Wochenspruch: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit (Joh. 1,14a)
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- Ina Wagner
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Transkript
1 Gottesdienst am Christfest Uhr Manzell Orgel Grußwort (Votum) Gesungenes Amen Wochenspruch: Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit (Joh. 1,14a) Lied: Fröhlich soll mein Herze springen EG 36,1+2+5 Psalm Seligpreisungen EG 760 Eingangsgebet Die Nacht ist vergangen, der Tag ist herbeigekommen. Lasst uns wach sein und merken auf das, was Gott uns heute schenkt. Lasst uns Gott danken, der uns bewahrt hat in dieser Nacht. Lasst uns Gott loben, der unsere Tage vollendet. Die Nacht ist vergangen, der Tag ist herbeigekommen. Eine: Lasst uns wach sein und merken auf das, was Gott uns heute schenkt. Stilles Gebet Schriftlesung: Joh. 1,1-5; 9-14
2 Glaubensbekenntnis Lied: Lobt Gott ihr Christen alle gleich EG 27,1-6 Predigt: Lk. 2,15-20 Liebe Gemeinde, Die Heilige Nacht liegt hinter uns. Ganz unterschiedlich haben wir diesen Abend begangen und gefeiert. Für Manche war es ein dichtes Familienfest. Andere wollten oder mussten allein feiern. Manche übernahmen Dienste die nicht ausfallen konnten. Stille Nacht, heilige Nacht. Dieses Lied wurde wohl in allen Gottesdienstes angestimmt. Nun, die Nacht ist vergangen, der Tag ist herbeigekommen. Lasst uns wach sein und merken auf das, was Gott uns heute schenkt. So haben wir am Anfang des Gottesdienstes miteinander gebetet. Gott schenkt uns sein Wort. Es ist nicht Schall und Rauch wie so viele Worte die in diesen Tagen gemacht werden. Gottes Wort hat Hand und Fuß, im eigentlichen Sinn. Der Predigttext heute führt uns noch einmal zurück nach Bethlehem. Noch einmal machen wir uns auf den Weg. Heute ganz in Ruhe. Wir treffen auf die Hirten vor den Toren der Stadt. Der Gesang der Engel ist verklungen. Der Glanz auf dem Feld ist verblichen. Hier hören wir den Predigttext aus Lk. 2,15-20 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Sie kennen vermutlich alle diese Worte. Vielleicht klingen sie Ihnen vom Heiligen Abend her noch in den Ohren. Viele Krippenspiele wurden um diese Geschichte herum geschrieben und aufgeführt. Mit Recht kann man sich fragen, aus welchem Grund dieser Textabschnitt am Christfest noch einmal als Predigttext vorgeschlagen wird. Können Sie sich darauf einlassen, heute noch einmal mit Hirten unterwegs zu sein.
3 Der Weg führt an die Krippe und dann wieder zurück in den Alltag. Unsere Alltag beginnt frühesten am Samstag, also übermorgen. Vielleicht aber auch erst am Montag, oder noch später, nachdem die ganzen Feiertage vorbei sind, am 2. oder am 7. Januar. Was nehmen wir aus dem Weihnachtsgeschehen mit in unseren Alltag? Was bewirkt die Botschaft von dem Kind in Bethlehem in dem Gott als Mensch in diese Welt kommt? Was bewirkt die Weihnachtsbotschaft in unserem Alltag, dann wenn die Weihnachtslieder verklingen. Die Engel wieder in der Kartons verstaut und die Lichterketten abgehängt werden. So weit sind wir noch nicht. Heute ist Christfest. Doch die Nacht ist vergangen, der Tag ist herbeigekommen. Lasst uns wach sein und merken auf das, was Gott uns heute schenkt auf dem Weg mit den Hirten. Darum soll es in dieser Predigt gehen. Worte Gottes hatten die Hirten von den Engeln gehört. Worte von Frieden und Heil. Worte wie Fürchtet euch nicht! Doch was sind Worte? Schall und Rauch oder haben sie Hand und Fuß? Die Hirten jedenfalls haben diese Worte in Bewegung gebracht. Sie brechen auf. Sie gehen los. Nichts hält sie mehr auf diesem dunklen Feld. Und was ist mit ihren Schafen? Lassen sie diese einfach zurück? Handeln die Hirten verantwortungslos. Da kann man unterschiedlicher Meinung sein. Sie gehen los. Sie laufen, die Hirten. Es ist als zögen sie uns mit auf ihrem Weg zum Stall. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Ich frage mich, was haben die Hirten denn gefunden? Was gab es denn da Besonderes zu sehen? Nüchtern betrachtet, nichts was imponiert und überzeugt. Einen Stall, einen Futtertrog, ein neugeborenes Kind und dessen Eltern. Ein Bild das eher Entrüstung hervorruft als Begeisterung und Freude. Wären da nicht zuvor die Engel auf dem Feld gewesen; hätten die nicht mit ihrem Gesang Gott gelobt und den Frieden auf Erden verkündet; gäbe es nicht die Worte: Fürchtet euch nicht, denn euch ist heute der Heiland geboren. Wären die Worte der Engel Schall und Rauch gewesen, dann hätte keiner der Hirten auf die Idee kommen können, dass dieses Kind der Friedenskönig dieser Welt ist. Der Stall, die Krippe, das Kind.
4 Die Hirten können darin nur deshalb den Retter der Welt erkennen, weil sie von der Botschaft der Engel berührt und bewegt waren. Die Botschaft der Engel hatte Hand und Fuß. Das spüren die Hirten die ihr gewohntes und dunkles Feld verlassen haben, zumindest für eine gewisse Zeit. Hören und sehen sehen und hören. Beides hängt ganz eng zusammen. Eins ist auf das andere angewiesen. Wenn wir ehrlich sind, müssen wir uns Christenmenschen eingestehen, dass das was wir hören kaum in Einklang zu bringen ist mit dem was wir sehen. Wir hören, dass Jesus, der Friedenskönig, der Heiland aller Völker in diese Welt hineingeboren ist. Und wir sehen die Auswirkungen von Krieg, Zerstörung, Gewalt, Ausbeutung, Epidemien und Naturkatastrophen. Was die Engel auf den Feldern von Bethlehem singen und sagen ist schön. An Weihnachten stimmen wir gerne in den Gesang mit ein. Aber es scheint so weit weg zu sein von dem was wir in den Zeitungen lesen und im Fernsehen verfolgen. Gerade an Weihnachten macht dieser Gegensatz vielen Menschen schwer zu schaffen. Was sollen z. B. die Eltern der 140 getöten Kinder in Paktistan mit dem Gesang der Engel anfangen? Es ist so, dass die biblische Botschaft die wir vom Heiland der Welt hören, mit dem was wir sehen augenscheinlich nicht zu vereinbaren ist. Dennoch die Botschaft der Engel, Fürchtet dich nicht, euch ist heute der Heiland geboren, hörten die Hirten in ihrer Nacht. Sie grübeln nicht darüber nach, wie ihr Alltag mit der göttlichen Geschichte zusammen passen könnte. Kein Zögern, kein Fremdeln, kein kritisches Fragen. Sicher die Hirten waren einfache Leute. Sie hatten Schwielen an den Händen. Aber keine Schwielen auf ihrem Herzen. Wie andere die wenig Rechte haben und nichts besitzen, waren sie besonders empfindsam für die Ungerechtigkeiten und Missverhältnisse im Leben. Trotzdem klagten und grübeln sie nicht. Gott sei es gedankt taten sie etwas anderes. Sonst wüssten wir heute nichts von der wunderbaren Geschichte. Durch Zaudern und diskutieren wäre sie nicht bis zu uns gelangt. Die Hirten taten etwas sehr Schlichtes: Sie brachten das, was sie gehört und gesehen hatten, unter die Leute. Sie ahnten, was wir hier erlebt haben, dürfen wir nicht für uns behalten. Das muss in die Welt, entgegen allem anderen was wir sehen und erleben. Die Hirten waren die ersten Prediger der Weihnachtsbotschaft. Die Verheißung der Engel machten sie zu ihrer irdischen Angelegenheit. Die Ehre Gottes in der Höhe kann und will nicht ohne den Frieden für die Menschen auf Erden bleiben.
5 Sie kehrten wieder um, so heißt es von den Hirten. Sie gingen zurück in ihren Alltag. Dahin wo sie gekommen waren. Dahin, wo sich die raue Wirklichkeit rieb mit dem, was sie soeben vom Frieden gehört hatten und der Begegnung mit dem Kind in der Krippe, dem Retter der Welt. Und genau da: Wo es sich rieb; genau da, wo es überhaupt nicht zu passen schien, da wo sie vielleicht ausgelacht und ernst genommen wurden, genau da, erzählten sie, was sie gehört und gesehen hatten. Diese Geschichte birgt ein tiefes Geheimnis, dem Geheimnis der Menschwerdung Gottes mitten in der Welt in der wir uns nach Frieden sehen. Wir werden sie wohl nie ganz begreifen. Doch gerade darin ist sie eine Rettungsgeschichte. Eine Geschichte, mit der alles anders geworden ist. Eine Geschichte der Hoffnung für die ganze Menschheit. Seit sich der Himmel über den dunklen Feldern von Bethlehem öffnete und die Engel die Geburt Jesu verkündeten, seither ist der Himmel über einem jeden Menschen offen. Die Botschaft Fürchtet euch nicht! Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus der Herr klingt in die Welt hinein mitten in alle Widersprüchlichkeiten die wir nicht aufheben können. Wer diese Botschaft hört ist in sie hinein verwickelt. Machen wir es wie die Hirten. Tragen wir sie hinein in unseren Alltag durch unser Reden und durch unser Leben. Gerade da, wo nichts zusammenpasst, da lasst und gehen, sehen, staunen, loben und leben. Amen Lied: Kommet ihr Hirten EG 48,1-3 Abendmahl Dank- und Fürbittengebet zwischen den Fürbitten EG 178,12 Lobe den Herrn, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen. Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen; der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit. Christus, du Kind in der Krippe, du Heiland der Armen, Du Freund der Ausgestoßenen Du König der Welt. Vor dir sind wir mit unseren Gebeten.
6 Lass dein Licht 0leuchten über den Menschen die vom Leben gezeichnet sind. Wir bitten für die Einsamen und Kranken in unseren Gemeinden. Berühre Menschen die sich ihnen zuwenden und die Mauern der Isolation überwinden. Lass dein Licht leuchten über den Sterbenden. Berühre Menschen die warten und schweigen können und vor der Ohnmacht nicht weglaufen. Lass dein Licht leuchten über denen die in eigener und fremder Schuld verstrickt sind. Berühre Menschen, dass sie den Mut haben, nicht nach Vergeltung zu suchen, sondern Brücken der Versöhnung bauen. Lass dein Licht leuchten über den Kindern, die in zerrütteten Familien leben. Berühre Menschen die Halt und Geborgenheit geben können. Lass dein Licht leuchten Über den Menschen die Krieg und Gewalt nicht ausweichen können. Berühre Menschen die den Mut haben Widerstand zu leisten und sich für Frieden und Gerechtigkeit einsetzten. Christus, dein Kommen bringt der Welt Licht und Hoffnung. Lass uns daran festhalten, damit wir zu Licht und Hoffnungsträgerinnen und Trägern werden, leuchtend und wärmend. Vater unser Lied: Nun singet und seid froh EG 35,1-4 Abkündigungen Segensstrophe: Ehre sei Gott in der Höhe EG 26 Segen
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