Reiseleiterin Christel Buchbinder berichtet

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1 Sauerländischer Gebirgsverein Abteilung Dortmund-Aplerbeck Medienwart Michael Penzel Reiseleiterin Christel Buchbinder berichtet Am Montag den 13. Mai 2013 starteten wir mit 24 Personen leider mit einer 2-stündigen Verspätung, da an unserem Bus bei der Anreise eine kleine Reparatur vorgenommen werden musste. Aber ohne Probleme ging es dann ca. 650 km in Richtung Osten. Unser Ziel war Görlitz die östlichste Stadt Deutschlands unserem Standquartier. Görltiz: Der Dicke Görltiz: Rathausuhr Görlitz: Blick über die Altstadt Unser Hotel lag schön zentral in der Altstadt direkt am Frauen- oder Dickenturm einem der vielen Wahrzeichen und Baudenkmäler von Görlitz. Görlitz bezeichnet sich selbst, sowie auch der Deutsche-Denkmalschutz, als Die schönste Stadt Deutschlands und wir konnten uns am nächsten Morgen bei einer Stadtführung davon überzeugen. Zu bestaunen sind unter Denkmalschutz stehende Häuser, die im Verlauf der Jahrhunderte kaum beschädigt und auch im letzten Krieg nicht zerstört wurden. Seit Ende des 2. Weltkrieges teilt die Neiße als Grenzfluss zu Polen die Stadt in einen deutschen und eine polnischen Teil, der Zgorzelec heißt. Kirche Peter u. Paul mit Nikolaiturm Das Heilige Grab, ein Nachbau des Grabes in Jerusalem 1

2 Eine Brücke führt hinüber und ohne jede Grenzkontrolle kann man heute problemlos hinüber laufen. Nach der Führung haben wir noch in der Pfarrkirche St. Peter und Paul mit der berühmten Sonnenorgel ein Orgelkonzert anhören können. Der Nachmittag stand für jeden zur freien Verfügung und man konnte sich alles noch genauer anschauen. Einige unserer Gruppe unternahmen einen Gang hinüber nach Polen. Ich unternahm mit einer Gruppe eine Besichtigung des Heiligen Grabes das etwas außerhalb der Altstadt liegt. Es ist eine originalgetreue Nachbildung des Heiligen Grabes von Jerusalem. Es war sehr interessant und im Anschluss machten wir eine Wanderung durch den sogen. Ölberggarten mit einem sehr schönen Blick bei schönstem Sonnenschein über die Altstadt. Senftenberger See Hoyerswerda: Sorbenbrunnen am Marktplatz Am nächsten Tag stand eine Schiffsfahrt auf dem Senftenberger See auf dem Programm und wieder lachte die Sonne vom wolkenlosen Himmel. Das Seengebiet ist durch den Braunkohleabbau entstanden. Tiefblaues Wasser mit schönen Uferzonen, an denen teilweise noch neue Hotels und Gästehäuser entstehen begeisterte uns bei dieser Fahrt. Am Nachmittag fuhren wir nach Hoyerswerda. Am Marktplatz mit dem bekannten Sorbenbrunnen machten wir unser Gruppenfoto und weiter ging es durch die Stadt über die Langestraße in der schöne alte Handwerkerhäuser zu bestaunen waren. Eine Kaffeepause wurde am Marktplatz noch gemacht und es ging wieder zurück nach Görlitz. Kloster Marienthal Nach dem Abendessen und nach Einbruch der Dunkelheit unternahmen wir einen Gang durch die Altstadt in der die schönen alten historischen Gebäude wunderschön erleuchtet und angestrahlt waren. Am nächsten Morgen ging es mit dem Bus zunächst zum Kloster St. Marienthal. Das Kloster besteht seit 1234 und es liegt unmittelbar an der Neiße und gilt als ältestes Zisterzienserinnen-Kloster in Deutschland. Hier erzählte uns eine Führerin die vielseitige Geschichte des Klosters seines 750-jährigen Bestehens. 2

3 Nachdem seit 1989 zahlreiche Mittel und Anstrengungen in die Renovierung des Klosters gesteckt worden waren, richtete ein Neiße-Hochwasser im August 2010 verheerende Schäden an, die auf mehrere Millionen geschätzt werden. Daher war es für nur möglich das besondere Kleinod des Klosters die prächtige Michaelskapelle mit herrlichen Gemälden und Malereien auf Bildern zu sehen, da die Renovierungsarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Nach der Besichtigung ging es zur Mittagspause nach Zittau der Stadt am Dreiländereck. Zittau liegt im äußersten Südosten Sachsens und der Oberlausitz. Durch die günstige Lage an der Kreuzung wichtiger Fernhandelsstraßen waren gute Voraussetzungen für die städtische Entwicklung gegeben. Wir konnten bei einem Gang durch die Altstadt noch erkennen, dass die Stadt früher als starkes Mitglied des Oberlausitzer Sechsstädtebundes sogar den Beinamen Die Reiche hatte. Das herrliche Rathaus wurde nach Plänen von Friedrich Schinkel erbaut und auch das prächtige Salzhaus am Marktplatz konnten wir bewundern Es wurde ab den 15. Jh. errichtet und heute befinden sich hier kleine Lokalitäten und Geschäfte darin. Zittau: das Salzhaus Nach der Mittagspause ging es mit der Zittauer Schmalspurbahn unter Dampf ins Zittauer Gebirge nach Oybin. Die Bahn fährt auf dieser Strecke seit Weiter brachte uns der Gebirgsexpress hinauf auf den Berg zum Kloster Oybin in 514 m Höhe. Bizarre Felsgebilde und vulkanische Restberge in unmittelbarer Nachbarschaft sowie Fichten, Laub- und Mischwälder bestimmen die natürliche Vielfalt des Zittauer Gebirges. Zahlreiche gut beschriebene und beschilderte Wanderwege unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade führen zu den schönen Plätzen des beliebten Erholungsgebietes. Leider konnten wir bei dieser Reise diese Wanderwege nicht kennen lernen, aber eine Wanderfreizeit in dieses Gebiet würde sich sicher lohnen. Nachdem uns der Gebirgsexpress gut auf den Berg gebracht hatte, konnten wir die Ruinen der Burg, die Karl IV als Altersruhesitz erbauen ließ, und des Kloster besichtigen und hatten einen wunderschönen Blick nach allen Seiten bis hinunter nach Zittau. In den Ruinen der Klosterkirche finden auch heute noch Konzerte statt, da die Akustik hier wohl besonders gut ist. Bei einem Gang durch die Ruinen konnten wir uns von der mächtigen Anlage hier oben überzeugen. Mit der Schmalspurbahn ins Zittauer Gebirge 3

4 Oybin: Klosterruine Burgruine als Altersruhesitz, vom Karl dem IV. erbaut Nachdem wir wieder mit dem Gebirgsexpress im Ort Oybin angekommen waren, besichtigen wir noch die alte Bergkirche des Ortes Sie wurde um 1700 erbaut und wir konnten eine herrliche alte Innenausstattung und Malereien in der Kirche bewundern. Sie wird heute bevorzugt als Hochzeitskirche genutzt. Am nächsten Tag ging es in 45- minütigen Busfahrt ins Denkmaldorf Obercunnersdorf. Hier wurde uns bei einer Führung durch das Dorf die Entstehungsgeschichte und Bauweise der Umgebindehäuser sehr anschaulich näher gebracht. Obercunnersdorf wurde vor etwa 800 Jahren angelegt. Nach der Reformation ließen sich hier Zuwanderer aus Böhmen und der Niederlausitz nieder und begannen mit der Hausweberei. Das anmutige Ortsbild hat uns alle begeistert und wir konnten auch noch das Schunkelhaus das heute das Heimatmuseum ist, von innen besichtigen und so einen Einblick in frühere Zeiten erleben. Denkmaldorf Obercunnersdorf Schunkelhaus Der Gang durch das Dorf mit mehr als 250 Umgebindehäuser hat uns alle begeistert und auch die besonders schön angelegten Blumengärten belegte Obercunnersdorf im Bundeswettbewerb der schönsten Dörfer den dritten Platz. Im Jahre 2001 wurde der Ort Sieger des Wettbewerbes Entente Florale der schönsten Blumendörfer Europas. Wir konnten uns noch heute davon überzeugen. Unsere Mittagspause machten wir in Löbau. Am Marktplatz befinden sich das schöne alte Rathaus und weitere sehenswerte Häuser. 4

5 Am Nachmittag brachte uns unser Bus zur jährigen Stadt Bautzen. Es ist die älteste Stadt der Oberlausitz und zählt mit ihrer historisch wertvollen Bausubstanz auch zu den schönsten Städten Deutschlands. Auf steilen Granitfelsen, umflossen von der Spree, erhebt sich die wunderschöne historische Altstadt, ein Flächendenkmal, dessen Grundriss sich seit 1648 nicht verändert hat. Die Silhouette wird geprägt durch die Stadtmauer, der Ortenburg sowie die Basteien und die vielen Türme, die der Stadt den Beinamen Stadt der Türme eingebracht haben. Die vielen Aussichtstürme und Plattformen konnten wir bei einem geführten Stadtrundgang kennen lernen und auch diese Stadt hat uns begeistert. Bautzen, die Ortenburg Bautzen Blick auf die Wasserkusnt mit Michaeliskirche Mittelalterlich: im Gasthof Mönchshof An diesem Tag war geplant nicht zum Abendessen nach Görlitz zurück zu fahren, sondern wir wollten uns in dem mittelalterlichen Gasthof Mönchshof an diesem Abend etwas in alte Zeiten zurück versetzen lassen. Bis ins Detail ist hier für eine mittelalterliche Atmosphäre gesorgt. Das Essen wurde von Kellnern und Serviererinnen in Mönchskleidung und auch die Speisen wurden auf besonders gebranntem Tongeschirr serviert. Es gab selbst gebrautes Bier das in Krügen ausgeschenkt wurde. Die Speisekarte war im mittelalterlichen Sprachstil verfasst, aber selbstverständlich gab auch eine Übersetzung in den heutigen Sprachstil und so konnten wir das richtige Essen für uns aussuchen und es hat auch wohl allen gut geschmeckt. Während des Essens begleitete uns eine Musikerin mit mittelalterlichen Musikinstrumenten und der entsprechenden Musik. 5

6 Im Gasthof Mönchshof Nach dem Abendessen, und das war auch der Grund unseres späten Besuchs und Abendessen in Bautzen, konnten wir nach Einbruch der Dunkelheit noch gemeinsam auf die Friedenbrücke gehen und den herrlichen Blick auf die Altstadt mit der romantisch erleuchtete Wasserkunst genießen. Für den letzten Tag unseres Aufenthaltes in der Oberlausitz waren Parkbesichtigungen vorgesehen. Zunächst fuhr uns der Bus nach Bad Muskau. Hier war eine Kutschfahrt durch den Fürst-Pückler-Park geplant. Genannt ist dieser Park nach Hermann von Pückler, der diesen Park ab 1815 anlegte und der ihm viel Geld kostete und seinen finanziellen Ruin bedeutete. Bei unserer Ankunft am Parkeingang empfing uns leider auch der erste Regen unserer bisher sonnigen Reise und wir waren froh, in unsere Planwagenkutschen zu steigen. Langsam und gemütlich fuhren wir durch die Parkanlagen und unsere Kutscher hielt an besonders schönen Stellen an und erklärte uns alles. Wir konnten prächtige Bäume und Anlagen bewundern. Der Park wird durch die Neiße in einen polnischen und einen deutschen Teil getrennt, aber es geht auch eine inzwischen wieder fertig gestellte Englische-Brücke hinüber in den polnischen Parkteil. Eine Kutschfahrt, die ist toll Als unsere Fahrt durch den Park beendet war, hörte es auch auf zu regnen und die Sonne lachte wieder. Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau gehört seit 2004 zum UNESCO- Weltkulturerbe. Weiter ging nun unsere Fahrt zum Besuch des Azaleen- und Rhododendren-Park in Kromlau. Hier fand an diesem Wochenende ein Blütenfest statt, das wohl seinem Namen alle Ehre machte. Es erwartete uns hier eine Blütenpracht von Azaleen und Rhododendren in herrlichen Farben. 6

7 I im Park von Kromlau Der Weg durch den Park führte uns natürlich zuerst zur Besonderheit dieses Parks, der um 1860 in zehnjähriger Bauzeit aus Basaltsteinen errichtete Rakotzbrücke, die der Volksmund auch als Teufelsbrücke bezeichnet. Sie überspannt den Rakotzsee und die Spiegelung im See ist einfach wunderschön. Rakotzbrücke aus Basaltsteinen Nach Wanderungen durch die Parkanlage brachte uns unser Bus wieder nach Görlitz, wo wir den letzten Abend in unserem Hotel verbrachten. In unserem Hotel wurden wir in der ganzen Zeit mit bestem Essen verwöhnt. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.. Am nächsten Morgen ging es wieder Richtung Heimat und es war eine wunderschöne Reise. Es war zwar überwiegend eine Busreise, aber wir waren in der Zeit auch 45 km zu Fuß unterwegs. Den Teilnehmern hat es sehr gefallen. Text, Fotos: Christel Buchbinder, SGV Dortmund-Aplerbeck 7