Wochenspruch: Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh. 2,8b)

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1 Gottesdienst Epiphanias Uhr Manzell Orgelvorspiel Lied: Auf und macht die Herzen weit EG 454,1-6 Grußwort (Votum) Im Namen Gottes, der uns allen das Leben geschenkt hat. Im Namen Jesu Christi, der uns gezeigt hat, wie Menschen miteinander leben können und im Namen des Heiligen Geistes, die Kraft, die unser Leben segnet und begleitet. Wochenspruch: Die Finsternis vergeht und das wahre Licht scheint jetzt. (1. Joh. 2,8b) Psalm: Hymnus aus dem Kolosserbrief EG 765 Eingangsgebet Jesus Christus, du bist das Licht, das das Dunkel erhellt. Du bist das Licht, das Wärme gibt und Klarheit schenkt. Du bist das Licht, das uns Gutes und Böses unterscheiden lässt. Du bist das Licht für alle Menschen. In deinem Licht sehen wir die Menschen auf dieser Erde, die Menschen aller Völker und Religionen. Schenke uns Zuversicht und Gerechtigkeit. Stilles Gebet: Schriftlesung: Matthäus 2,1-12 Lied: Du Morgenstern, du Licht vom Licht EG 74,1-4 Predigt: Kol. 1,24-27 Heilige Drei Könige so nennt man gerne das Erscheinungsfest, das wir heute feiern. In der griechischen Sprache der Altern Kirche heißt Erscheinungsfest Epiphanias. Und Epiphanie bedeutet Erscheinung. Wir feiern die Erscheinung Gottes in der Welt als Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem. In den orthodoxen Kirchen feiern die Menschen heute Weihnachten. In Verbindung mit ihnen feiern wir Epiphanias. Nun klingt Heilige Drei Könige etwas anschaulicher und lebendiger als das Wort Epiphanias. Zur Zeit sehen wir sie immer wieder im Fernsehen und auf den Straßen. Die Heiligen Drei Könige ziehen als Sternsinger von Haus zu Haus.

2 Sie bringen den Gottes Segen in die Häuser. An die Türstöcke durch die man das ganze Jahr über aus- und eingeht schreiben sie 20 C+M+B 17. Das bedeutet, Christus, mansionem, benedicat Christus segne dieses Haus. Diesen Segenswunsch tragen die Sternsinger/innen durch ihre gesammelten Spenden auch zu den Menschen in den Entwicklungsländern, in diesem Jahr nach Indien. In der Evangelischen Tradition haben die Heilige Drei Könige eher eine untergeordnete Bedeutung. Umso schöner ist es ist es, dass die Sternsinger auch an unsere Türen kommen und damit unsere evangelische Tradition bereichern. Lassen wir uns immer wieder zum Aufbruch aus dem Gewohnten einladen und von ihnen leiten, so wie sie damals im fernen Morgenland aufgebrochen sind. Am Himmel sahen sie einen hellen Stern, der ihnen einen neugeborenen König ankündigte. Von weit her haben sie sich auf den Weg gemacht und sind diesem Stern gefolgt. Sie suchten einen neugeborenen König. Sie finden ein Kind in der Krippe im Stall von Bethlehem. Nichts deutet in diesem Umfeld auf einen neugeborenen König hin. Und doch knien sie nieder und legen ihre Geschenke, in den ärmlichen Stall. Die Heiligen Drei Könige, die Sterndeuter beten das Kind in der Krippe an. Wie kann man das verstehen. Welche Herrlichkeit erkennen die Sterndeuter in diesem Kind, das in Armut und Elend geboren wurde und das sie mit Gold, Weihrauch und Myrre beschenken Nicht zu Unrecht nennen wir die Heiligen Drei Könige oder Sterndeuter auch die drei Weisen. Sie spürten wohl etwas von dem göttlichen Geheimnis in diesem Kind. Sonst hätten sie an diesem Ort nicht Halt gemacht. Sonst wären sie vor dem Kind in der Krippe nicht niedergekniet. Vielleicht erschließt sich das Geheimnis Gottes erst in der betenden Kraft des Herzens. Das haben die Drei Weisen vermutlich erlebt. Epiphanias, das Fest der Erscheinung Christi. In der evangelischen Tradition endet der Weihnachtskreis mit dem heutigen Tag. Nächste Woche wird der Christbaum der unsere Kirche schmückt abgebaut. Die Heiligen drei Könige werden zusammen mit den anderen Krippenfiguren wieder liebevoll in Schachteln verstaut und im Keller in den Schrank gestellt. Auch in den meisten Häusern wird im Laufe der Woche der Christbaumschmuck abgehängt, der Baum kommt vor die Türe und die Tannennadeln werden eingesaugt. Letzte Wachsreste werden vom Boden gekratzt. Und dann ist Weihnachten wieder mal vorbei. Schade eigentlich. Während wir die Spuren von Weihnachten beseitigen und die Drei Weisen Männer aus dem Morgenland einpacken und im Keller verstauen, sind diese damals im Stall von Bethlehem aufgestanden von ihren Gebeten und ihrem Gottesdienst an der Krippe. Sie sind zurückgegangen in ihre Heimatländer. Gold, Weihrauch und Myrre haben sie zurückgelassen. Mitgenommen haben sie einen Schatz ihrem Herzen. Christus, den Menschgewordenen Gott tragen sie in ihrem Herzen. Christus, den Friedenskönig haben sie in ferne Länder getragen. In ihren Heimatländern, fern ab von Judäa haben sie von der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes, die sie erfüllt hatte berichtet.

3 In der Tradition der alten Kirche galten sie daher als die ersten Missionare der Christenheit. Sie haben Christus in die Welt getragen. Weihnachten geht also weiter. Weihnachten geschieht weiter zwischen den unterschiedlichen Volksgruppen, Religionen und Kulturen. Epiphanias, das Fest der Erscheinung Christi eröffnet uns einen universalen, einen weltweitern Horizont, der alle Menschen einschließt. Der Friedenskönig lebt in den Herzen der Menschen in einer Welt voller Kriege und Terror. Weihnachten geht weiter. Davon spricht der Predigttext der für das heutige Epiphaniasfest oder Heilige Drei Könige vorgesehen ist. Dasselbe was die Heiligen Drei Könige taten, tat der Apostel Paulus und viele andere auf unterschiedliche Weise. Ich lese aus dem Brief an die Kolosser, 1,24-27 Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erfülle durch mein Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde. Ihr Diener bin ich geworden durch den Auftrag, den Gott mir für euch gegeben hat, dass ich das Wort Gottes in seiner Fülle predige, nämlich das Geheimnis, das verborgen war seit ewigen Zeiten und Geschlechtern, nun aber offenbart ist seinen Heiligen. Denen wollte Gott kundtun, was der herrliche Reichtum dieses Geheimnisses unter den Völkern ist, nämlich Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit. Liebe Gemeinde, dieser Brief an die Christengemeinde in Kolossä wird von einem Verfolgten aus dem Gefängnis geschrieben. Man merkt es gleich an den ersten Worten die von Leiden sprechen. Auch unter diesen traurigen, schwierigen und bedrohlichen Bedingungen gilt: Weihnachten geht weiter! Christusfreude im Herzen und Leiden an den Umständen dieser Welt und im persönlichen Leben stehen nicht im Widerspruch zueinander. Weihnachten begann ja schon unter traurigen und schwierigen Bedingungen im Stall von Bethlehem. Die Freude über die Geburt des Kindes und das Leiden an den bitteren Umständen, unter denen es zur Welt kam, mischten sich in den Gefühlen von Maria und Joseph. In Sorgen und Angst heißt es von Maria: Und sie behielt all die Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Fürchte dich nicht. Der Heiland ist geboren Das galt auch dann noch, als Maria und Josef mit ihrem Kind bei Nacht und Nebel fliehen mussten. Auch die Freude der Heiligen Drei Könige, die sie in ihrem Herzen von der Krippe im Stall mitnahmen, mischte sich sofort mit dem Leiden, das Herodes dem Jesuskind androhte. Weihnachten bedeutet: Gott kommt in unsere Welt, so wie sie eben ist. Er kommt in unsere gemütlichen Weihnachtszimmer und in die Wohnungen derer, denen der Strom und die Heizung abgestellt wurden, weil die Mieter kein Geld hatten um die Rechnungen zu bezahlen. Gott kommt in unsere weihnachtlich geschmückten Kirchen und in die Trümmer der durch Bomben zerstörten Gotteshäuser. Er kommt in unsere fröhliche Weihnachtsstimmung und auf die maroden Flüchtlingsschiffe.

4 Er kommt in unser sicheres Land und zu den Verfolgten und Bedrängten. Aber er kommt immer nur so, wie wir es im Kolosserbrief lesen: Christus in euch. Weihnachten geht weiter, weil Christus in uns lebt. Dieses Geheimnis hat sich den, Heiligen Drei Königen betend erschlossen. Das Geheimnis des Glaubens ist wie ein Schatz, den uns niemand nehmen kann, auch nicht in den unterschiedlichsten Gefängnissen dieser Welt. Hören wir noch einmal was Paulus der Gemeinde in Kolossä schreibt. Nun freue ich mich in den Leiden, die ich für euch leide, und erfülle durch mein Fleisch, was an den Leiden Christi noch fehlt, für seinen Leib, das ist die Gemeinde Was also fehlt, das ist die Gemeinde; genauer, das Mitleiden der Gemeinschaft, wenn ein Gemeindeglied leidet. Mitleiden ist mehr als jemand bemitleiden. Mitleiden ist auch mehr als Solidarität. Mitleiden, bedeutet, sich berühren zu lassen, z.b. vom Leiden der verfolgten Brüder und Schwestern, auch wenn sie für uns so weit weg sind. In Christus sind wir miteinander verbunden. Daran werden wir am Erscheinungsfest in besonderer Weise erinnert. Wir sind miteinander verbunden, aber wir können nicht übereinander verfügen, bestimmen oder gar urteilen. Maria und Josef, die Hirten und die Heiligen Drei Könige trugen Christus im Herzen auf ihre jeweils eigenen Weise in die Welt. Daraus wuchs die Kirche Jesu Christi. Wir Menschen haben sie immer wieder aufgespalten in Konfessionen und Richtungsgemeinden. So sind wir Menschen. Und es ist gut, wenn wir uns das eingestehen und die Wahrheit die in Jesu Christi liegt nicht mit unserem persönlichen Wahrheitsverständnis gleichsetzen. Es ist gut, wenn wir miteinander über unseren Glauben im Gespräch bleiben, in dem Bewusstsein, Christus ist gegenwärtig in unseren Herzen und dennoch nie ganz zu fassen und zu begreifen. Er bleibt der Unverfügbare im Anderen. Wo Menschen das Unverfügbare im Anderen achten, da kann Liebe sich immer tiefer entfalten. Machen wir uns wie die Sterndeuter immer wieder auf den Weg, Christus zu suchen. Es ist ratsam dabei bei uns selbst anzufangen. In diesem Sinne wünsche ich uns als Gemeinschaft der Suchenden und als Gemeinschaft derer die Christus im Herzen tragen ein gesegnetes Neues Jahr. Christus lebt in uns, dessen dürfen wir gewiss sein. Nichts kann uns von seiner Liebe trennen. Amen Lied: Ich steh an deiner Krippen hier EG 37,1-4+9 Fürbitten Jesus Christus, Licht der Welt, für alle, die mit Sorge in das neue Jahr blicken für alle, die mit ihren Schattenseiten nicht fertig werden, für alle, die nur noch schwarzsehen. Sende dein Licht und deine Wahrheit EG 172

5 Jesus Christus, Wahrheit des Lebens, für alle, die auf der Suche sind, für alle, die nicht wissen, wie sie an dich glauben können, für alle, die Entscheidungen treffen müssen. Jesus Christus, Kind in der Krippe, für alle, die bedrängt und vertrieben werden für alle, die keine Wohnung haben, für alle, die sich für andere einsetzen. Jesus Christus, Kind in der Krippe, Wahrheit des Lebens, Licht der Welt, wir danken dir für deine Gemeinden in aller Welt, für alle, die sich für Frieden unter den Religionen einsetzen, für alle Hilfe, die wir im Glauben erfahren. Mache uns selbst zu deinen Botinnen und Boten. Vater unser Lied: Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude EG 66,1+2+9 Segensstrophe: Christus, deine Licht verklärt unsre Schatten NL 11 Segen Orgelnachspiel