MAHLE übertrifft eigene Ziele im ersten Halbjahr 2015

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1 MAHLE übertrifft eigene Ziele im ersten Halbjahr 2015 Umsatz und operatives Ergebnis wachsen zweistellig Strategische Zukäufe erweitern Kompetenz im Bereich Mechatronik und Thermomanagement Innovationen setzen neue Leistungsstandards in Motor- und Klimatechnik Stuttgart, den 7. September 2015 Der MAHLE Konzern hat im ersten Halbjahr 2015 einen Umsatz von 5,53 Milliarden Euro erzielt und ist damit um 12,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liegt mit 324,5 Millionen Euro um 17,2 Prozent über dem Vorjahreswert. Die EBIT-Marge stieg auf 5,9 Prozent. Mit diesem Halbjahresergebnis haben wir unsere eigenen Erwartungen übertroffen. Hohe Wechselkurseffekte sind zu berücksichtigen, die sich für uns positiv ausgewirkt haben, sagt Wolf-Henning Scheider, Vorsitzender der MAHLE Konzern-Geschäftsführung. Gleichwohl sei festzustellen, dass MAHLE auch ohne diese Sondereffekte schneller gewachsen ist als der Gesamtmarkt. Somit können wir von einer zufriedenstellenden Entwicklung sprechen. Konsolidierungsbereinigt betrug das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr 10,1 Prozent. Bereinigt um die Konsolidierungs- und Währungseffekte ist der MAHLE Konzern um 2,3 Prozent gewachsen. Für das Gesamtjahr erwartet MAHLE insgesamt ein Wachstum von etwa 15 Prozent auf etwa 11,4 bis 11,6 Milliarden Euro. Unsere Weichenstellungen zahlen sich aus, erklärte Scheider. Der Entwicklung im weltweiten Fahrzeugmarkt sieht MAHLE mit zurückhaltendem Optimismus entgegen. Getragen wird die Entwicklung durch die weitere Erholung der Märkte in Westeuropa und Nordamerika. Allerdings trübt der starke Rückgang in Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 1

2 China, Russland und Südamerika das Gesamtbild. Insgesamt wird eine leichte Steigerung der weltweiten Produktion von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen um 1,7 Prozent auf rund 89 Millionen Einheiten erwartet, was jedoch einem neuen Spitzenwert der Fahrzeugproduktion entspricht. Bei den schweren und mittelschweren Nutzfahrzeugen rechnet der Konzern mit einer Reduzierung um 3,7 Prozent auf global 3,2 Millionen Fahrzeuge. Im ersten Halbjahr ist MAHLE in allen Geschäftsfeldern und allen Regionen außer in Südamerika gewachsen. In Europa ist der Umsatz im ersten Halbjahr um 9,1 Prozent auf rund 2,8 Milliarden Euro gestiegen. Somit erwirtschaftet MAHLE in dieser Region weiterhin jeden zweiten Euro (51,4 Prozent). Zur Umsatzsteigerung trug neben dem starken Absatz von Diesel-Aluminiumkolben auch die Markteinführung der Pkw-Stahlkolben bei. Gut entwickelt hat sich auch das Geschäft mit Luftansaugmodulen, Kraftstofffiltern sowie nahezu allen Klimatisierungs- und Kühlungsprodukten. Neben der größeren Nachfrage aus Deutschland haben vor allem die Märkte in Italien und Spanien eine deutliche Erholung gezeigt. Belastet wird die aktuelle Entwicklung durch den starken Rückgang in Osteuropa und vor allem in Russland (minus 26 Prozent). Die aktuelle Lage ist wenig ermutigend. Gleichwohl sollte man das Potenzial dieses Marktes nicht unterschätzen. Mittelfristig ist dort ein überdurchschnittliches Wachstum zu erwarten, stellt Scheider fest. Besonders erfreulich war die Entwicklung in Nordamerika. MAHLE steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr 2015 um 19,2 Prozent auf rund 1,3 Milliarden Euro und erwirtschaftet in diesem Markt nach 22,6 Prozent im Vorjahr nun rund 24 Prozent des Konzernumsatzes. Der Geschäftsverlauf wurde dabei maßgeblich durch die Aufwertung des US-Dollar getrieben. Positiv hat sich die Nachfrage nach Pkw-Aluminiumkolben und Kolbenringen entwickelt. Zudem stieg der Absatz von Luftfiltermodulen und Ölkühlern. Währungsbereinigt entwickelte sich insbesondere das Geschäft in Mexiko gut. Wir konnten den Schub in dieser Region nutzen, die mit einer Rate von drei Prozent bei Pkw und leichten Nutzfahrzeugen derzeit am stärksten wächst, sagt Scheider. Die Produktion von schweren und mittelschweren Nutzfahrzeugen liegt hier sogar mit 8,5 Prozent im Plus. MAHLE hat vor wenigen Wochen in Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 2

3 den mexikanischen Städten Ramos Arizpe und Celaya zwei neue Standorte in Betrieb genommen. Dort werden Klimamodule und Luftreinigungssysteme für die Märkte in Nord- und Südamerika gefertigt. Bis Ende 2015 wird MAHLE in Mexiko mehr als Mitarbeiter an zehn Standorten beschäftigen. Der asiatische Markt hingegen hat deutlich an Dynamik verloren. Dennoch konnte MAHLE den Umsatz gegen den Trend um 22,2 Prozent steigern. Damit hat MAHLE erstmals innerhalb eines Halbjahres mehr als eine Milliarde Euro in dieser Region umgesetzt. Getrübt wurde das Bild vor allem durch den Rückgang der Nutzfahrzeugproduktion in China, während sich in diesem Bereich der indische Markt deutlich erholt hat. Asien, mit heute 18,5 Prozent unseres Konzernumsatzes, bleibt trotz der derzeit geringeren Dynamik der Wachstumsmarkt Nummer eins. Das bedeutet für uns, dass wir unser Geschäft in dieser Region weiter kräftig ausbauen müssen und werden, so Scheider. Einen großen Erfolg konnte das Unternehmen in den vergangenen Wochen bereits verbuchen. Für einen bedeutenden lokalen Hersteller in China wird MAHLE in den kommenden Jahren Kühlmodule für zwei Otto- Turbomotoren-Familien liefern. Schwierig bleibt die Entwicklung auf dem lateinamerikanischen Markt, in dem MAHLE derzeit allerdings nur rund sechs Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Die Fahrzeugproduktion wird in diesem Jahr voraussichtlich um über 16 Prozent zurückgehen. Tendenz eher weiter negativ, wenn man die Verkaufszahlen betrachtet. In Brasilien ist der Autoabsatz im Juli sogar um ein Viertel zurückgegangen und liegt bei den Werten von Gemessen an diesem Gesamtbild hat sich der MAHLE Konzern mit einem Umsatzrückgang von 7,7 Prozent auf 310 Millionen Euro noch gut behauptet. Südamerika gehört weiterhin zu den Märkten mit großem Potenzial, auch wenn die aktuelle Lage extrem schwierig ist. Es wäre darum ein Fehler, diese Region abzuschreiben, betont Scheider. Zum 30. Juni beschäftigte MAHLE rund Mitarbeiter an 170 Standorten weltweit und damit 5,5 Prozent mehr als zum vergleichbaren Vorjahreszeitpunkt. Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 3

4 Strategische Zukunftsfelder Mechatronik und Thermomanagement gestärkt Das Halbjahresergebnis des Konzerns beinhaltet erstmals die konsolidierte Letrika- Gruppe und Amovis mit insgesamt gut 110 Millionen Euro Umsatz. Aber vor allem technologisch bringt die Integration der jüngsten Unternehmenszukäufe den Konzern spürbar voran. So nutzt MAHLE zum Beispiel das hinzugewonnene Know-how von Letrika im Bereich elektrischer Maschinen aktuell im Geschäftsfeld Mechatronik: Wir entwickeln eine Reihe von elektrisch angetriebenen Nebenaggregaten wie beispielsweise Kühlmittelpumpen oder Motoren für die elektrische Lenkung, die abgekoppelt vom Verbrennungsmotor arbeiten und die CO 2 -Effizienz verbessern, erklärt Scheider. Dazu wird auch das Wissen des japanischen Unternehmens Kokusan Denki beitragen, von dem MAHLE im Juni 2015 mehr als 90 Prozent der Anteile übernommen hat und das daher noch nicht im Halbjahresergebnis berücksichtigt ist. Wir sehen auf dem Feld der Mechatronik ein bedeutendes Wachstumspotenzial und streben mittelfristig in diesem Marktsegment ein Umsatzvolumen von rund 500 Millionen Euro an, so Scheider. Ebenfalls noch nicht in den Zahlen des ersten Halbjahres berücksichtigt ist die im Februar übernommene Thermosparte des US-Zulieferers Delphi, die seit dem 30. Juni 2015 mit etwa Mitarbeitern an 13 Standorten dem MAHLE Konzern rechtlich angehört. Im vergangenen Jahr hatte die Gesellschaft einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro erzielt. Nach dieser Übernahme sind wir heute der weltweit zweitgrößte Anbieter von Thermomanagement-Lösungen in der Automobilindustrie, betont Scheider. Das Portfolio erstreckt sich von Kühlsystemen für Motoren über die Klimatisierung des Innenraums sowie die Klimatechnik für mobile und stationäre Anwendungen bis hin zu Lösungen für Elektroantriebe. Hochleistungsbatterien benötigen ein konstant temperiertes Umfeld. Dafür sorgen wir mit unseren Lösungen und liefern einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Elektromobilität und zur Diversifizierung von MAHLE, so Scheider. Die Finanzierung der im Juni gezahlten Kaufpreise wurde bereits im Mai gesichert. MAHLE hat unter anderem eine zweite Anleihe mit einem Gesamtumfang von 500 Millionen Euro platzieren können, die vierfach überzeichnet war. MAHLE wird am Kapitalmarkt als interessantes Investment wahrgenommen, betont Scheider. Durch die Erweiterung der Aktivitäten erzielt das Unternehmen inzwischen über Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 4

5 50 Prozent des Umsatzes außerhalb des klassischen Geschäfts mit Komponenten und Systemen für Verbrennungsmotoren des Pkw-Marktes. Revolutionäre Neuentwicklung zur Ladeluft-Kühlung wird auf IAA gezeigt MAHLE setzt auch weiterhin auf das Geschäft mit Otto- und Dieselmotoren. Zur IAA stellt der Konzern eine Reihe spannender Lösungen vor, mit denen Verbrauch und Emissionen signifikant reduziert werden können. So ist es beispielsweise den MAHLE Entwicklern erstmals gelungen, den Kühlmittelkreislauf des Motors mit dem Kältemittelkreislauf der Klimaanlage zu verbinden. Dadurch wird eine Ladeluft-Temperatur erreicht, die niedriger ist als alle bisher in der Branche erreichten Niveaus. Im Ergebnis wird das Ansprechverhalten des Motors signifikant verbessert. Gleichzeitig lassen sich Verbrauchs- und Emissionswerte senken. Die Besucher des MAHLE Stands auf der IAA in der Halle 8 erleben auch, wie MAHLE Impulse bei der Elektrifizierung des Fahrzeugs setzt, beispielsweise mit elektrischen Nebenaggregaten. Serienmodelle profitieren von Rennsport-Technik Das Engagement im Rennsport ist seit Jahrzehnten ein Teil der Gesamtstrategie von MAHLE. Aktuell setzt MAHLE erstmals eine patentierte Lösung im Rennsport ein, die eine deutliche Wirkungsgradsteigerung in Verbrennungsmotoren ermöglicht. Das neu entwickelte Magerbrennverfahren, MAHLE Jet Ignition, erreicht dies mit einer speziellen Flächenzündung, die wiederum eine höhere Motorleistung ermöglicht. MAHLE wird dieses Verfahren nun für Serienfahrzeuge weiterentwickeln, denn mit dieser Technologie können Effizienzwerte beim Ottomotor erzielt werden, die man sonst nur von Dieselmotoren kennt. Dass dieser Transfer von der Rennstrecke in die Serienfertigung funktioniert, zeigt das jüngste Beispiel: MAHLE Stahlkolben, die in den vergangenen Jahren beim Langstreckenrennen in Le Mans fünf Mal zum Sieg verholfen haben, werden nun auch in den neuen 1,5- und 1,6-Dieselmotoren von Renault verbaut, die die Euro-6-Norm erfüllen. Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 5

6 Strategische Verbindung von Antrieb und Thermomanagement Zusätzlich zur Eigenentwicklung sondiert MAHLE auch permanent den Markt nach sinnvollen Innovationen zur Ergänzung des eigenen Produktangebots. Im Frühjahr hat MAHLE daher das Startup Amovis GmbH aus Berlin übernommen, das intelligente Abgaswärme-Rückgewinnung-Technologie mittels ORC (Organic Rankine Cycle) entwickelt. Bei ORC-Systemen handelt es sich um einen weiterentwickelten Dampfkreisprozess, bei dem die Abwärme von Verbrennungsmotoren nicht ungenutzt über das Abgas an die Umgebung abgegeben, sondern zur Erzeugung elektrischer oder mechanischer Energie verwendet wird. Auf diesem Wege lässt sich beispielsweise bei Nutzfahrzeugen der Verbrauch um bis zu vier Prozent senken, was eine entsprechend signifikante CO 2 -Reduzierung mit sich bringt. Das Kundeninteresse an dieser Zukunftstechnologie zur CO 2 -Reduzierung ist groß, sodass voraussichtlich ab 2020 erste Trucks mit der ORC-Technologie von MAHLE auf unseren Straßen unterwegs sein werden, so der MAHLE Chef. Sowohl die neueste Rennsport-Technik als auch die Übernahme von Amovis sind beispielhafte Ergebnisse der Gesamtstrategie des Unternehmens: Hier wird deutlich, wie sich unsere Kompetenzen in den Bereichen Antrieb und Thermomanagement erfolgreich ergänzen und zu einmaligen Resultaten führen, erläutert Scheider. Aufgrund dieser Strategie konnte MAHLE in den vergangenen fünf Jahren einen bedeutenden Sprung nach vorn machen und den Umsatz nahezu verdoppeln. Insbesondere die Integration von Behr, Letrika, Delphi Thermal und Kokusan Denki waren dafür entscheidende Meilensteine. Nicht zuletzt dadurch zählt der Konzern heute zu den 20 größten Autozulieferern der Welt. Diese Größe ermöglicht es uns, ein prägendes Unternehmen in der Automobilindustrie und wichtiger Partner unserer Kunden zu sein. Sowohl auf den Gebieten des Verbrennungsmotors und der Klimatisierung als auch über die Entwicklung neuer elektrischer Systeme bis zur Elektromobilität wollen wir zu den Innovationstreibern gehören. Das ist und bleibt unser Anspruch, betonte Scheider. Presseinformation, Geschäftsverlauf 1. Halbjahr 2015 und Jahresausblick MAHLE Konzern, , Seite 6