auf die Physik des 20. Jahrhunderts hatte. Das betrifft den Atombau, die Quantentheorie und moderne Vorstellungen von Raum und Zeit. Korpuskelstrahlen spielen in der Astrophysik eine bedeutende Rolle, z. B. bei der Wechselwirkung zwischen Sonne und Erde, die zur Entstehung der Polarlichter führt. Bild 1. Eugen Goldstein ( ). Bild 2. Eines der Gasentladungsrohre, mit dessen Hilfe Goldstein die Kanalstrahlen entdeckte (Stromkreis schematisch ergänzt). Bild 3. Nord- (bzw. Süd-)lichter gehören zu den beeindruckendsten Naturschauspielen. Bei besonders starker Sonnenaktivität können sie auch im Norden Deutschlands gesehen werden. Ihre ganze Pracht entfalten sie aber nur hoch im Norden (oder Süden). Diese sensationelle Aufnahme eines Polarlichtausbruchs über Lappland entstand am 23. Februar 1998, 22:27 MEZ.

15 Das Astronomische Recheninstitut 1874 wurde auf Antrag Foersters aus der Sternwarte ein Recheninstitut (ARI) zur Herausgabe des Berliner Astronomischen Jahrbuchs ausgegründet. Erster Leiter war Friedrich Tietjen erhielt das ARI ein eigenes Gebäude in Berlin-Dahlem. Arbeitsschwerpunkte waren die Berechnung der Ortsangaben der Planeten, des Mondes, der Sonne und Fixsterne (Ephemeriden), sowie der Bahnen der Kleinplaneten und Kometen an der Himmelskugel. Seit 1945 befindet sich das Astronomische Recheninstitut in Heidelberg. Gearbeitet wird an der Verbesserung astronomischer Berechnungen sowie der Erstellung von Fundamentalkatalogen. Forschungsschwerpunkte sind die Astrometrie mit dem Hipparcos-Satelliten und die Stellardynamik. Die Herausgabe des Astronomischen Jahrbuches wurde 1959 aus finanziellen Gründen eingestellt. Bild 1. Darstellung der Sonnenfinsternis vom 24. Juni 1778 von Bode im Berliner Astronomischen Jahrbuch Die Herausgabe der Kalender und die dafür notwendigen Bahnberechnungen sollten nach den Vorstellungen von Euler bereits 1742 von den astronomischen Beobachtungen getrennt werden. Dieser Gedanke konnte erst 1874 mit der Gründung des Astronomischen Recheninstituts realisiert werden. Bild 2. Astronomische Ereignisse für 1778 im Berliner Astronomischen Jahrbuch von Im Jahrbuch wurden Tabellen mit den voraus berechneten Orten der Himmelskörper - Ephemeriden - und astronomische Abhandlungen publiziert. Bild 3. Gebäude des Astronomischen Recheninstituts Berlin-Dahlem um 1914.

16 Bild 1. Arthur von Auwers ( ). Die Geschichte des Fixsternhimmels 1866 wurde Auwers zum Astronomen der Akademie berufen. Am 28. Juni 1900 unterbreitete er der Preußischen Akademie das Projekt der Geschichte des Fixsternhimmels. Das Ziel war ein Katalog der Kataloge, in dem alle Fixsterne des Nord- und Südhimmels bis zur siebenten Größenklasse enthalten sein sollten. Nach der Bewilligung des Projektes wurde eine Kommission unter der Leitung von Auwers eingesetzt. Der Katalog konnte jedoch nicht mehr zu seinen Lebzeiten fertig gestellt werden. Forscher wie Hermann Struve, Karl Schwarzschild, Gustav Müller u. a. führten die Arbeiten fort. Der letzte Band der Geschichte des Fixsternhimmels erschien im Jahre 1966.

17 Bild 1. Das Hauptgebäude der Sternwarte Babelsberg. Die Sternwarte Babelsberg Bild 2. Karl Hermann Struve ( ). Astronom in dritter Generation aus einer berühmten deutsch-russischen Astronomenfamilie. Seit 1904 Direktor der Berliner Sternwarte. Beoachtende und theoretische Durchforschung des Saturnsystems. Unter seiner Leitung fand 1913 der Umzug nach Babelsberg statt. Bild 3. Paul Guthnick ( ) bis 1946 Direktor der Sternwarte Babelsberg und Professor in Berlin. Einer der Begründer der lichtelektrischen Sternfotometrie. Anwendung auf die Untersuchung veränderlicher Sterne. Sein Direktorat war eine der Glanzzeiten der Sternwarte, in der sie Weltgeltung hatte. Bild 4. Richard Prager ( ). Seit 1913 Mitglied der Babelsberger Sternwarte. Umfassende Arbeiten über veränderliche Sterne. Schriftführer der Astronomischen Gesellschaft Entlassung aus allen seinen Ämtern durch die Nationalsozialisten wegen seiner jüdischen Herkunft und Emigration in die USA. Das schnelle Wachstum der Großstadt Berlin Ende des 19. Jahrhunderts hatte dazu geführt, dass für die ursprünglich am Stadtrand Berlins gelegene Sternwarte wegen der erhöhten Hintergrundhelligkeit und der Erschütterungen durch nahe befindliche Maschinen eine den Ansprüchen der Forschung genügende Beobachtungstätigkeit praktisch unmöglich geworden war. Der damalige Direktor, Wilhelm Foerster, erkannte, dass die Sternwarte nicht mehr an ihrem Standort verbleiben konnte. Foerster war allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits der Pensionierung nahe. Mit der Berufung des international bekannten Karl Hermann Struve als Nachfolger im Jahre 1904 nahm das Projekt eines Neubaus an einem anderen Ort konkrete Formen an fiel die Entscheidung, die Sternwarte auf einem Gelände unweit des Babelsberger Schlossparks anzusiedeln. Im Juni 1911 wurde mit dem Neubau begonnen. Bereits Anfang August 1913 konnte der Umzug abgeschlossen werden. Die ersten neuen Instrumente kamen im Frühjahr 1914 hinzu wurde die Aufstellung eines 65-cm-Refraktors, des ersten astronomischen Großinstruments der Firma Carl Zeiss Jena, abgeschlossen. Wegen des Ersten Weltkriegs zog sich die Fertigstellung eines 120-cm-Spiegelteleskops bis 1924 hin. Bild 5. Georg Struve ( ). Sohn von Karl Hermann Struve. Seit 1919 an der Sternwarte. International anerkannter Erforscher der Saturntrabanten. Babelsberger Ortsgruppenvorsitzender der Deutsch-nationalen Volkspartei (DNVP). Starb infolge eines Nervenzusammenbruchs, als er die Hitlersche Gleichschaltungspolitik gegenüber seiner Partei erkannte. Bild 6. Kurt Felix Bottlinger ( ). Seit 1919 an der Sternwarte. Untersuchte als einer der ersten den physikalischen Aufbau der Sterne und der interstellaren Materie. Ab 1929 Untersuchung der Rotationskurve der Milchstraße, u. a. im Datenaustausch mit Oort. Bild 7. Ludwig Biermann ( ) bis 1945 an der Sternwarte Babelsberg, danach Professor in Göttingen und München. Bedeutende Arbeiten über den inneren Aufbau der Sterne, kosmische Strahlung und Plasmaphysik. Erkannte 1951 die Bedeutung des Sonnenwindes für die Ausbildung von Kometenschweifen. Karl Hermann Struve erlebte die Vollendung seines Lebenswerks nicht mehr. Sein Nachfolger als Direktor wurde Paul Guthnick, der 1912 die lichtelektrische Fotometrie in die Astronomie einführte. Hatte Struve in der Geräteausstattung die klassische Positionsastronomie betont, kam durch Guthnick der moderne Aspekt der Astrophysik stärker zur Geltung. Mit der Fertigstellung des 120-cm-Spiegelteleskops, seinerzeit das zweitgrößte Fernrohr der Welt, war die Babelsberger Sternwarte das am besten ausgerüstete Observatorium Europas. Die Pionierarbeiten zur lichtelektrischen Fotometrie, im Zusammenhang mit der Untersuchung des Lichtwechsels schwach veränderlicher Sterne, sowie spektroskopische Arbeiten am 120-cm-Spiegel machten die Babelsberger Sternwarte weltweit bekannt. Bild 8. Otto Hachenberg (geb.1911) bis 1939 an der Sternwarte. Direktor des Heinrich-Hertz-Instituts für Schwingungsforschung in Berlin- Adlershof von 1951 bis Begründer und erster Direktor des Max-Planck-Instituts für Radioastronomie in Bonn von 1964 bis 1983 (100-m-Radioteleskop). Nestor der deutschen Radioastronomie. Bedeutende Arbeiten u. a. zur Sonnenphysik. Es gelang Guthnick, eine moderne Forschungseinrichtung zu schaffen, die sich in den folgenden Jahrzehnten durch herausragende wissenschaftliche Forschungsarbeiten international einen Namen machte. Die Machtergreifung Hitlers und später die Kriegsfolgen führten zu einem zeitweiligen Niedergang der Astronomie in Potsdam und Babelsberg.

18 Bild 1. AOP - Hauptgebäude von Süden, Architekturzeichnung von P. Spieker um Die Gründung des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam Das Astrophysikalische Observatorium nahm seine Arbeit am 1. Juli 1874 auf. Die ersten Mitarbeiter waren Hermann Carl Vogel, Oswald Lohse und Gustav Spörer. Die Gründung ging auf eine Idee von K. H. Schellbach zurück, der seinen Schüler, den Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen ( ), für dieses Projekt gewann. Sein Lehrerkollege Spörer führte am Gymnasium in Anklam für die damalige Zeit wichtige Sonnenfleckenbeobachtungen aus. Schellbach entwickelte den Plan, im Berliner Raum eine Sonnenwarte unter Spörers Leitung einzurichten. Auf der Basis einer Denkschrift von Wilhelm Foerster und eines Gutachtens der Königlichen Akademie der Wissenschaften erfolgte 1873/74 die Bestätigung für die Gründung des Observatoriums und die Bereitstellung der finanziellen Mittel durch den preußischen Landtag (Bild1). Die Forschung Die Sonnenbeobachtung: - Ableitung der Sonnenrotation in Abhängigkeit von der heliografischen Breite (Spörer, Wilsing und Kempf, 1875 bis 1916), - Beobachtungen von Sonnenflecken (Lohse, Bild 8), - Bestimmung der Mitte-Rand-Variation im Kontinuum der Sonnenstrahlung (Vogel, 1877), - Erkenntnis der Temperaturschichtung in der Sonnenatmosphäre, - Bestimmung von 300 Linien im Sonnenspektrum (G. Müller und Kempf, 1886), - erster Versuch zum Nachweis solarer Radiostrahlung (Wilsing und Scheiner, 1896), - Ableitung der Solarkonstanten und Temperaturbestimmung der Sonnenfotosphäre (Scheiner, 1908), - Untersuchung der Intensitätsverteilung im Sonnenspektrum (G. Müller, Kron und Wilsing, 1910 bis 1917), - systematische Aufnahmen der Sonne mit dem Heliografen und dem Spektroheliografen (Lohse, Kempf u. a., 1878 bis 1916, Bild 7), - Bestimmung der Gesamtabsorption der Fraunhofer-Linien im Spektrum der Sonne (Wempe, 1947). Diese Linien entstehen durch die Absorption der in der Chromosphäre enthaltenen Gase vor dem Hintergrund des kontinuierlichen Spektrums der Fotosphäre. Die Beobachtung der Planeten und planetaren Objekte: - visuelle Beobachtung und zeichnerische Darstellung der Oberflächen der großen Planeten und Ableitung der Rotationselemente (Lohse, 1877 bis 1911, Bild 9), - Helligkeitsmessungen der Planeten (G. Müller, 1877 bis 1891). Sie führten 1893 zu der Erkenntnis, dass die Oberflächen von Merkur und Mond sehr ähnlich sein müssen. - spektralfotometrische Untersuchungen und die Bestimmung der Albedo von Mond, Mars, Jupiter und Gesteinen (Wilsing und Scheiner, 1905 bis 1913). Dies erlaubte erstmalig, zwischen dem Gestein des Mondes und irdischen Gesteinen Vergleiche zu ziehen (Bild 2 und 4). - Pendelversuche zur Bestimmung der Dichtigkeit der Erde (Wilsing, 1885 bis 1888, Bild 5). Die Untersuchungen zur Geophysik durch Wilsing flossen in die Absolutbestimmung der Erdschwere 1898 bis 1904 im Geodätischen Institut Potsdam ein (Bestätigung als internationaler Bezugswert im Jahre 1909). - Bestimmung der Helligkeit des gerade neu entdeckten Pluto zu Größenklassen mit dem Großen Refraktor (Münch, 1930, Bild 3), - Beobachtung der Planeten Mars bis Neptun über lange Zeiträume (W. Becker, 1934), - fotometrische und spektroskopische Beobachtung von Dichte und Struktur des Schweifs des Halleyschen Kometen (Schwarzschild, 1911), - erste quantitative Analyse der molekularen Bandenspektren an Kometen (Wurm, 1930 bis 1941).

19 Bild 1. Das Hauptgebäude des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam. Das Astrophysikalische Observatorium Potsdam Bild 2. Carl Hermann Vogel ( ). Erfinder der fotografisch-spektroskopischen Radialgeschwindigkeitsmessung an Sternen und Entdecker der spektroskopischen Doppelsterne (1889). Direktor des AOP von 1882 bis Er entwickelte das AOP zu einem weltweit führenden Institut der Astrophysik. Bild 3. Julius Scheiner ( ). Erste Temperaturbestimmung von Fixsternen durch spektroskopischen Anschluß an irdische Lichtquellen (1894). Entwicklung eines Maßsystems für die Empfindlichkeit von Fotoplatten (Scheiner-Grade). Bestimmung der Solarkonstanten und Ableitung der Temperatur der Sonnenfotosphäre (1908). Bild 4. Johannes Wilsing ( ). Bestimmung der Dichte der Erde und der Gravitationskonstanten Begründer der Radioastronomie - weltweit erster Versuch zur Messung der Radiostrahlung der Sonne (1896). Ermittlung der effektiven Temperaturen von 199 Sternen (1905 bis 1919) und der Albedo von Mond, Mars, Jupiter und Gesteinen (1905 bis 1921). Das Astrophysikalische Observatorium Potsdam (AOP) wurde am 1. Juli 1874 mit Wilhelm Foerster als Direktor gegründet. Es war die erste Einrichtung, in der eine breite Anwendung der Physik auf kosmische Objekte erfolgte. In Potsdam wurden grundlegende Arbeiten zur Fotometrie der Himmelskörper, zur Spektralanalyse, zum Strahlungsgesetz und zur fotografischen Technik ausgeführt. Die Leitung nahm ab 1876 ein Direktorium, bestehend aus den Mitgliedern Auwers, Foerster und Kirchhoff, wahr wurde Vogel zum Direktor des Instituts ernannt. In den Folgejahren gelang es das Instrumentarium auszubauen, sowie das Personal bis auf zehn wissenschaftliche Mitarbeiter aufzustocken. Im AOP wurden große Beobachtungsprogramme durchgeführt, die sich zum Teil über Jahrzehnte erstreckten: - die visuelle Potsdamer Photometrische Durchmusterung 1886 bis 1907, - das internationale Unternehmen Photographische Himmelskarte (Carte du Ciel) 1893 bis Nach der Entdeckung der Radiowellen 1888 versuchten Wilsing und Scheiner 1896 die Radiostrahlung der Sonne nachzuweisen. Dies war der erste verbürgte Versuch solarer Radioastronomie. Bild 5. Johannes Hartmann ( ). Entdeckte 1904 die interstellare Materie. Entwickelte wesentliche technische Geräte und Verfahren: die Hartmann-Blende zur Prüfung astronomischer Optik, das Mikrofotometer, den Spektrokomparator, verbesserte Spektrografenobjektive. Bild 6. Karl Schwarzschild ( ). Der bedeutendste Astrophysiker unserer Zeit - bahnbrechende Arbeiten zur fotografischen Fotometrie (Schwarzschilds Schwärzungsgesetz), zur Physik der Sonnenatmosphäre (Strahlungsgleichgewicht und äquivalente Linienbreite, 1906), der Bewegung der Fixsterne und Entdekker der Schwarzen Löcher (Schwarzschild-Radius, 1915). Bild 7. Ejnar Hertzsprung ( ). Entdecker der Masse-Leuchtkraft-Beziehung an Sternen (Hertzsprung-Russell-Diagramm) 1904 bis Erfinder der Objektivgittermethode zur Bestimmung von Doppelsternkomponenten. Erste extragalaktische Entfernungsbestimmung nach der Perioden-Helligkeits-Beziehung der Delta-Cepheiden-Sterne Der Bedarf nach einem großen optischen Instrument wurde 1899 mit der Anschaffung eines Doppelfernrohres, dem Großen Refraktor Potsdam, erfüllt. Von 1909 bis 1916 leitete Karl Schwarzschild das AOP und lieferte grundlegende Beiträge zu fast allen Bereichen der Astronomie. Er versuchte bereits 1913 die aus Einsteins Gravitationstheorie folgende Rotverschiebung der Spektrallinien im Sonnenspektrum nachzuweisen. Der Nachweis dieses Effekts wurde ab 1925 mit dem Sonnenteleskop im Einsteinturm erneut versucht. Ab 1939 leitete Kienle das AOP und begann mit den Vorarbeiten zur Entwicklung eines großen Teleskopes. Unter der Leitung von Wempe wurde das Vorhaben 1960 verwirklicht. Der universelle 2-m-Schmidt-Spiegel wurde im Karl-Schwarzschild-Observatorium Tautenburg (bei Jena) aufgestellt. Bild 8. Hans Kienle ( ). Direktor des AOP von 1939 bis Seit 1923 Direktor der Sternwarte Göttingen in der Tradition Schwarzschilds. Fachmann für Laboratoriums- Astrophysik und Spektralphotometrie. In Potsdam maßgeblich mit der Planung des Tautenburger 2-m-Spiegelteleskops beschäftigt. Ab 1950 Direktor der Landessternwarte Heidelberg. Bild 9. Johann Wempe ( ). Experte für Astrofotometrie und Astrometrie. Wiederaufbau des AOP nach dem Zweiten Weltkrieg. Errichtete 1960 das Karl-Schwarzschild-Observatorium Tautenburg.

20 Der Große Potsdamer Refraktor auf dem Potsdamer Telegrafenberg Nachdem die Astrophysik in Potsdam seit 1874 wesentliche Impulse erfahren hatte, z.b. die fotografische Methode zur zuverlässigen Messung von Radialgeschwindigkeiten durch Vogel und Scheiner, wurde das Erfordernis eines großen Instrumentes deutlich. Das bis dahin größte Fernrohr besaß einen Objektiv- Durchmesser von 30 cm. In den 70er und 80er Jahren des 19. Jahrhunderts hatten die Sternwarten Cambridge, Washington, Charlotteville, Wien, Nizza und Pulkowo große Refraktoren zwischen 60 cm und 91 cm Objektiv-Durchmesser aufgebaut. Es galt, mit der internationalen Entwicklung Schritt zu halten. Vogel als Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums beantragte in seiner Denkschrift Über große Fernrohre und ihre Bedeutung für die Wissenschaft 1890 den Großen Refraktor für das Institut. Auf Empfehlung des Deutschen Kaisers Wilhelm II. wurden 1895 die Mittel für den Bau des Großen Refraktors bereit gestellt. Unter maßgeblicher Beteiligung Scheiners wurde das Instrument entworfen und mit einem Festakt in Anwesenheit des Kaisers am 26. August 1899 eingeweiht. Der Doppelrefraktor besitzt zwei parallele Strahlengänge, ein 80-cm- und ein 50-cm-Objektiv mit Brennweiten von 12,2 m bzw. 12,5 m. Das Instrument ist der viertgrößte Refraktor mit den größten farbkorrigierten Objektiven der Erde. Bild 1. Architekturzeichnung für das Refraktorgebäude von Eduard Saal, Berühmt wurde der Große Refraktor durch die Entdeckung der interstellaren Materie von Hartmann 1904 und die regelmäßigen Doppelsternaufnahmen besonders von Hertzsprung ab 1914 zur Massebestimmung der Systemkomponenten. Weitere wichtige Forschungsergebnisse mit dem Refraktor waren: - Entwicklung von optischen Qualitätsuntersuchungen an Objektiven (Hartmann-Blende), - Festlegung einer fotografischen Helligkeitsskala für schwache Sterne, - Gewinnung stellarstatistischer Daten in ausgewählten Himmelsarealen, - Temperaturbestimmung von Fixsternen durch Vergleich mit irdischen Referenzspektren, - Einführung und Entwicklung der wissenschaftlichen Fotografie: Scheiner-Grad, Schwarzschild-Exponent, Eberhard-Effekt. Bild 2. Der Große Refraktor mit seiner Beobachterbühne um wurde das Instrument stillgelegt. Um es vor dem Verfall zu retten und als wissenschaftlich-technisches Denkmal zu erhalten, konstituierte sich am 19. März 1997 auf dem Telegrafenberg in Potsdam der Förderverein Großer Refraktor e.v.. Der Verein will in Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen des AIP, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und der Denkmalpflege das öffentliche Interesse wecken und zu seiner Instandsetzung finanzielle Mittel einwerben. Derzeit befindet sich im Kuppelsaal des Großen Refraktors die Ausstellung Vom Großen Refraktor zum Einsteinturm, die zum 70-jährigen Jubiläum der Einweihung des Einsteinturms eingerichtet wurde. Inmitten dieser Ausstellung steht der Große Refraktor mit seiner technisch bedeutsamen Beobachtungsbühne. Beide wurden anläßlich der Festveranstaltung zum 100-jährigen Jubiläum am 26. August 1999 entrostet und mit einem an den ursprünglichen Farbton angepassten Anstrich versehen. Von Mai bis Oktober ist die Ausstellung sonnabends und sonntags zwischen 11 und 18 Uhr kostenlos geöffnet. Interessenten für den Förderverein wenden sich bitte an folgende Adresse: Bild 3. Der Wissenschaftspark Albert Einstein auf dem Telegrafenberg in Potsdam. Der Große Refraktor und der Einsteinturm sind rot gekennzeichnet. Förderverein Großer Refraktor Potsdam e.v. Telegrafenberg, Refraktor-Gebäude A 27 D Potsdam Tel: (0331) Fax: (0331)

21 Bild 2. Das erste Hauptinstrument des AOP (1877 bis 1899), der Refraktor von Schröder. Das Instrument stand in der Mittelkuppel des Hauptgebäudes mit einem Durchmesser von 30 cm und einer Brennweite von 5,4 m. Bild 3. Der Große Refraktor Potsdam um 1912, Hauptinstrument des AOP zwischen 1899 und Blick auf die Objektive des Doppelfernrohres mit den Durchmessern 80 cm und 50 cm und den Brennweiten 12,2 m und 12,5 m. Bild 4. Vogels Spektrograf am 30-cm-Refraktor von Schröder. Erste zuverlässige fotografische Bestimmung der Radialgeschwindigkeit von Sternen. Bild 6. Die vorübergehende Südsternwarte des AOP und der Sternwarte Bonn in La Paz/ Bolivien 1926 bis Bild 7. Aufnahme der Sonne am 8. August 1893 durch O. Lohse. Der Durchmesser der Sonnenscheibe auf der Fotoplatte beträgt 195 mm. Bild 5. Pendelmessapparatur zur Bestimmung der Dichtigkeit der Erde nach Wilsing,1888. Aufbau in den Kellerräumen des Hauptgebäudes des AOP. Bild 8. Zeichnungen von Sonnenflecken, die modernen Aufnahmen qualitativ nicht nachstehen. O. Lohse Bild 9. Zeichnungen der Oberflächen von Mars (1877 bis 1879) und Jupiter (1878 bis 1881), veröffentlicht von O. Lohse.

22 Einstein und die Astronomie in Berlin und Potsdam Mit der Speziellen und der Allgemeinen Relativitätstheorie revolutionierte Albert Einstein die Physik. Im Jahre 1913 wurde er Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften und schuf im Jahre 1915 in Berlin die endgültige Form der Gleichungen zur Gravitationstheorie. Der damalige Direktor des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam, Karl Schwarzschild, fand deren erste analytische Lösung. Sie hilft bei der Berechnung der Rotverschiebung und der Lichtablenkung im Schwerefeld. Zum Nachweis der gravitativen Rotverschiebung wurde in den Jahren 1920 bis 1921 der Potsdamer Einsteinturm gebaut. Erwin Freundlich leitete hier die Untersuchungen, allerdings erfolglos, da die gravitative Rotverschiebung durch andere Effekte (Linienverbreiterung durch Dopplereffekt, Temperatur und Druck) erheblich überlagert wird. Auch die Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne konnte auf Grund ihres niedrigen Wertes nicht gemessen werden. Nach mehreren Fehlschlägen gelang erstmals der Nachweis durch Auswertung von Fotoplatten einer Sonnenfinsternis-Expedition im Jahre Der gemessene Wert wich jedoch um 30% von dem aus der Theorie berechneten ab. Bild 1. Albert Einstein ( ) bei einer Vorlesung über Allgemeine Relativitätstheorie, vermutlich während seines Aufenthalts in Pasadena im Januar Beide Effekte wurden erst viel später mit völlig anderen Methoden nachgewiesen. Bild 2. Lichtablenkung durch das Schwerefeld der Sonne. Der Effekt wirkt wie ein veränderlicher Brechungsindex durch die Krümmung des Raumes. Der Mond, rechts im Bild, deutet an, dass die Verschiebung der Fixsternörter nur während einer Sonnenfinsternis beobachtet werden kann, da normalerweise tagsüber die Sterne durch das solare Streulicht überstrahlt werden. (Dies gestattet also sogar einen Blick h i n t e r die Sonne!) Bild 3. Gravitative Rotverschiebung. Sie kommt dadurch zustande, dass das von einer schweren Masse, in diesem Falle der Sonne, abgestrahlte Licht deren Anziehungskraft überwinden muss und dabei Energie verliert.

23 Bild 1. Das Sonnenobservatorium Einsteinturm. Das Einstein-Institut Bild 2. Erwin Finlay Freundlich ( ). Erbauer und Leiter des Einsteinturms 1920 bis Forschungen zum Beweis der Einsteinschen Relativitätsund Gravitationstheorie (gravitative Rotverschiebung im Sonnenspektrum, Lichtablenkung im Schwerefeld der Sonne). Organisator von Sonnenfinsternisexpeditionen. Bild 3. Hermann Brück (geb. 1905). Spektraldurchmusterung der Kapteyn- Eichfelder des Südhimmels Direktor der Sternwarten Cambridge, Dublin und Edinburgh. Initiator der Hochgeschwindigkeits-Messmaschinen Galaxy und Cosmos sowie des UK-Infrarot-Teleskops auf Hawaii. Bild 4. Harald von Klüber ( ). Einführung interferometrischer Methoden zur Beobachtung der Magnetfelder von Sonnenflecken unter Ausnutzung des Zeeman-Effekts ab Organisator von Sonnenfinsternisexpeditionen. Direktor des Observatoriums Cambridge. Die Errichtung des architektonisch und konstruktiv einmaligen Turmteleskops auf dem Observatoriumsgelände des Telegrafenbergs in Potsdam geht auf die Initiative des Berliner Astronomen Erwin Freundlich zurück. Sein Interesse für die Relativitäts- und Gravitationstheorie Albert Einsteins führte ihn zu der Idee, ein hochwertiges Sonnenbeobachtungsinstrument zu errichten, um die vorhergesagte Rotverschiebung der Spektrallinien der Sonne nachzuweisen. Eine von Staat, Industrie und Privatpersonen getragene Stiftung finanzierte Anfang der 20er Jahre den Bau des Einsteinturms. Er wurde mit einem Coelostaten (Umlenkspiegel) und einem Objektiv von Carl Zeiss Jena (Durchmesser 60 cm; Brennweite 14 m), sowie einem großen Spektrografen ausgestattet bis 1937 wurde zusätzlich ein physikalisches Laboratorium, das vorher der Physikalisch-Technischen Reichsanstalt auf dem Telegrafenberg unterstanden hatte, angemietet und der Leitung Grotrians für spektroskopische Grundlagenuntersuchungen anvertraut. Bild 5. Walter Grotrian ( ). Weltbekannter Spektroskopiker (Grotrian-Diagramm zur Termschema-Darstellung im Atom 1928) und Entdecker der sehr hohen Temperatur der Sonnenkorona von mehr als 1 Million K im Jahre Direktor des AOP von 1951 bis Bild 6. Hermann Schüler ( ). Erfinder der Schüler-Lampe für Hyperfeinstrukturuntersuchungen an chemischen Elementen. Entdecker des Isotopieverschiebungs-Effekts der schweren Elemente 1931 und der Abweichung des Atomkerns von der Kugelform mit Th. Schmidt Leiter der Forschungsstelle für Spektroskopie der Max-Planck-Gesellschaft von 1950 bis Bild 7. Friedrich Wilhelm Jäger ( ) Entwickelte Methoden zur empirischen Untersuchung der Sonnenatmosphäre, insbesondere der bei den Magnetfeldmessungen auftretenden Probleme der instrumentellen Polarisation (1963 bis 1983). Leiter des Einsteinturms von 1957 bis Ein Kuratorium, bestehend aus den Mitgliedern Einstein, Laue, Nernst, Paschen und Schrödinger stand dem Einstein-Institut bis 1933 vor. Die Institutsleitung lag bis 1933 in den Händen von Erwin Freundlich. Danach wurde es in Institut für Sonnenphysik umbenannt und dem Direktor des AOP, Hans Ludendorff, unterstellt.

24 Forschungen des Einstein-Institutes Untersuchungen zur Relativitätstheorie Die Hauptaufgabe des Einstein-Instituts war ursprünglich der Nachweis der gravitativen Rotverschiebung im Sonnenspektrum. Wegen dabei aufgetretener nicht vorhersehbarer Probleme wurden diese Untersuchungen aufgegeben. Die Aufgabenstellung wechselte zur Erforschung anderer auf der Sonne beobachteter Phänomene. Weiterhin organisierte das Einstein-Institut Sonnenfinsternisexpeditionen zur Untersuchung der gravitativen Lichtablenkung. Bild 1. Albert Einstein auf dem Vorplatz des gerade fertig gestellten Einsteinturms, Fotografie von Schwerpunkte und Ergebnisse der Sonnenforschung: - Messung der Linienverschiebung zwischen linkem und rechtem Sonnenrand, die durch die Rotation entsteht (Doppler-Effekt). - Untersuchung der Sonnengranulation, - fotometrische Auswertung von Sonnenflecken-Spektren und Bestimmung der Magnetfeldstärke in Sonnenflecken, - erstes Sonnenflecken-Modell, - Messung der Form von Atomkernen an Hand hochaufgelöster Spektren, - Entdeckung der Sonnenkorona-Temperatur von mehr als 1 Million Kelvin. Bild 3. Aufnahme der Sonnenfinsternis 1929 von Erwin Freundlich mit eingezeichneten Sternpositionen. Die Lichtablenkung ist 1000fach verstärkt dargestellt. Bild 2. Querschnitt durch das Turmteleskop des AOP nach Erwin Freundlich. Bild 4. Erwin Freundlich vor dem Astrografen des AOP während der Sonnenfinsternisexpedition nach Sumatra 1929.

25 Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg Zum Ende des Zweiten Weltkrieges erlitten der Einsteinturm und der Große Refraktor starke Schäden. Am Einsteinturm konnten sie relativ schnell behoben werden, der Große Refraktor dagegen ging erst 1953 wieder in Betrieb erhielt das AOP eine neue Außenstelle, das Observatorium für Solare Radioastronomie Tremsdorf (OSRA). Hier wurde täglich die Intensität und teilweise auch der Polarisationszustand der solaren Radiostrahlungsflussdichte auf 10 Frequenzen im Bereich von 30 MHz bis 9,5 GHz registriert wurden im Rahmen der Akademiereform die Zentralinstitute für Astrophysik (ZIAP) und für Solarterrestrische Physik gebildet, in die das AOP, der Einsteinturm und das OSRA eingegliedert wurden. Bild 1. Observatorium für Solare Radioastronomie Tremsdorf bei Potsdam. Links 7,5-m-Spiegel (400 bis 800 MHz); Mitte 10,5-m-Spiegel (100 bis 170 MHz); rechts Polarimeter 1470 MHz. Forschungsthemen des ZIAP waren: - als zentrales Beobachtungsprogramm die Untersuchung der Magnetfelder von Sonnenflecken mittels fotografisch gewonnener Zeeman-Spektren (v. Klüber, Grotrian, Künzel, Mattig, Schröter und Jäger, 1940 bis 1970), - solare Radiofluss-Messungen auf Einzelfrequenzen im Meterbereich und Polarimetrie im langwelligen Radiobereich (Daene ab 1954), - Untersuchungen zur Theorie und Praxis der instrumentellen Polarisation (Jäger und Oetken, 1963 bis 1983), - Entwicklung der kosmischen Magnetohydrodynamik (Dynamo- Modell) zur Erklärung planetarer und solarer Magnetfelder (Krause und Rädler, 1970 ff.), - breitbandige Radiobeobachtungen solarer Materieauswürfe (Protuberanzen und Flares), (ab Mitte der 80er Jahre). Die wichtigsten Hausinstrumente waren das Sonnenobservatorium Einsteinturm und die Antennen des Observatoriums für solare Radioastronomie Tremsdorf. Bild 2. Vektormagnetograf-Fotometer zur quantitativen Messung des Magnetfeldes übernahm das neugegründete Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) als Nachfolgeeinrichtung des ZIAP die genannten Einrichtungen. Seit 1995 ist das AIP auch Mitbetreiber des Sonnenobservatoriums Observatorio del Teide auf Teneriffa. Gegenwärtig wird an folgenden Themen gearbeitet: - Struktur und Dynamik des Magnetfeldes in aktiven Regionen der Sonne, - Untersuchung der Wechselwirkung des turbulenten Sonnenplasmas mit starken Magnetfeldern, Diagnostik des koronalen Plasmas durch Radiobeobachtungen, - Computersimulationen von Sonneneruptionen zum Verständnis der Energiefreisetzung in der Korona, - Feinstrukturuntersuchung solarer Radiostrahlung im Bereich 40 bis 800 MHz zur Klärung der fundamentalen Plasmaprozesse in der Korona. Auf nationaler und internationaler Ebene wird eine breite Zusammenarbeit gepflegt, die bis zur Beteiligung an Satellitenmessprogrammen der ESA und NASA reicht. Bild 3. Aufnahme der Sonne vom Satelliten SOHO bei der Wellenlänge 17,1 nm aus einem Beobachtungsprogramm der Abteilung Sonnenphysik des AIP.

26 Bild 1. Das Kuppelgebäude des 2-m-Schmidt-Teleskops des Karl-Schwarzschild-Observatoriums Tautenburg. Das Zentralinstitut für Astrophysik Am 4. Juli 1968, dem Leibniz-Tag, fand der offizielle Auftakt zur Reform der Akademie der Wissenschaften zu Berlin statt, die die astronomische Forschung in der DDR nachhaltig veränderte. Die Akademiereform wurde 1969 mit der Gründung der Zentralinstitute abgeschlossen. Bild 2. Hans-Jürgen Treder (geb. 1928). Direktor des ZIAP von 1969 bis Arbeitete auf den Gebieten relativistischer und Gravitationstheorien. Entwickelte eine Tetradentheorie. Arbeitete an der Mach-Einstein-Theorie und an post-newtonschen Näherungen von Gravitationstheorien. Bild 3. Karl-Heinz Schmidt (geb. 1932). Leitete das ZIAP von 1982 bis Arbeitete auf dem Gebiet der interstellaren Materie, später vorwiegend in der Extragalaktik. Untersuchte Galaxienhaufen und intergalaktische Materie. Bild 4. Dierck-Ekkehard Liebscher (geb.1940) Direktor des ZIAP von 1990 bis Arbeitet auf dem Gebiet der Kosmologie an der Entwicklung von Weltmodellen. Entwickelte das vielbeachtete Bonn-Potsdam-Modell und die sogenannte Regressionsanalyse mit. Dem Zentralinstitut für Astrophysik (ZIAP) gehörten ab 1969 das Institut für Sternphysik (Abteilung Sternphysik des Astrophysikalischen Observatoriums Potsdam und die Sternwarte Sonneberg), das Institut für relativistische und extragalaktische Forschung (ehemalige Sternwarte Babelsberg) und das Karl-Schwarzschild- Observatorium Tautenburg an wurden die Abteilungen zur Sonnen- und Magnetosphärenforschung in das Zentralinstitut für Astrophysik eingegliedert waren im ZIAP 250 Personen beschäftigt, davon etwa 120 mit abgeschlossener Hochschulausbildung. Insgesamt arbeiteten im Großraum Potsdam (Babelsberg, Potsdam, Tremsdorf) rund 190 Mitarbeiter. Das Institut wurde zum aufgelöst. Bild 5. Karl-Heinz Rädler (geb. 1935). Leitete das ZIAP von 1991 bis zu dessen Auflösung. Arbeitet auf dem Gebiet kosmischer Magnetfelder. Maßgeblich an der Entwicklung der Theorie mittlerer Felder beteiligt. Anwendung der Dynamotheorie kosmischer Magnetfelder auf planetare Körper, stellare Objekte und Galaxien. Aus den vielen wissenschaftlichen Themenstellungen sind die Arbeiten zu kosmischen Magnetfeldern und Dynamos, zu verschiedenen Turbulenzphänomenen, zu magnetischen und eruptiven Erscheinungen auf der Sonne, zu explosiven Energieumsetzungen in Plasmen, zu veränderlichen Sternen und zur Sternaktivität hervorzuheben. Ein anderer Teil der Arbeiten richtete sich auf die kosmische Entwicklung einschließlich ihrer Frühphase. Diese Arbeiten betrafen die Untersuchung von aktiven Galaxien, von großräumigen Strukturen (Galaxienhaufen und Superhaufen) sowie Modellierungen der Strukturbildung im Universum. Die Isolierung der DDR gegenüber der westlichen Welt führte u. a. dazu, dass ein großer Teil der gerätetechnischen Entwicklungen in eigener Regie vollzogen werden musste. Gleiches betraf die rechentechnische Entwicklung und die zugehörige Software. Hier sind insbesondere die Entwicklungen von Methoden zur digitalen Bildbearbeitung zu nennen.

27 Bild 1. Der Neubau des Forschungs- und Technologiegebäudes des Astrophysikalischen Instituts Potsdam. Die Einweihung fand am 13. März 2000 statt. Das Astrophysikalische Institut Potsdam Bild 2. Farbcodierte Aufnahme der verschmelzenden Galaxien NGC 2207 und IC Bild 3. Die Sonnenoberfläche mit Sonnenflecken im Fleckenmaximum. In einem elfjährigen Zyklus wechselt die Sonne vom Fleckenmaximum in einen Zustand minimaler Fleckenanzahl. Extragalaktische Astrophysik und Kosmologie Die Entwicklung des Universums seit dem Urknall wird im Wesentlichen durch die Gravitationskraft bestimmt. Zu den bis heute noch weitgehend offenen Problemen der Astrophysik gehört die Herausbildung der kosmischen Strukturen, wie wir sie in den Galaxien und Galaxienhaufen beobachten, aus der äußerst homogenen, heißen Frühphase des Universums und insbesondere die Rolle der Dunklen Materie. Die Erforschung des Universums verbindet extragalaktische Beobachtungen, die mit neuartigen Techniken zu immer größeren Entfernungen vorstoßen, mit theoretischen Untersuchungen zu Strukturbildung, Galaxien- und Sternenentstehung. Kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternaktivität Das kosmische Geschehen wird, abgesehen von der Gravitation, sehr wesentlich durch Magnetfelder bestimmt. Die Forschungen im Institut beziehen sich auf Vorgänge, die Magnetfelder erzeugen und deren Verhalten bestimmen, auf die magnetisch bedingte Aktivität der Sonne und anderer Sterne sowie auf magnetische Erscheinungen in Galaxien. Sie umfassen sowohl Beobachtungen wie auch theoretische Untersuchungen einschließlich der numerischen Simulationen komplizierter Vorgänge. Unmittelbar nach der Auflösung des Zentralinstituts für Astrophysik wurde am 1. Januar 1992 das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) gegründet. Es vereint in sich das ehemalige Astrophysikalische Observatorium Potsdam auf dem Telegrafenberg mit dem Sonnenobservatorium Einsteinturm, die Sternwarte Babelsberg und das Observatorium für Solare Radioastronomie in Tremsdorf. An erfolgreiche traditionelle Potsdamer Arbeiten anknüpfend, konzentriert sich das AIP auf zwei Hauptforschungsrichtungen: - extragalaktische Astrophysik und Kosmologie, - kosmische Magnetfelder, Sonnen- und Sternaktivität, die eng mit den beiden in der Astrophysik wichtigsten fundamentalen Naturkräften, der Gravitations- und der elektromagnetischen Kraft, verknüpft sind. Auf der Grundlage einer inzwischen fast 300-jährigen Tradition in Berlin und Brandenburg war es dem AIP in der kurzen Zeit seines Bestehens möglich, hervorragende Forschungsarbeit zu leisten und sich international einen guten Ruf zu erwerben. Astrophysik im 21. Jahrhundert ist Grundlagenforschung mit modernsten bodengebundenen Teleskopen sowie Satelliten und hochentwickelter Computertechnik. Gemeinsam mit der Universität Potsdam, mit der es eine enge Zusammenarbeit gibt, bildet das AIP eines der vier großen astrophysikalischen Zentren der Bundesrepublik. Es hat die besten Voraussetzungen, in Zukunft wegweisende Forschungsarbeit zu leisten. Wissenschaftler des AIP lehren an den Universitäten Potsdam und Berlin und tragen so maßgeblich zur Ausbildung des akademischen Nachwuchses bei.

28 Bild 1. Das Rektoratsgebäude der Universität Potsdam. Astronomie an der Universität Potsdam Physik der Sternatmosphären Aufbau und Entwicklung der Sterne Bild 2. Spektrum des Wolf-Rayet-Sternes Br 24 in der großen Magellanschen Wolke. Der Bereich des Spektrums entspricht dem sichtbaren Licht von Blau, links, in das Rot, rechts. Die den Spitzen entsprechenden chemischen Elemente sind eingezeichnet. Bild 3. Falschfarbendarstellung des Sterns Eta Carinae, in der Mitte verdeckt. Er stieß vor ca. 150 Jahren mehrere Sonnenmassen Materie ab. Beobachtungen mit Großteleskopen, die auf der Erde oder im Weltraum stationiert sind, liefern Daten, die in Modellrechnungen für Sternatmosphären und für die Sternentwicklung eingehen. Insbesondere bei starken Sternwinden müssen zur Analyse der Modellatmosphären sehr aufwändige Berechnungen durchgeführt werden. Aus einer Reihe von Vorgängereinrichtungen, wie z.b. der Pädagogischen Hochschule, wurde 1991 die Universität Potsdam gegründet. Der Gründungssenat beschloss die Einrichtung eines Lehrstuhls für Astrophysik. Wissenschaftler außeruniversitärer Forschungseinrichtungen, z.b. dem Astrophysikalischen Institut Potsdam und dem Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik Golm, sind dort als Dozenten tätig. Forschungsschwerpunkte sind die Theorie der Sternatmosphären sowie die Sternentwicklung. Daraus können die Entwicklung der chemischen Elemente und der kosmische Materiekreislauf erklärt werden. In der Sternspektroskopie werden die mit Großteleskopen aufgenommenen Sternspektren mit den berechneten Modellspektren verglichen. Aus der Anpassung der simulierten an die beobachteten Spektren werden Sternparameter wie Oberflächentemperatur, Massenverlustrate und chemische Zusammensetzung bestimmt.

29 Bild 1. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsforschung (Albert-Einstein-Institut) auf dem neu gebauten Max-Planck-Campus in Golm. Das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Golm Bild 2. Computersimulationen der Abstrahlung einer Gravitationswelle bei der Kollision zweier Schwarzer Löcher zu verschiedenen Zeitpunkten. Die unterschiedlichen Farben in den Bildzentren kennzeichnen verschiedene Krümmungen der Raum-Zeit. Die filigranen hüllenartigen Strukturen entsprechen verschiedenen Intensitätsstufen der abgestrahlten Gravitationswelle. Allgemeine Relativitätstheorie Diese Abteilung konzentriert sich auf die physikalischen Grundlagen und mathematischen Methoden der Allgemeinen Relativitätstheorie. Der Kern dieser Theorie sind die Einsteinschen Gravitationsgleichungen. Dementsprechend bilden die Untersuchungen der Existenz und der globalen Eigenschaften dieser Gleichungen unter verschiedenen Bedingungen und Modellannahmen den Schwerpunkt der Forschung. Es geht dabei auch um eine weitere Ausgestaltung der klassischen Allgemeinen Relativitätstheorie. Astrophysikalische Anwendungen der Relativitätstheorie In dieser Abteilung wird vor allem an der Theorie der Gravitationswellen und den Methoden zu ihrem experimentellen Nachweis gearbeitet. Es geht hierbei um die Berechnung derartiger Wellen und ihre Wirkungen auf Detektoren. Dazu sind numerische Lösungen der Einsteinschen Gleichungen erforderlich. Diese umfangreichen und neuartigen Rechnungen werden weltweit in enger Kooperation ausgeführt. Eine intensive Zusammenarbeit gibt es auch mit den Erbauern von Gravitationswellendetektoren, wie dem Geo600 in Hannover. Mit der Gründung des Instituts im Jahre 1994 wurde beabsichtigt, das in Deutschland vernachlässigte, seit Mitte der 60er Jahre weltweit an Bedeutung gewinnende Forschungsgebiet der Gravitation zu fördern. Insbesondere sollten die von Albert Einstein entwickelte Allgemeine Relativitätstheorie und die Quantengravitation genauer erforscht werden. Die Aussagen der Allgemeinen Relativitätstheorie, wie Schwarze Löcher, Gravitationswellen, Gravitationslinsen und der Urknall, sind weitere Gegenstände der Forschung. Mit der Konzentration aller Aspekte der Gravitationsphysik entstand die weltweit größte Forschungseinrichtung. Im April 1995 nahm das Institut die Arbeit auf. Es gliedert sich in drei Bereiche: - die Abteilung Allgemeine Relativitätstheorie, - die Abteilung Astrophysikalische Anwendungen der Relativitätstheorie, - die Abteilung Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien (seit März 1997). Derzeit arbeiten am Institut etwa 40 Mitarbeiter, zwölf Nachwuchswissenschaftler und, dank eines umfangreichen Besucherprogramms, jährlich bis zu 150 Gastwissenschaftler. Seit dem wird in einem zukunftsweisenden Projekt eine lebendige elektronische Zeitschrift veröffentlicht, die Living Reviews in Relativity. Im Unterschied zu traditionellen Zeitschriften erlaubt diese Form der Publikation den Autoren, ihre Beiträge bei Bedarf zu aktualisieren, so dass die Artikel immer den neuesten Forschungsstand dokumentieren. Quantengravitation und vereinheitlichte Theorien Die Abteilung beschäftigt sich mit der Zusammenführung von Allgemeiner Relativitätstheorie und Quantentheorie bei extrem hohen Energien, wie sie in der Frühphase des Kosmos auftraten. In der kurzen Zeit seines Bestehens erreichte das Institut internationale Bedeutung.

30 Moderne Beobachtungen Astronomische Beobachtungen erstrecken sich heute auf das gesamte elektromagnetische Spektrum, von Radiowellen, über das sichtbare Licht, bis zur Röntgen- und Gammastrahlung. Darüber hinaus werden Neutrinos und kosmische Strahlung untersucht. Radioteleskope werden meist in Gruppen als Interferometer mit zum Teil riesigen Basisstrecken über verschiedene Kontinente gebaut. Man denkt daran, Radioteleskope als Satelliten zu installieren, um die Basislängen um ein Vielfaches zu vergrößern. Um Störungen des Lichtweges der Sterne durch die Erdatmosphäre auszugleichen oder zu vermeiden, werden verschiedene Wege beschritten: Man installiert Teleskope auf klimatisch günstig gelegenen Bergen oder sogar im Weltraum; andererseits kann man mit computergesteuerter aktiver Optik die Wirkung atmosphärischer Turbulenzen teilweise kompensieren. Zur Erhöhung der Sehschärfe optischer Teleskope schaltet man, wie aus der Radioastronomie bekannt, mehrere Spiegel zusammen. Auf diese Weise könnte man mit dem Very Large Telescope (VLT) einen Menschen auf dem Mond erkennen. Bild m-Radioteleskop des Max-Planck-Institutes für Radioastronomie Bonn auf dem Effelsberg. Bild 2. Die vier Teleskope des Very Large Telescope des European Southern Observatory (ESO) auf dem Cerro Paranal in den chilenischen Anden. Bild 3. Schematischer Aufbau des Very Large Telescope. Im Interferometer-Betrieb (VLTI) werden die Signale der vier Teleskope optisch zusammengeführt und Bilder höherer Auflösung erzeugt. Bild 4. Der deutsche Röntgensatellit ROSAT, dessen Bilder auch im Astrophysikalischen Institut Potsdam (AIP) ausgewertet wurden.

31 Mit dem Very Large Telescope (Bild 1) aufgenommene Himmelsobjekte: Bild 2. Die wegen ihrer Form so genannte Sombrero-Galaxie NGC 4594 (M 104) ist eine von der Seite betrachtete Spiralgalaxie. Sie ist ein anschauliches Beispiel für das Vorhandensein interstellarer Materie: ein dunkles Band in der Äquatorebene, bestehend aus Licht absorbierendem Staub. Bild 3. NGC 5128 ist eine riesige elliptische Galaxie, eine außerordentlich starke Quelle von Strahlungsenergie im optischen, Radio-, Röntgen- und Infrarot-Bereich. Sie entstand wahrscheinlich durch Zusammenstoß und Verschmelzung zweier Galaxien. Bild 4. Der Krebs-Nebel im Sternbild Taurus ist der Überrest einer Supernova-Explosion aus dem Jahre 1054, die seinerzeit von chinesischen und arabischen Astronomen beobachtet wurde fand man im Zentrum des Nebels einen Pulsar, bestehend aus dicht gepackten Neutronen, der kompakte Rest der Sternexplosion. Bild 5. Die spektakuläre Balken-Spiralgalaxie NGC 6872 wird von der kleineren Galaxie IC 4970 begleitet (direkt oberhalb des Zentrums). Der linke, obere Spiralarm von NGC 6872 erscheint gestört und von jungen Sternen bevölkert. Bild 6. NGC 2070, auch Tarantula-Nebel oder 30-Doradus genannt, ist das hellste Objekt in der Großen Magellanschen Wolke. Die gigantische diffuse Gasmasse wird durch massereiche Sterne zum Leuchten angeregt und ist eine der größten Sternentstehungswolken. Bild 7. Aufnahme eines Himmelsfeldes im Band der Milchstraße. Sie zeigt Barnard 68, eine kompakte Ansammlung von interstellarem Staub, der das Licht dahinterliegender Sterne schwächt und so als Dunkelwolke erscheint.

32 Volkssternwarten, Planetarien und Amateurastronomie in Berlin und Potsdam Wilhelm Julius Foerster und Max Wilhelm Meyer gründeten 1888 die weltweit erste Volkssternwarte. Sie befand sich im ehemaligen Gebäude der Berliner Urania in der Invalidenstraße, in der Nähe des Lehrter Stadtbahnhofs. Bild 1. Postkarte aus der Zeit um 1900 mit dem Riesenfernrohr der heutigen Archenhold -Sternwarte in Berlin-Treptow. Bild 2. Archenhold -Sternwarte Berlin-Treptow. Großer Refraktor. Längstes Linsenfernrohr der Erde (erbaut 1896, Zustand nach der Rekonstruktion ). Die heutige Archenhold-Sternwarte in Treptow wurde 1896 von Friedrich Simon Archenhold im Zusammenhang mit der Berliner Gewerbeausstellung gegründet. Sie besitzt das längste frei bewegliche Linsenfernrohr der Welt. Die Amateur-Arbeitsgruppen befassen sich mit Sternbedeckungen durch den Mond und der Beobachtung von Planetoiden. Das zur Archenhold-Sternwarte gehörende Großplanetarium in der Prenzlauer Allee wird jedes Jahr von über Menschen besucht. Die Wilhelm-Foerster-Sternwarte mit ihrem Zeiss-Planetarium am Insulaner ist eine Einrichtung der astronomischen Volksbildung, mit einer Kombination aus klassischer und moderner Beobachtungstechnik. Hier kann auch das Hauptinstrument der ehemaligen Urania-Sternwarte, der Refraktor aus der Werkstatt von Carl Bamberg, besichtigt werden. In der Sternwarte betätigen sich 15 Amateur-Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Wissensgebieten. Zwei kleinere Volkssternwarten befinden sich auf der Hahneberger Kippe in Spandau-Staaken sowie im Freizeit- und Erholungszentrum Wuhlheide. Das Astronomische Zentrum Bruno H. Bürgel Potsdam und das Planetarium wurden 1971 ihrer Bestimmung übergeben. Alle fünf Volkssternwarten und die vier Planetarien im Berlin- Potsdamer Raum leisten eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit für Schulen, Jugendgruppen und die Lehrerfortbildung. Bild 3. Zeiss-Großplanetarium Berlin, Prenzlauer Berg (Thälmannhain). Gehört organisatorisch zur Archenhold-Sternwarte. Bild 4. Wilhelm-Foerster-Sternwarte, Planetarium am Insulaner. Bild 5 und 6. Wilhelm-Foerster-Sternwarte, Kuppelgebäude für den Refraktor von C. Bamberg. Bild 7. Astronomisches Zentrum Bruno H. Bürgel im Neuen Garten in Potsdam. Fassade im holländischen Stil. Bild 8. Innenansicht des zum Astronomischen Zentrum Bruno H. Bürgel gehörenden Planetariums.

33 Projektträger Institut für Kommunikation und Strukturforschung GbR Potsdam Allgemeiner Behindertenverband Potsdam e.v. Gesellschaft für Wissenschaft und Kultur e.v. Potsdam. Projektförderung Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg Arbeitsamt Potsdam. Mit freundlicher Unterstützung Astronomisches Zentrum Bruno-H. Bürgel Potsdam ASTRO- PHYSIKALISCHES INSTITUT POTSDAM Bürgel-Buchhandlung Babelsberg Der Tip für Bücher in Babelsberg Hans-Otto-Theater GmbH Karl-Liebknecht-Straße Potsdam Energieversorgung Potsdam GmbH EUROPEAN SOUTHERN OBSERVATORY

Das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) Forschungsschwerpunkt I: Kosmische Magnetfelder. Forschungsschwerpunkt II: Extragalaktische Astrophysik

Das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) Forschungsschwerpunkt I: Kosmische Magnetfelder. Forschungsschwerpunkt II: Extragalaktische Astrophysik Das Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) Das nach der politischen Wende gegründete Astrophysikalische Institut Potsdam (AIP) nahm am 1. Januar 1992 seine Arbeit auf. Das Institut hat seinen Sitz auf

Mehr

Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen

Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen Argelander-Institut für Astronomie der Universität Bonn Sammlung Historischer Himmelsaufnahmen V E R Ö F F E N T L I C H U N G 18 VIER BEITRÄGE ZU DEM BUCH 200 JAHRE 200 OBJEKTE ZUM JUBILÄUM DER BONNER

Mehr

Archenholdsternwarte - Berlin. Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1

Archenholdsternwarte - Berlin. Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1 Archenholdsternwarte - Berlin Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1 Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 2 Geschichte entstanden zur Gewerbeausstellung in Berlin

Mehr

Abriss der Astronomie

Abriss der Astronomie Hans-Heinrich Voigt Abriss der Astronomie 6. wesentlich überarbeitete und erweiterte Auflage Herausgegeben von Hermann-Josef Röser und Werner Tscharnuter VCH Verlag GmbH & Co. KGaA I Sphärische Astronomie,

Mehr

Einführung in die Astronomie

Einführung in die Astronomie Einführung in die Astronomie von Prof. Dr. Wolfram Winnenburg Universität Dortmund Wissenschaftsverlag Mannheim/Wien/Zürich Inhaltsverzeichnis 1 Forschungsbereich Astronomie 1 1.1 Astronomie - die Wissenschaft

Mehr

Astronomie. Verlag Harri Deutsch Thun Frankfurt/Main. Ein Grundkurs für Schulen, Volkshochschulen und zum Selbststudium. Mit Aufgaben und Lösungen

Astronomie. Verlag Harri Deutsch Thun Frankfurt/Main. Ein Grundkurs für Schulen, Volkshochschulen und zum Selbststudium. Mit Aufgaben und Lösungen Astronomie Ein Grundkurs für Schulen, Volkshochschulen und zum Selbststudium Mit Aufgaben und Lösungen 4., überarbeitete und erweiterte Auflage 99 Verlag Harri Deutsch Thun Frankfurt/Main ! I INHALTSVERZEICHNIS.

Mehr

Astrophysiker Physiker

Astrophysiker Physiker Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademiebibliothek Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek Karl Astrophysiker Physiker Berlin 2002 Bibliothek der Berlin-Brandenburgischen

Mehr

Inhaltsverzeichnis. III.1 Globale Eigenschaften der Sonne 175 III.2 Sonneninneres und Rotation 179

Inhaltsverzeichnis. III.1 Globale Eigenschaften der Sonne 175 III.2 Sonneninneres und Rotation 179 XI Inhaltsverzeichnis I Sphärische Astronomie, Sternpositionen, Astrometrie 1 I.1 Sternpositionen und Koordinatensysteme 1 I.2 Zeit 10 I.3 Sternörter 22 I.4 Änderungen von Sternpositionen 32 I.5 Astronomische

Mehr

Astrophysik auf dem Telegrafenberg

Astrophysik auf dem Telegrafenberg Astrophysik auf dem Telegrafenberg Astrophysik auf dem Telegrafenberg Was ist denn eigentlich Astrophysik und wie kam sie auf den Potsdamer Telegrafenberg? Diese Fragen stellen sich natürlich die Teilnehmer

Mehr

Geschichte der Astronomie

Geschichte der Astronomie Geschichte der Astronomie Klassische Astronomie - Himmelsmechanik Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1 Die Wägung der Weltsysteme Quelle: G.B. Riccioli, Almagestum Novum (Bologna

Mehr

Per Rätselrallye durch die Galaxie. Eine Rätselrallye im Technisches Museum Wien

Per Rätselrallye durch die Galaxie. Eine Rätselrallye im Technisches Museum Wien Eine Rätselrallye im Technisches Museum Wien Gleich kannst du losstarten mit einer spannenden Rätselrallye durch das Technische Museum Wien. Schau im Plan und auf den Fotos nach, wo du die Ausstellungsstücke

Mehr

Astronomie für Nicht Physiker SS 2013

Astronomie für Nicht Physiker SS 2013 Astronomie für Nicht Physiker SS 2013 18.4. Astronomie heute (Just, Fendt) 25.4. Sonne, Erde, Mond (Fohlmeister) 2.5. Das Planetensystem (Fohlmeister) 16.5. Teleskope, Instrumente, Daten (Fendt) 23.5.

Mehr

Stellarstatistik - Aufbau unseres Milchstraßensystems (1)

Stellarstatistik - Aufbau unseres Milchstraßensystems (1) Stellarstatistik - Aufbau unseres Milchstraßensystems (1) Stellarstatistik Die Stellarstatistik ist ein Teilgebiet der Astronomie und beschäftigt sich mit dem stellaren Aufbau der Sternsysteme, deren inneren

Mehr

Quasare Hendrik Gross

Quasare Hendrik Gross Quasare Hendrik Gross Gliederungspunkte 1. Entdeckung und Herkunft 2. Charakteristik eines Quasars 3. Spektroskopie und Rotverschiebung 4. Wie wird ein Quasar erfasst? 5. Funktionsweise eines Radioteleskopes

Mehr

Sterne (6) Beobachtungsgrößen

Sterne (6) Beobachtungsgrößen Sterne (6) Beobachtungsgrößen Welche Sternparameter können aus Beobachtungen abgeleitet werden? Beobachtungsparameter Position als Funktion der Zeit Helligkeit als Funktion der Zeit Farbe Polarisation

Mehr

Die Entwicklung des Weltbilds. Manuel Erdin Gym Liestal, 2004

Die Entwicklung des Weltbilds. Manuel Erdin Gym Liestal, 2004 Die Entwicklung des Weltbilds Manuel Erdin Gym Liestal, 2004 Frühe Kulturen Der Mensch als Teil des Kosmos Frühe Kulturen Beobachtungen von Sonnen- und Mondpositionen Himmelscheibe von Nebra (Deutschland)

Mehr

Exkurs: Veränderliche Sterne (1)

Exkurs: Veränderliche Sterne (1) Exkurs: Veränderliche Sterne (1) Eine kurze Geschichte der Erforschung Veränderlicher Sterne Seit der Antike wurde der Sternhimmel als unveränderlich angesehen. Es gibt vor dem 16. Jhd. nur wenige Berichte

Mehr

Vorträge Astronomie (vor 2008)

Vorträge Astronomie (vor 2008) Vorträge Astronomie (vor 2008) Inhaltsverzeichnis Beobachtung mit Riesenfernrohr Thema: Der Ringplanet Saturn 2 Kosmische Weiten - alles falsch? 3 Beobachtung mit dem Riesenfernrohr - Der Ringplanet Saturn

Mehr

Grundbausteine des Mikrokosmos (5) Die Entdeckung des Wirkungsquantums

Grundbausteine des Mikrokosmos (5) Die Entdeckung des Wirkungsquantums Grundbausteine des Mikrokosmos (5) Die Entdeckung des Wirkungsquantums Ein weiterer Zugang zur Physik der Atome, der sich als fundamental erweisen sollte, ergab sich aus der Analyse der elektromagnetischen

Mehr

Spektren von Himmelskörpern

Spektren von Himmelskörpern Spektren von Himmelskörpern Inkohärente Lichtquellen Tobias Schulte 25.05.2016 1 Gliederung Schwarzkörperstrahlung Spektrum der Sonne Spektralklassen Hertzsprung Russell Diagramm Scheinbare und absolute

Mehr

Schwarze Löcher, Zeitmaschinen und der Anfang der Welt

Schwarze Löcher, Zeitmaschinen und der Anfang der Welt Schwarze Löcher, Zeitmaschinen und der Anfang der Welt Uwe-Jens Wiese Albert Einstein Center for Fundamental Physics Institut für Theoretische Physik, Universität Bern Kinderuni Bern, 25. April 2014 Schwarze

Mehr

Moderne Kosmologie. Michael H Soffel. Lohrmann Observatorium TU Dresden

Moderne Kosmologie. Michael H Soffel. Lohrmann Observatorium TU Dresden Moderne Kosmologie Michael H Soffel Lohrmann Observatorium TU Dresden Die Expansion des Weltalls NGC 1300 1 Nanometer = 1 Millionstel mm ; 10 Å = 1 nm Fraunhofer Spektrum Klar erkennbare Absorptionslinien

Mehr

Das Sonnensystem. Teil 1. Peter Hauschildt 6. Dezember Hamburger Sternwarte Gojenbergsweg Hamburg

Das Sonnensystem. Teil 1. Peter Hauschildt 6. Dezember Hamburger Sternwarte Gojenbergsweg Hamburg Das Sonnensystem Teil 1 Peter Hauschildt yeti@hs.uni-hamburg.de Hamburger Sternwarte Gojenbergsweg 112 21029 Hamburg 6. Dezember 2016 1 / 42 Übersicht Allgemeiner Überblick Bahnen der Planeten historisch:

Mehr

Die Entwicklung der Urknalltheorie. Manuel Erdin Gymnasium Liestal, 2012

Die Entwicklung der Urknalltheorie. Manuel Erdin Gymnasium Liestal, 2012 Die Entwicklung der Urknalltheorie Manuel Erdin Gymnasium Liestal, 2012 William Herschel (1738 1822) Das statische Universum mit einer Galaxie Das Weltbild Herschels Die Position unseres Sonnensystems

Mehr

DER 400 MM-GOERZ-REFLEKTOR DER STERNWARTE DES DEUTSCHEN MUSEUMS

DER 400 MM-GOERZ-REFLEKTOR DER STERNWARTE DES DEUTSCHEN MUSEUMS Gerhard Hartl März 2010 Seite:1 DER 400 MM-GOERZ-REFLEKTOR DER STERNWARTE DES DEUTSCHEN MUSEUMS Historischer Hintergrund Ursprünglich sollte in die Ostkuppel der Sternwarte als Hauptinstrument ein photographischer

Mehr

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademiebibliothek Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek Adolf Friedrich Karl Geomagnetiker Berlin 2002 Bibliothek der

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Vorwort... 8

Inhaltsverzeichnis. Vorwort... 8 Vorwort... 8 Orientierung am Himmel... 9 1 Überblick über typische astronomische Objekte... 10 2 Überblick über astronomische Größenordnungen... 13 2.1 Entfernungen... 13 2.2 Zeiten... 14 2.3 Massen...

Mehr

Mathematik und Astrophysik

Mathematik und Astrophysik Mathematik und Astrophysik Ralf Bender Sternwarte der Ludwig-Maximilians-Universität Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik 1 Die Welt ist alles, was der Fall ist. Wittgenstein Die physikalische

Mehr

Gigantische Magnetfelder im Universum

Gigantische Magnetfelder im Universum Thüringer Landessternwarte Tautenburg TLS 03/2017 Presseinformation 22. März 2017 Gigantische Magnetfelder im Universum Radioteleskop Effelsberg beobachtet magnetische Strukturen mit Millionen von Lichtjahren

Mehr

Inhaltsverzeichnis. Teleskope 1

Inhaltsverzeichnis. Teleskope 1 Inhaltsverzeichnis Teleskope 1 1.1 Was sollte ein Teleskop leisten? 1 1.1.1 Vergrößerung 1 1.1.2 Auflösungsvermögen 3 1.1.3 Mehr Details 4 1.1.4 Vergrößern ja - aber sinnvoll 7 1.1.5 Der Abbildungsmaßstab

Mehr

Die Sonne ein Stern im Detail (1)

Die Sonne ein Stern im Detail (1) Die Sonne ein Stern im Detail (1) Die grundlegenden Parameter der Sonne und wie sie bestimmt werden Größe: Wenn die Entfernung der Erde zur Sonne und ihr scheinbarer Winkelfurchmesser bekannt ist, kann

Mehr

Versuchsanleitung zum Astrophysikalischen Praktikum Standardkerzen: Entfernungsbestimmung von M100

Versuchsanleitung zum Astrophysikalischen Praktikum Standardkerzen: Entfernungsbestimmung von M100 Versuchsanleitung zum Astrophysikalischen Praktikum Standardkerzen: Entfernungsbestimmung von M100 In dieser Aufgabe bestimmen Sie anhand gegebener Lichtkurven von Cepheiden in der Spiralgalaxie M100 im

Mehr

Astrophysik I WS 2017/2018 Stefanie Walch-Gassner I. Physikalisches Institut der Universität zu Köln

Astrophysik I WS 2017/2018 Stefanie Walch-Gassner I. Physikalisches Institut der Universität zu Köln Astrophysik I WS 2017/2018 Stefanie Walch-Gassner I. Physikalisches Institut der Universität zu Köln Vorlesung 1: Einführung/Weltbild Vorlesung 1: Einführung/Weltbild Organisation: Vorlesung (Stefanie

Mehr

Interessen und Arbeitsgruppen in geschichtlicher Tradition

Interessen und Arbeitsgruppen in geschichtlicher Tradition Die Astronomische Vereinigung Lilienthal e.v. (AVL) stellt sich vor: Interessen und Arbeitsgruppen in geschichtlicher Tradition Dr. Kai-Oliver Detken (AVL) J. Ruddek und E.-J. Stracke, AVL Astronomische

Mehr

Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern

Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern Astronomisches Praktikum Aufgaben für eine Schlechtwetter-Astronomie U. Backhaus, Universität Duisburg-Essen Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern 1 Einleitung Der Parallaxeneffekt ist jedem,

Mehr

VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil-

VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil- Prof Dr. Lucia Scherzberg WS 09/10 VL: Schöpfungslehre, Anthropologie, Eschatologie -Systematischer Teil- Professur für Systematische Theologie Gebäude A4 2, Zi. 3.27 Tel. 0681/302-4377 LScherzberg(at)t-online.de

Mehr

Wunder des Weltalls. Tritons Geysire

Wunder des Weltalls. Tritons Geysire Wunder des Weltalls Der Kosmos ist unvorstellbar groß, und weite Teile sind uns noch vollkommen unbekannt. Was wir bereits kennen und erforschen, ist ebenso fremd wie faszinierend. zeigt euch eine Auswahl

Mehr

PLANETENSICHTBARKEIT 09/2017

PLANETENSICHTBARKEIT 09/2017 ANTARES NÖ AMATEURASTRONOMEN NOE VOLKSSTERNWARTE Michelbach Dorf 62 3074 MICHELBACH PLANETENSICHTBARKEIT 09/2017 PLANETEN Die Auf- und Untergangsdaten für alle Himmelsobjekte gelten für die Koordinaten

Mehr

Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, hat Albert Einstein einst gesagt.

Fantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt, hat Albert Einstein einst gesagt. Sperrfrist: 15. Juli 2016, 16.00 Uhr Es gilt das gesprochene Wort. Grußwort des Staatssekretärs im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, bei der 200-

Mehr

08. NACH. 107-HUYGENS :48 Uhr Seite 1 GESCHICHTE 48

08. NACH. 107-HUYGENS :48 Uhr Seite 1 GESCHICHTE 48 48 GESCHICHTE Von Wilfried Tost CHRISTIAAN HUYGENS Leben für die W i s s e n s c h a f t Christiaan Huygens wurde vor 375 Jahren, am 14. April 1629, in Den Haag geboren. Durch die finanzielle Absicherung

Mehr

Marcus Chown Govert Schilling. Kurze Sätze über große Ideen

Marcus Chown Govert Schilling. Kurze Sätze über große Ideen Marcus Chown Govert Schilling DAS UNIVERSUM TW1TTERN Kurze Sätze über große Ideen Aus dem Englischen von Birgit Brandau Deutscher Taschenbuch Verlag INHALT Vorwort 7 Der Himmel 11 1. Wie entsteht ein Regenbogen?

Mehr

Aktuelle Astronomie Einführungskurs von Dr. Jürgen Wirth 2015

Aktuelle Astronomie Einführungskurs von Dr. Jürgen Wirth 2015 J. Wirths Aktuelle Astronomie Einführungskurs J. Wirths Aktuelle Astronomie Einführungskurs Modul 1: Modul 2: Modul 3: Modul 4: Modul 5: Modul 6: Modul 7: Modul 8: Modul 9: Sonne - Stern unter Sternen

Mehr

Die Sonne. das Zentrum unseres Planetensystems. Erich Laager / Bern 1

Die Sonne. das Zentrum unseres Planetensystems. Erich Laager / Bern 1 Die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems Erich Laager 2011 18.09.2012 / Bern 1 Die Sonne das Zentrum unseres Planetensystems 2 Die Bild-Quellen zur Sonne: NASA: 08, 14, 19, 33 ESA / NASA SOHO: 29,

Mehr

Galaktische und Extragalaktische Physik

Galaktische und Extragalaktische Physik Galaktische und Extragalaktische Physik Oskar von der Lühe Fakultät für Physik Albert-Ludwig-Universität, Freiburg i. Br. Wolfgang Dobler Kiepenheuer-Institut für Sonnenphysik Freiburg i. Br. GEG_01_03.doc

Mehr

Was wussten die Menschen vor über 230 Jahren vom Weltraum?

Was wussten die Menschen vor über 230 Jahren vom Weltraum? Was wussten die Menschen vor über 230 Jahren vom Weltraum? Die Milchstraße war der ganze Weltraum Den Urknall hat s noch nicht gegeben Olbers und der dunkle Himmel Das Sonnensystem reichte bis zum Uranus

Mehr

Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung Kapitel 1: Sonnensystem Kapitel 2: Sterne, Galaxien und Strukturen aus Galaxien

Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung Kapitel 1: Sonnensystem Kapitel 2: Sterne, Galaxien und Strukturen aus Galaxien Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung Kapitel 1: Sonnensystem Objekte des Sonnensystems Sonne Innere Gesteinsplaneten und deren Monde Asteroidengürtel Äußere Gas- und Eisplaneten und deren Monde Zentauren

Mehr

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: GSE kompakt Klasse 7 - Arbeitsblätter mit Lösungen

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: GSE kompakt Klasse 7 - Arbeitsblätter mit Lösungen Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: GSE kompakt Klasse 7 - Arbeitsblätter mit Lösungen Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de 3 Inhaltsverzeichnis! Die

Mehr

Astronomische Messungen im Bereich des sichtbaren Lichts

Astronomische Messungen im Bereich des sichtbaren Lichts Europäische Südsternwarte in Chile Astronomische Messungen im Bereich des sichtbaren Lichts 1. Vorbemerkungen 2. Posi2onen von Himmelskörpern 3. Tycho Brahe 4. Beobachtungsinstrumente 5. Auflösung von

Mehr

Galaktische und Extragalaktische Physik. Oskar von der Lühe Fakultät für Physik Albert-Ludwig-Universität, Freiburg i. Br. Wintersemester 2000 / 2001

Galaktische und Extragalaktische Physik. Oskar von der Lühe Fakultät für Physik Albert-Ludwig-Universität, Freiburg i. Br. Wintersemester 2000 / 2001 WS 2000/01 Oskar von der Lühe Fakultät für Physik Albert-Ludwig-Universität, Freiburg i. Br. Wintersemester 2000 / 2001 GEG_01s.doc Seite 1-1 19.02.02 1 Überblick 1.1 Hierarchien der Strukturen im Universum

Mehr

Der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg in Potsdam

Der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg in Potsdam Der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg in Potsdam Ein Wissenschafts- und Technikdenkmal Der Große Refraktor auf dem Telegrafenberg in Potsdam Ein Wissenschafts- und Technikdenkmal Im Wissenschaftspark

Mehr

Einführungsveranstaltungen anderer Fächer

Einführungsveranstaltungen anderer Fächer Leistungspunkte: 8* Kategorie: Wahlpflicht vorgesehenes Semester: 1.-4. Modulbestandteile: Nr. LV Titel LV Nr LP LV-Art Aufwand Sem. 1. Veranstaltungen in Astronomie astro121-123 4+4 s. Katalog 240 Std.

Mehr

Sonnenaktivität und Klimawandel

Sonnenaktivität und Klimawandel Sonnenaktivität und Klimawandel Sami K. Solanki Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung Die Sonne, ein normaler Stern Unsere Sonne ist nur ein Stern von 100 Milliarden in unserer Galaxie, der Milchstrasse

Mehr

Das geozentrischen Weltbild

Das geozentrischen Weltbild Das geozentrischen Weltbild Hier Firmenlogo hinzufügen von Alexander Erlich Physik LK 11/2 März 2005 Altes Gymnasium 1 Claudio Ptolemäus * ca. 100 n. Chr., ca. 160 n.chr. wahrscheinlich griechischer Herkunft

Mehr

Weiße Zwerge - 10 Mrd. Diamanten in Galaxis

Weiße Zwerge - 10 Mrd. Diamanten in Galaxis Weiße Zwerge - 10 Mrd. Diamanten in Galaxis Max Camenzind - Akademie HD - Sept. 2017 Inventar Milchstraßen-Sterne 300 Milliarden Sterne + Planeten 10 Milliarden Weiße Zwerge (WZ) 100 Millionen Neutronensterne

Mehr

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Prof. Dr. Matthias Steinmetz Astrophysikalisches Institut Potsdam (AIP) Email: msteinmetz@aip.de Web: http://www.aip.de/people/msteinmetz Tel: 0331 7499 382

Mehr

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Teil 5 Jochen Liske Hamburger Sternwarte jochen.liske@uni-hamburg.de Themen Einstieg: Was ist Astrophysik? Koordinatensysteme Astronomische Zeitrechnung Sonnensystem

Mehr

V E R Ö F F E N T L I C H U N G 4. Küstners vergessene Aufnahmen

V E R Ö F F E N T L I C H U N G 4. Küstners vergessene Aufnahmen V E R Ö F F E N T L I C H U N G 4 Der Mond Küstners vergessene Aufnahmen Dokumentation über die Ausstellung im evangelischen Gemeindezentrum Alfter im November 2013 M. Geffert Argelander-Institut für Astronomie

Mehr

Besuch der Landessternwarte Königstuhl am 21. Mai 2017

Besuch der Landessternwarte Königstuhl am 21. Mai 2017 am 21. Mai 2017 Nach lange voraus gegangener Planung haben wir, ein Großteil der Bühler Sterngucker, die Landesster Neben der historischen Landessternwarte befinden sich auf dem Gelände des Königstuhl

Mehr

Vorlesung 1: 1.Ausblick 2.Literatur 3.Bahnbrecher der Kosmologie

Vorlesung 1: 1.Ausblick 2.Literatur 3.Bahnbrecher der Kosmologie Vorlesung 1: Roter Faden: 1.Ausblick 2.Literatur 3.Bahnbrecher der Kosmologie 26. Oktober 2007 Kosmologie, WS 07/08, Prof. W. de Boer 1 26. Oktober 2007 Kosmologie, WS 07/08, Prof. W. de Boer 2 Wahlpflichtfach

Mehr

Einführung in die Astronomie und Astrophysik II

Einführung in die Astronomie und Astrophysik II Einführung in die Astronomie und Astrophysik II Teil 8 Jochen Liske Hamburger Sternwarte jochen.liske@uni-hamburg.de Quiz: Wo und was in aller Welt ist das? Themen Sternentstehung Sternentwicklung Das

Mehr

Astronomie Unser Sonnensystem in Zahlen

Astronomie Unser Sonnensystem in Zahlen Ausgabe 2007-10 Astronomie Unser Sonnensystem in Zahlen Seite 1. Erde, Mond, Sonne in Zahlen 2 1.1 Die Erde als Himmelskörper 2 1.2 Der Erdmond 3 1.3 Die Sonne 4 2. Unser Planetensystem 5 1. Erde, Mond,

Mehr

Die Riesenteleskope von morgen

Die Riesenteleskope von morgen Die Riesenteleskope von morgen Vor 400 Jahren! Schon kurz nach der Erfindung des Fernrohres wurde dieses auch gen Himmel gerichtet.! Ein völlig neues Kapitel der astronomischen Forschung wurde damit aufgeschlagen.!

Mehr

Schon wieder eine entfernteste Galaxie [20. März] Eine neue ferne Galaxie - noch weiter entfernt als alle anderen.

Schon wieder eine entfernteste Galaxie [20. März] Eine neue ferne Galaxie - noch weiter entfernt als alle anderen. Schon wieder eine entfernteste Galaxie [20. März] Eine neue ferne Galaxie - noch weiter entfernt als alle anderen. Die erste Milliarde Jahre nach dem Urknall [1] stellt eine wichtige Epoche der kosmischen

Mehr

Schwarze Löcher. Sackgassen in der Raumzeit. Franz Embacher. Fakultät für Physik der Universität Wien

Schwarze Löcher. Sackgassen in der Raumzeit. Franz Embacher. Fakultät für Physik der Universität Wien Schwarze Löcher Sackgassen in der Raumzeit Franz Embacher Fakultät für Physik der Universität Wien Vortrag im Rahmen von physics:science@school 13/14 Wien, BG & GRG 3, Boerhaavegasse 15 18. Dezember 2013

Mehr

Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences. 22. Oktober 2015 HSD. Physik. Gravitation

Hochschule Düsseldorf University of Applied Sciences. 22. Oktober 2015 HSD. Physik. Gravitation 22. Oktober 2015 Physik Gravitation Newton s Gravitationsgesetz Schwerpunkt Bewegungen, Beschleunigungen und Kräfte können so berechnet werden, als würden Sie an einem einzigen Punkt des Objektes angreifen.

Mehr

Die Sonne unser lebenspendender Stern

Die Sonne unser lebenspendender Stern Die Sonne unser lebenspendender Stern Sami K. Solanki Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung Die Sonne, ein normaler Stern Unsere Sonne ist nur ein Stern von 100 Milliarden in unserer Galaxie, der

Mehr

EINFÜHRUNG IN DIE ASTRONOMIE ASTRONOMISCHE JUGENDGRUPPE BERN

EINFÜHRUNG IN DIE ASTRONOMIE ASTRONOMISCHE JUGENDGRUPPE BERN EINFÜHRUNG IN DIE ASTRONOMIE ASTRONOMISCHE JUGENDGRUPPE BERN 2 Grundkurs Astronomische Jugendgruppe Bern Inhaltsverzeichnis 1 Der Aufbau des Universums...6 1.1 Unser Sonnensystem...6 1.2 Die Sonne...6

Mehr

Licht aus dem Universum

Licht aus dem Universum Licht aus dem Universum Licht und Astronomie Sichtbares Licht: Geschichte/Methoden/... Neue Ergebnisse Radiowellen, Mikrowellen... (Andere) Teilchenstrahlung Thomas Hebbeker RWTH Aachen 28. Januar 2008

Mehr

Vereinfachte ZEITLEISTE DER ASTRONOMISCHEN ENTDECKUNGEN (rechte Spalte: Meilensteine der Technik, des Wissens oder der Politik)

Vereinfachte ZEITLEISTE DER ASTRONOMISCHEN ENTDECKUNGEN (rechte Spalte: Meilensteine der Technik, des Wissens oder der Politik) Vereinfachte ZEITLEISTE DER ASTRONOMISCHEN ENTDECKUNGEN (rechte Spalte: Meilensteine der Technik, des Wissens oder der Politik) Die Geschichte der Astronomie begann Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung.

Mehr

Die Astronomische Vereinigung Lilienthal e.v. (AVL) stellt sich vor

Die Astronomische Vereinigung Lilienthal e.v. (AVL) stellt sich vor Die Astronomische Vereinigung Lilienthal e.v. (AVL) stellt sich vor J. Ruddek und E.-J. Stracke, AVL Astronomische Vereinigung Lilienthal e.v. www.avl-lilienthal.de Dr. Jürgen Beisser, AVL Gerald Willems,

Mehr

Prof. Dr. Werner Becker Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik

Prof. Dr. Werner Becker Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik Prof. Dr. Werner Becker Max-Planck Institut für extraterrestrische Physik Email: web@mpe.mpg.de Worüber wir heute sprechen wollen: Warum interessieren sich die Menschen für Astronomie? Welche Bedeutung

Mehr

Die Sonne ein Stern im Detail (2) Die Photosphäre

Die Sonne ein Stern im Detail (2) Die Photosphäre Die Sonne ein Stern im Detail (2) Die Photosphäre Plasma der Stoff, aus dem die Sonne ist Ab einer Temperatur von 10000 K liegt die Materie vollständig im Plasmazustand vor. Dieser spezielle 4. Aggregatzustand

Mehr

Astronomische Körper unseres Sonnensystems

Astronomische Körper unseres Sonnensystems Astronomische Körper unseres Sonnensystems Das Sonnensystem beschreibt den gravitativen (anziehenden) Bereich der Sonne auf umgebende Himmelskörper. Es ist ein Planeten- und Einfachsternsystem. Für astronomische

Mehr

Formen der Sonnenaktivität 1

Formen der Sonnenaktivität 1 Formen der Sonnenaktivität 1 Sonnenflecken Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1 Was heißt Sonnenaktivität? periodisch veränderliche Eigenschaften der Sonne, die mit den Turbulenzen

Mehr

Der Astronomietag im Deutschen Museum Nachlese

Der Astronomietag im Deutschen Museum Nachlese Der Astronomietag im Deutschen Museum Nachlese Unter dem Motto Sehenswertes auf der Sonnenbahn fand am 25. März 2017 der diesjährige bundesweite Astronomietag statt. Für die Besucher des Deutschen Museums

Mehr

Historie der Astronomie

Historie der Astronomie Kurzvortrag: Historie der Astronomie Astronomievereinigung Rottweil 27. Februar 2010, Zimmern o.r. Herbert Haupt Lehrerfortbildung, 2007 Oberjoch, 5-7 October 2006 Andrea Santangelo, IAAT, KC-Tü Historie

Mehr

Seitenansichten unserer Milchstraße.

Seitenansichten unserer Milchstraße. Das Universum 1. The Great Debate : Eine oder viele Galaxien? 2. Die Expansion des Universums 3. Edwin Hubble Leben und Persönlichkeit 4. Urknall (Big Bang) 5. Kosmische Hintergrundstrahlung 6. Dunkle

Mehr

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I

Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Einführung in die Astronomie und Astrophysik I Teil 8 Jochen Liske Fachbereich Physik Hamburger Sternwarte jochen.liske@uni-hamburg.de Astronomische Nachricht der Woche Astronomische Nachricht der Woche

Mehr

Cepheiden und die Vermessung des Universums. Dr. Farid Gamgami Olbers-Planetarium Bremen

Cepheiden und die Vermessung des Universums. Dr. Farid Gamgami Olbers-Planetarium Bremen Cepheiden und die Vermessung des Universums Dr. Farid Gamgami 16.12.2015 Olbers-Planetarium Bremen Überblick Entfernungsbestimmung mittels der Parallaxe Periodisch veränderliche Sterne Die Entdeckung von

Mehr

Wechselwirkung mit dem Weltraum: Sonnenwind und kosmische Strahlung

Wechselwirkung mit dem Weltraum: Sonnenwind und kosmische Strahlung Numerische Plasma Simulation @ TU Braunschweig Wechselwirkung mit dem Weltraum: Sonnenwind und kosmische Strahlung Uwe Motschmann Institut für Theoretische Physik, TU Braunschweig DLR Institut für Planetenforschung,

Mehr

Astronomische Probleme und ihre physikalischen Grundlagen

Astronomische Probleme und ihre physikalischen Grundlagen Hans Schafer Astronomische Probleme und ihre physikalischen Grundlagen Eine Auswahl fur Unterricht und Selbststudium Mit 53 Bildern, 47 Tabellen und 79 Aufgaben mit Losungen Springer Fachmedien Wiesbaden

Mehr

Bei den Planetenwegen, die man durchwandern kann, sind die Dinge des Sonnensystems 1 Milliarde mal verkleinert dargestellt.

Bei den Planetenwegen, die man durchwandern kann, sind die Dinge des Sonnensystems 1 Milliarde mal verkleinert dargestellt. Distanzen und Grössen im Planetenweg Arbeitsblatt 1 Bei den Planetenwegen, die man durchwandern kann, sind die Dinge des Sonnensystems 1 Milliarde mal verkleinert dargestellt. Anders gesagt: Der Massstab

Mehr

Physik der Sterne und der Sonne

Physik der Sterne und der Sonne Physik der Sterne und der Sonne von Prof. Dr. Helmut Scheffler Landessternwarte Heidelberg-Königsstuhl und Universität Heidelberg und Prof. Dr. Hans Elsässer Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg

Mehr

VII. Zustandsgrößen der Sterne

VII. Zustandsgrößen der Sterne VII. Zustandsgrößen der Sterne Stellare Zustandgrößen beschreiben die globalen Eigenschaften eines Sterns Leuchtkraft (scheinbare Helligkeit, abhängig von Distanz) Farbe Spektraltyp Effektivtemperatur

Mehr

Deutsche Biographie Onlinefassung

Deutsche Biographie Onlinefassung Deutsche Biographie Onlinefassung NDB-Artikel Konen, Heinrich Physiker, * 16.9.1874 Köln, 31.12.1948 Bonn. (katholisch) Genealogie V Heinrich (1837 1915), Gymnasialprof., S d. Bäckers u. Mühlenbes. Lambert

Mehr

Die dunkle Welt. Simon White Max Planck Institut für Astrophysik

Die dunkle Welt. Simon White Max Planck Institut für Astrophysik Die dunkle Welt Simon White Max Planck Institut für Astrophysik Wie erkennen wir das Unberührbare? Sternkarte des ganzen Himmels Joseph von Fraunhofer Kalzium Natrium Wasserstoff Das Sonnenspektrum Wie

Mehr

Unsere Sonne und die 8 großen Planeten

Unsere Sonne und die 8 großen Planeten Unsere Sonne und die 8 großen Planeten Die Sonne ist für uns Erdbewohner ein besonders wichtiger und interessanter (Fix-) Stern, da 1. ohne sie auf der Erde kein Leben möglich wäre, und 2. sie sich in

Mehr

Ausgewählte Methoden für die Suche nach Exoplaneten

Ausgewählte Methoden für die Suche nach Exoplaneten Ausgewählte Methoden für die Suche nach Exoplaneten Transitmethode Radialgeschwindigkeitsmethode Direkte Beobachtung Christian-Weise-Gymnasium Zittau - FB Physik - Mirko Hans 1 Transitmethode Liegt die

Mehr

PROBLEME DER ASTRONOMIE

PROBLEME DER ASTRONOMIE PROBLEME DER ASTRONOMIE FESTSCHRIFT FÜR HUGO v. SEELIGER DEM FORSCHER UND LEHRER ZUM FÜNFUNDSIEBZIGSTEN GEBURTSTAGE MIT 58 ABBILDUNGEN, I BILDNIS UND 3 TAFELN VERLAG VON JULIUS SPRINGER BERLIN. 1924 MITARBEITER:

Mehr

Dick, Wolfgang R.: 300 Jahre Astronomie in Berlin und Potsdam ein Überblick. In: Wolfgang R. Dick, Klaus Fritze (Hrsg.),

Dick, Wolfgang R.: 300 Jahre Astronomie in Berlin und Potsdam ein Überblick. In: Wolfgang R. Dick, Klaus Fritze (Hrsg.), Dick, Wolfgang R.: 300 Jahre Astronomie in Berlin und Potsdam ein Überblick. In: Wolfgang R. Dick, Klaus Fritze (Hrsg.), 300 Jahre Astronomie in Berlin und Potsdam. Eine Sammlung von Aufsätzen aus Anlaß

Mehr

Sterne, Galaxien und das Universum

Sterne, Galaxien und das Universum Sterne, Galaxien und das Universum Teil 9: Kosmologie Peter Hauschildt yeti@hs.uni-hamburg.de Hamburger Sternwarte Gojenbergsweg 112 21029 Hamburg 18. April 2017 1 / 38 Entfernte Galaxien 2 / 38 Übersicht

Mehr

Karl-Heinz Spatschek. Astrophysik. Eine Einführung in Theorie und Grundlagen. 2. Auflage. 4^ Springer Spektrum

Karl-Heinz Spatschek. Astrophysik. Eine Einführung in Theorie und Grundlagen. 2. Auflage. 4^ Springer Spektrum Karl-Heinz Spatschek Astrophysik Eine Einführung in Theorie und Grundlagen 2. Auflage 4^ Springer Spektrum Inhaltsverzeichnis Teil I Einführung in die moderne Astrophysik 1 Einige wichtige physikalische

Mehr

Max Karl Ernst Ludwig Planck

Max Karl Ernst Ludwig Planck Max Karl Ernst Ludwig Planck 1858-1947 ε = h ν Jugend 23.04.1858 Geburt in Kiel Gelehrtenfamilie 1867 Umzug nach München Abitur mit 16 Jahren Erziehung sehr traditions- und pflichtbewusst, körperlich und

Mehr

Allgemeine Regeln. Nützliche Konstanten. Frage 1: Sonnensystem. Einführung in die Astronomie i. Sommersemester 2011 Beispielklausur Musterlösung

Allgemeine Regeln. Nützliche Konstanten. Frage 1: Sonnensystem. Einführung in die Astronomie i. Sommersemester 2011 Beispielklausur Musterlösung Einführung in die Astronomie i Sommersemester 2011 Beispielklausur Musterlösung Allgemeine Regeln Die Bearbeitungszeit der Klausur beträgt eine Stunde (60 Minuten). Außer eines Taschenrechners sind keine

Mehr

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek

Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Akademiebibliothek. Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Akademiebibliothek Ausgewählte Literaturnachweise aus dem Bestand der Akademiebibliothek Philipp Ludwig von Mathematiker Berlin 2002 Bibliothek der Berlin-Brandenburgischen

Mehr

Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern (mit Lösungen)

Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern (mit Lösungen) Astronomisches Praktikum Aufgaben für eine Schlechtwetter-Astronomie U. Backhaus, Universität Duisburg-Essen Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern (mit Lösungen) 1 Einleitung Der Parallaxeneffekt

Mehr

GESCHICHTE DER ASTRONOMIE IN POTSDAM THE HISTORY OF ASTRONOMY IN POTSDAM

GESCHICHTE DER ASTRONOMIE IN POTSDAM THE HISTORY OF ASTRONOMY IN POTSDAM GESCHICHTE DER ASTRONOMIE IN POTSDAM THE HISTORY OF ASTRONOMY IN POTSDAM 123 Zur Geschichte der Astronomie in Potsdam The history of astronomy in Potsdam Die Geschichte der Potsdamer Astronomie begann

Mehr

In nur wenigen Tagen knallen zu Neujahr die Korken und ganz Deutschland wird Sterne sehen. Im Januar beginnt das Internationale Jahr der Astronomie

In nur wenigen Tagen knallen zu Neujahr die Korken und ganz Deutschland wird Sterne sehen. Im Januar beginnt das Internationale Jahr der Astronomie In nur wenigen Tagen knallen zu Neujahr die Korken und ganz Deutschland wird Sterne sehen. Im Januar beginnt das Internationale Jahr der Astronomie 2009 (IYA 2009). Das ehrgeizige Ziel: das Weltall für

Mehr