Thema: Gnade und Treue Gottes und das jubelnde Volk Gottes

Transkript

1 Sonntag, den 14. August 2016 Thema: Gnade und Treue Gottes und das jubelnde Volk Gottes Text: Psalm 89, 1-3 u Verse 1-3: Ein Weisheitslied Etans, des Esrachiters. Die Gnadentaten des Herrn will ich ewig besingen, von Generation zu Generation, deine Treue kundtun mit meinem Mund. Ich bekenne: Auf ewig ist Gnade erbaut. Im Himmel gründest du fest deine Treue. Verse 15-18: Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen deines Thrones, Gnade und Treue stehen vor deinem Angesicht. Wohl dem Volk, das zu jubeln weiß, Herr sie gehen im Licht deines Angesichts. Über deinen Namen jauchzen sie allezeit und in deiner Gerechtigkeit richten sie sich auf. Denn du bist ihnen Stolz und Kraft, und in deinem Wohlgefallen erhebst du unser Horn. Dieser Etan muss begeistert gewesen sein von der Treue und Gnade Gottes. Und das zur Zeit des Alten Testaments, wo man doch eher denkt, dass Gott in dieser Zeit eher streng war. Tatsächlich war dieser Etan ein Mensch auf dem ein ganz besonderer Segen Gottes ruhte und der in Israel offenbar auch sehr bekannt war. Denn in 1. Könige 5,11 lesen wir davon, dass die Weisheit Salomos sogar noch die Weisheit Etans übertraf. Und wenn wir den Psalm 89 betrachten, den ja dieser Etan geschrieben hat, dann muss er auch ein sehr glücklicher Mensch gewesen sein und er gibt in diesem Psalm auch Einblick, woher seine Freude und sein Glück kam. Natürlich von Gott, woher sonst, dass wissen wir alle. Und trotzdem lohnt es sich, seine Aussagen einmal etwas gründlicher zu betrachten.

2 Gleich zu Beginn richtet er den Fokus auf den Herrn selbst. Er schreibt davon, dass er die Gnadentaten und Treue des Herrn ewiglich besingen will. Und man könnte denken, dass dieser Etan in einer besonders guten Zeit gelebt hat. Vielleicht zur Zeit Salomos und der Einweihung des Tempels. Wo es ja heißt, dass die Priester den Tempel wegen der Herrlichkeit Gottes nicht betreten konnten. Das muss die Menschen damals sehr ergriffen haben. Wir kennen es ja, wenn ein Mensch mit dem Heiligen Geist erfüllt wird, welch eine Freude und Frieden sich in unseren Herzen ausbreitet. Aber dieser Etan lebte in einer späteren Zeit. Er schrieb diesen Psalm nicht, weil er die Herrlichkeit Gottes täglich vor Augen hatte. In den Versen lesen wir etwas ganz anderes: Aber du hast verstoßen, verworfen, zürnst gegen deinen Gesalbten. Widerrufen hast du den Bund mit deinem Diener, zu Boden geworfen, entweiht sein Diadem. Du hast alle seine Mauern eingerissen, seine Festungen in Trümmer gelegt. Da spricht er von der Zerstörung Jerusalems. Er lebte also gar nicht in der Glanzzeit Israels. Jerusalems Mauern waren gefallen und die Stadt mitsamt dem Tempel Salomos zerstört. Eigentlich müsste er doch ein gebrochener Mann sein. Und trotzdem war er begeistert von Gott. Und in seiner Begeisterung schrieb er diesen Psalm als ein Loblied für Gott, aber auch um festzuhalten, was Gott alles getan hat. Bist du auch begeistert von Jesus? Hältst du auch in deinem Herzen fest, was Gott großes in deinem Leben getan hat? Und bist du auch bereit, davon zu erzählen? Es anderen wissen zu lassen, wie gut der Gott der Bibel ist, der Schöpfer von Himmel und Erde, der als Mensch in diese Welt gekommen ist, um durch seinen Tod am Kreuz auch dich zu retten. Denn er hat die Strafe für deine Sünde am Kreuz bezahlt. Was für eine Liebe. Halte es fest in deinem Herzen und danke Gott dafür. Und singe von Herzen über die Liebe und Gnade Gottes in deinem Leben. Ich will deine Treue kundtun mit meinem Mund, schreibt er. Und die Treue Gottes gilt für alle Ewigkeit. Für Israel und auch für dich.

3 Aber Etan wusste noch nichts von Jesus. Er lebte in der Zeit des Alten Testaments. Und trotzdem war er begeistert von Gott. Für mich ist dieser Vers ein großartiger Trost in unserer heutigen Zeit. Es sind doch auch schwere Zeiten, auch wenn wir es nicht mit Kriegszeiten vergleichen können. Doch in der Welt geht es zu wie im Tollhaus. Elend finden wir auf der ganzen Welt und wir erleben auch eine Zeit des Abfalls und der Gerichte Gottes. Denn dieser weltweite Terrorismus ist ja kein Segen Gottes, sondern ein Gericht. Und da kann einem schon Angst und Bange werden. Und wahrscheinlich tragen wir alle unsere Problemchen mit uns herum. Aber dieser Etan hat nicht auf das Elend seines Volkes geblickt, sondern er hatte die Verheißungen Gottes und sein Treueversprechen im Blick. Und das ist umso erstaunlicher, dass von dieser Treue Gottes zu seiner Zeit wohl nichts mehr zu sehen war. Jerusalem lag in Trümmern. Etan befand sich vielleicht in babylonischer Gefangenschaft. Und das Volk hatte kaum eine Hoffnung. Und doch war Etan begeistert von Gott und hielt die Treuever-sprechungen Gottes fest. Er wusste, dass Gott niemals sein Treueversprechen aufgeben würde. Auch dann nicht, wenn er die Erfüllung in dieser Welt nicht mehr erleben würde. Aber er hatte die Hoffnung und war begeistert. Ist das nicht ganz ähnlich bei uns? Was hat das Neue Testament nicht für wundervolle Verheißungen und Gott bekräftigt immer wieder sein Treueversprechen. Und so heißt es z. B. in der Bibel: 1. Korinther 1,9: Treu ist Gott, durch den ihr berufen wurdet in die Gemeinschaft mit seinem Sohn Jesus Christus, unserem Herr. 1. Korinther 10,13: Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die nicht menschlich wäre. Gott aber ist treu! Er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kräfte versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausweg schaffen, dass ihr die Kraft habt, sie zu bestehen.

4 2. Timotheus 2,13: Werden wir untreu, so bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht verleugnen. 1. Johannes 1,9: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit. Das ist nur ein kleiner Auszug von der Treue Gottes. Gott ist treu und er bleibt auch treu. Das gilt auch für dich. Und das gilt auch für diese Zeiten. Und wenn Jesus sagt, dass er dich retten wird, dann gilt es auch. Und wenn Jesus sagt, dass wiederkommen wird, dann gilt das ebenso. Und so sollen wir nicht auf das Elend dieser Welt blicken, sondern auf die Verheißungen Gottes. Er wird sie erfüllen. Egal, ob man es in dieser Welt erkennen kann oder nicht. Etan schreibt in den Versen 15 und 16: Gerechtigkeit und Recht sind die Stützen deines Thrones, Gnade und Treue stehen vor deinem Angesicht. Wohl dem Volk, das zu jubeln weiß, Herr sie gehen im Licht deines Angesichts. Die Bibel spricht viel von Gerechtigkeit und wir sehen in der Welt leider nur sehr wenig davon. Und doch ist Gott gerecht und wird auch gerecht richten. Aber noch ist es nicht so weit. Und die Bibel rät uns unseren Blick nicht auf die Not in dieser Welt zu richten, sondern auf Jesus und seine Verheißungen. Auf die Treue und die Gerechtigkeit Gottes. Damit meine ich nicht, dass wir uns vor dem Elend dieser Welt verstecken sollen. Ganz im Gegenteil. Die Welt braucht die Botschaft von der Liebe, von der Gnade und der Gerechtigkeit Gottes. Sie braucht die frohe Botschaft von der Rettung durch Jesus Christus, der durch sein Sterben am Kreuz unsere Strafe für unsere Sünde bereits bezahlt hat. Und je schwieriger die Verhältnisse in dieser Welt werden, desto mehr braucht es treue Zeugen Christi, die sich nicht ängstlich verstecken, sondern mutig von der Liebe Gottes sprechen. Und je schwieriger die Verhältnisse in dieser Welt werden, desto mehr Menschen werden ihr Herz auch diesem Liebeswerben Gottes auch öffnen.

5 Wir sehen das auch an den Muslimen. Was haben diese Menschen in vielen Teilen dieser Welt alles ertragen und erdulden müssen. Und obwohl der Islam ein starres religiöses System ist, dass man eigentlich nicht verlassen darf, fragen so viele Muslime nach Liebe und Gerechtigkeit und findet sie bei Jesus. Und in Scharen bekehren sie sich zu Christus. Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Auch wenn viele Menschen Angst vor dem Islam haben, liebt Gott auch diese Menschen und möchte sie erretten. Aber wer sagt es ihnen, dass sie geliebt und wertvoll sind und Gott sich in seiner Gnade nach ihnen ausstreckt. Eine Christenheit, die sich ängstlich verkriecht, die wird es nicht können. Aber wer es gelernt hat, nicht auf das Elend der Welt zu blicken, sondern auf die Treue und Liebe Gottes und seine Verheißungen, der wird Kraft haben, sich der Gewalt des Teufels entgegenzustellen und so viele Menschen retten. Denn in Psalm 89 Vers 18 lesen wir: Denn du bist ihnen Stolz und Kraft. Was ist damit gemeint? Luther übersetzt es etwas deutlicher: Denn du bist der Ruhm ihrer Stärke und durch deine Gnade wirst du unser Haupt erhöhen. Mit unserer eigenen Kraft können wir nichts bewirken. Aber durch Gottes Kraft ist alles möglich. Wir haben letzten Sonntag davon gehört, dass die Gemeinde immer wieder neu erfüllt wurde mit dem Heiligen Geist. Er gibt uns geistliche Kraft. Ebenso auch das Wort, die Bibel. Danach müssen auch wir uns ausstrecken. Aber wir müssen uns auch von der Angst frei machen, die uns durch die täglichen schlechten Nachrichten lähmen will. Wir haben eine gute Nachricht für uns und die Welt. Es gibt den Gott der Bibel, der treu und gerecht ist und in dem Rettung ist. Er streckt sich nach allen Menschen aus, die bereit sind, ihm ihr Herz zu öffnen. Aber wir müssen auch anfangen es in unserem Leben umzusetzen indem wir regelmäßig die Bibel lesen und auch die Gebetsgemeinschaft suchen. Und Liebe ist nichts Theoretisches. Sie will gelebt werden. Das muss sich in Umgang mit unserem Nächsten zeigen und fängt an im Umgang miteinander in der Gemeinde. Und das muss sich auch indem zeigen, wie wir über die Menschen in dieser Welt reden, insbesondere über unsere Politiker. Die Bibel sagt uns, dass wir nicht über sie lästern sollen, sondern dass wir für sie beten sollen. Übrigens nicht unbedingt

6 damit die Welt besser wird, sondern damit wir als Christen, in Frieden leben können. Und daher fordert uns die Bibel auch auf: Werdet voller Geistes! Vielleicht in unseren Zeiten eine ganz besondere Herausforderung. Aber es wird auch deutlich, dass wir ohne diese himmlische Kraft nichts bewirken können. Die Bibel ist voller Verheißungen über den Heiligen Geist und sein Wirken. Übrigens gilt auch diesen Verheißungen die Treue Gottes. Wenn Gott es so sagt, dann ist es auch so. Glaubst du das? Dann strecke dich auch danach aus. Es reicht nicht aus, diese Angelegenheit im Gottesdienst abzunicken. Es muss getan werden.