Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Draculas Erben? (PDF-Format) Das komplette Material finden Sie hier:

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1 Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form Auszug aus: Draculas Erben? (PDF-Format) Das komplette Material finden Sie hier: School-Scout.de

2 2 von 18 Wir bauen Nistkästen für Fledermäuse (Kl. 5/6) Tiere Beitrag 15 III Rund um die Reihe Warum wir das Thema behandeln Noch immer gibt es eine Reihe von Vorurteilen gegenüber Fledermäusen. Auch die Umweltverschmutzung, die Zerstörung ihrer Lebensräume und andere Einlüsse beeinträchtigen ihr Leben. So ist der Bestand fast aller in Deutschland lebenden 25 Fledermausarten gefährdet. Um die Bestände zu retten, tut aktive Aufklärung not. Die Schülerinnen und Schüler* bekommen durch das Material ein Verständnis von den Gefahren, denen Fledermäuse ausgesetzt sind, und leisten durch den Bau von Nistkästen einen aktiven Beitrag zu deren Artenschutz. * Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur Schüler verwendet. Was Sie zum Thema wissen müssen Der Körperbau der Fledermäuse Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere, die aktiv liegen können. Die Eroberung des Luftraums gelang durch die Umbildung von Hand und Arm zum Flugorgan. Der Schwerpunkt ihres kegelförmigen Körpers liegt im Brustbereich, die Flugmuskulatur sitzt überwiegend im Schulterbereich. Die Flughaut ist durchgehend zwischen den Fingern, Ober- und Unterarm, Extremitäten und Schwanz aufgespannt. Mithilfe der Beine können sie während des Flugs die Schwanzlughaut spreizen oder falten. An der Außenseite des Fußes beindet sich ein Sporn, der der Stabilisierung der Schwanzlughaut dient. Die kleinen scharfen Krallen an den Füßen unterstützen den Fang von Insekten und ermöglichen außerdem das Klettern an Bäumen oder senkrechten Wänden sowie das Aufhängen während der Ruhephasen. Durch einen besonderen Sehnenmechanismus können sich die Tiere ohne Kraftaufwand mit den Krallen an einer Wand oder an der Decke festhalten. Die Systematik der Fledermäuse Fledermäuse leben seit rund 50 Millionen Jahren auf der Erde. Mit weltweit insgesamt ca. 17 Familien, 177 Gattungen und etwa 925 Arten bilden sie nach den Nagetieren die zweitgrößte Säugetierordnung. Sie gehören in die Ordnung der Fledertiere (Chiroptera), die sich wiederum in die beiden Unterordnungen Megachiroptera (Flug- und Flederhunde) und Microchiroptera (Fledermäuse) untergliedert. Lediglich zwei Überfamilien der Microchiroptera, den Rhinolophoidae (Hufeisenartige Fledermäuse) und Vespertilionidae (Glattnasige Fledermäuse), sind die in Deutschland vorkommenden einheimischen 25 Fledermausarten zuzuordnen. Während die sehr seltenen Hufeisennasen (Rhinolophus) mit nur zwei Arten vertreten sind, kommen die meisten und auch die häuigsten Arten aus der Artengruppe der Glattnasigen Fledermäuse. Deren artenreichste Gattungen sind Mausohrledermäuse (Myotis) mit sieben Arten, gefolgt von den Pipistrellusledermäusen mit vier verschiedenen Arten, zu denen z. B. die weitverbreitete Zwergledermaus oder die häuige Rauhhautledermaus gehören. Die Lebensweise der Fledermäuse Fledermäuse sind nachtaktive Tiere, die tagsüber in einem Versteck schlafen. Sie orientieren sich bei völliger Dunkelheit durch eine akustische Echoortung mit Ultraschalllauten, die sie mit dem Mund oder der Nase ausstoßen. Ihre Nahrung besteht in Deutschland ausschließlich aus Insekten und Spinnentieren. Bei ihrem etwa fünfmonatigen Winterschlaf können sie ihre Körpertemperatur auf wenige Grad über Null absenken. Weibchen bringen nur etwa ein bis zwei Jungtiere im Jahr zur Welt. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt fünf bis sieben Jahre. In Einzelfällen können sie aber auch bis zu 30 Jahre alt werden.

3 III Tiere Beitrag 15 Wir bauen Nistkästen für Fledermäuse (Kl. 5/6) 3 von 18 Der Lebensraum der Fledermäuse Der Lebensraum der Fledermäuse verändert sich mit der Jahreszeit. Die Jagdgebiete beinden sich meist im Wald, da dieser schnellen Zugang zu Verstecken und Nahrung bietet. Die Sommerquartiere, die trocken, warm und dunkel sein sollten, nutzen Fledermäuse in verschiedensten Formen während des Sommers: In sogenannten Wochenstuben inden sich weibliche Fledermäuse in mehr oder weniger großen Gruppen zusammen, um ihre Jungen aufzuziehen. Es gibt auch Tages- oder Zwischenquartiere, in denen sich Fledermäuse, z. B. einzelne Männchen oder kleine Gruppen von jungen Männchen, aufhalten können. In Zwischenquartieren suchen Fledermäuse auf dem Weg ins Paarungs- oder Winterquartier Unterschlupf. Sie verbringen dort meist nur wenige Tage oder Wochen. Je nach Art verweilen sie dort kopfüber aufgehängt in Spalten und Ritzen. Die Winterquartiere sind dagegen feucht und kühl, dürfen aber von der Temperatur her nicht unter die Frostgrenze fallen, da sonst die im Winterschlaf beindlichen Tiere erfrieren oder aufwachen und keine Nahrung inden. Für die Winterquartiere eignen sich z. B. Höhlen, Felsspalten, Kellergewölbe, Bunker oder Bergwerkstollen. Artspeziisch unterscheidet man, je nach der überbrückten Distanz zwischen Winter- und Sommerquartier, ortstreue Fledermäuse, wie z. B. die Kleine Bartledermaus oder die Wasserledermaus, und wanderfähige Arten, die dabei Strecken von über 1000 Kilometern zurücklegen können, wie z. B. der Große Abendsegler oder die Rauhautledermaus. Vorschläge für Ihre Unterrichtsgestaltung Voraussetzungen der Lerngruppe Im Bereich Fachwissen setzt diese Einheit wenig voraus. Die Schüler sollten für die Bearbeitung der Materialien in der Lage sein, Sachverhalte zu kombinieren und selbstständig Unterrichtsinhalte zu erarbeiten. Für einige Materialien ist ein vertrauter Umgang mit dem Computer für die Internetrecherche nötig. Dies kann aber gegebenenfalls so gestaltet werden, dass Inhalte, z. B. am interaktiven Whiteboard, gemeinsam erarbeitet werden. Handwerkliche Fertigkeiten verlangt das Projekt Nistkastenbau (M 6), welches aber durch Gruppenarbeit entsprechend der Fähigkeiten gelenkt werden kann. Aufbau der Reihe Sie haben zwei Möglichkeiten, diese Reihe zu behandeln: Bearbeiten Sie sie im Rahmen einer Projektwoche, können Sie die Arbeitsblätter M 2 M 5 parallel zum Bau des Nistkastens (M 6) behandeln. Der Einstieg erfolgt mit Farbfolie M 1. Sie zeigt verschiedene Ausschnitte aus dem Foto einer Fledermaus und lenkt so die Aufmerksamkeit der Klasse auf dieses Tier. Behandeln Sie das Thema im normalen Unterrichtsverlauf, steigen Sie ebenfalls mithilfe von Farbfolie M 1 ein. Anschließend erfolgt ein Unterrichtsgespräch zum Vorwissen der Schüler zu Fledermäusen. Teilen Sie nach dem Einstieg die Arbeitsblätter M 2 und M 3 aus, die die Schüler in Einzel- oder Partnerarbeit bearbeiten. Hier sammeln die Schüler erste wichtige Informationen zu Körperbau, Lebensweise und Lebensraum der Fledermäuse. In Stunde 2 steigen Sie mit einer Tafelskizze zur Echoortung der Fledermäuse ein und spielen, wenn möglich, Fledermauslaute ab, bevor die Schüler das eben Gelernte auf Arbeitsblatt M 4 in eigenen Worten zusammenfassen. Auf Arbeitsblatt M 5 setzen sich die Lernenden mit den Gründen für die Bestandsgefährdung der Fledermäuse auseinander. In den Stunden 3 5 ist der Bau von Nistkästen für Fledermäuse angesetzt. Die Arbeit gemäß Bauanleitung M 6 kann in Zweiergruppen oder in größeren Gruppen erfolgen. Der Selbst-Test M 7 (Stunde 6) dient als schriftliche Lernerfolgskontrolle zum Abschluss der Unterrichtseinheit.

4 4 von 18 Wir bauen Nistkästen für Fledermäuse (Kl. 5/6) Tiere Beitrag 15 III Tipps zur Differenzierung Nicht in diesem Material enthalten ist die Unterscheidung der 25 in Deutschland vorkommenden bzw. bereits ausgestorbenen Arten. Diese könnten schnellere Schüler in Kurzreferaten vorstellen. Möglich wäre ein Kurzreferat von ca. 5 Minuten Länge und mit kurzem Handout zu den wichtigsten Fakten: Aussehen, Merkmale, Lebensraum, Verbreitung und Besonderheiten. Anbieten würde sich für die Differenzierung auch Teamarbeit von je einem schwächeren mit einem leistungsstarken Schüler. Ideen für die weitere Arbeit Für Schüler, die das Material schnell bearbeitet oder den Nistkasten bereits gebaut haben, empiehlt sich die Entwicklung einer Infobroschüre für Eltern oder Mitschüler. Darin können Fragen wie Was tun, wenn ich eine Fledermaus inde? oder Wie gehe ich richtig mit Fledermäusen um? beantwortet werden. Wenn Sie in Nordrhein-Westfalen ansässig sind, können Sie sich gemeinsam mit den Schülern für das Haus, das mit einem Nistkasten ausgestattet wurde, über à Bewerbungsformular Fledermausfreundliches Haus um eine Plakette Fledermausfreundliches Haus bewerben. Sollte eine Exkursion zu Federmäusen möglich sein, empiehlt es sich, vorher einen Fledermaus-Detektor (z. B. von zu besorgen, mit dem man Fledermauslaute hörbar machen kann. Sie können aber auch Fledermausführungen mit dem NABU oder beim Zoo in Ihrer Nähe organisieren oder gemeinsam die Erlebniswelt Noctalis in Bad Segeberg besuchen, um wissenschaftlich fundiert in die aufregende Welt der Fledermäuse entführt zu werden. Diese Kompetenzen trainieren Ihre Schüler Die Schüler beschreiben den Körperbau und die Lebensweise von Fledermäusen. entnehmen aus Zeichnungen Informationen und setzen sie in Worte um. gehen nach einem Bauplan vor und bauen einen Nistkasten. festigen ihre handwerklichen Fertigkeiten bei der Arbeit mit Holz. formulieren themenbezogene Beiträge und geben Beiträge anderer richtig wieder. erschließen neue Informationen aus verschiedenen Quellen und verarbeiten sie weiter.

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