Sonderausstellung Zwischen Utopie und Anpassung Das Bauhaus in Oldenburg

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1 Vorankündigung Sonderausstellung Zwischen Utopie und Anpassung Das Bauhaus in Oldenburg 27. April bis 4. August 2019 im Augusteum Das von Walter Gropius im April 1919 gegründete Staatliche Bauhaus Weimar war die einflussreichste Hochschule für Gestaltung im 20. Jahrhundert und ein wirkungsvolles Experimentierfeld für neue Ideen. Sie prägte maßgeblich Architektur, Design und Kunst der Moderne. Im Fokus der Ausstellung stehen die Chronik des Zusammenwirkens des Landesmuseums Oldenburg mit dem Bauhaus während der Zeit der Weimarer Republik sowie das Schaffen von vier Bauhäuslern aus Oldenburg und Ostfriesland. Anhand der exemplarischen Lebensläufe von Hans Martin Fricke, Karl Schwoon, Hermann Gautel und Hin Bredendieck wird die Geschichte des freiheitlichen und innovativen Bauhaus-Gedankens rekonstruiert. Sie erzählt von Utopie, Anpassung, Emigration und Nachwirkung der Bauhaus-Idee bis in unsere Zeit. Hierbei werden die Arbeiten der Bauhaus-Schüler mit den epochemachenden Werken der Bauhaus-Meister in Dialog gesetzt. Highlights sind herausragende Arbeiten von Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, László Moholy- Nagy, Josef Albers, Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Marianne Brandt u.a. Das Landesmuseum Oldenburg gehörte ab Mitte der 1920er Jahre zu den ersten Museen, die sich zu dem Ansatz dieser innovativen Ausbildungsstätte bekannten und Arbeitsproben der neuartigen Produkte ausstellten. Durch den maßgeblichen Einsatz des Gründungsdirektors Walter Müller- Wulckow wirkte es wie ein Botschafter für die Bauhaus-Ideen in Nordwestdeutschland. In enger Zusammenarbeit mit der Oldenburger Vereinigung für junge Kunst gelang so ein Transfer der bahnbrechenden Ideen der Weimarer und Dessauer Gestaltungshochschule in die norddeutsche Provinz. Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog (Michael Imhof Verlag, Petersberg), in dem die Ergebnisse des Forschungsprojekts Das Bauhaus in Oldenburg Avantgarde in der Provinz vorgestellt werden.

2 Zwischen Utopie und Anpassung Das Bauhaus in Oldenburg 27. April bis 4. August 2019 im Augusteum Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg Elisabethstr Oldenburg Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag Uhr Geschlossen: Tag der Arbeit ( ), Pfingstsonntag ( ) Geöffnet: Christi Himmelfahrt ( ), Pfingstmontag ( ) Eintritt: 9 / ermäßigt 6 Kuratoren der Ausstellung Gloria Köpnick, Prof. Dr. Rainer Stamm Anzahl der Exponate Rund 350 Exponate (Objekte aus dem Bestand des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg und Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen); darunter Highlights von Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, László Moholy-Nagy, Josef Albers, Ludwig Mies van der Rohe, Marcel Breuer, Marianne Brandt u.a. Begleitprogramm Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Begleitprogramm mit Führungen, Workshops, Kinderkursen und einem Schulprogramm statt. Das Projekt ist zentraler Beitrag des Landes Niedersachsen zum 100-jährigen Jubiläum der Gründung des Bauhauses und wurde gefördert durch:

3 Pressefotos Alle Pressefotos finden Sie zum Download auf unserer Homepage im Pressebereich. Die honorarfreie Reproduktion ist nur im Rahmen der aktuellen Berichterstattung zur Ausstellung bei Nennung der vollständigen Creditline erlaubt. Bei einer anderweitigen Nutzung bitten wir Sie, selbständig die Fragen des Urheberund Nutzungsrechts zu klären. Mit freundlicher Bitte um Zusendung eines Belegexemplars an die Pressestelle. Cover Ausstellungskatalog Zwischen Utopie und Anpassung Das Bauhaus in Oldenburg Unbekannter Fotograf (Erich Krause?), Vier Bauhäusler (Hermann Gautel, Robert Lenz, Hin Bredendieck und Lony Neumann?), um 1929, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Nachlass Hermann Gautel Mies van der Rohe (Entwurf) und Lilly Reich (Geflecht), Stuhl MR 10, 1929, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg Oskar Schlemmer, Profil nach links in Streifen, 1925, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg Wassily Kandinsky, Kühle Streifen, 1930, Kunsthalle Bielefeld Ansprechpartnerinnen: Gloria Köpnick Kuratorin Telefon + 49 (0) g.koepnick@landesmuseen ol.de Dr. Katrin Hippel Wissenschaftliche Assistenz Telefon + 49 (0) k.hippel@landesmuseen-ol.de

4 Hans Martin Fricke * 1906 in Oldenburg 1994 in Oldenburg : Studium am Bauhaus Weimar und Dessau; Vorkurs bei Johannes Itten und Gertrud Grunow; Besuch der Tischlerei- Werkstatt; Abschluss mit Gesellenprüfung 1925/26: Unterricht im Fach Architektur an der Ingenieurakademie Oldenburg : Tätigkeit als angestellter Architekt in Oldenburg und Bremen 1932: Eintritt in die NSDAP; Niederlassung als selbstständiger Architekt in Oldenburg ab 1935: Landesleiter Weser-Ems der Reichskammer der Bildenden Künste ab 1941: qua Amt kommissarischer Leiter des Oldenburger Kunstvereins nach dem Zweiten Weltkrieg in Oldenburg erfolgreicher Architekt des Wiederaufbaus : Vorsitzender der Bezirksgruppe Oldenburg- Ostfriesland des Bundes Deutscher Architekten Erich Consemüller, Portrait Hans Martin Fricke, 1924, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, Nachlass Hans Martin Fricke Hans Martin Fricke, Bürohaus Ludwig Freytag, , Altburgstraße 17, Oldenburg, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

5 Hermann Gautel * 1905 in Oldenburg 1945 bei Königsberg (verschollen) : Ausbildung in der väterlichen Polsterei in Oldenburg spätestens : Ausbildung am Oldenburger Werkhaus in der Abteilung Raumkunst und Bau ; von Walter Müller- Wulckow an das Bauhaus empfohlen : Studium am Bauhaus Dessau; nach Vorkurs bei Josef Albers Kurse bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer; 1929/30: angestellter Mitarbeiter der Metallwerkstatt, Zusammenarbeit mit Hin Bredendieck und Marianne Brandt : Angestellter einer Möbelfirma in Waldshut; im Anschluss selbstständige Tätigkeit in Süddeutschland 1933: Rückkehr nach Oldenburg; Gründung des Einrichtungsgeschäfts für die wohnung, Burgstraße : Beteiligung mit Möbelentwürfen an Ausstellung des Oldenburger Kunstvereins im Augusteum 1937: in erneuter Zusammenarbeit mit Hin Bredendieck Einrichtung eines Ausstellungsraums zur Luftschifffahrt im Oldenburger Schloss seit 1945 im Krieg verschollen Bauhaus-Ausweis Hermann Gautel, Dessau 1924, Familienarchiv Hermann Gautel, Einrichtungsgeschäft für die wohnung, Burgstraße 4, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

6 Karl Schwoon * 1908 in Oldenburg 1976 Wildeshausen 1926/27: Volontär im Malersaal des Oldenburger Landestheaters; Ausbildung als Maler am Oldenburger Werkhaus; von Walter Müller-Wulckow an das Bauhaus empfohlen : Studium am Bauhaus Dessau; Vorkurs bei Josef Albers, weiterer Unterricht bei Paul Klee, Wassily Kandinsky und Oskar Schlemmer; Besuch der Druckerei- Werkstatt; Hospitant in der Abteilung für Wandmalerei; Abschluss mit Diplom 1931: Rückkehr nach Oldenburg; Mitarbeit bei der avantgardistischen Vereinigung für junge Kunst ab 1933: in Berlin Angestellter in Verlagshaus und freischaffender Künstler : Kriegsdienst; Tätigkeit als Kriegberichterstatter; 1943 Zerstörung eines Großteils seines künstlerischen Werks durch Bombenangriff; Gefangenschaft 1945: Rückkehr nach Oldenburg; Geschäftsführer des Oldenburger Kunstvereins Ende 1947: Gründung der avantgardistischen galerie schwoon in der Brüderstraße 31 (später Theaterwall 40); progressive Impulse in die Region : Bildredakteur der Zeitschrift Hörzu! in Hamburg ab 1969: freischaffender Künstler in Wildeshausen Portrait Karl Schwoon, um 1930, Familienarchiv Karl Schwoon, In Memoriam Bauhaus Dessau I, um 1972, Gouache und Acryl, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg

7 Hin Bredendieck * 1904 in Aurich, Ostfriesland 1995 Roswell, Georgia : Tischlerlehre in Aurich; Mitarbeit in Möbelfabrik in Leer 1924/25: Besuch der Kunstgewerbeschulen in Hamburg und Stuttgart : Studium am Bauhaus Dessau; nach Vorkurs bei Josef Albers Mitarbeit in der Metallwerkstatt, mit Marianne Brandt und Hermann Gautel Lampenentwürfe für Korting & Mathiessen in Leipzig (Kandem); Abschluss mit Diplom 1930/31: Mitarbeit in den Berliner Reklameateliers von László Moholy-Nagy und Herbert Bayer 1932/33: Zusammenarbeit mit Sigfried Giedion für die Leuchtenfabrik B.A.G. Turgi; Entwurf Beleuchtung des Corso Theaters, Zürich : Rückkehr nach Oldenburg; Möbelentwürfe mit Hermann Gautel 1937: Emigration in die USA; dort einflussreicher Vermittler der Bauhausideen; Lehrtätigkeit am New Bauhaus Chicago 1945/46: Lehrauftrag am Institute of Design, Chicago : führt mit Nathan Lerner die Firma Lerner-Bredendieck-Design 1952: Gründer Studiengang Industriedesign am Georgia Institute of Technology, Atlanta Unbekannter Fotograf, Portrait Hin Bredendieck, 1928, Sammlung Freese Marianne Brandt und Hin Bredendieck, Nachttischleuchte, Kandem Nr. 702, 1928/29, Sammlung Zweck & Form