Straßenbeleuchtung nur bei Bedarf

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1 Gemeinde Lilienthal Der Bürgermeister Presse-Info 19. März 2012 Straßenbeleuchtung nur bei Bedarf Gemeinde Lilienthal und Osterholzer Stadtwerke richten zweite Teststrecke ein Lilienthal (osw). Die Gemeinde Lilienthal und die Osterholzer Stadtwerke testen seit Anfang August 2011 zusammen ein neues, innovatives Beleuchtungsmodell im öffentlichen Raum. Viele Wege sind nachts stundenlang hell erleuchtet, obwohl das Licht nur für verhältnismäßig wenige Menschen und relativ kurze Zeit benötigt wird. Seit etwa einem halben Jahr strahlen 15 Straßenleuchten in Lilienthal nur noch bei Bedarf mit voller Leistung. Seit Mitte März laufen auf dem Lilienthaler Betriebshof der Osterholzer Stadtwerke die Vorbereitungen für die zweite Teststrecke. Diesmal im Bereich der drei belebteren Wohnstraßen Am Zollpfad, An der Wörpe und Mühlenweg. 19 innovative LED- Leuchten mit Sensoren werden bis Mitte April installiert. Sie ersetzen die Quecksilberhochdampflampen, für die es ab 2015 keine Ersatzleuchtmittel mehr geben wird. Von den Straßenlampen in Lilienthal sind noch 529 mit der Technik ausgestattet. Die Technik hat sich auf den Fuß- und Radwegen bewährt. Nach den guten Erfahrungen erfolgt nun der zweite Schritt, erklärt Christian Meyer-Hammerström, der Geschäftsführer der Osterholzer Stadtwerke. Wir gehören mit zu den Vorreitern und erproben die neue Technik. Von den Erfahrungen aus Lilienthal werden auch andere Kommunen profitieren, auch in Hinblick auf die Energiewende Osterholz Von den Energieeinsparungen zeigt sich auch Lilienthals Bürgermeister Willy Hollatz tief beeindruckt: Wir müssen ja die alten Lampen austauschen. Bei diesen Einspar-Erfolgen werden wir überlegen, ob wir noch schneller unsere Straßenleuchten modernisieren. Die Gemeinde ist Eigentümer der Straßenbeleuchtung und die Osterholzer Stadtwerke machen die Betriebsführung. Gemeinsam suchen die Partner nach der optimalen Lösung für die jeweiligen Einsatzzwecke.

2 Nach den ersten sechs Monaten zieht Mario Kück, der Netzmeister Strom, eine erste positive Zwischenbilanz: Die 15 LED-Leuchten haben im Schnitt jeweils nur 90 Kilowattstunden im Winterhalbjahr verbraucht. Dagegen verbrauchten im Vorjahreszeitraum die zehn Quecksilberdampflampen im Schnitt je 285 Kilowattstunden das ist eine Einsparung von 68,4 Prozent. Insgesamt verbrauchten die 15 Lampen in sechs Monaten kwh und die zehn Vorgänger benötigten kwh. Der Straßenbeleuchtungs-Fachmann ist mit der neuen Technik sehr zufrieden: Der Wartungsaufwand war gleich null. Die Anlage läuft 100prozentig. Die Kosten je Leuchte liegen bei etwa 650 Euro. Die Montage dauert zwei bis drei Stunden. Sicherheit für unsere Bürger hat Vorrang Wir wollen nach vorne gehen und mit innovativer Technik das Klima schützen, erklärte zur Einweihung der Lilienthaler Bürgermeister Willy Hollatz. Die Bedeutung der Straßenbeleuchtung für den Energieverbrauch der Kommunen spiegelt eine Untersuchung der Energiewende 2030 wider. Danach ist die Straßenbeleuchtung mit einem Anteil von 25 Prozent der zweitgrößte Stromverbraucher der Kommunen im Landkreis Osterholz. Mehr Strom verbrauchen mit 31 Prozent nur die Kläranlagen und an dritter Stelle liegen die Schulen mit 24 Prozent. Und die Straßenbeleuchtung ist immer wieder ein sensibles Thema. Sie wird zwar, besonders in den Nebenstraßen und in der tiefsten Nacht, nur zu der wenigsten Zeit benötigt, aber einfach abschalten können und wollen wir die Lampen nicht. Denn beim Thema Sicherheit für unsere Bürger zu sparen, wäre sparen an der falschen Stelle. Daher bin ich sehr stolz, dass wir jetzt hier zusammen mit unseren Stadtwerken am Jan-Reiners-Weg ein ganz neues Lichtmodell testen, das vor rund einem Jahr, im Februar 2011 erstmals in Göttingen erprobt wurde. Unsere Lilienthaler Gemeinde gehört damit in Deutschland zu den Pionieren dieser neuen Technik, die es bisher ansonsten nur in Göttingen und in Eberswalde gibt. Im Bauamt der Lilienthaler Gemeinde waren als erstes die beiden Mitarbeiter Michael Beitz und Stephan Ide auf die neue Technik aufmerksam geworden. Beide zeigten sich von der Idee angetan und wandten sich damit an die Osterholzer Stadtwerke, die für die Lilienthaler Gemeinde die Betriebsführung der Straßenbeleuchtung durchführt. Dem ortskundigen Mario Kück, dem Netzmeister Strom der Osterholzer Stadtwerke, liegt dieses Testprojekt von Anfang an besonders am Herzen: Ich habe mich sehr gefreut, als die Lilienthaler Gemeinde mit dieser Idee auf mich zukam und Stadtwerke Presse-Info vom , Seite 2 von 5

3 ich um fachlichen Rat gebeten wurde. Nach intensiver Prüfung war ich von diesem Projekt überzeugt. Zusätzlich bin ich begeistert, weil es diese Technik noch nicht so oft gibt. 15 innovative Straßenleuchten mit Kameras Von der Kreuzung Jan-Reiners-Weg / Truperdeich stehen seit dem Sommer 2011 an diesem kombinierten Fuß- und Radweg auf einer Strecke von rund 500 Metern Richtung Ortsmitte 15 innovative Straßenleuchten mit sogenannten Kameras. So wird diese spezielle Technik zwar bezeichnet, aber selbstverständlich werden damit keine Bilder aufgenommen, erklärt Kück. Die Kameras sind mehr Sensoren oder Bewegungsmelder. Bei den Masten handelt es sich ebenfalls um Spezialanfertigungen, die mit den benötigten Befestigungslöchern für die Anbringung der Kameras ausgestattet sind. Die Leuchten stehen in einem Abstand von rund 30 Metern. In Warteposition nur noch drei statt 80 Watt Zuvor strahlten an den Stellen sogenannte Quecksilberhochdampf-Leuchten mit einem Verbrauch von 80 Watt in der Stunde. Weitere 15 Watt verbrauchte das Vorschaltgerät stündlich. Dabei handelt es sich um ein Auslaufmodell, für die es aufgrund von gesetzlichen Vorschriften ab 2015 keine Ersatz-Leuchtmittel mehr geben wird. Bei den Neuen handelt es sich um modernste LED-Technik. Bei maximaler Beleuchtung verbrauchen sie nur noch ein Drittel der Alten, also etwa 27 Watt je Stunde. In der Warteposition beträgt der Verbrauch nur ein Zehntel, also 2,7 Watt je Stunde also rund ein Dreißigstel des bisherigen Verbrauchs. Ich bin echt fasziniert, wie hell das mit nur drei Watt immer noch ist, berichtet der Stadtwerke- Fachmann von seinen ersten Vorort-Erfahrungen. Im Kreuzungsbereich strahlen die Leuchten aus Sicherheitsgründen in der Warteposition mit 40 Prozent. Nach einer Minute ohne Bewegung sinkt die Leistung um 90 Prozent Wenn die Kamera einen Fußgänger oder Radfahrer auf dem Weg ermittelt, dann werden zeitgleich die nächsten drei Leuchten eingeschaltet. Dies geschieht, indem die Sensoren der Leuchten über eine Art WLAN-Verbindung Daten austauschen und auf diese Weise miteinander kommunizieren. Stellen die Sensoren keine Bewegung mehr fest, dann wird die elektrische Leistung nach einer Minute wieder langsam auf zehn Prozent abgesenkt. Die Aufstellung der Masten und die technischen Anschlüsse erfolgten durch die Fachleute der Osterholzer Stadtwerke. Die Programmierung der Kameras erfolgte durch den Hersteller Philips. Das war eine Stadtwerke Presse-Info vom , Seite 3 von 5

4 hervorragende Zusammenarbeit, lobt Kück die Gemeinde und den Produzenten. Wir werden jetzt speziell für diesen kleinen Abschnitt den genauen Stromverbrauch prüfen und nach einem Jahr, also im August, werden wir sehen, ob wir dies auch den Kommunen von Grasberg und Osterholz-Scharmbeck empfehlen können, in denen wir ebenfalls im Auftrag der Kommunen die Straßenbeleuchtung betreiben. In Lilienthal betreuen die Osterholzer Stadtwerke Straßenleuchten, davon bereits 41 mit LED-Technik. Gemeinde Lilienthal setzt auf neueste Technik Auch Manfred Lütjen, der Bauamtsleiter von der Lilienthaler Gemeinde, ist erfreut über dieses Pilotprojekt: Dieser Abschnitt war für dieses Projekt wie geschaffen, denn hier haben wir parallel den Radweg erneuert. Somit waren hier sowieso Bautätigkeiten notwendig und die Verbindung ideal. Ich hoffe sehr, dass wir damit zukünftig unseren Haushalt entlasten können und gleichzeitig etwas Gutes für unsere Umwelt tun. Nach dem neuen Beleuchtungskonzept der Gemeinde Lilienthal sollen in den nächsten drei bis vier Jahren weitere alte Leuchtkörper gegen die neuen LED-Leuchtkörper ausgetauscht werden. Zunächst werden nur dort die Beleuchtungskörper ausgewechselt, wo auch zugleich entsprechende Baumaßnahmen der Gemeinde durchgeführt werden. Insgesamt handelt es sich um ein Investitionsvolumen von rund Euro. Nach ersten Schätzungen könnten die Kosten für die Leuchtkörper in etwa vier Jahren refinanziert werden. Die Gemeinde will diese Maßnahme zeitlich strecken, damit jeweils die neueste Technik eingesetzt werden kann Zeichen Ihre Ansprechpartner für Rückfragen: Gemeinde Lilienthal: Willy Hollatz, Bürgermeister, T / Manfred Lütjen, Bauamtsleiter, T / Philips, Hamburg: Michael Schanz, Segment Account Manager Outdoor, T. 040 / Osterholzer Stadtwerke: Mario Kück, Netzmeister Strom, T / Jürgen Möller, Leiter Marketing, T / Stadtwerke Presse-Info vom , Seite 4 von 5

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