Erfahrungsbericht ERASMUS Aufenthalt in Bozen/Bolzano

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1 Erfahrungsbericht ERASMUS Aufenthalt in Bozen/Bolzano Vorbereitungen: Wie üblich musste ich bis zum 31. Januar die vorläufige Bewerbung abgeben und anschließend den gewöhnlichen Bewerbungsvorgang durchlaufen. An der Fakultät für Agrarwissenschaften gab es in diesem Jahr nicht so viele Bewerber um alle Plätze zu belegen, deswegen kann eventuell auch noch kurzfristiger ein Platz eingenommen werden. Dies gilt sicherlich nicht für die beliebten Ziele in Skandinavien, England, etc. Ich persönlich hatte kein Problem mein Wunschziel Bozen zu bekommen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der Austausch in diese Stadt davor nicht angeboten wurde und die Stadt auch nicht so bekannt ist. Für mich gab es keine Beschränkungen oder Anforderungen was das Sprachniveau angeht und ich musste auch keinen Sprachtest ablegen. Allerdings habe ich vor Beginn des Auslandssemesters einen ZESS A1-Kurs Italienisch gemacht. An der Uni Bozen gibt es die drei Unterrichtssprachen Deutsch, Englisch und Italienisch. Dabei sollen alle drei Sprachen gleichwertig auf die angebotenen Kurse verteilt werden. Die Unterrichtssprache findet man schon im Voraus Online in den Modulbeschreibungen der Kurse. In der jeweiligen Unterrichtssprache muss dann in den meisten Fällen am Ende vom Semester eine mündliche Prüfung abgelegt werden. Da ich keine Italienischen Kurse belegt hatte wollte ich einen semesterbegleitenden Sprachkurs machen. Warum ich als Erasmusstudent nicht daran teilnehmen konnte und wann genau die Einschreibefristen sind, ist mir bis heute nicht klar. Es lohnt sich auf jeden Fall sich frühzeitig um einen Platz in den Sprachkursen zu kümmern. Die Bewerbung an der Uni Bozen ist unkompliziert und die Organisation ist gut. Man kann sich auch für einen Wohnheimplatz bewerben und bekommt als Erasmus- Student auch immer ein Zimmer. Die Zimmer in den verschiedenen Wohnheimen kosten 290 und sind damit deutlich günstiger als private WG s. Wenn man die Beurlaubung an der Uni Göttingen beantragt muss man darauf achten, dass nicht nur Oktober bis März, sondern eingetragen ist. Ansonsten muss man 62 Studiengebühren zahlen.

2 Anreise: Ich bin mit dem Auto nach Bozen gefahren. Durch die Maut (Brenner =15 ) und die höheren Benzinpreise ist es günstiger und auch entspannter mit dem Zug (30 ) oder mit dem Flixbus (15-17 ) zu fahren. Zug und Bahn brauchen genauso wie das Auto ca. 4 Stunden nach München. Durch die neu eingeführten Grenzkontrollen in Kufstein und am Brenner kann man im Moment aber eher mit 6 Stunden Fahrzeit rechnen. Die nächsten Flughäfen in der Nähe von Bozen sind Innsbruck, Verona oder Bolognia. Der Flughafen von Bozen ist im Moment zu und es ist nicht sicher, ob dort jemals wieder ein Flugzeug landen wird. Unterkunft: In Bozen sollte man sich auf jeden Fall möglichst früh um ein Zimmer kümmern. Ich habe mich für einen Wohnheimplatz beworben und ein Zimmer im UniverCity zugewiesen. Das liegt in der Zona Industriale und man braucht 15 Minuten mit dem Fahrrad und 20 Minuten mit dem Bus bis in die Stadt/Uni. Am Wochenende fährt auch ein Nachtbus (Linie 153) bis ca. Mitternacht. Falls man in der Nacht nicht mit dem Fahrrad fahren möchte, kann man auch für ca. 10 mit dem Taxi fahren. Das Wohnheim ist relativ neu und modern eingerichtet. Falls doch irgendwelche Probleme auftreten kann man sich an Rupert den Hausmeister wenden. Es gibt entweder Einzelzimmer (dort teilt man sich zu zweit Küche und Bad) oder man

3 bekommt ein Einzimmerappartement. Es wohnen dort auch viele Austauschstudenten und man bekommt schnell Anschluss. Der Kontakt zu Südtirolern ist aber eher schwierig. Im Wohnheim gibt es einen Lesesaal zum Lernen/Arbeiten, einen Raum mit Tischtennistisch und Kicker, einen Mediaraum mit Beamer, einen Fitnessraum (der aber schlecht ausgestattet ist) und eine Gemeinschaftsküche mit Terrasse. Studium: Die Uni Bozen ist mit ca Studenten eine sehr kleine Universität. Dementsprechend sind auch die Kurse mit bis zu 15 Personen sehr klein. Ich persönlich fand das sehr angenehm, da man dadurch sehr schnell Kontakt zu den anderen Studenten bekommt. Riesige Hörsäle wird man in dieser Universität nicht finden. Alle Räume erinnern einen eher an Klassenzimmer aus der Schulzeit. Jeder Kurs kann auf eine der drei Unterrichtssprachen Deutsch, Englisch und Italienisch gehalten werden. Ich hatte leider nur Kurse auf Deutsch und Englisch. An den Italienischsprachkurs A2 konnte ich leider nicht teilnehmen. Bis heute ist mir nicht klar warum. Angeblich darf man als Erasmus-Student nicht teilnehmen. Ich denke aber, dass man sich einen Platz sichern kann, wenn man sich vor Studienbeginn darum kümmert. Die Dozenten geben sich sehr viel Mühe und prüfen durch Nachfragen immer wieder nach, ob man auch alles verstanden hat. Überhaupt ist der Kontakt zwischen Dozent und Student viel persönlicher als in Deutschland. In meinen Kursen gab es keine Anwesenheitspflicht. Falls aber jemand nicht zum Kurs erscheint, fragt der Dozent

4 aber meistens bei den anderen Studenten nach ;). Alle meine Prüfungen waren mündlich in der jeweiligen Unterrichtssprache. Das ist zwar ungewohnt, dafür bekommt man aber auch gleich die Note. Stadt, Leben, etc.: Bozen ist eingerahmt von Bergen, die einem ein ganz besonderes Lebensgefühl geben. Wer gerne spazieren/joggen geht, findet hier viele Wege durch Weinberge und Obstplantagen. Wenn man gerne Ski fährt oder Wandern geht ist Bozen auf jeden Fall die richtige Wahl für ein Auslandssemester. Berge und Skigebiete, wie beispielsweise die Dolomiten, sind in unmittelbarer Nähe und gut zu erreichen. Mit dem Südtirolpass (150 /Jahr) kann man alle öffentlichen Verkehrsmittel und ein paar Gondeln in ganz Südtirol nutzen. Bozen ist eine Fahrradstadt und man sollte sich unbedingt ein Fahrrad organisieren. Ich würde aber niemanden empfehlen über den Tutor Luka ein Fahrrad zu mieten. Die Fahrräder sind in einem schlechten Zustand und mit 15 /Monat auch überteuert. Besser ist es vor Ort ein gebrauchtes Fahrrad über einen Händler oder privat zu kaufen. Auch andere Städte in Italien, wie z.b. Verona oder Venedig, sind mit dem Zug gut und schnell zu erreichen, so dass man dorthin gut einen Wochenendtrip machen kann. Wer früh genug ein Zugticket bucht kann auch für 20 nach Rom oder Neapel fahren. Das Angebot an Clubs und Bars in Bozen ist zwar nicht mit dem in einer Großstadt zu

5 vergleichen aber in der Innenstadt gibt es auch viele nette Lokale und Cafes. Zudem gibt es viele Wohnheimpartys und auch mehrere Uni-Partys mit vergünstigten Getränken für Studenten. Wenn man mit anderen Austauschstudenten etwas unternehmen möchte, sollte man in die Facebookgruppe für Austauschstudenten gucken. In dieser Gruppe werden auch die für Erasmus organisierten Fahrten vom Tutor Luka angekündigt (Venedig, Wandern, etc.) werden ( 7445/). Zum Schluss noch ein paar Bilder

6 Bilder Bozen:

7 Venedig:

8 Gardasee: