Erasmus in Barcelona an der Universitat Autónoma de Barcelona

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1 Erasmus in Barcelona an der Universitat Autónoma de Barcelona ein Bericht von Timo Walter 1

2 Inhalt: Einführung 1 Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) 2 Unterkunft 3 Studium an der Gasthochschule 3 Alltag und Freizeit 4 Fazit (beste und schlechteste Erfahrung) 5 Einführung Dieser Bericht ist in retro-spektivischer Sicht auf das Erasumusjahr entstanden. Und zum weiteren Verständnis: Für mich als Europalehramtsstudenten im fünften Semester war es an der höchsten Zeit in das Ausland zu gehen. Vom Englisch- Department motiviert mich als Teaching Assistant beim Pädagogischen Austauschdienst (PAD) zu bewerben, war meine Bewerbung für ein Erasmus Semester in Barcelona eine sehr kurzfristige Entscheidung, was unter Umständen ein paar Komplikationen hervor gerufen hat. Der PAD hat nur eine sehr begrenzte Anzahl an Plätzen für den Übersee- Raum und das Bewerbungsprozedere ist sehr langwierig, darüber hinaus erfährt man erst sehr spät von einem stattfinden oder einer Absage des PAD. Nach dem Erhalt der Absage des PAD musste schnell eine Lösung gefunden werden, um doch noch im siebten Semester in das Ausland gehen zu können und das Erasmus Programm war das einzig noch nicht geschlossene Bewerbungsverfahren. 2

3 Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule) Man sollte sich zunächst einmal Bewusst machen, dass man sich sehr glücklich Schätzen kann einen Platz an einer Universität in Barcelona bekommen zu haben, muss sich aber auch gleich im Klaren darüber sein, dass Barcelona der falsche Ort ist um Spanisch zu lernen. Grundsätzlich sind natürlich gute spanisch Kenntnisse eine Grundvoraussetzung um nach Spanien zu gehen, jedoch werden an der UAB, zumindest an der Fakultät für Erziehungswissenschaften, nur wenige bzw. keine Kurse auf Spanisch angeboten, sondern auf Katalan und eine wachsende Anzahl an Kursen auf Englisch. Zur Allgemeinen Vorbereitung: Vorab stellte sich die Bewerbung als einfacher und recht unbürokratischer Prozess heraus, nachdem die Zusage der Pädagogischen Hochschule kam, welche nicht automatisch auch eine Zusage an der Universität in Barcelona ist, muss man sich in Barcelona bewerben und wenn man dort auch akzeptiert wurde beginnt der bürokratische Prozess. Zunächst einmal gilt es herauszufinden welche Kurse man belegen kann, mit welcher ECTS Anzahl und an welchen Terminen, muss jedoch erst einmal an eine Übersicht der Angebotenen Kurse kommen (diese findet man NICHT auf der Homepage der UAB, dort gibt es keine Übersicht für Erasmus-Studenten (Stand: )), dafür schreibt man am besten eine an die angegebene Kontaktperson der UAB. Es ist ratsam Kurse zu nehmen die in der gleichen Gruppe stattfinden, so wechselt man nicht dauernd von Gruppe zu Gruppe sondern ist mit den selben Leuten in den selben Kursen (Gruppen entsprechen soz. Klassen aus dem deutschen Schulsystem). Nachdem man die passenden Kurse herausgefunden hat, muss man sich sein Learning Agreement unterschreiben lassen, welches nicht mehr vom AAA gemacht werden kann, sondern man muss den Dekan der zugehörigen Fakultät aufsuchen, um dann schlussendlich dieses Agreement nach Spanien schicken zu können, um dies dort gegenzeichnen lassen zu können, um dann vor Ort festzustellen, dass Änderungen ohnehin wieder vorgenommen werden müssen und man sich nochmals um die Unterschriften kümmern kann. 3

4 Unterkunft Das Finden einer Unterkunft hat sich für mich als einfacher herausgestellt als erwartet, wobei ich wohl dabei sehr viel Glück hatte. Ich habe zuvor andere aus Deutschland nach Barcelona gehende Studenten gefragt, wie diese eine Wohnung gefunden haben und oftmals war es die selbe Antwort: 2 Wochen vor Studienbeginn nach Barcelona fliegen, im Hostel wohnen und täglich WG Besichtigungen durchführen bis man etwas gefunden hat und auf keinen Fall im Voraus aus Deutschland was suchen, da die meisten Angebote Fake sind. - Dem kann ich dahingehend zustimmen, dass sehr viele Angebote z.b. auf tatsächlich Fakes sind, es aber sowieso niemals zu empfehlen ist blind Geld an jemanden zu überweisen und sich im Nachhinein wundern, dass nach all dem -Kontakt die Person nicht mehr antwortet. Meine Erfahrung hat gezeigt, dass Portale wie sich als sehr nützlich herausstellen oder natürlich diverse Facebook-Gruppen. Es ist aber auf jeden Fall zu sagen, dass man bestenfalls die Wohnung einmal gesehen haben sollte, bevor man zusagt und definitiv bevor man Geld überweist, bestenfalls natürlich persönlich, wenn dies nicht Möglich ist, dann zumindest mit dem vermeintlichen Vermieter ein Skype-Gespräch führen und Sicherheiten wie Vertrag oder ähnlich verlangen. Achtung: Bei Agenturen fallen oftmals horrende Vermittlungsgebühren an, welche erst im Nachhinein ersichtlich werden. Darüber hinaus sei angemerkt, dass die UAB sich 25km außerhalb Barcelonas oder 30min mit dem Zug entfernt befindet und man sich im Voraus darüber im Klaren sein muss wo man die meiste Zeit seines Aufenthaltes verbringen wird oder will, denn es gibt auch die Möglichkeit auf dem Campus in einem Wohnheim zu nächtigen. Die Mieten bewegen sich zwischen für ein Zimmer in einer WG, je nach Lage und Einrichtung, bis zu für eine kleine Wohnung. Studium an der Gasthochschule An der Autónoma wurde ich sehr offen und warm empfangen, sowohl durch Professoren, wie auch durch andere Mitstudierende. Das Studium unterscheidet sich jedoch im Allgemeinen dahingehend, dass eine prinzipielle Anwesenheitspflicht besteht und man sehr stark nach dem Prinzip des Consecutive Assessment unterrichtet und lehrt. Dies bedeutet, dass man Kurse erlebt welche sehr verschult sind und in denen man wöchentlichen Arbeiten nachkommen muss, welche dann am Ende einen großen Teil der 4

5 Gesamtnote ausmachen. Es gibt zwar oftmals auch eine Abschlussarbeit, diese zählt aber meist maximal 50%. Dies bedeutet eine große Umstellung für einen persönlich, wenn man bis dato sich seine Studienzeit frei einteilen konnte und nicht ständig während des Semesters Leistungen erbracht werden müssen. Wie schon zuvor berichtet, gibt es an der Fakultät für Erziehungswissenschaften keine Kurse auf Spanisch (Stand: ), sondern nur Kurse auf Katalanisch oder aber eine größer werdende Anzahl an englischsprachigen Kursen, in denen das Niveau meist in etwa bei B1 liegt. Weiter sollte man darauf achten für welches Jahr die Kurse sind die man auswählt. Falls man in höherem Semester erst ins Ausland geht, ist es nicht ratsam Einführungskurse für das erste oder zweite Jahr zu wählen. Vor allem sollte man sich überlegen ob man Kurse studiert die einem aufgrund des Titels schon zusagen oder ob man unbedingt großen Wert darauf legt sich Kurse in Deutschland zu ersetzen. In meinem Fall war zweitens sowieso fast nicht mehr möglich, daher habe ich mich für Kurse entschieden, die nicht unbedingt meinem bisherigen Profil an der PH entsprachen und wurde in keinster Weise enttäuscht, sondern erhielt sehr gute Kurse, die darüber hinaus noch Freude bereitet haben. Alltag und Freizeit Barcelona als Studienort bietet einiges. Nicht nur das Nachtleben sondern auch das kulturelle Leben, wie das Umland und vor allem auch die Natur. Der Alltag sah meist so aus, dass ich 3 Tage die Woche (Mo Mi) an die UAB raus fahren musste, von morgens bis abends. Teilweise schon vor 7 Uhr im Zug gesessen habe und erst nach 21 Uhr wieder zurückgekommen, aber dafür ein verlängertes Wochenende gehabt. Das voll und ganz für Ausflüge und kleine Reisen genutzt werden konnte. Zu empfehlen ist auf jeden Fall die örtlichen Stadtfeste zu besuchen, wie z.b. La Merce in Barcelona (Ende September), La Fiestas del Pilar (Oktober) in Zaragossa, Las Fallas in Valencia (im März) und diverse weitere in und um Barcelona. Ein definitives Muss ist auf jeden Fall auch der Besuch am Montserrat, dem heiligen Berg der Katalanen, Figueres mit dem Tetre de Dali oder Cadaques, wo sich Picasso, Miró, Dali und Max Ernst die Klinke in die Hand gaben und man sollte auf jeden Fall diese Ausflüge und Besuche, auch der Sehenswürdigkeiten in Barcelona selbst, nicht zu lange vor sich her schieben. Anbei: Das ESN (Exchange Student Network) bietet immer wieder Ausflüge zu diesen Festivitäten an, wobei bei den ESN-Ausflügen oftmals der Hauptteil der Festlichkeit gar 5

6 nicht besucht wird, sonder man mitten in der Nacht wieder abreisen muss. ESN ist definitiv gut um sich am Anfang in der Stadt zu orientieren, durch kostenlose geführte Stadttouren und gute organisierte Parties und um am Anfang neue Leute kennen zu lernen, mehr jedoch auch nicht und kulturelle Ausflüge, bei welchen man spanische traditionelle Festivitäten erleben will, sollten am besten mit ein paar Gleichgesinnten selbst organisiert werden. Fazit Am Ende sei festzuhalten, dass ein solches Auslandsjahr für jeden nur eine Bereicherung sein kann. Es ist jedem zu empfehlen dies zu tun, vor allem Barcelona als Destination ist eine der besten Wahlen die man treffen kann. Auch wenn es finanzielle Einschnitte bedeutet und das Erasmus Geld nicht im Ansatz die Ausgaben denkt, ganz davon abgesehen, dass man die ersten Monate noch kein Geld gesehen hat, ist dies Erfahrung unbezahlbar und durch nichts zu ersetzen. 6