Spur der Steine Rundwanderung durch das Steinfurther Holz

Transkript

1 Spur der Steine Rundwanderung durch das Steinfurther Holz Anfahrt: Start: Strecke: Auf der B 109 von Anklam oder Möckow Berg kommend bis Karlsburg, dort in Richtung Steinfuhrt abbiegen. Parkmöglichkeit links hinter der Bushaltestelle an der Dorfstraße 15 an der Bushaltestelle 9 km Wald und Forstwege Orientierungshilfe: Erläuterungen im Text blau, auf der Karte rot durchgezogene Linie: rote unterbrochene Linie: Richtungsangabe auf der Wanderkarte: Startpunkt auf der Wanderkarte: Großsteingrab: Wanderroute ab Steinfurth Anschlussroute ab Buddenhagen

2 Wir beginnen unsere Wanderung am ehemaligen Steinfurther Kulturhaus, Dorfstraße 15. Hier hat der Verein Kunst und Natur seinen Sitz. Von diesem Verein stammt übrigens die interessante Holzsäule Waldsaumgarten, die uns beim Parken schon aufgefallen ist. Wenn wir jetzt weiter ins Dorf hinein gehen, kommen wir rechter Hand, gleich hinter dem Teich, an der ehemaligen Gutsanlage der Familie von Bismarck-Bohlen vorbei. Das Gutshaus ist abgebrannt, aber das Gebäude für die ehemaligen Gutsangestellten steht noch ist es erbaut worden, lesen wir, und am Giebel erkennen wir die Initialen F. U. B. B. Links liegt etwas erhöht der Friedhof. Beim Weitergehen fallen uns einige riedgedeckte Häuser auf.. Heute wirtschaftet in einem der Gehöfte ein Bio-Bauer. Ein Wegweiser, führt uns weiter die Dorfstraße entlang in Richtung Kapelle und Kirchenruine. Es sind nur wenige Schritte bis dorthin. Vor der Steinmauer, die das Gelände umgibt, informiert eine Schautafel (mehrsprachig!), was den Besucher erwartet. Es lohnt auf jeden Fall zu verweilen und die Ruine der mittelalterlichen Kirche näher zu betrachten und auch hinter die Grabkapelle zu schauen. Dort finden sich die Gräber derer von Bismarck-Bohlen. (s. Anhang, S.31). Wir gehen weiter die Dorfstraße hinunter. Bei den letzten Gebäuden geht die asphaltierte Straße in einen Fahrweg über. Rechts von uns steht ein großer Sendemast im Feld, nach links biegt ein Weg ab, auf dem man durch den sogenannten Hundewinkel nach Buddenhagen gehen könnte. Wir halten uns weiter geradeaus, in Richtung der Dörfer Pamitz und Wahlendow. Unser Weg ist breit, angenehm zu begehen, beidseits von Bäumen gesäumt. Und dazwischen fallen uns die vielen großen Findlinge auf, ganze Steinpackungen. Immer wieder haben die Bauern sie von den Feldern rechts und links wegschaffen müssen. Die Gegend um Steinfurth, eine typische Grundmoränenlandschaft, ist steinreich der Ort hat seinen Namen zu Recht! Rechts vor uns sehen wir schon Häuser von Pamitz liegen, links hinter den Feldern beginnt der Wald. Wir sollten aber auch aufmerksam in die Nähe zu schauen: am linken Wegrand kann man nämlich ein kurioses Eichenpaar entdecken. Aus einem Stamm heraus sind zwei Bäume gewachsen, die einander umschlingen. Nach ungefähr einem Kilometer, in der Höhe der Pamitzer Gehöfte, stehen wir an einer Wegkreuzung. Hier biegen wir links ab und gehen auf den Wald zu. Wieder türmen sich Steinwälle zu beiden Seiten des Weges. Eine Schranke am Waldrand muss uns nicht irritieren, wir dürfen getrost weiterwandern. Kiefern und Fichten umgeben uns, dazwischen finden sich einzelne Birkeninseln. Hinter einem Hochsitz zweigt ein Weg nach links ab, dort

3 entlang gehen wir nun weiter. Anfangs umstehen uns beidseits hohe Fichten, dann wird der Wald zu unserer Linken lichter, hier wachsen Lärchen, auch einzelne Birken, während wir rechts einen richtigen Schwarzwald mit dickem Moosboden haben. Einen wieder nach links abgehenden Weg, der den Hundewinkel begrenzt, beachten wir nicht, wir behalten unsere Richtung bei, passieren ein Buchenquartier und kommen auf einen breiten Fahrweg zu. Rechts ginge es nach Buddenhagen. An dieser Stelle stoßen Wanderer, die von Buddenhagen aus gestartet sind, auf unsere Route. Hier werden sie auf dem Rückweg auch wieder ankommen. Wir wenden uns nach links, umgehen das Buchenquartier und biegen bei der nächsten Wegkreuzung rechts ab. Dieser Weg, auf dem wir ungefähr zwei Kilometer lang bleiben werden, wird auf alten Karten als Zimmermannsweg bezeichnet. Er windet sich, führt in eine Senke und kreuzt den Brebowbach, der sich in das kuppige Gelände der Grundmoräne tief eingegraben hat. Hier wäre ein guter Platz zum Rasten. Dazu empfiehlt es sich, gleich nach der Bachquerung ein kleines Stück auf dem erkennbaren Pfad nach rechts in den Wald hineinzugehen. Der mäandernde Bach hat hier unterhalb des Weges malerische Buchten geschaffen, dort kann man angenehm sitzen. Bestimmt fällt uns auch gleich eine fünfstämmige Buche ganz nahe bei unserem Rastplatz auf. Genug geschaut und ausgeruht? Gehen wieder also zu unserem Zimmermannsweg zurück und setzen unsere Tour fort. Bei der nächsten Abzweigung folgen wir dem Bogen nach rechts. Neben uns haben wir wieder ein Buchenquartier, auf der anderen Seite wachsen hinter Buchen am Wegesrand stattliche Lärchen und Fichten. Zu unserer Rechten liegt nahebei eine kleine feuchte Senke. Hier sollten wir aufmerken! Genau gegenüber, also links des Weges, sehen wir nämlich hinter einem bemoosten Baumstumpf eine mit einem gelben Viereck gekennzeichnete Buche. Und in einer Linie dahinter noch einmal so ein gelbes Zeichen. Dazwischen liegt ein unauffälliger kleiner Hügel. Den schauen wir uns jetzt näher an! Große Steine ragen aus der Erde. Sie sind regelmäßig gesetzt und nicht so aufeinander geworfen, wie wir es an den Feldrändern gesehen hatten. Stehen wir an einem Großsteingrab? Tatsächlich, es ist ein Dolmen, ein Langbett, im südlichen Drittel eine weitgehend verschüttete Steinkammer ohne Decksteine, vermutlich nach Osten geöffnet. (M. Schirren, s. Anhang) Wir erleben hier also die vielen Steine aus dem eiszeitlichen Gletscherschutt nicht nur als Ärgernis für die Bauern, vielmehr als ein Zeugnis jungsteinzeitlicher Besiedlung! Unser Zimmermannsweg führt uns weiter in nördlicher Richtung durch ein abwechslungsreiches Waldgebiet. Immer wieder zweigen Wege ab, von denen wir uns aber nicht verunsichern lassen. Erst wenn wir auf eine deutliche Weggabelung kommen, an der sich in einem Mittelfeld junge Thujen um Buchen und eine Eiche gruppieren, müssen wir aufpassen! Hier trifft von links kommend ein Waldweg aus Steinfurth auf den Zimmermannsweg.

4 Wir gehen geradeaus weiter, und wenn wir ein Quartier mit dünnstämmigen Eichen erreichen, stehen wir bald an einem Kreuzungsbereich. Nach rechts geht hier ein Fahrweg ab, der über eine große Wiese nach Buddenhagen führt. Wir halten uns weiter geradezu. Hohe dünne Kiefern umgeben uns, durchsetzt von einzelnen Birkeninseln. Und dann stoßen wir auf einen Querweg, den ehemaligen Heuweg, der auf die große Wiese führte, die rechts von uns wieder zu sehen ist. Jetzt verläuft hier die Erdgastrasse Wir biegen auf diesen Weg nach links ein und gehen in westlicher Richtung weiter. Einmal auf die Spur gesetzt, fallen uns jetzt sofort wieder die vielen großen Findlinge zu beiden Seiten des Weges auf: Eiszeit Steinzeit Neuzeit, sie sind ein richtiges Geschichtsbuch! Die Schneise läuft auf Felder zu, Windräder sind in der Ferne zu sehen. Und dann endet der Wald, wir stehen an einer Schranke. Die Häuser vorn rechts gehören zu Giesekenhagen, etwas versetzt davon sehen wir Lühmannsdorf liegen. Wir wenden uns jedoch nach links und wandern auf dem Reitweg zwischen Feld- und Waldrand weiter. Wir haben eine weite Sicht, hinter den Windrädern ist vor uns, ganz klein, der Kirchturm von Zarnekow zu sehen. Links führt bald ein Weg in den Wald hinein, den nehmen wir. Und wenn er sich gleich darauf gabelt, halten wir uns wieder links. Das Waldstück zu unserer Rechten endet, wir stehen vor einem Feld. Unser Weg führt uns zwischen diesem Feld und dem Wald nach rechts. Am Waldrand stehen Hochsitze, auch mehrere Jagdhütten. Hier muss es sehr viel Wild geben. Sollten wir Glück haben und etwas entdecken? Jetzt folgt ein leichter Anstieg, und nun verlassen wir den Wald endgültig. Vor uns, wo die Felder und Weiden enden, liegt Steinfurth. Darauf gehen wir zu. Immer geradeaus. Eine malerische Gruppe hoher Kiefern steht auf einer leichten Erhöhung. Dort ist am Wegrand eine Reihe Eichen gepflanzt. Die Bäumchen sind noch ganz klein. Wenn sie stattlicher geworden sind, werden sie, zusammen mit den Kiefern, eine fast dreieckige Fläche umranden. Da fällt uns ein, dass wir ja gleich an der hölzernen Säule ankommen werden, die auf den Waldsaum-Garten hinweist. Der Waldsaum ist ein Modell für die Übergänge in der Natur, haben wir uns erklären lassen. An solchen Übergängen sei die Biodiversität besonders groß und darum schützenswert. Wir sind an unserem Ausgangspunkt angekommen! M. Collatz, R. Hilbert.

5 Anhang Dolmen im Steinfurther Holz: Ein sehr gut erhaltenes Langbett (annähernd N-S ausgerichtet) mit Buchen bestanden, die meisten der Umfassungssteine zwar umgestürzt, aber vorhanden und von der ehemals offenbar recht hohen Innenaufschüttung des Bettes überlagert. Im südlichen Drittel des Langbettes eine weitgehend verschüttete Steinkammer ohne Decksteine (quer zum Langbett liegend ), vermutlich nach Osten geöffnet, auf der Oberfläche des Grabes viele Rotsandsteinplatten aus der Zwickelfüllung. (M. Schirren, s. Quellenangabe) Literatur- und Quellenangaben Karlsburg. Ein Dorf und sein Institut. Institut für Diabetes Gerhard Katsch im Juli 1990 Oberdörfer, Eckhard:. Ostvorpommern. Edition Temmen, S.114 Schirren, M.: Zitiert aus einer vom Fotos: R. Hilbert Graphik der Wanderroute: R. Hilbert / M. Collatz