Das Mitteilungsblatt Schuljahr 2014/15 Nr November 2014
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- Joachim Wolf
- vor 7 Jahren
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1 Das Mitteilungsblatt Schuljahr 2014/15 Nr November 2014
2 Der Laternengang in Memmingen Schon seit Anfang Oktober kreisen meine Gedanken um den Laternengang in Memmingen. Wie lebe ich mit den Kindern in dem Jahreskreis? Kann der Laternengang nur als einzelner Vorgang am 31. Oktober gesehen werden? Woher kommen die Laternen? Gar viele Fragen, Überlegungen und Taten bereiten einen solchen Gang vor. So rüstete ich mich auf den Elternabend, um mit den Eltern in die Vorbereitung einzutreten und ein gemeinsames Hinleben auf den Gang zu ermöglichen. Doch meine Erwartung wurde enttäuscht. Von 19 Elternhäusern waren sechs anwesend und von diesen Sechsen haben zwei noch nie einen Gang erlebt, zwei waren im vergangenen Jahr als helfende und tragende Eltern dabei und die beiden anderen Eltern konnten nur aus einem einmaligen Erleben schöpfen. Oh je was ist der Gang dieses Jahr? Darüber musste ich schlafen. Wie können wir für 21 Kinder im Alter von fast zwei bis sechs Jahren an einem öffentlichen Platz mit Eltern ohne Kenntnisse über den Laternengang in einer Spielstube, eine Handlung den Laternengang für die Kinder feierlich und in ehrfurchtsvoller Weise begehen? Erschwerend kam die Ferienzeit hinzu: Eigentlich bat ich die Eltern, ihre Kinder in den Ferien in die Spielstube zu bringen, damit die Kinder aus dem Rhythmus, aus dem Spielstubenleben heraus auf den Laternengang hin leben könnten. Die Ferienbetreuung konnte ich auf Grund der Situation nicht mehr aufrecht- erhalten. Ich musste mich jetzt aufrecht hin stellen und Haltung finden für den Laternengang. Vor drei Jahren begingen wir unseren Laternengang an einem Waldweiher (Westerharter Weiher) am Rande von Memmingen. Damals schneite es, Äste waren abgebrochen, der Nebel wallte in der untergehenden Sonne über den Weiher. Vergangenes Jahr knirschte das gefrorene Laub unter den Stiefeln der Kinder. Und heuer? Warm war es. Die Blätter segelten bei einem Windhauch leise, leise auf die Erde. Täglich besuchte ich den Weiher: Alleine, mit den Kollegen und den helfenden Eltern. Dieses Jahr trafen wir dort viele Jogger, Reiter, Spaziergänger, die uns beäugten und sich fragten, was wir da wohl tun. Unsere letzte Probe vor dem Laternengang, Do Uhr: Mit unserer Flötistin stand ich auf dem Parkplatz, schaute ein letztes Mal in die Noten. Jonathan achtete auf unsere Fackel und Lukas verschwand noch einmal auf einen Baum, um nach einem längeren Stock für die Fackel zu suchen. Da stürmte wutentbrannt, in kämpferischer Haltung ein Mann mit Hund auf mich zu und beschuldigte mich, sein Auto auszuspionieren. Die Polizei solle kommen. Lange genug beobachte er mein Treiben. Dauernd schleiche ich um sein Auto. Sprachlos schauten alle auf mich, ich völlig verwirrt, überrascht, musste erst mal schauen, wo das betreffende Auto ist.
3 Nach längeren Er- oder Aufklärungen konnte die Probe beginnen. Aus den Augen ließ uns der Herr nicht mehr. Während der Proben mussten die Eltern über die allgegenwärtige Hundeleine steigen. Ein Ruck ging durch den Mann, als er plötzlich vor Marian Honer-Schmid als Armin Man stand. Huch, da ist ja noch einer... Ab diesem Moment hörten wir den Hund nur noch aus der Ferne bellen. Ein flaues Gefühl blieb bei mir zurück. Ob er jetzt doch noch die Polizei schickt? Der 31. Oktober war warm. In der Dämmerung wanderten die Kinder getrennt von den Eltern in den Wald. Über den Weiher erklang der Gesang der Eltern und die Flöten. Ob die Eltern auch uns über den Weiher singen hörten? Wind im Wald, weh, weh.... Singend und lauschend entdeckten wir den geheimnisvollen Armin Man. Bring herfür dös Liacht vo Anfang an. Luichta sull`uf enker Weag und Bahn! Dieser geheimnisvolle Alte rief die Kinder bei ihrem Namen und jedes ging mit seinem geschnitzten Stöckchen die leichte Erhebung hinauf zu ihm, um seine Laterne abzuholen. Leise Worte flüsterte er dem Kind in das Ohr. Sorgsam trug das Kind sein Laternchen und ging zurück auf seinen Platz. Uns drängte sich regelrecht die Frage auf, wer dieser geheimnisvolle Mann sei. Wear bistu, Armin Man? Wear bistu, Armin, Man? Dear Himmil ischt mian Huat. Dia Ördan ischt mian Schuach. S`chalig Krüz mian Swörd. Wear miach siacht, Dear hat miach liab unt wört. So nahmen wir dankend die Laternen und gingen in stockdunkler Nacht oder war sie gar nicht mehr so dunkel? unseren Weg. Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne und unten, da leuchte ich mir. Ich trag mein Licht, ich fürcht mich nicht! Kein Kind stellte das Laternchen auf den Boden, schwenkte zu seinem Nachbarn. Alle Kinder waren so innig mit der Handlung verbunden, dass sie sich nicht einmal von einem zornigen Mann mit freilaufendem Schäferhund ablenken ließen, der sich mit einem lauten Guten Abend, wer hat einen schwarzen. Bitte sofort wegfahren! zwischen Kinder und Armin Man drängte. Ich frage mich noch heute, ob die Kinder diesen zornigen Mann überhaupt gesehen haben und in Erinnerung behalten. Ein einziges Kind nahm nicht am Laternengang teil. In der Spielstube fragte er mich, ob ich auch bei Halloween gewesen wäre und ob ich mich auch so gefürchtet habe wie er. Was war er, der Laternengang 2014 in Memmingen? Was sagt er mir für meine Arbeit in einer Freien Spielstube? Mit herzlichen Grüßen aus Memmingen Gabriele Müller
4 Laternengang in Albris Der Wind weht über das weite Land, woher er kommt, ist uns unbekannt, er schüttelt die Bäume, braust über Felder und in der Nacht, da rauschen die Wälder. Er treibt die Wolken vor sich her, das Tanzen fällt ihm gar nicht schwer, er pflückt bunte Blätter, fegt sie zusammen und lässt nicht eines oben hängen. Der Wind zieht weiter übers Land. Wohin er weht, ist uns unbekannt. Wir hören ihn rauschen über die Felder, und ist er fort, dann schweigen die Wälder. Im Spätherbst dann, wenn die Blätter von den Bäumen geweht sind und sich die Pflanzen und das Tierreich mehr und mehr zurückziehen, treffen sich die Spielstubenkinder aus Hirschdorf und Kempten mit ihren Erzieherinnen und ihren Eltern im alljährlichen Rhythmus vor der Auwaldhütte. Warm eingepackte Kinder stehen da, in der zunehmenden frühen Herbstdunkelheit, mit erwartungsvollen Blicken warten sie, bis auch das letzte Kindelein eingetroffen ist. Und dann ertönt sie schon, die Melodie dieses wunderschönen Herbstliedes Der Wind weht über das weite Land... von unseren Flötenspielern. In einer langen Schlange, die großen Kinder in ihrer Gruppe jeweils voran schreitend, ziehen wir durch den mit Laub bedeckten Auwald, über knorrige Äste und Wurzeln, umhüllt vom Geruch frischen Mooses, feuchter Erde und von Tannenduft, geleitet von Gesang und Flöten auf den Weg zur ehemaligen Spielstubenwiese. Dort erwartet uns schon an der Grotte der Armin Man, der nun mit den Worten: Bring herfür dös Liacht vo Afang an! Luichta sulls uf enker Weag und Bahn! das Licht entzündet! Jetzt darf ein jedes Kind mit seiner eigenen Laterne sich sein Licht von den Lichtbringern holen... und die Augen der Kinder strahlen genauso leuchtend wie diese liebevoll gestalteten Laternen. Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne, und unten da leuchte ich mir... So umkreisen wir in zwei Gruppen, die Einen nördlich, die Anderen südlich über den Hügel die Seeschulter, begleitet von kräftigem Laternenlieder-Gesang und Flötenstimmen durch das stille Dunkel. Laterne, Laterne, Kinder tragen dich gerne In der Winterszeit, in der Winterszeit, Leucht du uns in der Dunkelheit! An der Seebrücke treffen wir uns und ziehen gleich einem Lichterband zur alten Dorflinde. Dort wird Laternenlicht für Laternenlicht gelöscht und die Eltern nehmen ihre Kinder in Empfang, um sich auf den Nachhauseweg zu machen! Das Licht aber und das Erleben dieses Laternenganges tragen sie jetzt in ihrem Herzen und dort leuchtet es ihnen auf dem Weg durch die vor uns stehende dunkle Jahreszeit... Nadine Wöhrle Spielstuben- und Schulmutter
5 Termine Elternabende in der Freien Schule Albris 2. Klasse: Das Hören Dienstag, 11. November 2014, 20:15 im Klassenzimmer Simone Vogel und Elisabeth Stoll 4. Klasse: Die Epochen im November und Dezember Dienstag, 11. November 2014, 20:15 im Klassenzimmer L.Metzger, R.Styra 6.Klasse: Die Sonne von Hellas und die 6.Klasse Mittwoch, 12. November 2014, 20:15 im Klassenzimmer Hanspeter Metzger und Reinhild Schrenk 8. Klasse: Die derzeitige Chemieepoche. Die Zeit bis Weihnachten. Mittwoch, 12. November 2014, 20:15 im Klassenzimmer Anna Gelhaus Vorankündigung: Gesamtelternabend der Unter- und Mittelstufe Freitag, 21. November 2014, 20:15 Uhr Simone Vogel und Anna Gelhaus Elternabende in den Freien Spielstuben Freie Spielstube Kempten: Elternabend: Montag, 24. November 2014, 20:15 Freie Spielstube und Krippe Hirschdorf: Elternabend in der Spielstube: Mittwoch, 10. Dezember 2014, 20:15 Elternabend in der Kinderkrippe: Mittwoch, 3. Dezember 2014, 20:15 Freie Spielstube und Krippe Immenstadt: Elternabend in der Spielstube: Montag, 24. November 2014, 20:15 Elternabend in der Kinderkrippe: Mittwoch, 3. Dezember 2014, 20:15 Freie Spielstube Memmingen: Elternabende: Dienstag, 25. November 2014 und Dienstag, Öffentlicher Elternabend für neue Eltern und andere interessierte Menschen: Wer ist die Freie Spielstube? Was will die Freie Spielstube? Ist sie nur eine Alternative zu den anderen Kindergärten? An diesem Abend können sie die Spielstube besuchen und deren Anliegen kennen lernen Montag, 24.November, Uhr
6 Kurse CHORSINGEN Mittwochs, Uhr in der Halle der Bauhütte in Albris mit Theresa Greubel LEIERKURSE Samstags, im Leierraum in der Fürstenstr. 8:15 Sopranleier 9:45 Kinderharfe mit Ludwina Ophey (auch Noten-Unkundige sind willkommen) Richtsatz: Stunde 5,- Euro Anfragen und Anmeldung: Ludwina Ophey, Tel. 0831/22033 oder im Schulbüro 11:00 Uhr Sopran- und Altleier mit Jörg Seeherr SPIELSTUBE MEMMINGEN Alles was Spaß macht Nähen, stricken, Sticken Schneeflöckchen, kleine Fingerpüppchen, Stehpüpp-chen, Blumenkinder. Mittwochs, 8.30 Uhr bis Uhr Puppenkurs Samstags, vierzehntägig Ab 8.30 Uhr, auch für neue Eltern Geisteswissenschaftlicher Arbeitskreis... Und die Geisteswissenschaft will erstreben die Kunst des Lesens. (Rudolf Steiner) mit Rüdiger Blankertz Sonntags, ab 5. Oktober bis , 19:00 20:30 Uhr, Pavillon in der Fürstenstr. Anmeldung erforderlich! / Tel: ) Kursbeitrag n.v.
7 Impressum Das Mitteilungsblatt der Freien Schule Albris im Schuljahr 2014/15, Nr. 6, 8. November 2014 Erscheinung: wöchentlich Redaktionsschluss für Beiträge, Termine und Anzeigen: Mittwoch 18:00 Uhr Beiträge, Termine und Anzeigen an: oder an das Schulbüro Für Private Anzeigen und Beilagen bitten wir um einen freien Kostenbeitrag (per Überweisung auf das Konto der Freien Schule Albris, IBAN: DE oder per PayPal an: Redaktion: Cristina Görzen, Ulrich Baumgarten Hoföschle 7a Kempten Herausgeber: Die Freie Schule Albris e.v., Fürstenstraße 19, Kempten 2014: Die Freie Schule Albris Titelbild: Hanspeter Metzger
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