PSA Augenschutz. Dr. Silke Kiesewetter Stab Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SGU) CABS

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1 PSA Augenschutz Dr. Silke Kiesewetter Stab Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SGU) CABS

2 PSA RECHTLICHE GRUNDLAGEN

3 Grundsatz Durch das Benutzen von PSA ist zu verhindern, dass Arbeitnehmer verletzt oder in ihrer Gesundheit beeinträchtigt werden. Unfallversicherungsgesetz (UVG) Arbeitsgesetz (ArG) Verordnung über die Verhütung von Unfällen und Berufskrankheiten (VUV) Bauarbeiterverordnung (BauAV) Verfügung des EDI über die technischen Massnahmen zur Verhütung von Berufskrankheiten, die durch chemische Stoffe verursacht werden (SR )

4 Verantwortung Der Arbeitgeber hat wenn notwendig den Arbeitnehmenden zumutbare PSA zur Verfügung zu stellen. Er muss dafür sorgen, dass die PSA jederzeit bestimmungsgemäss verwendet wird. Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, die ihm zur Verfügung gestellte PSA zu benützen und ihre Wirksamkeit nicht zu beeinträchtigen

5 Anforderungen an PSA Grundlegende Sicherheits- und Gesundheitsanforderungen müssen eingehalten werden Anforderungen definiert in - Verordnung über die Produktesicherheit (PrSV) - Europäische PSA-Richtlinie: 89/686/EWG Kennzeichnungsmerkmale - In Europa: CE - In Schweiz: Konformitätserklärung Käufer muss mit PSA Informationsbroschüre erhalten

6 PSA KATEGORIEN

7 PSA Kategorien Kategorie I Einfache PSA Schützt gegenüber geringfügigen Risiken Kategorie II Alle PSA, die nicht in Kategorie I oder III fällt Schützt vor Risiken, deren Folgen die Gesundheit dauerhaft beeinträchtigen können z.b. Schutzbrillen, Gehörschutz, etc. Kategorie III PSA, die gegen tödliche Gefahren oder ernste bzw. irreversible Gesundheitsschäden schützt

8 AUGENSCHUTZ

9 Gefährdungen Mechanische Einwirkungen Staub, Späne, Splitter Optische Einwirkungen UV-, IR-Strahlung, Licht, Laserstrahlen Chemische Einwirkungen Säuren, Laugen, Dämpfe, Stäube Thermische Einwirkungen Hitze, Kälte, Schmelzmetall Besondere Einwirkungen Röntgenstrahlen, Störlichtbogen, biologische Einwirkungen

10 Produktarten Bügelbrillen Korbbrillen Augenschutzgeräte mit Gesichtsschutz Schutzschilde, Schutzschirme/Schutzgitter, Schutzhauben Schützen Augen, Gesicht, ggf. Hals- und Nackenpartie

11 Katarakt Ursachen und Symptome Ursachen UV-Strahlung Infrarot-Strahlung Starkstromeinwirkung Symptome Verschwommenes Sehen, Blendungs- Empfindlichkeit, reduzierte Kontrast- Wahrnehmung Halos um Lichtquellen Verlangsamte Hell-Dunkel-Adaption, räumliches Sehen beeinträchtigt Quelle Bild: langsamer, schmerzloser Verlust der Sehschärfe

12 Quelle Bild: prodview.asp?idproduct=

13 KENNZEICHNUNG

14 Normen Persönlicher Augenschutz Norm EN 166 EN 169 EN 170 EN 171 EN 172 EN 175 EN 379 Erklärung Anforderungen Filter für das Schweissen und verwandte Techniken Transmissionsanforderungen und empfohlene Verwendung (TueV) UV-Schutzfilter TueV IR-Schutzfilter TueV Sonnenschutzfilter für den betrieblichen Gebrauch Geräte für Augen und Gesichtsschutz beim Schweissen und bei verwandten Verfahren Automatische Schweissschutzfilter

15 Normen Persönlicher Augenschutz Norm EN 207 EN 208 EN 1731 EN Erklärung Filter und Augenschutzgeräte gegen Laserstrahlung (Laserschutzbrillen) Augenschutzgeräte für Justierarbeiten an Lasern und Laseraufbauten (Laser-Justierbrillen) Augen- und Gesichtsschutzgeräte aus Gewebe Visiere zur Verwendung mit Schutzhelmen für die Feuerwehr, Krankenwagenpersonal und Notfalldienste

16 Kennzeichnung Fassung 3 B Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

17 Beispiele Kennzeichnung Fassung XXX Fassung des Herstellers XXX nach EN 166 zum Einsatz in Bereichen, in denen Gas und Feinstaub (Gase, Dämpfe, Nebel, Rauch, Staub mit Korngrösse < 5 µm) auftritt. XXX S Fassung des Herstellers XXX nach EN 166 mit erhöhter Festigkeit zum Einsatz in Bereichen, in denen mit Flüssigkeiten (Tropfen und Spritzer) geschafft wird

18 Kennzeichnung Sichtscheibe Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

19 Schutzstufen nur für Filter Filter Vorzahl Schutzstufen Schweisserschutzfilter Keine 1,2/1,4/1,7/2/2,5/3/4/5/6/7/8/9/10/ 11/12/13/14/15/16 UV-Filter ,2/2-1,4 3-1; 2/3-1,4/3-1,7/3-2/3-2,5/3-3/3-4/3-5 IR-Filter 4 4-1,2/4-1,4/4-1,7/4-2/4-2,5/4-3/4-4/4-5/ 4-6/4-7/4-8/4-9/4-10 Sonnenschutzfilter ,1/5-1,4/5-1,7/5-2/5-2,5/5-3,1/5-4,1 6-1,1/6-1,4/6-1,7/6-2/6-2,5/6-3,1/6-4,

20 Kennzeichnung Sichtscheibe Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

21 Optische Klasse 1 Für Arbeiten mit besonders hohen Anforderungen an die Sehleistung; für Dauergebrauch sowie für Vorsatzscheibe 2 Für Arbeiten mit durchschnittlichen Anforderungen an die Sehleistung 3 Nur in Ausnahmefällen, für grobe Arbeiten ohne grössere Anforderungen an die Sehleistung; nicht für Dauergebrauch

22 Kennzeichnung Sichtscheibe Kurzzeichen für Verwendungsbereich Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

23 Kurzzeichen für Verwendungsbereich Ohne Nicht spez. Mechansche Risiken, kein UV- / IR-Schutz 3 Flüssigkeiten (Tropfen und Spritzer) 4 Grobstaub (Korngrösse > 5 µm) 5 Gas und Feinstaub (Gas, Dämpfe, Nebel, Rauch, Staub < 5 µm) 8 Beständigkeit gegen Störlichtbogen 9 Nichthaften von Schmelzmetall und beständig gegen das Durchdringen heisser Festkörper K Oberflächenbeständigkeit gegen Beschädigung durch kleine Teilchen (kratzbeständig) N Beständig gegen Beschlagen (anti fog) R Erhöhter Reflexionsgrad im Infraroten O, Kurzzeichen für Original- bzw. Ersatz-Sichtscheibe (kann vom Hersteller zur Kennzeichnung verwendet werden)

24 Beispiel Kennzeichnung Sichtscheibe 4.2 B Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

25 Beispiel Kennzeichnung Sichtscheibe Sichtscheibe der Schutzstufe 4-2 (IR-Schutzfilter mit Schutzstufennummer 2) des Herstellers W, optische Klasse 1, beständig gegen Stösse mittlerer Energie (B), Nichthaften von Schmelzmetallen und Widerstand gegen das Durchdringen heisser Festkörper (9), beständig gegen Beschlagen (N). 4.2 B Quelle Bild: Uvex Katalog, protecting people 2014 /

26 Material der Sichtscheiben Polycarbonatscheiben Hohe mechanische Bruchfestigkeit, Temperaturbeständigkeit, guter Funkenschutz, sehr leicht, UV-Schutz bis mind. 380 nm; unterschiedliche Beschichtungen (kratzfest, beschlagfrei usw.) Sicherheitsglas Besonders schlag-, bruch- und kratzfest, pflegeleicht, schwerer als Kunststoffscheiben Acatatscheiben Besonders hohe Chemikalienbeständigkeit. Unterschiedliche Beschichtungen (bedingt kratzfest, beschlagfrei)

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28 Welche Tönung für welchen Zweck Tönung Merkmale und Anwendungsgebiete Transmission AR (entspiegelt) Arbeitsplätze mit starker Beleuchtung, Blendung, Mischlicht Minderung von Reflexionen > 96.5 % Farblos Arbeitsplätze mit geringer bis keiner Strahlungsblendung ca. 91 % Gelb/Amber Schlecht ausgeleuchtete Arbeitsbereiche (Kontraststeigerung) ca. 85 % Blau Grün Wechselnde Lichtverhältnisse Sehr hell ausgeleuchtete Arbeitsplätze Laborarbeitsplätze mit künstlichem UV-Licht ca. 85 % ca. 51 % Selbsttönend Wechselnde Lichtverhältnisse (hell/dunkel) % Silberspiegel Wechselnde Lichtverhältnisse (hell/dunkel) ca % Grau Braun Sonnenschutzscheibe (Blendschutz) Gewährleistung von Signalfarberkennung Sonnenschutzscheibe (Blendschutz) Gewährleistung von Signalfarberkennung Kontraststeigerung ca. 23 % ca. 20 %

29 Schweisserschutzscheiben Grüne Polycarbonatscheiben Filtern UV-, VIS- und IR-Strahlen; in unterschiedlichen Schutzstufen erhältlich Besserer mechanischer Schutz als Sicherheitsglas Schutz vor Funkenbrand Erfüllen EN 166, EN 169, EN 170 Graue Polycarbonatscheiben Filtern UV-, VIS- und IR-Strahlen, gleichzeitig perfekte Farbwahrnehmung (100% UV-Schutz bis 400 nm) Innenseite beschlagfrei, Aussenseite extrem kratzfest Minimierung des Einbrennens von Schweisserfunken Erfüllen EN 166, EN 169, EN 170, EN

30 PASSGENAUIGKEIT

31 Produktanforderungen Passform, Funktionalität, Tragekomfort Möglichkeit, Bügellänge und Neigungswinkel zu verstellen Möglichkeit, die Brille durch Kaltverformung anzupassen Grösse und Gesichtsfeld Beschlagfreiheit, Kratzbeständigkeit, Antistatik und UV-Schutz der Sichtscheiben

32 Passgenauigkeit

33 Passgenauigkeit

34 Passgenauigkeit

35 Passgenauigkeit

36 Passgenauigkeit

37 KORRIGIERTE SCHUTZBRILLE

38 Korrigierte Schutzbrille «Normale» Brille ist keine Schutzbrille «Normale» Brille erfüllt Norm 166 nicht

39 Bezug via SGU Antrag herunterladen: hz/associates/intranet/service/sich erheit-gesundheitumwelt/sgu/files/personenschutza usruestung/de/antrag_korrektursc hutzbrillen.pdf Ausgefüllt an SGU schicken

40 KONTAKTLINSEN

41 Kontaktlinsen im Labor? Harte (formstabile) Kontaktlinsen Hochsauerstoffdurchlässig Wenig Probleme: trockene Luft, chemischen Dämpfen Wenig geeignet: staubige Umgebung Weiche Kontaktlinsen Schlechtere Sauerstoffversorgung Wenig Probleme: staubige Umgebung Ungeeignet: trockene Luft, chemische Dämpfe Immer: Ein- und Auflagerungen von Fremdstoffen (Chemikalien, Konservierungsmittel, Eiweisse etc.) Kontaktlinsen sind im Labor NICHT erlaubt

42 Kontaktlinsen und Sauerstoffmangel Ständiger Sauerstoffmangel unter der Kontaktlinse und dessen Folgen Hornhaut ist normalerweise blutgefässfrei und klar Hier «wachsen» Äderchen in sie hinein Unteres Bild: dauerhafter Verlust der Sehschärfe droht durch fortschreitende Hornhauttrübung Quelle Bilder:

43 FACESHIELD

44 Einsatzgebiete Spritzschutz im Umgang mit Chemikalien (z.b. Flusssäure) Schutz im Umgang mit Sprays und/oder Aerosolen Schutz vor Funkenflug (Schweissen) Schutz vor Partikelflug (Holzbearbeitung, ballistischer Schutz) Spritzschutz im Umgang mit Blut und anderen potentiell infektiösen Körperflüssigkeiten

45 SCHUTZBRILLEN-BEZUG AN DER ETH

46 Shop-Angebot

47 FRAGEN? Quelle Bild: Scripts/prodView.asp?idproduct=