Bayerische Landesausstellung 2014 KAISER LUDWIG DER BAYER. Rittertum

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1 Unterrichtsmaterialien in Themenpaketen Rittertum Folien: Einstiegsfolie Das Tower-Fechtbuch Das zwischen 1270 und 1320 entstandene Fechtbuch verdankt er seinen Ruf nicht nur seinem Status als ältestes bekanntes Exemplar, sondern auch der Klarheit, in der hier die Bewegungsabläufe des Schwertkampfs demonstriert werden. Insgesamt 64 Bildfolgen, bestehend aus jeweils zwei Ansichten, bilden eine Serie von Unterrichtseinheiten. Ein Priester (Sacerdos) fungiert dabei als Ausbilder und zeigt seinem Schüler (Scolaris) Lutger den Einsatz von Schwert und Buckler (Faustschild). Die Handschrift stammt aus einer fränkischen Klosterbibliothek und kam im 16. Jahrhundert über den Würzburger Fechtmeister Johannes Herbart in den Besitz des Fürstenhauses Sachsen-Weimar. Als die im Krieg aus der fürstlichen Bibliothek verschwundene Handschrift 1950 bei Sotheby s wieder auftauchte, erhielten die Royal Armouries den Zuschlag und verwahrten sie zuerst im Londoner Tower-Museum und heute in Leeds. Die Schüler beschreiben die Abbildung, spekulieren über den Zweck des Buches und lesen dann die anfangs verdeckte Legende. Folie: Ritter und Fußtruppen im 14. Jahrhundert Als eine Folge der waffentechnischen Entwicklung begann einst gefürchtete Effektivität der gepanzerten Ritterheere im 14. Jahrhundert zu schwinden. Orientiert am Turnier, hatte man die Panzerung der Ritter dahingehend verstärkt, den massiven Lanzenstoß eines gleichartig bewaffneten Gegners abzufangen. Zeigen lässt sich dies an dem aus zwei Millimeter starkem Blech zusammengenieteten Topfhelm, der zum Angriff über die Beckenhaube gestülpt wurde. Neben den Stangenwaffen (Hellebarden und Spießen) gewannen im 14. Jahrhundert auch bereits bekannte Fernwaffen an Bedeutung. Die Durchschlagskraft des Bogens verstärkte man durch die Entwicklung des Langbogens, den die Engländer in Massenformation einsetzten. Eine ähnliche Effizienzsteigerung erfolgte bei der Armbrust durch einen Eisenbogen und mechanische Spannhilfen. Ebenfalls in das 14. Jahrhundert datieren die ersten Einsätze von anfangs ziemlich primitiven Feuerwaffen. Archäologische Funde von Waffen und Ausrüstungsstücken mittelalterlicher Krieger Aus dem 14. Jahrhundert haben sich nur wenige Waffen und Ausrüstungsstücke erhalten, wobei es sich oftmals um archäologische Funde handelt, wie der Topfhelm aus Treuchtlingen oder das Schwert, das irgendwo in Süddeutschland auf einem Acker gefunden wurde. Nur in den wenigsten Fällen kann man die Funde einem Ereignis zuordnen, wie im Fall der Schlacht bei Mühldorf auf den Wiesen von Erharting (Dolch, Hufeisen, Pfeilspitze, Lanzenspitze, Bolzenspitze einer Armbrust, Steigbügel, Gürtelschnalle, Sporn). Literatur: Ludwig der Bayer. Wir sind Kaiser! Katalog zur Bayerischen Landesausstellung Augsburg: Haus der Bayerischen Geschichte, S , , 333.

2 Abbildungen: Funcken, Liliane und Fred: Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter, München 1979 Ritter und Fußtruppen im 14. Jahrhundert Eisenhut Eisenbrust Streitaxt Topfhelm Beckenhaube Oberkörperschutz aus Leder Dolch

3 Abbildungen: Funcken, Liliane und Fred: Rüstungen und Kriegsgerät im Mittelalter, München 1979 Ritter und Fußtruppen im 14. Jahrhundert Eisenhut Eisenbrust Streitaxt Topfhelm Beckenhaube Oberkörperschutz aus Leder Dolch

4 Archäologische Funde von Waffen und Ausrüstungsstücken mittelalterlicher Krieger Erläutere die Gegenstände und ihren Zweck! Hinweis: Zu sehen sind Dolch, Hufeisen, Schwert, Pfeilspitze, Lanzenspitze, Bolzenspitze einer Armbrust, Steigbügel, Gürtelschnalle, Sporn, Topfhelm. Fotos: Volkskundemuseum Stadt Treuchtlingen, Archäologische Staatssammlung München, Historisches Museum Regensburg

5 Archäologische Funde von Waffen und Ausrüstungsstücken mittelalterlicher Krieger Erläutere die Gegenstände und ihren Zweck! Hinweis: Zu sehen sind Schwert Topfhelm, Pfeilspitze, Bolzenspitze einer Armbrust, Lanzenspitze, Dolch, Gürtelschnalle, Hufeisen, Steigbügel, Sporen

6 Royal Armouries, Leeds Das Tower-Fechtbuch (weil es im Tower-Museum in London zu sehen war) ist das älteste bekannte Fechtbuch. Der Schwertkampf war die wichtigste Disziplin der Ritter. Deshalb standen Fechtmeister in hohem Ansehen und ihre Künste wurden in Büchern festgehalten.