Rosacea Wenn die Haut sich rötet

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1 Übersetzt heißt Rosacea soviel wie»rosenblütchen«. Zurückzuführen ist dieser Name auf die typischen, deutlich sichtbaren Rötungen im Gesicht, die mit der Erkrankung verbunden sind. Für betroffene Patienten bedeutet dies oft einen erheblichen psychischen Druck. Rosacea Wenn die Haut sich rötet Besonders gefährdet für Rosacea sind Menschen so genannten keltischen Typs: sehr hellhäutige Personen mit roten Haaren und Sommersprossen. Deshalb spricht man im angloamerikanischen Sprachraum vom»curse of the Celts«, dem Fluch der Kelten. In Deutschland, so schätzt man, sind rund zwei bis fünf Prozent der Bevölkerung betroffen, das entspricht zwei bis vier Millionen Menschen. In Skandinavien soll der Anteil gar bis zu zehn Prozent betragen. Weit verbreitet Rosacea tritt im dritten und vierten Lebensjahrzehnt auf und erreicht ihren Höhepunkt zwischen dem 40. und 50. Lebensjahr. Männer und Frauen sind nahezu gleich häufig betroffen. Männer leiden aber oft unter einem schweren Verlauf z.b. dem Rhinophym, das umgangssprachlich auch als»knollennase«bezeichnet wird. Rosacea ist weder ansteckend noch schmerzhaft. Sie verläuft aber chronisch und schubweise. Neben der Gesichtsrötung kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße. Dies lässt die Haut dann rot»aufblühen«. Im Prinzip ist Rosacea eine recht harmlose Erkrankung. Allerdings kommt es zu Beschwerden wie Brennen und Juckreiz. Zudem ist der psychische Druck auf die Patienten oftmals erheblich, da die Hautveränderungen für die Umwelt schließlich offensichtlich sind. Dies beeinträchtigt das Selbstwertgefühl enorm. Die Auslöser Die Ursachen der Rosacea sind noch ungeklärt. Eine gewisse Veranlagung für Rosacea scheint vererbbar zu sein. Das heißt aber nicht, dass jeder, dessen Eltern Rosacea haben, sie ebenfalls bekommt. Auch in Familien, deren Mitglieder bislang noch nie Rosacea hatten, kann jemand zum ersten Mal betroffen sein. Eine weitere Rolle scheint auch eine abnormale Reaktion der Gefäße zu spielen, die die Gesichtshaut versorgen: Die Mikrozirkulation ist gestört. Dies führt offenbar dazu, dass bestimmte Teile des Bindegewebes in der Dermis beschädigt werden. Bis heute ließ sich kein ursächlicher Zusammenhang mit einer Erkrankung von inneren Organen feststellen, z.b. einer Entzündung der Magenschleimhaut. Für die Entstehung der Rosacea wird ein seborrhoischer Hauttyp verantwortlich gemacht. Bekannt ist auch, dass starker Alkoholkonsum Schübe von Rosacea auslösen kann. Der Umkehrschluss, Rosacea-Patienten seien Alkoholiker, ist jedoch keinesfalls zulässig. Stress- und Konfliktsituationen können den Ausbruch der Erkrankung Foto: Bobbi Brown

2 _ki.pdf rosazea.qxd :56 Seite 87 Die Diagnosenstellung Nicht immer kann der Arzt auf einen Blick feststellen, ob der Patient unter Rosacea leidet. Dann ist eine feingewebliche Untersuchung gefragt Die typischen Rötungen auf verdickter großporiger Haut reichen dem Dermatologen häufig aus, um die Diagnose»Rosacea«zu stellen. Bei ausgeprägten oder unklaren Fällen kann es ratsam sein, eine Probebiopsie zu entnehmen und die Diagnose durch eine feingewebliche Bestimmung zu sichern. Differentialdiagnostisch muss die Rosacea von der Akne, von Ekzemen und von der Mundrose (periorale Dermatitis) abgegrenzt werden. Auch andere Erkrankungen, die Rötungen im Gesicht hervorrufen z.b. Lichtschäden, Lupus (Zehrflechte) oder Herz-KreislaufErkrankungen sollten ausgeschlossen werden. Zudem kann es durch eine unkritische und langfristige Anwendung von Kortisonsalben im Bereich der Gesichtshaut zu anhaltenden Rötungen und Teleangiektasien kommen (»Kortison-Schaden«). Typischerweise zeigt die Haut in diesem Fall einen verdünnten, so genannten atrophischen Aspekt. Allerdings kann die fortgesetzte äußere und innere Anwendung von Kortison auch zu Rosacea und Rosacea-artigen Hautveränderungen führen. Schwierig ist die Diagnosestellung bei Mischerkrankungen: Die Rosacea kann z.b. verkannt werden, wenn gleichzeitig eine Akne mit den für Rosacea untypischen Mitessern vorhanden ist. ebenfalls begünstigen bzw. haben Einfluss darauf, wie schwer der Verlauf ist. Weitere auslösende Faktoren sind in der Regel solche, die gefäßerweiternd oder hautreizend wirken. Das können z.b. Sonne, Hitze oder Kälte, sehr heiße oder scharf gewürzte Speisen sein. Der genaue Auslöser ist ganz nach Einzelfall oft sehr unterschiedlich und muss auch jeweils individuell identifiziert werden.

3 Grundlage für die Entstehung der Rosacea ist offenbar die Neigung, auf bestimmte Reize mit ausgeprägten Gesichtsrötungen zu reagieren, die dann nach einer Weile wieder abklingen. Dieser Rötungszustand wird auch Flush genannt. Er kann jederzeit auftreten und klingt dann normalerweise wieder ab. Die verstärkte Durchblutung kann aber auch zu erweiterten Äderchen führen, die bleiben so genannten Teleangiektasien. Sie sind als fadenfeine, rote Linien auf der Haut sichtbar. Diese erweiterten Äderchen treten insbesondere rund um die Talgdrüsen des Gesichts auf und sind erstes Anzeichen einer Rosacea. Nur phasenweise kommt es zu entzündlichen Veränderungen um die Talgdrüsen. Diese Entzündungen führen zu einer Bindegewebsvermehrung, die als Verdickung der Haut sicht- bar wird. Bleiben diese Schübe lange unbehandelt, kann ein Rhinophym die Folge sein. Diese Veränderung bildet sich nicht mehr zurück. Man unterscheidet verschiedene Rosacea- Stadien. STADIUM I Dieses Stadium zeichnet sich durch eine flüchtige, anfallsweise auftretende Rötung aus. Diese ist begleitet von einem Wärmegefühl und Brennen. Es kommt häufig zu Telangiektasien, aber nicht notwendigerweise. Auch raue Haut, Hautabschuppung oder eine Gesichtsschwellung kann sich bilden. Die Haut ist sehr leicht reizbar. STADIUM II Dieses Stadium ist durch eine kontinuierliche (persistierende) Gesichtsrötung mit entzündlichen Papeln, Pusteln oder beidem gekennzeichnet. Die Haut kann stechen oder brennen. Die Herde können auch an der Mund- Nasenpartie auftreten. In diesem Stadium kann die Krankheit einer Akne ähneln, jedoch fehlen die Komedonen. STADIUM III Charakteristisch für dieses Stadium sind entzündliche Knötchen und Knoten sowie furunkelartige Entzündungen. Parallel dazu ist eine Schwellung und Verdickung der Haut, große Poren mit Vermehrung des Bindegewebes und der Talgdrüsen erkennbar. Diese kann sich später im Nasenbereich zum Rhinophym entwickeln. Begleitend kann es zu prominenten Follikeln, dauerhaften Rötungen, Teleangiektasien, Verhärtung und rauer Haut in diesen Hautbereichen kommen. Teilweise werden auch die Au-

4 Vitamin K für gesunde, schöne Haut Vitamin K ist für den menschlichen Organismus von essenzieller Bedeutung. Es gehört zu den fettlöslichen Vitaminen und kommt in zwei natürlichen Formen vor: Vitamin K1 und K2. Vitamin K1 wird größtenteils durch pflanzliche Nahrung aufgenommen. Vitamin K2 wird hingegen von Darmbakterien, z.b. Escherichia coli, gebildet. Pflanzliches Vitamin K1 eignet sich gut als Inhaltsstoff von Pflegecremes für Haut, die zu Couperose und Rosacea neigt. Zudem lässt es sich auch einsetzen, um dunkle Augenringe zu mildern. Diese werden häufig durch eine Schwäche des oberflächlichen Kapillarsystems der Haut verursacht. Vitamin K1 lässt sich dabei zum einen gut als kosmetisches Wirkstoffkonzentrat bzw. als Ampullenkur über längere Zeit anwenden. Andererseits kann es als Zusatz zur täglichen Tages- und Nachtpflege in Kombination mit einer entsprechenden Basiscreme aufgetragen werden. Die Verfügbarkeit von Vitamin K1-Ampullenpräparaten oder -Wirkstoffkonzentraten ist dann am besten, wenn Vitamin K1 in verkapselter Form vorliegt. Stoffe gezielt einbringen Gut geeignet sind hierfür Nanopartikel, da sie ein hohes Penetrationsvermögen haben, Trägeröle für den Wirkstoff enthalten und ihn dorthin transportieren können, wo er benötigt wird. Die Konzentration an Vitamin K1 kann bis zu 2% betragen. Nanopartikel lassen sich in Derma-Mem- bran-struktur-cre- mes integrieren, da beide Systeme hinsichtlich der Grundstoffe gut miteinander verträglich sind. Vitamin K1 wird in diesem Fall depotartig in der Hornschicht gespeichert und von dort gleichmäßig über längere Zeit freigesetzt. Da die Vitamin K-Gruppe zwar gegenüber Luftsauerstoff beständig ist, jedoch gegenüber Lichteinwirkung empfindlich, müssen Pflegeprodukte entsprechend geschützt werden. Empfehlenswert ist, für Wirkstoffkonzentrate lichtundurchlässige Spender und Tuben sowie Violettglas zu verwenden. Dr. Hans Lautenschläger Foto: Euro Kosmetik gen in Mitleidenschaft gezogen. Die Folge: Bindehautentzündung, Lidrandentzündungen oder trockene Augen. Bekannt sind verschiedene Faktoren, die zu einer Verschlimmerung der Erkrankung führen oder einen Schub auslösen können. Man spricht von so genannten Trigger-Faktoren, die von den Patienten gemieden werden sollten. Dazu gehören: extreme Temperaturen wie Kälte oder Hitze (z.b. Sauna) UV-Strahlung emotionaler Stress alkoholische Getränke scharf gewürzte Speisen heiße Getränke Therapie-Möglichkeiten setzt. Vergleichsweise neu ist Azelainsäure-Gel oder -Creme, die entzündungshemmende Wirkung hat. Auch Isotretinoin-Creme (Vitamin A- Säure) kann lokal eingesetzt werden. Adapalen ein Verwandter der Vitamin A-Säure bietet den Vorteil, nicht durch Sonnenlicht zerstört zu werden und scheint zudem weniger Hautirritationen auszulösen. In Stadium II wird in Ergänzung zur oben aufgeführten äußerlichen Therapie z.b. häufig eine systemische Behandlung erforderlich. Die bisherige Behandlung ist dann durch weitere Antibiotika zu ergänzen. Nicht mit einer medikamentösen Therapie zu behandeln sind die erweiterten Äderchen im Gesicht (Teleangiektasien). Diese lassen sich jedoch gut mit dem Laser entfernen. Verschiedene Lasersysteme wie z.b. Argonlaser, KTP-Laser, Farbstofflaser oder Blitzlampen (IPL) werden heutzutage genutzt. Je nach Größe der betroffenen Fläche können mehrere Sitzungen erforderlich sein. Nach der Behandlung ist für wenige Tage eine Rötung und Schwellung sichtbar. Es können sich kleine Krusten bilden, die aber schnell wieder abfallen. Beim Rhinophym wird das gewu- In der Regel spricht die Rosacea auf eine Behandlung gut an. Allerdings verbessert sich der Zustand erst allmählich, die Therapie erfordert viel Geduld und Ausdauer. Eine wichtige Rolle spielt dabei die fundierte Aufklärung des Patienten. Behandelt wird die Rosacea stadiengerecht. In Stadium I werden z.b. zumeist topische Antibiotika in einer Creme- oder Gel-Grundlage eingecherte Gewebe mit dem CO 2 - oder dem Erb-YAG-Laser abgetragen. Diese Korrektur ermöglicht es, wieder für eine normale Nasenform und -größe zu sorgen. Für die Betroffenen kann dies psychologisch extrem entlastend sein. Milde Hautpflege Rosacea-Patienten haben eine sehr empfindliche Haut. Deshalb ist bei irritativen Substanzen Vorsicht geboten. Rosacea-Patienten sollten heiße und kalte Temperaturen meiden und ihr Gesicht nur mit lauwarmem Wasser waschen. Mit den Fingerspitzen kann man eine milde Reinigungslotion auftragen. Zum Abtrocknen des Gesichts empfiehlt sich ein weiches Handtuch. Gemieden werden sollten Kosmetikprodukte, die Substanzen wie Alkohol, Menthol, Pfefferminze, Eukalyptusöl und Duftstoffe enthalten. Auch auf fettende Produkte und stark reizende Seifen sollte man verzichten. Bewährt haben sich besonders milde Pflegeprodukte, aber auch phytohormonhaltige Reinigungs- und Pflegeprodukte, die z.b. Rotklee enthalten. Aufgrund seiner östrogenähnlichen Eigenschaften hilft Rotklee, die 89

5 rosazea.qxd :56 Seite 90 Epidermis der Haut zu stärken und zu verdicken. Begleitend kann Vitamin K-Creme eingesetzt werden. Vitamin K hat gefäßstabilisierende Wirkung und kann so der Neubildung von Teleangiektasien vorbeugen (siehe Kasten S. 89). Hochkonzentrierte Vitamin C-Seren wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Vorsicht Sonne Sonnenschutzcremes sind für Patienten mit Rosacea ein absolutes Muss. Empfehlenswert sind hohe Schutzfaktoren sowie ölfreie und duftstofffreie Produkte. Auch wenn es zunächst nicht so scheint: Die Sonne schadet der Haut. Zwar verdeckt die Hautbräune Rötungen, allerdings verstärkt die UV-Strahlung Teleangiektasien zusätzlich. Bei Ödemen kann es sich günstig auswirken, wenn man Nase, Wangen und Stirn abendlich mit einem Gleitgel massiert (Sobye-Massage). Kontrollierte Studien liegen hierzu jedoch nicht vor. Vermutlich wird die Lymphdrainage beschleunigt. Eine spezielle Rosacea-Diät gibt es nicht. Es sollten aber Speisen gemieden werden, die dazu führen, dass sich die Gefäße im Gesicht erweitern. Dazu gehören z.b. Alkohol, heiße Getränke, scharf gewürzte Speisen und Tabakerzeugnisse. Wichtig ist für viele Patienten auch, eine geeignete Methode zu finden, um mit Stress umzugehen. Abdecken lassen sich die Rötungen am besten mit grün getönter Foundation. Es kann zudem ein abdeckendes Make-up bzw. Camouflage aufgetragen werden. Man sollte sich stets sorgfältig abschminken. Eine sichere Methode, der Erkrankung vorzubeugen, gibt es nicht. Schon bei ersten Anzeichen sollte ein Hautarzt konsultiert werden. Denn je früher die Behandlung beginnt, desto besser sind die Chancen, die Krankheit zu kontrollieren und die Symptome efki fektiv zu behandeln. Hochwertige Produkte attraktive Preise = Das entscheidende Plus für Ihren Erfolg. So lautet die Erfolgsformel von Laurencia. 70% Zuwachs im vergangenen Jahr sprechen für sich! Das Laurencia Pflegekonzept überzeugt durch ein einzigartiges Preis/Leistungsverhältnis, das Ihrem Verkauf neuen Glanz verleiht. bot T O P -ieawnargdeer Einstieg Noch n! so günstig Aloe-Vera n t ime V o l l - S odurktten z.b.. ro mit 58 P erung á 15 Prod (3er Sortidukte Kabi.-Ware + 13 Pro reis von zum EK-P 0 attraktives PreisLeistungs-Verhältnis umfassende tsteuer ) Mehrwer Anwendungsvielfalt zzgl. ges.epotverpflichtung D e in e (k hohe Sortimentstiefe informative Verkaufsunterlagen dekorative Verpackungen Intensiv-Produkte (z.b. Aloe-Vera) natürliche Wirkstoffe alle Produkte dermatologisch getestet 6, Das entscheidende Plus für Ihren Erfolg. Kundenpflege mit Laurencia. être belle cosmetics GmbH Nussbäumle Flein Telefon ( ) Telefax ( ) info@laurencia.de (Beautyhotel) Dr. med. Cordula Ahnhudt hat sich als Fachärztin für Dermatologie spezialisiert auf ästhetische Dermatologie, Lasermedizin und Dermatokosmetik. Seit 2002 hat sie eine eigene Hautarztpraxis auf Mallorca. die Autorin