Tezuka Architects Erinnerte Zukunft

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1 Fuji Kindergarten, Tachikawa, Architekten: Tezuka Architects Foto: Katsuhisa Kida (Fototeca) 9. Mai 28. Juni 2009 / Nostalgic Future Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main Eröffnung: Fr, 8. Mai 2009, 19 Uhr Medienkonferenz: Do, 7. Mai 2009, 11 Uhr Führungen zur Ausstellung jeweils samstags und sonntags um 14 Uhr Öffnungszeiten: Di - So: Uhr Mi: Uhr Deutsches Architekturmuseum Schaumainkai Frankfurt

2 2 Pressemitteilung Frankfurt am Main, 7. Mai 2009 Japanisches Architektenpaar gestaltet Bauten, die dem Bewohner und Nutzer huldigen - erste internationale Ausstellung über Takaharu und Yui Tezuka im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt am Main Er trägt stets blau, sie immer rot, ihre beiden Kinder meistens grün und gelb Takaharu und Yui Tezuka sind in ihrem Äußeren so entschieden wie in ihren Bauten, die das Deutsche Architekturmuseum DAM vom 9. Mai bis zum 28. Juni 2009 in der ersten Werkschau über die Architekten jenseits ihrer japanischen Heimat präsentiert. Das junge Büro aus Tokio, das zu den Shooting-Stars der aktuellen japanischen Architekturszene zählt, versteht Architektur als eine elementare Strategie des Begrenzens und Entgrenzens. Fernab wechselnder Architekturstile und moden bestimmt Einfachheit ihr Denken und ihre Entwürfe: Aus dem intensiven Dialog mit dem Auftraggeber und den späteren Nutzern, ihrer Wahrnehmungswelt und ihrem Erfahrungswissen, entwickeln Tezuka Architects Lösungen, die erfrischend unkonventionell erscheinen und dabei doch ganz in der alltäglichen Lebenswelt der Nutzer verankert sind. Ihre oftmals großflächig mit flexibel verschiebbaren Schiebetürfronten ausgestatteten, in Holz ausgebauten, auf den Ort und das Klima sensibel bezogenen Bauten rufen dabei die Jahrhunderte alte japanische Architekturtradition in Erinnerung. Im Zusammenspiel mit heutigen innovativen Entwurfs- und Konstruktionstechnologien schaffen sie eine Vision, die sich bewusst zeitlos gibt: die Zukunft erinnert sich, die Tradition erfindet sich neu. Das Mitte der 1990er Jahre gründete Büro Tezuka Architects machte zunächst vor allem durch seine ungewöhnlichen Hausprojekte von sich Reden. Ihr Roof House (1999) nahm die ungewöhnlichen Gewohnheiten der Klientenfamilie ernst und verlegte mit einem geringen Budget das soziale Leben konsequent auf ein um 10 % geneigtes Schrägdach ohne Außenbrüstung - viele andere Häuser folgten, die selbst unter den Bedingungen der extrem verdichteten japanischen Agglomerationen zu

3 3 ungewöhnlicher räumlicher Offenheit und Kontinuität mit dem verbliebenen natürlichen Außenraum finden. Mit dem Matsunoyama Natural Science Museum (2003) gelang es Tezuka Architects ihr erstes großes öffentliches Bauprojekt umzusetzen, das weit über Japan hinaus für Furore sorgte. Das schlangenförmige, von außen ganz aus Corten-Stahl geformte Museum versinkt im Winter unter einer bis zu sieben Meter hohen Schneelast hinter den gigantischen, bis zu 40 Zentimeter dicken Fenstern aus Acryl stellt sich der Schnee und das in ihm wohnende Leben wie in einer romantischen Landschaftsmalerei selbst aus. Der Fuji-Kindergarten in Tachikawa (2007) greift die Idee des Roof House auf und erprobt sie erstmals in einem öffentlichen Bau, der von mittlerweile über 600 kleinen Bewohnern genutzt wird. Das im äußeren Umfang über 180 Meter lange, leicht nach innen geneigte Dachoval des Montessori-Kindergartens nimmt den Bewegungsdrang und die Bewegungsrichtung der Kinder ernst der in das Gebäude eingebundene (Kletter-) -Baumbestand und der Verzicht auf jegliche fixierte räumliche Klassentrennung im darunterliegenden, kindgerecht proportionierten Erdgeschoss machen deutlich, wie sehr es Tezuka Architects in ihrer Architektur auch um die soziale Utopie einer neuen offenen, nichts und niemanden ausschließenden Gemeinschaft geht. Die Ausstellung im Erdgeschoss des DAM präsentiert die Projekte des Büros in großformatigen atmosphärischen Fotowänden, die den Besucher in die Architektur hineinziehen. Weiterhin sind einige eigens für die Frankfurter Ausstellung gezeichnete Perspektiven zu sehen sowie eine Vielzahl von Entwurfs- und Arbeitsmodellen, die dokumentieren, welchen große Bedeutung dem präzisen und detailliert ausgeführten manuellen Entwurf im Büro Tezuka zukommt. Auf computergestützte Hilfsmittel wird in der täglichen Entwurfsarbeit weitgehend verzichtet, erst bei der Realisierung kommen auch CAD-Technologien zum Einsatz. Zwei besondere Highlights sind in der Ausstellung des DAM zu sehen: Im Innenhof des Museums liegt das 300 Kilogramm schwere, insgesamt 4,40 Meter lange Corten- Stahlmodell des Matsunoyama Natural Science Museums (Maßstab 1:20), das die Sammlung des DAM seit 2006 in ihrem Bestand hält. Weiterhin wird in der großen Halle

4 4 das Großmodell (Maßstab 1:4) des Pavillon-Projektes Woods of Net gezeigt, das erst vor wenigen Tagen auf dem Gelände des Hakone Open-Air Museums eröffnet wurde. Die aus 580 Einzelteilen zusammengesetzte Holzkonstruktion, in die im Original ein elastisches Sprungnetz für Kinder (Künstlerin: Toshiko Horiuchi Macadam) eingespannt ist, wurde zusammen mit weiteren Kleinmodellen im Rahmen eines einwöchigen interuniversitären Workshops mit Architekturstudenten im DAM errichtet. Rund 20 Studierende der FH Frankfurt (Lehrstuhl Prof. Dunkelau), der FH Wiesbaden (Lehrstuhl Prof. Müller) sowie der RWTH Aachen (Lehrstuhl Prof. Schmitz) bearbeiteten unter der Anleitung von Takaharu und Yui Tezuka die Balken mit japanischen Sägen, Stemmeisen und Hämmern und fügten sie ohne weitere metallische Verbindungen zu dem begehbaren Bauwerk zusammen. Eine in der Ausstellung präsentierte Videodokumentation (Produktion: ) sowie die von den Studierenden gestaltete, an die Besucher kostenlos verteilte Workshop-Zeitung geben Aufschluß über den Entstehungsprozess und die pädagogischen Zielsetzungen, die sich mit diesem einmaligen Projekt verbinden.

5 5 Projektliste Folgende Projekte werden auf großformatigen Fotowänden präsentiert: -Woods of Net, Hakone Open-Air Museum, Natural Science Museum Kyororo, Matsunoyama, Fuji Kindergarten, Tachikawa, Engawa House, Tokyo, Roof House, Kanagawa, Floating Roof House, Okayama, Atelier in Ushimado, 2006 Weitere Projekte werden in Entwurfs- und Arbeitsmodellen in unterschiedlichen Maßstäben ausgestellt.

6 6 Vita Takaharu + Yui Tezuka TAKAHARU TEZUKA 1964 geboren born in Tokyo 1987 B.Arch., Musashi Institute of Technology, Tokyo 1990 M.Arch., University of Pennsylvania Richard Rogers Partnership Ltd., London 1994 gründet established Tezuka Architects Assistant Professor, Musashi Institute of Technology 2003 Associate Professor, Musashi Institute of Technology 2005, 06 Visiting Professor, Salzburg Summer Academy 2006 Visiting Professor, University of California, Berkeley 2009 Professor, Tokyo City University YUI TEZUKA 1969 geboren born in Kanagawa 1992 B.Arch., Musashi Institute of Technology, Tokyo The Bartlett School of Architecture, University College of London 1994 gründet established Tezuka Architects 1999 Visiting Faculty, TOYO University 2001 Visiting Faculty, TOKAI University 2006 Visiting Professor, Salzburg Summer Academy 2006 Visiting Professor, University of California, Berkeley

7 7 Impressum Ausstellung Kurator/ Koordination: Paul Andreas Konzept: Peter, Cachola Schmal, Takaharu + Yui Tezuka, Paul Andreas Ausstellungsdesign: Takaharu + Yui Tezuka, Kai Kasugai, Matthias Neuendorf, Midori Taki (Tezuka Architects) Umsetzung: Mario Lorenz (deserve) mit Gebrüder Taschke und Inditec mit freundlicher Unterstützung von Okalux Fotos: Katsuhisa Kida (Fototeca) Workshop-Modelle: Studierende der Fakultäten für Architektur der FH Frankfurt, FH Wiesbaden, der TU Darmstadt und der RWTH Aachen unter Leitung von Takaharu + Yui Tezuka (30. April 7. Mai 2009); Assistenz: Dominik Zausinger, Kai Kasugai Mit besonderem Dank an Prof. Wolfgang Dunkelau (FH Frankfurt) und Reinhard Doubrawa (RWTH Aachen) Banner, Plakat, Einladungskarte: Gardeners, Frankfurt am Main Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Paul Andreas, Stefanie Lampe Registrar: Anke Gabriel Übersetzungen: Jeremy Gaines Sekretariat / Verwaltung: Pascale Baier, Jeanette Bolz, Inka Plechaty Ausstellungsaufbau: Christian Walter, Detlef Wagner-Walter, Enrico Hirsekorn, Pietro Paolo Brunino, Joachim Müller-Rahn, Gerhard Winkler : Japanisches Generalkonsulat Frankfurt am Main, Okalux GmbH, Chuto, Hundegger, Dick Werkzeuge GmbH, Holz Becher : Detail,

8 8 Publikation Takaharu + Yui Tezuka Nostalgic Future Erinnerte Zukunft Hg. von: Paul Andreas & Peter Cachola Schmal Mit Beiträgen von Taro Igarashi, Joseph Grima & Paul Andreas deutsch/englisch 132 Seiten mit zahlreichen Abbildungen broschiert ISBN JOVIS Verlag, Berlin 2009 JOVIS Verlag GmbH, Berlin Kurfürstenstraße 15/16 D Berlin Preis Museumsausgabe: EUR 22.- Preis Buchhandelsausgabe: EUR 22,- Zum Abdruck freigegebene Pressefotos finden Sie für die Dauer der Ausstellung zum Download auf unserer Website

9 9 Kontakt Presse Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Deutsches Architekturmuseum Schaumainkai 43 D Frankfurt/ Main Paul Andreas M.A. Tel. +49 (0) Fax +49 (0) Stefanie Lampe B.A. Tel. +49 (0) Fax +49 (0)