Erfahrungsbericht Auslandssemester. an der Haaga-Helia University in Porvoo, Finnland. Wintersemester 2016/17

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1 Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Haaga-Helia University in Porvoo, Finnland Wintersemester 2016/17

2 Vorbereitung und Planung Seit dem Beginn meines Studiums stand für mich fest, dass ich gerne ein Auslandssemester machen würde. Da mich Skandinavien schon immer faszinierte und ich meine Englischkenntnisse vertiefen wollte, kamen für mich verschiedene Hochschulen in Finnland, Schweden und Norwegen in Frage. Nachdem ich mir die Erfahrungsberichte anderer Studenten näher angeschaut und mich mit den verschiedenen Unis befasst habe, stand für mich fest, dass ich an die Haaga-Helia University möchte. Zunächst hatte ich mich jedoch für den Standort in Helsinki beworben, für den ich von der Hochschule Heilbronn schließlich auch nominiert wurde. Allerdings bekam ich die finale Zusage der Haaga-Helia Uni für den Campus in Porvoo. Meinen Proof of recognition, den ich im Voraus erstellt habe, musste ich daher nochmals ändern. Auf der Homepage der Haaga-Helia University ist eine Excel-Liste zu finden, die alle Kurse zusammenfasst, die Austauschstudenten belegen können. Auch die Kurszeiten sind hier schon angegeben, welche sich allerdings bis zum Start des Semesters noch ändern können. In meinem Fall konnte ich meinen Stundenplan aber im Voraus schon so planen, dass ich vor Ort in Porvoo nichts mehr an meinem Proof of recognition bzw. meinem Learning Agreement ändern musste. Vor dem Start des Semesters vergibt die PHS außerdem den Zugang zu einem Online-Portal, in dem man sich für die gewählten Kurse einschreiben muss. Eine große Unterstützung in der Vorbereitung des Auslandssemesters war in meinem Fall auch meine finnische Tutorin. Die Haaga-Helia University hat ein sehr gutes Tutorenprogramm, bei dem jedem Austauschstudent ein/e Tutor/in zugeteilt wird. Diese/r setzt sich im Voraus mit dem Austauschstudent in Verbindung, gibt wichtige Infos der Uni weiter und beantwortet Fragen. Außerdem holten die Tutoren uns vom Flughafen ab, organisierten die Orientierungswoche und andere Veranstaltungen. Unterkunft Sobald man am Porvoo Campus der Haaga-Helia University angenommen wurde, hatte man automatisch einen Platz im Wohnheim sicher. Daher war keine Bewerbung für die Unterkunft notwendig, was natürlich sehr angenehm und stressfrei war. Der Vertrag wurde erst vor Ort unterschrieben. Dieser und auch die Schlüssel wurden uns am ersten Tag von unseren Tutoren gegeben. Im Voraus war lediglich eine Kaution von 500 zu zahlen. Die WGs in dem Wohnheim (2er- und 3er-WGs) verteilen sich auf zwei Gebäude, die wiederum in zwei Blöcke unterteilt sind. Normalerweise sollten alle Austauschstudenten im gleichen Block wohnen, was in diesem Semester allerdings aufgrund der hohen Anzahl an

3 Austauschstudenten nicht geklappt hat. Die Zimmer sind normalerweise mit einem Bett, einem Kleiderschrank, einem Schreibtisch und einem kleinen Regal ausgestattet. Die Küchen sind mal mehr, mal weniger gut ausgestattet. Im Wohnheim gibt es zwei Waschmaschinen, die kostenlos genutzt werden können und eine Sauna, die einmal wöchentlich genutzt werden kann. Ein Supermarkt und eine Apotheke sind direkt um die Ecke, allerdings ist das Wohnheim nicht im Stadtzentrum. Bis dorthin und zur Hochschule braucht man mit dem Fahrrad ca min und zu Fuß ca min. Da der Bus ziemlich teuer ist (3 pro Strecke), ist jeder normalerweise bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad gefahren, das von der Uni ausgeliehen werden kann. Allgemein kann gesagt werden, dass das Wohnheim ziemlich alt ist und man das den WGs auch deutlich ansieht. Zudem wurde uns die WG nicht gerade sauber übergeben, weshalb wir nach Einzug erst einmal einen Großputz machen mussten. Während des Semesters musste ich auch einmal umziehen, da wir in unserem Bad einen Wasserschaden hatten. Allerdings soll das gesamte Wohnheim ab dem Sommersemester 2017 nach und nach renoviert werden. Auch wenn das Wohnheim nicht im besten Zustand war, fand ich es gut dort zu wohnen, da der große Vorteil hier war, dass alle Austauschstudenten am gleichen Ort wohnten. Daher konnte man sich täglich treffen und hatte immer Gesellschaft, woraus tolle Freundschaften entstanden. Studium an der Partnerhochschule Das Semester an der Haaga-Helia University unterschied sich sehr von dem in Heilbronn. Die Professoren legten viel Wert auf Gruppenarbeiten, Hausarbeiten und Präsentationen - Klausuren gibt es kaum, zumindest hatte ich keine einzige. Somit zieht sich der Arbeitsaufwand über das gesamte Semester und die Lernphase am Ende des Semesters entfällt. Zwar hatte man das gesamte Semester über etwas für die Uni zu tun, trotzdem hatte man aber noch genügend Freizeit und Zeit zum Reisen. Auch die Vorlesungen sind meist nicht wie wir sie von Heilbronn kennen. Professoren, die die ganze Vorlesung über vor der Klasse stehen und über ein Thema reden, findet man kaum. Vielmehr werden die Vorlesungen interaktiv gestaltet, in denen diskutiert und in Gruppen gearbeitet wird. Es besteht ein sehr lockeres Verhältnis zwischen Studenten und Lehrern, die prinzipiell geduzt werden. Das Notensystem umfasst die Noten von 1 bis 5, wobei eine 5 die beste Note ist und einer deutschen 1,0 entspricht. Die Noten setzen sich oft aus mehreren Leistungen zusammen (Hausarbeiten, Präsentationen, z.t. auch Anwesenheit/ Mitarbeit) und es ist meiner Meinung

4 nach gut machbar eine 5 zu erreichen, wenn man alle geforderten Hausarbeiten und Präsentationen ordentlich erledigt. Mit meinen gewählten Kursen war ich im Großen und Ganzen zufrieden. Für Austauschstudenten ist besonders der Kurs Finnish History and Culture zu empfehlen, in dem man viel über Finnland und seine Einwohner lernt. Unter anderem hatte ich auch zwei Online-Kurse (Photoshop und Social Media in Tourism) belegt, was bedeutet, dass es in den Kursen keine Kontaktstunden mit dem Lehrer gab und der gesamte Kursinhalt selbst erarbeitet wurde. Beide Kurse gingen nur über eine Periode des Semesters (ein Semester ist in zwei Perioden unterteilt). Der Photoshop-Kurs fand ich sehr interessant und man hat einen umfassenden Einblick bekommen, wie man mit dem Programm arbeitet. Wöchentlich musste man verschiedene Aufgaben machen und abgeben, die am Ende des Semesters bewertet wurden. In dem Social Media Kurs wurde die ganze Zeit eigenständig an einer umfangreichen Hausarbeit gearbeitet, die am Ende des Semesters abzugeben war. Der Campus in Porvoo ist zwar ziemlich klein, dafür aber sehr modern und schön eingerichtet. Das Essen in der Mensa war immer lecker und mit einem Preis von 2,60 für finnische Verhältnisse sehr günstig. Freizeit und Reisen Porvoo ist eine kleine, aber sehr schöne Stadt, von der aus man Helsinki mit dem Bus in ca. einer Stunde erreichen kann. Die Altstadt von Porvoo ist wunderschön und es gibt einige kleine und gute Cafés und Restaurants, die z.t. aber vergleichsweise teuer sind. Außerdem gibt es einen Nachtclub und ein Kino. Mit der Studentenkarte, die man für 5 kaufen kann, erhält man in einigen Lokalitäten einen Rabatt. Da Porvoo recht klein ist, sind die Freizeitmöglichkeiten zwar begrenzt, allerdings wird einem trotzdem nie langweilig, da wir Austauschstudenten uns auch immer im Wohnheim getroffen haben. Um Porvoo herum findet man auch wunderschöne Natur, was vor allem an warmen Tagen zu Ausflügen einlädt. Wie schon erwähnt, kommt man mit dem Bus einfach und günstig nach Helsinki. Von dort aus kann man auch gut in andere finnische Städte reisen, wie z.b. Tampere oder Turku. Außerdem ist es möglich mit der Fähre nach Tallin zu fahren, was ich auf jeden Fall empfehlen würde. Zudem bin ich mit der Fähre für ein paar Tage nach Stockholm gefahren. Auch diese Reise ist absolut empfehlenswert. Während des Semesters werden immer wieder verschiedene Trips von dem Reiseveranstalter timetravels angeboten, die speziell für Austauschstudenten sind. So gab es zum Beispiel Trips nach Riga, St. Petersburg und Lappland. Für mich persönlich war definitiv die Reise nach Lappland ein absolutes Highlight des gesamten Semesters.

5 Fazit Alles in allem waren die Monate in Finnland eine wunderschöne Zeit und eine tolle Erfahrung. Es war interessant eine etwas andere Lernmethode an der Partnerhochschule kennenzulernen und meine Englischkenntnisse konnte ich auf jeden Fall verbessern. Vor allem aber bin ich dankbar für die vielen Begegnungen mit tollen Menschen und den neuen Freundschaften, die durch das Auslandssemester entstanden sind. Daher würde ich jedem ein Auslandssemester an der Haaga-Helia University empfehlen. Bilder Porvoo Porvoo Levi, Lappland Levi, Lappland

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