DAS BAYERN BUCH 2

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10 ZU DIESEM BUCH Jedes Jahr reisen über 30 Millionen Menschen nach Bayern, um dort Urlaub zu machen. Wen wundert das bei dieser landschaftlichen Vielfalt: die bayerischen Alpen mit den dramatischen Steinriesen, sonnendurchflutete Täler mit Obstbäumen, bunte Felder und saftig grüne Wiesen, auf denen das Geläut der Kuhglocken erklingt, glasklare Bergseen sowie warme Badeseen und der tiefe Bayerische Wald, dazu entzückende Dorfkirchen mit Zwiebeltürmen und blumengeschmückte Holzhütten. Auch ein Kaleidoskop architektonischer Glanzpunkte fächert sich auf: König Ludwigs Märchenschlösser, prachtvolle Klöster, bischöfliche Residenzen, opulente Barockkirchen im Pfaffenwinkel und die ehemaligen Reichsstädte. Die alten Städte Würzburg, Nürnberg, Passau und natürlich München leben nicht nur von ihrer Geschichte, sie sind quirlige Metropolen. Die Resi- 10

11 ZU DIESEM BUCH denzstadt Würzburg erstrahlt in barocker Pracht. In Nürnberg geht es mitten hinein ins Mittelalter, von dem es noch eine Fülle gut erhaltener Baudenkmäler gibt. Passau liegt einzigartig in einer Drei- Flüsse-Landschaft und wurde im 17. Jahrhundert von italienischen Meistern nach einem Stadtbrand erbaut. Und dann die Hauptstadt München! Die Weltstadt an der Isar ist eine der schönsten Städte Deutschlands. Hier prunken die Schlösser der Wittels bacher, Theater und Museen wollen besucht werden, genauso wie der Olympiapark und natürlich das Oktoberfest. Dazu kommt die spezielle Münchner Lebensart, die ihren Ausdruck findet im Englischen Garten, in den Biergärten, Kleinkunstbühnen und nicht zu vergessen, an den umliegenden Badeseen. In acht wunderschön bebilderten Kapiteln präsentiert dieses Buch die Schönheiten der Region und lädt zu Entdeckungsreisen ein. Der Ammersee ist einer der idyllischen Badeseen, die zusammen das Fünf-Seen-Land bilden. Das Städtchen Dießen gehört dabei zu den beliebtesten Ausflugszielen am See, denn sein Hinterland bietet traumhafte Spazierwege und unberührte Landschaften. 11

12 INHALT Oben: Die Skyline von München mit Theatinerund Frauenkirche vor der Silhouette der Alpen. Bilder auf den vorigen Seiten: S. 1 Das traditionsverbundene München hat auch futuristische Seiten: die gigantische BMW Welt vor dem Olympiaturm. S. 2/3 Weibliche Symbol gestalt und weltliche Patronin Bayerns die Bavaria über der Theresienwiese in München. S. 4/5 Grün sind alle Elemente die Würm im Mühltal bei Starnberg. S. 6/7 Gleich neben Neuschwanstein, aber kaum weniger märchenhaft ragt bei Füssen Schloss Hohenschwangau auf. S. 8/9 Die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München glänzt seit Mai 2013 mit einem neuen Gebäudetrakt. Im Atrium imponiert das Kunst objekt»wirbelwerk«von Olafur Eliasson. UNTERFRANKEN 14 Aschaffenburg 16 Naturpark Bayerischer Spessart 18 Unteres Maintal 20 Würzburg 22 Würzburg, Festung Marienberg 24 Würzburg, Residenz 26 Würzburg, Käppele 32 Mittleres Maintal 34 Frankenwein 36 Naturpark Fränkische Rhön 38 Bad Kissingen, Hammelburg 40 Bad Brückenau 41 Hassberge 42 Steigerwald 44 MITTELFRANKEN 46 Erlangen 48 Nürnberg 50 Nürnberg, Kaiserburg 52 Nürnberg, Altstadt 54 Nürnberg, Christkindlesmarkt 56 Albrecht Dürer 58 Nürnberg, St. Sebald 60 Heilsbronn, Ansbach 62 Naturpark Altmühltal 64 Rothenburg ob der Tauber 66 Dinkelsbühl 68 OBERFRANKEN 70 Coburg 72 Kloster Banz, Basilika Vierzehnheiligen 74 Balthasar Neumann 76 Bamberg 78 Bamberg, Altes Rathaus 80 Bamberg, Dom und Alte Hofhaltung 82 Bamberg, Neue Residenz 84 Schloss Seehof, Kloster Ebrach 86 Naturpark Fränkische Schweiz 88 Bayreuth, Neues Schloss und Eremitage 90 Bayreuth, Opernhaus 92 Wilhelmine von Bayreuth 94 Richard Wagner 96 Bayreuther Festspiele 98 Naturpark Frankenwald 100 Kulmbach 102 Fichtelgebirge 104 OBERPFALZ 106 Nördliche Oberpfalz 108 Waldsassen, Zisterzienserkloster, Weiden 110 Amberg 111 Regensburg 112 Regensburg, Dom und St. Emmeram 114 Walhalla 116 NIEDERBAYERN 118 Kelheim, Befreiungshalle 120 Kloster Weltenburg 122 Brüder Asam 124 Landshut, Straubing

13 INHALT Kloster Metten 128 Bayerischer Wald 130 Nationalpark Bayerischer Wald 132 Passau 134 Passau, St. Stefan 136 SCHWABEN 138 Donau-Ries und Nördlingen 140 Donauwörth, Harburg 142 Wemding, Maria Brünnlein, Günzburg 143 Dillingen, Alte Universität 144 Dillingen, Studienkirche Mariä Himmelfahrt 146 Dillingen, Basilika St. Peter 146 Memmingen, Kempten 148 Ottobeuren, Kloster Buxheim 150 Lindau 152 Oberallgäu, Füssen 154 Allgäuer Alpen 156 Viehscheid 158 Ostallgäu 160 Schloss Neuschwanstein 162 Ludwig II. 166 Augsburg 168 Die Fugger 170 MÜNCHEN 172 Frauenkirche 174 Marienplatz, Altes und Neues Rathaus 176 Max-Joseph-Platz, Nationaltheater 178 Residenz 184 Residenz, Cuvilliés-Theater 186 Shoppingmetropole München 188 Theatinerkirche, Odeonsplatz 190 Die Wittelsbacher 192 Hofbräuhaus, Alter Peter 194 Viktualienmarkt, Asamkirche 195 Ludwigstraße und Siegestor 196 Deutsches Museum 198 Isarauen und Müller sches Volksbad 200 Englischer Garten 200 Biergärten 202 Königsplatz 204 Alte Pinakothek 206 Neue Pinakothek, Pinakothek der Moderne 207 Oktoberfest 208 Schloss Nymphenburg 210 Olympiagelände 212 Allianz Arena 214 BMW Welt 216 Schloss Schleißheim, Schloss Lustheim 218 OBERBAYERN 220 Eichstätt, Ingolstadt 222 Neuburg an der Donau 223 Freising, Dom 224 Starnberger See, Ammersee 226 Osterseen 227 Andechs, Dießen am Ammersee 228 Pfaffenwinkel 230 Wieskirche 232 Ammergebirge und Ammertal 234 Oberammergauer Passionsspiele 236 Kloster Ettal 238 Schloss Linderhof 240 Wettersteingebirge 242 Wettersteingebirge, Zugspitze 244 Garmisch-Partenkirchen, Grainau 248 Blaues Land 250 Kochelsee, Walchensee 252 Leonhardiritt 254 Isartal 256 Karwendelgebirge 258 Mittenwald 260 Tegernsee, Schliersee 262 Mangfallgebirge 264 Chiemgau und Chiemgauer Alpen 266 Chiemsee 272 Herrenchiemsee 274 Burghausen 276 Altötting 278 Berchtesgadener Land 280 Berchtesgaden und Königssee 282 Nationalpark Berchtesgaden 284 Register 286 Impressum, Bildnachweis

14 UNTERFRANKEN Die geschichtsträchtigen Dörfer und Städte Unterfrankens liegen rechts und links des Mains, der sich hier beschwingt durch die Landschaft schlängelt. Seit zwölf Jahrhunderten wird in dieser sonnenverwöhnten Landschaft Wein angebaut. Schon Goethe ließ sich vom Juliusspital, heute Deutschlands zweitgrößtes Weingut, edlen Frankenwein nach Weimar schicken. Doch in der Region blüht nicht nur der Weintourismus. Besucher kommen auch, um in Spessart und Rhön zu wandern oder die kulturellen Schätze von Städten wie Würzburg und Aschaffenburg zu entdecken. 14 UNTERFRANKEN

15 Ein überragendes Bauwerk der Barockarchitektur ist die Würzburger Residenz, in der die mächtigen Fürstbischöfe ihren Sitz hatten. Seit 1981 ist der Prachtbau in der unterfränkischen Metropole Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes. UNTERFRANKEN 15

16 ASCHAFFENBURG Am nordwestlichsten Rand Bayerns, schon fast in Hessen, liegt das Mainstädtchen Aschaffenburg. Unterschiedliche Stilepochen, von der Romanik bis zum Barock, prägen seine Stadtpfarrkirche St. Peter und Alexander. Besonders sehenswert sind der spätromanische Kreuzgang und die»beweinung Christi«von Matthias Grünewald, einem Sohn der Stadt. Hoch über dem Main ließen Anfang des 17. Jahrhunderts die Erzbischöfe von Mainz Schloss Johannisburg als Vierflügelanlage im Renaissancestil neu erbauen. Den Gegensatz dazu bildet unten am Main das frühklassizistische Schloss Schönbusch ( ) mit dem ältesten»englischen«landschaftspark Süddeutschlands kam Aschaffenburg zu Bayern für den in die Antike verliebten König Ludwig I. die Gelegenheit, hier eine»römische«villa zu errichten, das Pompejanum über dem Main. 16 UNTERFRANKEN

17 ASCHAFFENBURG Schloss Johannisburg, bis 1803 die zweite Residenz der Mainzer Erzbischöfe, erhebt sich mächtig am Mainufer. Wegen der Kriegsschäden konnte die Bayerische Schlösserverwaltung die Räume erst 1964 wiedereröffnen (großes Bild). Begeistert von den Ausgrabungen in Pompeji, ließ König Ludwig I. nach dem Vorbild des dortigen Castor-und-Pollux-Hauses das Pompejanum errichten (links). UNTERFRANKEN 17

18 NATURPARK BAYERISCHER SPESSART Mit zwei Dritteln seiner Gesamtfläche bedeckt der Spessart fränkisches Terrain. Er zählt zu den größten zusammenhängenden Waldgebieten Deutschlands. Und weil die Mainzer Kurfürsten, die hier bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts das Sagen hatten, gerne ihrer Jagdleidenschaft frönten, duldeten sie keine Rodungen oder Siedlungen, sodass der Spessart selbst noch heute als weitgehend menschenleer gilt. Davon haben vor allem Fauna und Flora profitiert, doch auch hier hätte es der Mensch beinahe geschafft, die über Jahrhunderte gewachsenen Eichenwälder zu verdrängen. Erst in jüngerer Zeit sorgt sich die Forstwirtschaft wieder verstärkt um Erhaltung. Ob sich im Spessart, wie im»simplicius Simplicissimus«(1668) von J. J. C. Grimmelshausen nachzulesen ist, künftig wieder einmal»die Wölfe einander gute Nacht geben«, ist eher fraglich, aber den Ruf einer Räuberhöhle wird der Spessart auch so nie wieder los: Wer kennt nicht die Räubergeschichte»Das Wirtshaus im Spessart«von Wilhelm Hauff, die als Rahmenerzählung des dritten Bandes seines»märchenalmanachs für Söhne und Töchter gebildeter Stände«im Jahr 1828 in Stuttgart veröffentlicht wurde? Als Vorlage dürfte Hauff das historische Gasthaus»Alte Post«in Mespelbrunn-Hessental gedient haben. 18 UNTERFRANKEN

19 NATURPARK BAYERISCHER SPESSART Schloss Mespelbrunn liegt in einem verschwiegenen Spessarttal zwischen Frankfurt am Main und Würzburg (links). Die Fauna im Spessart hat bereits bei der Namengebung eine maßgebliche Rolle gespielt. Der»Spechtswald«, im Laufe der Jahrhunderte zu»spessart«gewandelt, wartet mit einer ornithologischen Vielfalt auf. Außerdem leben hier Waschbären, Damwild, Mufflons und Luchse (Bildleiste von oben). UNTERFRANKEN 19

20 UNTERES MAINTAL Der rund 500 Kilometer lange Main fließt die größte Strecke durch Franken, eine historische Kernlandschaft Deutschlands, denn auf»fränkischer Erde«musste der deutsche König gewählt werden: Frankfurt am Main war deshalb Wahlort. Heute kommt nach Franken, genauer Unterfranken oder Mainfranken, wer die Großstadtebene am Untermain verlässt. Flussaufwärts hinter Aschaffenburg umfließt der Main den Spessart in einem großen, nach Norden offenen Bogen bis Gemünden: dem Mainviereck. In einem tiefen Tal bis hinauf nach Miltenberg trennt der Fluss die Mittelgebirge Spessart und Odenwald. An seinen Ufern und bewaldeten Hängen reihen sich historische Städtchen. Bis zur Flurbereinigung unter Napoleon gehörten sie einer Vielzahl von Herren, die sich mit Schlössern und imposanten Burgen in der Landschaft verewigten. 20 UNTERFRANKEN

21 UNTERES MAINTAL Großes Bild: Stadtprozelten wird überragt von der Ruine der Henneburg, hier mit Blick auf das Örtchen Mondfeld, direkt am Main. Homburg ist ein Ortsteil von Triefenstein (links). Bildleiste rechts von oben: Blick über den Main zur malerisch gelegenen Burg Wert heim. Der obere Teil des Miltenberger Marktplatzes wird»schnatterloch«genannt. Das Kloster Triefenstein gehört zur Diözese Würzburg. UNTERFRANKEN 21

22 WÜRZBURG Die Universitätsstadt am Main, in schönster Lage am Fuße der Festung Marienberg und der städtischen Weinlagen, hat trotz der fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg heute wieder eine liebenswerte Altstadt. Sie erstreckt sich rund um den Marktplatz mit der spätgotischen Marienkapelle und dem»haus zum Falken«mit seinem reichen Rokokostuck. In der Krypta der Neumünsterkirche befindet sich das steinerne Kiliansgrab. Im Jahr 689 soll der irische Geistliche hier von den Adligen erschlagen worden sein. Manch Schönes liegt im Verborgenen, so auch das Lusamgärtlein hinter dem barocken Neumünster, in dem der Minnesänger Walther von der Vogelweide begraben liegt. Sein Grabspruch begann mit den blumigen Worten:»Walther, der du als Lebender die Weide der Vögel gewesen bist, die Blume der Beredtsamkeit, der Mund der Pallas «22 UNTERFRANKEN

23 WÜRZBURG Der Dom St. Kilian, Neumünster und Marienkapelle bestimmen das Stadtbild von Würzburg (unten). Die auf das Jahr 1133 zurückgehende Alte Mainbrücke wurde im 18. Jahrhundert mit zwölf überlebensgroßen Heiligenfiguren versehen (oben). Zum heiligen Kilian gesellen sich unter anderem die Heiligen Bruno, Burkard, Kolonat, die Jungfrau Maria, Totnan, Karl der Große und Nepomuk. UNTERFRANKEN 23

24 WÜRZBURG, FESTE MARIENBERG Konrad von Querfurt, von 1198 bis 1202 Bischof von Würzburg, wurde mit dem Bau der Festung Marienberg begonnen, die ihre erste Bewährungsprobe im Bauernkrieg 1525 bestehen konnte. Bis zum frühen 17. Jahrhundert ließ man die mittelalterliche Burg schließlich zu einem fürstbischöflichen Schloss umbauen. Heute beherbergt die mächtige Anlage das Mainfränkische Museum und das Fürstenbau-Museum, wobei sich das Erstere im Wesentlichen mit der Kunst und Kulturgeschichte des Hochstifts und der Region befasst, während Letzteres sich der Stadtgeschichte Würzburgs widmet. In den großzügig ausgestatteten Räumen des barocken Zeughauses und der Echterbastei befinden sich wertvolle Sammlungen bedeutender Künstler des ausgehenden Mittelalters und der Neuzeit, darunter vor allem die Werke des Bildhauers Tilman Riemenschneider. 24 UNTERFRANKEN

25 WÜRZBURG, FESTE MARIENBERG Auf dem seit der späten Bronzezeit besiedelten Marienberg soll sich der Überlieferung nach bereits im frühen 8. Jahrhundert ein Kastell der fränkisch-thüringischen Herzöge mit einer Kirche befunden haben. Ab 1200 entstand dann eine große Burg, die im Spätmittelalter und in der Renaissance weiter ausgebaut wurde (großes Bild). Den schönsten Blick darauf genießt man von der Alten Mainbrücke (oben). UNTERFRANKEN 25

26 WÜRZBURG, KÄPPELE Architektonisch bildet der Sakralbau des Käppeles ein filigranes Gegenstück zum wuchtigen Bau der Festung Marienberg. Um 1640 hatte die erste Wallfahrt auf den Berg stattgefunden. Peter Wagner ließ in den Jahren von 1765 bis 1768 einen figurenreichen Stationenweg anlegen, der zur Terrasse vor der Wallfahrtskirche hinaufführt. Von dort genießt man einen beeindruckenden Blick auf die Stadt und den Main. Auch für das Käppele fertigte Mainfrankens Barockbaumeister Balthasar Neumann die Pläne. Kreative Ergänzung bildeten der Stuckateur Johann Michael Feichtmayr und der Freskenmaler Matthäus Günther, die sich ideal auf das barocke Raumgefüge Neumanns einstimmten. Das Resultat: ein großes Deckengemälde, das die Geschichte der Wallfahrt zum Käppele erzählt, und das Kuppelfresko mit Wirken Marias als»patrona Franconiae«. 32 UNTERFRANKEN

27 WÜRZBURG, KÄPPELE Die katholische Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung auf dem Nikolausberg (oben) ist eher als»käppele«bekannt. Die Bezeichnung Kapelle wird der schmucken Kirche wegen ihrer Größe und der Bedeutung für die Wallfahrer jedoch nicht gerecht. Der Name ist noch ein Relikt aus der Zeit um 1700, als hier nur die Gnadenkapelle stand, die heute in das Bauwerk integriert ist (großes Bild). UNTERFRANKEN 33

28 MITTLERES MAINTAL Richtungswechsel sind typisch für den Main. Zwischen Gemünden an der Mündung von Sinn und Fränkischer Saale und der Industriestadt Schweinfurt bildet sein Verlauf die Form eines nach Norden offenen Dreiecks. Weithin prägt Weinbau die Landschaft. Am westlichen Schenkel des Maindreiecks ist Würzburg die größte Stadt. Seit dem Mittelalter entwickelte sie sich unter dem Krummstab der Bischöfe zu einem baulichen Gesamtkunstwerk, das sich am besten von der Festung Marienberg auf dem linken Flussufer erfassen lässt. Bei Ochsenfurt mit seiner weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Stadtbefestigung beginnt (oder endet) der östliche Schenkel des Dreiecks. Flussaufwärts hinter Kitzingen bildet der Main zwei Schleifen, die südliche passiert das von 36 Türmen»bewachte«Dettelbach und die nördliche den bekannten Weinort Volkach im Scheitelpunkt. 34 UNTERFRANKEN

29 MITTLERES MAINTAL Der Volkacher Ortsteil Köhler schmiegt sich ans rechte Ufer des Mains (großes Bild). Hier werden Rebsorten wie Müller-Thurgau, Silvaner, Scheurebe, Riesling, Schwarzriesling und Spätburgunder erzeugt und vertrieben. Wallfahrtsziel ist die Rosenkranzmadonna Riemenschneiders in St. Maria im Weingarten (oben links). Randersacker (oben rechts) war Zentrum des Muschelkalkabbaus. UNTERFRANKEN 35