Rote Liste Tagfalter Sachsens. Naturschutz und Landschaftspflege. Landesamt für Umwelt und Geologie
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- Irmgard Bayer
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1 Rote Liste Tagfalter Sachsens Naturschutz und Landschaftspflege Landesamt für Umwelt und Geologie
2 Impressum / Kontakt Impressum Naturschutz und Landschaftspflege Rote Liste Tagfalter Sachsens Herausgeber: Sächsisches Landesamt für Umwelt und Geologie Zur Wetterwarte 009 Dresden - Mail: Abteilung4.LfUG@smul.sachsen.de (kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente) Autor: Dipl.- Biol. Rolf Reinhardt Burgstädter Straße 80a Mittweida Redaktionsschluss: Juli 007 Redaktion: Abt. Natur, Landschaft, Boden Druck und Versand: saxoprint GmbH Digital- und Offsetdruckerei nderstraße Dresden Fax: (03 5) (Versand) - Mail: versand@saxoprint.de (kein Zugang für elektronisch signierte sowie für verschlüsselte elektronische Dokumente) Auflagenhöhe: 500 xemplare 3. überarbeitete Auflage Bezugsbedingungen: Diese Veröffentlichung kann von der saxoprint GmbH kostenfrei bezogen werden. Copyright: Diese Veröffentlichung ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen und der fotomechanischen Wiedergabe, sind dem Herausgeber vorbehalten. Inhalt Seite Vorwort inleitung Definition der Kategorien 4 3 Grundlagen der Gefährdungsanalyse 5 4 Kommentierte Artenliste und Rote Liste 8 5 Gefährdungssituation 4 6 Literatur 6 7 Anhang 8 Hinweis: Diese Broschüre wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie (LfUG) herausgegeben. Sie darf weder von Parteien noch von Wahlhelfern zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl darf die Druckschrift nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme des Landesamtes zugunsten einzelner Gruppen verstanden werden kann. Den Parteien ist es gestattet, die Druckschrift zur Unterrichtung ihrer Mitglieder zu verwenden. Fotos Rückseite: ) schen-scheckenfalter (uphydryas maturna) Nektar saugender Falter ) Abbiss-Scheckenfalter (uphydryas aurinia) Nektar saugender Falter 3) schen-scheckenfalter (uphydryas maturna) igelege 4) Abbiss-Scheckenfalter (uphydryas aurinia), igelege und frischgeschlüpfte Räupchen 5) schen-scheckenfalter (uphydryas maturna) Nektar- und iablagehabitat 6) Abbiss-Scheckenfalter (uphydryas aurinia) Nektar- und iablagehabitat Fotos, 3, 5: K. Heyde, Fotos, 4, 6: S. Thoß Foto Titelseite: schen-scheckenfalter (uphydryas maturna) Foto: J. Kipping Gedruckt auf 00 % Recyclingpapier Artikel- Nr.: L V--/6 November 007
3 Vorwort Rote Listen gefährdeter Organismen dokumentieren den Kenntnisstand über die Gefährdung der einzelnen Arten und über den Anteil gefährdeter Arten der betrachteten Sippe. Sie sind damit sowohl ein Instrument der Umweltindikation als auch der Fachplanung des Naturschutzes, z.b. Grundlage für Arten- und Biotopschutzprogramme. Nicht zuletzt dienen sie zur Information der Öffentlichkeit. Rote Listen erleichtern es auch, Landschaften, Landschaftsteile und Biotope anhand der Vorkommen gefährdeter Arten zu bewerten. Bei der instufung der Gefährdung innerhalb der Artengruppen werden feste Bewertungskriterien angelegt, die den Vergleich mit anderen Bundesländern ermöglichen. Rote Listen gefährdeter Tier- und Pflanzenarten Sachsens werden entsprechend dem Bearbeitungsstand in loser Folge und nach einheitlicher Gliederung herausgegeben. Im Zeitabstand von 5 bis 0 Jahren wird durch Veränderungen in der Gefährdungssituation eine Aktualisierung notwendig, wie sie mit der vorliegenden Veröffentlichung erfolgt. Anregungen für die künftige Weiterführung werden von uns gern entgegengenommen. Hartmut Biele Präsident des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie
4 Rote Liste Tagfalter Sachsens inleitung zu beachten, dass das damals betrachtete Schmetterlinge stellen eine Insektengruppe mit besonders hohem naturschutzfachlichem Wert dar, sie sind tief im Bewusstsein der Bevölkerung mit durchweg positiven motionen verankert. Tagschmetterlinge gehören zu den gut bekannten Insektengruppen Deutschlands. Viele Arten sind standorttreu, andere Arten zeigen ein ausgeprägtes Wanderverhalten. Ökologie und ntwicklungsgeschichte der in Deutschland vorkommenden Arten sind im Allgemeinen gut bekannt, wenngleich es sich immer wieder zeigt, dass im konkreten Fall Wissenslücken bestehen. Tagfalter besitzen einen hohen bioindikatorischen Wert und sind als Modellgruppe für ökologische Untersuchungen wie auch naturschutzfachliche Fragestellungen und verschiedenste ökologische Gutachten gut geeignet. Ihre Raupen ernähren sich phytophag, einige in Symbiose mit Ameisen. Die Kenntnis über die Verbreitung der Arten in Sachsen ist recht gut und wurde zu verschiedenen Zeitabschnitten zusammenfassend dargestellt (MÖBIUS 905, RINHARDT 983a, 99, 995, 997, RINHARDT & KAMS 98, RINHARDT & THUST 993, RINHARDT et al. 007). Damit kann die ntwicklung des Artenbestandes und der Artenhäufigkeit recht gut abgeschätzt werden, zumal auch eine Vielzahl regionaler Studien im Verlaufe des 0. Jahrhunderts angefertigt wurden (Literaturzusammenfassungen siehe MÖBIUS 943, RINHARDT 983b, RINHARDT & THUST 993, RINHARDT et al. 007). ine erste Fassung der Roten Liste der Tagfalter Sachsens wurde 99 (RINHARDT & THUST 99) erstellt. Beim Vergleich mit der jetzt vorliegenden ist jedoch Gebiet noch nicht die Flächen der ehemaligen Kreise Weißwasser und Hoyerswerda umfasste. ine zweite Fassung wurde 998 erarbeitet (RINHARDT 998). Trotz dieser vergleichsweise guten Voraussetzungen und der intensiven faunistischen Forschungen in den letzten Jahren besonders durch das von der ntomofaunistischen Gesellschaft e.v. getragene Projekt»NTOMOFAUNA SAXONICA«sind wir auch bei einigen Arten der Tagfalter noch weit von einer guten Kenntnis der Ökologie und objektiven inschätzung des Gefährdungsgrades entfernt. inige Arten sind schwierig bestimmbar und lassen sich nur durch Genitaluntersuchungen und durch genaue Kenntnis des Lebensraumes zuordnen. Auch bei den Tagfaltern sind neue Arten für die Wissenschaft beschrieben worden; so ist die Schwesternart des Leguminosen- Weißlings Leptidea sinapis (LINNAUS, 758) erst 989 als Leptidea reali von RISSINGR beschrieben und aus mehreren deutschen Bundesländern bekannt geworden. Ähnlich schwierige Verhältnisse liegen in der Gattung Melitaea (Scheckenfalter) vor, hier musste sogar eine Art aus der Liste des indigenen Faunenbestandes Sachsens gestrichen werden. Beim Reseda-Weißling hat sich infolge des ökologischen Verhaltens die Bezeichnung Östlicher Reseda- Weißling Pontia edusa (FABRICIUS, 777) durchgesetzt. Zur Tagfalterfauna des Freistaates werden nach tiefgründiger Analyse nunmehr 4 Arten gezählt, von weiteren Arten liegen mehr oder weniger glaubhafte Meldungen über deren Auftreten meist sind es ältere inzelfunde vor. Die Kommentierung dazu erfolgte durch RINHARDT et al. (007).
5 Rote Liste Tagfalter Sachsens In Nomenklatur und Systematik wird grundsätzlich NÄSSIG (995) gefolgt, diese ist jetzt weitgehend eingeführt und bildete die Grundlage für die»tagfalter Deutschlands«(STTL et al. 000, 005), woraus auch die deutschen Bezeichnungen stammen, die dann auch von RINHARDT et al. (007) übernommen wurden. An der Bereitstellung von Daten und Informationen beteiligten sich innerhalb und außerhalb des vom LfUG geförderten Projektes»NTOMOFAUNA SAXONICA«in dankenswerter Weise seit 980 folgende Damen und Herren: Abel, Dirk (Markkleeberg); Bach, Karin (Leipzig); Bauch, Uwe (Leipzig); Bertram, Reinhard (Dresden); Bogunski, Gerd (Reinsdorf); Bolz, Ralf (Sugenheim- Ullstadt); Böttcher, Steffen; Brendler, Uwe (Hainichen); Clemens, Frank (Schmachtenhagen); Däbritz, Andre (Leipzig); Deumer, Heiko (Taucha); Deussen, Michael (Dresden); Dick, Walter (Annaberg- Buchholz); Dietrich, Wolfgang (Annaberg-Buchholz); bert, Klaus (Plauen); igner, Marko (insiedel); inspender, Rolf (Coswig); rdmann, Günther (Leipzig); rnst, Stephan (Klingenthal); Falkenberg, Konrad (Lützschena); Fiedler, Gerhard (Chemnitz); Findeis, Thomas (Plauen); Fischer, Jörg (Leipzig); Fischer, Uwe (Schwarzenberg); Fix, Werner (Seifersdorf); Franke, Rolf (Görlitz); Freeß, Wolfgang (Leipzig), Friebe, Uwe (Zwickau); Göhlert, Thomas ( ); Graul, Mario (Kitscher); Graul, Roland (Großpösna); Grunewald, Marion (Wyhra); Guidetti, Wolfram (Leipzig); Günther, Ingolf (Grüna); Hans, Falko (Taucha); Hanso, Petra (Leipzig); Hartung, Matthias (Lengenfeld); Hausotte, Maik (Leipzig); Heim, Anja (Leipzig); Heinicke, Wolfgang (Gera); Heitz, Rainer (Bautzen); Hering, Jens (Limbach-Oberfrohna); Herkner, Ingo (Görlitz); Heyde, Karl (Leipzig); Hiebert, Thomas (Lauchhammer); Hoefer, Dietmar (Schönheide); Hübl, Jens (Chemnitz); Ihde, Peter (Markneukirchen); Ihl, Andreas (Dresden); Jakobasch, Jens (Gröditz); Jansen, Stefan (Bayreuth); Jessat, Mike (Altenburg); Jeworutzki, Alfred (Borna); Jungmann, gon (Altenburg); Kaiser, Christian (Rötha); Kapischke, Hans-Jürgen (Dresden); Karisch, Timm (Dessau- Mildensee); Keilhack, Rolf (Leipzig); Kellner, Jörg ( ); Kinkler, Helmut (Leverkusen); Kipping, Jens (Taucha); Klaus, Dietmar (Rötha); Klausnitzer, Bernhard (Dresden); Klemm, Rainer (Grumbach/rzg.); Koch, Constanze (Leipzig); Köckeritz, Hans (Kurort Gohrisch); Koop, Detlev (Cunewalde); Krahl, Michael (Görlitz); Krause, früher Träger, Beate (Jena ex Halle); Kretzschmar, Wolfgang ( ); Kühne, Chistfried (Tannenbergsthal); Kull, deltraudt (Leipzig); Kunick, Uwe (Hoyerswerda); Küntzel, Hartmut (Wildenfels); Kupfernagel, Bernd (Leipzig); Kupfernagel, Sandra (Leipzig); Kuschka, Volkmar (Flöha); Lange, Reinhard (Leipzig); Lehmann, Lutz (isenhüttenstadt); Leutsch, Hans (Niederoderwitz); Lindner, Lothar (Beucha); Lippitsch, Konrad (Jauer); Lueg, Holger (Freiberg); Männel, Roland (Leipzig); Marschner, Gerhard ( ); Martin, Hans (Leipzig); Martin, Roland (Freiberg); Martschat, Siegmar (Leipzig); Matzke, Danilo (Leipzig); Melzer, Andreas (Kyhna); Melzer, Heidrun (Leipzig); Mey, Wolfgang (Dresden); Michalczyk, Andre (Leipzig); Miska, Dieter (Leipzig); Müller, Christian (Hohenstein-rnstthal); Müller, Rando (Jena); Nowak, Dagmar (Beucha); Nowak, Georg (Hof); Odrich, berhard (Waldkirchen); Oehme, Horst (Chursbachtal); Oertelt, Karl-Heinz (Geithain); Oertner, Justus ( ); Olias, Marko (Freiberg); Oppel, Uwe (Ft. McMurry, Kanada; ehem. Schwarzenberg); Otto, Gunter (Dessau); Palmer, Maik (Freiberg); Peipe, Andreas (Dresden); Petzold, Werner (Flöha); Pimpl, Friedemann (Zwönitz); Plontke, Rainer 3
6 Rote Liste Tagfalter Sachsens (Magdala); Poller, Ulrich (Treben); Pollrich, Frank ( ); Pollrich, Steffen (rlau); Porstmann, Mario (Chemnitz); Rämisch, Frank (Dresden); Rämisch, Hendrik (Dresden); Rau, Steffen (Coswig); Reinhardt, Klaus (Jena); Renner, Werner (Berlin); Retzlaff, Hans (Lage); Rieger, lisabeth (Steinigtwolmsdorf); Rommel, Rolf-Peter (Ammern); Saemann, Dieter (Chemnitz); Sammorey, Thomas (Unterheinsdorf); Sandner, Karlheinz (Markneukirchen); Sbieschne, Heinz (Bautzen); Schaarschmidt, Michael (Leipzig); Schellhammer, Ludwig ( ); Schiller, Karl-Heinz (Leipzig); Schiller, Ronald (Leipzig); Schmidt, Dieter (Berthelsdorf bei Lunzenau); Schmidt, Friedhold (Taucha); Schnee, Heinz (Markkleeberg); Schönborn, Christoph (Jena); Schönfelder, Jörg (Neuwürschnitz); Schottstädt, Dieter (Freiberg); Schulz, Dietmar (Pasewalk); Sieber, Max (Großschönau); Stöckel, Dieter (Königswartha); Strobl, Peter (Stendal); Stuck, Waltraud (Tschernitz); Teubert, Hendrik (Schkeuditz); Thoss, Steffen (Auerbach/V.); Trampenau, Mario (Großdubrau); Uhlig, Johannes (Grünhainichen); Vierheilig, Martin ( ); Wagler, Dietrich (Leipzig); Wagler, Helga (Leipzig); Wallberg, Uwe (Leipzig); Walter, Sabine (Kurort Hartha); Weidlich, Rainer (Berlin); Weisbach, Klaus (Leipzig); Weisbach, Peter (Berlin); Weise, Günther (Dresden), Weiß, Stefan (Reinsdorf); Weyer, Sven (Freiberg); Wießner, Sven (Chemnitz). Darüber hinaus gebührt weiteren Damen und Herren Dank für vielseitige Unterstützung, namentlich werden diese bei RINHARDT et al. (007) aufgeführt. Definition der Kategorien Die Kategorien werden nach LUDWIG et al. (006) wie folgt definiert. Neu ist die Kategorie» «(»nicht bewertet«). Die Kategorien G, V und D wurden ausgehend von SCHNIT TLR & LUDWIG (996) präzisiert. Gefährdungskategorien 0 Ausgestorben oder verschollen Arten, die im Bezugsraum verschwunden sind oder von denen keine wildlebenden Populationen mehr bekannt sind. Die Populationen sind entweder: - nachweisbar ausgestorben, in aller Regel ausgerottet (die bierigen Standorte bzw. Habitate sind so stark verändert, dass mit einem Wiederfund nicht zu rechnen ist) oder - verschollen, das heißt, aufgrund vergeblicher Nachsuche über einen längeren Zeitraum besteht der begründete Verdacht, dass ihre Populationen erloschen sind. Vom Aussterben bedroht Arten, die so schwerwiegend bedroht sind, dass sie in absehbarer Zeit aussterben, wenn die Gefährdungsursachen fortbestehen. in Überleben im Bezugsraum kann nur durch sofortige Beseitigung der Ursachen oder wirksame Schutz- und Hilfsmaßnahmen für die Restbestände dieser Art gesichert werden. Stark gefährdet Arten, die erheblich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche inwirkungen erheblich bedroht sind. Wird die aktuelle Gefährdung der Art nicht abgewendet, rückt sie voraussichtlich in die Kategorie»Vom Aussterben bedroht«auf. 4
7 Rote Liste Tagfalter Sachsens 3 Gefährdet Arten, die merklich zurückgegangen oder durch laufende bzw. absehbare menschliche inwirkungen bedroht sind. Wird die aktuelle Gefährdung der Art nicht abgewendet, rückt sie voraussichtlich in die Kategorie»Stark gefährdet«auf. G Gefährdung unbekannten Ausmaßes Arten, die gefährdet sind. inzelne Untersuchungen lassen eine Gefährdung erkennen, aber die vorliegenden Informationen reichen für eine exakte Zuordnung zu den Kategorien bis 3 nicht aus. R xtrem selten xtrem seltene bzw. sehr lokal vorkommende Arten, deren Bestände in der Summe weder lang- noch kurzfristig abgenommen haben und die auch nicht aktuell bedroht, aber gegenüber unvorhersehbaren Gefährdungen besonders anfällig sind. Übrige Kategorien V Vorwarnliste Arten, die merklich zurückgegangen sind, aber aktuell noch nicht gefährdet sind. Bei Fortbestehen von bestandsreduzierenden inwirkungen ist in naher Zukunft eine instufung in die Kategorie»Gefährdet«(RL 3) anzunehmen. D Daten unzureichend Die Informationen zu Verbreitung, Biologie und Gefährdung einer Art sind unzureichend, wenn - die Art bier oft übersehen bzw. nicht unterschieden wurde oder - nur sehr wenige oder nicht ausreichend aktuelle Stichproben vorliegen oder - die Art erst in jüngster Zeit taxonomisch untersucht wurde oder - die Art taxonomisch nicht ausreichend geklärt ist oder - mangels Spezialisten eine mögliche Gefährdung der Art nicht beurteilt werden kann. Ungefährdet Arten werden als derzeit nicht gefährdet angesehen, wenn ihre Bestände zugenommen haben, stabil sind oder so wenig zurückgegangen sind, dass sie nicht mindestens in Kategorie V eingestuft werden müssen. Nicht bewertet Für diese Arten wird keine Gefährdungsanalyse durchgeführt. 3 Grundlagen der Gefährdungsanalyse - Die erste Ausgabe der Roten Liste (99) bezog sich noch auf einen anderen Flächenumriss von Sachsen, insbesondere fehlten Gebiete in Nordostsachsen. Diese Liste enthielt aber bereits Angaben zum Bestandstrend. - In der zweiten Ausgabe (998) wurden aufgrund des damaligen Kenntnisstandes 4 indigene Arten für Sachsen angenommen und bewertet. Die Bewertung erfolgte auf Grundlage von etwa Datensätzen. - Für diese vorliegende dritte Fassung werden auch 4 indigene Arten ange- 5
8 Rote Liste Tagfalter Sachsens nommen, und es stehen ca Datensätze für eine Bewertung zur Verfügung. Dabei wird nach einem neuen Bewertungsschema verfahren (KLINKNCHT & LIPLT 007 auf Basis von LUDWIG et al. 006). Für die Gefährdungsanalyse werden die vier Kriterien aktuelle Bestandsituation, langfristiger und kurzfristiger Bestandstrend sowie ggf. absehbare zusätzliche Risikofaktoren berücksichtigt. Zu Kriterienklassen und Symbolen siehe Tab. ). Aktuelle Bestandssituation Die aktuelle Bestandssituation wird aus einer Kombination von Rasterfrequenz (ab 98 belegter MTB) und % Datensätzen (DS) (ab 000) gebildet (RINHARDT 006a). Langfristiger Trend Der Zeitraum der Beurteilung des langfris- tigen Bestandsentwicklungstrends umfasst im Allgemeinen den Zeitraum vor 950. Prinzipiell werden bei der Beurteilung des langfristigen Trends die gleichen Schwellenwerte wie für die Beurteilung des kurzfristigen Trends zugrunde gelegt. Neben dem zahlenmäßigen (bzw. prozentualen) Verhältnis der Datensätze im Zeitabschnitt spielen aber auch verbale Aussagen aus Literaturquellen über Häufigkeit und Verbreitung sowie eine Analyse des untersuchten musealen Sammlungsmaterials eine Rolle. Wird z. B. in der Sachsenfauna von 905 (MÖBIUS 905) die Aussage getroffen, dass eine bestimmte Art»überall«vorkommt und daher keine Fundorte genannt werden, so wird es dahingehend bewertet, dass die genannte Art wenn sie in der Folgezeit nur sporadisch belegt wird eine stark abnehmende langfristige Bestandsentwicklung zeigt. Analog ist es bei einer positiven Bestandsentwicklung zu sehen. Tab. : Übersicht über die Kriterienklassen und ihre Symbole (nach LUDWIG et al. 006) Aktuelle Bestandstrend Risikofaktoren Bestandssituation langfristig kurzfristig 6 ex ausgestorben <<< sehr starker v v v sehr starke Rückgang Abnahme es extrem selten << starker v v starke Rückgang Abnahme - vorhanden ss sehr selten < mäßiger v mäßige Ab- Rückgang nahme oder s selten (<) Rückgang, Ausmaß mh mäßig häufig Ausmaß unbekannt unbekannt h häufig = gleich bleibend = gleich bleibend = nicht sehr häufig > deutliche ^ deutliche feststellbar Zunahme Zunahme? unbekannt? Daten? Daten ungenügend ungenügend
9 Rote Liste Tagfalter Sachsens Tab. : instufung der aktuellen Bestandssituation in einer Kombination der Bewertung der Rasterfrequenz und Vorkommen. Gesamt-n bedeutet die Gesamtzahl der zur Art vorliegenden Datensätze (DS) Aktuelle Anzahl (n) Datensätze Bemerkungen Bestandssituation belegter Raster (DS) (%) (=MTB) ab 98 ab 000 ex ausgestorben 0 es extrem selten - 4 < 5 ss sehr selten s selten Gesamt-n < 00 kann nur als»s«oder weniger eingestuft werden mh mäßig häufig Gesamt-n < 00 kann nicht als»mh«eingestuft werden h häufig Gesamt-n < 500 kann nicht als»h«eingestuft werden sehr häufig > 7 > 35 Gesamt-n < 000 kann nicht als»«eingestuft werden Kurzfristiger Trend Für den kurzfristigen Trend wird der gleiche Parameter (belegte MTB) genutzt, wie für die Bewertung der aktuellen Bestandssituation. Der Zeitraum der Betrachtung der kurzfristigen Trendentwicklung umfasst die letzten 5 bis 5 Jahre (also bis zum Jahr 98). Tab. 3: Darstellung und Bewertung des kurzfristigen Trends Symbol Bestandsentwicklung Bewertung (kurzfristig) v v v v v v sehr starke Abnahme Abnahme > 50 % starke Abnahme Abnahme 5-50 % mäßige Abnahme Abnahme 5-4 % Abnahme Ausmaß unbekannt = gleichbleibend Abnahme max. 5 % ^ deutliche Zunahme deutliche Zunahme? Daten ungenügend Daten ungenügend Die für die Tagfalter relevanten Risikofaktoren sind in Tab. 4 zusammengestellt und erläutert. Sie werden bei der Gefährdungsanalyse einer Art berücksichtigt, wenn absehbar ist, dass es dadurch zukünftig zu einer wachsenden Gefährdung kommen wird. 7
10 Rote Liste Tagfalter Sachsens Risikofaktoren Tab. 4: Risikofaktoren bei den Tagfaltern Kurzangabe rläuterung A Bindung an stärker nge Bindung an stärker gefährdete oder deutlich im abnehmende Arten, Rückgang befindliche Pflanzenarten (z. B. monophage Lebensräume bzw. Phytophage, mono- oder oligolektische Arten), Habitate, Wirtsart Standorte, Biotopkomplexe oder Wirte; Bindung an räumliches Gefüge aus Teillebensräumen im ntwicklungs- / Jahreszyklus; geringe Fähigkeit, sekundär auf nicht gefährdete Habitate oder Standorte auszuweichen. D Direkte inwirkungen Zusätzliche direkte, absehbare menschliche inwirkungen auf Individuen, Populationen oder Lebensräume. F Fragmentierung / Isolation Fragmentierung / Isolation: Austausch zwischen Populationen in Zukunft sehr unwahrscheinlich. Abhängigkeit von Zuwanderung. N Nicht gesicherte Abhängigkeit von andauernden menschlichen Hilfsmaß- Naturschutzmaßnahmen nahmen oder traditionellen Nutzungen; fehlende, ungenügende oder unmögliche Sicherung in Schutzgebieten. V Verringerte genetische Verringerte genetische Vielfalt vermutet durch verschärf- Vielfalt te Reduktion des Habitatspektrums, Verlust von Standorttypen oder Verdrängung auf anthropogene Standorte. W Wiederbesiedlung Wiederbesiedlung aufgrund der Ausbreitungsbiologie der Art und den großen Verlusten des natürlichen Areals in Zukunft sehr erschwert (setzt die Wirksamkeit weiterer Risikofaktoren voraus). 4 Kommentierte Artenliste und Rote Liste Legende der Spaltenüberschriften (ausführliche Legende siehe Seite 8) Gef - Gefährdung S - Status gs - gesetzlicher Schutz Kriterien GefA - Kriterien für Gefährdungsanalyse akt B - aktuelle Bestandssituation lang Trend - langfristiger Bestandstrend kurz Trend - kurzfristiger Bestandstrend RF - Risikofaktoren RF (K) - Risikofaktoren (Kürzel) V - Verantwortlichkeit Sachsens AR - Arealrand rg - regionalisierte Gefährdungseinstufung Ökol. - Ökologie, Biotopbindung Grund Gef. +/- - Grund für Änderung der Gefährdungskategorie Artspez. Komm. - Artspezifische Kommentare 8
11 Gef Wissenschaftlicher Name Anthocharis cardamines (LINNAUS, 758) 3 Apatura ilia ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Apatura iris (LINNAUS, 758) Aphantopus hyperantus (LINNAUS, 758) Aporia crataegi (LINNAUS, 758) Araschnia levana (LINNAUS, 758) 3 Argynnis adippe ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) 3 Argynnis aglaja (LINNAUS, 758) Argynnis laodice (PALLAS, 77) Argynnis niobe (LINNAUS, 758) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. Aurorafalter OW OS OM OG BY WA Kleiner Schillerfalter mh << v BM WL Großer Schillerfalter mh <<< v v WF BM - K Schornsteinfeger OM OG BY Baum-Weißling h < = BT BS BY BM WL Landkärtchenfalter OS OR BY WA Feuriger Perlmutterfalter mh << v v OG OM WL Großer Perlmutterfalter mh << v OT OG OM Östlicher Perlmutterfalter Z W Mittlerer Perlmutterfalter ss <<< v v v 0 BT WK WL 9
12 Gef Wissenschaftlicher Name Argynnis paphia (LINNAUS, 758) Aulocera circe (FABRICIUS, 775) Boloria aquilonaris STICHL, 908 V Boloria dia (LINNAUS, 767) 0 Boloria euphrosyne (LINNAUS, 758) V Boloria selene ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Brenthis daphne ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Brenthis ino (ROTTMBURG, 775) 3 Callophrys rubi (LINNAUS, 758) Carcharodus alceae (SPR, [780]) V Carterocephalus palaemon (PALLAS, 77) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. Kaisermantel h < ^ WL WA BY WK + Z Weißer Waldportier - 3 Hochmoor- Perlmutterfalter ss << v - A, D,N 0 MH - Z 4 mh <? OT OM OG + Z ex BT - Z 5 Braunscheckiger Perlmutterfalter h << v v OG OW MN MH - K Magerrasen-Perlmutterfalter Silberfleck-Perlmutterfalter Brombeer- Perlmutterfalter - 6 Mädesüß- Perlmutterfalter mh > = 3 OS Grüner Zipfelfalter mh << v OH OX Malven- Dickkopffalter s << v v OX + K Gelbwürfeliger Dickkopffalter h << v OW OM BY OG 0
13 0 3 0 Carterocephalus silvicolus (MIGN, 89) Celastrina argiolus (LINNAUS, 758) Chazara briseis (LINNAUS, 764) Coenonympha arcania (LINNAUS, 76) Coenonympha glycerion (BORKHAUSN, 788) Coenonympha hero (LINNAUS, 76) Coenonympha pamphilus (LINNAUS, 758) Coenonympha tullia (O.F. MÜLLR, 764) Colias alfacariensis RIBB, 905 Colias crocea (FOUR- CROY, 785) Colias erate (SPR, 805) Schwarzfleckiger Golddickkopffalter Faulbaum-Bläuling Berghexe Weißbindiges Wiesenvögelchen Rotbraunes Wiesenvögelchen Wald- Wiesenvögelchen Kleines Wiesenvögelchen Großes Wiesenvögelchen Hufeisenklee- Gelbling Wander- Gelbling Östlicher Gelbling Z U ex ss <<< v v v - mh << v ex ss <<< v v v - ss <<? s F, W A, D N W OH BY WL WA OF OT BT OT WL OT OG OW OM WK WL WL OT OM OG BY MH OT OX OM OO - M
14 Gef Wissenschaftlicher Name V Colias hyale (LINNAUS, 758) Colias myrmidone (SPR, 780) Colias palaeno (LINNAUS, 76) R Cupido argiades (PALLAS, 77) G Cupido minimus (FUSSLY, 775) rebia aethiops (SPR, [777]) rebia epiphron (KNOCH, 783) 3 rebia ligea (LINNAUS, 758) rebia medusa ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) V rynnis tages (LINNAUS, 758) uphydryas aurinia (ROTTMBURG, 775) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. Weißklee-Gelbling, Gemeiner Gelbling <<< v v OM OG OO OX OT Regensburger Gelbling - Hochmoor- Gelbling ss <<< v v - A, D! 0 MH WM Kurzschwänziger Bläuling es? 0 OM OW + M Zwerg-Bläuling ss? = OT OM M Graubindiger Mohrenfalter Weißbindiger Mohrenfalter s < v WF - Z Knochs Mohrenfalter Rundaugen- Mohrenfalter s << v 3 OT OM OG Dunkler Dickkopffalter mh < v OT OM OG OF - Z Goldener Scheckenfalter, Abbiss- Scheckenfalter ss << v - N!! 0 OW OT OM MN 5
15 0 3 V uphydryas maturna (LINNAUS, 758) Glaucopsyche alexis (PODA, 76) Gonepteryx rhamni (LINNAUS, 758) Hamearis lucina (LINNAUS, 758) Hesperia comma (LINNAUS, 758) Heteropterus morpheus (PALLAS, 77) Hipparchia alcyone ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Hipparchia semele (LINNAUS, 758) Hipparchia statilinus (HUFNAGL,766) Iphiclides podalirius (LINNAUS, 758) Issoria lathonia (LINNAUS, 758) Lasiommata maera (LINNAUS, 758) Lasiommata megera (LINNAUS, 767) schen- Scheckenfalter Alexis-Bläuling Zitronenfalter Perlbinde Komma-Dickkopffalter Spiegelfleck, Hüpferling Kleiner Waldportier Ockerbindiger Samtfalter isenfarbener Samtfalter Segelfalter Kleiner Perlmutterfalter Braunauge Mauerfuchs es <<< v - ex es <<< v v - mh <<< v v v - mh > = ss << v v s << v v ss << v s <<< = mh << v h << v A F, W A, D!!!! NO SW N 0 3 WA OT BM BF BY WL WM WA BT OT OT OG OM OW OM WM MN OT OT WL OT WK BT OT OT OO OG OG OT OF OM OT OH OG WL WK - K - M - Z
16 Gef Wissenschaftlicher Name D Leptidea reali RISSINGR, 989 V Leptidea sinapis (LINNAUS, 758) Limenitis camilla (LINNAUS, 764) Limenitis populi (LINNAUS, 758) 0 Lopinga achine (SCOPOLI, 763) Lycaena alciphron (ROTTMBURG, 775) 0 Lycaena dispar (HAWORTH, 803) Lycaena helle ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Lycaena hippothoe (LINNAUS, 76) Lycaena phlaeas (LINNAUS, 76) V Lycaena tityrus (PODA, 76) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. ss?? OT OX OM OG WL Reals Schmalflügel-Weißling Schmalflügel-Weißling, Leguminosen- Weißling mh <? OT OX OM OG WL + Z Kleiner isvogel ss? 0 WS WA Großer isvogel mh <<< v N WL BM - M Gelbringfalter ex WL Violetter Feuerfalter s << v v OH OW OG OT Großer Feuerfalter s = ^ OS MN + Z 3 Blauschillernder Feuerfalter ex OW 4 Lilagold- Feuerfalter Kleiner Feuerfalter s << v v 0 OT OG OT OF OM OG OO BY WL Brauner Feuerfalter h << v OM OT OG WL + M 4
17 0 0 Lycaena virgaureae (LINNAUS, 758) Maculinea alcon ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Maculinea arion (LINNAUS, 758) Maculinea nausithous (BRGSTRÄSSR, 779) Maculinea teleius (BRGSTRÄSSR, 779) Maniola jurtina (LINNAUS, 758) Maniola lycaon (ROTTMBURG, 774) Maniola tithonus (LINNAUS, 77) Melanargia galathea (LINNAUS, 758) Melitaea athalia (ROTTMBURG, 775) Melitaea aurelia NICKRL, 850 Melitaea britomartis ASSMANN, 847 Melitaea cinxia (LINNAUS, 758) Dukaten- Feuerfalter Lungenenzian- Ameisenbläuling Thymian- Ameisenbläuling Dunkler Wiesenknopf- Ameisenbläuling Heller Wiesenknopf- Ameisenbläuling Kleines Ochsenauge Rotbraunes Ochsenauge Schachbrettfalter Großes Ochsenauge Wachtelweizen- Scheckenfalter hrenpreis- Scheckenfalter Östlicher Scheckenfalter Wegerich- Scheckenfalter Z mh << v ex ex mh > = ss <<< v v - s << v v s << v mh <<< v v es << v v s << = F,W, D,N N N 3 OM OT OG WF MN OT OM OW OS OM OW OS OT OM OG BY OT WL OT WL OT OF OM OX OT MN WM WK OT OM OT + K - K - K + Z
18 Gef Wissenschaftlicher Name Melitaea diamina (LANG, 789) Melitaea didyma (SPR, 779) 0 V Melitaea neglecta PFAU, 96 Melitaea phoebe ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Minois dryas (SCOPOLI, 763) Neozephyrus quercus (LINNAUS, 758) Nymphalis antiopa (LINNAUS, 758) Nymphalis c-album (LINNAUS, 758) Nymphalis io (LINNAUS, 758) Nymphalis polychloros (LINNAUS, 758) Nymphalis urticae (LINNAUS, 758) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. Baldrian- Scheckenfalter Roter Scheckenfalter Torfwiesen- Scheckenfalter Flockenblumen- Scheckenfalter Z Z - ss <<< v v - A, D,N S 0 OW MN - K Blaukernauge ex OM OW 33 Blauer ichen- Zipfelfalter Trauermantel mh << = WL WA BY BF OH WM WA WL + K C-Falter OS BY BM BS WA WS Tagpfauenauge BY WA OR OS WF Großer Fuchs mh <<<? BS WL WA Kleiner Fuchs OR BY WF 6
19 0 Nymphalis vaualbum ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Nymphalis xanthomelas ([SPR], [78]) Ochlodes sylvanus (SPR, [778]) Papilio machaon LINNAUS, 758 Pararge aegeria (LINNAUS, 758) Parnassius apollo (LINNAUS, 758) Pieris brassicae (LINNAUS, 758) Pieris napi (LINNAUS, 758) Pieris rapae (LINNAUS, 758) Plebeius argus (LINNAUS, 758) Plebeius idas (LINNAUS, 76) Plebeius optilete (KNOCH, 78) Weißes L Östlicher Großer Fuchs Rostfarbiger Dickkopffalter Schwalbenschwanz Waldbrettspiel Apollofalter Großer Kohl-Weißling Hecken-Weißling Kleiner Kohl-Weißling Geißklee- Bläuling Ginster-Bläuling Hochmoor- Bläuling Z Z ex h < v s << v v s << v v ss <<< v v - A, D! W W 3 0 WA OG OM OW BY OM OG OT OR WL WS WA WF BM BY OO OW OM OG BY WL WS WA WF WK OO OR OM OG BY OH OM OG OH MH WM + Z - M - M
20 Gef Wissenschaftlicher Name Polyommatus agestis ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Polyommatus amandus (SCHNIDR,79) 0 Polyommatus bellargus (ROTTMBURG, 775) Polyommatus coridon (PODA, 76) Polyommatus damon ([DNIS & SCHIFFRMÜLLR],775) Polyommatus daphnis ([DNIS & SCHIFFRMÜLLR],775) 0 Polyommatus dorylas ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Polyommatus eumedon (SPR, 780) Polyommatus icarus (ROTTMBURG, 775) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. mh < ^ OT OM + Z Prächtiger Bläuling, Vogelwicken-Bläuling Himmelblauer Bläuling mh > v ex OT OM OG OX OT 38 Silbergrüner Bläuling Streifen-Bläuling U ss <? W N OT OX BT OT + K Zahnflügel-Bläuling U N 4 Kleiner Sonnenröschen-Bläuling Wundklee- Bläuling ex NO 4 Storchschnabel- Bläuling Z N 43 Hauhechel- Bläuling OW OM OG 8
21 V Polyommatus semiargus (ROTTMBURG, 775) Polyommatus thersites (CANTNR,834) Pontia edusa (FABRICIUS, 777) Pyrgus alveus (HÜBNR, [803]) Pyrgus carthami (HÜBNR, 83) Pyrgus malvae (LINNAUS, 758) Pyrgus serratulae (RAMBUR, 840) Pyrgus trebevicensis (WARRN, 96) Satyrium ilicis (SPR, 779) Satyrium pruni (LINNAUS, 758) Satyrium spini ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Satyrium w-album (KNOCH, 78) Rotklee-Bläuling Kleiner sparsette- Bläuling Östlicher Resedaweißling Sonnenröschen- Würfel-Dickkopffalter Steppenheide-Würfel-Dickkopffalter Kleiner Würfel- Dickkopffalter Schwarzbrauner Würfel-Dickkopffalter Warrens Würfel- Dickkopffalter Brauner ichen- Zipfelfalter Pflaumen- Zipfelfalter Kreuzdorn- Zipfelfalter Ulmen- Zipfelfalter Z - s << v v mh > = ss <<<? mh < v v ex ex ss << v v v - s << v v ex mh << v A N N N OM OG OX OR OT OM OT OS OX WL OT OT BT WL BT BS WL BT BY WL WA WS - M - Z - Z ,
22 Gef Wissenschaftlicher Name 0 Scolitantides orion (PALLAS, 77) Scolitantides schiffermuelleri (HMMING, 99) Spialia sertorius (HOFFMANNSGG,804) Thecla betulae (LINNAUS, 758) Thymelicus acteon (ROTTMBURG, 775) Thymelicus lineola (OCHSNHIMR,808) Thymelicus sylvestris (PODA, 76) Vanessa atalanta (LINNAUS, 758) Vanessa cardui (LINNAUS, 758) Vanessa vulcania (GODART, 89) Zerynthia polyxena ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775) Deutscher Name S gs Kriterien GefA RF V AR rg Grund a kt B lang kurz RF (K) T HB Gef. Trend Trend +/- Ökol. Artspez. Komm. Fetthennen- Bläuling Östlicher Quendel-Bläuling Roter Würfel- Dickkopffalter Nierenfleck- Zipfelfalter Mattscheckiger Braun-Dickkopffalter Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter Braunkolbiger Braun- Dickkopffalter Admiral Distelfalter Kanaren-Admiral Z ss << v - es? v v v - ex mh < = s << v v A A, D, F!!! NW W N OF OT OT BT BS BY WL OT OM OM OG BY OM OG BY OS BY WA, WL OT OM OG OO BY - M - Z - M Osterluzeifalter
23 Artspezifische Kommentare zur Artenliste inzelfund 005 bei Freiberg/Sa. (WYR 006); östliche Art, die seit einigen Jahren in Brandenburg sporadisch auftaucht. Letzter Nachweis in Sachsen 003; deutschlandweit zurückgehende Art. Die Art wird für Tharandt als»äußerst selten«angegeben (VON BLOCK 799). Flachlandpopulation existierte in der Oberlausitz bis 999, nunmehr offenbar durch Überstauung des Fundortes ausgestorben (WALTR 007) Letzte Meldung 983, ohne Beleg; deutschlandweit zurückgehende Art. Aus Sachsen wird die Art nur in historischen Schriften (vor 900) einzeln erwähnt. Belege aus dem Raum Leipzig um 900, später dubiose Angaben, vgl. RINHARDT (006b). Von den sächsischen Flugplätzen keine Bestätigung; letzte Meldung Waldbardau/Westsachsen (RINHARDT et al. 007). Die Art hat einen Verbreitungsschwerpunkt um Halle/ST. Letzte Meldung 964; deutschlandweit zurückgehende Art. Östliche/südöstliche Art mit deutlicher Ausbreitungstendenz, tablierung vermutlich unmittelbar bevorstehend bzw. bereits erfolgt; rstfund für Deutschland in Sachsen 995 (ITSCHBRGR & KRAHL 000). Aus Sachsen wird die Art nur in historischen Schriften einzeln erwähnt, z. T. dubiose Angaben. Nach über 30 Jahren Abwesenheit 006 wieder in mehreren xemplaren beiderlei Geschlechts aufgetreten (TRAMPNAU 006, 007). Die Art wurde bier als Faunenbestandteil geführt. ine Analyse ergab, es waren nur inzeltiere, die aus untypischen Habitaten (Moore) gemeldet wurden. Bis zur endgültigen Klärung wird die Art aus dem bewertbaren Artenbestand herausgenommen (vgl. Kommentar bei RINHARDT et al. 007). Aus Sachsen wird die Art nur in historischen Schriften zweimal erwähnt (vor 800). Die ehemals weit verbreitete Art ist bis auf die Vorkommen im»grünen Band«zusammengeschrumpft, die begonnenen Naturschutzmaßnahmen müssen zur rhaltung fortgesetzt bzw. grenzübergreifend ausgeweitet werden. Zur rhaltung der Art in Sachsen ist ein Artenhilfsprogramm dringend geboten. Letzter sächsischer Nachweis im Vogtland (BRT 990). Letzter Nachweis 00; mit dem Aussterben muss gerechnet werden (wenn es nicht bereits geschehen ist). H. comma wird nur noch sicher in der Oberlausitz nachgewiesen; Funde von anderen Plätzen sind genau zu prüfen: Verwechslungsgefahr mit der häufigen O. sylvanus ist sehr groß. Nomenklaturänderung aufgrund taxonomischer Befunde, bier unter Hipparchia hermione (LINNAUS, 764) geführt. Die beiden Leptidea -Arten sind nur bei vorhandenem Material zu trennen, aus den Meldelisten kann das nicht mehr erfolgen. Letzter Nachweis in Sachsen 909; deutschlandweit zurückgehende Art. Nach dem rstfund der Art in der Oberlausitz 993 ist es in Ostsachsen in den Jahren ab 000 zu einer rasanten Ausbreitung und zu einem Populationsanstieg gekommen, so dass die Art nach der Kriterieneinstufung als»ungefährdet«gelten muss. Diese Situation kann sich schnell ändern, diese Art der Populationsentwicklung ist von anderen Arten auch bekannt.
24 Artspezifische Kommentare zur Artenliste Letzter Nachweis in Sachsen 938. Letzter Nachweis in Sachsen 987; die Art besitzt minimale Ansprüche an die Raumgröße und ist daher schwer nachzuweisen. Der bekannt gewordene Fundort im sächsisch-brandenburgischen Grenzgebiet (OL) ist vernichtet. L letzter Nachweis 906 Dübener Heide. Die verwandte Art M. rebeli kommt in Sachsen nicht vor, bierige Angaben beruhen wahrscheinlich auf Verwechslung mit namensgleichen Fundorten. Die Art ist in Sammlungen aus dem Vogtland bis 976 belegt. Diese Art war früher wesentlich seltener als der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Seit wenigen Jahrzehnten ist das nicht mehr der Fall, der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling hat sich weit verbreitet. Ob sich dieser Trend fortsetzt, ist unklar. s ist nicht auszuschließen, dass der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling tendenziell auch wieder zurückgeht. Durch die methodischen Vorgaben (»mäßig häufige Art«mit Vorkommen auf mindestens 64 MTB seit 000) musste hier die instufung als»ungefährdet«erfolgen. Dringend erforderlich sind dennoch spezifische Pflegemaßnahmen v. a. im Zuge der Verbesserung des rhaltungszustandes des FFH-Lebensraumtyps»Flachlandmähwiesen«, damit insgesamt der günstige rhaltungszustand der Art in Sachsen gesichert und eine Stabilisierung der Vorkommen erreicht werden kann. Letzter Nachweis in Sachsen 970. Die Art wurde bier zum bewertbaren Artenbestand Sachsens gezählt, gründliche Sammlungsauswertungen und Quellensuche erbrachten nur in wenigen Fällen bei den Genitaluntersuchungen typische Ausbildungen. In vielen Fällen bestand nur eine grobe Ähnlichkeit. Wir haben uns daher entschlossen (RINHARDT et al. 007), die Art (vorläufig?) aus der Liste der für Sachsen autochthonen Arten herauszunehmen. Möglicherweise verbergen sich auch andere Taxa dahinter. Neben alten Literaturangaben sind mehrere inzelfunde, zuletzt 993 im Vogtland, zu verzeichnen (BÖHNRT & WALTR 996). M. neglecta wurde 96 von PFAU aus Mecklenburg-Vorpommern beschrieben. Tiere aus dem Raum Zwickau wurden von ihm hierzu gestellt. Umfassende Diskussion hierzu siehe KÖHLR & WACHLIN (007). Aus Sachsen wird die Art nur in historischen Schriften einzeln von 3 Fundorten erwähnt, zuletzt 909. Letzte Meldung Großsteinberg 973 (RINHARDT et al. 007). Das Gebiet wurde durch Gesteinsabbau verändert, daher ist die Art mit hoher Sicherheit ausgestorben. Östliche Art, die nur einmal in historischen Schriften für Sachsen genannt wird, aber im angrenzenden Böhmen immer wieder einmal auftaucht. Östliche Art, die sporadisch für mehrere Jahre in Sachsen auftaucht und sich reproduziert und dann für Jahrzehnte verschwindet, zuletzt 955 ( F auch im Frühjahr 007 gefunden). Der oftmals gebrauchte Name Ochlodes venatus (BRMR & GRY, 853) bezeichnet eine andere, in China fliegende Art und ist also nicht synonym zu O. sylvanus. Durch HINZ (007) wird das Auftreten der Art durch mehrjährige Beobachtungen in den Jahren im Gebiet der Landeskrone/OL glaubhaft gemacht. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um gezüchtete Falter, deren Unterartzugehörigkeit noch festzustellen ist.
25 Die Art ist schon immer in Sachsen wenig verbreitet gewesen. Letzte Nachweise um 975/76 (RINHARDT et al. 007). AR für östliche, größere Rasse; Abdrift aus dem böhmischen Becken ist ebenfalls möglich. Letzter Fund, ein inzeltier, in Sachsen 97, bier keine autochthone Population nachweisbar. Das Auftreten dieser äußerst wärmeliebenden (aber unverwechselbaren) Art ist recht rätselhaft. Offenbar vermag sie auf Dauer keine etablierten Populationen zu bilden. ine (aktive/passive) inwanderung/verdriftung aus Böhmen erscheint möglich. Die Funde sind belegt (SCHÖNBORN, 994), zur Populationsbildung ist es offenbar noch nicht gekommen. Letzte Meldung für Sachsen um 97, die Art wurde zwar immer einzeln gefunden, doch so oft, dass sie sich reproduziert haben muss. Sie wird daher entgegen früherer Meinung zur autochthonen Fauna gezählt (RINHARDT et al. 007). In größeren Zeitabständen lokale inzelfunde (Abdrift?). s sind zwei inzelfunde, zuletzt 989, bekannt. Die Art könnte sich allerdings unter der häufigen und sehr ähnlichen P. icarus noch verbergen. Sie wurde aber auch nicht in sicher bezettelten sächsischen Sammlungsmaterial nachgewiesen (HARDTK & NUSS 004). In der faunistischen Literatur ist längst der Name Pontia edusa (FABRICIUS, 777) für eine migrationsfreudige Populationsgruppe eingeführt, deren Vertreter hauptsächlich von der Schweiz und Österreich östlich über den Balkan bis zum Mittelmeer leben. Das Taxon Pontia daplidice (LINNAUS, 758) umfasst (meist sesafte) Populationen, die u. a. im westlichen Südeuropa leben. Die beiden Taxa unterscheiden sich enzymelektrophoretisch (GIGR et al. 988). WAGNR (988) hat vorgeschlagen, die Namen auch in dieser Weise zuzuordnen. Die Arten P. alveus und P. serratulae sind schwer zu trennen. Funde, die nicht von xperten überprüft sind, sind als zweifelhaft anzusehen (s. RINHARDT & THUST 993). Letzter belegter Nachweis für Sachsen 986, fraglicher Fund 003 (ZINNR). 938 belegt; Artstatus unklar. Letzte Meldung vorerst von 003. Letzte Meldung 977. In Sachsen leben die größten Populationen von Deutschland. Die Fundorte sind durch Sukzession in hohem Maße bedroht, daher erfolgte auch die instufung in die hohe Gefährdungsgruppe. Das aktuelle Vorkommensgebiet ist auf Nordostsachsen und Südostbrandenburg beschränkt. Letzte Meldung aus Sachsen stammt von 00, dieser Flugplatz ist inzwischen mit Roteiche aufgeforstet worden. in Suchprogramm bzw. das Rückgängigmachen der noch jungen Aufforstung sind dringend geboten, zumal Sachsen für diese Art nationale Verantwortung trägt; rstellen eines Artenhilfsprogrammes bei Wiederauffinden. Letzter Fund wahrscheinlich 993 (möglicherweise früher). Über die gefundenen, zweifelsfreien xemplare wurde in der Fachliteratur mehrfach berichtet. s gibt keine neuen rkenntnisse. Als fester Faunenbestandteil kann die Art für Sachsen nicht erkannt werden. in Falter wurde Anfang Mai 996 an der Bahnstrecke im Raum Dresden in einem größeren Aristolochia -Bestand gefunden (SCHULZ). Bei M. athalia ist vor allem zu berücksichtigen, dass sie in vielen verschiedenen Habitaten lebt und dadurch einzelne Ökotypen hochgradig gefährdet sind, andere über stabilere Vorkommen verfügen. 3
26 Rote Liste Tagfalter Sachsens 5 Gefährdungssituation Nach der vorliegenden Gefährdungsanalyse müssen gegenwärtig 66 Arten (= 58 %) der 4 indigenen sächsischen Tagfalterarten als gefährdet bzw. ausgestorben gelten. 6 Arten sind bereits»ausgestorben«und weitere 0»vom Aussterben bedroht«(davon 4 Arten seit 000 nicht gemeldet). Nur 36 Arten können den Status»ungefährdet«erhalten. Insbesondere durch Kenntniszuwachs und die veränderte Bewertungsmethode fällt damit der Gefährdungsgrad geringer aus als zur Beurteilung 998 (Tab. 5). Von den 3 erfolgten Umstufungen sind 8 methodenbedingt (6 verschlechtert, verbessert), bei 9 Arten wird Kenntniszuwachs als Umstufungsgrund (5 verschlechtert, 4 verbessert) genannt und bei 5 Arten wird eine tatsächliche Änderung des Gefährdungsgrades (7 verbessert, 8 verschlechtert) erkannt. In die Vorwarnliste wurden 0 Arten aufgenommen (998: 5). Ausgehend von der phytophagen Lebensweise der Raupen der Tagfalter ist das Vorkommen insbesondere an das Vorkommen und die rhaltung der Raupennahrungspflanzen gebunden. Zunehmende Überdüngung von Magerstandorten führt zum Verschwinden der Magerkeitszeiger, insbesondere auch von Leguminosen (Schmetterlingsblütlern). Diese Familie stellt für viele Arten von Bläulingen (Lycaenidae) die Raupennahrungspflanzen. Bläulinge sind besonders drastisch gefährdet und vom Rückgang betroffen. s wird auch diskutiert, dass Veränderungen in den Pflanzeninhaltsstoffen zur Verweigerung der Nahrungsaufnahme durch die Raupen oder zu veränderter Fertiliät bei den später schlüpfenden Faltern führt und damit zum Rückgang der Art. Das Aussterberisiko für die verbleibenden Teilpopulationen erhöht sich, da sowohl genetischer Austausch als auch Wiederbesiedlung verbliebener Habitate eingeschränkt werden. Zerstörungen von Landschaftselementen durch Bebauung, Versiegelung, Zersiedelung der Landschaft, Schädigungen von Uferzonen oder Beseitigung von Feuchtund Moorgebieten und Beeinflussungen der Lebensräume durch Maßnahmen der Land- und Forstwirtschaft sind Ursachen für den Arten- oder Individuenschwund. Im inzelnen können als Ursachen landund forstwirtschaftlicher Intensivierung aufgeführt werden: - insatz von agrochemischen Mitteln (Düngemittel, Insektizide, Herbizide), - Beseitigung bzw. Zerstörung von Trocken-, Mager- und Halbtrockenrasen sowie Feldrainen infolge Intensivierung der Nutzung oder durch Nutzungsaufgabe mit nachfolgender Verbuschung und Bewaldung, - Intensivierungen der Grünlandnutzung, Grünlandumbruch, Standweide und Verschwinden blumenreicher Wiesen, - Melioration und Grundwasserabsenkung und - Änderung der Bewirtschaftung in Waldgebieten durch Aufgabe der Niederund Mittelwaldbewirtschaftung, Neuaufforstungen, Veränderungen in der Forstbaumartenzusammensetzung, Beseitigung der»weichhölzer«, Ausbau und Strukturveränderungen der Forstwege bzw. deren Begleitvegetation. Der Torfabbau in den rzgebirgsmooren hatte in der Vergangenheit zum Rückgang und zum rlöschen von Populationen tyrphophiler und tyrphostener Arten geführt, ein rholen konnte bier nicht festgestellt werden. Die Mehrzahl der Tagfalter (85%) besiedeln Offenlandlebensräume, einschließ- 4
27 Rote Liste Tagfalter Sachsens lich der, die offene, aber strukturierte Landschaften benötigen. Fast zwei Drittel der Ursachen für den Rückgang und das Aussterben der Tagfalter lassen sich auf landund forstwirtschaftliche Maßnahmen sowie den Siedlungs- und Verkehrsbau zurückführen. ine differenzierte Betrachtung ist vor allem im Forstbereich notwendig, denn die Hälfte der Ursachenquote wird auf Aufforstungen an für die Tagfalterfauna günstigen Flächen (waldfreie Talhänge, Frisch-, Feucht- und Nasswiesen,»Ödland«) oder mit ungünstigen Baumarten (z.b. von Nadelhölzern oder Roteiche) zurück geführt. Die stärksten prozentualen Artenverluste sind in den Naturräumen (L7) Ostthüringisches Lösügelland mit 6% der Gesamtzahl und (L8) Mittelsächsisches Lösügelland mit 56 % der Gesamtzahl eingetreten. Auch in anderen Naturräumen ist die Artenzahl kontinuierlich bzw. drastisch gesunken z. B. (L5) Östliche Oberlausitz von 0 auf 65 Arten oder (L) Leipziger Land von ebenfalls 0 Arten auf 60 Arten. Aus gegenwärtiger Sicht ist für folgende Arten ein Monitoringprogramm erforderlich Boloria aquilonaris STICHL, 908; Coenonympha arcania (LINNAUS, 76) (falls die Art noch gefunden wird); Coenonympha tullia (O. F. MÜLLR, 764); Colias palaeno (LINNAUS, 76); uphydryas aurinia (ROTTMBURG, 775); uphydryas maturna (LINNAUS, 758); Hamearis lucina (LINNAUS, 758), (falls die Art noch gefunden wird); Hesperia comma (LINNAUS, 758); Hipparchia alcyone ([DNIS & SCHIFFR- MÜLLR], 775); Hipparchia statilinus (HUFNAGL, 766); Maculinea teleius (BRGSTRÄSSR, 779); Melitaea diamina (LANG, 789); Plebeius optilete (KNOCH, 78); Pyrgus alveus (HÜBNR, [803]); Satyrium ilicis (SPR, 779) (falls die Art noch gefunden wird); Scolitantides schiffermülleri (HMMING, 99) (falls die Art noch gefunden wird); und für folgende Arten die rstellung/ Durchführung von Artenhilfs- bzw. -schutzprogrammen uphydryas maturna (LINNAUS, 758); Plebeius optilete (KNOCH, 78); Satyrium ilicis (SPR, 779); Scolitantides schiffermülleri (HMMING, 99). Neben den 6 Arten, die in den letzten 00 Jahren ausgestorben sind, gibt es auch Neubürger. Die drei Arten Heteropterus morpheus (PALLAS, 77), Lycaena dispar (HAWORTH, 803) und Polyommatus amandus (SCHNIDR, 79) haben im Verlaufe des 0. Jahrhunderts Sachsen erreicht und gehören der Fauna als fester Bestandteil an. Colias erate (SPR, 805) ist offenbar gerade dabei, sich in Sachsen (und Brandenburg) und damit in Deutschland fest zu etablieren. Aus Sachsen sind aber noch keine Überwinterungen mit Nachweis der ersten Generation bekannt. Weitere Arten haben sich in der Fläche ausgebreitet und zu stabilen Faunenelementen etabliert, z. B. Thymelicus acteon (ROTTMBURG, 775), Polyommatus agestis ([DNIS & SCHIFFRMÜLLR], 775) und Brenthis ino (ROTTMBURG, 775). Leptidea reali RISSINGR, 989, Colias alfacariensis RIBB, 905 und bei Anerkennung des Artstatus Pyrgus trebevicensis (WARRN, 96) sind keine Neubürger, sie sind später erst als Arten erkannt worden. Von L. reali gibt es Belege ab 907 (sicher war die Art schon vorher da, ihr genaues Verbreitungsgebiet ist in SN noch unbekannt) und C. alfacariensis ist bereits als Raupe bei OCHSNHIMR (805) (unter C. hyale) aufgeführt. 5
28 Rote Liste Tagfalter Sachsens Tab. 5: Übersicht zur Gefährdungssituation der Tagfalter im Freistaat Sachsen Gefährdungs-Kategorie Rote Liste 007 Rote Liste 998 Arten- Prozent von Arten- Prozent von anzahl Gesamtarten- anzahl Gesamtartenzahl zahl 0 - Ausgestorben oder Verschollen 6 4,0 8 7,0 - Vom Aussterben bedroht 0 7,5 7 4,9 - Stark gefährdet 0 7,5 6 4,0 3 - Gefährdet 9 7,9 9,3 R - xtrem selten 0,9 3,4 insgesamt ausgestorbene 66 57, ,7 oder gefährdete Arten Gesamtartenzahl (autochthon) 4 00,0 4 00,0 6 Literatur BASTIAN, O. & SYRB, R.-U. (005): Naturräume in Sachsen eine Übersicht. In: Landschaftsgliederung in Sachsen. Herausgegeben durch den Landesverein Sächsischer Heimatschutz, Dresden, 70 S. BLOCK, L. H. Freiherr von (799): Verzeichniß der merkwürdigsten Insecten, welche im Plauischen Grunde gefunden werden. In: W. G. BCKR: Der Plauische Grund bei Dresden mit Hinsicht auf Naturgeschichte und schöne Gartenkunst. - Dritter Theil. Frauenholz, Nürnberg: BÖHNRT, W., WALTR, S. & WALTR, J. (996): Das Naturschutzgebiet»Zeidelweide«bei Adorf im Vogtland. - Mitteilungen des Landesverein Sächsischer Heimatschutz 996 (): 8 3. BRT, K. (993): Die Großschmetterlinge des Vogtlandes (Insecta, Lepidoptera). - Neue ntomologische Nachrichten 3: ITSCHBRGR, U. & KRAHL, M. (000): Der rstnachweis (?) von Colias erate (SPR, 805) in Deutschland (Lepidoptera, Pieridae). - Atalanta 3: FISCHR, U., WALTR, S. & RINHARDT, R. (007): Lebensraumbindung Geschützte Biotope FFH-Lebensraumtypen. In: KLAUSNITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 6: RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J., FISCHR, U. & FIDLR, G.: Tagfalter von Sachsen. - ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft : GIGR, H. J., DSCIMON, H. & SCHOLL, A. (988): vidence for speciation wirthin nominal Pontia daplidice (LINNAUS, 758) in southern urope (Lepidoptera; Pieridae). - Nota lepidopterologica : 7-0. HARDTK, H.-J. & NUSS, M. (004): Kommt der Kleine sparsettenbläuling (Polyommatus thersites (CANTNR, 834)) in Sachsen vor? (Lep., Lycaenidae). - ntomologische Nachrichten und Berichte 48: HINZ, B. (007): Parnassius apollo (LINNAUS, 758) Apollofalter. In: KLAUSNITZR, B. & RIN- HARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 6: RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J., FISCHR, U. & FIDLR, G.: Tagfalter von Sachsen. - ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft : KLINKNCHT, U. & LIPLT, S. (007): Methodische Anleitung zur rstellung Roter Listen gefährdeter Pflanzen, Tiere und Pilze in Sachsen. 6
29 Rote Liste Tagfalter Sachsens im Auftrag des Sächsischen Landesamtes für Umwelt und Geologie. KÖHLR, J. & WACHLIN, V. (007): Melitaea neglecta PFAU, 96 Torfwiesen-Scheckenfalter. In: KLAUSNITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 6: RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J., FISCHR, U. & FIDLR, G.: Tagfalter von Sachsen.- ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft : LUDWIG, G., HAUPT, H., GRUTTK, H. & BINOT-HAFK, M. (006): Methodische Anleitung zur rstellung Roter Listen gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze. BfN-Skripten 9. MÖBIUS,. (905): Die Großschmetterlinge des Königreiches Sachsen. - Deutsche ntomologische Zeitschrift Iris 7 (Separatdruck). MÖBIUS,. (943): Das Schrifttum über Sachsens Schmetterlinge von 78 bis Deutsche ntomologische Zeitschrift Iris 57: - 7. NÄSSIG, W. A. (995): Die Tagfalter der Bundesrepublik Deutschland: Vorschlag für ein modernes, phylogenetisch orientiertes Artenverzeichnis (kommentierte Checkliste) (Lepidoptera, Rhopalocera). - ntomologische Nachrichten und Berichte 39: - 8. RINHARDT, R. (983): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera - Rhopalocera et Hesperiidae. Teil II. - ntomologische Nachrichten und Berichte 6: Beiheft Nr.. RINHARDT, R. (983): Bibliographie über Sachsens Schmetterlinge (94-980). Veröffentlichungen des Museums für Naturkunde Karl-Marx-Stadt : RINHARDT, R. (99): Zur Bestandsentwicklung der Tagfalter (Lepidoptera) in Sachsen. - Zoologische Jahrbücher, Abteilung Systematik 9: RINHARDT, R. (995): Die Tagfalter der Bundesrepublik Deutschland - eine Übersicht in den Bundesländern. - ntomologische Nachrichten und Berichte 39: RINHARDT, R. (997): Kommentiertes Verzeichnis der Familien der Tagfalter des Freistaates Sachsen. - Mitteilungen Sächsischer ntomologen 38: 7-4. RINHARDT, R. (998): Rote Liste Tagfalter - Freistaat Sachsen. - Materialien zu Naturschutz und Landschaftspflege. Radebeul 8 S. RINHARDT, R. (006a): Beiträge zur Tagfalterfauna Sachsens - Teil 4 Familie Lycaenidae (Bläulinge), Familie Hesperiidae (Dickkopffalter) sowie eine Bestandsanalyse sächsischer Tagfalterarten. - In: KLAUSNITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) (006): Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 3/4. - Mitteilungen Sächsischer ntomologen, Supplement 6: -00. RINHARDT, R. (006b): Vorkommen und Verbreitung von Carterocephalus silvicolus (MIGN, 89) in Mitteldeutschland (Lepidoptera, Hesperiidae) [LP-Hes]. - Mitteilungen Sächsischer ntomologen 74: 6-8. RINHARDT, R. & KAMS, P. (98): Beiträge zur Insektenfauna der DDR: Lepidoptera - Rhopalocera et Hesperiidae I. - ntomologische Nachrichten und Berichte 6: Beiheft Nr.. RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J., FISCHR, U. & FIDLR, G. (007): Tagfalter von Sachsen. In: KLAUSNITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens Band 6. ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft. RINHARDT, R. & THUST, R. (99): Rote Liste mit Gefährdungsanalyse der Tagfalter Sachsens. In: Rote Liste der Großpilze, Moose, Farnund Blütenpflanzen sowie Wirbeltiere und Tagfalter im Freistaat Sachsen (Stand: Juli 99). - ILN Dresden 99: RINHARDT, R. & THUST, R. (993): Zur ntwicklung der Tagfalterfauna in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der Tagfalterliteratur (Lepidoptera, Diurna). - Neue ntomologische Nachrichten 30: -85. SCHNITTLR, M. & LUDWIG, G. (996): Zur Methodik der rstellung Roter Listen. In: Rote Liste gefährdeter Pflanzen Deutschlands. Schriftenreihe Vegetationskunde 8, Bonn-Bad Godesberg. 744 S. SCHÖNBORN, C. (994): Meleageria daphnis (DNIS & SCHIFFRMÜLLR, 775) in Sachsen gefunden. - ntomologische Nachrichten und Berichte 38: 59. 7
30 Rote Liste Tagfalter Sachsens STTL, J., FLDMANN, R. & RINHARDT, R. (000): Die Tagfalter Deutschlands. - Stuttgart (Ulmer). STTL, J., STINR, R., RINHARDT, R. & FLDMANN, R. (005): Ulmer Naturführer Schmetterlinge Die Tagfalter Deutschlands. - Stuttgart (Ulmer). TRAMPNAU, M. (006): Neufund von Cupido argiades (PALLAS, 77) nach 30 Jahren in der Oberlausitz sowie Zuchtbericht (Lepidoptera, Lycaenidae). - ntomologische Nachrichten und Berichte 50: 88. TRAMPNAU, M.(007): Cupido argiades (PALLAS, 77) Kurzschwänziger Bläuling. In: KLAUS- NITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 6: RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J.,FISCHR, U. & FIDLR, G.: Tagfalter von Sachsen. - ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft : WAGNR, P. S. (988): What are the valid names for the two genetically different taxa currently included within Pontia daplidice (LINNAUS, 758) - (Lepidoptera, Pieridae). - Nota lepidopterologica : WALTR, S. (007): Boloria aquilonaris STICHL, 908 Hochmoor-Perlmutterfalter. In: KLAUS- NITZR, B. & RINHARDT, R. (Hrsg.) Beiträge zur Insektenfauna Sachsens. Band 6: RINHARDT, R., SBISCHN, H., STTL, J.,FISCHR, U. & FIDLR, G.: Tagfalter von Sachsen. - ntomologische Nachrichten und Berichte, Beiheft : WYR, S. (006): Beitrag zur Bestandsentwicklung der Tagfalterfauna von Freiberg und dessen anschließenden Gebieten [LP]. Mitteilungen Sächsischer ntomologen 75: 9-8, 3. 7 Anhang Verzeichnis wichtiger Synonyme Synonym Aglais urticae Aricia agestis Aricia eumedon Clossiana dia Name in der Roten Liste / Checkliste Nymphalis urticae Polyommatus agestis Polyommatus eumedon Boloria dia Ausführliche Legende zur Kommentierten Artenliste und Roten Liste Gef Gefährdung 0 ausgestorben oder verschollen vom Aussterben bedroht stark gefährdet 3 gefährdet G Gefährdung unbekannten Ausmaßes R extrem selten V Vorwarnliste D Daten unzureichend ungefährdet S N Ne Nu Clossiana euphrosyne Clossiana selene Colias australis Cyaniris semiargus umedonia eumedon veres argiades Fabriciana adippe Fabriciana niobe Fixsenia pruni Hyponephele lycaon Inachis io Lysandra bellargus Lysandra coridon Mellicta athalia Mellicta aurelia Mellicta britomartis Mesoacidalia aglaja Polygonia c-album Pontia daplidice Pseudophilotes vicrama Pyronia tithonus Quercusia quercus Vacciniina optilete nicht bewertet Status einheimisch (bodenständig) Neozoon/Neophyt (eingebürgert) etablierte Neobiota nicht etablierte Neobiota Boloria euphrosyne Boloria selene Colias alfacariensis Polyommatus semiargus Polyommatus eumedon Cupido argiades Argynnis adippe Argynnis niobe Satyrium pruni Maniola lycaon Nymphalis io Polyommatus bellargus Polyommatus coridon Melitaea athalia Melitaea aurelia Melitaea britomartis Argynnis aglaja Nymphalis c-album Pontia edusa Scolitantides schiffermuelleri Maniola tithonus Neozephyrus quercus Plebeius optilete 8
31 Rote Liste Tagfalter Sachsens U unbeständig, Vermehrungsgast (nicht in Roter Liste bewertet) Z Singularität, Irrgast (nicht in Roter Liste bewertet)? potenzielles Vorkommen (aus angrenzenden Gebieten bekannt) - kein gesicherter Beleg gs gesetzlicher Schutz besonders geschützt streng geschützt Kriterien GefA Kriterien für Gefährdungsanalyse akt B aktuelle Bestandssituation ex ausgestorben mh mäßig häufig es extrem selten h häufig ss sehr selten sehr häufig s selten? unbekannt lang Trend langfristiger Bestandstrend <<< sehr starker Rückgang << starker Rückgang < mäßiger Rückgang = gleichbleibend > deutliche Zunahme (<) Rückgang, Ausmaß unbekannt? Daten ungenügend kurz Trend kurzfristiger Bestandstrend v v v sehr starke Abnahme v v starke Abnahme v mäßige Abnahme = gleichbleibend ^ deutliche Zunahme ( v ) Abnahme, Ausmaß unbekannt? Daten ungenügend RF Risikofaktoren - vorhanden = nicht vorhanden oder Daten ungenügend RF (K) Risikofaktoren (Kürzel) V Verantwortlichkeit Sachsens!! in besonders hohem Maße verantwortlich! in hohem Maße verantwortlich (!) in besonders hohem Maße für isolierte Vorposten verantwortlich AR Arealrand Angabe der Himmelsrichtung, z.b. O - östliche Arealgrenze, NW - nordwestliche Arealgrenze rg regionalisierte Gefährdungseinstufung Gefährdungskategorien s.o. T Tiefland HB Hügel- und Bergland Ökol. Ökologie, Biotopbindung ingruppierung nach NTOMOFAUNA SAXONICA, modifiziert nach WALTR, FISCHR & RINHARDT (007) OH Heiden OT Trockenrasen, Halbtrockenrasen; Borstgrasrasen, OF Sand-Magerrasen und Dünen Fels- und Gesteinsfluren; aufgelassene Steinbrüche, Trockenmauern, Steinrücken, unbefestigte vegetationsfreie (-arme) Flächen sowie Rohböden OU Höhlen, Bergwerksstollen (für Tagfalter nur als Überwinterungabitat) OW Wechselfeuchtwiesen; Nasswiese, Feuchtgrünland, feuchte Magerrasen OS Staudenfluren (hygrophil) OX Staudenfluren (xerotherm) OR Ruderal- und Schlagfluren OM Frischwiesen und -weiden, xtensiv-grünland (planar-submontan) OG Bergwiesen und -weiden OO Feldflur, artenarmes Intensivgrünland, Stoppelfelder usw. MH Moore (offen) MN Sümpfe, Röhrichte und Rieder BF Gebüsch, Hecken, Feldgehölze (feucht) BM Mesophile Gebüsche, Hecken BT Gebüsch, Hecken, Alleen, Feldgehölze (trocken) BS Streuobstwiesen BY anthropogen beeinflusste Räume: Parks, Friedhöfe, Gärten, Vorstadtsiedlungen u. ä. WL Laub- und Mischwälder, einschließlich -forste WS Schluchtwälder WM Moorwälder WA Auwälder, Sumpf- und Bruchwälder WF Fichtenwald und -forst WK Kiefernwald und -forst Grund Gef. +/- Grund für Änderung der Gefährdungskategorie K Kenntniszuwachs M Methodik der Bewertung, Änderung im Kriteriensystem T Taxonomische Änderungen (Aufspaltung, Zusammenführung oder Neuentdeckung von Taxa) Z tats. Veränd. d. rhaltungszustandes/gefährdungsgrades Zn tats. Veränd. aufgrund von Naturschutzmaßnahmen Richtung der Änderung: + Herabstufung (Verbesserung der Situation) - Hochstufung (Verschlechterung der Situation) Artspez. Komm. Artspezifische Kommentare 9
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