Flugbegleiter. Eric Frenzel... sorgt weiterhin für Furore. Felix Gottwald Der Doppel-Olympiasieger im Interview

Transkript

1 Ausgabe 7 Februar ,00 Flugbegleiter Eric Frenzel... sorgt weiterhin für Furore Felix Gottwald Der Doppel-Olympiasieger im Interview Rückblick Schlierenzauer siegt erneut in Klingenthal Kampfrichter Blick hinter die Kulissen Offi zielles Programm des DKB FIS Weltcup 2009 in der Nordischen Kombination in Klingenthal Anssi Koivuranta

2 Liebe Wintersportfreunde! Grußwort des Ministerpräsidenten Den Dreiklang Wintersport-Spitzensport- Klingenthal kennt man weit über die Grenzen Sachsens hinaus. In diesem Winter sind wieder die besten Skispringer und nordischen Kombinierer aus der ganzen Welt zu Gast bei einem begeisterten Publikum, das aus jedem Wettkampf ein stimmungsvolles Fest macht. So habe ich es beim Sommer-Grand-Prix im vergangenen Jahr selbst erlebt. Wir Sachsen sind immer mit Leidenschaft dabei, wenn es gilt, außerordentliche Leistungen zu erbringen oder sie zu feiern. Klingenthal hat für beides, Spitzenleistungen und Atmosphäre, beste Bedingungen: Eine der modernsten Großschanzen der Welt, die noch dazu so futuristisch aussieht, dass sie zum Touristenmagnet geworden ist. Eine tolle Organisation und packende Wettkämpfe tun ein Übriges, um die Leidenschaft der Wintersportfans zu entfachen und die Sportler bei ihren weiten Sprüngen zu beflügeln. Ich wünsche Ihnen allen Spannung bei den Wettkämpfen und den Sportlern viele Erfolge in der Vogtland Arena Klingenthal! Stanislaw Tillich Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Eine ganze Weltcupwoche in Klingenthal - unser Traum ist wahr geworden Ich freue mich, die Aktiven, ihre Betreuer, die Verantwortlichen der Skiverbände und natürlich die vielen Wintersportfans in der Vogtland Arena begrüßen zu dürfen. Gerade mal drei Jahre ist es her, als wir über den allerersten Sprung von unserer modernen Großschanze jubeln konnten. Damals war es ein Traum, dass wir hier auch die weltbesten Skispringer und Nordisch Kombinierten begrüßen dürfen. Dass es kein Traum geblieben ist, dafür haben viele Vogtländer mit ungeheurem Elan gekämpft. Vor allem der Vogtländische Skiclub Klingenthal und seine Helfer haben in den zurückliegenden Jahren bei der Durchführung von mehr als 20 B-Weltcups in der Nordischen Kombination bewiesen, dass auf sie Verlass ist. Als dann die ersten A-Weltcups nach Klingenthal vergeben wurden, haben sie aufopferungsvoll gezeigt, dass sie das Vertrauen rechtfertigen wollen und können. Ich erinnere an den Kampf gegen die Witterungsunbilden vor einem Jahr, als über Nacht Schnee kistenweise auf den Anlaufturm geschleppt und eine neue Spur präpariert wurde, um den Wettkampf zu sichern. Darüber hinaus haben wir Vogtländer auch bewiesen, dass die regionale Wirtschaft, das einheimische Gewerbe, die kommunalen Verwaltungen, Feuerwehren, Rettungskräfte, Nahverkehrsbetriebe und viele mehr gut und unkompliziert zusammenwirken, um die Infrastruktur zu sichern. Das war und ist auch so in diesem Jahr 2009, in dem die erste Weltcupwoche in Klingenthal über die Bühne geht. Für diese Leistungen möchte ich allen Beteiligten herzlich danken, natürlich auch dem Freistaat Sachsen für die Unterstützung. Nun können wir gemeinsam in der Vogtland Arena den Kampf um Weltcuppunkte genießen, auch weil wir wissen, dass dies in den nächsten Jahren so sein wird. Ich wünsche allen viel Spaß dabei. Fotos: Jörg Lange/Sächsische Staatskanzlei, Archiv Ihr Dr. Tassilo Lenk Landrat des Vogtlandkreises und Präsident des Organisationskomitees Der Bau der Vogtland Arena wurde vom Freistaat Sachsen kofi nanziert. 2 Flugbegleiter Flugbegleiter 3

3 Inhaltsverzeichnis Aktuelles Eric Frenzel... Die deutsche Nachwuchshoffnung freut sich auf Klingenthal Felix Gottwald über Visionen, Herausforderungen und Ziele Porträt Favoriten... Wer ist fit für die WM? Hinter den Kulissen... Ohne die Kampfrichter geht gar nichts Rückblick Internationale Nordische Skiwettkäpfe... Klingenthal erlebt Anfang der 60er Jahre vier Auflagen Impressionen vom Sommer Grand Prix 2008 im Spezialspringen... Gregor Schlierenzauer setzt seine Klingenthaler Siegesserie fort Service DKB FIS Weltcup 2008/ Alle Termine, Sieger und der aktuelle Stand im Überblick Programm des DKB FIS Weltcup in Klingenthal... Nach den Spezialspringern nun die Kombinierer zu Gast Impressum Herausgeber: VSC Klingenthal, Floßgrabenweg 1, Klingenthal Redaktion: Medienbüro BRAND-AKTUELL Stöckigter Straße 30 b Schloditz Tel g.brand@brand-aktuell.com Internet Sinnario GmbH Komturhof Plauen Tel Fax stefan.haberer@sinnario.de Internet Anzeigen: Medienbüro BRAND-AKTUELL, Sinnario GmbH Konzept, Layout & Repro: Sinnario GmbH Fotografen: siehe Beiträge Druck: Süddruck Neumann GmbH & Co. KG Reißiger Gewerbering 41, Plauen Papier: Profigloss 150 g/m², gloss, vollgestrichen holzfrei weiß Bilderdruck, Exklusiv von IGEPA/Sappi Redaktionsschluss: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Aufnahmen in elektronische Datenbanken, Mailboxen sowie sonstige Vervielfältigungen nur mit ausdrücklicher Genehmigung. Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Haftung übernommen. 4 Flugbegleiter Flugbegleiter 5

4 Die DDR-Nationalmannschaft Nordische Kombination um 1960: Trainer Herbert Friedel, Jürgen Meinel, Günter Meinel, Klaus Goldhahn, Rainer Dietel, Rolf Schönherr, Günter Flauger (v.l.n.r.) Die alte Aschbergschanze Schauplatz der Internationalen Nordischen Skiwettkämpfe Internationale Nordische Skiwettkämpfe als Vorläufer des heutigen Weltcups Von Thorald Meisel Am 31. Januar und 1. Februar 1959 erlebten in Klingenthal die Internationalen Nordischen Skiwettkämpfe ihre Premiere. Gekommen waren Sportler aus Finnland, Norwegen, Polen und der CSR. Die Wettkampfform der Skispiele hatte zu dieser Zeit vor allem in Skandinavien schon eine lange Tradition. Weltcup-Serien wie heute stellten vor einem halben Jahrhundert noch eine Vision dar. Der Höhepunkt 1959 in Klingenthal war die Weihe der Aschbergschanze vor der Rekordkulisse von Zuschauern. Weihespringer war der Klingenthaler Harry Glaß gewesen. Den Wettkampf gewann Helmut Recknagel (Zella-Mehlis) vor Werner Lesser aus Brotterode und dem Klingenthaler Manfred Brunner, Vierter wurde Harry Glaß. Was kaum bekannt ist: Tags zuvor hatte auf der Aschbergschanze bereits der Sprunglauf für die Nordische Kombination stattgefunden. Erster Sieger auf der neuen Schanze war der Klingenthaler Manfred Meinhold, dem einen Tag später die 11-beste Laufzeit zum Sieg reichte. Herbert Leonhardt, mein Trainer, hat einen Luftsprung gemacht, als mein Sieg feststand, erinnerte sich Meinhold bei einer Plauderei im Winter Bemerkenswert auch die Platzierungen der übrigen Klingenthaler Kombinierer: 3. Siegfried Böhme, 4. Martin Körner, 5. Klaus Goldhahn, 6. Werner Lorenz, 7. Rainer Dietel, 9. Günter Flauger, 11. Manfred Paul. Der Erfolg von 1959 hatte Manfred Meinhold abergläubisch gemacht: Es musste beim Wettkampf immer der gleiche Pulli unterm Hemd sein, und dazu der gleiche Springerpullover. Außerdem stieg er immer mit dem linken Bein zuerst auf die Schanze. Die 2. Auflage der Nordischen Skiwettkämpfe am 30. und 31. Januar 1960 stand im Schatten der Olympischen Spiele in Squaw Valley (USA). Nach Klingenthal kamen nur Sportler aus Jugoslawien, Ungarn und der CSR, die sich nicht für die Olympischen Spiele qualifiziert hatten. In der Nordischen Kombination gab es einen Klingenthaler Doppelsieg durch Klaus Fotos: Archiv Goldhahn und Rolf Schönherr. Bei den Junioren konnten die Klingenthaler sogar einen Dreifach-Erfolg feiern: Manfred Glaß gewann vor Jürgen Meinel und Gerd Geipel. el. Das Spezialspringen auf der Aschbergschanze gewann der Klingenthaler er Manfred Brunner vor dem Jugoslawen Milan Pecar, der im zweiten en Durchgang 93 Meter er sprang. Dritter wurde Manfred Glaß, der mit 92,5 Metern eben-efalls eine tolle Weite erreichte. Schanzenrekordhalter auf der Asch war seit dem Osterspringen en 1959 der Norweger Torbjörn Yggeseth mit 93,5 Metern fanden die Nordischen Skiwettkämpfe am 27. bis 29. Januar statt. Es war die bis dahin attraktivste Skisport- Veranstaltung im Vogtland mit Startern aus Finnland, Schweden, der BRD, Polen, Ungarn und Rumänien. Die Heimatzeitung Freie Presse hatte für den Gewinner in der Nordischen Kombination einen Wanderpokal gestiftet. Der Klingenthaler Günter Flauger war der erste Gewinner - er verwies seine Mannschaftskameraden Rainer Dietel und Manfred Meinhold auf die Plätze. Das Springen auf der Aschbergschanze gewann Veith Kührt (Zella-Mehlis), der bereits 1960 auf dieser Schanze deutscher Meister geworden war. Die Plätze zwei und drei gingen an die Finnen Pekka Remus und Timo Kivilae, den Sechsten der Vierschanzentournee Bester Klingenthaler war auf Rang acht Gerhard Pilz. Helmut Recknagel, der im Training bei 92 Metern gestürzt war, belegte Platz 11. Bei den Langläufen beherrschten Schweden und Finnland das Geschehen. Bester Klingenthaler über 15 Kilometer war Heinz Seidl auf Platz sieben. Damals wie heute: mit dem Programmheft umfassend informiert Die IV. Nordischen Skiwettkämpfe 1962 fanden am 3. und 4. März statt nach der Weltmeisterschaft in Zakopane (Polen). Gekommen waren nur Sportler aus Polen und der CSR. Die Nordische Kombinati- on und damit den Pokal der Freien Presse gewann der Klingenthaler Günter Meinel. Auf den weiteren Plätzen fünf Klingenthaler: Jürgen Meinel, Klaus Goldhahn, Herbert Koschemann, Rainer Dietel und Rolf Schönherr. Für Meinel war der Sieg die erfolgreiche Rückkehr nach einem schweren Sturz. Bei den Ausscheidungswettkämpfen 1960 für die gemeinsame deutsche Olympiamannschaft in Squaw Valley (USA) hatte er sich bei einem Sturz in Reit im Winkl einen Halswirbel gebrochen und anschließend sechs Wochen in einem bayerischen Krankenhaus gelegen. Auf der Aschbergschanze gab es einen Klingenthaler Doppelsieg durch Dietmar Klemm und Reiner Brettschneider. Dritter wurde Willi Wirth aus Brotterode. Eine fünfte Auflage der Nordischen Skiwettkämpfe in Klingenthal gab es nicht. Das Wettkampfprogramm übernahmen ab 1965 die Oberhofer Skispiele. Klingenthal/ Mühlleithen war ab 1965 Gastgeber für das Internationale Damenskirennen. 10 Flugbegleiter Harry Glaß Manfred Meinhold Flugbegleiter 7

5 Klingenthal hat mir schon immer gut getan Eric Frenzel über seine besondere Beziehung zur Vogtland Arena Eric Frenzel (20) aus Geyer er gilt als eine der großen Zukunftshoffnungenungen in der Nordischen Kombination. n. Im vergangenen Winter feierte der junge Vater in Klingenthal seinen en ersten Weltcup-Sieg. Im Flugbegleiter er spricht er über seine Ziele in die- sem Winter. Flugbegleiter: Im vergangenen Jahr hast du in Klingenthal deinen ersten Weltcup-Sieg gefeiert. Mit welchem Gefühl gehst Du diesmal den Wettkampf in der Vogtland Arena an? Steckbrief Geboren am: in Annaberg-Buchholz Größe/Gewicht: 173 cm/57 kg Wohnort: Geyer Verein: WSC Erzgebirge Oberwiesenthal Familienstand: ledig, Sohn Philipp Hobbies: Volleyball, Musik Größte sportliche Erfolge: - Weltcup-Sieger im Massenstart 2008 in Klingenthal - 8 weitere Top Ten-Platzierungen im Weltcup - Sommer Grand Prix-Sieger im Massenstart 2007 in Klingenthal - Deutscher Meister im Massenstart Junioren-Weltmeister im Sprint Vize-Junioren-Weltmeister im Team 2007 Flugbegleiter: Eric, wie zufrieden bist du mit deinem bisherigen Saisonverlauf? Eric Frenzel: Von den Ergebnissen passt das schon größtenteils. Vor allem läuferisch bin ich gut dabei. Beim Springen hat es zu Saisonbeginn noch gehakt, ich hatte nicht das richtige Fluggefühl. Leider hatte mich eine Erkältung vor Weihnachten ein bisschen zurück geworfen. Aber inzwischen bin ich wieder fit. Flugbegleiter: Das Highlight in diesem Winter sind die Weltmeisterschaften. Was hast du dir für Liberec vorgenommen? Eric Frenzel: Ich will versuchen, schon im Einzel anzugreifen. Wenn alles passt, kann ich unter die besten sechs kommen. Im Team-Wettbewerb dürften wir sehr gute Chancen haben, die Mannschaft ist richtig gut drauf, wir sind vielleicht das einzige Team auf konstant hohem Niveau. Flugbegleiter: Was ist im Gesamt-Weltcup für dich noch drin in dieser Saison? Eric Frenzel: Nach der letzten Saison war mein Ziel, meine Leistungen weiter zu stabilisieren. Das ist mir auch ganz gut gelungen. Wenn ich in Topform komme, bin ich in der Lage, noch mal ein ganzes Stück nach vorn zu springen. Das will ich versuchen. Eric Frenzel: Klingenthal hat mir schon immer gut getan. Ich mag die Schanze, komme dort sehr gut zurecht. Und es sind immer viele Fans da. Ich freue mich auf die beiden Weltcups in Klingenthal. Flugbegleiter: Ist Deine Familie wieder mit in Klingenthal dabei? Eric Frenzel: Natürlich. Das bietet sich ja an, sie haben es nicht weit. Darauf freue ich mich ganz besonderes. Auch mein kleiner Sohn Philipp wird in der Arena sein. Fotos: VSC Klingenthal, Archiv 8 Flugbegleiter Flugbegleiter 7

6 In jedem Tag ist das Leben enthalten Doppel-Olympiasieger Felix Gottwald im Interview Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin feierte Felix Gottwald mit den Siegen im Sprint und im Teamwettbewerb den größten Erfolg seiner Laufbahn. Im Exklusiv-Interview mit dem Flugbegleiter spricht der sympathische Österreicher über die Bedeutung dieser Erfolge für sein Leben, seine Pläne für die Zukunft und die aktuelle Situation in der Nordischen Kombination. Flugbegleiter: Felix, nach deinem Rücktritt vom aktiven Leistungssport im März 2007 bist du als ORF-Experte der Nordischen Kombination nach wie vor eng verbunden. Wie siehst du die aktuelle Entwicklung hinsichtlich der Einführung der neuen Regeln? Felix Gottwald: Die Veränderungen, die in der Nordischen Kombination getroffen worden sind, sehe ich als sehr positiv. Die Sportart ist durch den einen Sprung auf der Schanze und den einheitlichen 10 Kilometern in der Loipe transparenter und kompakter geworden. Zwei Faktoren, die gerade in der medialen Umsetzung einer Sportart unumgänglich sind. Ich sehe es als große und einzige Chance für diese einzigartige Sportart. Flugbegleiter: Welchem Athletentyp kommt deiner Meinung nach die neue Wettkampfform am meisten entgegen? Felix Gottwald: Die Diskussionen über die Sprung- oder Lauflastigkeit sorgten immer schon für Gesprächsstoff. Dahingehend teile ich die Meinung vom neuen Chef der Nordischen Kombination, Walter Hofer, dass sich nie das Reglement an die Athleten anpasst, sondern es immer umgekehrt der Fall sein muss. Gewinnen tut am Ende wieder der ausgeglichene Athlet jener, der am Wettkampftag in beiden Disziplinen top ist. Bis jetzt ist das eindeutig der Finne Anssi Koivuranta. Er überzeugt auf der Schanze und in der Loipe. Flugbegleiter: Deine Erfahrungen und Erlebnisse als Sportler hast du jetzt in einem Buch verarbeitet. Interessanterweise benutzt du den Tag deines Olympiasieges im Sprintwettbewerb als Aufhänger für diese Autobiographie. Wie kam es zu dieser Idee? Felix Gottwald: Ich wollte die Menschen an meinen Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben lassen und ihnen meinen Zugang zum Leben mitteilen. Die Idee, das Ganze in einen Tag zu verpacken, kam dadurch, weil für mich das Leben in einem Tag enthalten ist und ich immer nur den heutigen Tag leben kann. Dieser Zugang begeisterte mich, bedeutete aber auch unendlich viel Arbeit. Damit meine Gefühle und Empfindungen auch beim Leser in der Intensität ankommen, setzte ich mich im Januar 2008 vor den Computer und widmete mich bis in den Herbst dem Schreiben. Eine Erfahrung, die ich gleich wie jene aus dem Sport, nicht missen möchte. Flugbegleiter: Die Tugenden, die dich als Athlet geprägt haben und auch im Leben hilfreich sind, vermitteltst du auch in Vorträgen. Was sind darüber hinaus deine weiteren Pläne für die Zukunft? Felix Gottwald: Das Leben besteht für mich darin, sich aus vielen Visionen immer wieder eine herauszunehmen und diese zu beseelen. Derzeit arbeite ich an der Konzeption einer solchen Vision, die im weiteren Sinne auch wieder etwas in Bewegung setzen soll. Vorerst gilt es aber auch da wieder eine Basis zu schaffen - sprich Grundlagenausdauer zu trainieren. Sich Ziele zu setzen, diese geduldig und konsequent zu verfolgen, immer mit dem Bewusstsein nur heute etwas für die Ziele in der Zukunft tun zu können, ist das, was ich Tag für Tag versuche zu leben. Flugbegleiter: Kannst du dir unter Umständen auch ein Comeback - ähnlich dem des US-Amerikaners Todd Lodwick in dieser Saison - vorstellen? Felix Gottwald: Ich persönlich könnte es mir nicht mehr vorstellen, Spitzensportler zu sein, wenngleich ich immer noch leidenschaftlicher Hobbysportler bin. Die Welt außerhalb des Spitzensports bietet mindestens genauso viele - wenn nicht noch mehr - Herausforderungen und Überraschungen, denen ich mich leidenschaftlich gerne stelle. Trotzdem gilt für mich der Grundsatz: Bewegung ist nicht alles aber ohne Bewegung ist alles Nichts! Fotos: Alois Furtner, Hans Simonlehner Felix Gottwald und Flugbegleiter verlosen: 3 handsignierte Bücher Ein Tag in meinem Leben von Felix Gottwald Die Gewinnfrage: Wo feierte Felix Gottwald mit dem Doppel-Olympiasieg den größten Erfolg seiner sportlichen Laufbahn? Einfach die richtige Antwort mit dem Kennwort Felix Gottwald an folgende Adresse senden: Sinnario GmbH Redaktion Flugbegleiter Komturhof Plauen oder per kontakt@sinnario.de Einsendeschluss ist der 6. März 2009! Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und erscheinen in der nächsten Ausgabe. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen Plauen in den Kolonnaden: Tel.: 03741/ Falkenstein in der Fußgängerzone: Tel.: 03745/ Flugbegleiter Steckbrief Geboren am: in Zell am See Größe/Gewicht: 179 cm/69 kg Wohnort: Ramsau am Dachstein und Zell am See Familienstand: ledig, Freundin Alexandra Hobbies: Radfahren, Laufen, Schwimmen, Golfen Größte sportliche Erfolge: - Doppel-Olympiasieger im Sprint und Team Weltmeister im Team Olympia-Medaillen gesamt: 6 (2 Gold, 1 Silber, 3 Bronze) - WM-Medaillen gesamt: 8 (1 Gold, 2 Silber, 5 Bronze) - Gesamtweltcupsieger 2000/ Weltcupsiege Ihr kompetenter Sportausrüster präsentiert: Powerman World Series and International German Championship (long distance) May, Sunday 17, 2009, Falkenstein, Germany

7 Flugbegleiter Anssi Koivuranta

8 Gregor Schlierenzauer in Klingenthal unschlagbar? Sparkassen FIS Sommer Grand Prix 2008 im Spezialspringen Nach den Triumphen beim Weltcup und beim Sommer Grand Prix 2007 war Gregor Schlierenzauer auch bei seinem dritten Start in Klingenthal nicht zu schlagen. Auch wenn Simon Ammann vor begeisterten Zuschauern in beiden Durchgängen weiter sprang, konterte Schlierenzauer mit den besseren Haltungsnoten. Dreimal da gewesen dreimal gewonnen! Darauf bin ich sehr stolz! freute sich der 19-jährige Österreicher zu Recht. Und die Freude stieg noch an, als er am Tag nach dem Sieg in der Vogtland Arena auch das Finale in Liberec gewann und sich so den Sommer Grand Prix 2008 sicherte. Punkte 1. Gregor Schlierenzauer 282,5 2. Simon Ammann 280,6 3. Martin Koch 273,7 4. Anders Jacobsen 265,6 5. Michael Uhrmann 265,5 6. Andreas Küttel 264,7 Fotos: Archiv, A. Dreher, sxc.hu 6 Flugbegleiter Flugbegleiter 157

9 Der DKB FIS Weltcup 2008/2009 Alle Sieger der bisherigen Stationen und der aktuelle Gesamtstand im Überblick Datum Austragungsort Sieger Kuusamo Ronny Ackermann Kuusamo Anssi Koivuranta Trondheim Magnus Moan Trondheim Anssi Koivuranta Liberec Cancelled Liberec Cancelled Ramsau Bill Demong Ramsau Björn Kircheisen Oberhof Magnus Moan Oberhof Anssi Koivuranta Schonach (Team) Deutschland Schonach Anssi Koivuranta Val di Fiemme (Massenstart) Björn Kircheisen Val di Fiemme Magnus Moan Vancouver-Whistler Bill Demong Vancouver-Whistler Magnus Moan Chaux Neuve Chaux Neuve Seefeld Seefeld (Team) Klingenthal Klingenthal... Nordische Ski-WM Liberec (Massenstart) Liberec (Gundersen Normalschanze) Liberec (Team) Liberec (Gundersen Großschanze) Lathi Lathi Vikersund Vikersund... Aktueller Weltcup-Stand Punkte 16 Flugbegleiter Ronny Ackermann gewann in der vergangenen Saison zum dritten Mal den Gesamtweltcup 1. Anssi Koivuranta Magnus Moan Bill Demong Björn Kircheisen Jason Lamy Chappuis Tino Edelmann Jan Schmid Janne Ryynaenen Michael Stecher Bernhard Gruber 311 Stand aller Angaben: Foto: VSC Klingenthal

10 Die Favoriten! Wer gewinnt die Generalprobe für Liberec? Fotos: VSC Klingenthal, Archiv Anssi Koivuranta Björn Kircheisen Bill Demong Ronny Ackermann Jason Lamy Chappuis Magnus Moan geboren am: Verein: Kuusamon Erä-Veikot geboren am: Verein: WSV 08 Johanngeorgenstadt geboren am: Verein: Lake Placid Ski Club geboren am: Verein: Rhöner WSV Dermbach geboren am: Verein: SC Douanes Bois d Amont geboren am: Verein: Byaasen IL Olympia-Dritter im Team: Weltmeister im Team: WM-Dritter im Einzel: Weltcup-Siege: Olympia-Zweiter im Team: 2002, 2006 WM-Zweiter im Team: 2003, 2005, 2007 WM-Zweiter im Einzel: 2005 WM-Dritter im Sprint: 2007 Weltcup-Siege: 13 WM-Zweiter im Einzel: Weltcup-Siege: Olympia-Zweiter im Sprint: 2002 Olympia-Zweiter im Team: 2002, 2006 Weltmeister im Einzel: 2003, 2005, 2007 Weltmeister im Sprint: 2005 WM-Zweiter im Sprint: 2003 WM-Zweiter im Team: 2003, 2005, 2007 WM-Dritter im Sprint: 2001 Weltcup-Siege: 29 Gesamtweltcup-Zweiter : Sprintweltcup-Sieger : Weltcup-Siege : / / Olympia-Zweiter im Sprint: Olympia-Dritter im Einzel: Weltmeister im Team: WM-Zweiter im Sprint: WM-Dritter im Team: Weltcup-Siege: , Flugbegleiter Flugbegleiter 7

11 Im Einsatz, damit alles FIS-gerecht läuft Ullrich Neupert und seine Kampfrichter sichern ordnungsgemäßen Ablauf der Wettkämpfe nicht nur in der Vogtland Arena Als Kampfrichterchef trägt er die gewal- tige Verantwortung, dass die Wettbewerbe den FIS-Regeln entsprechend über die Bühne gehen. Dafür sind bei einem Weltcup rund 50 Leute im Einsatz als Weitenmesser, Weitenschreiber, Ablasser auf dem Turm, Schanzenchef, Tretkommando, Rennleiter, Rennsekretär, bei der Kombination zusätzlich als Starter, Zeitnehmer, Rundenzähler, Nummernschreiber, Streckenchef oder Streckenposten. Aber auch die Ausgabe der Transponder für die Zeitmessung und die Skimarkierung gehören zu unseren Aufgaben, bis hin zum Einsammeln der Startnummern, der Verteilung von Tee und der Absicherung der Doping- und Materialkontrollen, umreißt der erfahrene Kampfrichter das riesige Aufgabenfeld. Dazu kommt noch viel Organisatorisches vor und nach den Wettkämpfen im Rennbüro und natürlich das Präparieren der Schanze und Strecke. Seit fast 40 Jahren ist Ulli, wie er von allen gerufen wird, bei Wettkämpfen im Einsatz kam der gebürtige Plauener als frischgebackener Lehrer für Geografie und Mathe an die damalige Kinderund Jugendsportschule Klingenthal. Da er in jungen Jahren selbst bei Wismut und Wema Plauen Fußball spielte, war er sportinteressiert und ließ sich nicht zwei Mal bitten, um eine Ausbildung zum Kampfrichter zu absolvieren. Und das ist er noch heute stets ehrenamtlich. jedes Wochenende ist ein Wettkampf, wie Aschbergskispiele für Nachwuchsathleten, der Kammlauf für Volkssportler, die internationalen Wettbewerbe. Bis vor wenigen Monaten leitete er die Außenstelle des Julius-Mosen-Gymnasiums Oelsnitz, das Skisportgymnasium Klingenthal. Doch von Ruhestand kann bei dem inzwischen 60-Jährigen keine Rede sein. Im Sächsischen Skiverband arbeitet er als Kampfrichterreferent Nordisch im Fachausschuss Kampfrichterwesen, bildet im entsprechenden Fachausschuss den Nachwuchs im Vogtland aus. Und so gut wie Und er hat natürlich auch schon viel erlebt. Zu den lustigen Begebenheiten zählt die Einführung der Lichtschranke für die Zeitmessung bei den Internationalen Damenskirennen. Zum ersten Mal wurde die Schranke in Brusthöhe angebracht, eine kleine Finnin spurtete gebückt ins Ziel, unter der Schranke durch, siegte, aber es gab nur eine handgestoppte Zeit. Wie viele Stunden kommen da im Jahr als Kampfrichter zusammen? Er zuckt nur die Schultern. Es macht immer wieder Spaß, denn bei aller Verantwortung ist die Kampfrichtertruppe natürlich ein lustiger Haufen, betont Ulli, denkt dabei auch an die schönen Feten beim jährlichen An- und Abwintern. Fotos: Gunther Brand In ihren roten Thermojacken wieseln sie wie emsige Ameisen durch die Vogtland Arena, die Kampfrichter. Zwischen ihnen, meist mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, ist Ullrich Neupert. 1 Gefährlicher war es bei der Präparierung der alten Asch. Damals gab es kein Schneehaltenetz, sondern quer über den Auslauf standen Bretter, die den Schnee hielten. Ulli Neupert war 60 Meter den Hang rauf, rutschte weg und kam in Fahrt. Ich dachte nur noch, mich so zu drehen, dass die Füße vorn sind, dann krachte ich auch schon gegen die Bretter bei 90 m, die zersplitterten, erzählt er lachend, ist noch heute froh, dass nichts passierte. Zu den Höhepunkten gehört natürlich auch das Weltcup-Skispringen 1986 auf der Aschbergschanze. Als Mathelehrer war klar, dass ich das Rechenbüro leitete. Computer gab es, aber diese waren zu langsam, also wurden Weiten, Punkte und Platzierungen von den Kampfrichtern im zweiten Durchgang umgerechnet und zusammengezählt, alles klappte gut, erinnert er sich. 6 Flugbegleiter 2 3 1: Unerlässlich für die Nordische Kombination: Ausgabe der Transponder für die Zeitmessung und Markierung der Langlaufbretter 2: Seit fast 40 Jahren ist Ullrich Neupert als Kampfrichter im Wintersport im Einsatz, leitet heute den Einsatz aller Kampfrichter in der Vogtland Arena 3: Michael Groß, der zum Team der Ablasser gehört, sorgt dafür, dass die Athleten sicher in die Spur gehen Heute ist das Kampfrichtern bei den Top-Wettkämpfen mehr denn je ein Gemeinschaftswerk der Region. Sportfreunde aus Erlbach, Schöneck, Carlsfeld, Johanngeorgenstadt, Rodewisch, Hammerbrücke und natürlich Klingenthal sind gemeinsam im Einsatz. Und alle freuen sich, sind auch stolz, dass wir Vogtländer nun im Weltcup dabei sind, beschreibt Ulli Neupert die Sternstunden der Männer in den roten Thermojacken. Flugbegleiter 7

12 Herzlich Willkommen Programm* in der Musik- und Wintersportstadt Aktivurlaubern bietet die Stadt am Aschberg exzellente Wander-, Radfahr- und Wintersportmöglichkeiten. Auf Rundkursen ebenso, wie auf der bekannten Kammloipe. Sport wird hier seit mehr als 120 Jahren getrieben. Die ersten Paar Ski wurden in Klingenthal bereits 1886 gebaut. Regelmäßig ist die Stadt seither Schauplatz großer Titelkämpfe. Für zahlreiche Weltmeister und Olympiamedaillengewinner war und ist Klingenthal der Beginn einer großen Karriere. Klingenthal hat eine 300-jährige Tradition als Zentrum des Musikinstrumentenbaus, mit dem die Stadt Weltruf erlangte. Der Kalender ist das ganze Jahr über voll mit stimmungsvollen Sportereignissen und kulturellen Höhepunkten. Außerdem bietet die Stadt eine Reihe von Sehenswürdigkeiten und Ausstellungen. DKB FIS Weltcup 2009 in Klingenthal hal Freitag, 13. Februar Uhr Einlass Uhr Offizielles Lauftraining Uhr Offizielles Sprungtraining Uhr Provisorischer Wettkampfdurchgang Uhr Startnummernübergabe auf dem Marktplatz Samstag, 14. Februar Uhr Einlass Uhr Probedurchgang Uhr Sprunglauf (1 Durchgang) Lauf (10 km), anschließend Siegerehrung Sonntag, 15. Februar Uhr Einlass Uhr Probedurchgang Uhr Sprunglauf (1 Durchgang) Uhr Gaststätte & Bowlingbahn Lauf (10 km), anschließend Siegerehrung * Stand and aller Angaben: Uhr touristinfo@klingenthal.de KLINGENTHAL Auerbacher Straße Klingenthal Tel.: /66507 Mobil: 0172/ W 22 Flugbegleiter