Skitouren Zillertal ( )

Transkript

1 Skitouren Zillertal ( ) Wettervorhersage gut, Verhältnisse gut, reichlich Schnee nix wie los ins Zillertal. Wir trafen uns am Freitag um 16h und fuhren erwartungsfroh nach Finkenberg zur Gästepension Pirker (sehr nette Wirtsleute und schöne Zimmer, sehr empfehlenswert). Nachdem alle 7 Teilnehmer eingetroffen waren ging es auch schon ab in die nah gelegene Pizzeria um uns für die nächsten Tage einen Kohlenhydratvorrat anzulegen was mit Pizza, Kässpatzen, Spaghetti usw gut zu bewerkstelligen war. Das Angebot des Hauses auf ein Verdauungsschnapserl nahmen wir gerne an ohne daran zu denken das ab Samstag das Restaurant geschlossen hat. So hatten wir gleich eine kleine Aufgabe, die darin bestand herauszuschmecken was denn so alles in den Stamperln zusammengeschüttet wurde. Die Gaumen der Teilnehmer meinten verschieden grosse Anteile von Enzian, Kirschwasser, Apfelkorn und was weiss ich noch identifiziert zu haben. Am Sasmstagmorgen war Frühstück um 5:15 und Abfahrt um 5:45 angesagt. Nach kurzer Fahrt parkten wir vor einem Schranken, schulterten die Ski und stiegen ca. 30 min auf der Forststrasse Richtung Grinbergalm und Grinbergkar auf. Bei Auftreten des ersten Schnees ging es endlich auf Skiern weiter in das vor uns liegende gewaltig schöne und steile Grinbergkar.

2 Daniel freut sich das es nun endlich mit Skiern weiter geht Ungefähre Aufstiegsroute am Beginn des Grinbergkars Aufgrund der harten Schneeoberfläche gingen wir mit Harscheisen was vor allen in der steilen Waldzone (wo die Spur einen Bogen macht) den Aufstieg deutlich erleichterte und sicherer machte. Anschliessend begann die lange Querung in den oberen Teil des Grinbergkars.

3 Von dort hatten wir einen schönen Blick auf das Matterhorn des Zillertals, die Ahornspitze, welcher wir im vorigen Jahr einen Besuch abstatteten. Ahornspitze

4 Wie man sieht hatte die Sonne uns erreicht und schon wurde es recht warm. Eine kurze Pause um den Durst zu löschen war sehr willkommen. Der Kadaver einer abgestürzten Gams liess bei niemanden Lust auf eine Wildbret-Brotzeit aufkommen. Nochmal ein Blick ins weit unter uns befindliche Tal und die bereits zurück gelegte Strecke verdeutlichen die Dimensionen dieses gewaltigen Kares.

5 Ein kurzer, sehr steiler Schnapper kostete noch mal etwas Kraft bevor wir die Querung zum Gipfelhang erreichten.

6 Der unermüdliche Daniel spurte auch noch den Gipfelhang bis zum Skidepot. Gottseidank nun mit einer etwas flacheren Spur so dass alle gut voran kamen.

7 Bald war das Skidepot am Beginn des Gipfelgrates der Mittleren Grinbergspitze (2867m) nach ca. 1730Hm Aufstieg erreicht. Mittlere Grinbergspitze

8 Am Skidepot auf ca. 2780m wo wir mit einem fantastischen Blick auf die umliegende Bergwelt belohnt wurden. Hochfeiler mit seiner Nordwand

9 Grosser Löffler Floitenspitzen Schwarzenstein Aufgrund der hohen Temperaturen und der fortgeschrittenen Erwärmung der Schneeoberfläche wurde beschlossen auf den Gipfel zu verzichten und lieber bei noch guten und sicheren Verhältnissen abzufahren. Wie sich raus stellte war das die absolut richtige Entscheidung was Sicherheit und Abfahrtsfreuden anbelangte.

10 Am Gipfelhang gab es noch Pulver was erste Freudenjuchzer auslöste Hier das Ergebnis unserer Ski-Schnitzereien im Pulverschnee.

11 Nach einer kurzen etwas windverpressten Passage ging es im idealen Firn in genussvoller Fahrt weiter die Steilhänge hinab.

12 Zwoa Brettl, a g führiger Schnee, des is hoit de höchste Idee Bei der Abfahrt durch das steile Waldstück fand Ebi noch die neue Sonnenbrille des Tourenleiters die dieser im Aufstieg verloren hatte. Da war auf beiden Seiten die Freude gross. Beim Tourenleiter da er erst vor kurzem dieses Schnäppchen erstanden hatte und bei Ebi wegen des Finderlohns in flüssiger Form. Viel zu schnell waren wir wieder am Ende der Schneedecke angelangt. Wieder hiess es die Skier schultern und ins Tal marschieren. Dieses Mal aber mit der Gewissheit eine tolle Skitour bei Traumbedingungen in einer grossartigen Umgebung erlebt zu haben. Die Vorfreude auf das verdiente Bier war entsprechend gross. Die Wirtsleute hatten unseren Flüssigkeitsnotstand antizipiert und schon mal Bier kalt gestellt. Im Garten in der Sonne sitzend liessen wir es uns gut gehen. Die für Sonntag geplante Tour von Ginzling auf die Nestspitze über die Südseite war dem Tourenleiter bei den gegebenen Tages-/Temperaturbedingungen zu heikel. Deshalb wurde als Alternativziel die Realspitze von Hintertux aus angepeilt. Wir hofften aufgrund der höheren Ausgangslage schon bald mit den Skiern aufsteigen zu können.

13 Um 5h Frühstück um 5:40 Abfahrt und um 6h Abmarsch, so der Plan. Zunächst ging der Plan auf. Zu Beginn ging es etwas holprig und mühsam über eine grosse Lawinenreisse hoch. Nach ca. 200Hm wurde nach links raus gequert Richtung Tulferalm. Leider musste der Tourenleiter hier die Tour abbrechen da seine Bindung nur noch an der obersten Materiallage des Skis hing und ein weitergehen keinen Sinn machte.

14 Die Truppe stieg unverdrossen auf, erreichte kurz vor der Griereralm den Abzweig ins Grierer Kar und folgte diesem weiter bergauf Richtung Realspitze. Die angekündigte Wolkeneintrübung stellte sich leider pünktlich ein und verschlechterte die Sicht bei stark aufkommenden Wind zusehends. In der Scharte auf ca. 2720m angekommen wurde deshalb die Tour abgebrochen und die Abfahrt gestartet. Bald war man wieder im Tal angelangt wo der Tourenleiter die Truppe freudig in Empfang nahm hatte er sich doch vergebens bemüht von der gegenüblerliegenden Talseite einen Blick auf die Truppe zu erhaschen um zu sehen ob alles in Ordnung ist. Zum Abschluss wurde noch eingekehrt und beschlossen dem Zillertal iim nächsten Jahr wieder einen Besuch abzustatten. Vielen Dank an alle Teilnehmer und auf ein baldiges Wiedersehen in den Bergen dieser Welt. Text : Matthias Hibler Fotos: Eberhard Hartmetz und Matthias Hibler