Herr Professor Näder, Frau Dr. Gotzmann, Herr Dr. Mortsiefer, meine Damen und Herren,

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1 1 Rede für Herrn Oberbürgermeister Jürgen Nimptsch anlässlich des Festaktes zum zehnjährigen Bestehen der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) am , Uhr, Altes Rathaus, Gobelinsaal Herr Professor Näder, Frau Dr. Gotzmann, Herr Dr. Mortsiefer, meine Damen und Herren, ich freue mich, Sie heute ganz herzlich im Alten Rathaus der Stadt Bonn willkommen heißen zu dürfen. Wir feiern den 10. Geburtstag einer Stiftung, die es eigentlich gar nicht geben sollte. Jedenfalls dann, wenn das Wort Fairness im Sport stets mit Leben erfüllt werden würde. Würden Athletinnen und Athleten, Trainerinnen und Trainer nicht mehr zu zweifelhaften und oft sogar die Gesundheit schädigenden Substanzen greifen, um den eigenen Körper zu überlisten und die letzte Zehntelsekunde herauszuholen, das letzte Restchen Kraft künstlich zu strecken, dann wäre die Arbeit der Nationalen Anti-Doping- Agentur (NADA) von Erfolg gekrönt. Ebenso wie die der WADA, der INADO und

2 2 mehrerer heute anwesender nationaler Anti-Doping Agenturen, deren Vertreterinnen und Vertreter ich hier herzlich begrüße. Diese Agenturen, die ja nicht nur auf Verfolgung und Bestrafung, sondern insbesondere auf Aufklärung über die Risiken des Doping setzen, hätten dann ihr Ziel erreicht und sich damit selbst überflüssig gemacht. Davon sind wir aber leider weit entfernt. Wir haben in den letzten Jahren das Ende der Unschuld erlebt. Das wurde mir gerade in dieser Woche klar, als ich unser Goldenes Buch durchblätterte, die Hall of Fame der Städte, so auch von Bonn. Der Sport fand dort erst vor wenigen Jahrzehnten Eingang, als sich 1974 die deutsche Weltmeister- Fußballmannschaft eintrug, übrigens hier in diesem Saal, der damit sicher ein mehr als angemessener Veranstaltungsraum ist, um das zehnjährige Bestehen der NADA zu begehen.

3 3 In den letzten Jahrzehnten ehrten wir Olympioniken und Olympionikinnen, Weltmeisterinnen und Weltmeister. Und wenn ich mir die Liste anschaue, finde ich da mehrere Einträge eines Bonner Radteams. Wer in die Suchmaschinen dessen Teamnamen und den Begriff Doping eingibt, wird einiges zu lesen finden. Und weil immer mehr solche Fälle auch im Nachhinein bekannt werden, kann ich mit ziemlicher Sicherheit eigentlich nur bei zwei Einträgen in unserem Goldenen Buch Doping fast ausschließen: bei den Endkämpfern der Schachweltmeisterschaft 2008 und beim fünfmaligen Goldmedaillengewinner im Kopfrechnen bei der Mind Sports Olympiade, der sich 2009 eintrug. Das Ende der Unschuld. Und damit kommen wir zur Legitimation des heutigen Anlasses. Denn wir feiern den 10. Geburtstag einer Stiftung, die es sich zur

4 4 Aufgabe gemacht hat, die Rückkehr zur Fairness und damit zu einem dopingfreien Sport zu fördern. Und ich bin zum einen froh, dass es Menschen wie Freiherr Manfred von Richthofen gibt, die beherzt die Initiative für Sport ohne Doping ergreifen und zum anderen dafür, dass wir im Rahmen des Berlin/Bonn-Ausgleichs bereits im Jahre 2002 die Möglichkeit hatten, diese Stiftung, die Nationale Anti-Doping Agentur, in einer Weise in Bonn zu etablieren, die sie handlungs- und arbeitsfähig machte. Heute, nach 10 Jahren, kann ich als Bonner Oberbürgermeister eine positive Bilanz ziehen. Denn die NADA in Bonn hat nicht nur Wesentliches dazu beigetragen, den Sport in Deutschland bei der Entwicklung und Etablierung vereinheitlichter Testverfahren zu unterstützen und international in Sportnetzwerken für das Engagement gegen Doping zu werben,

5 5 sondern sie hat auch Aufmerksamkeit für dieses wichtige Thema an der Basis geschaffen, nicht nur im Leistungssport, sondern auch im Breitensport. Gerade in einer Gesellschaft, die zunehmend zur Leistungsgesellschaft wird, ist es umso wichtiger, den Aspekt der Fairness gerade im Sport als Grundprinzip zu zementieren. Wir brauchen einen fairen Sport, wenn wir nicht die Gesundheit und das Leben junger Sportlerinnen und Sportler auf s Spiel setzen wollen. Wir brauchen aber auch einen glaubwürdigen Sport. Nur ein sauberer Wettkampf ist letztlich attraktiv auch für Sponsoren! Ich erinnere mich gut an die Zeiten, als die Tour de France im Fernsehen tagelang übertragen wurde. Die Menschen verbrachten Stunden vor dem Fernseher und waren begeistert von den sportlichen Höchstleistungen auf schwieriger Strecke. Wie viel von dieser Faszination ist in den letzten Jahren durch die Doping Skandale beschädigt worden?

6 6 Nur ein sauberer, dopingfreier Sport vermag die Menschen, und besonders junge Menschen, wirklich zu begeistern und mitzureißen. Nur ein sauberer, dopingfreier Sport ist glaubwürdig. Deshalb brauchen wir Menschen und Institutionen, die darüber wachen. Und deshalb mag ich zwar traurig darüber sein, dass eine Institution wie die NADA gebraucht wird aber ich freue mich darüber, dass es sie gibt. Und dass sie seit 10 Jahren erfolgreich von Bonn aus wirkt. National und zunehmend auch mit internationaler Strahlkraft. Als Oberbürgermeister Bonns möchte ich Danke sagen für die erfolgreiche Arbeit der NADA in den letzten Jahren. Und ich wünsche ihr, dass diese Arbeit sich mit ebensolcher Wirkkraft fortsetzen möge. Gerade vor wenigen Wochen ging wieder ein großer Doping-Skandal durch die Presse. Und wieder ein Radfahrer. Es gibt also noch viel zu tun. Und deshalb ist es so gut, dass es die NADA gibt

7 7 und ich Vorstand, Aufsichtsrat und dem engagierten Team der Geschäftsstelle zu diesem runden Jubiläum gratulieren darf! Happy Birthday, NADA!