Jahrgangsstufe 5. Schulinternes Curriculum Evangelische Religionslehre

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1 Schulinternes Curriculum Evangelische Religionslehre Der schulinterne Lehrplan für das Fach Evangelische Religion richtet sich nach dem kompetenzorientierten Kernlehrplan für die Sekundarstufe I, der für den Unterricht klare Ergebniserwartungen formuliert. Die Schülerinnen und Schüler erwerben im evangelischen Religionsunterricht die Kompetenz, wahrzunehmen, zu deuten, zu urteilen, zu gestalten und sich mit anderen zu verständigen. Sie eignen sich ein grundlegendes Repertoire fachlicher Methoden an, das ihnen ermöglicht, in angemessener Weise und zunehmend selbständig mit religiösen Phänomenen umzugehen. (Kernlehrplan, Seite 10) Die Kompetenzen, die im Unterricht in Evangelischer Religionslehre vermittelt werden sollen, können den vier untereinander vernetzten Kompetenzbereichen Sachkompetenz (im folgenden SK) untergliedert in Wahrnehmungskompetenz (Wk) und Deutungskompetenz (Dk) Urteilskompetenz (Uk), Handlungskompetenz (Hk) und Methodenkompetenz (Mk) zugeordnet werden. Eine genauere Erläuterung zu den einzelnen Kompetenzbereichen findet sich im Kernlehrplan. Kompetenzen sind immer an fachliche Inhalte gebunden. Diese sind 6 Inhaltsfeldern (IF) zugeordnet. Im Folgenden sind die Inhaltsfelder für die Jahrgangsstufen 5 bis 9 mit den zugehörigen Kompetenzerwartungen aufgeführt, nach denen sich der Unterricht in Evangelischer Religionslehre am Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasium richten soll. Jahrgangsstufe 5 Inhaltsfeld 1: Entwicklung einer eigenen religiösen Identität Gottesvorstellungen Gottesvorstellungen von anderen und von mir Biblische Grundlagen: Die Geschichte von Abraham, Sara und Hagar Gott hat viele Gesichter Kompetenzen -legen mit eigenen Worten subjektive Gottesvorstellungen dar (Wk) -ordnen unterschiedliche Gottesvorstellungen menschlichen Erfahrungen zu und vergleichen sie mit biblischen Aussagen über Gott (Dk) -lernen den sachgerechten Umgang mit der Bibel und religiöser Sprache (Mk) -vergleichen die unterschiedlichen Gottesbilder (Uk) -entwickeln ein erweitertes Gottesverständnis (Hk)

2 Inhaltsfeld 2: Christlicher Glaube als Lebensorientierung Lebensangebote von Jesus aus Nazareth Jesus und seine Zeit Jesu Wirken die Reich-Gottes-Lehre Jesus als Vorbild im Umgang miteinander Kompetenzen -beschreiben Merkmale Jesu, die seine Zugehörigkeit zum Judentum verdeutlichen (Wk) -benennen Eckpunkte seiner Biografie (Wk) -deuten an ausgewählten Beispielen Jesu Auftreten und Handeln als Auseinandersetzung mit seiner jüdischen Tradition (Dk) -untersuchen Möglichkeiten von Christen, sich am Handeln und Auftreten Jesu zu orientieren (Uk und Hk) Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde Propheten damals und heute Was Propheten tun Der Prophet Amos Gibt es heute noch Propheten? -beschreiben prophetische Rede als Kritik an und Widerspruch gegen gesellschaftliche Unrechtsstrukturen (Wk) -deuten prophetische Rede und prophetisches Handeln als Kritik aus der Perspektive der Gerechtigkeit Gottes (Dk) -lernen den sachgerechten Umgang mit der Bibel und religiöser Sprache (Mk) -vergleichen gegenwärtige Personen und Aktionen mit biblischer Prophetie (Dk und Uk) -stellen die Ergebnisse ihrer Erarbeitungen in geeigneter Form dar (Mk)

3 Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde Verantwortung für die Welt als Gottes Schöpfung Gottes Schöpfung in Gefahr Schöpfungsgeschichten Gottes Schöpfung braucht uns -identifizieren Umweltschäden als Gefährdung von Gottes Schöpfung (Wk) -vergleichen die biblischen Schöpfungsgeschichten und ordnen sie in den Entstehungskontext ein (WK und DK) -leiten ihren eigenen Auftrag zum Erhalt von Gottes Schöpfung ab (Hk) -lernen weitere nicht-biblische Schöpfungsmythen kennen (Wk) -beschreiben ökologisches Engagement als Folge und Ausdruck von Schöpfungsverantwortung (Wk) -erläutern Beispiele der Übernahme von Verantwortung für das Leben und die Umwelt als Konsequenz aus dem Verständnis der Welt als Schöpfung Gottes (Dk) -setzen sich mit Alltagsverhalten auseinander und bewerten es im Kontext von Schöpfungsverantwortung (Uk und Hk)

4 Jahrgangsstufe 6 Inhaltsfeld 4: Kirchen und andere Formen religiöser Gemeinschaft Die beiden großen christlichen Kirchen Gemeinsamkeiten und Unterschiede von evangelischer und katholischer Kirche Martin Luther Biografie Besuch einer katholischen und einer evangelischen Kirche -beschreiben und vergleichen die evangelische und die katholische Kirche hinsichtlich ihrer Gemeinsamkeiten und Unterschiede, ihres Schrift- und Selbstverständnisses sowie ihrer Praxis (Wk und Dk) -benennen Eckpunkte der Biografie Martin Luthers (Wk) -prüfen die Bedeutung Martin Luthers für die Entstehung der evangelischen Kirche (Uk) -ordnen religiöse Ausdrucksformen der jeweiligen Religion zu und beschreiben ihre Funktion für den Glauben (Dk) -verhalten sich an außerschulischen Lernorten und bei anderen unterrichtlichen Arrangements angemessen (Hk) Inhaltsfeld 5: Religionen und Weltanschauungen im Dialog Judentum Christentum - Islam Gottesglauben und Lebensgestaltung Im Vergleich -identifizieren und unterscheiden Formen und Merkmale des Gottesglaubens in Judentum, Christentum und Islam (Wk) -benennen und vergleichen Formen der Lebensgestaltung in Judentum, Christentum und Islam als Konsequenz des Glaubens (Dk) -erklären anhand von Erzählungen aus der Abrahamsgeschichte gemeinsame Wurzeln von Judentum, Christentum und Islam (Dk)

5 -beurteilen die Bedeutung einer religiös bestimmten Lebensführung für Juden, Christen und Muslime (Uk) Inhaltsfeld 6: Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur Ausdrucksformen von christlicher Religion im Lebens- und Jahreslauf Schuljahrsbegleitende Kurzsequenzen -erklären die Herkunft und Bedeutung christlicher Feiertage im Jahreskreis (Dk) -beurteilen christliche Feste und Rituale bezüglich der Relevanz für ihr eigenes Leben und das von anderen (Uk) Jahrgangsstufe 7 Inhaltsfeld 5 in Anknüpfung an Jgst.6: Religionen und Weltanschauungen im Dialog Weltbilder und Lebensregeln in Religionen und Weltanschauungen Hinduismus und Buddhismus fakultativ Naturreligionen -beschreiben zentrale Gemeinsamkeiten und Unterschiede des Selbst- und Weltverständnisses der großen Weltreligionen und ihre Konsequenzen für die Lebensgestaltung (Wk) -erläutern Zusammenhänge zwischen der Frage nach Sinn und Selbstverständnis des Menschen und religiösen bzw. säkularen Weltanschauungen (Dk) -erläutern unterschiedliche Vorstellungen von Welt und Wirklichkeit in Religionen und Weltanschauungen (Dk)

6 -beurteilen die Konsequenzen unterschiedlicher Weltdeutungen und Menschenbilder für die Lebensgestaltung (Uk) -beurteilen die Konsequenzen ethischer Leitlinien und religiöser Vorschriften für die Lebensgestaltung -begegnen anderen religiösen bzw. weltanschaulichen Vorstellungen, Positionen und Handlungen respektvoll und interessiert (Hk) -setzen sich mit Argumenten für und gegen die Zugehörigkeit zu einer religiösen Gemeinschaft im Diskurs mit anderen auseinander (Hk) Inhaltsfeld 1: Entwicklung einer eigenen religiösen Identität Bilder von Männern und Frauen als Identifikationsangebote Leben und Wirken von Hildegard von Bingen, Maria Magdalena, Petrus, Martin Luther King, Fakultativ: gegenwärtig lebende Persönlichkeiten aus Religion, Kultur und Gesellschaft -unterscheiden Bilder von Männern und Frauen in verschiedenen biblischen Texten, historischen Kontexten und in ihrem eigenen und gesellschaftlichen Umfeld (Wk) -ordnen unterschiedliche Bilder von Männern und Frauen unterschiedlichen menschlichen Erfahrungen zu und vergleichen sie hinsichtlich ihrer identitätsstiftenden Bedeutung (Dk) -unterscheiden und bewerten verschiedene Verständnisse vom Menschen (Uk)

7 Jahrgangsstufe 8 Inhaltsfeld 1 und 4: Entwicklung einer eigenen religiösen Identität Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft Reformatorische Grundeinsichten als Grundlagen der Lebensgestaltung Luther - (Calvin Hus) -bennen die bedingungslose Annahme des Menschen durch Gott als Grundlage evangelischen Glaubens und einer entsprechenden Lebensgestaltung (Wk) -arbeiten Ausgangspunkt und Zielrichtungen der Einsichten Luthers als Hintergrund heutigen evangelischen Glaubensverständnisse heraus (Dk) -erläutern die reformatorische Zuordnung von Freiheit und Verantwortung des einzelnen vor Gott als Grundlage heutiger evangelischer Lebensgestaltung (Dk) -prüfen verschiedene Erscheinungsformen von Kirche am Maßstab ihrer biblischen Begründung und des reformatorischen Anspruchs (Uk)

8 Inhaltsfeld 3: Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenwürde Thema: Diakonie -unterscheiden und beschreiben verschiedene Zielgruppen und Formen diakonischen Handelns (Wk) -identifizieren diakonisches handeln als Ausdruck und Gestaltung christliche motivierter Nächstenliebe (Wk) -beschreiben Beispiele für Ungerechtigkeit im Horizont der Einen Welt (Wk) -erläutern den Einsatz für Menschenwürde und Freiheit als Konsequenz der biblischen Rede von der Gottesebenbildlichkeit des Menschen (Dk) -beurteilen gesellschaftliches Engagement ausgewählter Gruppen bzw. Projekte am Maßstab des biblischen Gerechtigkeitsbegriffs (Uk) -setzen sich vor dem Hintergrund des christlichen Einsatzes für die Würde des Menschen mit anderen sozial-ethischen Positionen auseinander und leiten daraus Konsequenzen für das eigene Verhalten ab (Hk)

9 In der Jahrgangsstufe 8 kann das Thema: Sinnsuche und Sucht ergänzt werden. Jahrgangsstufe 9 Inhaltsfeld 4: Kirche und andere Formen religiöser Gemeinschaft Inhaltsfeld 2: Christlicher Glaube als Lebensorientierung Kirche und religiöse Gemeinschaften im Wandel - Sekten Der Hoffnungshorizont von Kreuz und Auferweckung Jesu Christi Die Botschaft Jesu vom Reich Gottes -unterscheiden Kirchen und andere religiöse Gemeinschaften hinsichtlich Gestalt, Funktion und religiöser Praxis vor dem Hintergrund ihres jeweiligen zeitgeschichtlichen Kontextes (Wk) -beschreiben an Beispielen grundlegende Aspekte der Beziehung von Kirche zu Staat und Gesellschaft (Wk) -beurteilen die Praxis religiöser und säkularer Gemeinschaften hinsichtlich ihres Beitrags für gelingendes Leben (Uk) -beschreiben historische Hintergründe der Kreuzigung Jesu (Wk) -unterscheiden historische von bekenntnishafter Rede von der Auferstehung (Wk) -identifizieren Wundererzählungen, Gleichnisse und Passagen der Bergpredigt als

10 Möglichkeiten vom Reich Gottes zu sprechen (Wk) -erläutern die Bedeutung von Wundererzählungen, Gleichnissen und Passagen der Bergpredigt als Orientierungsangebote für Menschen (Wk) -deuten Abschnitte der Passionsgeschichte als Spiegelung menschlicher Grunderfahrungen (Dk) -deuten die Rede von der Auferstehung Jesu als Grundlage christlicher Hoffnung (Dk) -erklären an Beispielen aus der Bergpredigt, wie Jesus an die jüdische Tradition anknüpft und diese weiterentwickelt (Dk) -beurteilen zentrale Aussagen der Osterbotschaft hinsichtlich ihrer Gegenwartsrelevanz (Uk) -erörtern die Realisierbarkeit ethischer Implikationen der Botschaft Jesu vom Reich Gottes (Uk) -setzen sich mit der Frage der Umsetzbarkeit ausgewählter Passagen der Bergpredigt in der Gegenwart auseinander (Uk) -sind in interreligiösen Gesprächen auskunftsfähig bezüglich der Bedeutung von Person und Botschaft Jesu für Christen (Hk) Inhaltsfeld 6: Religiöse Phänomene in Alltag und Kultur Reaktionen der Kirche auf Kultur, Gesellschaft und Staat -beschreiben Formen der wechselseitigen Beeinflussung von Religion und Religionsgemeinschaften auf Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Geschichte und Gegenwart (Wk)

11 -unterscheiden Möglichkeiten legitimer und manipulativer Verwendung religiöser Symbole und Rituale (Dk) -erklären, warum sich Christen gegen Unrecht politisch engagieren und ggf. auch Widerstand leisten (Dk) -beurteilen die wechselseitigen Einflüsse von Religion und Gesellschaft, Kultur, Staat und Wirtschaft (Uk) -erörtern vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus Recht und Pflicht der Christen, totalitären Strukturen in Staat und Gesellschaft Widerstand entgegenzusetzen (Uk)