Beherbergung Seite 1

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1 Beherbergung Seite 1 Kriterienkatalog: Zertifizierung kinderfreundlicher Beherbergungsbetriebe Welcher Angebotsgruppe kann der Betrieb zugeordnet werden? Ferienwohnung Gasthof Pension Hotel Camping Ferienanlage Bauernhof Sonstige: Hat der Betrieb einen Schwerpunkt bezüglich der Altersgruppe gesetzt? (Eine Fokussierung wird empfohlen, da die Detail-Ausstattung zwischen Kleinkindern und Jugendlichen stark variieren kann) 0-3 Jahre 4-6 Jahre 7-11 Jahre Jahre > 16 Jahre 1 Information & Buchung 1.1 Darstellung des Familienangebots auf eigenem Internetauftritt sowie in Print-Informationen 1.2 Beratung, Anfrage und Buchung per Brief, Telefon, Fax, Mail möglich 1.3 Versand von Information / Buchungsbestätigung / Anreiseinformation innerhalb von max. 48 Stunden 1.4 Angaben zu Barrierefreiheit und ggf. Allergikereignung in den Informationsmaterialien 2 Service 2.1 Unterstützung bei der Organisation des Transports von und zu Haltestellen öffentlicher Verkehrsmittel (kann extra berechnet werden) 2.2 Betriebseigene Parkplätze für Gäste, gekennzeichnet und kostenlos bzw. kostengünstig 2.3 Flexible Check-In bzw. Check-Out-Zeiten nach Absprache 2.4 Wo vorhanden, Nutzung der Aufenthaltsbereiche und Freizeitanlagen bei Frühanreise oder Spätabreise kostenfrei möglich 2.5 Infomappe im Objekt (und ggf. Pinnwand an zentralem Ort): - wichtige Adressen wie Notrufnummern, Kinderarzt, Apotheken - Kinderbetreuung, Babysitter-Service - Verleihangebot zusätzlicher Ausstattung (Kinderbett, Flaschenwärmer, etc., siehe unten) - Freizeitangebote für Kinder und Erwachsene, insbesondere auch Schlechtwetterangebot; sowohl direkt im Betrieb als auch in der Umgebung - Einkaufsmöglichkeiten 3 Merkmale Wohn- und Schlafbereich 3.1 Gepflegter, familienfreundlicher Gesamteindruck des Hauses, der Zimmer und der Freizeitmöglichkeiten 3.2 Angemessene Anzahl von familienfreundlichen Objekten / Zimmern: Bei Zimmern: 2 Schlafzimmer / 2 Zimmer mit Verbindungstür / großes DZ mit Zustellbett Bei Ferienwohnungen / -häusern: Grundfläche min. 10 qm pro Person (Berechnung wie DTV) 3.3 In allen Familienräumlichkeiten gilt Rauchverbot 3.4 Abstellmöglichkeiten für z.b. Kinderwagen, Sportgeräte, etc. im oder am Objekt 3.5 Kindergarderobe im Eingangsbereich 3.6 Möglichkeit zum Abdunkeln der Schlafzimmer 3.7 Folgende Zusatzausstattungen werden auf Wunsch zur Verfügung gestellt: a Baby- bzw. Kinderbetten b Kinderbettwäsche c Nachtbeleuchtung d Babyphone

2 Beherbergung Seite 2 e Kinder- / Hochstuhl f Bruchsicheres Kinderbesteck und -geschirr g Flaschenwärmer h Babybadewanne i Wickelgelegenheit (wenn nicht fest installiert; z.b. Auflage) 3.8 Möglichkeit der Zubereitung von Baby- und Kleinkindernahrung: FeWo: Küche mindestens mit Herd; Wasserkocher; Kühlschrank; Mikrowelle ODER Backofen Gästezimmer: mindestens mit Wasserkocher, weitere Unterstützung z.b. durch Küche möglich 4 Ausstattung Sanitärbereich in der Unterkunft 4.1 Kinder WC oder Toilettenaufsatz und/oder Töpfchen 4.2 Kinderwaschbecken oder rutschfester Hocker 4.3 Handtuchhaken in für Kinder erreichbarer Höhe 4.4 Notfallutensilien (Windeln, Feuchttücher, etc.) auf Nachfrage kostenlos erhältlich 4.5 Waschmaschinennutzung und Trockenmöglichkeit oder alternativ Wäscheservice 5 Sicherheit 5.1 Kindersicherung an Steckdosen in allen Bereichen, die Kindern zugänglich sind (entweder fest installiert oder aktives Angebot der Nachrüstung pro Aufenthalt) 5.2 Sicherheitsmaßnahmen zur Unfallvermeidung (je nach baulicher Situation) 5.3 Rauchmelder (außer Küche / Bad) 5.4 Schnell zugänglicher, regelmäßig gewarteter Feuerlöscher oder Löschdecke 5.5 Jederzeit zugängliche, der DIN-Norm entsprechende Verbandskästen kindgerecht ergänzt, z.b. Coolpack, Kinderpflaster, Wundsalbe; Ort sichtbar markiert 5.6 Zentral vorgehaltenes Verzeichnis für Not- und Apothekendienste (Wochenend-Dienste, Vertretungen, ) zusätzlich zu allgemeinen Notrufnummern 6 Spielbereich Innen 6.1 Zentraler, wetterunabhängiger Spielbereich mit Rauchverbot (nicht zwingend erforderlich bei weniger als 5 Zimmern / Wohnungen) 6.2 Großzügige Auswahl an funktionstüchtigen und vollständigen Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten für verschiedene Altersgruppen, möglichst im zentralen Spielbereich, sonst in den einzelnen Objekten 7 Außenspielbereich (nicht zwingend für Stadt-Hotelerie etc.) 7.1 Verkehrsgesicherte Lage: Spielmöglichkeiten, Erlebnisbereiche, etc. sind vom Straßenverkehr getrennt

3 Beherbergung Seite Kinderspielplatz mit mindestens drei stabilen Spielelementen (z.b. Rutsche, Klettern, Balancieren etc.) bzw. Ausrüstung für Spiele im Freien nach Altersgruppe der Kinder (z.b. Springseile, Federballset, Bälle, Tischtennis, Basketball, Volleyballnetz, Bollerwagen, Go-Karts etc.) 7.3 Sitzmöglichkeiten für Eltern nahe der Spielanlage bzw. direkte Beobachtungsmöglichkeit 7.4 Die Spielplätze / Aufenthaltsbereiche werden regelmäßig überprüft und instandgesetzt. Festgestellte Mängel und Verunreinigungen werden umgehend beseitigt 8 Speiseraum (wenn vorhanden) 8.1 Ausreichend Kinderstühle (Empfehlung 1 Stuhl pro 20 Sitzplätze) sowie Sitzpolster 8.2 Spezielles Kinderbesteck (z.b. abgerundete Kanten) und -geschirr (z.b. rutschfest) 8.3 Kostenlose Aufwärmmöglichkeit für Babynahrung 8.4 Spielecke in der Nähe der Elterntische 8.5 Kinderwagenabstellmöglichkeit in der Nähe 9 Zentrale Sanitäreinrichtungen (wenn vorhanden) 9.1 Kinder-WC oder Toilettenaufsatz 9.2 Kinderwaschbecken oder rutschfester Hocker 9.3 Wickelmöglichkeit, Auflage und Eimer, zugänglich für Frauen und Männer 10 Qualitätssicherung 10.1 Regelmäßige interne Qualitätssicherung (z.b. durch Gästebefragung / Beschwerdemanagement) 10.2 Regelmäßige Teilnahme an themenrelevanten Schulungen (nachweislich 1x pro Jahr, mindestens ein Mitarbeiter) Benennung der wahrgenommenen Schulungen sowie Anzahl der Mitarbeiter, die teilgenommen haben: 10.3 Nachgewiesene regelmäßige Schulung in Erster Hilfe (alle 2 Jahre), ggf. mit thematischem Fokus auf Kinder 10.4 Baby- und Kinderausstattung wie Wickeltisch, Babybadewanne, etc., Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten werden nach jedem Gästewechsel auf ihre Funktionsfähigkeit, Vollständigkeit und Sauberkeit überprüft. Der zu zertifizierende Betrieb muss durch einen Prüfer besichtigt werden. Eine Selbsteinstufung ist nicht möglich. Prüfer sind Personen, die eine Schulung zur Klassifizierung nach DTV / DEHOGA haben und zusätzlich für die Überprüfung kinderfreundlicher Betriebe geschult wurden.

4 Beherbergung Zusatz Seite 4 Erläuterungen Kriterienkatalog: Zertifizierung kinderfreundlicher Beherbergungsbetriebe 1 Information & Buchung 1.1 Bei der Internetseite soll es sich idealerweise um eine hauseigene Homepage handeln; ist die Betriebsdarstellung beispielsweise in ein Regionalportal integriert, so muss zumindest eine den Betrieb klar benennende Adresse vorliegen (z.b. die familienfreundlichen Leistungsmerkmale des Angebots müssen klar in Wort und Bild beschrieben sein (Ausstattung, Ausleihangebot, Preisangaben, Besonderheiten) 1.3 Anzustreben ist eine Bearbeitungszeit von 24 Stunden; 48 Stunden sollte der maximale Zeitraum bis zur Beantwortung sein 1.4 Allergikerinformation insbesondere auf spezielle Anfrage 2 Service 2.1 Dies wäre beispielsweise der Anruf bei dem örtlichen Taxiunternehmen, um Zeit und Ort der Abholung abzustimmen; bei Eigenleistungen sind die Regelungen des Personentransports zu beachten (Personentransportschein, etc.) 2.3 Entgegenkommen soweit im Betriebsablauf realisierbar; alternativ ist dann die Nutzung der Gemeinschaftsbereiche anzubieten (Kriterium 2.4) 2.5 Insbesondere in größeren Anlagen sollten betriebseigene Kinderprogramme angeboten werden. Dies gilt besonders für die Hauptsaison 3 Merkmale Wohn- und Schlafbereich 3.1 Z.B. ansprechende, auf die Zielgruppe abgestimmte Gestaltung durch Farbwahl, Bilder und Fotos, Dekoration, Möblierung, Spielecken; alle Räume und Ausstattungsgegenstände sind sauber und zeigen höchstens geringe Abnutzungsspuren 3.2 Mindestens 1/3 der angebotenen Objekte müssen den Kriterien entsprechen 5 Sicherheit 5.2 Z.B. Schubladen-Sicherung,Treppengitter, Rausfallschutz an Hochbetten, Verschluss von Reinigungsmitteln und Medikamenten, etc. 5.4 Nicht unbedingt in jedem einzelnen Objekt, jedoch zumindest in unmittelbarer Nähe 5.5 Nicht unbedingt in jedem einzelnen Objekt, jedoch zumindest in unmittelbarer Nähe 6 Spielbereich Innen 6.1 Beheizbarkeit sollte gegeben sein, um angenehmes Raumklima zu gewährleisten 7 Außenspielbereich (nicht zwingend für Stadt-Hotelerie etc.) Grundsätzlich sollten alle Beherbergungsbetriebe Außenspielbereiche anbieten, die dann entsprechend geprüft werden. Nur wenn dies z.b. aufgrund einer städtischen Lage nicht möglich ist, entfallen diese Kriterien. 10 Qualitätssicherung 10.1 Insbesondere für größere Anbieter empfiehlt sich eine Teilnahme am Programm ServiceQualität Deutschland. In kleineren Betrieben kann die Vorlage eines Gästebuches ausreichen, wenn die Auswertung und Anwendung der Rückmeldungen beschrieben werden kann. Bietet der Ort / die Region ein übergreifendes Programm zur Qualitätssicherung an, ist eine Beteiligung daran anzustreben Alternativ vorgewiesene Ausbildung zu Notarzt, Rettungshelfer, -sanitäter oder -assistent

5 Beherbergung Zusatz Seite 5 Weitere Empfehlungen Die Zugrundelegung einer Klassifizierung nach offiziell anerkannten Klassifizierung (z. B. DEHOGA, DTV, DLG) für die Überprüfung der Familienfreundlichkeit wird empfohlen. Ausnahmen hierbei können beispielsweise Hotels sein, die zu internationalen Ketten gehören, bei denen die Teilnahme einzelner Hotels an jeweils nationalen Klassifizierungen untersagt ist. Von den betreffenden Betrieben ist in diesem Fall eine Selbsteinstufung nach den Kriterien des DEHOGA vorzunehmen. Eine Überprüfung der Selbsteinstufung wird vorgenommen. Es wird empfohlen, für jede Buchung eine Reiserücktrittsversicherung anzubieten. Eine familienfreundliche Preisgestaltung mit Spezialangebote für Reisende mit Kindern, z.b. Preisnachlass, Zusatzangebot inklusive, o.ä. sollte die Ausrichtung des Angebots unterstreichen Prüfungen von Spielgeräten, insbesondere auf den Spielplätzen, sollten sachgemäß erfolgen. Dazu wird empfohlen: - Tägliche bis wöchentliche Sichtkontrolle je nach Frequentierung. Dokumentation nach Möglichkeit an einem für Gäste einsehbaren Ort aushängen (ähnlich der Unterschriften-Dokumentation in Sanitärbereichen) - Operative Inspektion alle ein bis drei Monate (Prüfung auf Funktion und Stabilität) - Jährliche Jahreshauptinspektion durch einen Sachkundigen Dies sollte entsprechend protokolliert werden, um im Schadensfall schnell entsprechende Nachweise zur Hand zu haben. Familienfreundlichkeit beginnt im eigenen Betrieb. Daher ist es wünschenswert, wenn ausgezeichnete Betriebe bei der Arbeitsplanung auch die privaten Bedürfnisse und Zeitprobleme der Mitarbeitenden berücksichtigen. Bei Arbeitsbesprechungen sollten z. B. Beginn und Ende der Arbeitszeit, Pausenregelung, Urlaubsregelung, Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen thematisiert werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Privat- und Familienleben zu fördern. Im Sinne der Nachhaltigkeit sollten familienfreundliche Betriebe ein Augenmerk auf Umweltschutz legen. Mülltrennung und -vermeidung, Energieeffizienz, Wassersparmaßnahmen als alltäglicher Bestandteil Ihrer Betriebsentscheidung sind daher wünschenswert.