EIN- BL!CKE. Informatives und Beispielhaftes. Von und mit der RINKE TREUHAND GmbH. Warum RINKE? Zehn gute Gründe:

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1 EIN- BL!CKE RINKE V Warum RINKE? Zehn gute Gründe: Weil wir im Sinne unserer Mandanten denken und handeln unternehmerisch. Weil wir unsere Leistungen und Qualifika tionen an die Bedürfnisse unserer Mandanten anpassen kontinuierlich. Weil wir ein Leistungsspektrum aufgebaut haben, das die gesamte Beratungspalette bietet konsequent. Weil wir mit Leidenschaft beraten engagiert. Weil wir auch in schwierigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren zuverlässig. Weil wir lösungsorientiert arbeiten immer. Weil wir gut zuhören jederzeit. Weil wir es zu unserer Aufgabe machen, für unsere Mandanten die beste Lösung zu finden effektiv. Weil wir unsere Mandanten auch bei der Umsetzung begleiten verantwortungsbewusst. Weil wir das Machbare machbar machen einfach für Ihren Erfolg. RINKE. Menschen beraten. Informatives und Beispielhaftes. Von und mit der RINKE TREUHAND GmbH.

2 INHALTSVERZEICHNIS RINKE Verehrte Leserinnen und Leser, liebe Mandantinnen und Mandanten, sehr geehrte Damen und Herren, mit der fünften Ausgabe unseres Mandantenmagazins setzen wir bereits eine kleine Tradition fort. Annähernd 70 Porträts sind in den vergangenen Jahren entstanden. Seit 2008 öffnen die verschiedensten Kunden, Mandanten und Geschäftspartner der RINKE TREUHAND GmbH ihr e Pforten und bieten im wahrsten Sinne des Wortes Einblicke in ihren unternehmerischen oder institutionellen Alltag. Vorwort Seite 3 Interviews Tim Brüninghaus Brüninghaus Verpackungssysteme 4 Werner Götz Goldschmiede Götz 6 Markus Bode, Dirk Eger, Dirk Jackwitz Profil GmbH 8 Philipp Kron Alfred Kron GmbH 10 Akihiro Zenfuku OKK Europe 12 Jacob Fatih FitX 14 Frédéric Ripperger RSAA Rheinschiene architects GmbH 16 Michael W. May, Christoph Nieder proviel GmbH 18 Stefan Müller NEFAB 20 Norbert Müller PRINTON 22 Einblicke Ihre Ansprechpartner 24 Standort stärken Netzwerke fördern DENKANSTÖSSIG III 26 Standort stärken Kultur fördern Kulturfonds Wuppertal 28 Zukunftsweisend Unternehmensberatung 30 Zukunftsweisend Perspektiven schaffen 31 Zukunftsweisend Verantwortung tragen 32 Zukunftsweisend Faktor Nachhaltigkeit 33 Impressum 39 Spannende Persönlichkeiten, deren Geschichten von individueller Vitalität und kontinuierlicher Erneuerung zeugen, begleiten uns als Leser auf eine Reise in die Vielfalt. Dabei reicht das Spektrum der Einblicke vom kr eativen Handwerk über den Handel bis hin zum Pr oduktionsunternehmen. Vielfalt ist eine tragende Säule unseres gesamten Wirtschaftssystems, die exemplarisch greifbar wird. Diese Unterschiede mit ihren immer wieder wechselnden Anforderungen beinhalten aber auch große Herausforderungen. Sie stellen für uns als Berater dabei einen besonder en Reiz dar. Mit unterschiedlichen Charakteren der Berater, spezialisierter Kernkom petenz und der stetigen Bereitschaft zur eigenen Verbesserung finden wir seit 1978 die Antworten auf sehr differenzierte wirtschaftliche Fragestellungen. Es ist für uns selbstverständlich, dass wir auch an unser en Standorten immer wieder Verantwortung übernehmen. Soziales, sportliches und kulturelles Engagement unterstützen wir aus Überzeugung seit vielen Jahren. Daher möchten wir in diesem Heft neben Unternehmensporträts auch Einblicke in einen Teil der Projekte bieten, die wir fördern und unterstützen. Wir hoffen, dass Ihnen die Lektüre unserer fünften Edition viel Freude bereitet. Gerne stehen wir Ihnen allerdings auch jederzeit zum persönlichen Dialog zur Verfügung. Im Namen des gesamten RINKE-Teams wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Entdeckungsreise durch die Vielfalt unserer Mandantengeschichten. Allen Interviewpartnern danke ich herzlich! Mit den besten Grüßen Alexander Flüchter Leiter Marketing und Kommunikation der RINKE TREUHAND GmbH Geschäftsführer der RINKE CONNECT GmbH Anmerkung: Zugunsten der Lesbarkeit haben wir auf Doppelbezeichnungen in weiblicher und männlicher Form verzichtet. Alle diesbezüglichen Angaben beziehen sich grundsätzlich auf Männer und Frauen. EINBL!CKE V Seite 3

3 Tim Brüninghaus geschäftsführender Gesellschafter geboren am in Wuppertal geschieden, eine Tochter Wohnort: Wuppertal Brüninghaus Verpackungssysteme GmbH & Co. KG Handel mit Maschinen und Verbrauchsmaterial für die industrielle Güterverpackung gegründet: 1917 Mitarbeiter: 78 Auszubildende: 2 Standort: Wuppertal Sicher unterwegs Das globale Dorf wächst zusammen. Um alle Güter sicher in die vielfältige Logistik einzuspeisen, bedarf es sicherer Verpackungen. Das Wuppertaler Unternehmen Brüninghaus Verpackungssysteme findet Lösungen für diese Aufgabenstellung und das seit fast 100 Jahren. Sie führen ein klassisches Familien unter - nehmen. Was ist das Besondere an dieser Unternehmensform? Brüninghaus Bereits als kleiner Junge spielte ich in den Hallen unserer Firma. Mein Großvater erklärte mir schon damals, wie wichtig es ist, täglich die Anforderungen der Kunden zu erfüllen und sie zu begeistern. Dafür braucht man ein gutes Team. Immer galt das Engage - ment fürs Unternehmen daher auch den Mit - arbeitern. Nur zufriedene Menschen erbringen gute Leistungen. Ich bin stolz darauf, seit 1994 bereits in vierter Generation die Verant - wort ung für unser Unternehmen tragen zu dürfen. Seit vielen Jahren sind wir stolz auf eine hohe Personalkontinuität; Fluktuation ist bei uns absolut nicht an der Tagesordnung wurde Ihr Unternehmen gegründet. Was waren die ersten Produkte? Brüninghaus Zunächst produzierte die Firma Brüninghaus Holzkisten. Schnell stellte sich heraus, dass der Verschluss für lange Trans - porte, teilweise per Schiff über Ozeane, ein großer Markt war. Meine Vor fahren erfanden hier die ersten Handgeräte für die Um reifung mit Draht- bzw. Stahlband. Als Hersteller von Maschinen konzentrierten wir uns auf den Verleih unserer Geräte und lieferten als Nebenprodukt auch das Verbrauchs material. Heute liegt Ihr Fokus auf dem Handel. Wie kam es zu dieser Umstellung? Brüninghaus In den 1970er Jahren stand unsere Firma auf Messers Schneide. Mein Vater traf die wichtige Entscheidung, sich komplett auf den Handel zu konzentrieren. Heute sind wir einer der führenden Anbieter für Umreifungs - technik und sämtliche Verbrauchsmaterialien rund um die Verpackung. Ein wichtiges Element in unserem Angebot ist sicher aber auch der Wartungs- und Reparaturservice. Sie sind als Händler auch dafür zuständig? Was geschieht, wenn Maschinen defekt sind? Brüninghaus Das klingt ungewöhnlich, ja. Aber es ist ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal für uns. Insgesamt acht Servicestationen halten wir in Deutschland für unsere Kunden bereit. Neben Vor-Ort-Reparaturen führen unsere Techniker umfassende Wartungen in unserem Wuppertaler Stammwerk aus. Dieser Service ist für unsere Kunden und uns gleichermaßen von hoher Bedeutung. Zum einen sorgen wir für kontinuierliche Einsetzbarkeit der Produkte aufgrund regelmäßiger Wartungen und schaf fen Abhilfe bei defekter Technik. Des Weiteren versorgt uns der technische Kunden - service mit wichtigen Rückmeldungen. Viele Verbesse rungsvorschläge, die wir von unseren Kunden erhalten, können wir direkt an die Hersteller weitergeben und so das Produkt auf lange Sicht gemeinsam mit unseren Kunden optimieren. Wie schafft es ein mittelständisches Unternehmen, im harten Wettbewerb erfolgreich zu bestehen? Brüninghaus Nur durch Qualität, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. In wertorientierter Partnerschaft mit Kunden und Zulieferpartnern haben wir unsere nachhaltige Marktsicherheit im Sektor der Verpackungssysteme erreicht. Es reicht nicht, Maschinen oder Verbrauchs - material über einen Internet-Shop zu verkaufen. Die Nähe zum Kunden ist uns immer ein wesentliches Anliegen. Verpackungsmaterialien müssen verfügbar sein. Dazu ist es erfor derlich, schnell den angeforderten Nachschub zu gewährleisten. Daher verlassen bei uns alle Bestellungen innerhalb eines Werktages das Haus. Was unterscheidet Sie von anderen? Brüninghaus Unsere Kunden erhalten Verpackungskonzepte nach Maß ein Rundumsorglos-Paket. Wir sind organisatorisch sehr gut aufgestellt, so dass wir auch auf kurzfristige Projekt-Anfragen umgehend reagieren können. Bei uns gibt es keine Aufgaben stellung ohne Lösung. Angefangen vom einzelnen Spann - gerät bis zu komplexen Verpackungsstraßen erstellen wir ein maßgeschneidertes Konzept, das die Anforderungen an ausgereifte Verpack ungssysteme abdeckt. Dabei berücksichtigen wir den tatsächlichen Bedarf und die vorhandenen technischen und logistischen Gegebenheiten. Vielfach lassen sich Brüninghaus-Produkte oder -Systeme nahtlos in vorhandene Versandabläufe integrieren, was im Optimalfall zu effektiveren Verpackungsund Organisationsstrukturen führen kann. Stand für Sie immer fest, dass Sie das Unternehmen übernehmen? Brüninghaus (lacht) Sicherlich gab es irgendwann Momente, in denen ich unsicher war, aber es waren nur sehr wenige. Für mich stand bereits sehr früh fest, dass ich die Tradition fortsetzen möchte. Nach meinem Studium der Wirt - schafts wissenschaften habe ich zunächst inter - nationale Luft geschnuppert. Für ein Jahr war ich Praktikant in Neuseeland und Australien. Auch dort gab es vergleichbare Handels unter - nehmen, wie wir es in Deutschland sind. Spätestens hier war mir klar, dass mich die Branche fasziniert. Nach fast 100 Jahren Familienund Firmentradition können Sie sich entspannt zurücklehnen? Brüninghaus Sicher sind wir gut aufgestellt, aber unser langjähriger Erfolg ist vor allem das Ergebnis kontinuierlicher Arbeit an der Verbesserung. Wir analysieren unsere Fehler sehr genau. Unsere Stärke ist sicherlich, dass wir organisatorische Veränderungen sehr kon - sequent umsetzen. Die technische Revolution im vergangenen Viertel jahr hundert hat vieles schneller und manches einfacher gemacht. Daher waren in den vergangenen Jahren auch immer wieder große Investitionen in EDV-Anlagen und Soft wareunterstützung verschiedenster Art notwendig. Wir bleiben am Ball! RINKE. EINBL!CKE V Seite 5 RINKE-Leistungen: Steuerberatung Erstellung Jahresabschluss Steuererklärungen Pensionsgutachten EINBL!CKE V Seite 4

4 Werner Götz Goldschmiedemeister geboren am in Idar-Oberstein verheiratet, 2 Töchter, 2 Enkel Wohnort: Essen Ausbildung zum Goldschmied in Idar-Oberstein: 1963 Zeichenakademie in Hanau Meisterprüfung: 1973 Goldschmiede Götz Individuelles Schmuckdesign, Werkstatt für außergewöhnliche Schliffformen gegründet: 1980 Standort: Essen Mitarbeiter: 4 regelmäßiger Ausbildungsbetrieb EINBL!CKE V Seite 6 Trag es mit Fassung Die Lage seines Geschäfts ist eher ungewöhn - lich. Inmitten eines Essener Wohngebiets findet Werner Götz in seiner Goldschmiede seit mehr als 30 Jahren perfekte Arrangements für edle Steine und Metalle. Ihr Geschäft hätte ich in der Innenstadt erwartet. Warum finde ich Sie hier? Götz Viele meiner Kunden waren beim ersten Be such überrascht. Wir haben unsere Werk statt und den Verkaufsraum in unserem Haus. Lauf kundschaft ist daher nicht unsere Ziel gruppe. Aber das hat der Treue unserer Kunden in den vergangenen 30 Jahren nicht geschadet. Im Gegenteil zu uns kommen die Besucher entweder gezielt, nach Termin - vereinbarung oder auf Empfehlung. Ihre Werkstatt schließt sich unmittelbar an den Verkaufsraum an. Welchen Vorteil bietet das? Götz Unsere Kunden sehen, dass hier handwerklich gearbeitet wird. Häufig erleben Kunden beim Juwelier lediglich das fertige Endprodukt, sei es ein gefasster Edelstein als Anhänger oder ein individueller Ring. Bei uns erhalten die Kunden einen Einblick in den kreativen Prozess, aus dem am Ende das Schmuckstück entsteht. Wie entwickelt sich das Produkt vom Entwurf bis zur Ausstellung in der Vitrine im Verkaufsraum? Götz Den Anfang macht das Material. Häufig beginnt die Arbeit mit der Begutachtung des Steins. Oft stellt sich die Frage, mit welchem Edelmetall die größte Harmonie im Entwurf entstehen kann, wie das Licht am besten die Schönheit zur Geltung bringt. Im zeichnerischen ersten Schritt entwickeln wir das Aussehen, die Idee des Endpr odukts. Da es sich aber immer um natürliche Materialien handelt, bleibt dieser Prozess bis zuletzt in Gang, denn leichte Veränderungen, Schliffe, Anpassungen begleiten uns im kreativen Fortschritt, bei dem manchmal ein ganz anderes Resultat entsteht, als es ursprünglich gezeichnet war. Sie fertigen also ausschließlich Einzelstücke? Götz Größtenteils ja. Bei uns finden die Kunden Ergebnisse handwerklicher Arbeit. Auf der Rückseite eines jeden Etiketts finden sie eine genaue Aufstellung der Material - kosten und der Stunden, die wir an diesem Objekt gearbeitet haben. Nur daraus ergibt sich der Verkaufspreis. Selbstverständlich übernehmen wir auch Änderungsaufträge oder produzieren kleine Serien, das ist jedoch seit einigen Jahr en nicht mehr unser Kerngeschäft. Waren Sie denn jemals Serien-Produzent? Götz Als einer der ersten Goldschmiede - betriebe entdeckten wir Titan als geeignetes Material für Ringe und individuellen Schmuck. Dieses besonders edle, aber auch schwierig zu ver arbeitende Metall haben wir dann über viele Jahre auch an große Handelsunter - nehmen geliefert. Rechtzeitig erkannten wir, dass die Konkurrenz aus Asien Massenprodukte deutlich günstiger herstellen kann. Fortan haben wir eine Nische, die uns über mehrere Jahre ein gutes Geschäft bereitet hat, wieder verlassen, um uns auf unsere Spezialitäten zu konzentrieren. Die enge Verbindung zwischen Leben und Arbeit ist unter einem Dach sicher häufig auch eine Herausforderung. Wie haben Sie diese gemeistert? Götz Ursprünglich stamme ich aus Idar-Ober - stein, einer Region, die Jahrhunderte eine Hochburg unseres Handwerks war. Mein Ur - großvater war Edelstein-Graveur, mein Groß - vater arbeitete als Schleifer brachte die Schönheit zu Tage. Er hat mich darin sehr geprägt. Für mich lag es nahe, mich mit diesem Beruf zu beschäftigen. Handwerk wurde über viele Jahrhunderte in dieser Form ausgeübt. Die Werkstatt des Meisters war dem Haus der Familie angegliedert. Seit 30 Jahren haben wir unser Geschäft in dieser Tradition als echtes Familienunterneh - men angesehen. Meine Frau kümmert sich um die Zahlen, meine Kinder sind hier zwischen Edelsteinen groß geworden und mein Enkel genießt es heute, in Opas Steinschublade zu stöbern, wenn er zu Besuch ist. Was hat Sie bewogen, aus der Edelstein - region ins Ruhrgebiet zu ziehen? Götz Die Liebe. Meine Frau stammt aus Essen. Nach meiner Meisterprüfung, die ich im Alter von 24 Jahren bestanden hatte, stellte sich die Frage, wo der Lebensmittelpunkt für uns sein sollte. Im Ruhrgebiet fand ich eine größere berufliche Perspektive, auf deren Basis wir unsere Familie gründeten. Als wir im März 1980 dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt haben, waren wir zeitlich sicher eingespannter als zuvor, aber auch begeisterter. Wir haben diese Entschei - dung bis heute nie bereut. Ich genieße die Nähe zu meiner Werkstatt, denn häufig stehe ich morgens ganz früh auf, um meiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Mein Beruf ist ja auch mein Hobby. Wie würden Sie Ihre Kunden beschreiben? Götz Die meisten meiner langjährigen, treuen Weg begleiter suchen das Besondere. Sie finden bei mir sehr unterschiedliche Stücke, die handwerklich immer perfekt gearbeitet sind. Die Bindung an meine Heimat erlaubt es mir zudem, sehr außergewöhnliche Schliffe in Idar-Oberstein der deutschen Edelstein hoch - burg herstellen zu lassen. Und trotz unseres recht kleinen Ausstellungsbereichs finden die Schmuck lieb haber hier eine große Auswahl verschiedener Einzel stücke, die mit Charakter und durch hand werk liches Geschick, Kreativität sowie innovative Material-Kombi nationen über zeugen. Warum behaupten Sie sich erfolgreich in Ihrer Nische? Götz Es existiert relativ viel gesichtslose Einheits - ware am Markt, so dass für Individualisten wie uns noch reichlich Raum besteht. Bei einem Espresso in unserer Ausstellung beraten wir unsere Kunden und fragen nach ihren Wünschen. Gemeinsam mit zwei Goldschmie - dinnen variieren wir den Stil der Kreationen, denen man aber immer ihre Herkunft ansieht. Die Liebe zum Detail ist uns allen sehr wichtig. Unsere Kunden sollen über Jahre und Jahr - zehnte mit Freude und Überzeugung den Schmuck tragen, den wir entworfen und gefertigt haben. Die Zufriedenheit sowie die Begeisterung für das schöne Produkt sind der größte Lohn für unsere Arbeit. RINKE. EINBL!CKE V Seite 7 RINKE-Leistungen: Rechnungswesen Personalwirtschaft Erstellung Jahresabschluss Laufende Beratung

5 Geschäftsführende Gesellschafter: Markus Bode Tischlermeister geboren am in Remscheid verheiratet, 1 Kind Wohnort: Remscheid Dirk Eger Tischlermeister geboren am in Remscheid verheiratet Wohnort: Remscheid Dirk Jackwitz Tischlermeister geboren am in Wermelskirchen verheiratet, 2 Kinder Wohnort: Remscheid Profil GmbH Ladenbau, Messestände, Objekt einrichtungen, Sondermöbel gegründet: 1991 Standort: Remscheid Produktionsfläche: m 2 Mitarbeiter: 15 Festangestellte, davon 7 Tischlermeister und 3 Auszubildende sowie projektbezogene Mitarbeiter EINBL!CKE V Seite 8 Qualität für temporäre Architektur Messen und Ausstellungen sind ein wichtiger Pfeiler in der modernen Unternehmens kom - munikation. Die handwerkliche Umset zung beeindruckender Raumgestaltung übernimmt die Profil GmbH aus Remscheid. Im vergangenen Jahr wurde Ihr Unternehmen 20 Jahre alt. Haben Sie direkt im Messe- und Laden bau gestartet? Bode Zu Beginn waren wir ein klassisches T isch - ler unternehmen. Bei uns wurde so ziemlich alles produziert, was sich aus Holz herstellen lässt: sämtliche Arten von Möbeln, Türen, Fenstern für Privathaushalte aber auch Tore, Decken, Wände für gewerbliche und private Anwender. Was hat Sie davon abgebracht? Eger Schon bald stellten wir fest, dass dieses Tätigkeitsfeld zwar durch seine Vielseitigkeit enorm spannend ist, jedoch durch die fortschreitende Industrialisierung im Baubereich in der Zukunft auch kritisch werden könnte. Daher entschieden wir uns, im Messe- und Ladenbau zu akquirieren mit großem Erfolg. Heute produzieren wir auf mehr als m². Bereits ein Jahr nach der Gründung kauften wir eine Produktionshalle im Industriegebiet Großhülsberg, die wir 2001 nach zehn erfolg reichen Jahren mit einem Anbau ergänzen konnten. Was ist Ihr heutiger Tätigkeitsschwerpunkt? Jackwitz Die Herstellung von hochwertigen Messe ständen und Ladeneinrichtungen ist unsere absolute Spezialität. Auch hier genießen wir die Vielseitigkeits - anfor derungen, die an unsere Produkte gestellt werden. Wir montieren in der ganzen Welt, denn Fachmessen sind ein wichtiger Bestand - teil der Marketing aktivitäten unserer Kunden. Sicherlich gibt es viele vergleichbare Unter - nehmen, die handwerklich dazu in der Lage wären. Warum wählt man Sie? Was ist Ihre Spezialität? Bode Für die jeweiligen Auftraggeber fertigen wir Sonderdisplays und Funktionsanlagen, die umfassendes technisches Know-how in nahezu allen Fachrichtungen erfordern. Das geht teils weit über unseren handwerklichen Bereich hinaus. In die jeweiligen Aufgaben - stellungen denken wir uns gerne hinein. Am Ende zählen vor allem Verlässlichkeit und Qualität in der Vorbereitung. Wenn Individualanfertigungen einmal am Messestandort angekommen sind, muss alles passen. Hier können sich unsere Kunden auf Erfahrungen vor allem in der Planung verlassen. Unsere Auftraggeber vertrauen uns, da wir immer lösungsorientiert arbeiten. Wir haben ein großes Prozessverständnis und legen viel Wert auf Logistik und Termintreue. Sehen Sie sich einem großen Preiskampf gegenüber? Eger Wir liefern Qualität. Vielleicht gelten wir manchmal als teuer, in jedem Fall aber als sehr gut! Als Handwerker haben wir gener ell einen Anspruch an unsere Arbeitsergebnisse. Diesen haben wir und zum Glück auch unsere Kunden nie verloren, worauf wir besonders stolz sind. Das ist durch nichts zu ersetzen weder durch Zertifizierungen, noch durch Computertechnik. Sie sind sehr gut ausgerüstet. Lohnen sich diese Investitionen? Jackwitz Kontinuierliche Verbesserung gelingt nur durch stetige Anpassung an den technischen Fortschritt. Insgesamt verfügen wir nun seit 15 Jahren als einer der ersten Betriebe unse - rer Art über CNC-gesteuerte Fräsmaschinen, die völlig neue Herstellungsformen ermöglicht haben. Damit können wir auch besonders aus - gefallene Entwürfe unserer Kunden umsetzen. In einem großen Messeauftritt, aber auch in einem Ladenbau-Konzept steckt viel Detail - arbeit. Was sind die wichtigen Schritte in der Vorbereitung? Bode Auch hier hat das digitale Zeitalter viele Veränderungen hervorgebracht. Gemeinsam mit Architekten entwickeln wir mit CAD-Tech - nik Detailplanungen am Rechner. Eine wichtige Entscheidungsgrundlage für den Auftraggeber ist eine Visualisierung im Vorfeld. Manchmal ist es verblüffend, die Animationen mit den Fotos der fertigen Produkte zu vergleichen. Hier erlaubt die moderne Technik eine wirkliche Vorhersage des optischen Eindrucks. Das klingt nach hochspezialisiertem Fachwissen. Wie ist Ihr Team aufgestellt? Eger Insgesamt beschäftigen wir 15 fest angestellte Mitarbeiter, davon drei Auszubildende. Mit uns dreien arbeiten sieben Tischlermeister bei Profil. Das zeigt, dass wir in allen Arbeits - bereichen in der Arbeitsvorbereitung, Produktion und dem Vertrieb mit Fachleuten präsent sind. Abgerundet wird die Beleg schaft durch ein über Jahre gewachsenes Team an freien Mitarbeitern, die Montagen übernehmen und Spitzenzeiten ausgleichen. 20 Jahre der Zusammenarbeit zu dritt. Auch dieses Jubiläum hat Seltenheitswert. Was zeichnet Ihre Partnerschaft aus? Jackwitz Sicher können wir stolz darauf sein, in dieser langen Zeit immer einen guten Weg gefunden zu haben, wie wir gemeinsam mehr erreichen. Es läuft wirklich gut zwischen uns, die menschliche Basis hat nie Schaden genommen. Wie in jeder Freundschaft gilt es, Kritik der anderen anzunehmen, an einem Strang zu ziehen und vor allem, dem gleichen Ziel zu folgen. Das ist uns bislang gut gelungen, und es macht immer noch großen Spaß. Auch die Spezialisierung auf verschiedene Be - reiche des Unternehmens war sicher hilfreich. Wir tragen jeweils die Hauptverantwortung für Produktion, Vertrieb und Verwaltung. Hier können wir uns auf den jeweils anderen verlassen, da jeder seine Stärken nutzt. Wie sehen Sie die Zukunft Ihres Handwerks? Bode Nichts ersetzt das persönliche Erlebnis, wenn man gut gestaltete Räume betritt, Ma - terialien fühlt und mit allen Sinnen begreifen kann. Wir sind sicher, dass der Stellenwert dieses Aspekts immer höher wird besonders weil das digitale Einkaufen diese Möglichkeit nicht bietet. Insbesondere gute Ladenbau-Konzepte finden immer mehr Fans. Auch ein klassischer Dir ekt - vertrieb wie Vorwerk, für die wir aktuell die neuen Homestores im gesamten Bundesgebiet produzieren, setzt nun auf diesen wichtigen zusätzlichen Vertriebskanal. RINKE. EINBL!CKE V Seite 9 RINKE-Leistungen: Personalwirtschaft Unterstützung beim Rechnungswesen Erstellung Jahresabschluss Pensionsgutachten

6 Philipp Kron Geschäftsführer Diplom-Ingenieur (FH) Produktionstechnik geboren am in Solingen verheiratet, 2 Kinder Wohnort: Solingen Alfred Kron GmbH Stanz- und Umform-Spezialist, Fertigung von Teilen für die Automobil-, Möbel-, Fenster-, Elektro- und Bauindustrie gegründet: 1903 Aktive Kunden: etwa 50 Produktionsfläche: m² Standort: Solingen Eigene Kronologie Unternehmerisches Denken bedeutet immer auch, rechtzeitig den Wandel zu erkennen. Im Interview erläutert Philipp Kron, warum Flexibilität die wichtigste Konstante seines Unternehmens ist. Als Ihr Urgroßvater 1903 das Unternehmen gründete, war die Welt vollkommen anders als heute. Womit haben Sie gestartet und was ist seitdem geblieben? Kron Die Automobilindustrie war sicherlich noch nicht im Fokus unseres Unternehmens - gründers. Alfred Kron baute Metallfedern und das hier in Solingen. Zwei wichtige Konstanten sind daher genannt: wir fertigen weiterhin im Bergischen Land und werden das auch in Zukunft tun, zudem sind wir seit Grün dung Spezialisten in der Umformung von Metall. Technologisch liegen zwischen diesen knapp 110 Jahren natürlich Welten. Wie prägt dieser Veränderungsprozess Ihr Unternehmen? Kron Die Anpassung an Marktbedingungen hört nie auf. Wir bleiben am Puls der Zeit und konzentrieren uns auf unsere Kunden. Damals wie heute sind die Probleme der anderen der Motor zu immer neuen Lösungen. Der Mensch ist Auslöser dieses Prozesses. Wir sind Nutznießer des Fortschritts und initiieren dadurch die Veränderung. Ein wichtiger Faktor sind und waren immer unsere Mitarbeiter. Heute beschäftigen wir mehr als 50 Menschen. Bei uns ist es noch heute üblich, auf eine sehr lange Betriebs - zugehörigkeit stolz zu sein. W ir können uns aufeinander verlassen und arbeiten an der stetigen Verbesserung. Wer sind Ihre aktuellen Kern-Zielgruppen? Kron Wir fertigen unterschiedlichste Teile für die Automobil-, Möbel-, Fenster-, Elektround Bauindustrie. Die Palette reicht von Ver - bindungshaken für Transmissionen (als eines der ersten Serienteile) über verschiedene Biegeteile bis hin zu Federn und Kontakten aus Flachmaterialien. Unsere Kunden erwarten bei unseren Erzeugnissen hundertprozentige Mängelfreiheit und Zuverlässigkeit. Um als Unternehmen unserer Größe im Wettbewerb erfolgreich standzuhalten, bleiben wir auch bei allen Zertifizierungen immer aktuell. Damit haben wir es unter anderem in die Kategorie Bevorzugte Lieferanten bei einem der großen OEMs geschafft. Das nächst größe - re Unternehmen wir sind die kleinsten ist fast zehnmal größer. Allerdings verlangt man von uns auch genauso viel. Wodurch halten Sie diese hohe Qualität? Kron Durch Fertigungstiefe und Innovation. Bei uns im Haus schaffen wir es, Produktions ab - läufe wie Stanzen, Biegen, Gewinde schnei den, Montieren und vieles andere mehr perfekt aufeinander abzustimmen. Wir sind nur in wenigen Fällen von Vorlieferanten und deren eventuellen Qualitätsschwankungen abhängig und können daher unseren Produktions - prozess genauestens steuern. Die Bereitschaft zu Investitionen in Maschi nen der neuesten Generation garantiert wirtschaft - liche Fertigung. Als Hersteller und Zulieferer von hochwertigen Spezialteilen haben wir uns damit fest etablieren können. Als neueste Entwicklung hat die Hybrid-Technik also die Kombination von Metall- und Plastikteilen bei uns Einzug gehalten. Ist Kunststoff eine neue Entdeckung für Sie? Kron Keineswegs. Bereits seit den 1950er Jah - ren existiert bei uns die Kunststoff-Spritzguss- Sparte. Neu ist aber die Kombination: Häufig müssen Kunststoffteile und Metallkomponen - ten bei unterschiedlichen Herstellern angefertigt werden. Wir hingegen sind in der Lage, beide Elemente im eigenen Haus zu pr oduzieren und das Produkt einbaufertig zu liefern. Dabei können wir beweisen, dass unser Material-Know-how verschiedene Bereiche umfasst. Denn wir haben langjährige Erfahrung in der Bearbeitung von Metall und Kunststof f das ist unsere Spezialität. Ein perfektes Bei - spiel ist der Zigarettenanzünder: hier entstehen zum einen der äußere Kunststoffmantel und zum anderen das Innenleben aus Metall. Wie groß ist Ihr Kundenstamm? Kron Für rund 50 Kunden produzieren wir auf insgesamt m² etwa 380 Millionen Teile jährlich. Das sind 150 t pro Monat, die in un - serer Produktion be- und verarbeitet werden. Dabei reicht das Spektrum von Kleinserien bis hin zur Produktion unseres Bestsellers, einem Zündkerzendichtring. Allein von diesem Pro - dukt stellen wir jährlich etwa 200 Millionen Teile her. Seit wann sind Sie in unternehmerischer Verantwortung? Kron 2001 habe ich die Geschäftsführung im Familienunternehmen übernommen. Wichtig ist dabei, dass Verantwortlichkeiten schnell und eindeutig geregelt werden. Da auch mein Vater früher einmal der Junior war, kannte er sich mit der Situation gut aus. Verschiedene Charaktere und verschiedene Führungsstile sind dabei eine Herausforderung, bieten aber auch eine enorme Chance: voneinander zu lernen. Ich habe es sehr genossen, dass meine Familie sehr früh das Zutrauen hatte, mir die Verantwortung komplett zu übertragen Hier spielt sicher auch eine wichtige Rolle, dass unser Team sehr gut funktioniert. Die Größe unseres Unternehmens schafft sehr viel näheren Kontakt. Wir kennen einander teilweise bereits seit sehr langer Zeit. Wie schauen Sie in die Zukunft? Kron Grundsätzlich sehr optimistisch. Wir haben bereits früh erkannt, dass eine gute Administration, ein wirksames Qualitäts - management und auch zukunftsgerichtete, nachhaltige Umwelttechnologie wichtige Säulen der zukünftigen Unternehmenserfolge sind. Aufgrund unseres eigenen Werkzeug - baus, der Unabhängigkeit von Vorlieferanten und vor allem langjähriger, belastbarer und wirklich guter Beziehungen zu unseren Kunden machen wir uns keine Sorgen. Die Bereitschaft zur Veränderung und stetige Innovation die heute wichtiger denn je ist begleitet unsere Familie ohnehin seit fast 110 Jahren. Uns macht es Spaß, den Kunden als König zu bezeichnen. RINKE. EINBL!CKE V Seite 11 RINKE-Leistungen: Prüfung Jahresabschluss EINBL!CKE V Seite 10

7 Akihiro Zenfuku Geschäftsführer geboren am in Osaka, Japan verheiratet Wohnort: Düsseldorf OKK Europe GmbH Europazentrale des japanischen Maschinenbau-Unternehmens OKK, Beratung und Vertrieb Gegründet: 1915 in Japan Eröffnung der Niederlassung in Deutschland: 1978 Mitarbeiter: 5 in Deutschland, 450 weltweit Standort: Neuss EINBL!CKE V Seite 12 Zwischen den Spänen CNC-Bearbeitungszentren sind in der Metall - industrie vielfältig einsetzbar. Der traditionsreiche japanische Hersteller OKK wählte 1978 Neuss als Ort für seine Europazentrale. Im Interview erläutert Akihiro Zenfuku, worauf seine deutschen Kunden besonders achten. CNC-Maschinen sind aus dem heutigen Produktionsprozess nicht mehr wegzudenken. Was macht diese Anlagen so wertvoll? Zenfuku Ein Werkstück wird nur einmal aufgespannt, die folgenden Bearbeitungsschritte wie Sägen, Fräsen, Bohren oder Schleifen übernimmt die Maschine computergesteuert. Wenn man vor der Maschine steht, kann man durch eine Glasscheibe beobachten, wie das Werkstück durch programmierbare Bewegun - gen der Werkzeuge bearbeitet wird. Alle weiteren Einzelschritte der Werkzeugwechsel, die Werkzeugbewegungen, der Vorschub werden durch einen Computer gesteuert. Dadurch haben CNC-Bearbeitungszentren eine hohe Geschwindigkeit und eine große Fertigungs - genauigkeit, auch bei der Serien produktion. Welche Produkte entstehen in solchen Anlagen? Zenfuku Hier sind der Kreativität unserer Kunden keine Grenzen gesetzt. Wir liefern ja nur das Werkzeug für die horizontale und vertikale Be - arbeitung. Das Produkt entsteht nach Plänen, Zeichnungen und durch die Programmierung unserer Kunden. Nahezu alle bearbeiteten Metallteile, die heutzutage in der industri ellen Produktion entstehen, hatten Kontakt zu CNC-Maschinen. Was ist die Besonderheit an Ihren Systemen? Zenfuku OKK-Bearbeitungszentren sind extrem robust und langlebig 20 Jahre ohne größere Wartung sind durchaus keine Seltenheit. Zum Beispiel funktioniert bei OKK der Werk zeug - wechsel durch eine mechanische Zwangs - führung schnell, genau und über Jahrzehnte störungsfrei. Und sollte doch eine Reparatur notwendig sein, ist die Ersatzteilversorgung durch unsere Europazentrale problemlos gewährleistet. Haben Sie eine Spezial-Branche? Zenfuku Eigentlich nicht. Allerdings ist ein weiterer großer Vorzug gegenüber anderen Her stellern unser ausgereiftes Wärme manage - ment. Damit eignen sich unsere Bearbeitungs - zentren auch für die hochpräzise Fertigung, wie etwa im Flugzeugbau oder bei vielen Anwendungen im Werkzeug- und Formen - bau. Alle Hauptmaschinenelemente werden serienmäßig gekühlt, die Bearbeitung wird thermisch überwacht und auf +/- 2 C zur Raumtemperatur gehalten. Auch im Maschinenbau gewinnt Out - sourcing einen immer höheren Stellenwert. Folgen Sie dieser Entwicklung? Zenfuku Nein. Wir haben uns bewusst entschieden, möglichst viele Bauteile selbst zu fertigen. Alle Schlüsselkomponenten entstehen in unseren Werken. Es ist unsere Philosophie, durch Eigenfertigung eine durchgängige Qualität sicherzustellen. Deshalb loben unsere Kunden in der ganzen Welt immer wieder die Zuverlässigkeit und Präzision unserer Anlagen. Auch die Gussteile entstehen seit mehr als 60 Jahren in unserer eigenen Gießerei für unsere gesamte Produktpalette. Sie produzieren in Japan. Was ist Ihre Aufgabe als Europazentrale? Zenfuku Für die Vertriebspartner vor Ort sind wir der direkte Draht zum Hersteller. In allen europäischen Ländern arbeiten wir mit regionalen Spezialisten zusammen, die ihren Markt kennen. Wir sind dabei, wenn es um die spezielle Beratung geht, weil wir unsere Systeme sehr genau kennen und natürlich auch wissen, welche Anpassungsmöglichkeiten bestehen. Darüber hinaus koordinieren wir aus unserer Europazentrale die Versorgung mit Ersatz - teilen. In unserem Ausstellungsraum in Neuss haben die Vertriebspartner zudem die Gelegen - heit, unsere neuesten Systeme zu präsentieren. Sie bilden also eine vielfältige Schnittstelle in Ihr Heimatland. Was sind die Besonder - heiten des Europäischen Marktes? Zenfuku Da wir Ingenieure sind, interessieren uns vor allem die Einsatzgebiete, für die unsere Kunden unsere Maschinen verwenden möchten. Während in vielen Ländern Europas viele standardisierte Produkte entstehen, merkt man der deutschen Industrie eine hohe Inno - vationskraft an. Hier profitieren wir von der großen Präzision unserer Anlagen, denn unsere Kunden in Deutschland sind sehr anspruchsvoll, vor allem natürlich hinsichtlich der Produktionsqualität. Aber auch das Design unserer Systeme muss ansprechen. Deutsche Kunden legen großen Wert auf zeitgemäße Gestaltung unserer Maschinen. Solche Informationen geben wir natürlich gerne nach Japan zurück, technisch und optisch auf den Entwicklungsprozess Einfluss zu nehmen. Wie war Ihr persönlicher Werdegang? Zenfuku Seit 20 Jahren arbeite ich für OKK, seit 1992 nach Abschluss meiner Ingenieurausbildung in Japan und ab 2004 dann in Europa. Zunächst war ich technischer Manager, seit 2009 Vizepräsident, bevor ich in diesem Jahr die Leitung der Deutschen Europa - zentrale übernommen habe. Ich genieße die Zeit in dieser schönen Region, vor allem die Vielfalt der Landschaften in den verschiedenen europäischen Ländern. Was sind Ihre Pläne für Europa? Zenfuku Durch kontinuierliche Anpassung an die Anforderungen möchten wir unseren Marktanteil in den kommenden Jahren deutlich steigern. Aufgrund der Präzision und Zuverlässigkeit und des guten Wärmemanage - ments fokussieren wir uns dabei auf einige wichtige Branchen. Natürlich interessieren wir uns für die Automobilindustrie und alle Zulieferer, achten aber auch zunehmend auf die Medizintechnik und die Luftfahrtindustrie. Und ganz persönlich freue ich mich auf die kommenden Jahre mit meiner Familie in Europa. Hier gibt es noch viel zu tun, um spannende Branchen kennenzulernen und anspruchsvolle Aufgaben zu meistern. RINKE. EINBL!CKE V Seite 13 RINKE-Leistungen: Rechnungswesen Personalwirtschaft Reporting Erstellung Jahresabschluss Steuerberatung im internationalen Kontext

8 Jacob Fatih Geschäftsführer geboren am in Teheran, Iran verheiratet, 1 Kind Wohnort: Essen FitX Kette von Fitnessstudios im Discountbereich, derzeit vier Standorte, zwei Neueröffnungen 2012, stark expansiv gegründet: 2009 Mitarbeiter: 85 FitX-Raumkonzept: Cardiobereich Fitnessbereich/ Gerätetraining Kursbereich Stretching Freihantelbereich Gym Freihantelbereich Lady Gym FitX Lounge Service-Bereiche EINBL!CKE V Seite 14 Kraft, Ausdauer und Ideen Bislang hat der Fitness-Unternehmer Jacob Fatih vier FitX-Studios eröffnet. Im Interview erläutert er, warum sein Konzept so erfolgreich aufgeht und wie er mit seiner Expansion unser Land etwas gesünder machen möchte. Sie sind 2009 in einen engen Markt eingestiegen. Hat Fitness eine Zukunft? Fatih Der Markt ist weniger eng, als viele glauben. Bislang trainieren acht Millionen Menschen in Deutschland in Fitness-Studios. In anderen europäischen Ländern ist die Quote deutlich höher. Das liegt zum einen an einer starken Vereinskultur in Deutschland, bietet aber dennoch ein großes Wachstums poten - zial, da manche gesellschaftliche Gruppen bislang noch gar nicht trainieren. An unseren vier bisherigen Standorten in Essen, Münster, Dortmund und Hamm ist es gelungen, ein Maximum an Leistung zu einem minimalen Preis anzubieten. Woran liegt das und was machen Sie anders? Fatih Fitnessstudios haben häufig mit Image- Problemen zu kämpfen. Allzu oft transportiert unsere Branche ein Bild von muskelbepackten Männern, die schwere Gewichte lautstark durch die Luft stemmen. Wenn man unsere Räume betritt, erinnert nicht mehr viel an Trainingshallen mit stählernen Geräten und nüchternem Ambiente. Unser Konzept ist ausdrücklich so formuliert, dass wir eine angenehme Atmosphäre schaffen. Das beginnt bei der Innenarchitektur, setzt sich aber in der Aufteilung unserer Studios fort. Wir bieten einen großen Ausdauerbereich, ein ausgedehntes Kraftareal, in dem auch Fitness- Profis alles für ihr persön liches Work out finden. Dazu gibt es bei uns auch einen extra gr oßen Kursraum und ein zusätzliches Lady Gym alles ausgerüstet mit modernster Technik. In einem Discount-Angebot sind Kurse normalerweise nicht vorgesehen. Warum ist das bei FitX anders? Fatih Für uns gehören Fitnesskurse ganz klar zum Training dazu auch bei einem monatlichen Mitgliedsbeitrag von nur 15 Euro. Deshalb bieten wir unseren Mitgliedern wöchentlich 35 Kurse an inklusive persönlichem Kontakt zu Trainern aus Fleisch und Blut. W ir möchten ein Studio sein, in dem sich unsere Gäste wohlfühlen und Freude am Training haben. Jeder hat hier die freie Wahl, denn für jeden ist etwas dabei egal ob dick, dünn, groß, klein, alt oder jung. Wir mögen den Unterschied und bieten für jeden ein individuelles Trainings konzept und Kursangebot. Sie setzen bei Kursen auf eigene Namen. Was verbirgt sich dahinter? Fatih Jeder Inhalt ist individuell zusammengestellt. Viele Elemente finden unsere Mitglieder auch in anderen Studios, sie haben aber bei uns jeweils einen eigenen Namen und ein klares Konzept. Dazu kommen eigene Krea - tionen wie X-Jump. Dabei wird auf einem Mini-Trampolin trainiert, was Kraft und Ausdauer gleichzeitig fördert. Die Pfunde purzeln dabei sehr schnell. Immer wieder erfahren wir, dass sich Frauen bei uns sehr wohl fühlen, da wir die Möglichkeit zum separaten Training in abgeschlossenen Bereichen anbieten. Hier können unsere weiblichen Mitglieder ganz spezielle Kraftübungen durchführen. Die Geräte sind auf die speziellen Anforderungen zugeschnitten. Eine Besonderheit fällt beim ersten Besuch auf. Sie bieten kostenlos Getränke an. Wird das gut angenommen? Fatih Absolut! Ausreichende Flüssigkeitszufuhr gehört zum Sport dazu. Bei FitX gibt es eine Getränke-Flatrate im Monatspreis enthalten. An unserer Selbstbedienungstheke X-Bar erhalten die Mitglieder rund um die Uhr erfrischende Mineraldrinks. So etwas existierte vorher nicht auf dem Markt, deshalb haben wir die Entwicklung des computergesteuerten Systems selbst übernommen. Heute können wir aus unserer Zentrale in Essen auf Knopfdruck neue Rezepturen in allen Filialen ausprobieren. Hier sehen wir auch, welche Getränke zu welchen Zeiten beliebter sind und können auf den Geschmack reagieren. Die lokalen Fitness-Anbieter kritisieren an Discount-Konzepten häufig die fehlende persönliche Betreuung. Ist diese Kritik berechtigt? Fatih Die Anfangsphase ist beim Training ein wichtiger Moment. Das Erlernen der korrekten Bewegungsabläufe entscheidet über den Erfolg. Deshalb legen wir großen Wert auf ein ausführliches Probetraining und eine intensive Begleitung bei den ersten Trainings einheiten. Danach und das ist auch in den lokalen Studios im Regelfalle nicht anders können Mitglieder jederzeit Fragen stellen und werden auf Anforderung unterstützt. Alle Trainer müssen bei uns mindestens eine B-Lizenz vorweisen. Zwischen 8 und 22 Uhr steht unser en Mitgliedern diese qualifizierte Betreuung zur Verfügung. Sie sprachen Ihre Expansion an. Was sind die nächsten Schritte? Fatih Derzeit stehen wir an mehreren Stand - orten in Verhandlungen. Konkret werden wir noch in diesem Jahr in Bochum und Düssel dorf neue Studios öffnen. Wir sind aber weiterhin auf der Suche nach geeigneten Immobilien. Die Erfahrungen aus den vergangenen beiden Jahren machen uns sicher, dass unser Konzept funktioniert. Bei uns erhalten die Mitglieder ein Premium-Angebot zum Discountpreis. Wir werden organisch wachsen, also zunächst in Nordrhein-Westfalen, auch aus anderen Bundesländern und sogar dem europäischen Ausland liegen uns Anfragen vor. Pro Anlage investieren wir siebenstellige Summen und setzen auf langfristige Partnerschaften. Was fasziniert Sie an dieser Branche? Fatih Als ich vor mehr als zehn Jahren aus dem Iran nach Deutschland kam, bot mir der Sport eine neue Heimat. Als Expansionsleiter eines großen deutschen Fitness-Anbieters konnte ich bereits viele Impulse setzen. In meiner Selbstständig keit reizt es mich, vor allem unser Konzept umzusetzen. Aber auch inhaltlich treibt mich dieser Markt an. Mit Fitness-Angeboten setzen wir auch gesellschaftliche Impulse. Bewegung stärkt das Herz-Kreislauf-System, sorgt für ein gesundes Leben und damit auch eine glücklichere und gesündere Gesellschaft. RINKE. EINBL!CKE V Seite 15 RINKE-Leistungen: Laufende Beratung in steuerlichen und wirtschaft - lichen Angelegenheiten Ertrags- und Liquiditätsplanungen Finanzierungsunterstützung Erstellung Jahresabschlüsse

9 Frédéric Ripperger geschäftsführender Gesellschafter Dipl.-Ing., Archtiekt geboren am in Kaiserslautern wohnhaft in Köln ledig, 1 Tochter RSAA Rheinschiene architects GmbH Gemeinschaftsunternehmen verschiedener Architekturbüros zur Koordination internationaler Projekte, vor allem in China gegründet: 2005 Mitarbeiter: 4 Standort: Köln Partnerbüros: 7 mit insgesamt 60 Mitarbeiter EINBL!CKE V Seite 16 Neuer Raum im Reich der Mitte Kreativität und Planungskompetenz aus Deutschland sind gefragte Dienstleistungen in China. Frédéric Ripperger erläutert im Inter - view, warum Architekten aus dem Rheinland ganze chinesische Landstriche verwandeln. Was macht ein Kölner Architektur -Unter- nehmen in China? Ripperger Lange war es die vordringliche Arbeit chinesischer Architekten, vor allem Zweck - bauten zu erstellen. Hier stand im Vordergrund, viele Menschen aufgrund der wachsenden Bevölkerung mit Wohnraum zu versorgen. Ein Wohnungsmarkt, vergleichbar dem deutschen, war und ist eigentlich nicht vorhanden. Daher ist die Ausbildung der Kollegen vor Ort eher technisch als kreativ. Ihr Büro arbeitet also nur in China? Ripperger Schwerpunktmäßig schon. Aber auch in anderen ausländischen Märkten wie zum Beispiel Ägypten sind wir aktiv. Für die Türkei bauen wir gerade ein Netzwerk an Partner n auf. Unser Unternehmen wurde gegründet von den Inhabern mittelständischer Architektur- Büros, um Synergie-Effekte bei der internationalen Arbeit zu nutzen. Als eine Art Labor haben wir die Möglichkeit, ganz unterschiedliche Spezial-Wissensgebiete aus insgesamt mehr als 50 Jahren Bau- und Planungspraxis zusammenzufassen und das immer der je - weiligen Aufgabenstellung angepasst, da wir auf die Spezialisten aus den verschiedenen Einzelbüros zurückgreifen. Sie sind also ein Ableger mit internationalem Fokus? Ripperger Das trifft es nicht ganz. Vielmehr sind wir Schnittstelle, Projektmanagement und Prozessmoderatoren zwischen unseren Auftrag - gebern in China, unserem Büro in Peking und den einzelnen Fachspezialisten hier in Köln. Jedes einzelne der Architekturbüros könnte die Vielfalt der Anforderungen nicht alleine abbilden. Hier sind wir mit unserem Team gefragt. Ihre Mitgesellschafter sind also bisweilen lokale Konkurrenten, arbeiten aber inter - national eng zusammen? Ripperger Das kann durchaus vorkommen. Vereinzelt nehmen die verschiedenen Büros der beteiligten Partner in Deutschland an den gleichen Wettbewerben teil. Für die breit aufgestellten Anforderungen im chinesischen Markt hat unsere Gesellschaft allerdings besondere Kompetenzen. Hier gilt es bisweilen, ganze Städte zu konzipieren. Das sind Aufgaben, die Architekten zwar große Freude bereiten, aber auch große Herausforderun gen beinhalten. Wie kann ich mir solch ein Projekt vorstellen? Ripperger Die große Dynamik der chinesischen Wirtschaft fordert neue urbane Konzepte. Hierbei setzen die chinesischen Auftraggeber auf unsere Planungskompetenz. Wir schaffen also im wahrsten Sinne des Wortes neuen Lebensraum. Darüber hinaus macht die Landflucht das Reich der Mitte zur größten Baustelle der Welt. Experten rechnen damit, dass bis 2030 etwa 60 Prozent der Menschen in Städten wohnen werden, in denen sie drei Viertel der Energie verbrauchen und 80 Prozent des CO 2 - Ausstoßes verursachen werden. Des halb ist in unserer Arbeit auch ein wichtiger Aspekt der Nachhaltigkeit enthalten. Wir legen fest oder schlagen vor, wie ein Wohngebiet strukturiert wird, auch um die Wege abzukürzen. Mischgebiete sind auch aus nachhaltigen Gesichtspunkten ein Zukunftsmodell. Inwiefern profitieren Gesellschaften von diesen Verbindungen zwischen den verschiedenen Lebensbereichen? Ripperger Areale, in denen wir sowohl arbeiten, als auch unsere täglichen Einkäufe erledigen können, sind besonders attraktiv. Sie zwingen uns nicht dazu, weite Strecken nur für die Erledigung des täglichen Standardbedarfs zu - rückzulegen. Dezentrale Einkaufszentren mit riesigen Parkplätzen fördern auch Reisezeiten, Verschmutzung und nicht zuletzt die Verwaisung einzelner Stadtgebiete am Abend und an den Wochenenden. Hier versuchen wir, sanft entgegenzuwirken. Welche Größenordnung erreichen Ihre Projekte? Ripperger Die Provinz Shandong ist eine der rasant wachsenden Regionen entlang der Ostküste Chinas. In der Hafenstadt Qingdao haben wir beispielsweise den Masterplan für den,traffic Business District, das neue Stadtquartier am geplanten Fernbahnhof entwickelt. Jeder neue Bahnhof in dieser Größe zieht ein neues Stadtviertel mit Kommerz, Unterhaltung, Wohnen und zahlreichen Arbeitsplätzen an. Es geht insgesamt um 80 Wohnblocks mit allen Nebengebäuden und Funktionseinrichtungen. Aber auch klassische Aufträge nehmen wir von deutschen Unternehmen für China oder auch chinesischen Unternehmen vor Ort an. Das reicht vom einzelnen Industrie-Gebäude bis hin zu vielgeschossigen Büro gebäuden oder Wohnsiedlungen. Der chinesische Wohnungsmarkt ist grundlegend anders organisiert. Was sind die besonderen Unterschiede? Ripperger Die Wohnparks in China sind massenkompatibel. Meistens gibt es Musterwohnungen, die in Gebäuden ausgestellt werden, die deutschen Autohäusern gleichen. Hier ent scheiden sich chinesische Familien für be stimmte Modelle, die am besten zu ihrem Lebensentwurf passen. Eine Individualität, wie sie aus dem über mehrere Jahrhunderte gewachsenen Wohnungsbau in Europa entstanden ist, trifft man in China kaum an. Städtebauliche Konzepte nicht nur zu entwickeln, sondern sie auch in die Realität umzusetzen, macht große Freude und setzt auch gesellschaftlich wichtige Impulse in Asien. Wie erleben Sie die chinesische Gesellschaft? Ripperger Unglaublich dynamisch. Die Bevölkerung ist begeistert von der Entwicklungsgeschwindigkeit und Kraft ihres eigenen Volkes. Der innere Antrieb, sich stetig zu verbesser n, der nächsten Generation einen besseren Lebensstandard anzubieten, ist in diesen Zeiten in China nahezu garantiert. Die Bevölkerung genießt diese Phase, in der auch wirtschaftliche Erfolge individuell spürbar werden. Kulturelle Unterschiede prägen Ihre Arbeit. Was sind die wesentlichen Aspekte? Ripperger Sicherlich braucht es eine gewisse Zeit, die verschiedenen Stufen und Nuancen in der Kommunikation zu erkennen. Chinesen sind jederzeit sehr höflich und signalisieren Absagen beziehungsweise ihre Zustimmung für uns kaum unter scheidbar. Daher ist es wichtig, dass wir sowohl in unserem deutschen Büro chinesische Kollegen beschäftigen, als auch vor Ort in China ein gut gemischtes internationales Team aufgestellt haben, dass alle kulturellen Differenzen schnell dechiffriert. RINKE. EINBL!CKE V Seite 17 RINKE-Leistungen: Laufende Beratung in steuerlichen und wirtschaft - lichen Angelegenheiten Ertrags- und Liquiditätsplanungen Rechnungswesen Personalwirtschaft Erstellung Jahresabschluss

10 provielgmbh Michael W. May Geschäftsführer, Kaufmann, Maschinenbauingenieur, Sozialarbeiter geboren am in Aachen Wohnort: Wuppertal verheiratet, 5 Kinder, 7 Enkel Christoph Nieder Geschäftsführer, Dipl.-Kfm. geboren am in Nürnberg Wohnort: Wuppertal ledig proviel GmbH Werkstatt für Menschen mit psychischer Behinderung gegründet: 1991 Beschäftigte: 850 Standorte: 2 in Wuppertal EINBL!CKE V Seite 18 Jeder Tag ist anders Psychisch kranke Menschen fallen in unserer Leistungsgesellschaft allzu oft durch ein grobes Raster. Dass sie gute und wertvolle Arbeit leisten können, wenn man die Strukturen schafft, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten jedes Einzelnen gerecht werden, erläutern Michael W. May und Christoph Nieder von der proviel GmbH aus Wuppertal. Was ist die wichtigste Aufgabe Ihres Unternehmens? Nieder Als Werkstatt für Menschen mit Behinderung versuchen wir immer, zwei Bereiche in Balance zu halten. Im Vordergrund steht für uns, gute Arbeitsbedingungen für Menschen zu schaffen, die deren Benachteiligung ausgleichen und neue berufliche Perspektiven eröffnen. Des Weiteren müssen wir unsere Kunden überzeugen, damit ihre Aufträge zu unserer Arbeit werden. Als Zulieferer leisten wir einen wichtigen wirtschaftlichen Beitrag für die Region. Was ist die Besonderheit Ihrer Werkstatt? May Vor 15 Jahren erhielten wir als eine der ersten Einrichtungen dieser Art die Genehmi - gung, Menschen mit psychischer Behinde run - gen eine neue berufliche Heimat zu schaffen und ihnen bei der W iederein glie derung in den ersten Arbeitsmarkt zu helfen. In den darauf folgenden Jahren wuchsen unsere Kompetenzen in verschiedenen Bereichen sehr stark. Unsere Fachkräfte, die neben ihrer eigentlichen Berufsausbildung eine Zusatzqualifikation für die Betreuung erworben haben, weisen unsere Mitarbeiter in den Werkstätten an und fördern sie in ihrer individuellen beruflichen Entwicklung. In der Metallbearbeitung, im Industrieservice, aber auch in unserer professionellen Küche finden Menschen ihre neue Aufgabe für eine gewisse Zeit oder auch für das ganze Leben. Übernehmen Sie hauptsächlich einfache Arbeiten? May Keineswegs. Wir haben uns nie gescheut, auch technisch zu investieren, um eine möglichst breite Angebotspalette abzudecken. Gute Rahmenbedingungen, professionelle Logistik, moderne Maschinen all das gehört heute zu unserem Arbeitsalltag. Einfache Tätigkeiten wie Verpacken und Konfektionie - ren sind selbstverständlich darunter, aber auch anspruchsvollere wie die Metallbearbeitung mit modernsten CNC-Maschinen oder die komplette Montage der aus vielen Einzelteilen bestehenden Puky-Fahrzeuge. Wie individuell gestalten Sie die Zusammenarbeit mit Ihren Auftraggebern? Nieder Um die teils sehr komplexen Aufgabenstellungen erfüllen zu können, scheuen wir uns nicht, die gesamten Prozesse zu überdenken und auch baulich auf neue Aufträge zu reagieren. Für einen Hersteller beispielsweise haben wir die gesamte End montage von LED-Leuchten übernommen. Die dafür erforderliche Einrichtung eines speziell geerdeten Schutz raums in unserem Haus war für uns selbstverständlich. Mit der Kombination aus einfachen und herausfordernden Tätigkeiten schaffen wir Beschäftigung für 850 Menschen, die ihre unterschiedlichen Qualifikationen optimal einbringen können. Helle Räume, ansprechende Architektur und überall Kunst an den Wänden. Wie reagieren Ihre Gäste beim ersten Besuch? May Häufig sind sie überrascht. Im Normalfall erwarten unsere Besucher etwas anderes, wenn sie eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung aufsuchen. Für uns war es wichtig, Raum und Arbeitsplätze zu schaffen, in denen sich Menschen wohlfühlen. Die Architektur ist dabei kein Selbstzweck. W ir bauen für unsere Mitarbeiter, schaffen optimale Arbeitsflächen, in denen Menschen angstfrei arbeiten können. Luftige Gestaltung, farbige Akzente und viel Licht prägen diese Atmosphäre. Mit Ihren Investitionen haben Sie in Wuppertal gleich an mehreren Stellen auch städtebauliche Impulse gesetzt. War das Absicht? May Eigentlich nicht. Bereits der Umbau an der Milchstraße wurde in diesem architektonischen Stil umgesetzt, erst mit der Eröffnung unseres zweiten Standorts 2010 an der Hünefeldstraße wurde nochmals für viele Wuppertaler sichtbar, dass funktionale Industriebauten durchaus ansehnlich sein dürfen. Seit einem Jahr führen Sie die Geschäfte gemeinsam mit Christoph Nieder. Funktioniert Ihre Doppelspitze? May In jedem Fall. Die Zusammenarbeit ist geprägt von großem Vertrauen, wir kennen und schätzen uns seit vielen Jahren. Und wir lernen aktuell sehr viel voneinander. 99 Prozent meiner Entscheidungen treffe ich mit dem Bauch, Christoph Nieder ist da vollkommen anders. Aktuell entsteht etwas Neues, das Intuition mit strategischer Planung kombiniert. Ich beobachte, berate und genieße die Impulse. Nieder Die Staffelstabübergabe ist auch bewusst auf einen längeren Zeitraum ausgelegt. Für unsere Mitarbeiter ist es wichtig, in Ruhe Vertrauen zum neuen Chef fassen zu können. Obwohl ich proviel als Berater bereits seit vielen Jahren kannte, ist das Gefühl heute vollkommen anders. Man muss dieses Unternehmen erleben und atmen. Was sind die Erfolgsfaktoren für proviel? May Gemeinsam mit guten Partnern haben wir immer in einer Atmosphäre der Offenheit und wechselseitigen Unterstützung gearbeitet. Hinzu kam sicher auch unsere eigene Bereit - schaft, Risiken einzugehen. Der unbändige Wille, etwas Gutes zu erreichen, war dabei immer auch mit Realismus gepaart. Gute Ideen zu haben ist das eine, sie dann auch Realität werden zu sehen, ist ein großes Geschenk. Für Michael May ist proviel eine Lebens - aufgabe. Was sind Ihre Pläne, Herr Nieder? Nieder Sicher ist es mit 41 Jahren fast ver - messen, so weit in die Zukunft zu schauen. Aber ich trete hier mit dem Ziel an, dieses Unternehmen auch zu meinem Lebenswerk zu machen. Die gleiche Begeisterung, mit der ich seit einem Jahr jeden Morgen auf das Gelände fahre, wünsche ich mir für die nächsten Jahre. RINKE. EINBL!CKE V Seite 19 RINKE-Leistungen: Ertrags- und Liquiditätsplanungen Operative Unterstützung des Rechnungswesens RINKE CONNECT-Leistungen: Visuelle Kommunikation Personalvermittlung