#2 franziskusbote 2019

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1 #2 franziskusbote Ausflugstipps für Groß und Klein zum Herausnehmen Mit Vergnügen Leben, lieben, lachen Froh zu sein bedarf es wenig Lauter lächelnde Leute Ehrlich, ich mach das gerne! Mitarbeiter und ihre (un)liebsamen Jobs Barrierefreier Humor Darf Spaß auch inklusiv sein? Der ist lustig! Interview mit einem Lachforscher

2 WIR SUCHEN PERSÖNLICHKEITEN MIT HERZ! Ihr neuer Job! FACH- UND HILFSKRÄFTE Pflege Betreuung Alltagsbegleitung BEWERBEN SIE SICH JETZT! stiftung st. franziskus heiligenbronn Personalentwicklung Elena Bantle Telefon Julia Müller Telefon Kloster Schramberg personalentwicklung@stiftung-st-franziskus.de

3 EDITORIAL 3 Mal im Ernst was wäre die Welt ohne Lachen und Humor? Ohne die vergnüglichen Seiten? Vermutlich ein recht trauriger Ort. Frohsinn und Heiterkeit sind Labsal für Körper, Seele und Geist. Das wussten schon alte Gelehrte wie Aristoteles oder Hippokrates. Von Letzterem stammt der Ausspruch Heiterkeit entlastet das Herz. Gewiss, es gibt auch schwierige Augenblicke oder Phasen im Leben, sei es in der Familie oder in der Arbeit, das ist allzu menschlich. Manches lässt sich nicht einfach weg lächeln. Doch man kann es zumindest versuchen. Eine vergnügte, humorvolle Lebenshaltung hilft über so manches hinweg und vermag sogar zu heilen. Humor verbindet uns Menschen, er kann versöhnen und Frieden stiften, er lädt uns ein, die schönen Seiten des Lebens zu sehen. Wie ein Verstärker und Multiplikator wirkt dabei die Gemeinschaft mit anderen Menschen. Mit vergnügten Gemütern um uns herum geht vieles leichter von der Hand. Frohe Momente mit anderen machen das Leben lebenswert und schenken Zuversicht. Das lässt sich nicht zuletzt bei uns in der stiftung st. franziskus heiligenbronn und unseren zahlreichen Einrichtungen jeden Tag aufs Neue beobachten. Bevor Sie nun hoffentlich mit viel Vergnügen und Interesse in der neuen Ausgabe unseres franziskusboten lesen, wie immer zuerst ein paar Fragen an Sie, über die sich das Nachdenken lohnt: Hubert Bernhard, Vorstand (links) und Stefan Guhl, designierter Vorstand der Stiftung Wo im Körper ist die Heiterkeit daheim? Lacht der, der zuletzt lacht, stets am besten? Froh zu sein bedarf es wenig aber was? Welche Ihrer täglichen Routinen vergnügt Sie am meisten? Steigt Ihre Laune bei Sonnenschein, und wenn ja, um wieviel Grad? Eine vergnügliche Zeit wünschen Ihnen Hubert Bernhard Vorstand Stefan Guhl designierter Vorstand Foto: Matthias King

4 4 INHALT Inhalt franziskusbote #2/2019 Mit Vergnügen DAS EXTRA DIESER AUSGABE Das kann ja heiter werden! Die große Ausflugskarte mit Freizeittipps für den Schwarzwald und die Bodenseeregion HERZSTÜCK Aus heiterem Himmel Mit dem Frühling kommt die Sonne und macht fröhliche Sprünge über Heiligenbronn. Die Menschen in der Stiftung tun es ihr gleich. Wir sind spontan mit der Kamera losgezogen und haben wonnige Momente eingefangen. 14 Ernst beiseite! Man soll die Feste feiern, wie sie fallen, sagt der Volksmund. Recht hat er! Einblicke in die vergnüglichsten Seiten der Stiftung. 16 Ihr bereitet uns so viel Freude! Wie die Gesundheitsclowns Galina und Zita Leichtigkeit in das Altenzentrum Bürgerheim in Tuttlingen bringen und dabei ganz nebenbei die geistigen Ressourcen der Bewohner aktivieren. FRANZ UND FREI 20 Auf das Glück gekommen Schön ist das Leben, wenn wir es nach unserem Geschmack gestalten können. Ein Essay über die Freuden der Selbstbestimmung und darüber, warum wir durchaus auch mal an uns selbst denken sollten. 24 Kann denn Lachen Sünde sein? Blondinen, Politiker oder Fremde: Witze leben von Klischees, kaum eine Gruppe bleibt verschont. Doch gilt das auch für Menschen mit Behinderung? Darf Humor auch inklusiv sein? Ein Filmregisseur und andere antworten. 30 Da hört der Spaß auf! Humor ist, wenn man trotzdem lacht? Selbst wenn Witze aus Hohn bestehen? Wird die Würde anderer verletzt, sollten wir besser auf die Bremse treten, denn nicht jeder Spaß muss sein, findet unser Autor Martin Cyris. Ein Plädoyer gegen aggressiven Humor. Coverfoto: Annette Cardinale

5 INHALT Schöne Erinnerungen leuchten ein Leben lang Fröhliche Augenblicke, lustige Ereignisse oder gar die beste Zeit des Lebens: Schöne Erinnerungen sind Vergnügen mit Langzeitwirkung. Vier Senioren blicken für uns zurück. LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 66 Der kleine Franziskus Unsere Kinderseite zum Rätseln. 67 Gewinnspiel 68 (K)ein Tag wie jeder andere Die Vermessung 16 ganz gewöhnlicher Stunden: Ein Forscherteam fand heraus, wie wir einen Arbeitstag für uns angenehm gestalten würden, wenn wir frei entscheiden könnten. 32 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Immer wieder gern Was dem einen nur schwer von der Hand geht, ist für den anderen genau richtig. Sechs Mitarbeiter berichten über ihre vermeintlich unliebsamen Jobs. 40 Aus edlem Holz geschnitzt Ergun Can gibt der Freude ein Gesicht. Seiner und der anderer. Der sozial engagierte 60-Jährige ist nicht nur einer der wenigen verbliebenen Larvenschnitzer, sondern auch Mitbegründer einer eigenen Narrengruppe. Wir besuchten ihn in seiner Werkstatt. 50 Il Poverello Folge 13 Aus dem Leben des Franz von Assisi: der große Franziskus-Comic in Fortsetzungen. 52 Kennen Sie den? Treffen sich ein Journalist und ein Wissenschaftler. Fragt der eine: Lachforscher Prof. Dr. Rainer Stollmann im Interview mit dem franziskusboten. 56 Das Glück der Anderen Eine Enzyklopädie einzigartiger Emotionen. KLEINES GLÜCK 60 Erster Spatenstich für Schulsporthalle durch Cacau Der Bau der Schulsporthalle St. Christophorus hat mit prominenter Unterstützung begonnen: Ex-VfB-Profi Cacau ist als Schirmherr der Spendenaktion für das behindertengerechte Gebäude ein echter Volltreffer. 62 Es brummt Frühling und Sommer sind dann, wenn die Seele hüpft. Auch in St. Wendelin, der Landwirtschaft der Stiftung, herrschen Wonne und Eifer vor. Weil alles so schön sprießt und gedeiht. RESONANZRAUM 70 Rund um die Stiftung Neues Beratungsangebot zur letzten Lebensphase Ferieninsel im KiFaz stürzt sich in Wasserwelten Schwenninger Franziskusheim wird zum Jahreswechsel zugestiftet. 72 Leserbriefe 74 Stiftungskalender Wer, wann, was, wo: Termine und Veranstaltungen. Außerdem 3 Editorial 73 Impressum & Auflösung Fotos: Annette Cardinale, Sony Pictures Entertainment, Ulrike Frömel

6 6 HERZSTÜCK Da lacht das Herz: Der kühle Wind über dem Schwarzwald kann dem Gemüt von Samantha vor dem sonnenbeschienenen Schulgebäude St. Benedikt nichts anhaben.

7 7 Aus heiterem Himmel Das Leben strahlt uns an und wir Menschen strahlen zurück. Besonders im Frühling und im Sommer, wenn das Licht der Sonne unsere Seele streichelt und die Farben der Natur unser Herz wärmen. Ein Wohlbehagen breitet sich aus und durchdringt jede Zelle. So wie die Natur blüht auch der Mensch auf. Gut gelaunt begegnen wir der Welt und gehen mit frischer Energie ans Werk, an die Arbeit oder in die Schule. Gerade in Heiligenbronn, diesem besonders beseelten Ort, wo einem die Lebensfreude auch in diesen Tagen auf Schritt und Tritt begegnet wie unsere spontan und aus heiterem Himmel geschossenen Fotos zeigen. Fotos: Annette Cardinale Redaktion: Martin Cyris

8 8 Petra Vollmer mit Elias Sonya Alles schön und gut: Den Kindergartenkindern und Schülern der Stiftung geht es wie den Lehrern und Betreuern wenn die Sonne scheint, strahlt sie direkt ins Herz und kitzelt die Seele. Dann hat auch Taxi fahrerin Nurcan Torun (unten rechts) nur gut gelaunte Passagiere an Bord. Susanne Schultheiss mit Veronika

9 HERZSTÜCK 9 Alva Jack Taxifahrerin Nurcan Torun mit einer Schülerin

10 10 HERZSTÜCK Freude, schöner Götterfunken: Schwester Anna Franziska übt hingebungsvoll an der Kirchenorgel.

11 11 Etwas Warmes braucht der Mensch: Essen hält Leib und Seele zusammen. Besonders wenn es mit Liebe und Freude zubereitet wurde. So wie hier in der Kantine der Stiftung (v.l.n.r.: Stefania Schrägle, Alexander Maurer, Marion Schmider) Jedem Tierchen sein Pläsierchen: Während Mika, der 11 Monate alte Biewer Yorkshire Terrier von Bäckermeister Dieter Kirgus (re.) womöglich gerade von einer leckeren Wurst träumt, hat Metzgermeister Paul Fehrenbacher (unten) tagtäglich damit zu tun ganz offensichtlich zu seiner hellen Begeisterung.

12 12 HERZSTÜCK Saskia Hornung Martina Arndt Sonnenschein: Wenn ich morgens aufschließe, dann blicke ich in strahlende Gesichter, sagt Gernot Pfau, Leiter der Werkstatt für Menschen mit Sinnesbehinderung. Wie zum Beweis strahlen seine Mitarbeiterinnen (oben) um die Wette. Marius Kuss Bei Wind und Wetter: Die Mitarbeiter der Gärtnerei der Stiftung müssen sich manchmal noch warm einpacken, vor allem morgens doch gut ausstaffi ert macht das Buddeln und Gärtnern Spaß. Florian Kimpel

13 Feuer und Flamme: Erich Fischer aus der Korbmacherei hat Ofenanzünder in seinen Tüten. Sie werden aus gewachsten Weiden resten hergestellt, die in der Korb produktion anfallen. 13

14 14 HERZSTÜCKE Ernst beiseite! Alltag ist wichtig, er bietet vertraute Verlässlichkeit. Und doch will Routine zuweilen durchbrochen werden, weshalb die Stiftung ihren Betreuten und Mitarbeitern regelmäßig kleinere und größere Vergnügungen bietet. Ein exemplarischer Querschnitt durch die heiteren Seiten der Stiftung. Tour de Franz: Ausfahrten aller Art sorgen für beste Laune. Ich hab Spaß, ich geb Gas Autofahren für Blinde das klingt zunächst einmal recht unwahrscheinlich. Und doch träumen viele Sehbehinderte davon, einmal im Leben selbst hinter dem Steuer zu sitzen und kräftig auf die Pedale zu treten. Bei der Stiftung wird ihnen dieses unvergessliche Erlebnis zuweilen ermöglicht. Im Rahmen des Sommerferienprogramms und in Kooperation mit der Kreisverkehrswacht Rottweil und zwei ansässigen Fahrschulen. Ehe es auf dem Übungsplatz losgeht, werden zunächst einmal Lenkrad und Armaturenbrett taktil erkundet. Geschwindigkeit aufnehmen, auf 300 Metern schnurgeradeaus fahren und bremsen klappen in der Regel recht schnell. Kurvenfahrten sind da schon anspruchsvoller. Nicht ganz so weit links, kommt dann der Tipp von der Beifahrerseite. Manchmal vielleicht auch: Jetzt wieder ein bisschen langsamer! Das aber nur, wenn sich der Spaß nicht nur breit im Gesicht des Fahrschülers, sondern auch über die rasant steigende Tachonadel abzeichnet. Alles unter Kontrolle also auch die Vollbremsungen für die Wagemutigsten. Von vier auf zwei Rädern geht es dann bei der jährlichen Motorradausfahrt für sinnesbehinderte Kinder und Jugendliche des Internats in Heiligenbronn, wenn mehrere Dutzend PS-starke Maschinen im Stiftungsgelände aufheulen. Hier geben die Kids zwar nicht selbst Gas, lassen sich aber unter lautem Juchzen bei temporeichen Spritztouren gemeinsam mit den Motorradfreunden der Rottweiler Polizei und den Mitgliedern des Motorradclubs Aichhalden/Rötenberg den Wind um die Nase wehen. Beim abschließenden Grillfest mit den Ehrenamtlichen der Behindertenhilfe geht es genauso stimmungsvoll und munter weiter. Text: Jasmin Prechtl

15 15 Das muss gefeiert werden! Den Auftakt bildet ein Gottesdienst mit anschließender Begrüßung durch den Vorstand. Die Wallfahrtskirche St. Gallus ist jedes Jahr am 1. Juli prall gefüllt, wenn die Stiftung gemeinsam mit den Schwestern den Jahrestag der Zustiftung der Franziskanerinnen von Heiligenbronn mit einer Feier der besonders freudigen Art begeht. Im Anschluss an die schwungvoll gestaltete Messe sitzen Bewohner, Mitarbeiter und Schwestern plaudernd auf dem von der Sonne verwöhnten David- Fuchs-Platz beisammen. Überall sieht man freudige Begegnungen und hört interessante Geschichten, denn insbesondere beim jährlichen Stiftungsfest sind die Wurzeln und der gemeinsame Geist erlebbar. Da kommen einfach alle miteinander ins Gespräch. Nicht zuletzt über die köstlichen Leckereien, mit denen Bäckerei und Küche die Feiernden verwöhnen. Ein weiteres Highlight sind inzwischen auch die ringsherum platzierten Aktionen und Stände, die das Fest mit vielfältigen Probier-Angeboten rund um das Motto Gesundheit & Balance bereichern. Wer hätte da nicht gut lachen? Wo Alt & Jung zu Hochform auflaufen Alles Siegertypen, bei uns gibt es nur Gewinner!, verkündet Patric Kreszan, Pflegedienstleiter von St. Konrad in Zimmern, wenn er den Bewohnern des Altenzentrums und der betreuten Wohnanlagen Zimmern und Rottweil feierlich die Goldmedaille um den Hals legt. Das tut er einmal im Jahr und sie haben es sich wohl verdient. Denn allein, dass sie mit ihren 80 Jahren aufwärts noch immer zu spannenden Federball-Matches antreten, ihre Fähigkeiten beim Hindernis-Parcours oder beim Gehirn-Jogging beweisen, ist schon aller Ehren wert. Disziplinen, die jedes Jahr unter einem anderen Motto stehen. Passend zur Fußball-WM etwa, werden Torwand und Tischkicker aufgestellt. Regelmäßig lässt sich das Team um Patric Kreszan anlässlich des hauseigenen Festes der Begegnung neue Aufgaben einfallen. Kleine, thematisch ins Jahr passende Wettkämpfe, die die Senioren bestreiten dürfen. Zu deren heller Freude. Und zu der der anderen Gäste: Angehörige, Freunde und natürlich alle Vereine und Bewohner der Gemeinde. Nicht nur die Senioren werden bei dieser Gelegenheit gefeiert, sondern auch das Leben an und für sich. Selbstverständlich mit allem, was Spaß macht Grillen, Musik und Unterhaltung inklusive. Das reinste Vergnügen Im Kinder- und Familienzentrum Villingen-Schwenningen (KiFaz) lernen Heranwachsende, Verantwortung zu übernehmen. Für sich selbst, für ihr Handeln, für andere aber auch für die Umwelt. Deshalb ist es natürlich Ehrensache, dass die verschiedenen Gruppen unter dem Dach der Einrichtung regelmäßig dabei sind, wenn die Doppelstadt zu ihrer Aktion Saubere Landschaft aufruft. Mit großer Begeisterung und viel Eifer sammeln die Kids des KiFaz dann über den Tag hinweg ein, was andere achtlos an den Wegesrand werfen. Ein Engagement, das nicht zuletzt Oberbürgermeister Jürgen Roth sehr zu schätzen weiß. Und eines, das belohnt werden muss, wie auch die Betreuungskräfte des KiFaz finden. In diesem Jahr ermöglichten sie ihren älteren Schützlingen als Dankeschön einen Besuch im kommunalen Kino Guckloch e.v., wo auf die Jugendlichen die Vorführung des Dokumentarfilms A Plastic Ocean wartete. Für die jüngeren Sammler wurde dagegen eigens eine Umwelt-Olympiade initiiert. Dabei konnten sich 25 fleißige Helfer im Grundschulalter unter allgemeiner Erheiterung an Stationen wie beispielweise Dosenwerfen, Bottle-Flip oder Müll-Basketball beweisen. Abschließende verwertungsgerechte Entsorgung selbstverständlich inbegriffen. Aber nicht nur beim Abfallsammeln wurde ordentlich etwas weggeputzt. Auch Siegerehrung und Bewirtung der jeweiligen Abschlussfeiern fanden großen Anklang. Vom hausgemachten Eis des Vogtshof Tannheim etwa, einem nahgelegenen Bauern, blieb nicht auch nur ein winziger Klecks übrig. Melodien, die Herzen öffnen Frau Müller schön, dass Sie da sind! Frau Schmidt, es ist mir wie immer eine Freude, Sie zu sehen! Ach, und grüß Sie, Herr Herrmann, Ihnen hatte doch beim letzten Mal Franz Léhar so gut gefallen. Und wie Sie da Frau Marković über die Tanzfläche geführt haben Chapeau! Für Sie, Herr Herrmann, habe ich heute also was ganz Besonderes dabei. Folker Bader kennt sein Publikum persönlich. Und er kennt dessen musikalischen Vorlieben, eine abwechslungsreiche Mischung aus Schlagern, Volksliedern, Operetten- und Walzermelodien, wie es sie heute für gewöhnlich kaum noch zu hören gibt. Folker Baders Publikum das sind einmal im Jahr rund 40 Senioren des Luise-Poloni-Heims in Tübingen. Speziell für sie simuliert der ehemalige Musikredakteur des SWR sein Dampfradio, ein Rundfunkprogramm im alten Stil. Immer wieder erzählt der versierte Moderator Anekdoten, bezieht seine Zuhörer mit ein. Tanzen und Mitmachen sind ausdrücklich erlaubt. Die Bewohner des Luise-Poloni-Heims danken es ihm mit kräftigem Applaus. Und während Folker Bader das nächste Lied ansagt, singen sie noch immer ganz angetan den Refrain des letzten. Foto: Matthias King; Icons: Adrien Coquet, icongeek, Marksu Desu, Rose Alice Design, bmijnlieff/noun Project

16 16 Gut gelaunt ans Werk: Christine Schlederer alias Galina Klecks (li.) und Tanja Stotz alias Zita Knubbel (re.)

17 HERZSTÜCK 17»Ihr bereitet uns so viel Freude!«Im Lebensherbst, wenn s zwickt und zwackt und das Gedächtnis nachlässt, kann einem schon mal der Spaß vergehen. Kein Vergnügen bedeuten auch Aufenthalte im Krankenhaus oder in Reha Zentren. Speziell ausgebildete Unterhalter, sogenannte Gesundheitsclowns, sorgen für Abwechslung und Fröhlichkeit und wecken schlummernde Ressourcen zur Aktivierung und Genesung. Zum Beispiel jene Clowns, die die Altenzentren der Stiftung besuchen. Text: Martin Cyris Fotos: Annette Cardinale Hallo Peter! ruft Galina. Peter S. blickt auf und winkt dem schrill kostümierten Clown zu. Weißt du noch, wer ich bin? Der 75-Jährige zögert, doch der Besuch hilft ihm auf die Sprünge: Ich bin s, die Galina! Peter S. strahlt: Jetzet! Des han i mir doch glei denkt. Es ist ja auch wirklich nicht ganz so einfach, an der knallroten Nase allein kann man die Galina schließlich nicht erkennen. Denn da wäre noch ihre Kameradin im Schlepptau, die Zita. Beide ziehen durch die Wohnbereiche im Altenzentrum Bürgerheim in Tuttlingen. Auch Zita ziert selbstverständlich eine rote Clownsnase. Und sie trägt eine Ukulele mit sich herum. Auf dieser Mini-Gitarre stimmt sie unzählige Lieder an. Schlager und Evergreens aus vergangenen Zeiten. Im Wohnbereich 2 haut sie zum x-ten Mal an diesem Nachmittag in die Saiten: Du kannst nicht immer 17 sein trällern die Clowns und die Bewohner lächeln, manche strahlen und klatschen in die Hände und stimmen mit ein: schau in den Spiegel wie schön du bist, bist noch schön in den Jahren, wenn in den Haaren Silber ist. LIEDER WECKEN ERINNERUNGEN Im gemeinsamen Treffpunkt, dem Wohnbereich des Altenzentrums, sitzen die Bewohner dieses Stockwerks. Ältere Menschen mit erhöhtem Pflege bedarf, teilweise auch mit demenziellen Erkrankungen. Doch trotz eines schwindenden Gedächtnisvermögens: Lieder aus der Vergangenheit wecken Erinnerungen und stimulieren zum Mitmachen. Der Kuckuck und der Esel. Capri-Fischer. Schuld war nur der Bossa Nova. Sobald die ersten Takte erklingen, sind Regungen wahrzunehmen, selbst bei solchen, die mit herkömmlichen Mitteln, so Einrichtungsleiterin Christine Liebermann, nur noch schwer zu erreichen sind. Auch bei diesen Bewohnern werden die Augen wach, ein Lächeln huscht übers Gesicht. Das Programm der Clowns besteht hauptsächlich aus Musik und individueller Interaktion. Zuerst

18 18 HERZSTÜCK mittels Mimik, dann, wenn gewollt, durch persönliches Herumalbern oder durch Gespräche. Es geht dabei nicht um schnellen Lacherfolg, in dem mit Wortwitz oder spektakulären Tölpeleien ein Feuerwerk an Gags abgebrannt wird, etwa wie bei Zirkusclowns. Die Wahrnehmung der Bewohner ist häufig reduziert, sagt Christine Schlederer alias Galina Klecks, wir passen uns an und agieren eher zurückhaltend. Wir machen keine schrille Show, erklärt Kollegin Tanja Stotz alias Zita Knubbel, wir erreichen die Menschen durch Empathie. Sprich, mittels Aufmerksamkeit, Reindenken, Reinfühlen, Zuhören und, wenn es signalisiert wird, auch durch Händchenhalten. Manche Bewohner lenken das Gespräch auf ernstere Themen. Die Clowns lassen sich darauf ein. Nicht wir stehen im Mittelpunkt, sondern die Bewohner, sagt Tanja Stotz. Organisiert sind sie im Verein Lach-Falten e.v. in Radolfzell. Gut vorbereitet: Eine rote Nose und Wangenrouge machen noch keinen Clown, die Ausbildung zum Gesundheitsclown ist fundiert. MIT DER SEELE BERÜHREN Die beiden sind sogenannte Gesundheitsclowns. Als solche haben sie eine gründliche Ausbildung in der Clownschule Tamala in Konstanz genossen. Als Wochenendausbildung dauert sie immerhin zweieinhalb Jahre. Ziel ist es, die Sensibilität gegenüber älteren und pflegebedürftigen Personen zu schärfen. Dazu sind unter anderem tiefergehende Kenntnisse in Medizin, Pflege und Kommunikation gefragt. Und selbstverständlich Sinn für feinfühligen Humor. Die Gesundheitsclowns sollen nicht als Witzfiguren auf die Menschen losgelassen werden und deren Lachmuskeln überstrapazieren, sondern Emotionen wecken und ihr Gegenüber mit der eigenen Seele berühren, so Tanja Stotz. Zumal manche Bewohner erst geknackt werden wollen. Zum Beispiel Dietrich M. Er ziert sich etwas, als an seiner Tür geklopft wird, lässt die Clowns aber dann doch herein. Galina und Zita wissen: Das Öffnen der Türe bedeutet in der Regel auch Bereitschaft zum Öffnen der Seele. Weshalb sie den 87-Jährigen in ihre Mitte nehmen, sich zu ihm aufs Bett setzen und inbrünstig anfangen zu singen: Du, du liegst mir im Herzen. Der ältere Herr lacht. Er ist gut drauf heute, bestätigt Karin Sarther, die als Betreuungskraft regelmäßig mit dabei ist, wenn die Clowns durch die Gänge des Altenzentrums auf Tour gehen. Sie ist es, die an den Türen klopft, um Einlass bittet und im Idealfall das Eis schneller brechen lässt weil ihr Gesicht den Menschen vertraut ist. Einmal pro Monat kommen die Clowns ins Bürgerheim, für jeweils rund zwei Stunden. Außerdem besuchen Galina und Zita noch das Altenzentrum St. Anna in Tuttlingen. Clown-Kolleginnen beehren das Dr.-Karl-Hohner- Heim in Trossingen. Während die Clowns mit Herrn M. feixen, spaziert Elfriede K., eine weitere Bewohnerin, an dessen Tür vorbei und kommentiert: Ihr bereitet mir und uns so viel Freude. Es kommt viel Dankbarkeit zurück, weiß Tanja Stotz, deshalb habe sie sich für ihre Tätigkeit als Teilzeit-Clown entschieden. Eigentlich wollte sie einen Theaterworkshop besuchen, es endete in einem Schnupperwochenende für Clowns: Als ich die rote Nase aufgesetzt hatte, wusste ich sofort: Das ist es! Nicht jedem steht der Sinn freilich unablässig nach Frohsinn und Unterhaltung, da machen ältere Menschen natürlich keine Ausnahme. Wir müssen gelegentlich auch mit gemischten Gefühlen oder auch mit Ablehnung zurechtkommen, sagt Tanja Stotz, wofür ich vollstes Verständnis habe, schließlich möchte ich auch nicht jeden Tag bespaßt werden. In diesem Wissen geht es weiter zur nächsten Türe. Die Reaktionen von Hans-Heinrich B. auf den Besuch machen deutlich, dass er hin- und

19 19 Gut lachen haben: Lieder aus der guten alten Zeit animieren zum Mitmachen und aktivieren geistige Ressourcen. werden und mitmachen, sagt Einrichtungsleiterin Christine Liebermann. Es ist die heilende Kraft des Humors. Die selbstverständlich jeder Generation helfen kann. Nicht zuletzt Kindern, die sich im Krankenhaus oder in Reha-Kliniken befinden. Mediziner konnten beobachten, dass nach Besuchen von Gesundheitsclowns die Ängste vor Operationen deutlich zurückgingen, die OPs komplikationsloser verliefen und der Genesungsprozess schneller vonstatten ging. Ins Rollen kam die Sache mit den Clowns in den Altenzentren der Stiftung nach einer Benefizveranstaltung in Tuttlingen, die von der Stiftung Humor hilft heilen unterstützt wurde. Gegründet wurde diese Stiftung von Eckhart von Hirschhausen, bekannt geworden durch sein Medizinisches Kabarett und Bestseller wie Wunder wirken Wunder. Von Hirschhausen engagiert sich dafür, den Begriff human in der Humanmedizin und -pflege klar in den Vordergrund zu stellen. Humor mit seiner wohltuenden Wirkung kann dabei eine entscheidende Rolle spielen. Denn wie heißt es doch so treffend: Lachen ist gesund. hergerissen ist. Galina und Zita versuchen es bei dem einstigen Hobbyjäger mit einem Klassiker: Ein Jäger aus Kurpfalz. Da müsst ihr euch aber anders anziehen, sonst lachen sich die Hasen ja kaputt, wirft der 89-Jährige mit Blick auf die schräge Garderobe der Clowns ein. Staubtrocken und mit kernigem hanseatischen Akzent. Ein anschließendes Grinsen kann sich Herr B. nicht verkneifen, vermutlich über seinen eigenen Spruch. Laut Ausbildungskonzept der Clownschule sind zwiespältige Situationen kein Beinbruch. Schließlich sei jede emotionale Regung ein Zeichen von Vitalität, also auch Widerstreben oder gar Abfuhren. STÄNDCHEN MIT SEIFENBLASEN Mehr Anklang finden die Clowns dann wieder, als sie auf Elisabeth A. treffen. Die 91-Jährige hatte am Tag zuvor Geburtstag. Galina bläst Seifenblasen in die Luft und Zita lässt die Ukulele erklingen: Erst gibt s ein Geburtstagsständchen ( Viel Glück und viel Segen ), dann folgt eine persönliche musikalische Widmung aus den Dreißigerjahren: Wenn die Elisabeth nicht so schöne Beine hätt. Die Angesprochene wippt ihren Oberkörper vergnügt hin und her. Wenn die Bewohner glücklich sind und strahlen, freue ich mich mit, sagt Christine Schlederer. Bei ihrer Rolle als Gesundheitsclown gehe es hauptsächlich darum, noch vorhandene geistige Ressourcen zu aktivieren. Als frecher Clown, der die Galina, nun mal ist, darf sie auch gewisse Grenzen überschreiten. Etwa die Menschen direkt beim Vornamen ansprechen und unvermittelt zur Interaktion auffordern. Zumeist mit Erfolg. Es ist jedes Mal sehr berührend, wenn Bewohner, die zuvor lange Zeit kaum Regungen zeigten, bei den Clowns plötzlich wach Gut gemacht: Die Arbeit mit den Senioren bringt den Bewohnern Spaß und Abwechslung und den Clowns Erfüllung.

20 20 Auf das Glück gekommen

21 FRANZ UND FREI 21 Selbstbestimmung das klingt immer so nach Ichsucht und Egotrip. Wir neigen dazu, sie eher anderen zuzugestehen als uns selbst. Weil es unsere Umwelt vermeintlich so von uns erwartet. Doch ein selbstbestimmtes Leben ist wissenschaftlich belegt der größte Glücksfaktor. Um es genießen zu können, gilt, was beim Anlegen der Sauerstoffmasken bei einem Ernstfall im Flugzeug gilt: Man muss zuerst für sich selbst sorgen, bevor man für andere sorgen kann. man für andere sorgen Von Anja Rützel Foto: LedyX/shutterstock

22 22 FRANZ UND FREI Bald schauen sie mich wieder an, die Mitleidsgesichter. Eeeecht?, werden meine Freunde mit teilnahmsvoller Stimme und Dackelblick fragen, vielleicht werden sie auch bedauernd meinen Arm streicheln. Und das nur, weil ich ihnen erzählen werde, dass ich demnächst mal wieder alleine auf Reisen gehe. Nicht, weil sich niemand finden ließe, der mich begleiten würde, sondern weil ich es liebe, alleine zu verreisen: ein paar Tage, in denen ich nur das mache, was ich möchte. Ich werde mir eine Ausstellung über den Dackel in der Kunstgeschichte ansehen (kein Scherz), ohne dass jemand quengelt, weil ihm dabei langweilig ist. Ich werde drei Tage in Folge japanisch essen gehen, ohne mit jemandem abstimmen zu müssen, ob er nicht vielleicht auf etwas anderes Appetit hat. Womöglich werde ich auch einen ganzen Tag lang im Bett liegen und Serien schauen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, obwohl so viel herumschlumpfender Schlendrian gesellschaftlich ja eher als kritikwürdiges Faulbärwesen gesehen wird. Kurz gesagt: Ich werde zehn wunderbare Tage in komplett kompromissfreier Selbstbestimmung verbringen. Meine Freunde finden meine Alleinausflüge immer noch seltsam, obwohl ich sie regelmäßig unternehme. Dabei ist es längst wissenschaftlich erwiesen: Nicht Geld, beruflicher Erfolg oder ein riesiger Freundeskreis machen Menschen am glücklichsten, sondern ein selbstbestimmtes Leben. Das hat eine Studie der American Psychological Association (APA) ergeben. Damit aus dem eigenmächtig und selbstbewusst gestalteten Leben kein ignoranter Egotrip wird, sei auch die Nähe zu anderen Menschen wichtig. Da stimme ich zu allerdings muss diese Nähe für mich nicht rund um die Uhr physischer Natur sein. Im Urlaub, einer klar abgesteckten Auszeit, fällt es natürlich am leichtesten, nur nach der eigenen Pfeife zu tanzen, auch wenn ihre Melodie in den Ohren der anderen vielleicht schräg klingen mag. Im Alltag müssen viele erst lernen, das Glück nicht von anderen abhängig zu machen. Erziehungsmäßig werden wir eher auf Gesinnung gepolt: immer schön bei der Herde bleiben, nicht ausscheren. Schon kleine Schritte zur Selbstbestimmung können darum erst einmal ein Schippchen Mut erfordern, weil wir es schlicht nicht gewöhnt sind, uns selbst und unsere Wünsche ohne schlechtes Gewissen in den Mittelpunkt zu stellen. Ich erinnere mich noch gut, als ich eines Nachmittags zum ersten Mal alleine ins Kino ging, und an das komische Gefühl dabei. Aber danach ging mir auf, was ich bis jetzt alles verpasst hatte, weil ich zu sehr im bequemen Strudel der anderen mitgepaddelt war: Ich hatte Konzerte verpasst, weil sich keiner meiner Freunde dafür interessierte, war nicht in diesem interessanten neuen Restaurant essen gegangen, weil sich niemanden fand, der auch gerne indische Gerichte mag. Aber nicht nur die anderen blockierten mich, sondern auch meine eigenen Vorbehalte. So zauderte ich sehr lange, mir einen Hund anzuschaffen (ein unerfüllter, dringender Herzenswunsch, seit ich ein Kind war), obwohl alle äußeren Bedingungen passten: Weil ich eben doch zu bequem war und Angst vor der Verantwortung hatte und davor, mein Leben entscheidend zu prägen, indem ich die Dinge in die eigenen Hände nehme. Im großen Lebenszusammenhang mag ein alleiniger Kinobesuch nur ein kleines Schnipselchen sein, aber solche Kleinigkeiten können ein gutes Training für weitreichendere, selbstbestimmte Entscheidungen sein. Ich weiß, dass ich wahrscheinlich bessere Rahmenbedingungen für ein solches Leben in Eigenregie habe als viele andere Menschen. Ich bin Freiberuflerin, habe keinen grummeligen Chef, dessen Anweisungen ich befolgen muss. Ich habe keine Kinder, muss in meinen Entscheidungen also keine Verantwortung für andere mitbedenken. Wenn ich möchte, kann ich morgen ans Meer fahren ich muss mir nur ein Auto leihen, das groß genug ist, damit auch der Hund mit- Foto: TairA/shutterstock

23 23 kommen kann. Denn ich bin inzwischen tatsächlich auf den Hund gekommen. Glücklicherweise. Bei solchen Zweifeln hilft es, an die Sicherheitsanweisungen zu denken, die einem zu Beginn n je- Ausreißeraktionen machen glücklich. Ein selbstbestimmtes Leben, das hört sich so einschüchternd und nicht umsetzbar an, so absolut und radikal. Dabei geht es eigentlich um eine sehr simple Frage, die man auch auf kleinste Lebensbereiche wie eben den nächsten Restaurantbesuch, die Wahl des nächsten Urlaubsziels beziehen kann: Was will ich wirklich? Wonach sehne ich mich? Und was würde ich als Erstes tun, wenn es niemanden gäbe, vor dem ich mich dafür rechtfertigen müsste, nicht einmal jemanden, dem ich überhaupt davon erzählen müsste? Wenn man sich diese Frage in vielen kleinen Entscheidungen stellt und dann entsprechend handelt, sie nicht wegschiebt oder auf andere projiziert, kann das wie ein kleines Trainingslager wirken, das den Selbstbewusstseinsmuskel trainiert. Bis er irgendwann dann so stark ist, dass man sich auch endlich traut, weitreichendere Entscheidungen nicht zuallererst danach zu beurteilen, was wohl die anderen dazu sagen werden sondern danach, was einen selbst glücklich macht. Klar, dass man den ewig erträumten Jobwechsel, den lange heimlich herbeigesehnten Umzug in die andere Stadt dann nicht wie ein Bulldozer und ohne Rücksicht auf die Menschen um einen herum in die Wirklichkeit betoniert. Auch dieses Extrembild schreckt viele Menschen davor ab, ihr Leben bewusster in die eigene Hand zu nehmen: die Angst davor, diese selbstbestimmte Umkrempelaktion könnte als rücksichtsloser Egotrip angesehen werden. der Flugreise vom Begleitpersonal erklärt werden: Wenn der Luftdruck in der Kabine absinkt, heißt es da stets, würden Atemmasken von der Kabinendecke fallen. Zuerst solle man sich damit selbst ausrüsten, bevor man dann Mitpassagieren beispringe, die Hilfe benötigen, erklären die Flugbegleiter. Das klingt im ersten Moment immer etwas egoistisch. Aber im Flugzeug gilt, was auch im richtigen Leben gilt: Wenn man nicht zuerst auf sich selbst achtet und für sich sorgt, kann man nicht richtig für andere sorgen. Das mag jetzt wenig selbstlos daherkommen, wenig gesellschaftskonform. Ich erwarte für meine Haltung auch keine Heiligsprechung. Aber auch die, die uns aufgrund ihrer menschlichen Wohltaten als Vorbilder dienen, lebten selbstbestimmt. Denn sie trafen die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, allein und selbstbestimmt und häufig gegen den Willen ihrer Umwelt oder ihrer Familien. Meine nächste Alleinreise geht übrigens nach England, zu jenem Anwesen von Queen Elizabeth II. in der Grafschaft Norfolk, in dessen weitläufigem Park sie alle ihre Corgis begraben hat. Ich kann verstehen, dass dieses Interesse ein bisschen zu speziell ist, um ähnlich enthusiastische Reisebegleiter zu finden. Als großer Corgi- und Adelsfan wollte ich da aber schon immer mal hin wäre es nicht jammerschade, wenn ich darauf verzichten müsste? Und zwar nicht nur für mich, sondern auch für die anderen: Wer sich gelegentlich ausklinkt, um sich in dieser Zeit ganz auf sich zu besinnen, sich die Muße nimmt, sich dabei immer noch ein Stück besser kennenzulernen, kann sich danach noch besser auf andere Menschen gehört zu Deutschlands einstellen und auch deren ganz Anja Rützel gehört zu Deutschlands bekanntesten TV Kritikerinnen und ist Autorin von Büchern wie Saturday Night Biber. persönliche Bedürfnisse verste- hen, die sie sich bis jetzt vielleicht versagt haben. Foto: Annette Koroll FOTOS

24 24 Kann denn Lachen Sünde sein? Humor ist, wenn man trotzdem lacht, meint der Volksmund. Aber wie verhält es sich, wenn Minderheiten oder Randgruppen Thema von Witzen oder von Filmkomödien sind? Der aktuelle Kinohit Die Goldfi sche über ein Schmuggelabenteuer einer Gruppe von Menschen mit Behinderungen hat die Diskussion neu entfacht, wie politisch korrekt Humor sein muss oder ob es auch so etwas wie barrierefreies Lachen gibt. Text: Martin Cyris Die Goldfische : Der Film regt die Diskussion über inklusiven Humor an.

25 FRANZ UND FREI 25 Der Comedian Martin Fromme hat eineinhalb Arme. Der linke ist nicht ganz ausgebildet, eine Laune der Natur, eine Gliedmaßenfehlbildung. Damit steht er im T-Shirt vor seinem Publikum und erzählt, dass er sich einen Docht auf seinen linken Arm setzt und ihn als Stumpenkerze auf dem Weihnachtsmarkt anbietet. In einem seiner Videos, die er auf Youtube hochgeladen hat, fragt er einen verdutzten Passanten nach einem Second-Hand-Shop. Martin Fromme mag der Leserschaft nicht über die Maßen bekannt sein, was vielleicht daran liegt, dass er als Ruhrpottler vornehmlich oberhalb der Main-Linie aktiv ist. An seinem komödiantischen Talent jedenfalls kann es nicht liegen. Denn Fromme füllt Säle und ist äußerst unterhaltsam und lacht sich selbst fast kaputt über seine politisch nicht ganz korrekten Witze. Etwa über folgenden: Kommt ein blinder Mann mit Blindenhund in ein Geschäft. Er nimmt den Hund am Schwanz und schwenkt ihn über seinem Kopf durch den Laden. Fragt ihn der Geschäftsinhaber: Was machen Sie denn da? Daraufhin der Blinde: Ich wollt mich nur mal kurz umgucken. Darf der das? Darf Martin Fromme Witze erzählen, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt? Als Comedian mit Behinderung hat Martin Fromme gewiss mehr Narrenfreiheit als andere. Vor allem, wenn es um Späße über Behinderungen geht. Erst recht um seine eigene. Behinderung ist normal, sagte Fromme mal in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, mit seinen Bühnenprogrammen wolle er zum Abbau von Berührungsängsten beitragen. Und er hat eine klare Botschaft: Dass nur Behinderte über Behinderte Witze machen dürfen, ist Blödsinn. Fromme will zur Entkrampfung beitragen. Dazu gehöre, dass Behinderung Teil von Jux und Tollerei sein dürfe, ja sogar sein müsse. BARRIEREFREIES LACHEN Er ist damit längst nicht allein. Micky Beisenherz etwa, TV-Moderator, renommierter Gagschreiber und Autor der beliebten heute-show fordert ein barrierefreies Lachen. In einem Beitrag für stern.de berichtete er einmal von seinem via Twitter öffentlich ausgetragenen Zank mit einer Gehörlosen, welche ihm pauschal Behindertenfeindlichkeit wegen der Verwendung des Begriffs Zweckautist gegenüber einem Politiker vorwarf. Er beharrt: Humor kann Leichtigkeit sein, Schweres besser erträglich machen. Einen Hauch Normalität dort reinbringen, wo sich manch einer von Samthandschuhen erwürgt fühlt. Für seelische Wunden sei Humor Salz und Salbe zugleich. Eine Haltung, mit der sich auch Filmemacher Alireza Golafshan intensiv auseinandersetzte, als er das Buch zum aktuellen Kinofilm Die Goldfische schrieb (siehe Interview). Seine Beobachtung: Nicht nur behinderte Menschen selbst, auch ihre Betreuer greifen oft auf die humoristische Trickkiste zurück, um Begegnungen zu entspannen und gegenseitige Vorbehalte und Ängste abzubauen. Behinderung sei nur ein Teil aspekt eines Menschen und sage nichts über dessen Charakter aus. Man mag ihm recht geben, denn eine Behinderung schützt sicherlich nicht vor menschlichen Schwächen oder Untugenden. Golafshan plädiert jedenfalls dafür, Menschen mit Behinderungen nicht unnötig zu verklären. Einer von Golafshans Beratern war der Inklusionsaktivist und Moderator Raúl Krauthausen, der aufgrund von Glasknochen auf den Rollstuhl angewiesen ist. Auch er tritt entschieden dafür ein, Augenhöhe herzustellen. Indem beispielsweise wie in Die Goldfische die Hauptfiguren nicht nur Behinderungen aufweisen, sondern auch Laster. In einem Interview anlässlich des Kinofilms Wer ist Thomas Müller? befand Krauthausen: Wir Deutschen problematisieren einfach zu viel, anstatt zu gucken, wo die Gemeinsamkeiten sind und wie man einen einfachen, entkrampften Weg finden kann, eine selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Behinderung und ohne Behinderung zu ermöglichen. Inklusion sei der längst nötige Prozess dafür, er helfe, Normalität herzustellen. POSITIVE DISKRIMINIERUNG Die Gegenteile von Inklusion sind Ausgrenzung und Diskriminierung. Letzteres wird zurecht weitgehend negativ assoziiert. Doch es gibt auch die positive Diskriminierung, wie Raúl Krauthausen zu berichten weiß. Etwa, wenn er mit seinem Rollstuhl anderen Menschen aus Versehen über den Fuß fährt und diese sich dafür entschuldigen. Das ist bizarr, so sein Urteil, ich merke oft, dass Menschen mir gegenüber grundsätzlich erstmal positiv eingestellt sind, obwohl ich ja auch ein Charakterschwein sein könnte. Übertriebenes Wohlwollen müsse nicht sein. Selbst wenn es in bestimmten Situationen das Leben erleichtert. Etwa, als er, Raúl Krauthausen, völlig unbeabsichtigt eine lange Schere durch drei Sicherheitskontrollen von Flughäfen schmuggelte, weil er sie schlicht vergessen hatte. Apropos Schmuggeln: Es ist der rote Faden von Die Goldfische. Regisseur Alireza Golafshan wird diese Anekdote von Raúl Krauthausen daher gerne gehört haben. Zumindest zeigt sie seiner Ansicht nach die Unsicherheit der Gesellschaft, aber auch die übertriebene Vorsicht im Umgang mit Menschen mit Behinderung. Was letztlich auch sein Gutes hat, bietet sich damit doch Stoff für Klischees. Ein seit Menschengedenken bewährter Nährboden für Humor. Viele Menschen mit Behinderung wollen dabei nicht ausgenommen werden Respekt und Achtung natürlich immer vorausgesetzt. Raúl Krauthausen: Solange man nicht über Menschen mit Behinderung lacht, sondern mit ihnen, ist das völlig okay. Lachen öffnet Menschen gegenüber anderen. Fotos: Sony Pictures Entertainment

26 26 FRANZ UND FREI»Ein Zeichen von Gleichberechtigung«Die Goldfi sche ist eine Kinokomödie über Freundschaft, Geld und menschliche Begegnung. Fast alle Hauptfi guren haben eine Behinderung. Der franziskusbote sprach mit dem Regisseur Alireza Golafshan über das dünne Eis, auf das er sich mit seinem Film begab. Interview: Martin Cyris Ein Rolli im Kornfeld: Oliver (Tom Schilling) erlebt mit einer betreuten Wohngruppe ein verrücktes Abenteuer.

27 27 franziskusbote: Mit Ziemlich beste Freunde oder Vincent will Meer gab es bereits erfolgreiche Komödien, in denen Behinderung thematisiert wurde. Wodurch hebt sich Die Goldfische ab? Alireza Golafshan: Wir gehen leicht mit dem Thema um, es wird nicht überdramatisiert und auch nicht als Schicksalsschlag ins Zentrum gestellt. Der Film kommt nicht allzu pädagogisch daher. Er erzählt nicht von oben herab, sondern auf Augenhöhe. Die Hauptfiguren haben fast alle selbst eine Behinderung, der Zuschauer geht mit ihnen auf eine Reise und hat gemeinsam Spaß mit ihnen. Und doch ist eine Komödie mit behinderten Menschen ein schmaler Grat. Wie mutig muss man da als Drehbuchautor und Regisseur sein? Man hat zwei Möglichkeiten: Entweder man schreibt mit angezogener Handbremse und mit der Angst, in eines der vielen Fettnäpfchen zu treten und sich angreifbar zu machen. Oder man macht sich frei davon, indem man sich intensiv mit Menschen mit Behinderung beschäftigt und sie befragt. Der Umgang mit ihnen war fast ausschließlich sehr humorvoll und direkt. Das hat meinen Blick auf das Thema Behinderung und Humor geschärft und manche Zweifel genommen. Eine gute Komödie funktioniert nur in einer angstfreien Atmosphäre. Darf man über Menschen mit Behinderung lachen? Warum denn nicht? Für mich ist es ein Zeichen von Gleichberechtigung und Inklusion, wenn Menschen mit Behinderungen Teil einer Komödie sind. Wir haben sie deshalb auch bewusst nicht verklärt. Denn egal ob mit oder ohne Behinderung, Komödienfiguren haben immer Schwächen, die für komödiantische Momente herangezogen werden und für Unterhaltung sorgen. Bei den Vorführungen konnte ich selbst beobachten, wie Zuschauer, die sich in den ersten zwanzig, dreißig Minuten eher zurückhielten, im Laufe der Handlung ihre Hemmungen ablegten. Viele, die vielleicht vorher skeptisch waren, kamen aus dem Film und meinten, dass man nicht über die Figuren lacht, sondern mit ihnen. Diese Rückmeldung gab es auffallend oft. Haben Menschen mit Behinderung einen besonderen Humor? Es kommt natürlich sehr auf den Einzelfall an. Aber wenn ausreichend kognitive Fähigkeiten vorhanden sind, setzen sie Humor teilweise bewusst ein, um Berührungsängste beim Gegenüber abzubauen. Wenn sie einen lockeren oder sogar derben Spruch über ihre Behinderung fallen lassen, signalisieren sie mitunter, dass die Behinderung gar nicht Thema des Gesprächs sein muss oder sein soll. Der querschnittsgelähmte Oliver ruft im Film verzweifelt aus: Seid ihr denn alle bescheuert?. Die fast begeistert wirkende Antwort Der Regisseur: Alireza Golafshan, Jahrgang 1986, siedelte im Alter von zwölf Jahren mit seinen Eltern aus dem Iran nach Deutschland über. Sein Vater hatte in den Siebzigern in Deutschland studiert und saß die letzten zehn Jahre seines Lebens nach einer Beinamputation im Rollstuhl. Mein Vater hatte die Nase voll von Betroffenheitsfi lmen über Behinderte, sagt Golafshan, der an der Münchner Hochschule für Fernsehen und Film studierte und in dieser Zeit u. a. den Kurzfi lm Behinderte Ausländer drehte. Der Streifen machte die Filmproduzentin Justyna Muesch auf Alireza Golafshan aufmerksam, die ihn zuerst als Drehbuchautor für das Filmprojekt Die Goldfi sche anheuerte. Das Buch kam derart gut an, auch bei den Schauspielern, dass Golafshan obendrein als Regisseur des Films engagiert wurde sein erfolgreiches Debüt im Langfi lmgenre. eines der beiden Autisten: Ja!. Besteht bei solchen Szenen nicht die Gefahr, dass niedere Instinkte angesprochen werden und sich manche in einer herablassenden Art amüsieren? Die Goldfische streben ja immerhin ein breiteres Publikum an und damit nicht nur Zuschauer, die reflektiert mit dem Thema umgehen können Ich kann leider nicht ausschließen, dass es Leute gibt, die sich den Fotos: Sony Pictures Entertainment

28 28 Film gut angekommen. Das war schon eine Erleichterung, denn wir wollen niemanden zur Schau stellen. Der Film: Oliver, ein erfolgreicher Finanzmanager, landet nach einem Autounfall im Rollstuhl. Während seines Reha Aufenthalts macht er die Bekanntschaft mit einer Wohngruppe, in der Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen leben: zwei Autisten, eine blinde Frau sowie eine junge Frau mit Down Syndrom. Weil Oliver dringend sein in der Schweiz gebunkertes Schwarzgeld zurück nach Deutschland schmuggeln muss, unternimmt er mit der Truppe einen Ausfl ug nach Zürich, um seine neuen Bekannten samt deren Betreuer als Kuriere zu missbrauchen ( Keine Sau kontrolliert einen Bus voller Behinderter. ) Es endet in einem irrwitzigen Abenteuer und furiosen Roadtrip. Mit Luisa Wöllisch übernahm eine ausgebildete Schauspielerin mit Down Syndrom die Rolle der Franzi. Den Rest der Crew bilden namhafte deutsche Schauspieler, z. B. Tom Schilling, Jella Haase und Axel Stein. Die Goldfi sche lief Ende März in den Kinos an, erhielt durchweg gute bis sehr gute Kritiken und wird sicherlich auch den Sommer über, etwa in vielen Open Air Kinos, zu sehen sein. Film nur mit der Absicht anschauen, über Behinderte zu lachen. Aber ich denke, man hat bei Die Goldfische nur seinen Spaß, wenn man der Geschichte folgt und mit den Figuren mitgeht, was ein Minimum an Empathie voraussetzt. Es ist daher schon ein erster Schritt, wenn solche Zuschauer zwei Stunden lang mehr oder weniger gezwungen sind, sich in die Hauptfiguren hineinzuversetzen. Und damit vielleicht zum ersten Mal eine intensivere Begegnung mit dem Thema Behinderung haben. Gab es auch Kritik, Sie würden behinderte Menschen nur vorführen und für den Lacherfolg ausnutzen? Wir wussten natürlich schon vor dem Drehen, dass der Film kritisch beäugt werden würde. Deshalb haben wir uns die kritischen Augen schon in der Drehbuchphase mit ins Boot geholt, und zwar aus berufenen Kreisen. Vor allem der Verein Sozialhelden und der Inklusionsaktivist Raúl Krauthausen haben mitgewirkt. Ihr Feedback war: Das Buch liefert genau den richtigen Ansatz. Die wollten sogar, dass wir bei einzelnen Szenen noch eine Schippe mehr Witz und Humor drauflegen. Nachdem der Film fertig war, haben wir ihn auch in einem Heim für Autisten gezeigt, in dem ein gewisser Christian lebt. Er gab uns die Inspiration für eine der Figuren. Auch bei ihm ist der Mangels diverser Zugangsmöglichkeiten haben Menschen mit Behinderung nicht selten eine anders entwickelte Sozialkompetenz und spezielle moralische Bewertungsmuster. Doch wie heikel ist es, ihnen wie im Film eine kriminelle Energie zuzuschreiben? Dazu gibt es eine schöne Anekdote: Im Rahmen meiner Recherchen habe ich Kontakt mit einer Zeitschrift aufgenommen, die von Menschen mit Down-Syndrom gemacht wird. Ich habe mich der Chefredakteurin als Filmemacher vorgestellt und wollte ihr von meinem Projekt erzählen. Ich wurde sofort unterbrochen mit den Worten: Ich hoffe, es geht endlich mal um einen Banküberfall! Sie war davon genervt, dass das Down-Syndrom auf der Leinwand fast ausschließlich als Problem dargestellt wird. Als sie hörte, dass es um eine Schmuggelgeschichte geht, hat sie sich gefreut. Durch Ihren Vater, der im Rollstuhl saß, brachten Sie gewisse Vorerfahrungen mit. Wie aber haben sich die Schauspieler für den Film sensibilisiert? Wir haben mit allen möglichen Einrichtungen und Organisationen Kontakt aufgenommen. Tom Schilling hat ein Praktikum in einem Unfallkrankenhaus gemacht und ein komplettes Rollstuhltraining gemeinsam mit Frischverunfallten absolviert. Axel Stein, einer der Film-Autisten, war in einem Heim und hat sich intensiver mit dem erwähnten Christian beschäftigt. Birgit Minichmayr, die die blinde Bewohnerin spielt, ist das gesamte Drehbuch mit einer sehbehinderten Schauspielerin durchgegangen und hat sich von ihr beraten lassen, was denn beim Schauspielern realistisch und möglich ist. Außerdem hat sie ein Gehtraining für Blinde absolviert. Zuerst wollten wir ihre Rolle mit einer sehbehinderten Laien-Schauspielerin besetzen, haben uns dann aber für eine professionelle Darstellerin entschieden.

29 FRANZ UND FREI 29 Man könnte kritisch anmerken, dass die meisten Schauspieler ja selbst gar keine Behinderung haben Ich glaube, zuerst einmal ist es wichtig, dass es überhaupt Geschichten gibt, die über Menschen mit Behinderungen erzählen. Sie auf der Leinwand zu sehen, ist noch kein Garant für einen politisch korrekten Film. Bei meinem Kurzfilm Behinderte Ausländer hatten wir zum Beispiel einige Szenen mit Menschen mit Behinderungen gedreht. Diese Szenen sind aber alle dem Schnitt zum Opfer gefallen, weil sie plötzlich sehr respektlos erschienen. Es wirkte, als wären die Darsteller der Kamera ausgeliefert gewesen. Als Filmemacher betrachte ich es als meine Aufgabe, die Geschichte in einen respektvollen Rahmen einzubetten, damit der Zuschauer einen Zugang bekommt. Das können erfahrene und ausgebildete Schauspieler unter Umständen besser als jemand, der zum ersten Mal vor der Kamera steht. Luisa Wöllisch hat tatsächlich das Down-Syndrom Sie ist ein Glücksfall. Denn sie ist ausgebildete Schauspielerin mit Präsenz und einer guten Portion Humor. Die Figur, die sie spielt, hat einen ganz anderen Charakter als sie selbst, ist eher schlichter, aber dafür sehr fordernd. Luisa hat die Rolle toll adaptiert und sich voll hineingedacht. Sie bringt die Figur witzig rüber und hat beim Drehen auch immer wieder Varianten angeboten. Das macht einen guten Schauspieler aus. Sie konnten also ganz normal mit ihr arbeiten? Ja, und sogar fast besser als mit den anderen (lacht). Ich muss zugeben, dass ich mir im Vorfeld unnötig Sorgen gemacht habe. Denn Luisa war fast immer perfekt vorbereitet, sie hatte die wenigsten Textpatzer von allen. Wird es eine Fortsetzung geben? Ich denke, erstmal nicht, denn ich brauche die Abwechslung. Wenn ich die Truppe mal vermissen sollte, was gut sein kann, werde ich mir den Film zu Hause anschauen und mich gerne an die Arbeit zurückerinnern, denn wir waren wirklich ein harmonisches Team. Das ist am Filmset nicht unbedingt normal. Aber was ist schon normal? Wir danken Ihnen für das Gespräch. Schulterschluss: Mit Luisa Wöllisch (zweite v. re.) übernahm eine Schauspielerin mit Down Syndrom eine der Hauptrollen.

30 30 Ein böser Schelm, der Humor als Waffe einsetzt. Ein guter Schelm, der mit seinen Sprüchen andere inspiriert. Da hört der Spaß auf! Früher durfte der Hofnarr dem König oder Fürsten als Einziger die Wahrheit sagen. Weil seine schelmischen Worte Weisheit in sich bargen und neue Blickwinkel eröffneten. Heute spielen sich leider allzu viele Menschen als Narren auf ohne geistigen Tiefgang und ohne Respekt vor der Würde des Anderen. Getreu dem Motto: Ich kann alles, ich darf alles, auch öffentlich verspotten. Unsere Spaßgesellschaft kennt kaum noch Grenzen, Applaus bekommt, wer die meisten Likes und Lacher auf seiner Seite hat, egal wie geistlos. Leider werden Häme und Hohn allzu oft mit Humor gleichgesetzt. Hauptsache immer schön drauf. Schande über die Schadenfreude meint unser Autor Martin Cyris. Von Martin Cyris Als Stefan Raab noch relativ unbekannt war, interviewte er für den TV-Sender Viva den damaligen Manager von Werder Bremen, Willi Lemke. Aber nicht etwa, um ihm Informationen zu entlocken. Nein, es ging allein darum, ihn bloßzustellen und zu verspotten, quasi den Willi zum Horst zu machen: Willi Lemke, der Mann mit dem Kniescheibentrans- plantat auf dem Hinterkopf, sagte er dem verdutzten Lemke auf den Kopf zu, auf dem bekanntermaßen eine ziemlich kahle Stelle aufleuchtet. In diesem Stil ging es weiter, Raab völlig enthemmt. Lemke, normalerweise selten um eine Antwort verlegen, brachte kaum einen vernünftigen Satz heraus. Womöglich, weil er völlig überrumpelt war und wahrscheinlich sogar verletzt. Spätestens da sollte der Spaß aufhören. Illustration: Ates Evren Aydinel/Noun Project

31 FRANZ UND FREI 31 Doch persönliche Befindlichkeiten kümmern das Publikum, ja große Teile der Gesellschaft immer weniger. Im Gegenteil ist erst ein Schwachpunkt ermittelt, wird zugebissen. Wie eine Meute im Beuterausch. Motto: Unverschämt gleich unverschämt erfolgreich. Mit seinen Dreistigkeiten wurde Stefan Raab zum Star und einem der erfolgreichsten TV-Entertainer mit hohen Marktanteilen. Wie viele andere Spaß -Protagonisten nach ihm. Frechheit siegt. Offensichtlich treffen Verunglimpfung und Spott den Nerv allzu vieler Zuschauer und bedienen den Zeitgeist. Weil es salonfähig geworden ist, sein eigenes Ego ohne Rücksicht auf Verluste zu erhöhen, in dem der Andere erniedrigt wird. Menschliche Würde und Gefühle scheinen Nebensache. Seelische Kollateralschäden interessieren nicht. Nachdem Stefan Raab mit dem Nachnamen eines 16-jährigen Mädchens öffentlich Possen riss, musste die Unbedarfte anschließend durch ein soziales Fegefeuer. Immerhin wurde ihr die bis dato höchste Schadensersatzsumme einer nichtöffentlichen Person im Rahmen eines Medienprozesses zugesprochen. Doch sie würde lieber auf das Geld verzichten, könnte sie die Bloßstellung ungeschehen machen, wie sie einige Zeit später erklärte. Weniger prominente Fälle gibt es in der allgegenwärtigen Zurschaustellung, in Zeiten von Deutschland sucht den Superstar und Germany s Next Top Model, von Social Media und Shitstorms zuhauf. Es geht um schnelle Lacher und um Likes. Ums Rechthaben und ums Triumphieren. Um Hohn und Häme. Ich persönlich finde desavouierenden Humor nicht lustig, sondern sehe in ihm eine kaschierte Form von Aggression. Boshaftigkeit im Narrenkostüm. Seit Raabs Abschied vom Bildschirm ist die TV- und Medienlandschaft nicht taktvoller geworden. Im Gegenteil, die Liste der Entertainer und Comedians, Moderatoren und Kabarettisten, die Humor mit Hohn und Häme verwechseln, wird länger und länger. Schmäh und Schadenfreude sind normal geworden. Man echauffiert sich nicht darüber, man delektiert sich daran. Im Internet geht unsere fragwürdige Spaßkultur regelmäßig in die Verlängerung, so gut wie jede öffentliche Diskussion endet über kurz oder lang in einem derben Verbalgefecht. Es wird zu allen Mitteln gegriffen. Wer am vermeintlich originellsten verhöhnt, dem wird gehuldigt. Einige Politiker oder andere Personen der Öffentlichkeit machen da leider keine Martin Cyris arbeitet als freier Journalist für den franziskusboten. Er lacht gerne, ist aber nicht für jeden Spaß zu haben. Denn er liebt leisen, hintergründigen Humor. Ausnahme und sind ein trauriges Vorbild. Es geht zu wie in einem Tollhaus, in dem zu allen Waffen gegriffen wird. Das Outfit, körperliche Makel, die Frisur, die Herkunft, der Beruf, Familiennamen nahezu alles, was vermeintlich Angriffsfläche bietet, wird verlacht. Für mich hört da der Spaß auf. Weil es von Respektlosigkeit zu echter Aggression nicht weit ist. Man kann Menschen mit meiner Haltung miesepetrig oder sauertöpfisch schimpfen, als Spaßbremsen bezeichnen. Tatsächlich aber habe ich Hochachtung vor Spaßvögeln, die Humor spontan erzeugen können, durch Aufmerksamkeit, durch einen wachen Geist, durch schlagfertige Rede, durch Situationskomik. Leider werden sie entweder gar nicht oder nur selten zur Primetime aufs Publikum losgelassen. Etwa Piet Klocke oder Max Uthoff. Und Kaliber wie Dario Fo oder Loriot, Prototypen des klassischen Hofnarren, sind entweder verstorben oder, wie der großartige Georg Schramm, von der Bühne abgetreten. Aber wenigstens trifft man gewitzte Mitmenschen mit einem erbaulichen Sinn für Humor auch immer wieder im richtigen Leben. Kleine Helden der Beglückung, die das Leben schöner machen. Wenn gerade keiner in der Nähe ist, verschlinge ich die Werke von Wilhelm Busch oder Erich Kästner. Von deren humoristischem Format und Tiefgang können viele der zeitgenössischen Gaudiburschen und Ulknudeln nur träumen. Für einen geistreichen Spaß, wie ihn die Hofnarren pflegten, muss man im Hier und Jetzt sein. Das ja an sich schon komisch genug ist. Über das Leben an sich kann man sich köstlich amüsieren. Die besten Unterhalter und witzigsten Köpfe verachten ihr Gegenüber nicht, sie lieben es. Solche Zeitgenossen zeigen, dass sie sich mit ihm beschäftigen, ihm zuhören, sich in es hineinversetzen. Ihr Humor ist augenzwinkernd und versöhnlich und kommt ohne plumpe und niveaulose Verunglimpfungen aus. Humor auf Augenhöhe verstärkt die schönen Seiten des Lebens, er schenkt Lebenszufriedenheit, er kann Menschen auf wundervolle Weise verbinden und einander näherbringen, selbst dann, wenn sie eine andere Sprache sprechen. Wie sagte doch Ludwig Börne, als Literatur- und Theaterkritiker im 19. Jahrhundert einer der Vorreiter des deutschen Feuilletons: Humor ist keine Gabe des Geistes, er ist eine Gabe des Herzens. Wer das nicht verstanden hat, sollte besser auf die Spaßbremse treten. Illustration: Michael Meier

32 32 MENSCHEN, DIE BEWEGEN IMMER WIEDER GERN Wer sich als Putzfrau, Buchhalter oder Hilfskraft vorstellt, weiß, dass an dem Beruf ein Image mit einem gewissen Beigeschmack haftet. Weil die öffentliche Meinung lautet: Toiletten putzen, den ganzen Tag rechnen oder stundenlang Kartoffeln schälen das kann doch keinen Spaß bereiten. Ein großer Irrtum! Man kann seinen Job auch gut gelaunt und gerne machen. Hier erzählen sechs Mitarbeiter quer durch die unterschiedlichen Fachbereiche der Stiftung von ihren vermeintlich unattraktiven Tätigkeiten. Und wieso ihre Arbeit ihnen Freude bringt. Fotos: Ulrike Frömel Text: Andrea Mertes

33 33 Miriam Hirt (25) Landwirtin und Kartoffelschälerin auf dem stiftungseigenen Hof St. Wendelin in Heiligenbronn Mittwochs ist die Welt von Miriam Hirt in Ordnung. Denn an diesen Tagen weiß sie: Heute läuft alles nach Plan. Heute hat der Kopf Pause. Stundenlang Kartoffeln schälen? Für sie ist das nicht langweilig, sondern eine Erholung. Gut gelaunt fährt sie um 7 Uhr rüber zum Landwirtschaftsgelände der Stiftung in Heiligenbronn. Dort füllt sie Wasser in große Wannen, legt Schälmesser bereit, hievt sich den ersten 25-Kilo-Sack Kartoffeln auf die Schulter und füllt ihn zum Vorschälen in eine Maschine. Was danach noch an Pelle dranhängt, wird gemeinsam mit den Kollegen von Hand nachgeputzt. Bis zu 300 Kilo Kartoffeln verarbeiten die Kartoffelschäler an einem Vormittag. Da brauchst du nicht viel denken, da kannst du einfach machen, lacht Miriam Hirt und stemmt die kräftigen Arme in die Seiten. Für jemanden, der gewohnt ist, für eine große Landwirtschaft mit 40 Milchkühen und 80 Mastschweinen die Verantwortung zu tragen, ist Kartoffelschälen eine willkommene Abwechslung. Mit jedem geleerten Sack ist ein Etappenziel erreicht. Das macht zufrieden. Deshalb liebt die ausgebildete Bäuerin ihre Mittwoche. Sie freut sich auf die Gespräche am Schältisch da wird über alles getratscht und auf das befriedigende Gefühl, wenn der Berg an Kartoffelsäcken langsam kleiner wird. Wo sie niemals arbeiten könnte? Im Krankenhaus oder im Büro. Ich brauche frische Luft. Oder ein Stückchen Natur in der Hand.

34 34 Klaus-Dieter Häfke (56) Finanzbuchhalter in der Stiftungsverwaltung Heiligenbronn Er nennt sich selbst den James Bond der Buchhaltung, weil er beim Rechnen das Detektivische liebt. Er mag Musik von Richard Wagner und spielt gerne Klarinette. Und gegen Bürostress übt er sich in Yoga oder Qigong. Zugegeben: Einen Buchhalter stellt man sich anders vor. Ich bin eben für Überraschungen gut, sagt Klaus-Dieter Häfke. Außerdem habe ich zwei linke Hände, kann mich aber gut auf eine Aufgabe fokussieren. Mir war früh klar, dass ich besser ins Büro passe als an die Werkbank. Letzteres sagt er mit einem feinen Lächeln. Der Mann hat Sinn für Humor. Und dafür muss zwischen Rechenmaschine und Kalkulationsprogrammen auch Platz sein, findet er. Genauso, wie es für ein erfülltes Berufsleben ein gutes Team braucht. Das und mehr hat er 2003 in der stiftung st. franziskus heiligenbronn gefunden. Mir ist wichtig, dass meine Arbeit mit Sinn gefüllt ist und anderen zugutekommt. Also habe ich lange nach dem richtigen Platz für mich gesucht und auch Phasen der Arbeitslosigkeit akzeptiert. Wenn er heute den Einkauf von Transportern oder Rollstühlen verbucht, dann sieht er hinter den nackten Zahlen die Geschichten der Menschen, die von den Neuerungen profitieren. Er kann den Sinn aus den Ziffern lesen. Das macht ihm Freude. Wer hätte gedacht, dass Buchhaltung so abwechslungsreich sein kann?

35 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 35 Margarete Ohnmacht-Oldach (55) Pfl egedienstleitung im Altenzentrum St. Ulrich in Wehingen Wenn Menschen älter werden und Hilfe benötigen, begegnen sie mit etwas Glück einer Altenpflegerin wie ihr: Margarete Ohnmacht-Oldach liebt ihren Beruf und geht entsprechend liebevoll mit Menschen um, die auf ihre Betreuung angewiesen sind. Dabei hatte ihr Ansprechpartner beim Arbeitsamt ihr einst sogar abgeraten Altenpflege sei zu anstrengend. Doch dann hat sie sich selbst einen Eindruck verschafft und gemerkt: Die Vorurteile stimmen gar nicht. Früher hieß es immer, die Alten hocken im Heim nur rum, werden sediert und sind nicht mehr Herr über sich selbst. Ich habe das noch nie so erlebt. Stattdessen erlebt sie, wie Beziehungen zueinander entstehen. So, wie es immer ist, wenn Menschen auf Menschen treffen. Seit September 2005 ist Margarete Ohnmacht-Oldach in Wehingen beschäftigt. Trotz ihrer Leitungsposition arbeitet sie viel in der aktiven Pflege mit. Von den Bewohnern kommt so viel Dankbarkeit zurück, ich genieße dieses Vertrauen. Und wir haben auch viel zu lachen, selbst wenn viele dement sind. Das vielleicht Schönste sei, die Menschen in ihrer Vielseitigkeit zu entdecken auch die schwierigen Fälle: Jeder Mensch hat doch unterschiedliche Seiten. Die Lauten und Schwierigen können genauso gut sanft sein und anlehnungsbedürftig, oder auch witzig und sehr klar. Für mich ist das eine erfüllende Tätigkeit, an der ich großen Spaß habe.

36 36 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Ljuba Schäfer (57) arbeitet in der Werkstatt für behinderte Menschen in Heiligenbronn Es gibt Zufälle, die das Leben für immer verändern. Statistisch gesehen ist es kein so seltener Zufall, wenn ein Kind an einer Gehirnentzündung als Komplikation einer Maserninfektion erkrankt. Etwa ein Kind von 1000 Infizierten ist davon betroffen. Ljuba Schäfer war dieses eine Kind. Und ein Jahr alt, als die Enzephalitis Teile ihres Gehirns zerstörte. Seither ist vieles in ihrem Leben passiert, das wenig schön war. Es hat sie misstrauisch gemacht gegen alles Fremde. Wohl fühlt sie sich hingegen an ihrem Arbeitsplatz. In der Werkstatt für behinderte Menschen auf dem Stiftungsgelände in Heiligenbronn setzt sie Einzelteile für Krankenhaus-Spritzen zusammen. Es sind kleine Dinge, die Geduld und einiges an Fingerfertigkeit erfordern. Für andere mag das nach langweiliger Routine ausschauen ihr geben die verlässlichen Strukturen Sicherheit und schenken ihr Erfolgserlebnisse. Manchmal versinkt sie so in ihrem Tun, dass sie sogar das Pausenläuten überhört. Arbeit ist besser als Freizeit, sagt sie. Ich bin schnell und sauber. Eigentlich gibt es nur eine Sache, die sie genauso gerne macht wie die Arbeit in der Werkstatt: puzzeln. Am Abend bringt sie der Fahrdienst zurück in ihr Zuhause, ins Haus St. Antonius in Rottweil. Und dann werden wieder kleine Teile zusammengesetzt. Eine 2000-Teile-Herausforderung an einem Wochenende? Für Ljuba Schäfer kein Problem.

37 37 Mario Rangaioli (51) Mitarbeiter in der Spülküche in Heiligenbronn Von den Tellern tropft braun die Soße, die Wassergläser sind von fettigen Fingern verschmiert und auf den Tabletts klebt ein Rest Reis vom Mittagsmenü: So sieht ein voller Geschirrwagen aus, wenn man ihn sich mal genauer ansieht. Kein Anblick, bei dem die meisten gut gelaunt die Spülbürste schwingen und sich pfeifend ans Werk machen. Anders bei Mario Rangaioli. Da muss man nicht so empfindlich sein, sagt er selbst im Angesicht des größten Schmutzes. Und: Mit einem Lächeln geht s leichter. Seit zwei Jahren arbeitet der ehemalige Lkw-Fahrer für die Zentralküche in Heiligenbronn und kümmert sich um das Reinigen des Geschirrs und ist mit seiner Arbeit hochzufrieden. Denn er hat weniger Stress als früher, als er Kilometer um Kilometer über Autobahnen donnerte. Und stattdessen mehr nette Kollegen und auch mehr Abwechslung, sagt er. Zu seinem Job gehört es, Essen und Getränke auszufahren, unter anderem nach Rottweil und in die Wohngruppen auf dem Stiftungsgelände. Da tauscht man ein paar Worte aus, bekommt ein Lächeln zurück. Das ist eine schöne, lockere Atmosphäre hier in der Stiftung. Anders als da draußen in der Berufswelt, wie ich sie kannte. Deshalb stört es ihn auch nicht, wenn er mittags für zwei oder drei Stunden in Bergen von schmutzigem Geschirr steht. Essensreste abkratzen, Teller vorsortieren, ab und an mal ein paar unappetitliche Sachen wegwischen: Ist doch menschlich, das alles, lacht er. Das Wichtigste für ihn: die gute Stimmung im Team. Manchmal hört man uns bis zum Bäcker gegenüber lachen. Wenn das stimmt, ist alles andere zweitrangig.

38 38 Monika Reuter (64) Reinigungskraft in der Behindertenhilfe Heiligenbronn Zur Verabredung mit dem franziskusboten bringt sie ein Gedicht mit. Es sind Zeilen, die einiges darüber erzählen, wie ihre Arbeit ausschaut. Zart, doch verwirrend kommt der Tag auf mich zu, beginnen die Verse. Tausend Dinge locken mich, bald hierhin, bald dorthin. Ob ich die große Linie sehe mitten durch den Tag? Monika Reuter nickt mit dem Kopf: So ist das bei mir. Zusammen mit dem Gedicht hat sie auch einen Wochenplan mitgebracht. Darauf stehen vielleicht nicht tausend, aber doch sehr viele Dinge. Turnhalle, Wohngruppen, Pferdestall, Werkstatt, Landwirtschaft, Gärtnerei, Schulküche: Überall dort sorgt sie mit Rosshaarbesen, Wischmopp und manchmal auch Poliermaschine für Sauberkeit. Für andere mag Putzen eine Last sein. Für sie, die schon als Kind harte körperliche Arbeit kennengelernt hat, ist es ein richtig guter Beruf. 25 Jahre war sie Bäuerin bis ihr Mann krank wurde und später starb. So kam sie nach Heiligenbronn. Bald 20 Jahre ist das her. Ich arbeite gerne hier. Die Leute sind offen und freundlich. Mein Leben ist so viel leichter als in der Landwirtschaft. Selbst ihre Hände haben vom Wechsel profitiert, denn zur Hauswirtschaft gehört auch regelmäßige Hautpflege: Früher hatte ich viel mehr Schrunden, sagt Monika Reuter und streckt einem lachend die Finger entgegen. Doch dann muss sie wirklich los. Tausend Dinge sind zu tun, bis es so ausschaut, wie sie es gerne mag: ordentlich.

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40 40 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Aus edlem Holz geschnitzt Das Glück kann man sich nicht schnitzen. Aber Dinge, die glücklich machen, zum Beispiel Fasnetsmasken. Ergun Can, in Schramberg aufgewachsen, ist einer der wenigen verbliebenen Larvenschnitzer und vermutlich der einzige mit einem muslimischen Hintergrund. Nicht nur deshalb ist die Vita von Ergun Can äußerst beachtlich. Ob politische Funktion, soziales Engagement oder Brauchtumspfl ege, sein Leben macht ihm einfach Spaß vor allem, wenn er anderen Freude schenkt. Text: Martin Cyris Fotos: Björn Hänssler

41 41 Unikate: Der türkischstämmige Ergun Can ist einer der wenigen Larvenschnitzer und vermutlich der einzige mit muslimischem Hintergrund. E rgun Can schließt seine Werkstatt auf und knipst das Licht an. Hölzerne Masken werden sichtbar, bemalte und unbemalte, altgediente und bislang unvollendete. Massive Holzklötze liegen herum, allerlei Werkzeug und sonstiger Krimskrams was man eben alles so braucht, um typische Masken für die schwäbisch-alemannische Fasnet zu fertigen. Astreines Handwerk aus Holz. In seiner Freizeit pflegt Ergun Can die uralte Kunst des Larvenschnitzens. In einer kleinen Kellerwerkstatt in Degerloch. In dem südlichen Stuttgarter Stadtteil lebt der 60-Jährige mit seiner Frau Şermin seit Aufgewachsen und zur Schule gegangen ist er in Schramberg, hat dort seine Lehre gemacht, seinen ersten Lohn verdient und aktiv Fußball gespielt und hat sich dort in den 70er-Jahren mit dem Fasnetsvirus infiziert. Die Fasnet ist ein bedeutender Teil meines Lebens, sagt Ergun Can. Er schaltet das Radio ein, SWR3. House-Bässe erfüllen den Raum. Wir hätten zwar nicht unbedingt Guggenmusik erwartet, aber auch nicht gerade moderne Disko-Rhythmen. Der türkischstämmige Ergun Can kennt eben weder Scheuklappen, noch erfüllt er die üblichen Klischees. Sonst würde er vermutlich nicht die Kunst des Schnitzens pflegen und so manches andere, aber dazu später mehr. Als Larvenschnitzer dürfte er der einzige mit einem muslimischen Hintergrund sein. Gäbe es noch einen, hätte der sich

42 42 längst bei mir gemeldet, lacht Ergun Can. In muslimisch geprägten Ländern sind Karneval oder vergleichbare Ereignisse unbekannt. AUSSTERBENDE KUNST Nicht nur deshalb ist Ergun Can ein Exot. Auch als Larvenschnitzer ist er ein rares Exemplar, denn das Fertigen von hölzernen Fasnetsmasken ist eine aussterbende Kunst. Anfang der 80er-Jahre erschien ein kleiner Almanach über die rund hundert Larvenschnitzer in Süddeutschland, Can war schon damals einer von ihnen. Ihre Zahl dürfte seitdem auf ein Drittel geschrumpft sein, wenn überhaupt, schätzt Ergun Can, während er eine Maske mit einem handgeschmiedeten Stechbeitel made in Switzerland bearbeitet, ich bedaure es sehr, dass das Larvenschnitzen von der Jugend kaum noch ausgeübt wird. Ergun Can ist ein besonnener und sympathischer Gesprächspartner und Zuhörer und sobald er Hand anlegt, wirkt er noch ruhiger und ausgeglichener, geradezu in sich gekehrt. Und der Laie staunt Bauklötze, wie aus den groben Holzklötzen in stundenlanger Feinarbeit Larven werden. Can liebt Lindenholz, weil es kaum splittert und relativ leicht ist. Rund 300 Gramm wiegt eine Maske. Nicht zu schwer für die Träger, die ihr Exemplar individuell angepasst bekommen, damit es nicht drückt. Holz ist warm, man kann es riechen, meint Ergun Can, die Späne der Linde riechen ein bisschen nach Weihrauch. Als Ingenieur hat er dagegen hauptsächlich mit Metall zu tun, für seine Arbeitgeber kam er viel in der Welt herum. Als Junge, der die Fasnetsumzüge in Schramberg mitverfolgte, hatten ihn die Masken in seinen Bann gezogen. Er wollte unbedingt selbst eine haben. Doch das war im begrenzten Haushaltsbudget der Cans nicht vorgesehen. Sein Vater war Arbeiter bei Junghans und 1962 von Istanbul aus nach Schramberg gekommen folgte Ergun Can damals fünf Jahre alt mit Mutter und Schwester. Er fand schnell Anschluss und wurde Schramberger mit Leib und Seele. Vor allem die Fasnet trug ihren Teil dazu bei. VIELE ANFRAGEN Mangels Geld schnitzte er seine erste Maske einfach selbst, 1974, im Alter von 15 Jahren ( Meine Eltern dachten, der Bub spinnt, aber sie haben es toleriert. ), unter Anleitung des legendären Schramberger Bildhauers und Larvenschnitzers Siegfried Schaub gründete er mit zwei Freunden die Falken-Hexen. Diese Narrengruppe ist schon lange fester Bestandteil der fünften Jahreszeit in Schramberg. Selbstverständlich sind viele ihrer Masken aus der Werkstatt von Ergun Can Hexenfratzen mit einer äußerst markanten Hakennase. Aber auch für die heimische Narrenzunft fertigt er: zum Beispiel den Narro oder den Hansel. Aktive Brauchtumspflege, sehr zur Freude der schwäbisch-alemannischen Narren. Wenn ich Masken schnitze, spüre ich immer wieder, wie toll es ist, Menschen etwas zu geben, sagt Ergun Can. Er freut sich mit den glücklichen Besitzern. Geteilte Freude ist doppelte Freude. Seine Kundschaft ist jedenfalls hochzufrieden, denn Anfragen für Masken gibt es genug. Doch die Zeit für sein Hobby ist knapp. Hauen und Stechen: Das teure Werkzeug ist handgeschmiedet und made in Switzerland. (K)ein krummes Ding: Die Falken-Hexen sind die Masken der gleichnamigen Narrengruppe. Die Schramberger Stadtgesellschaft hat mein Leben positiv geprägt, befindet Ergun Can. Dankbarkeit hat dafür womöglich nie jemand erwartet, doch er zeigt sie, wenn auch unbewusst: durch das Bewahren der alten Handwerkstradition: Mir wird mehr und mehr bewusst, welche Verantwortung ich trage, meint Ergun Can. Er meint damit, das Wissen über das Larvenschnitzen nicht sterben zu lassen, indem er es an andere Menschen weitergibt. Gelegentlich hat er schon Kurse gegeben, in seiner Rente möchte er das intensivieren und seine Kniffe und Tricks teilen. Es macht mich glücklich, anderen das Schnitzen zu zeigen, sagt

43 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 43 Ergun Can. Das Geben und die damit einhergehende Zufriedenheit ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Neben seiner eigenen, inzwischen erwachsenen Tochter hat er mit seiner Frau zwei Pflegekinder großgezogen. Er saß als sozialdemokratischer Stadtrat im Stuttgarter Gemeinderat, war viele Jahre Ortsvorsitzender seiner Partei, war Kandidat zur Bundestagswahl 2013, ist gesetzlicher Vormund zweier Senioren ( weil sie meiner Familie viel gegeben haben, das möchte ich jetzt zurückgeben ) und hat vor einigen Jahren einen Förderverein für eine selbstverwaltete deutsch-türkische Wohngemeinschaft für Menschen mit Demenz in Stuttgart gegründet. Und das alles in seiner Freizeit. Unterstützen, wo ich kann, das ist mein Leben, sagt Ergun Can, die Menschen sind mir wichtig. Ein Mann aus edlem, sozialem Holz geschnitzt, könnte man sagen. Die Verbindungen zu Schramberg rissen nie ab, er ist selbstverständlich nach wie vor in der Fasnet aktiv: Das kollektive Miteinander, das gemeinsame Feiern, das begeistert mich, sagt Ergun Can, die Sorgen zu vergessen und einfach mal die Sau rauszulassen. Und seine Masken sind mittendrin im Treiben und essenzieller Bestandteil. Seine Zunft, die Falken-Hexen, ist im 31. Jahr ihres Bestehens und im kommenden Jahr wird er 50 Jahre lang Mitglied Meister Ergun: Der langjährige Schramberger Ergun Can in seiner Stuttgarter Kellerwerkstatt. bei der SpVgg 08 Schramberg sein. Er hat nach wie vor Kontakt zu Mitschülern seines Schuljahrgangs und zu ehemaligen Kollegen. Feinarbeit: Lindenholz ist weich, riecht gut und splittert wenig. DAS SCHWÄBISCHE ICH Und seine Frau? Manchmal würde sie zwar ob seiner vielen Termine und Verpflichtungen die Stirn runzeln, aber sie unterstützt mich trotzdem, weil sie sieht, dass ich das alles gerne mache, sagt Ergun Can. Bei seinem politischen Engagement lässt sie ihn machen, bei Ehrenämtern und Hobbys gibt es Schnittstellen nicht zuletzt in der schwäbisch-alemannischen Fasnet: Sie ist mittlerweile auch angesteckt. Nicht selbstverständlich, Şermin Can wuchs in Hamburg auf. Das Ehepaar liebt es, gemeinsam durch die Weinberge zu spazieren und anschließend ein Viertele zu genießen. Er kennt sich mit alten Streuobstsorten aus und klaubt im Spätsommer Zwetschgen auf, weil er nicht mit ansehen kann, wie sie unbeachtet auf dem Boden vergammeln. Er setzt Maische an und lässt sie zu einem Obstschnäpsle brennen. Hochprozentige Form von Brauchtumspflege. Mein schwäbisches Ich hieß ein Kunstprojekt im Landesmuseum Württemberg, das vor drei Jahren im Alten Schloss in Stuttgart unter anderem Larven von Ergun Can präsentierte. Darunter sein Erstlingswerk, das er zwischenzeitlich verkauft hatte, aber wieder zurücktauschen konnte ( die geb i jetzt nemme her ). Bei der Ausstellung ging es um die Frage, wie sich unterschiedliche Kulturen vermischen und was daraus entsteht. Ergun Can hat mit seinen Larven eine Antwort darauf gegeben. Eine, die seiner Lebensfreude und der all der anderen Träger seiner Masken ein Gesicht verleiht.

44 44 MENSCHEN, DIE BEWEGEN Schöne Erinnerungen leuchten ein Leben lang Erinnerungen sind das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können, heißt ein Aphorismus des Dichters Jean Paul. Schön, wenn man jemanden zu sich einladen kann in sein ganz persönliches Paradies. Vier Menschen aus den Altenzentren der Stiftung haben uns ihre Lieblingserinnerung anvertraut. Fotos: Ulrike Frömel Text: Andrea Mertes

45 45 Hedwig Irion (89) Ist seit 2017 Bewohnerin im Dr. Karl Hohner Heim in Trossingen Meine Eltern, meine Schwester und ich, wir waren ein Leben lang Selbstversorger. Ich glaube, so etwas wie uns gibt es heute gar nicht mehr. Wir hatten bei Tuttlingen ein Haus mit viel Land, Scheune und Stall, da haben wir Kühe gehalten, Kälber und Zugochsen. Schweine hatten wir auch und Hühner. Und einen großen, ertragreichen Garten, in dem wir alles angepflanzt haben, was man zum Leben brauchte Kartoffeln, Bohnen und Salat, Erdbeeren, Himbeeren, Kirschen. Das pralle Leben. Ich habe nach dem Krieg bei der Firma Hohner angefangen zu arbeiten und bin dort bis zur Rente geblieben. Wenn du den ganzen Tag drinnen hockst, bist du froh, frische Luft zu atmen. Und so bin ich jeden Tag nach Feierabend heim, habe meine Kleidung gewechselt und mitgeholfen auf dem Hof. Der Garten ist mir immer wichtig gewesen. Ich fahre bis heute hin, um nach dem Rechten zu schauen. Seit meine Schwester gestorben ist und ich im Heim wohne, steht mein Elternhaus leer. Vor einiger Zeit haben wir mit dem Wohnheim einen Ausflug gemacht auf den Haustierhof Reutemühle beim Bodensee. Für mich war das wie eine Zeitreise, die ganzen Tierle zu sehen, die wir als Kinder schon gekannt haben. Ach, das war eine schöne Erinnerung an daheim. Ich hoffe, der Garten verwildert nicht in meiner Abwesenheit. Bald muss ich wieder hin, nach dem Rechten schauen.

46 46 Anneliese Behr (91) Lebt in Rottweil und engagiert sich seit etwa 20 Jahren ehrenamtlich als Besuchsdienst im Altenzentrum St. Elisabeth in Rottweil Ich bin gelernte Damenschneidermeisterin und habe 1956 mit meinem Mann ein Modehaus in Rottweil eröffnet. Wir haben mit Stoffresten angefangen und das Geschäft ist über die Jahre gewachsen. Kurzwaren sind dazugekommen, Gardinen, Miederwaren, Strickkleider. Bis wir immer bessere Qualität anbieten konnten. Bei uns haben Kunden die großen französischen Designer gefunden, wie Escada, Louis Féraud oder Givenchy. Wir waren jung und hatten Träume, das war eine schöne Zeit. Ich erinnere mich gerne an die Modemessen, die wir in Düsseldorf und München besucht haben, an die vielen Modeschauen, den Trubel dieser Zeit. Auf einer dieser Messen habe ich auch den jungen Karl Lagerfeld kennengelernt. Aber wissen Sie was? Eine meiner liebsten Erinnerungen stammt nicht aus den Geschäftstagen, sondern liegt etwa zehn Jahre zurück. Mein großer Wunsch war es nämlich immer, einmal bei der Rottweiler Fasnet als Bajass verkleidet die Stadt hinunterzulaufen durchs Schwarze Tor. Mit 80 Jahren habe ich mir diesen Traum endlich erfüllt. Aus dem Modegeschäft hatte ich noch eine alte Fahne übrig. Aus deren Stoff habe ich für meine Schwiegertochter und mich zwei Bajass-Kostüme genäht, diesen typisch pludrigen Hosenanzug mit einer Halskrause dazu. So sind wir Arm in Arm die Stadt hinuntergegangen, zusammen mit den anderen Fasnets-Figuren. Einmal Schneiderin, immer Schneiderin: Manche Dinge verlernt man eben nicht.

47 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 47 Elfriede Hermann (68) Wohnt seit Februar 2019 im Dr. Karl Hohner Heim in Trossingen Ein Schlaganfall im vorigen Jahr hat mein Leben von jetzt auf gleich komplett verändert. Seither sitze ich im Rollstuhl, bin halbseitig gelähmt, kann meinen linken Arm nicht bewegen. Ich muss lernen, damit zu leben. Das ist ein hartes Stück Arbeit und ich bin noch lange nicht so weit, mich daran gewöhnt zu haben. Deshalb war es schön, dass ich kurz nach dem Einzug hier ins Heim einen Ausflug mit der Fahrrad-Rikscha machen konnte. Das hat mir das Gefühl zurückgeschenkt, in Bewegung zu sein. Diese Rikscha ist eine tolle Sache. Man wird mit dem Rollstuhl auf der Rampe gesichert, hinten sitzt jemand und strampelt mit Motor-Unterstützung, los geht es das ist wie Cabrio-Fahren. Meine Betreuerin hat mit mir eine Tour um Trossingen gemacht. Wir sind dort vorbeigefahren, wo ich mal gewohnt habe und dann in den Wald. Das war ein Traum. Wie eine Mikro-Reise. Und Reisen, das war mir früher das Liebste. Ich war viel unterwegs vor meinem Schlaganfall. Meine schönste Reise ging mit dem früheren Traumschiff, der MS Berlin, von Panama aus an Mittelamerika vorbei bis zum Zielort Los Angeles. Ich habe eine Nacht in Las Vegas verbracht und bin über den Grand Canyon geflogen. Doch am intensivsten sind mir die Klippenspringer von Acapulco in Mexiko in Erinnerung geblieben. Wenn die sich da oben fallen lassen, sehen sie gar nicht, wohin es mit ihnen geht. Das hat mich sehr fasziniert. Nie würde ich mich so etwas trauen. Doch alleine reisen, das habe ich mich getraut. Die Welt ist so groß und voller Wunder. Einen Traum habe ich noch: Ich würde einmal gern mit der Transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking fahren. Ob das wohl mit dem Rollstuhl möglich ist?

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49 MENSCHEN, DIE BEWEGEN 49 Cordula Endres (85) Lebt seit 2010 im Betreuten Wohnen der Seniorenwohnanlage St. Elisabeth in Rottweil Es gibt vieles in meinem Leben, an das ich mich gerne zurückerinnere. Weil es schön war oder lehrreich. So wie meine Zeit als Zofe bei einer ehemaligen Tänzerin und Fabrikanten-Ehefrau. Sieben Jahre habe ich als junges Mädchen nach dem Krieg bei ihr gearbeitet, sie hat mir viel von der Welt gezeigt. In ihrer Villa gab es einen Pool, dort habe ich schwimmen gelernt damals konnten das die meisten von uns ja gar nicht, es gehörte sich nicht, sich öffentlich im Badeanzug zu zeigen. Andere Erinnerungen sind sehr lustig. Beispielsweise die Hochzeit mit meinem ersten Mann Lothar. Der Standesbeamte war gleichzeitig auch der Bürgermeister. Und kam zur Trauung mit einem ordentlichen Schwips. Vor lauter Promille im Blut wusste er nicht, wie man den Ortsnamen richtig schreibt. Ich bin dagesessen und hab das Lachen kaum zurückhalten können. Eigentlich sind wir gar nicht richtig verheiratet, weil der den Namen falsch geschrieben hat, habe ich meinen Mann später oft geneckt. Wir haben 1957 geheiratet und drei Töchter bekommen Annemarie, Ursula und Angelika. Mein erster Mann ist früh gestorben, das war eine schwierige Zeit. Auch mein Lebensgefährte, den ich danach fand, starb nach zehn Jahren an Krebs. Also bin ich mit 61 Jahren noch einmal auf die Partnersuche gegangen. Es gab da eine christliche Zeitung mit entsprechenden Annoncen. Eine davon klang sehr nett. Sie stammte von einem Herrn aus dem Markgräflerland, ein Textilingenieur, elf Jahre älter. Wir haben telefoniert und uns zu einem ersten Treffen zwischen unseren beiden Wohnorten verabredet. Er wollte mich vom Bahnhof abholen. Als ich mit dem Zug einfuhr, sah ich ihn am Gleis stehen und dachte: Ach Gott, der sieht ja aus wie Richard Wagner mit Baskenmütze. Was mich wohl erwarten würde? Eine Versorgungsehe wollte ich ja nicht, es sollte schon klick machen. Und das hat es bei unserem anschließenden Spaziergang auch. Mit Herbert hat die schönste Zeit meines Lebens begonnen. Und unsere kirchliche Hochzeit am 9. April 1997 war vielleicht der schönste Tag in meinem Leben. Wir durften in der Fürstenkapelle von Kloster Lichtenthal in meinem Geburtsort Baden-Baden heiraten. Eine absolute Ausnahme. Mit einer offenen Kutsche und zwei vorgespannten weißen Pferden ging es durch die Stadt zur Kapelle. Es war einer von diesen herrlichen Frühlingstagen, an dem Magnolien blühen. Kühl, aber strahlend blau. Beim Getrappel der Pferde durch die Straßen sind die Leute stehen geblieben und haben begonnen, uns zuzuwinken. Und ich? Hab zurückgewunken und gedacht: Heute bin ich die Königin. Da war ich 63 Jahre alt, mehrfache Oma, fast schon Uroma. Und eine überglückliche Braut. Diesen Tag werde ich nie vergessen. Herbert und ich, wir hatten noch 14 wunderbare gemeinsame Jahre. Mittags nach dem Essen hieß es oft: Machen wir ein Fährtle? Dann sind wir ins Auto gestiegen und haben den ganzen Südschwarzwald erkundet. Wir haben jeden Tag unserer Beziehung genutzt ist er gestorben. Kurz danach habe ich unser gemeinsames Haus verlassen und bin hierher nach Rottweil gezogen. Heute sind mein ganzes Glück meine Erinnerungen und meine große Familie. Denn meine drei Töchter haben mir neun Enkel und elf Urenkel geschenkt. Seit etwa einem Jahr bin ich sogar Ururoma. Sofia heißt die Kleine, ihre Mama Johanna meine Urenkelin war bei der Geburt 17 Jahre alt. Wenn ich heute auf die fünf Generationen meiner Familie schaue, kann ich manchmal selbst nicht glauben, wie schnell die Zeit vergangen ist. EINE BEGEGNUNG IM HIER UND JETZT Wer älter wird, lebt viel in der Erinnerung und gerät in die Versuchung, die Gegenwart zu vergessen. Dabei bietet das Leben zu jeder Zeit besondere Momente. Man muss sie nur zu feiern wissen. So wie die Jubiläen der Betreuten Seniorenwohnanlagen St. Elisabeth in Rottweil und St. Konrad in Zimmern. Seit zehn Jahren ermöglichen beide Häuser unter der Leitung der stiftung st. franziskus heiligenbronn älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben in der eigenen Wohnung. Hier stellen wir stellvertretend für die insgesamt sechs Seniorenwohnanlagen der Stiftung beide Häuser vor. Betreute Seniorenwohnanlage Rottweil Im Verbund mit dem benachbarten Altenzentrum St. Elisabeth bietet die Anlage 26 Eigentumswohnungen mit einem umfangreichen Betreuungsangebot. Ob Hausnotruf, Hilfestellungen im täglichen Leben oder Veranstaltungen zur Förderung der Hausgemeinschaft: Die Bewohner sind eingebunden in ein familiäres Netz. Die 42 bis 81 Quadratmeter großen Wohnungen verfügen alle über Balkon oder Terrasse. Die Anlage ist barrierefrei und innenstadtnah. Ziel ist es, die Selbstständigkeit der Bewohner so lange wie möglich zu erhalten und zu fördern. Betreute Seniorenwohnanlage Zimmern ob Rottweil In direkter Nachbarschaft zum Altenzentrum St. Konrad liegt die Anlage mit drei Gebäuden und 68 Wohnungen zwischen 43 und 58 Quadratmetern. Viele Veranstaltungen und Angebote für Sport, Gymnastik, Massage, ein offener Mittagstisch sowie ein Friseursalon bringen Leben ins Haus. Hier ist niemand alleine, wenn er es nicht will. Zum Betreuungsvertrag gehören darüber hinaus die Hausnotrufversorgung sowie Hilfestellungen und Beratungen zu vielen Fragen des Lebens getreu dem Motto So viel Selbstständigkeit wie möglich und so viel Hilfen wie nötig.

50 50 Comic: Harald Rauser, Michael Meier

51 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 51

52 52 KENNEN SIE DEN...? Im Interview mit dem franziskusboten kennt Prof. Dr. Rainer Stollmann interessante Antworten Sie werden lachen, aber an einer Bremer Uni gibt es tatsächlich einen Forscher, der sich wissenschaftlich mit Fragen rund um die Phänomene Humor und Lachen beschäftigt. außer darauf, warum sein Enkel sich köstlich über Flamingos amüsiert. Interview und Text: Andreas Grüter

53 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 53 franziskusbote: Herr Professor Stollmann, was bringt Sie zum Lachen? Prof. Dr. Rainer Stollmann: Meine Enkel bringen mich immer zum Lachen. Mein jüngster Enkel ist ein halbes Jahr alt und mein Sohn erzählte mir vor einigen Tagen, dass er sich kürzlich im Hannoveraner Zoo über rosa Flamingos totgelacht habe. Ich als Lachforscher stehe da vor einem echten Rätsel und könnte Ihnen nicht erklären, wie das zustande kommt... Tatsächlich sehen Flamingos ein bisschen absurd aus Ja, stimmt, aber wie kann ein Junge von sechs Monaten die Absurdität der Flamingos erkennen? Für uns erscheinen die ja nur im Vergleich mit anderen Tieren seltsam, wie sie so rosafarben mit ihren seltsam geformten Schnäbeln auf einem Bein stehen. Lachen ist gesund! Stimmt das? Zweifellos. Beim Lachen werden unter anderem Blutkreislauf, Herzschlag und natürlich die Lungentätigkeit verstärkt und auch im Gehirn sollen bei exzessivem Lachen Glückshormone ausgeschüttet werden, was naheliegt, denn Lachen macht ja Lust und Freude. Dieser Spruch gilt allerdings erst seit dem 18. Jahrhundert. Bis zum 15. Jahrhundert hat die katholische Kirche das Lachen verboten. Das Mittelalter stand unter einem tausendjährigen Lachverbot. Natürlich haben die Leute sich nicht daran gehalten. Die katholische Kirche hat ja so manches verboten. Aber das Verbot existierte. Warum lacht der Mensch überhaupt? Lachen ist reines Lustprinzip. Im Moment des Lachens kapituliert der Körper und man verliert die Herrschaft über ihn. Die Realität und damit ein vernünftiges, aufmerksames und vorsichtiges Verhalten ist für den Moment des Lachens ausgeblendet. Und da der Mensch, wie Nietzsche sagt, ein ewiger Lustsucher ist, ist Lachen für ihn ein gefundenes Fressen. Im Übrigen lachen auch Tiere. Hundebesitzer behaupten, dass ihre Hunde lachen, Affenmütter kitzeln ihre Kinder und»ein Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag.«Charlie Chaplin, Schauspieler Prof. Dr. Rainer Stollmann ist Hochschuldozent i. R. für Kulturtheorie und Kulturgeschichte im Fach Kulturwissenschaft an der Universität Bremen. Nach dem Studium der Germanistik und Geschichte promovierte er mit einer Arbeit über Literatur und Faschismus, arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts und war 1986 Co Gründer des Studiengangs Kulturwissenschaft in Bremen habilitierte Stollmann über Natur und Kultur des Lachens. Er ist Autor zahlreicher Fachbücher, darunter Angst ist ein gutes Mittel gegen Verstopfung Aus der Geschichte des Lachens. Forscher haben selbst bei Ratten ein Lachen entdeckt. Die Möglichkeit, auf diese Art und Weise ein Lustgefühl zu empfinden, ist offenbar schon im Tierreich und in der Natur verankert. Gibt es Humor auch ohne Lachen? Ja, natürlich. Humor ist ein Begriff, der im 19. Jahrhundert besonders stark wurde, während Witz ein Begriff aus dem 18. Jahrhundert ist. Witz ist etwas Vernünftiges. Man sagt ja Witz und Verstand haben. In Witz steckt Wissen. Witzig sein oder auch Mutterwitz haben sind aufklärerische Attribute, während der Humor, lateinisch für Feuchtigkeit, aus der antiken und mittelalterlichen Humoralmedizin kommt, also der Medizin, die davon ausging, dass alle Krankheiten nach Körpersäften klassifiziert und entsprechend behandelt werden können. Dieser alte Begriff des Humors wurde erst im 19. Jahrhundert mit dem Aufkommen der modernen Medizin abgelöst, als man begann, den Menschen als Maschine zu betrachten. Die alte Lehre wurde belacht und als Humor abgetan. Humor hat also ursprünglich überhaupt nichts mit Lachen zu tun gehabt. Funktioniert Lachen ohne Humor? Nein. Im Simplicissimus, dem Schelmenroman aus dem Dreißigjährigen Krieg, wird der Ziehvater der Hauptfigur Simplex von Söldnern dadurch gefoltert, dass man ihm Salz auf die Fußsohlen streut und dieses von einer Ziege ablecken lässt. Der naive Simplex sieht, wie sein Ziehvater unbändig lachen muss, und bewertet es als Spaß. Im Endeffekt wird er aber Zeuge von Kitzeln als Folter. Das Lachen des Opfers ist kein Lachen im eigentlichen Sinne, sondern Schreien und Weinen, das sich lediglich als Lachen artikuliert. Kitzeln ist Hochkultur, bei der es darauf ankommt, dass der Gekitzelte wirklich lacht und dass das Lustprinzip zum Tragen kommt. Rein physiologisches Lachen gibt es nicht. Kann man Humor lernen? Ja, natürlich. Es ist sicher so, dass Kinder humorvoller Eltern selbst mehr Humor haben. Bei vielen weltberühmten Foto: Privat

54 54 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN KLEINER LACH-ALMANACH Da lacht die Wissenschaft. Die Gelotologie, die Wissenschaft der Auswirkungen des Lachens, wurde 1964 vom Psychiater William F. Fry an der Stanford University begründet. Fry war zudem Mitbegründer der International Society for Humor Studies und Ehrenvorsitzender von HumorCare Deutschland, einem gemeinnützigen Verein, der die fundierte Anwendung von Humor im therapeutischen Bereich fördert. Kinder haben mehr zu lachen. Wissenschaftler fanden heraus, dass ein Erwachsener im Durchschnitt 15- bis 20-mal am Tag lacht ein Kind hingegen fast 400-mal. Vor 40 Jahren lag die Zahl bei Erwachsenen noch doppelt so hoch. Lachen ist Leistungssport. 20 Sekunden Lachen entsprechen laut wissenschaftlichen Erkenntnissen der Leistung, die man bei drei Minuten Rudern oder Joggen erbringt. Der Grund: Beim Lachen werden im Körper mehrere hundert Muskeln beansprucht. (Das merkt man, wenn man s an den Rippen hat ) Im Lachen liegt der Unterschied. Lachen kann eine Vielzahl von Bedeutungen haben, die von Aggression oder sexueller Erregung bis hin zur Grußformel oder Ausdruck von Nervosität reichen. Verhaltensforscher unterscheiden zwischen 18 verschiedenen Arten des Lachens. Dabei ist lediglich eine einzige Ausdruck spontanen, ehrlichen Vergnügens. Lachen macht locker. Eine Minute Lachen hat laut wissenschaftlicher Studien die gleiche Wirkung wie 45 Minuten Entspannungstraining. Lachen schafft neue Perspektiven. Lachen lockert nicht nur die Gesichtsmuskulatur, sondern auch eingefahrene Gedankenmuster. Es verändert die Sicht auf die Dinge und fördert neue Lösungsansätze bei Problemen. Gesund durch Lachen. Lachen verbessert die Durchblutung, beugt Herz- Kreislauf-Erkrankungen vor, versorgt das Hirn mit Sauerstoff und stärkt das Immunsystem. Zudem gelten die Glückshormone, die beim Lachen ausgeschüttet werden, als absolute Stresskiller. Nur wenige Minuten Lachen führen bei Schmerzpatienten zu einer Erleichterung, die mehrere Stunden anhalten kann. Lachen fördert das Sozialleben. Lachende, fröhliche Menschen sind nicht nur beliebter und sozial erfolgreicher als Pessimisten, sondern gelten auch als kontaktfreudiger. In Gesellschaft wird zudem rund 30-mal so häufig gelacht wie alleine. Lachen steckt an kam es an mehreren Schulen in Tansania zur sogenannten Lachepidemie. Insgesamt mehr als tausend Mädchen und Frauen konnten über Wochen nicht aufhören zu lachen. Die Lachattacken dauerten von wenigen Minuten bis zu Stunden und wurden von Weinen und Schreien begleitet. Trotz umfangreicher Untersuchungen sind die Gründe bis heute unklar. Lehrer waren übrigens nicht betroffen. Tierisches Lachen. Der griechische Philosoph Aristoteles vertrat die Meinung, dass es die Fähigkeit zum Lachen ist, die den Menschen vom Tier unterscheidet. Eine These, die längst widerlegt wurde. Nicht nur Affen, Hunde und amerikanische Bisons lachen gerne, auch Ratten kichern allerdings im für Menschen unhörbaren Ultraschallbereich. Komikern ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall. Buster Keaton, Charlie Chaplin, Loriot, Heinz Erhardt und auch Helge Schneider hatten alle traumatische Kindheitserlebnisse. Sie alle haben ihren Humor nicht mit der Muttermilch aufgesogen, sondern wollen als Erwachsene ihre gestohlene Kindheit nachholen. Hier gilt lebenslanges Kind-Bleiben als Prinzip. Laut statistischer Erhebungen lachen Kinder wesentlich mehr»es gibt keine größere Macht als die Macht des Lachens.«Hugh Greene, Journalist als Erwachsene. Hat man im Alter nichts mehr zu lachen? Lachen hat immer etwas mit Überraschung zu tun. Beim Witz ist es beispielsweise die Pointe, also die überraschende Wendung in einer Geschichte, über die man lacht. Kinder leben in einer Welt, in der jeden Tag sehr viel mehr Überraschendes passiert als in der Welt der Erwachsenen. Ein Fußballer wird beispielsweise über einen hüpfenden Ball nicht einmal schmunzeln, während ein Kind

55 55»In seinem Lachen liegt der Schlüssel, mit dem wir den ganzen Menschen entschlüsseln.«thomas Carlyle, Historiker sich wahrscheinlich darüber kaputtlacht, weil ein Gegenstand, der eben noch still in der Ecke lag, plötzlich wie der Hund des Nachbarn durch die Gegend springt. Kinder quittieren mit ihrem Lachen das Überraschende, das sie nicht kennen und das sie sozusagen an ihrer Erkenntnishaut kitzelt. Wenn man neugierig bleibt, hat man also auch als Erwachsener mehr zu lachen? Das kann man wohl so sagen. Macht die Auseinandersetzung mit Humor und Lachen Sie zu einem glücklicheren Menschen? Ich bin eigentlich ganz glücklich, muss ich sagen. Das Problem ist, dass man privat nicht glücklich sein kann, wenn die Weltverhältnisse nicht danach sind. Die Sorgen und Ängste, die wir alle haben, teile ich. Man weiß beispielsweise nicht, wohin sich die Weltmacht Amerika bewegt oder was mit dem Brexit passiert. Die große Weltpolitik lässt es nicht zu, dass Menschen auf Dauer privat glücklich werden. Wenn man es ernst damit meint, kann man privat nicht glücklich sein, wenn der Rest der Welt es nicht ist. Aber Lachen ist zweifelsohne ein schöneres Thema als Krieg oder die Zeit des Nationalsozialismus, mit der ich mich als Kulturhistoriker natürlich auch auseinandersetze. Ich habe spaßeshalber in den achtziger Jahren mit Verweis auf meine Lachforschungen einmal versucht, ein Buch von Loriot von der Steuer abzusetzen. Hat leider nicht funktioniert, weil das für das Finanzamt unvorstellbar war, dass sich jemand professionell mit dem Lachen auseinandersetzt. Dabei ist die Gelotologie, also die Erforschung des Lachens, ja schon eine recht alte Disziplin. Ich weiß nicht, ob man die Gelotologie wirklich als Disziplin bezeichnen kann. Es gibt eine Reihe von Einzelpersonen aus verschiedensten Fächern, die sich auch mit dem Lachen beschäftigen, und das macht die Sache so interessant. Darwin hat in seinem dritten Band zehn Seiten über das Lachen bei Tieren geschrieben. Bei Hegel gibt es eine wundervolle 20-seitige Abhandlung über das Lachen und Plato spricht sich in seinen Schriften für ein Lachverbot aus. Man kann sich von der Philosophie bis zu den harten Naturwissenschaften wie der Neurophysiologie durch die gesamte Geistesgeschichte arbeiten und stößt immer wieder auf Texte zum Thema. Kann Lachen ein Mittel gegen Angst sein? Lachen ist das älteste natürliche Mittel gegen Angst. Lachen befreit Menschen von ihren Ängsten. Das ist das kulturelle, anthropologische und auch biologische Moment, das das Lachen so interessant macht. Angst kommt von Enge. Der Spruch Ich platze vor Lachen bedeutet nichts anderes, als dass durch das Lachen die Enge gesprengt wird. Während des Lachens empfindet man keine Angst. In diesem Moment lernt jeder Mensch, was es heißt, angstfrei zu sein. Das Bewusstsein, dass es angstlose Zustände gibt, ist zweifellos ein wichtiger Faktor in der Emanzipation des Menschen. Inwiefern? Angst steht als Zentralbegriff für alles, was Menschen bedrückt, einschränkt und unfrei macht, also auch für Sorgen, Furcht oder Hemmungen. Angstvolle Menschen können nicht emanzipatorisch agieren und mithin auch keine emanzipatorische Politik machen. Die»Jedes Mal, wenn ein Mensch lacht, fügt er seinem Leben ein paar Tage hinzu.«curzio Malaparte, Schriftsteller Anhänger des Nationalsozialismus waren ängstliche Menschen, deren Angst dann in Gewalt umgeschlagen ist. Es war eine Politik mit der Angst. In der Bilderwelt der Nazis findet sich niemand, der lacht, und der Sprachduktus war auch nicht zum Lachen. Die Ikonografie des Nationalsozialismus war die des Heros, des Soldaten, der ernst in die Ferne schaut. Dabei hat sich Hitler gemeinsam mit Goebbels Mickey-Mouse- und Stan-Laurel-Streifen angeschaut. Filme, die jedoch für die Öffentlichkeit verboten waren. Die Führung fürchtete sich also vor der subversiven, emanzipatorischen Kraft des Lachens? Ja, nicht umsonst werden quasi in allen Diktaturen Witze misstrauisch beäugt. Für den sogenannten Flüsterwitz, der die Naziführung lächerlich machte, konnte man im KZ landen. Mit den Radio-Eriwan-Witzen machte man sich über den Alltag in der Sowjetunion lustig und auch in der DDR gab es politische Witzmoden, die bestraft wurden. Ich bin mir sicher, dass man beispielsweise im heutigen Ungarn eine ähnliche Witzkultur finden kann. Welcher ist Ihr Lieblingswitz? Ich habe ein besonderes Faible für naive Witze, zum Beispiel: Stolpern Sie nicht über das WLAN-Kabel. Wunderbar sind auch die neuen Ein-Wort- Witze wie Brennholzverleih.

56 56 Das Glück der Anderen Es gibt Momentee im Leben, in denen die Emotionen so komplex sind, dass man sie nur ungenügend in Worte fassen kann. Das bittersüße Gefühl etwa, wenn man für einen kurzen, fl üchtigen Augenblick überweltlicher Schönheit gewahr wird. Der Japaner nennt dies aware. Mit etwas Glück befi ndet er sich dann vielleicht gerade an einem cynefin, wie der Waliser einen Ort nennt, an dem man fühlt, dass man genau hier und nirgendwo sonst leben möchte. Solche speziellen Worte, die diffi zile, positive Gefühlszustände in nur einen Begriff fassen und für die es in anderen Sprachen kein treffendes Pendant gibt, sammelt Tim Lomas, Dozent für Positive Psychologie an der University of East London, in seiner Positive Lexicography. Eine kleine Auswahl freudiger Gefühlsmischungen aus aller Herren Länder: Text: Jasmin Prechtl Illustrationen: Michael Meier

57 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN 57 A Arbejdsglæde [ar bides glil] Substantiv/Dänisch: Eine große Freude oder Zufriedenheit, die man aufgrund seiner Arbeit verspürt. Abhisar/ [ob hih shaar] Substantiv/Bengalisch: Sich auf den Weg zu einem (meist geheimen) Treffen zwischen Liebenden machen. Ah-un/ [ah un] Substantiv/Japanisch: Die wortlose Kommunikation zwischen engen Freunden. Chrysalism [kriss ah lissm] Substantiv/Englisch: Das friedliche und erleichternde Gefühl, sich während eines Sturms drinnen aufzuhalten. DDwaal [dwahl] Substantiv/Afrikaans: Ein verträumter Zustand geistiger Abwesenheit. G Gümüş servi [güh müsch servi] Substantiv/Türkisch: Der weiße Schimmer des Mondlichts auf der Wasseroberfläche. B Bayanihan [bah yah nih han] Substantiv/Tagalog (Philippinen): Eine kollektive Anstrengung im Hinblick auf ein gemeinsames Ziel, tatkräftige Solidarität. CCafuné [cah fu neh] Substantiv/Portugiesisch: Der Akt/die Geste, jemandem zärtlich mit den Fingern durch das Haar zu streichen. E Estrenar [estre nar] Verb/Spanisch: Eine große Freude daran haben, etwas zum ersten Mal zu tragen oder zu benutzen. F Feestvarken [fest var ken] Substantiv/Niederländisch: Jemand, zu dessen Ehre eine Party gegeben wird. Wörtlich Feierschwein. Forelsket [for elz ket] Adjektiv/Norwegisch: Das euphorische Gefühl, sich zu verlieben. H Hugfanginn [hug fan gin] Adjektiv/Isländisch: Von jemandem oder etwas fasziniert oder verzaubert sein. Wörtlich gedankengefangen. I Iktsuarpok [ik tsua pok] Substantiv/Inuit: Die Vorfreude, wenn man auf jemanden wartet. Ishq/ [ischk] Substantiv/Arabisch: Eine leidenschaftliche, wahre, alles verzehrende Liebe.

58 58 LEGENDEN UND ANDERE WAHRHEITEN JJayus [tschey us] Substantiv/Indonesisch: Ein Witz, der so unlustig ist oder der so schlecht erzählt wurde, dass man nicht anders kann, als zu lachen. KKekau [kuh kau] Substantiv/Indonesisch: Das erlösende Gefühl, wenn man nach dem plötzlichen Aufschrecken aus dem Schlaf feststellt, dass alles nur ein Alptraum war. L La asot chaim/ [lah sot tschejm] Verb/Hebräisch: In vollen Zügen leben, eine schöne Zeit haben. Wörtlich das Leben machen, nichts verpassen. M Mbuki-mvuki [mm bu ki mm wu ki] Verb/Suaheli: So glücklich sein, dass man die Kleider ausziehen und nur noch tanzen möchte. Morgenfrisk [morn frisk] Adjektiv/Dänisch: Sich nach einem erholsamen Nachtschlaf ausgeruht und frisch fühlen. N Nam jai/ [nam tschaij] Substantiv/Thai: Eine selbstlose Großzügigkeit und Liebenswürdigkeit. Wörtlich Wasser des Herzens. Naz/ [nasz] Substantiv/Urdu (Südasien): Der Stolz und die Selbstsicherheit, die aus dem Gefühl heraus entstehen, bedingungslos geliebt zu werden. O Omoiyari/ [oh moi jah rih] Substantiv/Japanisch: Das intuitive Verstehen der Wünsche, Gefühle und Gedanken anderer und ein entsprechendes Handeln auf der Grundlage dieses Verständnisses; selbstloses Einfühlungsvermögen. PPeiskos [peis kos] Substantiv/Norwegisch: Das Wohlbehagen, vor einem prasselnden Feuer zu sitzen und die Wärme zu genießen. Philotimo/ [fi ll oh ti moh] Substantiv/Griechisch: Die Wichtigkeit, Familie und Freunde zu respektieren und zu ehren. Wörtlich die Liebe der Ehre. Q Querencia [keh ren sia] Substantiv/Spanisch: Ein Ort, an dem man sich sicher fühlt, aus dem man Stärke zieht. RRamé [rah mej] Substantiv/Balinesisch: Ein lebhaftes soziales Ereignis, das freudig und chaotisch zugleich ist. Rè nào/ [rerr nau] Adjektiv/Mandarin: Quirlig, lärmend; eine ausgelassene, begeisternde Umtriebigkeit. S Sabsung/ [saab sung] Substantiv/Thai: Eine neue, belebende Energie, die man in sich fühlt, weil gerade etwas ganz Besonderes im Leben passiert ist. Samar/ [sah mahrr] Verb/Arabisch: Abends/bei Sonnenuntergang im Gespräch zusammensitzen.

59 59 Shěnměi píláo/ [shen mei pi lao] Substantiv/Mandarin: Etwas ästhetisch Überwältigendes; so viel Schönheit, dass man sie gar nicht mehr schätzen kann. W Wai-wai/ [wa ij wa ij] Substantiv/Japanisch: Das Geräusch spielender Kinder. Sirva vigad [schier va vig od] Verb/Ungarisch: Sich unter Tränen mit jemandem freuen; eine Mischung aus Feiern und Weinen. Sisu [si su] Substantiv/Finnisch: Die besondere Willensstärke/ tiefe Entschlossenheit, auch dann nicht aufzugeben, wenn eine Situation aussichtslos erscheint. Sólarfrí [soh lah fri] Substantiv/Isländisch: Ein Tag, an dem Angestellte unerwartet frei bekommen, zum Beispiel um einen warmen Sommertag zu genießen. Sprezzatura [sprettsa tu ra] Substantiv/Italienisch: Die Kunst, auch anstrengende Taten leicht und mühelos erscheinen zu lassen. T Tarab/ [tah rrb] Substantiv/Arabisch: Durch Musik ausgelöste/s Ekstase/Entzücken. U Uitwaaien [aut weij en] Substantiv/Niederländisch: Ein genussvoller Spaziergang bei Wind (ggf. um den Kopf freizu- bekommen); sich durchpusten lassen. Utepils [u te pilz] Substantiv/Norwegisch: Ein Bier, das im Freien (traditionell am ersten warmen Tag des Jahres) genossen wird. V Volta/ [woll ta] Substantiv/Griechisch: Ein gemächliches Schlendern durch die Straßen. Wú wéi/ [wu wej] Substantiv/Chinesisch: Der beneidenswerte Zustand, ohne innere Anstrengung und Überwindung zu tun, was zu tun ist. Wörtlich Nichtstun. XYZ Xibipíío [ih bih pi oh] Substantiv/Pirahã (Brasilien): Das Erfahren der Grenzen von Wahrnehmung und Bewusstsein. Yilugnta/ [jih lun jtah] Substantiv/Amharic (Äthiopien): Das Gefühl, die Meinung anderer berücksichtigen zu müssen und dieser gerne den Vortritt zu geben. Yuán fèn/ [ju en fen] Substantiv/Chinesisch: Eine vom Schicksal bestimmte Beziehung; natürliche Verbundenheit. Załatwić [zalat witsch] Verb/Polnisch: Die Dinge geregelt/ auf die Reihe bekommen.

60 60 KLEINES GLÜCK Erster Spatenstich für neue Schulsporthalle mit Ex-Fußballprofi Cacau Der frühere Nationalspieler ist neuer Schirmherr der Spendenaktion Wir machen Schule. Machen Sie mit. von Elke Reichenbach Beim lockeren Sportstalk in Heiligenbronn stellte sich Cacau den Fragen von Moderator Jörg Reschke. Der symbolische Spatenstich zum Bau der neuen Schulsporthalle St. Christophorus ist erfolgt. Als Ehrengast dabei: Cacau, der Schirmherr der Spendenaktion Wir machen Schule. Machen Sie mit., und neben einigen Schülern zudem Vorstand, Schulleiter und Bereichsleiter der Stiftung. Autogramme von Cacau gab es auf Karten, Trikots oder Buchdeckeln. Und kleine Gespräche noch dazu. Fotos: Elke Reichenbach

61 61 Dietmar Stephan (Direktor SBBZ Sehen Heiligenbronn), Karl-Josef Prothmann (BW Bank Albstadt Ebingen), Jörg Reschke (Moderator), Stefan Guhl (designierter Vorstand stiftung st. franziskus heiligenbronn), Cacau (Schirmherr der Spendenaktion), Hubert Bernhard (Vorstand stiftung st. franziskus heiligenbronn) S eit drei Jahren ist Cacau der Integrationsbeauftragte des Deutschen Fußballbundes (DFB). Nun übernahm der ehemalige Nationalspieler zudem die Schirmherrschaft über die Spendenaktion Wir machen Schule. Machen Sie mit. der stiftung st. franziskus heiligenbronn. Am Dienstag machte er den ersten Spatenstich zum aktuellen Großprojekt Schulsporthalle. Beim anschließenden von der BW-Bank Albstadt unterstützten Sportstalk stellte sich der 38-Jährige den Fragen von Moderator Jörg Reschke und Gästen. Der sympathische Fußballspieler und Familienvater geboren 1981 im brasilianischen Santo André als Claudemir Jerônimo Barreto kam gut an bei den rund 100 Schülern, Stiftungs-Mitarbeitern und Spendern in den Zuschauerreihen im Elisabetha-Glöckler-Saal. Fragen zu seinem spannenden Lebenslauf beantwortete er mit ebenso breitem Lächeln und Überzeugungskraft wie jene zum Fußball und seinem Lieblingsverein VfB Stuttgart. Dort spielte er bis 2016, wurde 2007 mit dem Club Deutscher Meister. In seinen Worten kamen aber auch die Schattenseiten des Profifußballer-Daseins zur Sprache: Enttäuschungen, Misserfolge, Zweifel. Cacau schilderte, wie ihm der Glaube an Gott gerade in schwierigen Momenten Halt und Sinn gegeben habe. Als weiterer Gesprächspartner kam SBBZ-Schulleiter Dietmar Stephan im Laufe der neunzig Minuten dazu. Er erläuterte dem prominenten Gast und den Zuschauern gleichermaßen die Besonderheiten der geplanten Schulsporthalle St. Christophorus. Die mit 4,6 Millionen Euro Baukosten veranschlagte Halle soll in allen Bereichen barrierefrei sein, damit sich die Kinder frei und sicher bewegen können. Umfangreiche halldämmende Decken-, Boden- und Wandelemente sorgen darüber hinaus für weniger Störschall, um hörgeschädigten Kindern und Jugendlichen bestmögliche akustische Wahrnehmung zu ermöglichen. Sehr auffällige Bodenmarkierungen helfen den Kindern, sich während des Sports im Raum zu orientieren. Und nicht zuletzt sollen neue Sportgeräte angeschafft werden. Die bisher verwendeten seien sehr abgenutzt. Die Stiftung erhält für den Bau der Sporthalle einen Landeszuschuss von Euro; die Restsumme muss sie aus eigenen Mitteln aufbringen. Unterstützt wird sie zudem von zahlreichen Spendern: Rund Euro haben diese bereits in das aktuelle Projekt für die Schulsporthalle eingebracht. Nach Spatenstich und Sportstalk genossen junge wie ältere Zuschauer die Möglichkeit, dem ehemaligen Nationalspieler ganz nahe zu kommen. 50 gewannen seine handsignierte Autobiografie Immer den Blick nach oben, für alle anderen hatte Cacau reichlich Autogrammkarten dabei. Die Spendenaktion Wir machen Schule. Machen Sie mit. rief die stiftung st. franziskus heiligenbronn 2008 ins Leben. Das aktuelle Spendenprojekt ist der Bau der neuen Schulsporthalle St. Christophorus. Mehr Infor mationen dazu unter Kontakt: Anna-Maria Hammacher Telefon spenden@stiftung st franziskus.de Spendenkonto Kreissparkasse Rottweil IBAN DE Stichwort»Wir machen Schule«

62 62 Es brummtkleines GLÜCK Die Natur steht in vollem Saft, es grünt und blüht. Die Schöpfung zeigt sich jetzt von ihrer üppigsten Seite, überall sprießt und gedeiht es. In den Gärten reift das Gemüse und auf den Feldern die Feldfrüchte, schon bald können wir uns auf die neuen Gaben der Natur freuen. In der Landwirtschaft ist man dem Kreislauf der Jahreszeiten so nah wie in nur noch wenigen Berufen. Auch in St. Wendelin, der Landwirtschaft der Stiftung ist jetzt vieles in Bewegung. Dort brummen nicht nur die Traktoren, sondern das pure Leben. Text: Martin Cyris Fotos: Björn Hänssler Fleißeslust: Nicht nur die Pfl anzenwelt ist jetzt umtriebig, auch Insekten wie Bienen sind sehr emsig.

63 63 Helfende Hände: Landwirtschaftsgeselle Michael (li.) und Fachwerkerazubi Mario. Dickes Ding: Setzkartoffeln für eine aromatische Ernte. Generationenwechsel: Franz Schneider (li.) mit seinem Sohn Tobias. Annalena mag es warm. Wie alle Frauen, lacht Tobias Schneider. Der junge Landwirt deckt Annalena fürsorglich ab. Nicht nur eine, sondern viele. Gewissermaßen knollenweise. Annalena ist der jüngste Neuzugang im Sortiment der Landwirtschaft der Stiftung, festkochend, mit einer glatten Schale und einem aromatischen Inneren. Die leckere Kartoffel liebt Erdanhäufungen über ihren Trieben. Es herrscht Bilderbuchwetter überm Schwarzwald. Der Duft von den Wildkräutern am nahen Waldrand liegt in der Luft. Man fühlt sich an die Worte des Dichters Ludwig Uhland erinnert: Die Welt wird schöner mit jedem Tag, ( ), das Blühen will nicht enden. Ein neuer Tag, ein neues Kulturjahr in der Landwirtschaft. Für Franz Schneider sind es der x-te Frühling und Sommer auf St. Wendelin. Seit 1972, mit kurzen Unterbrechungen, bewirtschaftet der 62-Jährige den Betrieb oberhalb von Heiligenbronn. Für seinen Sohn Tobias ist es der erste Frühling. Zumindest als junger Landwirt in der Stiftung. Sobald sein Vater Anfang des kommenden Jahres in den Vorruhestand geht, wird Tobias Schneider der neue Chef auf St. Wendelin sein. Mir gefällt, dass ich immer im Freien und an der frischen Luft sein kann, sagt der 30-Jährige. Es wäre auch jammerschade, von all dem Summen und Brummen, Gezwitscher und Gezirpe in der Natur nichts mitzubekommen. Bienen, Hummeln und Schmetterlinge fliegen über die Wiesen und setzen sich auf die Blüten. Ein Turmfalkenpaar hat sich in einem Verschlag über dem Rinderstall eingerichtet. Die Box war eigentlich für Eulen gedacht, aber auch über Nachwuchs bei den Turmfalken würde man sich freuen. Der schwarze Hofkater schaut sich das Flattern von unten an. Solange er jeden Tag zwei frisch aufgeschlagene Eier aus Bodenhaltung in seinem Fressnapf vorfindet, ist er zufrieden. Nebenan kauen Rinder und Kälber auf ihrem Futter herum. Ein speziell zusammengemischter Getreideschrot mit selbstangebautem Mais und genfreiem Soja. Mario, ein 17-jähriger Azubi zum Fachwerker, schaufelt Nachschub in die Tröge. Im Morgengrauen hatte der Tag für Tobias Schneider begonnen. Nach einem Honigbrot und einem Kaffee sein morgendliches Ritual ging es hinaus aufs Feld. Vorbereitungen treffen für Annalena. Denn es ist Regen angesagt. Fotos: Martin Cyris (links, rechts oben)

64 64 Aus gutem Stall: Die Kühe bekommen hochwertiges Getreideschrot aus Eigenproduktion. Zutraulich: Streicheleinheiten zwischendurch heben die Laune. Kraftpakete: Gemeinsam sind Mensch und Maschine stark, Tobias Schneider geht mit frischem Elan an seine neue Aufgabe auf St. Wendelin.

65 KLEINES GLÜCK 65 Ungeniert: Ein vorwitziges Jungschwein. Mehr Licht als Schatten: Die Schneiders erfreuen sich an ihrem Tagwerk unter freiem Himmel Nach den vielen Dürreperioden der vergangenen Monate ein Segen. Im Anschluss an die Arbeiten auf dem Acker greift er zum Kärcher und zu Schmiermittel. Auch Maschinen wie der Traktor wollen gut gepflegt sein. Frisch geputzt und gut geölt geht das Tagwerk weiter. Mit an Bord ist Michael, ein Landwirtschaftsgeselle aus der Umgebung. Die Schneiders sind glücklich über den neuen Mitarbeiter, zumal es auch in der Landwirtschaft einen Mangel an Fachkräften gibt. Ein guter Mann, lobt Tobias Schneider den 19-Jährigen. Die beiden tuckern in Richtung Kartoffelacker, Franz Schneider folgt ihnen mit den Kartoffelsetzlingen auf einem Stapler. Im Hintergrund leuchtet das satte Grün der frischen Sommergerste. Wenn ihnen das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, können sie ab September die Kantinen und die zufriedene Kundschaft aus der Region mit den neuen Kartoffeln beliefern. Die Kunst ist es, trotz teilweise schwieriger Wetterverhältnisse stets qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, erklärt Tobias Schneider. Dafür braucht es Leute vom Fach, Landwirtschaftsmeister wie er. Klingt vornehmer als Jungbauer. Wobei er auch mit diesem Begriff keine Probleme habe, wie er lachend gesteht. Tobias Schneider lacht gerne, trotz der vielen Herausforderungen in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Ich wusste, auf was ich mich einlasse, erzählt er. Doch der Umgang mit Tieren und Technik, und die Zufriedenheit zu spüren, wenn die Gaben der Natur eingefahren werden, das sei unersetzlich. Die Vielseitigkeit des Jobs sei faszinierend, zu der auch die Vermarktung der Produkte zählt. Und in mittlerer Zukunft womöglich auch ein Bio-Siegel. Derzeit prüft die Stiftung, welche Maßnahmen dafür ergriffen werden müssen und welches von den vielen Bio-Zertifikaten passen könnte. Es brummt also auf St. Wendelin nicht nur dank der Traktoren, sondern auch durch den Elan altgedienter und junger Mitarbeiter, sowie neuer Produkte und neuer Ideen. Es gibt viel zu tun packen wir s an. Die herrliche Kulisse mit Blick auf Dörfer und Felder beflügelt offenbar nicht nur die Fantasie, sondern auch den Arbeitseifer. Solange Tobias Schneider sein morgendliches Honigbrot bekommt, Annalena genügend Wärme und Wasser und der schwarze Kater seine frischen Eier, ist die Welt auf St. Wendelin mehr als in Ordnung.

66 66 KLEINES GLÜCK Der kleine Franziskus Erfüllt mit Gottes Geist Die Bauern aus der Umgebung von Assisi passierten an diesem herrlichen Morgen gerade eine kleine Waldlichtung, um ihr Vieh zum Grasen auf die Weide zu bringen, als sie aus einer kleinen Kapelle am Wegesrand Franz Stimme vernahmen: Es war der 50. Tag nach der Auferstehung Jesu, als in Jerusalem vollkommen unerwartet Feuerzungen vom Himmel auf die Apostel herabsanken. Diese waren der Geist des Herrn und ein Wunder, denn augenblicklich vermochten sich die Freunde in allen möglichen Sprachen zu verständigen und fortan das Wort Gottes in aller Welt zu verkünden, hörten sie ihn sagen. Von seinen Worten neugierig geworden, eilten sie herbei und lauschten der Predigt, die sie ganz und gar erfüllte So oder so ähnlich muss es sich wohl damals zugetragen haben, denn unglücklicherweise liegen uns von dieser lange zurückliegenden Begebenheit zwei unterschiedliche Überlieferungen vor. Natürlich stimmt nur eine davon. In die andere haben sich zwölf Fehler eingeschlichen. Findest du sie im rechten Bild? Wenn du zudem die Zahlen der Reihe nach richtig verbindest, erfährst du, welche beiden Tiere sich besonders freuen, jetzt im Frühling endlich wieder frische, saftige Wildkräuter in den Magen zu bekommen. Auflösung auf Seite 73 Illustration: Michael Meier; Text: Jasmin Prechtl

67 KLEINES GLÜCK 67 Gewinnspiel Das Lösen von Rätseln ist ein beliebtes Freizeitvergnügen. Wie immer ergeben bei unserem Gewinnspiel die richtigen Antworten mit den angegebenen Buchstaben das richtige Lösungswort, das dieses Mal ein Lösungsbegriff ist Kirmes ist die Kurzform für a) Tanztee FR b) Kirchweihmesse HEI c) Kaffeekränzchen RAM Eines der besten Spaßduos aller Zeiten hieß im Original: a) Ernie und Fred OH b) Don Camillo und Peperoncino BA c) Stan & Ollie TER Das geheimnisvolle Lächeln der Mona Lisa welcher auch als Universalgenie bekannte Maler hat es auf die Leinwand gezaubert? a) Leonardo da Vinci _W b) Pablo Picasso _Z c) Michelangelo _UND 4 5 Die Vergnügungssteuer ist kein Aprilscherz, sondern wird in Deutschland tatsächlich erhoben auf a) Popcorn MUN b) Grillzangen AM c) Spielautomaten EI Lachen ist Schwerstarbeit für den Körper. Wie viele Muskeln werden alleine im Gesicht bewegt? a) 135 TER b) 3 KEIT c) 315 BA Haben Sie das Rätsel gelöst? Dann machen Sie mit und gewinnen Sie einen von unseren Preisen für sich und Ihre Familie oder Freunde: 1. Preis: ein Gutschein für die Blumeninsel Mainau im Bodensee im Wert von 50 Euro 2. Preis: ein Gutschein für das Freizeit- und Sportzentrum Mehliskopf mit Ganzjahres-Bobbahn, Klettergarten, Downhill Carts u.a. im Wert von 40 Euro Einsendungen mit dem richtigen Lösungswort und Ihrer Adresse per Post an: stiftung st. franziskus heiligenbronn, Redaktion franziskusbote Kloster 2, Schramberg, oder per Fax: , oder per Mail: franziskus bote@stiftung st franziskus.de Einsendeschluss: Montag, 1. Juli 2019 Die Aufl ösung und die Gewinner fi nden Sie in der nächsten Ausgabe des franziskusboten (Nr. 3/2019). Personen unter 18 Jahren dürfen nicht teilnehmen. Ausgeschlossen von der Teilnahme sind auch die Mitglieder der Redaktion und des Referats Kommunikation. Die Gewinne werden unter den Einsendern mit dem richtigen Lösungswort ausgelost. Die Gewinner erklären sich mit der Veröffentlichung ihres Namens und Wohnorts im franziskusboten einverstanden. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. 3. Preis: ein Gutschein für den Kulturpark Glashütte Buhlbach, der ehemals bedeutendsten Glashütte des Schwarzwalds, im Wert von 24 Euro Aufl ösung des Gewinnspiels aus Heft Nr. 4/2018: Das richtige Lösungswort lautete Stammbaum. Die Gewinner der Verlosung sind: 1. Preis (Baden Württemberg Ticket der Deutschen Bahn für 5 Personen): Helga und Alwin Rau, Rottweil 2. Preis (Familien Eintrittskarte für den Triberger Weihnachtszauber): Thies Nagel, Ditzingen 3. Preis (illustrierte Weihnachtsgeschichte für den Advent): Claudia Kasenbacher, Sulgen Redaktion: Martin Cyris; Fotos: Insel Mainau/Peter Allgaier, Freizeit und Sportzentrum Mehliskopf, Baiersbronn Touristik

68 68 KLEINES GLÜCK (K)ein Tag wie jeder andere Ausschlafen, raus in die Natur, sich mit Freunden treffen oder ungestört Zeit mit dem Partner verbringen: Wie der ideale (All )Tag aussehen könnte davon hat jeder eine ganz eigene Vorstellung. Für maximales Vergnügen und Wohlbefi nden bedarf es aber eines ganz sicher: Abwechslung. Das zumindest ergab eine Studie*. 47 Minuten Hausarbeit 36 Minuten Arbeiten 46 Minuten 46 Minuten Mittagsschlaf Zeit mit den Kindern 106 Minuten 33 Minuten Pendeln Romantische Zeit mit dem Partner 82 Minuten Treffen mit Freunden Illustration: Michael Meier; Text: Jasmin Prechtl

69 69 Das wissenschaftlich fundierte Gedankenexperiment der Forscher Christian Kroll von der Jacobs University in Bremen und Sebastian Pokutta vom Georgia Institute of Technology in Atlanta, USA soll Aufschluss darüber geben, welche Prioritäten der Mensch an einem normalen Arbeitstag setzen würde, wenn er die Freiheit hätte, diesen ohne äußere Zwänge zu gestalten. Vor allem die ausgeglichene Verteilung unterschiedlicher Tätigkeiten über den Tag hinweg ist demnach der Schlüssel zu heiterer Zufriedenheit. Weil auch die schönste Aktivität irgendwann ihren Reiz verliert, wenn wir uns zu lange damit beschäftigen, und anderes oftmals nur Freude bereitet, weil wir so selten dazu kommen. Somit tun selbst vermeintlich lästige Pflichten wie Hausarbeit dem Spaß keinen Abbruch, wie die nachstehende Illustration der Forschungsergebnisse zeigt. *Zur Vorgehensweise: Für ihre Studie werteten Kroll und Pokutta eine Befragung von 909 berufstätigen Frauen aus. Diese sollten abzüglich acht Stunden erholsamen Nachschlafs angeben, wie viel Zeit sie die Tage zuvor mit unterschiedlichen Aktivitäten zugebracht und als wie angenehm sie diese empfunden hätten. Ausgehend von den Emotionen ermittelten die Wissenschaftler mit Methoden aus der Optimierungsforschung, wie viele Minuten ein Mensch an einem für ihn perfekten Arbeitstag mit verschiedenen Tätigkeiten verbringen würde, wenn er diesen frei gestalten könnte. Die ergänzende Analyse einer gemischtgeschlechtlichen Befragung zeigte, dass die Ergebnisse nicht nur für Frauen gelten. Zwar beinhaltet der perfekte Tag bei Männern teilweise andere Aktivitäten, das zeitliche Grundmuster stimmt laut Studie jedoch bei beiden überein. 48 Minuten 50 Minuten Kochen 55 Minuten Fernsehen Zeit am Computer 74 Minuten Essen 56 Minuten 73 Minuten Einkaufen Beten & Meditieren 57 Minuten Telefonieren 68 Minuten Sport 78 Minuten Entspannung

70 70 RESONANZRAUM RUND UM DIE STIFTUNG Stefan Guhl designierter Nachfolger von Vorstand Hubert Bernhard Für die Nachfolge des langjährigen Heiligenbronner Stiftungsvorstands Hubert Bernhard ist mit Stefan Guhl bereits gesorgt: (von links) Stiftungsratsvorsitzender Georg Dlugosch, Hubert Bernhard, Stefan Guhl sowie die stellvertretende Stiftungsratsvorsitzende Dr. Frohmut Jacob. Während die Besetzung des zweiten Vorstandspostens kurz vor dem Abschluss steht, hat die stiftung st. franziskus heiligenbronn inzwischen bereits die ebenfalls in den nächsten Jahren anstehende Nachfolge des amtierenden Vorstands Hubert Bernhard (62) entschieden. Der Stiftungsrat berief Stefan Guhl (44), Leiter des Referats Personal, Finanzen und IT, als Nachfolger von Hubert Bernhard, der Ende 2022 in Ruhestand gehen wird. Das gab der Stiftungsratsvorsitzende Georg Dlugosch bekannt. Der Stiftungsrat habe bereits jetzt auch diese Personalentscheidung getroffen als einen Baustein zur Zukunftssicherung der Stiftung, wie Dlugosch sagte. So sei das Risiko verkleinert, dass die Stiftung aus unvorhergesehenem Grund ohne Vorstand dastehe. Der zweite Vorstand soll Ende des Jahres sein Amt in Heiligenbronn antreten. Stefan Guhl ist ab sofort in die Vorstandsarbeit einbezogen und wird einzelne Aufgaben von Hubert Bernhard übernehmen. Er ist von seiner Profession her Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und kam 2009 von einer Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft als Referatsleiter zur stiftung st. franziskus heiligenbronn. Ich freue mich auf die Aufgabe, sagte Stefan Guhl bei der Bekanntgabe der Entscheidung. Sie erfülle ihn aber auch mit Demut und er hoffe auch weiterhin auf das in den vergangenen Jahren schon erfahrene gute Mitwirken von Mitarbeitern und Schwestern. Hubert Bernhard ist seit Gründung der Stiftung und damit seit 27 Jahren als Vorstand tätig und hat das sozialwirtschaftliche Unternehmen gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Norbert Rapp aufgebaut, der 2012 in Ruhestand ging. Foto: Anna Maria Hammacher

71 RESONANZRAUM 71 RUND UM DIE STIFTUNG Ferieninsel im KiFaz stürzt sich in»wasserwelten«die Ferieninsel des Kinder- und Familienzentrums Villingen-Schwenningen startet in diesem Jahr unter dem Motto Wasserwelten. Die teilnehmenden Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren erleben im und um das David-Fuchs-Haus die Vielfalt des Elementes Wasser immer wieder aufs Neue, seine Tier- und Pflanzenwelt, seine Eigenschaften und was man alles damit erleben kann. Die ganztägige Betreuung wird in den Pfingstferien vom 11. bis 14. Juni und in den Sommerferien vom 29. Juli bis 23. August angeboten. Das Programm beinhaltet kreative Angebote, abenteuerliche Aktionen, Geschichten und Rätsel, Gruppenspiele, Experimente, Schnitzeljagden sowie Ausflüge. Die Kosten betragen an Pfingsten 125 Euro pro Woche und in den Sommerferien 155 Euro (Geschwisterrabatt möglich). Anmeldeformular und weitere Informationen auf der Website der Stiftung unter ferieninsel oder unter Telefon Sommerlicher Wasserspaß bei der KiFaz Ferieninsel. Das Franziskusheim der Bonlander Franziskanerinnen in der Schwenninger Neckarstraße mit der Kindertagesstätte (links) und dem Altenzentrum (rechts). Schwenninger Franziskusheim wird zum Jahreswechsel zugestiftet Die Franziskanerinnen von Bonlanden werden ihr Franziskusheim in Schwenningen zum 1. Januar 2020 der stiftung st. franziskus heiligenbronn übertragen. Es umfasst ein Altenzentrum mit Tagespflege sowie eine Kindertagesstätte. Nach über 90 Jahren der Filiale am Neckarursprung sahen sich die Bonlander Schwestern gezwungen, aufgrund ihrer personellen Ressourcen und angesichts komplexer Anforderungen an die Betreiber einen neuen Träger für ihr Franziskusheim zu suchen. Der Heiligenbronner Stiftung haben die Bonlander Schwestern bereits vor 20 Jahren das Kinder- und Familienzentrum zugestiftet, das dann neu gebaut wurde und aus dem das heutige Aufgabenfeld der Kinder- und Jugendhilfe in der Stiftung erwachsen ist. Neues Beratungsangebot zur letzten Lebensphase Mit einem neuen Beratungsangebot will die stiftung st. franziskus heiligenbronn Menschen in der letzten Lebensphase helfen. Sie beschreitet damit in ihren Altenzentren in den Kreisen Tuttlingen und Rottweil Neuland in der gesundheitlichen Versorgungsplanung. Die kostenlose Beratung für rund 400 Bewohner und deren Angehörige oder Betreuer soll die Bedürfnisse der Bewohner herausfinden und festhalten. Dabei geht es um die medizinisch-pflegerische, psychosoziale oder seelsorgerische Versorgung im Falle von schwerer Erkrankung oder während der Sterbephase. Ansprechpartner ist Ralf Eberhard (Foto), der als Sozialdienstleiter über zehn Jahre Erfahrung in diesem Bereich gesammelt hat. Ralf Eberhard, Gesprächsbegleiter und Ansprechpartner für die neue Beratungsform. Fotos: Archiv der Stiftung, Franziskusheim, Matthias King

72 72 RESONANZRAUM Feedback unserer Leser Anita Dehm Freiburg Ich war mit einigen Mitschülern auf Ihrem 150-jährigen Jubiläum und es hat uns sehr, sehr gut gefallen, vor allem, dass wir nochmals die alten Schulräume besichtigen durften. Vielen Dank auch für die immer so schönen franziskusboten. Ich habe sie auch schon weiterempfohlen, sie werden sehr gerne gelesen. Es interessiert uns immer noch, was an unserer ehemaligen Schule alles gemacht wird. Ich muss Ihnen ein ganz großes Lob aussprechen und Dank für die Arbeit, die Sie leisten. Angelika Fischer Lörrach Besonders ansprechend fand ich in der letzten Ausgabe den Beitrag über die Ersatzfamilie. Sofort wurden Erinnerungen geweckt an die Zeit, die ich in der Blindenschule in Heiligenbronn verbrachte. Ich gehörte zu den Kindern, die nur in den Ferien heimkonnten. Nach anfänglichem Heimweh und einigen Startschwierigkeiten stellte ich jedoch irgendwann fest, dass mir meine Gruppenkameradinnen näher standen als eigene Familienmitglieder. Wir teilten Freud und Leid miteinander. Auch wenn wir nach außen so taten, als würde uns der Aufenthalt in Heiligenbronn überhaupt nicht gefallen, so freuten wir uns doch allesamt, wenn wir nach den Ferien einander wieder begegneten. Herzliche Grüße an meine ehemaligen Gruppenkameradinnen! Volker Seelbach Wangen Vielen Dank, dass Sie mir immer noch den franziskusboten schicken. Der Kontakt entstand über Schüler, die ihr Sozialpraktikum in der Baindter Filiale Ihrer Einrichtung vor ca. 20 Jahren absolvierten. Ich erfreue mich an der Vielfalt Ihrer Berichte, kann sie aber nicht mehr an junge Menschen weitergeben. Daher bitte ich, Ihre wertvolle Zeitschrift nicht mehr an mich zu verschwenden. Mit guten Wünschen für Ihre segensvolle Arbeit! Ursula Wichmann Ettlingen Der franziskusbote ist immer etwas Besonderes. So gratuliere ich, etwas verspätet, zu 150 Jahre SBBZ Sehen! Meine Mutter hat in den fünfziger Jahren bei einer Fahrt Strickwaren bei Ihnen gekauft, die von Blinden hergestellt wurden. So hat die Einrichtung immer weiter um sich gegriffen und einen guten Verlauf genommen. Ich wünsche Ihnen sehr, dass Sie trotz mancher Engpässe immer einen Weiterweg zum Wohle der behinderten Menschen einschlagen können, fundiert im christlichen Geist. Ich bin selbst inzwischen 89 Jahre alt und weiß Mitmenschlichkeit zu schätzen.

73 73 IMPRESSUM franziskusbote Magazin der stiftung st. franziskus heiligenbronn Druckfrische Sonderausgabe beim PACE-Abschlussfest vorgestellt Auf großes Interesse stieß das PACE-Sonderheft des franziskusboten (Nr. 1/2019) beim Abschlussfest zu diesem großen Personalprojekt in der ehemaligen Pulverfabrik in Rottweil. Über 100 Mitwirkende aus der stiftung st. franziskus heiligenbronn, die in den PACE-Projekten aktiv beteiligt waren, und die Unternehmensberatung rosenbaum nagy aus Köln, die den Prozess begleitete, waren im April zum Feiern zusammengekommen. Hierbei wurde die druckfrische Sonderausgabe den Gästen als ersten Lesern verteilt, die sich auch sogleich ins Heft Aufl ösung Kinderrätsel von Seite 66 vertieften, darunter auf dem Bild links die Leiterin des Bereichs Personal und Recht, Elfriede Dierstein, und die Abteilungsleiterin Finanzbuchhaltung, Birgit Züfle (rechts). Auf Staffeleien (im Hintergrund) wurden einige Seiten aus dem Heft auf Tafeln in Vergrößerung präsentiert, die auch für weitere Veranstaltungen genutzt werden. Julia Müller von der Abteilung Personalentwicklung und Harald Blocher, Leiter des Referats Kommunikation (Bild rechts), stellten den Festgästen die Inhalte der Sonderausgabe des franziskusboten vor. Herausgeber: Hubert Bernhard, Vorstand Erscheinungsweise: vierteljährlich Auflage: Redaktion: Ewald Graf (verantwortlich), Harald Blocher Freie redaktionelle Mitarbeit: Mona Meier, Jasmin Prechtl, Martin Cyris, Andrea Mertes, Andreas Grüter Konzeption: HOPFER Public Relations, Oberndorf, Jasmin Prechtl, Stuttgart, Daniel Bognár, Stuttgart Illustration: Michael Meier Illustrator Comic: Harald Rauser, Michael Meier Gestaltung & Umsetzung: Daniel Bognár/DAMENTENNIS Christian Schütz/konzeptklar Fotografie: Ulrike Frömel, Gräfelfing Björn Hänssler, Neuhausen, Annette Cardinale, Esslingen, Referat Kommunikation und Archiv der Stiftung Druck: ottodruck, Oberndorf Papier: Recyclingpapiere Circle Volume White bzw. Circleoffset White (Umschlag) Versand: Werkstatt für behinderte Menschen Heiligenbronn Postanschrift: Redaktion franziskusbote Kloster 2, Schramberg- Heiligenbronn Telefon: , Fax: stiftung-st-franziskus.de Änderungen der Anschrift, Ab- und Neubestellungen bitte an die obige Adresse. Auch Ausgaben in Blindenschrift sind erhältlich. Fotos: Elke Reichenbach; Illustration: Michael Meier

74 74 RESONANZRAUM Stiftungskalender MAI 2019 JUNI 2019 Mittwoch, 29. Mai Heiligenbronn Sponsorenlauf des SBBZ Sehen für UNICEF 9 bis 12 Uhr, Sportplatz Mühlheim an der Donau Maiandacht mit anschl. Kaffeekränzchen 14 Uhr, katholische Kirche und Altenzentrum St. Antonius Donnerstag, 30. Mai Trossingen Klavierkonzert mit Studenten der Musikhochschule 16 Uhr, Altenzentrum Dr. Karl Hohner Heim Tübingen Himmelfahrts-Gottesdienst im Freien mit Frühschoppen 10 Uhr, Altenzentrum Luise Poloni Heim Die katholische Seelsorgeeinheit Heiligenbronn Winzeln Waldmössingen Aichhalden feiert ein Jahr der Dankbarkeit gemeinsam mit dem Kloster und der stiftung st. franziskus heiligenbronn. JUNI 2019 Sonntag, 2. Juni Trossingen Musik zur Kaffeestunde mit Studierenden der Musikhochschule Uhr, Altenzentrum Dr. Karl Hohner Heim Mittwoch, 5. Juni Tübingen Generationsbrücke Uhr, Gemeindesaal St. Petrus Donnerstag, 13. Juni Mühlheim an der Donau Patrozinium des hl. Antonius 16 Uhr, Altenzentrum St. Antonius Samstag, 15. Juni Dunningen Tag der Begegnung ab 15 Uhr, Altenzentrum St. Veronika JAHR DER DANKBARKEIT Sonntag, 30. Juni Heiligenbronn und Umgebung Sternwallfahrt aus den anderen Gemeinden nach Heiligenbronn mit Gottesdienst, Mittagessen und Führungen 11 Uhr, Kirche St. Gallus, Elisabetha Glöckler Saal und Stiftungsgelände SEPTEMBER 2019 Freitag, 27. bis Samstag, 28. September Heiligenbronn Klangwochenende 18 Uhr, Haus Lebensquell OKTOBER 2019 Donnerstag, 3. Oktober Heiligenbronn Transitus-Feier mit anschl. Abendessen 18 Uhr, Kirche St. Gallus und Elisabetha Glöckler Saal Die Wallfahrtskirche St. Gallus Heiligenbronn ist am Sonntag, 30. Juni, Ziel der Sternwallfahrt aus allen Gemeinden der Seelsorgeeinheit. Ein Fest der Begegnung wird wieder im Kinder und Familienzentrum Villingen Schwenningen gefeiert: am Samstag, 29. Juni, mit ökumenischem Kindergottesdienst, Aktionen und Auftritten wie hier der Bläserklasse an der Bickebergschule. Sonntag, 16. Juni Rottweil Antoniusfest mit 30. Fußballturnier und Kinderprogramm 12 Uhr, Haus St. Antonius Donnerstag, 20. Juni Spaichingen Fronleichnamsprozession mit selbst gemachtem Blumenteppich 9 Uhr, Stadtpfarrkirche und Prozession vorbei an St. Josef Dienstag, 25. Juni Heiligenbronn Frühschicht mit anschl. Frühstück 6.30 Uhr, Kirche St. Gallus und Kloster Donnerstag, 27. Juni Baindt Kinderchor Baindt beim Geburtstagskaffee 15 Uhr, Altenzentrum Sel. Irmgard Freitag, 28. Juni Heiligenbronn Gebetsnacht night n pray ab 19 Uhr, Kirche St. Gallus Samstag, 29. Juni Villingen Schwenningen Fest der Begegnung im Kinder- und Familienzentrum ab 12 Uhr, David Fuchs Haus und Innenhof Sonntag, 30. Juni Rottweil Begegnungsfest im und ums Festzelt im Garten ab 11 Uhr, Altenzentrum St. Elisabeth Sulgen Inklusives Sportfest mit Buddy-Sportabzeichen ab 11 Uhr, Stadion JULI 2019 Montag, 1. Juli Heiligenbronn Stiftungsfest mit Gottesdienst 14 Uhr, Kirche St. Gallus und David Fuchs Platz Freitag, 5. Juli Heiligenbronn Brunnen-Runde für junge Erwachsene 19 Uhr, Krypta Kirche St. Gallus Sonntag, 7. Juli Spaichingen Kinderchor-Konzert Uhr, Altenzentrum St. Josef Dienstag, 9. Juli Dunningen Patrozinium 15 Uhr, Altenzentrum St. Veronika Sonntag, 14. Juli Spaichingen Tag der Begegnung mit Musik, Clowns, Ständen und Kinderprogramm ab 14 Uhr, Altenzentrum St. Josef Donnerstag, 18. bis Samstag, 20. Juli Heiligenbronn Open-Air-Kino mit aktuellen Filmen, Live-Musik, Mitmachprogramm und Bewirtung jeweils ab 19 Uhr, Klosterhof Sonntag, 21. Juli Trossingen Sommerfest mit Tag der Begegnung ab 15 Uhr, Altenzentrum Dr. Karl Hohner Heim Fotos: Konrad Gießibl, Jürgen Muff

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76 Das kann ja heiter werden! Endlich ein freier Tag mit ganz viel Sonnenschein. Da muss ein Programm her! Wäre doch gelacht, wenn wir nicht ein paar passende Tipps für Ausfl üge gleich in der Nähe hätten. Die vergnüglichsten Attraktionen und schönsten Ausfl ugsziele im und rund um den Schwarzwald sowie der Bodenseeregion. 1 GLASHÜTTE BUHLBACH In Baiersbronn-Buhlbach befand sich vom 18. bis 19. Jahrhundert die größte und bedeutendste Glashütte des Schwarzwaldes. Was heute kaum jemand mehr weiß: Die einstmals weit überregionale Bedeutung von Buhlbach gründete auf der Entwicklung der druckfesten Champagnerflasche, dem Buhlbacher Schlegel. Zwei Millionen Flaschen wurden einst jährlich mundgeblasen in alle Welt exportiert. Die erhaltenen Gebäude sind die letzten historischen Glashüttengebäude im Schwarzwald. Heute ist der Kulturpark Glashütte Buhlbach ein Zeitzeugnis der Geschichte der Schwarzwälder Glasherstellung und zeigt den geschichtlichen Werdegang der Glashütte Buhlbach. Zu sehen sind die Reste eines gewaltigen Schmelzofens sowie die letzten beiden historischen Glashüttengebäude im Schwarzwald. Illustration: Michael Meier Redaktion: Mona Meier 2 ELLBACHSEEBLICK- AUSSICHTSPLATTFORM Am Rande des Nationalparks Schwarzwald, auf der Gemarkung Freudenstadt, liegt die im August 2013 eröffnete Ellbachseeblick-Aussichtsplattform. Ein hölzerner Steg schlängelt sich durch die Bäume und gibt den Blick frei auf Mitteltal und den etwa 150 Meter darunterliegenden Ellbachsee. 3 BOBBAHN MEHLISKOPF Rasant im imaginären Eiskanal durch blühende Wiesen düsen und sich würzige Schwarzwaldluft um die Nase wehen lassen: So kann ein Ausflug zur Ganzjahres-Bobbahn am Mehliskopf aussehen. Direkt an der Schwarzwaldhochstraße kann man hier mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h auf stählernen Schienen durch 13 Steilkurven rasen. 4 RIESENRUTSCHBAHN ENZKLÖSTERLE Mit einem großen Schlepplift geht es auf die luftigen Höhen des Seekopfs und dann mit der Sommerrodelbahn in einer rasanten Fahrt wieder talabwärts. 5 DER KATZ SCHE GARTEN Johanna Katz, Gattin eines wohlhabenden Flößers und im 19. Jahrhundert lebend, sammelte Kunstgegenstände und präsentierte sie in ihrem Garten. Dieser erstrahlt seit 2001 in neuem Glanz und ist seitdem für die Öffentlichkeit zugänglich. Neben einer prächtigen Palmensammlung und vielen exotischen Pflanzen begeistern vor allem die Magnolien am Eingang, deren Alter auf ca. 170 Jahre geschätzt wird. 6 BAUMWIPFELPFAD SCHWARZWALD Einen spektakulären 360-Grad- Blick aus einer außergewöhnlichen Perspektive über den Schwarzwald bietet der 1250 Meter lange Baumwipfelpfad in Bad Wildbad, und das zu jeder Jahreszeit. Dabei ist nicht nur die Aussicht ein Highlight, sondern bereits der Weg dorthin verspricht Abenteuer, etwa durch verschiedene Stationen, bei denen man klettern, balancieren oder auch gefahrlos über dem Abgrund laufen kann. Übrigens: Der Weg ist dank der sanften Steigung mühelos für jeden zu bewältigen und mittels einer Rampe, die bis ganz nach oben zum 40 Meter hohen Aussichtsturm führt, sogar durchgängig barrierefrei. 7 HERMANN-HESSE-MUSEUM Im historischen Stadtpalais Haus Schüz mit Blick auf den Calwer Marktplatz und das Geburtshaus des Dichters ist das Hermann- Hesse-Museum untergebracht. Es zeigt die umfangreichste öffentlich ausgestellte Sammlung über den am 2. Juli 1877 in Calw geborenen Literaturnobelpreisträger. Hesse gilt als weltweit meistgelesener deutschsprachiger Autor des 20. Jahrhunderts. 8 ALTERNATIVER WOLF- UND BÄRENPARK BAD RIPPOLDSAU-SCHAPBACH Der Name ist im Wolf- und Bärenpark Programm: Die Stiftung für Bären setzt sich mit großem Engagement für verwahrloste Bären aus nicht artgerechten Haltungen ein. Für Wölfe und Luchse macht sie sich ebenfalls stark. In den Freigehegen des alternativen Parks finden sie ein neues, tiergerechtes Zuhause. Hier dürfen sie eine natürliche Umgebung nutzen, können das Gelände erkunden, sich verstecken, Höhlen graben, baden oder sich zur Winterruhe zurückziehen. Für den Besucher ein faszinierendes Schauspiel. Tipp: Regelmäßig veranstaltet der Wolfund Bärenpark die Nacht der glühenden Augen : Dabei können Besucher im Dämmerlicht die Wölfe und Bären beobachten und viel Interessantes über die Lebensweise der Tiere erfahren. Die Veranstaltung ist sehr gefragt bitte rechtzeitig anmelden. 9 BESUCHERBERGWERK GRUBE WENZEL Die Grube Wenzel, einst eine der bedeutendsten im Schwarzwald, bis 1830 hier der Bergbau eingestellt wurde, eröffnete 2001 als Besucherbergwerk. Die jahrhundertealte Tradition des Bergbaus im Kinzigtal und im Wolftal kann hier erkundet werden: Unter sachkundiger Führung lässt sich der allgemein zugängliche Bereich auf einer Strecke von etwa 1000 Metern befahren. Jeder Besucher wird dabei mit Stiefeln, Jacke, Helm und Kopflampe ausgerüstet. Warme Kleidung nicht vergessen, denn die Temperaturen in der Grube liegen bei 11 C. Freizeit/Besucherbergwerk--Grube-Wenzel 10 SCHWARZWÄLDER FREILICHTMUSEUM VOGTSBAUERNHOF In Gutach kann man erleben, wie auf Schwarzwälder Bauernhöfen vor 600 Jahren gewohnt, gelebt und gearbeitet wurde. Sechs voll eingerichtete Schwarzwälder Eindachhöfe, ein Tagelöhnerhaus sowie ein massiv aus Sandstein gemauertes Gebäude aus dem Nordschwarzwald ebenso wie artenreiche Bauerngärten und eine traditionelle Viehhaltung alter Haustierrassen (z. B. Pferde, Kühe, Schweine, Ziegen) zeigen den Schwarzwald, wie er damals war EIN TAG IM DSCHUNGEL Der Auenwald am Ober rhein zwischen Freiburg und Offenburg ist eines der letzten Paradiese Europas. Das Naturschutzgebiet lässt sich auf schönste Weise im Kanu erkunden. Mit etwas Glück sieht man dabei Eisvögel oder Biber bei ihrer Arbeit WASSERSCHLOSS GLATT Das Schloss Glatt ist eine der besterhaltenen Schlossanlagen Baden-Württembergs. Besucher können im Kultur- und Museumszentrum Schloss Glatt ein abwechslungsreiches Kulturprogramm erleben MIT DEM LIFT IN DEN HIMMEL In Rottweil tüfteln Ingenieure am weltweit ersten Aufzug ohne Seilsystem. Dafür wurde eigens ein 246 Meter hoher Testturm gebaut, der neben erstaunlichen Einblicken in die Technik großartige Ausblicke bietet. Der thyssenkrupp-testturm ist ein Bau der Superlative: Baden-Württembergs höchstes Gebäude und Deutschlands höchste Aussichtsplattform SCHLUMMERN IM BLUMENDUFT Zwischen alten Kirschbäumen mitten auf einer Wiese schläft es sich besonders gut. Wer es ausprobieren will, ist auf dem Hilserhof bei Triberg genau richtig. In den Lodge-Zelten fühlt man sich in der Zeit zurückversetzt: Die Zelte sind wie eine alte Bauernstube eingerichtet, Strom gibt es keinen, aber sehr viel Ruhe und Gemütlichkeit TRIBERGER WASSERFÄLLE Die bei Triberg im Schwarzwald gelegenen Wasserfälle gehören mit ihren insgesamt 163 Metern Fallhöhe zu den höchsten und bekanntesten Deutschlands. Nachdem die Gutach sich aus den Bächen der vielen Muldentäler der Schönwalder Hochfläche formiert hat, stürzt sie über mächtige Granitstufen in einen bewaldeten Talkessel, der sich unmittelbar in die Ortsmitte von Triberg öffnet. Auf zum Teil gut ausgebauten, asphaltierten Wegen mit zwei Holzbrücken kann man die variationsreichen Abstürze erwandern. Sie sind bis 22 Uhr beleuchtet, auch im Winter teilweise begehbar und bieten einen besonderen Anblick, wenn die Fälle vereist sind SCHLAFEN IN DER SEIFENBLASE In einem idyllischen Seitental bei Furtwangen steht das Bubble- Tent, ein halbtransparentes Kugelzelt mit Doppelbett in exklusiver Waldrandlage. Hier kann man der Natur ganz nahe sein und unter dem Sternenhimmel mit einzigartigem Blick auf die vielfältige Landschaft der Baar und des Schwarzwalds übernachten DEUTSCHES UHREN- MUSEUM FURTWANGEN Das Museum widmet sich der Geschichte der Zeitmessgeräte. Ein Schwerpunkt liegt auf der handwerklichen und industriellen Uhrenproduktion im Schwarzwald. Die Sammlung umfasst unter anderem Kuckucksuhren aus dem 18. Jahrhundert & 19 FELDBERGBAHN & FELDBERGTURM Der Feldberg ist mit seinen 1493 Metern der höchste Berg im Schwarzwald. Oben angekommen kann man herrliche Ausblicke auf den südlichen Schwarzwald mit Titisee und Schluchsee genießen, sowie bei guter Sicht ein grandioses Alpenpanorama vom Mont Blanc bis zur Zugspitze. Mit der Feldbergbahn gelangt man bequem auf den höchsten Berg. Weder zugig noch luftig, sondern in geschlossenen Kabinen schwebt man so dem Gipfel entgegen. Die Achter-Kabinen sind geräumig, sogar Kinderwagen, Rollstuhl, Fahrrad oder der vierbeinige Freund finden Platz. Bei der Bergstation auf 1450 Metern Höhe beginnen die schönsten Wanderrouten in den Naturpark Feldberg. Außerdem lohnt sich ein Besuch des Feldbergturms, dessen Aussichtsplattform im 11. Stock ein einzigartiges Panorama bietet FÜR FAHRRADFANS: DER GIPFELTRAIL HOCHSCHWARZWALD Der 140 Kilometer lange Gipfeltrail Hochschwarzwald verbindet die schönsten Flecken des Hochschwarzwalds. Dazu gehören natürlich Klassiker wie Titisee, Feldberg und Schluchsee, aber auch der idyllische Feldsee oder der Blößling, einer der ruhigsten Gipfel des Schwarzwalds. Alle, die das Abenteuer suchen, können sich neben befestigten Forstwegen auch auf naturbelassene Trails freuen, die ca. ein Viertel der Strecke ausmachen. Touren-im-Hochschwarzwald/ Gipfeltrail-Hochschwarzwald 21 VERZAUBERTER SCHLÜCHTSEE Mitten im Wald bei Rothaus liegt der zauberhafte Schlüchtsee mit seinem leicht moorigen Wasser. Etwa ein Drittel der Fläche teilen sich Seerosen mit Enten, der Rest ist zum Schwimmen da mit einer Badeplattform auf halbem Weg zum gegenüberliegenden Ufer FREILICHTMUSEUM NEUHAUSEN OB ECK 25 wiederaufgebaute Häuser aus den Landschaften Schwäbische Alb, Schwarzwald, Bodensee, Hegau, Baar und Oberer Neckar geben anschaulich Einblicke ins ländlich-bäuerliche Leben früherer Zeiten. Durch ihre stimmige Einrichtung vermitteln sie dem Besucher ein wirklichkeitsnahes Bild, wie es einst dort aussah. Den Mittelpunkt bildet ein kleines Dorf mit Kirche, Bauernhaus, Schul- und Rathaus, Kaufhaus, Schmiede, Hafnerei, Farrenstall und Brunnen. Kühe, Kälber, Schafe, Esel, Ziegen, Schweine, Gänse und Hühner allesamt Nachkommen alter Haustierrassen beleben das Museum. Ab Anfang Mai wird im Freilichtmuseum bei der historischen Schweinehut die Sau rausgelassen : Dann kann man täglich um 14 Uhr die Museumshirtin begleiten, wenn sie ihre kleine Schweineherde auf die Weide und durchs Dorf führt EINE EINZIGARTIGE ZEITREISE: CAMPUS GALLI Ochsen ziehen Baumstämme zur Baustelle, es werden Holzbalken mit Äxten behauen und aus der Schmiede ertönt der klingende Ton des Ambosses. Alles muss von Hand gemacht werden, alles ist mühsamer, geht langsamer als heutzutage, ist vielleicht aber auch erfüllender und befriedigender. Auf der Klosterbaustelle Campus Galli entsteht Tag für Tag ein Stück Mittelalter: Handwerker und Ehrenamtliche schaffen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts ein Kloster auf Grundlage des St. Galler Klosterplans. Wer Teil dieses Projektes sein möchte, kann sich anmelden: Ob Geschichtsinteressierte, Studenten auf der Suche nach einem besonderen Praktikum, Handwerker, die zu den Wurzeln ihres Handwerks zurückkehren und ohne Termindruck arbeiten möchten, oder einfach Menschen Erwachsene und Jugendliche ab 16 Jahren, die aus der Hektik des 21. Jahrhunderts entfliehen und an der frischen Luft arbeiten wollen, alle werden gebraucht und sind willkommen SCHLOSS SALEM Inmitten großzügiger Park- und Gartenanlagen liegt das ehemalige Kloster und heutige Schloss Salem. Das prächtige Klosterensemble der Zisterzienser aus dem 12. Jahrhundert gelangte 1802 in den Besitz der Markgrafen von Baden und gehört seit 2009 zu den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Wie kaum ein anderes historisches Ensemble ist Salem weitgehend im authentischen Zustand der Klosterzeit erhalten: Das gotische Münster mit seiner außergewöhnlichen Alabasterausstattung im frühklassizistischen Stil, die mit barockem Stuck ausgestatteten Prunkräume, die Wirtschaftsgebäude und die Gärten der Anlage führen die Gäste auf eine Zeitreise durch Jahrhunderte klösterlicher Kultur AFFENBERG SALEM Lust auf einen Spaziergang durch ein 20 Hektar großes Waldstück mit über 200 frei herumtollenden Berberaffen? Mit speziell zubereitetem Popcorn dürfen die aufgeweckten Tiere sogar gefüttert werden BASILIKA BIRNAU Die als Basilika Birnau bekannte Kirche St. Marien erhebt sich am Nordufer des Bodensees im Gemeindeteil Birnau des Erholungsorts Uhldingen-Mühlhofen. Die römisch-katholische Basilika Birnau zählt zu den wichtigsten barocken Wallfahrtskirchen der Region. Anlehnend an die sieben Altäre im römischen Petersdom hat auch sie sieben Altäre begeht die Birnau das Jubiläum der Wiederbesiedelung durch die Zisterzienser vor 100 Jahren PFAHLBAUMUSEUM UNTERUHLDINGEN Die Pfahlbauten Unteruhldingen bilden eines der größten archäologischen Freilichtmuseen Europas. Seit über 90 Jahren wird hier die frühe Geschichte der Region zum spannenden Erlebnis. 23 rekonstruierte Häuser aus der Stein- und Bronzezeit (ca v. Chr.) werden gezeigt. Nachbildungen und Originalfunde der Ausgrabungen machen eine faszinierende versunkene Welt sichtbar, denn unter absolutem Luftabschluss haben sich am Seegrund auch organische Materialien erhalten, die an Land längst verrottet wären: Zahlreiche Funde von Bauteilen ermöglichten eine genaue Rekonstruktion der Häuser. Komplettes Werkzeug, Knochen, Stoff- und sogar Speisereste wurden bei aufwendigen Ausgrabungen unter Wasser von Tauchern geborgen. So präsentiert sich dem Besucher ein einzigartiges Bild aus dem Leben vor Jahrtausenden INSEL MAINAU Die Insel Mainau im Bodensee ist zu jeder Jahreszeit ein Naturerlebnis. Das Frühjahr startet mit rund einer Million Tulpen und anderen Frühlingsblumen, Hunderte Rhododendren und duftende Rosen blühen im Sommer, über farbenfrohe Dahlien machen den Herbst unvergesslich und in der kalten Jahreszeit verwandelt sich die Blumeninsel in einen magischen Wintergarten. Neben Natur- und Garteninteressierten lieben auch Familien die Insel: Kinder können im Mainau-Kinderland spielen und sich auf unterschiedlichen Spielplätzen austoben. Einer davon ist die Wasserwelt, ein Spielbereich, der die Bodenseeregion vergangener Zeiten widerspiegeln soll. Um einen See, in dessen Mitte sich eine Insel befindet, gruppiert sich eine Pfahlbausiedlung, kleine Häuser und Türme schmiegen sich eng aneinander und sind auf unterschiedliche Weise miteinander verbunden. So ist es möglich, sich über Hängebrücken oder Kettenstege von einem Haus zum nächsten zu hangeln, ohne den Boden zu berühren. Von einer Seeseite zur anderen gelangen die Kinder mit Seilfähre oder Flößen. Tipp: Für nasse Kleidung steht ein Trockner zur Verfügung.

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78 WIR SUCHEN PERSÖNLICHKEITEN MIT HERZ! Deine berufliche Zukunft! AUSBILDUNG Altenpfleger (w/m/d) Heilerziehungspfleger (w/m/d) (Jugend- und Heim-) Erzieher (w/m/d) STUDIUM Soziale Arbeit (B.A.) Sozialwirtschaft (B.A.) FREIWILLIGES SOZIALES JAHR BEWIRB DICH JETZT! stiftung st. franziskus heiligenbronn Personalentwicklung Elena Bantle Telefon Julia Müller Telefon Kloster Schramberg personalentwicklung@stiftung-st-franziskus.de

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