Zeder. Materialbeschrieb. Atlas-Zeder. Nadelhölzer

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1 Atlas-Zeder Materialgruppen: Holz > Nadelhölzer > Europäische Nadelhölzer Materialbeschrieb Die Zeder ist eine Gattung innerhalb der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Im folgenden wird die Atlas-Zeder (Cedrus atlantica Manetti) genauer beschrieben. Die im Atlasgebirge heimische Zeder wird in Europa als Zuchtform kultiviert. Typisch sind die horizontalen, langen Seitenäste. Die Atlas-Zeder wird m hoch, wobei der Stamm eine Länge von m erreicht. Der Stammdurchmesser beträgt maximal 1,5 m. Atlas-Zedern können bis 900 Jahre alt werden. Das Holz der Atlas-Zeder ist relativ weich, aber ziemlich dichtfaserig. Es trocknet rasch und schwindet nur wenig. Unter Wasser nimmt es an Härte und Dauerhaftigkeit zu. Das sehr harte Astholz riecht aromatisch. Atlas-Zeder lässt sich manuell und maschinell gut bearbeiten. Das Holz ist gut spaltbar und unproblematisch in der Trockung da es sich nur gering wirft und wenig reisst. Die Oberflächenbehandlung bietet keine Schwierigkeiten, Ausnahmen bilden besonders harzige Sortimente. Holzverbindungen wie Nägel, Schrauben und Klebstoff halten gut. Im Baugewerbe wird das Holz der Atlas-Zeder wegen seiner Witterungsbeständigkeit vor allem im Schiff- und Wasserbau eingesetzt. Weitere Nutzung findet es im Möbel- und Innenausbau und als Dekorationsund Schnitzholz, z. B. für Spielzeug. Andere Bezeichnungen/Synonyme: Lateinische Bezeichnung: Italienische Bezeichnung: Französische Bezeichnung: Englische Bezeichnung: Echte Zeder Cedrus atlantica Manetti Cedro africano Cèdre de l`atlas Atlantic cedar Gleiche Familie: Föhre/Kiefer, Fichte/Rottanne, Tanne/Weisstanne, Arve, Lärche, Douglasie MATERIAL ARCHIV / 5

2 Unterarten: Weitere Zedernarten sind Libanon-Zeder, Deodar-Zeder, Himalaja-Zeder und Virginischer Wacholder. Ähnliche Arten: Zypressen, Western Red Cedar (Thunja plicata) Hintergrund Etymologie: Aufgrund ihres Geruchs werden auch andere Nadelhölzer und einige Laubhölzer (wie z. B. Spanische Zeder) als Zedern bezeichnet. Geschichte: Die Ägypter verwendeten das ätherische Öl der Atlas-Zeder beim Einbalsamieren der Mumien. Seit der Antike ist Zedernholz seiner Härte, Witterungsbeständigkeit und insektenabweisenden Eigenschaften wegen sehr beliebt. So bewahrte man z. B. kostbare Dinge, besonders Bücher, in Kästchen aus Zedernholz auf oder bestrich diese mit Zedernöl, um vor Wurmfrass zu schützen. Herstellung Gewinnung: Die Zeder kommt im Atlasgebirge Nordwestafrikas (Algerien, Marokko) in Höhen zwischen 1000 und 2000 m ü. M. vor. Sie wächst einzeln, in Beständen und vergesellschaftet mit anderen Laub- und Nadelhölzern. In Mitteleuropa ist sie als Zuchtform in Parks und Gärten anzutreffen. Eigenschaften Gefüge/Mikrostruktur: Splintholzbreite 5-10 cm, schmales aber deutliches Spätholz, keine Harzkanäle, oft gewundener Faserverlauf Besonderheiten: Der Duft von Zedernholzöl hält Insekten fern. Erscheinung Aussehen: Das dekorative Holz der Atlas-Zeder ist meist astreich und damit im Faserverlauf unregelmässig. Rindeneinschlüsse sind häufig. Die Holzstruktur ist ziemlich fein, Splint- und Kernholz sind deutlich unterscheidbar. Farbe: mehrfarbig, Gelbtöne, Rottöne, Weisstöne Das Splintholz ist weisslichgelb, das Kernholz gelbbraun bis rötlichbraun. MATERIAL ARCHIV / 5

3 Spätholzzonen sind auffallend dunkel. Geruch: blumig Zedernholz riecht charakteristisch aromatisch. Beständigkeit Das Atlaszedernholz ist sehr dauerhaft und witterungsfest. Biologische Schadensfaktoren: Das Splintholz kann von Kernholz- und Bockkäfern angegriffen werden. Mechanische Eigenschaften Brinellhärte längs: Brinellhärte quer: Dichte [ρ]: Druckfestigkeit: Elastizitätsmodul: Rohdichte grün: Scherfestigkeit: N/mm N/mm bis kg/m bis N/mm bis N/mm bis kg/m N/mm 2 Optische Eigenschaften Holzfehler: Krümmungen, grosse Äste Quellen der Kennwerte Schafflützel, H. (1982). Nutzhölzer. Zürich, Schweiz: Verlag Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, Zürich. Sell, J. (1997). Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag AG. Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. Bearbeitung Lieferformen: Im Handel sind nur geringe Mengen Schnittholz aus begrenzter nordafrikanischer Produktion. Lieferbare Materialqualitäten: MATERIAL ARCHIV / 5

4 Kultivierte Zedernarten haben eine geringere Holzqualität. Das Holz der Atlas-Zeder ist von Hand und maschinell gut bearbeitbar. Fügen und Verbinden: Oberflächenbehandlung: kleben, nageln, schrauben lackieren, ölen Atlas-Zeder lässt sich gut beizen, lackieren und polieren. Probleme können lediglich bei besonders harzhaltigen Sortimenten auftreten. Trennen und Subtrahieren: bohren, drehen, sägen gut spaltbar Trocknung: Die Trocknung ist unproblematisch, da das Holz eine geringe Neigung zum Werfen und Reissen aufweist. Wegen Harzaustritten ist Atlas-Zedernholz eher weniger zum Dampfbiegen geeignet. Konservierung Schutz und Pflege: Das Kernholz lässt sich nicht mit Holzschutzmitteln behandeln. Anwendung Anwendungsgebiete: Möbel- und Innenausbau, Furniere, Fussböden, Baugewerbe, Schiff- und Wasserbau, Spielzeug-, Zigarren- und Heilmittelindustrie Anwendungsbeispiele: Türen, Boote, Zigarrenkisten, Spielwaren, ätherische Öle Besonderheiten: In den Pyrenäen wird die Atlas-Zeder ihres wertvollen ätherischen Öls wegen kultiviert. Dieses Öl enthält antiallergische Inhaltsstoffe (Sesquiterpene) mit heilender Wirkung. Sammlungen Muster in folgenden Sammlungen: ETH Zürich Baubibliothek, Gewerbemuseum Winterthur, HKB Bern Fellerstrasse, HSLU T+A Campus Horw, Sitterwerk St. Gallen, ZHdK Medien- und MATERIAL ARCHIV / 5

5 Informationszentrum Standort in der Sammlung ETH Zürich Baubibliothek: HO-NA Holzarten > Nadelhölzer (Koniferen) Gewerbemuseum Winterthur: Massivholz > Schublade 49 HKB Bern Fellerstrasse: KuR HSLU T+A Campus Horw: Ebenau 22 Quellennachweis Verwendete Quellen: Beck Hough, R. (2007). The Woodbook. Köln, Deutschland: Taschen GmbH. Guggenbühl, P. (2002). Unsere einheimischen Nutzhölzer. Dietikon, Schweiz: Verlag Stocker Schmid AG. Nutsch, W. (1997). Holztechnik. Fachkunde (16. Auflage). Haan-Gruiten, Deutschland: Verlag Europa-Lehrmittel. Schafflützel, H. (1982). Nutzhölzer. Zürich, Schweiz: Verlag Verband Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten, Zürich. Schweingruber, F. H., & Schoch, W. H. (1992). Holz, Jahrringe und Weltgeschehen. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag. Sell, J. (1997). Eigenschaften und Kenngrössen von Holzarten. Dietikon, Schweiz: Baufachverlag AG. Wagenführ, R. (2007). Holzatlas. München, Deutschland: Carl Hanser Verlag. Walker, A. (2007). Atlas der Holzarten. Stuttgart, Deutschland: Eugen Ulmer KG. Weitere Quellen: Expertin / Experte: Serge Lunin Material-Archiv-Signatur: HOL_NAD_EUR_10 Stand: (Online-Schaltung: ) Permalink: materialarchiv.ch/detail/574 MATERIAL ARCHIV / 5