Skitourenwoche Bedretto Tourenbericht Vom

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1 Skitourenwoche Bedretto Tourenbericht Vom Bergführer: Tourenleiter: Teilnehmer: Mario Rubin Urs Kurt Claudio Fontana Werner Glanzmann Peter Haslebacher

2 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 1 Samstag, : Pizzo Grandinagia 2700 müm (Vorgipfel) Die Teilnehmer Werner und Claudio fahren mit Peter in Richtung Gotthardtunnel, unser Bergführer Mario ist mit Urs zusammen im Auto. In Airolo treffen wir uns um ca h zu einem Café, dann Weiterfahrt nach All Acqua eine kleine Pension zuhinterst im Bedrettotal. Nach dem Zimmerbezug starten wir zu unserer ersten Skitour, vorerst geht s durch lichten Lärchenwald in Richtung San Giacomo. Bei der Mittagsrast um 13.00h bei der Alphütte im Val D Olgia entschlossen wir uns zum Aufstieg auf den Pizzo Grandinagia 2700 müm, dessen Vorgipfel wir dann nach einer kurzen Kraxlerei um ca h erreichten. Das Wetter wechselte wieder ein bisschen zu mehr Sonne und wir genossen die Zeit auf dem Gipfel und bei der Abfahrt! Der Schnee wechselte von Hartschnee über Windharst zu wunderbaren aufgesulzten Hängen, bis zu weichem Sulz! Alle kamen gut im Restaurant an! Nach einem feinen reichhaltigen Abendessen freuten wir uns auf morgen! Claudio Fontana

3 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 2 Sonntag, : Cristallina 2911 müm Nach dem reichhaltigen Frühstück füllten wir den Golf von Urs mit 5 Mann, Rucksäcken und Ski und fuhren nach Ossasco 1313 müm. Der Aufstieg begann auf dem Wanderweg den steilen Lärchen- und Föhrenwald hoch ins langgezogene Tal der Alpe di Cristallina. Beim angenehm gleichmässigen Aufstieg zum Cristallinapass begleiteten uns immer mehr die blauen Störungen am Morgenhimmel. Die Cristallinahütte liessen wir vorerst rechts liegen und traversierten gleich zum Gipfelhang der Cristallina. Wir stärkten uns kurz und stiegen zum Skidepot unterhalb des Gipfels auf. Die letzten paar Höhenmeter gingen wir zu Fuss durch guten Trittschnee. Die Aufhellungen vom Vormittag waren leider von kurzer Dauer. Die Rundsicht auf dem Gipfel fehlte und wir stiegen kurzerhand wieder ab und fuhren zur Cristallinahütte zum Durstlöschen. Vom Cristallinapass folgten wir der Aufstiegsroute hinunter nach Ossasco. Auf den letzten Höhenmetern durch den schmalen, steilen Waldweg wurden die verschiedensten Bremstechniken angewendet. Dort wo die Sonne den Schnee aufgeweicht hatte bremste es von selber. Nach dieser abwechslungsreichen Tour packten wir wieder alles in den Golf und fuhren zurück nach All Acqua ins gemütliche Apéro. Werner Glanzmann

4 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 3 Montag, : Forcella 2695 müm (Abbruch unterhalb Alpe Manio 2100 müm) Wie von den Wetterfröschen angesagt ist das Wetter heute Morgen grau und trüb. Bei leichtem Schneefall starten wir um 9.30 mit dem Ziel Forcella. Wir wählen die Route der eingeschneiten Nufenenpassstrasse entlang Richtung Westen. Nach ca einer halben Stunde wird der Wind stärker und wir werden Zeugen eines kleinen Hurrikan und werden mit einer aufgewirbelten Schneewolke eingehüllt. Bei Punkt 1857 zweigen wir rechts ab in einen steilen Hang. Zum Teil ist der Hang durch den Wind fast schneefrei und wir kommen in den Genuss einer kurzen "Heubeeristudewanderig". Die Beeren sind allerdings noch nicht reif.... Der Wind wird stärker und stärker und das Wetter scheint auch nicht besser zu werden. So entscheiden wir uns auf 2100 müm die Tour abzubrechen. Bei einigermassen guter Sicht fahren wir den Aufstiegsspur zurück nach Al Acqua. Zum Abschluss des kurzen Skitages erteilt uns Mario eine Lektion Lawinenkunde mit dem praktischen Einsatz des LVS Gerätes. Bei jeder praktischen Übung stellen wir fest, dass wir alle in der Anwendung dieses wichtigen Geräts nicht sehr sattelfest sind und ein häufigeres Training nicht schaden würde. Bereits um brechen wir ab und geniessen einen halben freien Tag an der Wärme und hoffen, dass morgen Dienstag das Wetter wieder besser sein wird Peter Haslebacher

5 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 4 Dienstag, : Poncione Val Piana 2660 müm Das Schlechtwetter am Vortag hatte uns Neuschnee beschert, was zu einer wesentlichen Verbesserung der Schneeverhältnisse beitrug. Gegen 9:30h zeichnete sich das Ende der Schneefälle ab und erste Aufhellungen ermutigten uns, von All Acqua aus zur Skitour auf den Poncione Val Piana aufzubrechen. Über eine kleine tief verschneite Brücke überquerten wir den noch jungen Ticino und stiegen auf der südlichen Talseite des Bedrettotals durch den zauberhaft verschneiten steilen Bergwald hoch zur Alpe Formazzora. Hier über der Waldgrenze öffnete sich gegen Süden das relativ breite Val Olgia. Etwas sanfter ansteigend, kämpften wir uns über mehrere Geländestufen durch den immer tieferen Neuschnee hoch bis zum Gipfel des Poncione Val Piana. Nach gut 3 Stunden Aufstieg standen wir auf dem Gipfel des Poncione Val Piana, der heute nur uns gehörte, vom italienischen Einzelgänger abgesehen. Das Wetter zeigte sich wieder von der guten Seite und wir konnten während der Gipfelrast das wunderschöne Panorama bewundern. Neben den markanten Gipfeln des Pizzo Rotondo, des Basodino, Cristallina, Campo Tenga und der weiteren Nachbargipfel des Bedrettotals und des Cristallinagebietes waren sogar auch einige Walliser- und Bernergipfel zu sehen. Die Spurarbeit, vor allem das Verdienst von Mario, ist der Preis, um als erste die noch unverspurten Schneehänge hinabkurven zu können. Entsprechend gross war deshalb auch der Genuss der Abfahrt durch den stiebenden Pulverschnee, was immer wieder mit einem Freudenjuchzer zum Ausdruck gebracht wurde. Die Begeisterung über die tollen Pulverschneehänge war so gross, so dass wir einen nochmaligen Aufstieg und eine Wiederholung der Abfahrt in Betracht zogen. Doch die Anstrengung des Aufstieges hatte doch ihre Spuren hinterlassen. Die Fata Morgana vom schaumigen Bier im Tal unten war stärker. Es folgten noch ein paar Bögen durch die letzten Hänge des Bergwaldes. Dann schlossen wir nach dem gut 1-stündigen Abfahrtsgenuss die Skitour auf der sonnigen Gartenterrasse vor unserer Unterkunft in All Acqua ab. Urs Kurt

6 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 5 Mittwoch, : Forcella 2695 müm (Lücke) Heute wechselten wir wieder die Talseite und starteten, weil es wolkenloses Wetter war, auch früher, nämlich um 7.30h. Unser Ziel war der westliche Gerenpass mit der Option einer Pulverschneeabfahrt auf dem Sidelengletscher. So starteten wir bei 7 steil zur Pianseccohütte hinauf, dann an der Sonne auf abwechslungsreichem Gelände in westlicher Richtung zur Cave del Pigne. Am Schluss war noch ein grosser steiler Schlusshang zu bewältigen. Dank an Mario für die sichere Führung! Um 11.30h waren wir auf dem Sattel und hatten knapp 1100 Höhenmeter Aufstieg hinter uns. Mit dem Abstecher auf dem Sidelengletscher wurde leider nichts, weil anstatt Schnee uns eine steile Felswand den Weg versperrte. Eine tolle Abfahrt in gutem Schnee, mit einem Zwischenaufstieg auf die Alpe di Manio. Um 14.00h sassen wir auf der Terrasse in All Acqua beim Bier und freuten uns über diese sehr gelungene Tour. Claudio Fontana

7 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 6 Donnerstag, : Helgenhorn 2760 müm (Wintergipfel) Das Niederschlagsradar auf Mario s Laptop zeigte im Bedretto kein Niederschlag. So starteten wir um 8.30 Uhr bei leicht bewölktem Himmel und leichtem Schneefall in Richtung San Giacomo-Pass. Allmählich stiegen wir in den Nebel hoch und Mario führte uns im Blindflug genau auf der Aufstiegsroute zum Wintergipfel des Helgenhorns. GPS sei Dank. Während dem Gipfelaufenthalt lockerte sich die Bewölkung allmählich auf. Die Sonne zeigte sich und wir sahen endlich wo wir aufgestiegen waren. Auch öffnete sich der Blick ins italienische Val Toggia mit dem Lago Toggia. Nun genossen wir bei Sonnenschein die unverfahrenen Pulverschneehänge hinunter nach All Acqua. Herzlichen Dank an Mario für die sichere Führung und fürs Spuren im tiefen Pulverschnee. Werner Glanzmann

8 SAC Brandis Skitouren Bedretto vom Seite 7 Freitag, : Poncione di Manio 2863 müm + Poncione di Baggio 2815 müm (Vorgipfel) Wir starten um 8.00 Uhr direkt vor der Unterkunft (1614 müm) bei wunderschönem Wetter zur Abschlusstour der diesjährigen Tourenwoche. An einer Festungskanone, ausgerichtet auf den Passo San Ciacomo, Grenzübergang nach Italien, vorbei steigen wir den Bergweg bis zu SAC Hütte Piansecco (1982 müm) auf. Weiter gehts durch offenes und sehr sonniges Gelände Richtung Gerenpass (2863 müm). In nordöstlicher Richtung vom Gerenpass ragt das Chüebodenhorn hinauf. Trotz der vielen Schneefälle dieses Winters ist der ganze Hang abgeblasen und ca zur Hälfte schneefrei. Wir ziehen weiter nach Westen über den Chüebodengletscher und erreichen kurz vor den Gipfel des Poncione di Manio auf 2863 müm. Auf dem Gipfel ist es windstill. Nochmals geniessen wir, dank der guten Sicht nochmals das atemberaubende Panorama auf die rundherum aufgestellten Berggipfel. Nach der ausgiebigen Pause bereiten wir uns für die letzte Abfahrt vor. Diese führt uns der Aufstiegspur entlang bis zum Passo di Manio. Hier heisst es nochmals Felle aufziehen. Wir steigen nochmals ca 100hm auf einen Vorgipfel des Poncione di Baggio (2815 müm). Von hier gehts durch knietiefen Pulverschnee Richtung Gerenpass. Die letzte Abfahrt mutierte dann zum Höhepunkt dieser Woche. Der Hang vom Gerenpass bis zur Unterkunft in Al Acqua immerhin 1000hm ist wirklich sensationell und bei diesen Schneeverhältnissen, oben feuchter Pulver unter eher Sulz, kaum zu überbieten. Kurz, einfach nur schön. Um erreichen wir die Unterkunft. Auf der Terrasse geniessen wir noch einen Schlusstrunk und schwärmen noch ein letztes Mal von den Superverhältnissen, die wir vom Dienstag an hatten. Mit dem besten Dank an Urs für die Organisation und Mario für die kompetente Leitung verabschieden wir uns um ca und treten die Rückreise an. Peter Haslebacher