Ideen in Farbe und Form. Richtlinien für den Datenaustausch Grundlage für beste Druckergebnisse. Stand 2016

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1 Richtlinien für den Datenaustausch Grundlage für beste Druckergebnisse Stand 2016 Gebr. Frank GmbH & Co. KG Ludwig-Jahn-Straße Gera Tel.: (03 65) Fax: (03 65) info@gebr-frank.de Ideen in Farbe und Form

2 In Anlehnung an der Technische Richtlinie für die Erstellung und den Austausch von Druckdaten in der Faltschachtel-Herstellung vom FFI e.v.

3 Sehr geehrte Kunden, für optimale Druckergebnisse ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Ihnen und uns wichtig. Eine besondere Schnittstelle ist dabei die Übergabe der Druckdaten. Unsere Angebote basieren auf der Anlieferung druckfertiger PDF- Dateien, die ohne Korrekturen oder Eingriffe verarbeitet werden. Druckfertige PDF-Dateien definieren wir im Sinne dieser Richtlinie. Selbstverständlich können Sie uns Ihre Daten auch in anderen Formaten zukommen lassen wir bereiten diese dann für den Druck entsprechend auf. Sprechen Sie uns im Zweifel an, um Überraschungen zu vermeiden wir beraten Sie gern! Sollte sich bei der Datenprüfung zeigen, dass Ihre Daten vor dem Druck bearbeitet werden müssen, entscheiden Sie, ob Sie die Bearbeitung selbst ausführen oder wir in Ihrem Auftrag. Die Datenaufbereitung berechnen wir nach Zeitaufwand. Inhalt LAYOUT 1 Stanzkontur 1 2 Text und Grafik 2 3 Farbaufbau 3 4 Bilder 4 ANLIEFERUNG DER DRUCKDATEN / DRUCKUNTERLAGEN 5 Datenformate 5 6 Datenstruktur 6 7 Wege der Datenübermittlung 7 8 Proof 8 DATENHANDLING 9 Archivierung/ Herausgabe der Druckdaten 10 CHECKLISTE 11

4 1 Stanzkontur Für den Aufbau der Druckvorlage darf nur die verbindliche, digitale von uns gelieferte Stanzkontur im Maßstab 1:1 verwendet werden. Diese ist vor Erstellung der Druckdaten anzufordern. Die Stanzkontur muss in der Datei auf einer eigenen Bearbeitungsebene, mit einer eigenen Volltonfarbe Stanze und der Ebenenbezeichnung Stanze angelegt werden. Das Objektattribut muss dabei auf Überdrucken gestellt werden. Die Stanzkontur ist als Vektorgrafik angelegt (vgl. Abbildung 1). Die Bezeichnung der Stanzkontur ist unverändert mitzuführen, um Verwechslungen oder Unklarheiten auszuschließen. Ferner dürfen während des gesamten Prozesses der Druckdatenerstellung keinerlei Änderungen an der Kontur vorgenommen werden. Die Position der Stanzkontur soll innerhalb der Datei festgesetzt werden, um ein versehentliches Verschieben von der Kontur zur Grafik zu vermeiden. Die A-B-H-Maße der Faltschachtel legen alle weiteren Maße der Faltschachtel fest. Stanzkontur- und Druckdaten dürfen keine Hilfslinien und Vermaßungen innerhalb der Kontur enthalten, da diese sonst mitgedruckt werden. Wenn die Verpackung Perforationen, Ritzungen, Prägungen oder Blindenschriften enthalten soll, dann müssen diese ebenfalls in der Stanzkontur berücksichtigt sein. Perforationen und Ritzungen dürfen nicht in den Druckdaten als zu druckende Grafik oder Linien angelegt sein. f1 e1 g1 Faserrichtung g2 Abbildung 1: Maße und Bezeichnungen der Stanzkontur, der Laschen und der Felder A1+ A2 = in der Regel die Hauptseiten der FS B1+ B2 = in der Regel die Nebenseiten der FS C = Kleberand der FS e = Deckel- bzw. Bodenlasche der FS C A1 B1 A2 B2 f = Einstecklaschen der FS g = Staublaschen der FS a / b / h = Maße für die Dimensionen der FS g1 e2 g2 Wichtig für das h-maß ist, dass dieses von der B1 Seite genommen wird, da die A1 Seite und die A2 Seite in der Regelb 0,5 mm länger sind (Materialstärkenausgleich für den Deckel und den Boden). f2 LAYOUT

5 2 Text / Grafik / Bilder Im Folgenden werden die Anforderungen an Text und grafische Elemente sowie den Lack definiert. ABSTAND TEXT / GRAFIK Der Abstand von Text und Grafik zu Schnitt und Rillung beträgt mindestens 2 mm. MINIMALE SCHRIFTGRÖSSE UND LINIENSTÄRKEN Schriftgröße Positiv: 4 pt Positiv mehrfarbig: 8 pt Negativ: 4 pt Negativ mehrfarbig: 8 pt Linienstärke Positiv: 0,08 mm Positiv mehrfarbig: 0,15 Negativ: 0,1 mm Negativ mehrfarbig: 0,2 mm PRÄGEFOLIENDRUCK Minimum Linienstärke Positiv: Minimum Linienstärke Negativ: 0,20 mm 0,30 mm FONTS Grundsätzlich müssen PDF-Daten mit eingebundenen Schriften oder vektorisierten Grafikdaten (Texte in Pfade gewandelt) geliefert werden. Werden sogenannte offene Druckdaten geliefert, müssen entweder sämtliche verwendeten Schriften mit vollständigen Zeichensätzen mitgeliefert werden oder sämtliche Schriften vektorisiert werden. Im Falle von eingebundenen oder separat mitgelieferten Schriften sind die Nutzungs- und Lizenzrechte dieser Schriften zu beachten. Programmeigene Texteffekte (z. B. Unterstreichung, Schattierung, Umrandung etc.) sind oft nicht vektorisierbar und dürfen deshalb nicht verwendet werden. TRANSPARENZEN Alle aktuellen Layoutprogramme können Transparenzen in Druckdaten darstellen. Bei der Weitergabe der Druckdaten an uns sollten Transparenzen nativ erhalten bleiben. Dies ist zum Beispiel durch den Einsatz des PDF-X4 Standards möglich. Werden die Daten von Ihnen flachgerechnet (Ausgabe als PDF-X3, X1a) muss der Farbaufbau, das Beibehalten von Vektorgrafiken und das Vermeiden von Haarlinien bei Bildobjekten von Ihnen geprüft werden. STRICHCODES Strichcodes müssen im Maßstab 1:1 angelegt werden. Die Anforderungen an Strichcodes hinsichtlich Lesbarkeit (Kontrast, Ruhezone) müssen erfüllt sein. Die Codes sollten nur aus einer Druckfarbe aufgebaut sein. Die SC-Normgrößen sollen eingehalten werden. Der Strichcode muss auf Lesbarkeit geprüft sein. In druckfertigen Daten ist der Datenhersteller für die eventuelle Nachbearbeitung des Strichcodes verantwortlich.

6 BLINDENSCHRIFT Die Blindenschrift wird in der Datei auf einer eigenen Ebene Braille angelegt. Sie enthält eine Volltonfarbe mit dem Namen Braille. Die Position und Umfang der Blindenschrift ist in Abhängigkeit mit der Stanzform mit Ihrem Auftragsbearbeiter abzusprechen. Der Datenaustausch und die Spezifikation der Blindenschrift sind in der Technischen Richtlinie Blindenschrift in der Faltschachtel-Herstellung des FFI beschrieben, welche Sie auf unserer Website herunterladen können Diese Richtlinie bildet eine wesentliche Grundlage für die DIN EN BILDAUFLÖSUNG UND BILDFORMATE Halbtonbilder müssen eine effektive Auflösung von 300 dpi in der Endgröße (100%) besitzen. Bilder sind als hochaufgelöste TIFF- oder PSD-Dateien anzulegen. Komprimierte JPEG-Dateien sind nur mit maximaler Qualitätsstufe zu verwenden. Müssen Strichvorlagen eingescannt werden, wird im Maßstab 1:1 eine Auflösung von mindestens 1200 dpi benötigt, um eine entsprechende Kantenglättung zu gewährleisten. BESCHNITT / MARKEN Der Beschnitt (Farbüberfüllung zur Stanzkontur) beträgt mindestens 2 mm. Die Klebelasche ist grundsätzlich von Farbe und Lack freizuhalten, die Farbe und Grafik der angrenzenden Hauptseite der Faltschachtel wird mit 2 mm in die Klebelasche hinein überfüllt. Lackfreie und farbfreie Flächen sowie Matt- und Glanzlacke müssen eindeutig gekennzeichnet werden. LAYOUT

7 SONDERFALL: FALTSCHACHTEL MIT GEKLEBTEM FALTBODEN (Faltbodenschachtel) Einen Sonderfall stellt die Faltbodenschachtel dar. Es muss darauf geachtet werden, dass bestimmte Flächen nach dem Aufrichten der Faltschachtel verdeckt sind. Hier dürfen keine informationsrelevanten Objekte platziert werden (Texte, Symbole). x1 x1 verdeckte Fläche

8 3 Farbaufbau Der Farbaufbau in der Datei darf nur die benötigten Farben beinhalten. Nicht verwendete oder vom Programm automatisch hinzugefügte Farben sind zu löschen (vgl. Abbildung 2). Erlaubte Farbräume / Farbsysteme sind: Pantone, HKS und CMYK nach ISO Andere Farbräume / Farbsysteme sind nur nach vorheriger Absprache erlaubt. Um Prozessstandard Offset (PSO) konform zu arbeiten, sollen die entsprechenden ECI-Profile verwendet werden: für gestrichene Materialien ISOcoated_v2_300_eci.icc für ungestrichen Materialien PSO_Uncoated_ISO12647_eci.icc Die ICC-Profile können Sie im Download-Bereich auf Druckfarben müssen eine korrekte, genormte Farbbezeichnung wiedergeben, zum Beispiel: Pantone oder CMYK. Textfarben sollen vorzugsweise nur in einer Farbe (Sonder- oder Skalenfarben) angelegt sein. Die Auswahl des Farbfächers richtet sich nach der Oberfläche des Bedruckstoffs. Daher dürfen die Bezeichnungen für gestrichene (Pantone C) und ungestrichene Papiere (Pantone U) nicht im selben Dokument verwendet werden. Eine Gesamtflächendeckung der Druckfarben soll 300 % nicht überschreiten. Bei der Anlage der Farben ist auf die korrekte Farbart Volltonfarbe oder Prozessfarbe zu achten. Bei der Integration von Elementen aus verschiedenen Programmen ist darauf zu achten, dass keine Farbe doppelt in der Farbleiste erscheint. Die Anzahl der Druckfarben in der Datei muss mittels Farbseparation durch den Datenersteller kontrolliert werden, um versteckte und nicht benötigte Farbauszüge zu verhindern. RGB-Farben sind nicht zulässig. VEREDELUNG / LACKE / PRÄGUNGEN / BLINDENSCHRIFT Farben für Veredelung, Lacke, Prägungen, Blindenschrift müssen als separate Volltonfarben in einer nicht druckenden Farbe angelegt werden und eine eindeutige Bezeichnung erhalten. (Beispiele folgend) Sonderfarbe Ersatzdefinition Kaltfolie C0 M0 Y0 K40 Braille C50 M0 Y100 K0 UV-Lack C50 M50 Y0 K0 Stanze C0 M100 Y100 K0 Lackfrei C10 M10 Y10 K10 ÜBER-/ UNTERFÜLLUNG (TRAPPING) Ein Über- oder Unterfüllen der Druckdaten ist von Ihrer Seite nicht nötig, wir übernehmen das für Sie kostenfrei. Beispiel für die Anlage von Volltonfarben in Adobe Illustrator FARBAUFBAU

9 4 Dateiformate Für einen reibungslosen, genormten Datenaustausch erzeugen Sie möglichst PDF s nach den Standards X-3, X-4 oder X-1a. Da PDF-X3 und X4 auch RGB-Daten erlauben, ist zwingend darauf zu achten, dass keine RGB-Daten enthalten sind. Bei Programmen zur Verarbeitung und zur Ausgabe von PDF-Dateien (Adobe Reader, Adobe Acrobat) muss die Überdrucken-Vorschau aktiviert sein. OFFENE DATEN Sie können uns auch offene Daten zukommen lassen. Den Mehraufwand durch Kontrolle, bzw. Bearbeitung Ihrer offenen Daten berechnen wir zum jeweils gültigen Stundensatz. Folgende Programme stehen für die Verarbeitung offener Daten zur Verfügung: bis Version Macintosh: PC: Adobe Illustrator CS6 CS6 Adobe Photoshop CS6 CS6 Adobe Indesign CS6 CS6 Microsoft Office QuarkXPress Macromedia Freehand MX Corel Draw 11 Bitte legen Sie bei der Übergabe offener Daten 1:1 Ausdrucke (vorzugsweise farbig) dem Auftrag bei, um unser Ergebnis prüfen zu können. 5 Datenstruktur und Dateinamen Die Druckdaten müssen immer in logischen Ordnerstrukturen angelegt werden. Die Datei-, Bild- und Ordnernamen müssen eindeutig identifizierbar sein. Zur eindeutigen Identifizierung der Dateien sind die Artikel- / Materialnummern im Dateinamen zu verwenden. Dateinamen müssen aus alphanumerischen Zeichen bestehen und dürfen keine Sonderzeichen und Umlaute enthalten. 6 Wege der Datenübermittlung Datenträger Alle gängigen Datenträger stehen zur Verfügung. FTP ftp://ftp.gebr-frank.de Gerne richten wir Ihnen nach Absprache auf unserem FTP-Server einen individuellen Zugang ein. Bis zu einer Dateigröße von 15 MB können Sie uns Ihre Daten an die -Adresse unseres Sachbearbeiters zukommen lassen.

10 7 Prüfunterlagen Andrucke, Digitalproof, Farbvorlagen, Prozess- Standard Offsetdruck Als Freigabeunterlage müssen ein Bildschirmproof (Proof-PDF) oder ein Farbausdruck (1:1) mitgeliefert werden. Alle für den Auftrag benötigten Kontrollmedien müssen den Druckdaten bei der Übergabe beigefügt werden. Im Falle einer Datenfernübertragung werden die analogen Kontrollmedien nachgereicht. Eine Auftragsbearbeitung erfolgt erst bei Vorliegen der vollständigen Unterlagen. 8 Digitalproof Zur Farbabstimmung ist ein mitgelieferter Proof unerlässlich. Digitalproofs sind in der Regel nicht gerastert und geben somit keine Aussage über eine evtl. optische Veränderung feiner Verläufe durch den Druckraster. Hierfür ist ein Andruck nach PSO erforderlich. Bei Sonderfarben ist ein Digitalproof nur das Ergebnis einer in CMYK umgesetzte Simulation des Druck- und Rasterergebnisses ohne Farbverbindlichkeit. Ein Medienkeil plus Prüfprotokoll muss auf dem Digitalproof enthalten sein. Ergänzend können hier für Sonderfarben Farbstreifen aus Farbfächern (PANTONE, HKS o. ä.) mitgeliefert werden. Im CMYK-Bereich muss der Proof nach dem ProzessStandard Offsetdruck hergestellt sein. 9 Archivierung/ Herausgabe der Druckdaten Grundsätzlich archivieren wir Druckdateien zwei Jahre, diese können auf Wunsch angefordert werden. Von uns geänderte Dateien sind Eigentum der Druckerei, solange keine Beauftragung und Berechnung erfolgt ist. PRÜFUNTERLAGEN DIGITALPROOF ARCHIVIERUNG/HERAUSGABE DER DRUCKDATEN

11 CHECKLISTE 1 STANZKONTUR Stanzkontur als Sonderfarbe Stanze angelegt Stanze auf Überdrucken gestellt Skalierung 1:1 2 TEXT UND GRAFIK Fonts einbetten bzw. in Zeichenwege umwandeln bei offenen Daten Schriftfonts mitliefern (Lizenzsituation beachten) Tranzparenzen erhalten oder Flachrechnung überprüfen Seitengröße und Skalierung überprüfen Verknüpfung zu Grafiken überprüfen / Grafiken einbetten randabfallende Elemente überprüfen (Anschnitt) Linienstärken nach Vorgaben überprüfen richtige Auflösung der Bilder bei Strichcodes Normgrößen einhalten bei Faltbodenschachteln sichtbare Elemente überprüfen 3 FARBAUFBAU Farbdefinitionen überprüfen Farbprofile korrekt auswählen Texte sollten nur aus einer Farbe aufgebaut sein max. Farbauftrag 300% nur CMYK-Farbraum und Sonderfarben 4 DATEIFORMATE PDF-X Standard ist zu verwenden Dateien in Überdrucken-Vorschau überprüfen 5 DATENSTRUKTUR Datenaktualität prüfen Vollständigkeit prüfen logische Ordnerstruktur, eindeutige Identifizierbarkeit 6 WEGE DER DATENÜBERMITTLUNG Datenträger korrekt beschriften 7 PRÜFUNTERLAGEN / PROOF Ausdruck (1:1) Farbproof liefern oder von Gebr. Frank erstellen lassen