Rumänien: Robin Hood bringt Weihnachten ins Tierheim Fiducia

Transkript

1 Rumänien: Robin Hood bringt Weihnachten ins Tierheim Fiducia! Wieder einmal bin ich in Rumänien, allein...in der Vorweihnachtszeit, mit gemischten Gefühlen...was wird mich im Tierheim Fiducia in Reghin erwarten? Wie wird es Lidia gehen im eisigen Siebenbürgen? Mein Reisegepäck ist leicht, mein Kopf und mein Herz sind voll, voll Pläne und Ideen und Gedanken und Vorhaben. Attila, ein Tierarzt aus Reghin und Freund von Lidia und die liebe Lidia selbst empfangen mich herzlich, es ist spät, die Städte und Städtchen Siebenbürgens sind geschmückt als gäb s kein Morgen...es schneit und alle Häuser und Bäume haben dicke Schneemützen auf. Hunde laufen futtersuchend auf den Strassen... Ich habe viel vor mit diesem Besuch, endlich soll sich hier etwas ändern, nachhaltig. Wir besprechen den Besuch beim Bürgermeister, der für den nächsten Tag angesetzt ist, ich lege meine Pläne dar und wir beratschlagen, was taktisch klug ist.

2 Voller Gedanken und Sorgen gehe ich schlafen, begleitet vom immerwährenden Hundegebell in dem Dörfchen, wo ich untergebracht bin, unweit vom Tierheim. Am nächsten Tag - der Bürgermeister. Nach alter Manier küsst er mir die Hand, spricht jedoch perfekt Englisch. Ich lege ihm meine Pläne dar und er stimmt allem zu! Doch zuerst muss alles im Stadtrat abgesegnet werden und mir ist klar, dass wohl, damit es zur Verwirklichung all dieser Pläne kommt, Robin Hood das meiste bezahlen muss, aber immerhin, den Sanctus des Bürgermeisters habe ich! Robin Hoods Pläne: Es sind zur Zeit 218 Hunde vor Ort und täglich werden es mehr! *Entwurmung und Impfung aller Hunde im Tierheim Fiducia und im städtischen Tierheim *Kastration aller Hunde *Bau einer Quarantänestation mit Bad, Toilette und Behandlungsraum (nichts davon gibt es im Tierheim!) Nur damit können die Welpen überleben, wenn sie in der Quarantäne geimpft werden *Eine großangelegte Medienkampagne, die Menschen dazu aufforden soll, Tiere aus dem Tierheim aufzunehmen *Schulvorträge in Reghin *Eine große Eröffnungsfeier nach Fertigstellung der Quarantäne *Kastrationskampagnen für die freilaufenden Hunde, mit Markierung und wieder Freilassen Weiters möchte ich, dass in Zukunft mehr Stroh für die Hundehütten gekauft wird, Robin Hood wird es bezahlen... Traurige Tatsache: Über 200 Hunde wurden in diesem Jahr getötet, meistens Welpen und nur mit T61.

3 Ich bin schockiert, diskutiere mit dem Tierarzt, dass dies grausam ist, er will es mir nicht glauben. Die Uhren gehen eben dort noch anders...schließlich überzeuge ich ihn und verspreche die vorher unbedingt notwendige Narkose zu bezahlen, wenn schon Hunde eingeschläfert werden müssen...in Zukunft hoffentlich nur mehr wirklich sehr kranke. Viel kommt da nun auf Robin Hood zu und nur mit Ihrer Hilfe können wir es schaffen! Dann endlich ins Tierheim, Goldie, Baron, Diamond, Balan, Bricki, Rikki, Regina - all die bekannten Hundegesichter und so viele neue!

4 Im städtischen Tierheim beschleicht mich das Grauen, eisiger Beton, kalter Stahl, die Hunde in engen Gehegen...Eiseskälte, Welpen, ein Hund mit einem Tumor...sofort rede ich mit dem Tierarzt, er muss ihn operieren, sobald es wärmer ist!

5 Dann gleich nebenan im Heim Fiducia, Rauch kommt aus den Holzhütten, es wird im Freien in Fässern Hundefutter gekocht, Holz wird geschnitten... Das Futter besteht zwar aus Fleisch, aber viel Reis, Nudeln, Brot in einer warmen Suppe. So bekommen die Hunde wenigstens etwas Warmes in den Bauch bei dieser Kälte...

6 Ich bin beeindruckt was wieder alles gebaut wurde! Ein Stock aufs alte Holzhaus, notdürftig aus altem Holz mit Planen zugemacht. Neue Holzgehege...ein neues Tor...eine Kühltruhe gibt es nun und Fernsehen für die Arbeiter, denn es muss immer jemand über Nacht im Heim bleiben. Ich besuche alle Hunde, Unmengen an Welpen, etliche tot, gerade gestorben in den Schachteln, wo die Mutterhündinnen mit ihren Kindern sitzen...

7 Lidia holt warme Ziegelsteine vom Ofen, wickelt sie in Tücher und schiebt sie den Welpen unter den Bauch welch gute Idee! In jeder Hütte knistert ein alter Holzofen vor sich hin, ständig muss nach Brennholz geschaut werden... Unzählige Hundeköpfe und Pfoten recken sich durch die Gitter, alle wollen gestreichelt werden.

8 Und Balan, mein alter Liebling, so viele Jahre ist er schon hier und immer noch kann ich ihn nicht mitnehmen. Er sitzt mit der sanften Schönheit Regina und dem unglaublich hübschen Azur in einem Gehege.

9 Einmal mehr fällt mir auf, welche sagenhafte Hundeschönheiten hier zu finden sind! Es ist bitterkalt, wir gehen ins Holzhaus, dort sitzen Unmengen an Welpen, auch hier wieder Tote! Meine Kehle schnürt sich zu...ich muss hier endlich wirklich etwas tun, etwas von Bestand! Aufruhr, das Futter, das ich bestellt habe kommt, Attila schafft es auf zwei Touren mit seinem Kleinwagen her, immerhin über 600 kg! Mit meinem gebrochenen Rumänisch rede ich mit den Arbeitern, 93 Euro verdienen sie hier im Monat, unfassbar, wo selbst in Rumänien alles schon so teuer ist.

10 Cosmin, ein netter Bursche, geht liebevoll mit den Hunden um, er wäre ein guter Tierpfleger. Ich biete ihm an sein Gehalt auf 150 Euro aufzustocken, doch ich glaube, er wird nicht bleiben wollen, er ist jung, möchte etwas anderes tun...mehr verdienen...ich verstehe es. Am Abend bin ich bei Attila und seiner kleinen Familie in seiner engen Wohnung eingeladen, die er gerade renoviert...ich teile meine Weihnachtsgeschenke aus: Ein Plüschtier für Baby Mark und selbstgestrickte Socken von Walters (Vorstandsmitglied von Robin Hood) Mutter...Für teure Geschenke fehlt auch mir das Geld, doch man freut sich! Attila rechnet für mich die Preise aus für Impfungen, Kastrationen, zeigt mir den Bauplan für die Quarantänestation, die etwa Euro kosten wird. Die Impfungen und Kastrationen kosten für mehr als 200 Hunde auch einige tausend Euro, die wohl Robin Hood berappen muss, eine Impfung kostet 10 Euro, die Kastration einer Hündin 19 Euro, ein Rüde Euro. moderate Preise, aber in Summe...es sind mehr als die Hälfte Hündinnen im Heim. Egal, wir werden es schaffen! Am nächsten Tag wieder im Tierheim, wieder bitterkalt. Ich gehe von einem Hund zum nächsten und finde einen Hund tot. Am Vortag habe ich die hochträchtige Hündin noch fotografiert. Faetitia este murit! rufe ich aufgeregt in meinem schlechten Rumänisch. Das Mädchen ist tot! Antonetta, die freiwillig im Heim hilft, lässt alles fallen und läuft zum Gehege, Lidia folgt auf eisesglattem Boden. Das Hundemädchen ist tot, totgebissen, wir stürzen ins Gehege. Lidia wirft sich weinend über den toten Hundekörper und ich stehe daneben und weine mit ihr... Ich hebe das Hundemädchen mit den toten Welpen im Bauch auf, wie schwer ist sie, obwohl sehr dünn, ich schleppe den steif gefrorenen Körper unter Tränen weg. Lidia und ich decken die Hündin zu, fassungslos... die anderen Hunde blicken uns unschuldig wie Engel an, was war geschehen? Der Wächter hat wohl geschlafen oder wollte nicht vom Fernsehen weg, kein Wunder bei 93 Euro Gehalt?!

11 Nein, hier muss etwas geschehen! Lidia ist herzkrank, die tägliche Arbeit setzt ihr schwer zu, sie muss ständig alles kontrollieren und immer da sein mit 75 Jahren, bei Schnee, Eis, Regen und Wind. Robin Hood wird in Zukunft dem Tierarzt Attila ein kleines Gehalt zahlen, damit er auf das Heim schaut. Lidia wird die Chefin bleiben, aber damit soll sie entlastet werden. Dann entdecke ich einen Hund, der sich fürchterlich am Ohr kratzt, Cosmin fängt ihn für mich, ich behandle den Hund mit Tropfen und einer Salbe, dankbar lässt er sich alles gefallen.

12 Ein anderer Hund hat eine Wunde, ich versorge sie mit Wundspray, mein Gott, soviel gäbe es hier für mich zu tun. Aber ich habe ja selbst meine Tiere daheim und kann nie lange weg, nun vielleicht findet sich auch dafür einmal eine Lösung und ich kann länger hierbleiben! Das Thermometer sinkt unerbittlich, es schneit und Weihnachten legt seine sanften Schleier über Rumänien. Doch für mich ist es so fern, das alltägliche Weihnachten. Viel näher sind mir diese Wesen, viel wärmer wird es mir ums Herz, wenn ich daran denke, dass sich hier bald vieles zum Guten wendet mit der Hilfe von all den Tierfreundinnen und Tierfreunden in Österreich, die Robin Hood ihre Spenden anvertrauen ohne Sie könnte ich nicht helfen! Ich bin das Bindeglied zwischen Ihnen und diesen Hunden!

13 Schweren Herzens folgt der Abschied, Balan sieht mich durchdringlich an ich muss noch einmal zu ihm und verspreche ihm, ihn zu holen... Lidia überschüttet mich mit Kuchen und Zuckerl und einer süßen Handtasche, die ihre liebe Tochter Mihaela für mich gekauft hat...wie nett diese Menschen sind! 100 Euro kann ich Lidia noch geben als Patenschaft für 5 Hunde, dieser Betrag wird nun in jedem Monat von Robin Hood überwiesen werden, für die Hunde Azur, Regina, Balan, Miere und Rikki. Es tut mir so leid schon wieder wegfahren zu müssen, aber diesmal mit einer guten Portion Hoffnung im Herzen!

14 Bitte helfen Sie mir helfen! Robin Hood hat Großes vor und gemeinsam werden wir es schaffen! Ich wünsche mir so sehr bald gute Neuigkeiten berichten zu dürfen, wir werden das Elend nicht aus der Welt schaffen, aber wir werden es verringern gemeinsam! Fiducia heißt Treue und ich werde diesem Heim und seinen Hunden die Treue halten, ich bin mir sicher, das nächste Weihnachten sieht hier bestimmt anders weil viel besser aus! Ich wünsche Ihnen und Ihren Lieben ein friedvolles Weihnachtsfest und ein wunderbares Jahr 2011! Craciun fericit si la multi ani! Marion Löcker Tierschutzverein Robin Hood

15 P.S.: Gerne können Sie die Patenschaft für einen Hund für sein ganzes Leben übernehmen, aber Sie können auch gerne einen Betrag ihrer Wahl für eine einmalige Hoffnungsspende geben, gerne können Sie die Patenschaftsurkunden bei mir anfordern, Sie bekommen sie mit dem jeweiligen Namen des Hundes und des Paten! Spendenkonto: Tierschutzverein Robin Hood KontoNr ! BLZ IBAN:AT BIC: OPSKATWW! Kennwort: Rumänien