Wie mit YouTube beginnen!

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Katrin Giese
vor 5 Jahren
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1 Wie mit YouTube beginnen! Sehr oft werde ich gefragt, wie ich mit YouTube begonnen habe und wie man sich damit ein gut gehendes Business aufbauen kann. YouTube und das Bloggen sowieso, sind in den letzten Jahren sehr bekannt, akzeptiert und populär geworden. Wurde man vor 5 Jahren mit einem YouTube-Kanal noch eher milde belächelt und mit den Worten: Du musst ja viel Zeit haben, eher weniger ernst genommen, so sieht das HEUTE etwas anders aus. Ich kann Euch natürlich nur von meinem Weg und meinen Erfahrungen berichten. Jedem in der Branche ergeht es anders, jeder hat anders begonnen und somit ergeben sich wohl zahlreiche und unterschiedliche Werdegänge und Stories, die einen ganz anderen Eindruck oder Weg zeigen. Vor mehr als 5 Jahren drehte ich mein allerstes Video. Aber warum eigentlich?! Ganz einfach, ich wollte etwas NEUES wagen und ausprobieren. Zu diesem Zeitpunkt schaute ich regelmäßig UK- YouTuberinnen oder schaute mich um, was es so für Themenwelten auf YouTube gibt. Reportagen, Kurzfilme oder auch andere Foki begeisterten mich sehr schnell. Das klassische TV-Programm, das um Uhr beginnt interessierte mich einfach nicht mehr. Und wer kann schon mit zwei kleinen Kindern unter drei Jahren in Ruhe fernsehen! Schnell begeisterten mich die amerikanischen YouTuberinnen, tolle Frauen, die ihren Alltag teilten, mega Rezepte kreierten oder in Alaska kleine Häuser am See bauten! Ich war von der Kreativität beeindruckt, die es auch YouTube gab (und gibt). Ich suchte nach deutschem Content, der mich ansprach. Schnell wurde mir klar, dass es JEDE Menge gab. Ich aber mit Ü30 definitiv zu einer anderen Zielgruppe gehörte. Mir die Wimpern schwarz tuschen konnte ich schon, Milchreis habe ich auch schon gekocht und wie man mit viel Spass als Teenager in ein Bällebad springt, konnte ich mir auch denken. Wo sind sie also die YouTuberinnen in meinem Alter, die mir nicht aus Kalifornien oder Neuseeland entgegen strahlten. Schnell war klar, dass es sie noch gar nicht so richtig gab. Oder sehr wenige, die auch Content produzierten,

2 der nicht meinen Interessen entsprach. Dann musst Du das eben selber machen, grinste mein Mann schnell. Nach einigen Monaten, dachte ich, warum eigentlich nicht!? Warum nicht mal neue Dinge wagen und sich trauen. Und da war es, mein ersten Video auf YouTube. Oh mein Gott, gar nicht so leicht, gar nicht so einfach und trotzdem irgendwie lustig. Das ich damit mal Geld verdienen würde und um meinen Kanal ein kleines, feines Business entstehen würde, hätte ich nie, nie NIEMALS gedacht. Ich bekomme immer wieder Mails und Nachrichten von Euch, ob ich nicht mal ein paar Tipps für Euch hätte wie man beginnen kann oder sollte. Ich habe Euch ein paar Punkte zusammen getragen. 1. Traue Dich: Der schwerste Punkt ist, sich zu überwinden. Was denken andere, wie reagieren Familie, Freunde oder auch die Zuschauer. Das sollte Dir in erster Linie egal sein. Jeder Anfang ist schwer und nur die wenigsten trauen sich das überhaupt. Und, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen! 2. Der Content: Was will ich überhaupt machen, was für eine Art von Videos möchte ich produzieren? Werde Dir darüber klar, was für eine Art Content Du machen möchtest. Eindeutig zuzuordnende Kanäle wachsen oft schneller und ziehen eine bestimmte Interessengemeinschaft an. Das schafft am Anfang Motivation und etwas Sicherheit. Jedoch muss man sich auch oft erstmal finden und ausprobieren, was läuft gut, was eher nicht. Das ist normal und kann auch mal etwas Dauern. 3. Das erste Equipment: Investiere anfangs nicht in teure und aufwändige Kameras. Leihe Dir vielleicht eine oder nutze erstmal Dein Handy um zu sehen ob das Videos drehen Dir Freude bereitet. Gute Kameras sind teuer und nichts ist schlimmer als eine gute Kamera die daheim in der Ecke liegt. Mittlerweile sind die Handy-Kameras so gut, das sie locker die ersten Monate Dein Begleiter sein können. Auch das Schnittprogramm sollte anfangs

3 eher basic sein. Die meisten Laptops oder Computer bieten bereits ein kostenloses Schnittprogramm an. Ich habe mit imovie begonnen, das war anfangs Herausforderung genug und hat das erste Jahr für mich völlig ausgereicht. 4. Sei Du selbst: Klar, nichts einfacher als das, aber doch so schwer umzusetzen. Vor der Kamera zu sprechen, natürlich zu sein ist wichtig, aber gar nicht so einfach. Ich habe das in den ersten zwei Jahren NICHT hinbekommen. Ich war immer ich, aber trotzdem war das Gefühl da, ok die Kamera läuft. Auch war ich immer ohne Ende aufgeregt. Bis ich das ablegen konnte, hat es etwas gedauert. Trotzdem hat es der Community gefallen. Ich werde nie meine ersten 50 Abos vergessen. Hui, war das aufregend. 5. Motivation: Warum mache ich das eigentlich? Darüber solltest Du dir von vornherein klar werden. YouTube ist keine Kuschelwiese. Ok, manchmal schon und es gibt jede Menge toller und netter Menschen da draussen. Aber es gibt auch die andere Seite. Wer YouTube macht, um innerlich umarmt oder gemocht zu werden, wird schnell feststellen, dass das oftmals schwierig ist und der Wunsch nach Anerkennung nicht erfüllt wird. Willst Du Deine Erfahrungen teilen, oder Menschen zeigen wie Du lebst, was Du kannst oder was Du machst. Geht es darum anderen Menschen zu unterhalten, ihnen was zu geben und Videos zu produzieren, mit ALLEM, was dazu gehört (auch technisch) dann leg los! 6. Die Zeit: Die meisten, die YouTube gerne machen möchten, scheitern an einem Problem und das heißt ZEIT. Oft höre ich: Oh man, das hätte ich nicht gedacht, das das soooooo zeitintensiv ist! Doch, YouTube Videos zu produzieren kostet viel Zeit, ist aufwendig und meist nicht schnell gemacht. Von der Idee bis zum Video vergehen schon mal, je nach Content ein paar Tage, Wochen oder sogar Monate. Es muss geplant, gedreht, gesichtet, geschnitten, vertont, nochmal gesichtet,

4 hochgeladen, kontrolliert und beschriftet werden. Wenn der Zuschauer das Video sieht, ist also bereits viel Arbeit vorangegangen. Sei Dir klar darüber das YouTube viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Ist das kein Problem, dann los! 7. Schnelles Geld?: Viele Menschen glauben, gerade jetzt wo YouTube sehr populär geworden ist, dass sie hier schnell mal den schnellen Euro verdienen können. Das ist bestimmt möglich, aber oft NICHT die Realität. Ich habe 2,5 Jahre gebraucht, bis ich selber einen Betrag verdient habe, den ich Aufwandsentschädigung nenne. Danach kamen die ersten Produktplatzierungen und nach 3 Jahren, war ich an dem Punkt wo mein Kanal sich selber trug. Das heisst der Kanal spielte soviel ein das ich meine Ausgaben die ich für YouTube hatte decken konnte. Von Gehalt oder Geld zum ausgeben konnte hier also NICHT die Rede sein. Auch die Ausgaben wie Kamera, Mikrophon, Schnittprogramm etc. hatte ich an diesem Punkt wieder drin. Nach drei Jahren hatte sich mein Kanal also refinanziert. Das ist nicht schnell und wir reden hier von jahrelang produzierten Content von 5-7 Videos die Woche. Also bei mir war schnelles Geld leider nicht drin, dafür viel Freude, Spass und viel Erfahrung! 8. YouTube als Beruf oder Job?: Ja, es ist möglich mit YouTube Geld zu verdienen und zwar auch weit ab von Abos! Die Strategien und die Wege dorthin sind vielfältig und so unterschiedlich wie die Themenwelten der Produzenten von YouTube Videos selbst. Jeder sollte seinen eigenen Weg gehen und schauen wie er sich auf dem Markt platziert. Eins ist klar, entdeckt wird man selten, auch werden von Seiten der Firmen einen oft NICHT die Türen eingerannt. Ein gutes Marketing, Geschäftssinn und betriebswirtschaftliches Verständnis sind hier gefragt. Es ist wie in jedem anderen Job auch, wer einiges will, muss so einiges leisten, geschenkt bekommt man nichts und der Weg ist oft lang und steinig. In meinem Fall, bin ich sehr glücklich darüber, dass ich

5 mir mittlerweile mein kleines Business aufbauen konnte und als Mutter von DREI Kindern mir meine Berufswelt flexibel und so gestalten kann, wie ich es brauche. Für mich unbezahlbar! 9. Lohnt es sich denn jetzt noch zu beginnen?! Diese Frage ist oft eng verknüpft mit der Frage ob man sich gegen andere Kanäle durchsetzten kann, genug und schnell wachsen kann um daraus ein Business zu machen. Meine Antwort ist JA.. und es kommt darauf an. Mit einem bestimmten Thema und bestimmten Nischen geht das bestimmt. Mit allgemeinen Themen, wo der Markt sehr gesättigt ist (Beauty, Fashion, etc.) finde ich das eher schwierig. Ist aber nicht unmöglich. Es gibt immer kleinere Bereiche, die schon speziell sind und eine sehr bestimmte Zielgruppe ansprechen. Jedoch sollte man sich immer mit seinen Themen identifizieren können, weil es nützt ja nichts wenn DIY-Videos beliebt und gut geklickt sind. Man jedoch keine Einfälle hat und basteln und werkeln auch irgendwie doof findet. Am Ende gilt immer, wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Man wird es NIE wissen, wenn man es nicht probiert. Ob es das einen Wert ist, muss JEDER selber für sich entscheiden. Ich freue mich immer sehr über Euer Interesse an meinem Kanal und hoffe das es den einen oder anderen vielleicht doch motiviert mit YouTube zu beginnen. Solltet ihr noch Fragen oder Anregungen haben, gerne ab damit in die Kommentare! Liebste Grüße vom Lande Martina

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