Beziehungssex. Medien und Beratung im 20. Jahrhundert. annika WellMann

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1 Beziehungssex Medien und Beratung im 20. Jahrhundert annika WellMann

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4 Annika Wellmann Beziehungssex Medien und Beratung im 20. Jahrhundert 2012 BÖHLAU VERLAG KÖLN WEIMAR WIEN

5 Publiziert mit Unterstützung des Schweizerischen Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und der Gerda Henkel Stiftung, Düsseldorf Die vorliegende Arbeit wurde von der Philosophischen Fakultät der Universität Zürich im Herbstsemester 2009 auf Antrag von Prof. Dr. Philipp Sarasin und Prof. Dr. Barbara Duden als Dissertation angenommen. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar by Böhlau Verlag GmbH & Cie, Köln Weimar Wien Ursulaplatz 1, D Köln, Alle Rechte vorbehalten. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist unzulässig. Gesamtherstellung: WBD Wissenschaftlicher Bücherdienst, Köln Gedruckt auf chlor- und säurefreiem Papier ISBN

6 Inhalt Einleitung Mediengeschichten: Zeitung, Beratung, Leserschaft Die Boulevardzeitung Blick Rascher Aufstieg, mangelnde Geltung Leserbindung Redaktionsgeschichten Die Idee: Eine Sexratgeberrubrik für den Blick Lancierung und Etablierung der Lieben Marta Der Arbeitsalltag der Ratgeberin Personelle Neubesetzung und Konzeptwechsel Tätigkeiten der pensionierten Marta Emmenegger Die Figur der Ratgeberin Die Intermedialität der Ratgeberin Biographie-Konstruktionen: Die Leben der Lieben Marta Inszenierungen der Berufsfrau: Emotion und Expertise Zur Rezeption der Lieben Marta Leserinnen und Leser Lob und Lamento Ein Medium, dem man Probleme anvertraute Das Rumoren der Redaktion: Wie die Ratgeberrubrik produziert wurde Ratsuche: Von Alterssex bis Zungenkuss Die beratene Ratgeberin Kanäle der Ratgeberkommunikation Persönliche Briefe Begleitbriefe Telefon Radio Persönliche Gespräche Die Ordnung des Archivs Originale und Personen Kopien und Themen Ein Weg durchs Archiv: AIDS Archivfunktionen

7 6 Inhalt 2.5. Vom Brief zur Kolumne Auswahlkriterien Klientenschutz und Leserdienst Mediale Ökonomien Einschlüsse, Ausschlüsse Bewegungen und Fixierungen in der Redaktion Die Kolumne im Blick. Medialität des Diskurses und Figuration des Wissens Die Medialität des Diskurses Die Platzierung der Kolumnen Paratexte Die Struktur der Kolumnen Figuration des Wissens Hybridisierung der Wissensformen Kollektivsymbolik und Polysemie Effekte der Wissensbasierung Auswirkungen der medialen Situierung Die Logik des Rates: Arbeit an sich selbst Der Rat als Option und Machbarkeitsphantasie Formung von Leib und Seele Den (Sexual-)Körper bearbeiten Die Psyche transformieren Autonomie üben Arbeit im Bett Neues ausprobieren Trainieren Mit Hilfe Dritter Vielfältiges Angebot, gezielte Anwendung Die Grenzen der Pharmazeutika Weiterlesen: Sexratgeber und Aufklärungsliteratur Überkommene Autoritäten: Ärzte und Richter Neue Formen: Beratung, Selbsthilfe, Therapie Ratschläge: Medienökonomische Rationalität und Lebenslanges Lernen Das Ziel: Glückliche Beziehung und guter Sex Konstruktionen des Paares Die glückliche Beziehung: Liebe und Partnerschaft Sex: Handlungen und Empfindungen, Orte und Zeiten

8 Inhalt Der gute Sex: Beziehungssex Lob der neuen Normen Die Produktion des Beziehungssex Der Sex im Feld des Sozialen Geschlecht Nationalität Alter Sozioökonomischer Status Behinderung AIDS Produktive Projektionen Lüste im Zeichen des Beziehungssex Bisexualität als Horizonterweiterung SM als Praktik und als Trieb Die Rückkehr des Onanisten Pornos und Paare Beziehungssex als Messlatte Ausblick Anhang (Abbildungen) Quellen Unveröffentlichte Quellen Statistische Erhebungen Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge Monographien Diskographie Sekundärliteratur Register Danksagung

9 Sexualberatung ist heute in den Massenmedien allgegenwärtig. Beratungsformate bringen ihre Leserschaft dazu, über sich selbst und ihren Sex zu schreiben. Sie verbreiten Wissen über Praktiken, Körper und Identitäten. Eine Vorläuferin dieser Formate war die Kolumne Liebe Marta, die in der Schweiz während der 1980er Jahre zur Sexberaterin der Nation avancierte. Annika Wellmann zeigt an diesem Beispiel, wie die Medien und ihre Ratgeberfunktion einerseits und die Diskursivierung des Sexuellen andererseits in einem produktiven Verbund das hervorbrachten, was als unsere Sexualität anerkannt wird. Den Angelpunkt bildete dabei eine Norm, die sich zu jener Zeit durchsetzte: der auf Liebe gründende und partnerschaftlich ausgehandelte Beziehungssex. ISBN w ww.boehlau-verlag.com