Prävention statt Reaktion Die Fürsorgepflicht der Unternehmen für ihre Geschäftsreisenden

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1 Prävention statt Reaktion Die Fürsorgepflicht der Unternehmen für ihre Geschäftsreisenden Norbert Wolf Head of Corporate Security Siemens AG

2 Gliederung Facts & Figures Genehmigungsverfahren für Geschäftsreisen Individuelle Reisevorbereitung Unterstützung und Schutzmaßnahmen im Zielland Krisenmanagement Fragen / Diskussion

3 Das Unternehmen - Mitarbeiter weltweit Übrige Länder Asien / Pazifik Amerika Europa (ohne Deutschland) 3 % 12 % 22 % 27 % 2 % 11 % 20 % 26 % 1 % 4 % 13 % 20 % 2 % 5 % 9 % 17 % Deutschland 36 % 41 % 62 % 67 % Heute hat Siemens ca Mitarbeiter in über 190 Ländern

4 Reiseaufkommen Jeden Tag sind ca der reisenden Siemensianer irgendwo auf der Welt unterwegs. Das Gesamt-Einkaufsvolumen von CMS beträgt ca. 2.5 Mrd. Euro Aus: fvw international,

5 Information Warfare Pseudoreligiöse Gruppen Organisierte Kriminalität Cyber Crime Sabotage Cyber- Terrorismus Leib und Leben der Mitarbeiter Know-how Sach- u. Vermögenswerte Prozesse und Betriebsabläufe Image Events Konkurrenzspionage Wirtschaftsspionage Erpressung Entführung Politischer Radikalismus Terrorismus Corporate Security Extremismus Religiöser Fundamentalismus Prävention / Koordination / Awareness Krisenmanagement / Task Force

6 Themenfelder Security Sicherheitslage Know-how-Schutz Persönliche Sicherheit Krisenmanagement Task Force Recherchen Abhörsicherheit Cyber Crime Information Warfare Geheimschutz Veranstaltungsschutz Objektschutz Sicherheitstechnik Sicherheitsstrategie Richt- u. Leitlinien Koordinierung Beratung Analysen Konzeptionen Beitrag zum Schutz von Mitarbeitern, Know-how, Vermögenswerten und Image

7 TUI muss nicht für Adrian zahlen Opfer des Anschlags von Djerba verliert vor Gericht Vater kündigt Berufung an Von Peter Mlodoch Es gebe keine Anhaltspunkte dafür, dass das Unternehmen von einer verschärften Sicherheitslage in Tunesien gewusst habe, meinte die Richterin. "Die Beklagte konnte sich daher auf die Hinweise des Auswärtigen Amtes verlassen." Eine amtliche Reise-Warnung gab es nicht.

8 Karachi blast victims families suing firm 25 February 2003 PARIS, Feb 24: Families of the 11 French victims of the May 8, 2002, terrorist attack in Karachi said they have decided to file suit against the Direction des Constructions Navales (DCN), the Cherbourg-based governmental agency for whom the victims worked. "nothing was done to provide them with any security, they were all put together in one bus, which employed daily the same route to take them to work. Now that I think of it in retrospect, what they (the DCN) did is effectively a criminal matter."..

9 Genehmigungsverfahren für Geschäftsreisen Voraussetzungen: Ständige Beobachtung der Sicherheitslage Enge Abstimmung mit Consultants, Sicherheitsbehörden Koordination durch den lokalen Security-Officer Abstimmung aller Projekte / Genehmigung jeder einzelnen Reise durch Corporate Security Berücksichtigung der geschäftlichen Notwendigkeit von Reisen in Länder mit erhöhtem Sicherheitsrisiko Einbeziehung der beteiligten Regionalgesellschaften und Geschäftsbereiche Projektbezogene Sicherheitsanalysen und Sicherheitskonzepte Projektbezogene Notfallpläne (Evakuierung, medizinische Versorgung etc.)

10 Individuelle Reisevorbereitung länderspezifische Verhaltensempfehlungen (CSO, Regionalgesellschaften) Security-Briefing für Reisende vor Reiseantritt (CSO) Landesspezifische Informationen im Intranet auf den Seiten von CSO und Corporate Mobility Service (CMS) Unterstützung durch International Delegation Center (IDC) für Long Term Delegates Besondere Schutzmaßnahmen für exponierte Personen (z.b. Vorstände, CEOs) Die größten Fehler, die man als Fremder begehen kann sind, die Ratschläge der Menschen vor Ort zu missachten, sich selbst zu überschätzen und fehlende Selbstdisziplin.

11 Schutzmaßnahmen im Land Sicherheitsfirmen / Security Consultants Unterstützung durch Regionalgesellschaft (RG) / Security Officer Security Surveys durch CSO (Housing, Site Surveys, Reiserouten) Kontakte zu Behörden, Botschaften Erreichbarkeit, Ausstattung mit Kommunikationstechnik (Satellitenhandys) Verhalten im Land ( Low Profile )

12 Sicherheitslage im Irak Bombenexplosionen Entführung von Ausländern Angriffe auf die Intern. Zone Brandanschläge Heckenschützen Angriffe auf Baustellen und Camps Angriffe auf Öl-Pipelines Anschläge auf Polizei- und Militärstationen Sabotage Unruhen Ermordung von Ausländern Raketenangriffe Tribal-Conflicts Angriffe auf Energieverteilung

13 Notwendigkeit eines Krisenmanagement Krisen können jeden, überall und zu jeder Zeit treffen Ohne Vorbereitung riskiert man Leben und Gesundheit der Mitarbeiter Geschäftserfolg Vertrauen von Partnern und Kunden Image

14 Was kann passieren? Entführung, Geiselnahme, Hijacking Firmen- und Schutzgelderpressung Bombendrohung Sabotage, Sprengstoff-/Bombenanschlag, Brand illegale Arbeitsniederlegung/Streik/Demonstration Lebensmittelvergiftung Rufmordkampagne Unfall mit Verletzten/Toten, erheblichem Sachschaden Vermisste Personen Virenangriffe, hacking, Cyber crime, Internet Kriminalität Wirtschaftsspionage

15 Besondere Aspekte im Krisenmanagement Task Force CSO (Beratung und Krisenmanagement vor Ort) Rolle der Consultants Vertrauenspersonen in den Ländern/Regionen zum eigenen Schutz: keine falsche Erwartungshaltung erzeugen, Vorstand auf Risiken deutlich hinweisen Besondere rechtliche Problemstellungen (z.b. Expats, USA/Deutschland, unterschiedliche Aussagen der Behörden, Verbot von Lösegeldzahlungen) Locals in Sicherheit einbeziehen, aber reale Möglichkeiten/Grenzen darstellen, z.b. bei Evakuierung Evakuierung (Stufenplan / zu spät/zu früh!?)

16 Evakuierung Zeitpunkt, Stufenplan Problem der Transportmöglichkeiten zum Flughafen Problem Flugzeugbeschaffung Flugtickets, Ausreisevisa Auswahl Zielflughafen / Einreisevisa Hotelkapazitäten im Zielland Keine aktuellen Erreichbarkeitslisten Keine Alarmierungspläne Mehrere Nationalitäten, Abstimmungsprozesse mit Botschaften Kurzfristig neue Sammelplätze

17 Krisenmanagement: Zeitgleich in unterschiedlichen Regionen Irak Iran Türkei Spanien Russland Kaukasus Afghanistan Thailand Saudi Arabien Mexiko Kolumbien Venezuela Brasilien Indonesien Philippinen Malaysia Nigeria Kongo Sudan Nah-Ost Region Südafrika Indien, Pakistan Kaschmir Sri Lanka Nepal

18 An issue ignored is a crisis invited. Henry Kissinger Ehrlich, wir haben nix gemacht!