Gablitz 1900 bis 1918: Künstler und andere Persönlichkeiten

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1 2012 Gablitz 1900 bis 1918: Künstler und andere Persönlichkeiten Dr. Dr. Renate Grimmlinger MSc Kustodin des Gablitzer Museums 3003 Gablitz

2 2 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Gablitz 1900 bis 1918 Info zur Sonderausstellung 2012 von Dr. Renate Grimmlinger MSc Zum Gemeindegebiet gehörte das Dorf Gablitz (bis Höbersbach), das Dorf Hochbuch (mit Buchgraben), die Rotten Hauersteig, Paillerstein, Fischergraben, Allhang, die Einschicht Laabach und die Einzelgehöfte in Hohleichen, Raabenstein und Hochramalpe. Um 1900 war das Dorf Gablitz ein beschaulicher Ort mit 151 Häusern u Einwohnern, zu Hochbuch gehörten 42 Häuser (220 Ew) zählte man in Gablitz bereits 208 Häuser und 1882 Einwohner. In Hochbuch, der Siedlung oberhalb des Ortes, gab es 74 Häuser (473 Ew ). 1 Langjähriger Bürgermeister ( ) war Ferdinand SCHÖNWIESE und im Gemeinderat waren der Gemeindearzt Dr. Julius Singer, der Wagnermeister Leopold Fritz, der Bäckermeister Adolf Turek und der Hausbesitzer Ludwig Kerbler. 2 Der Gemeindeausschuss bestand aus neun gewählten Mitgliedern und aus einem nichtgewählten Mitglied der k.k. Forstaerar. Johann Schmid war Gemeindesekretär wurde in Gablitz der Regierungskommissär von der BH Hietzing Dr. E. Helfert eingesetzt, 1911 schien Leopold Fritz als Bürgermeister auf und während der Kriegstage Ferdinand Baumgartner. Bürgermeister Ferdinand Schönwiese mit der Medaille des Landes NÖ: "Die Grundfeste des freien Staates ist die freie Gemeinde" Das Bürgermeisteramt befand sich im Haus Ferdinand Schönwieses, Linzerstraße 64. Die dominantesten Bauwerke waren wohl das Kloster und das Bräuhaus. Die Kirche war zu klein geworden, sodass sich ein "Kirchenbauverein" bildete. Die 1894 erbaute drei- bzw. vierklassige Volksschule war eine der modernsten. Im Gemeindegebiet waren um die Jahrhundertwende neben den Bauernhöfen 64 Firmen und Gewerbetreibende ansässig. 1 Kurt Klein: Historisches Ortslexikon, Band 4, S 52f 2 NÖ Amtskalender 1901

3 3 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Verzeichnis der Geschäftsleute im Orts- und Orientierungsschema der Ortsgemeinde Gablitz 1905 Gablitz hatte eine Menge Betriebe und Gewerbetreibende: 8 Wirtshäuser und Restaurants 2 Stellfuhrwerke (Broidl und Gattermayer) 6 Lebensmittelhändler (Kaufmann, Landkrämer, Gemischtwaren- und Grünwarenhändler) 2 Bäcker und 1 Zuckerbäcker 2 Fleischhauer und 1 Fleisch-Ausrotter sowie 1 Feigenkaffee-Rösterei 1 Milchhändler und 1 Eishändler 6 Schuhmacher 2 Ziegelwerke 4 Tabak-Trafiken, 2 Steinmetze 3 Raseure (Friseure) 1 Schotterbruchbesitzer 2 Wäsche-Feinputzer 2 Schmiede 1 Schneider 1 Maurer 1 Goldstickerin 3 Tischlereien 1 Bildhauer 2 Zimmerer 1 Badhaus (Schwimmbad) je 1 Wagner, Spengler, Glaser, Gärtner 1 Arzt und 1 Hebamme Anstreicher und Rauchfangkehrer 1 amerikanische Luftschaukel-Besitzer und 1 Schießstattbesitzer auf der Hochram 3 Orts- und Orientierungsschema der Ortsgemeinde Gablitz 1905

4 4 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten 1908 sind im Österreichischen Zentralkataster der Handels- Industrie- und Gewerbebetriebe von Niederösterreich noch viel mehr Firmen in Gablitz, Hochbuch, Höbersbach und Hochramalpe eingetragen:

5 5 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Durch die Kaiser Elisabeth Bahn (Westbahn) war Purkersdorf und somit das nahe gelegene Gablitz von Wien gut erreichbar. Die erste Autobuslinie Österreichs (!), geplant für den Sommertourismus, führte 1900 von der Bahnstation Purkersdorf bis zum Gasthaus Franz Broidl auf der Linzerstr. 80. Betrieben wurde die Linie von der "Ersten österreichischungarischen Automobil Betriebs Ges. A. Hermann & Co" mit einem 8 PS starken "Cannstatter Daimler Omnibus". Einige Monate später wurde die Autobuslinie nach einem Unfall eingestellt. 4 Adalbert Hermann, nahm den Betrieb im April 1901 wieder auf, aber schon 1903 verschwand der Geschäftsführer mit dem gesamten Firmenvermögen nach Amerika... 5 Omnibus vor dem Gasthaus Broidl - Postkarte aus (Nachdruck: Museumsarchiv) 4 wegen überhöhter Geschwindigkeit: statt 6 km/h war mit 7 km/h gefahren worden lt. Broschüre "90 Jahre Erste Autobuslinie in Österreich S Jahre Erste Autobuslinie in Österreich S. 6-7

6 6 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Gablitz war um 1900 ein recht beliebter Sommerfrischeort, der vor allem von WienerInnen oft aufgesucht wurde. Sie mieteten sich bei den umliegenden Bauerhöfen als Sommerparteien ein, ließen Häuser errichten oder kamen als Tagesausflügler auf die Hochramalpe, ins seit langem berühmte Bräuhaus (Fa. Herzfelder bzw. Gattermayer) oder zum Gasthof Broidl "Zum grünen Jäger". 6 Broidl und Gattermayer hatten vorsorglich auch Stellfuhrwerkbetrieb, sodass die Wiener sonntags bequem vom Bahnhof nach Gablitz fahren konnten. Abgesehen davon gingen damals die meisten Menschen lange Strecken zu Fuß - und die sechs Schuhmachermeister in Gablitz hatten genügend Arbeit. Reklame im Orts- und Orientierungsschema der Ortsgemeinde Gablitz /76 7 war auch in Gablitz - wie in anderen Orten - ein Verschönerungsverein gegründet, um den Fremdenverkehr zu unterstützen. So kümmerte sich der Verschönerungsverein um die Errichtung von Wanderwegen und Ruheplätzen, sie sorgte für Beleuchtung und für Unterhaltung der Sommergäste, und das Damenkomitee unterstützte arme Gablitzer Schulkinder 8. Obmann des Vereins war Dr. Julius Singer, ab 1905 Oberlehrer Ramler und ab 1911 Komponist Heinrich Lefnaer.Dieser organisierte Sommerkonzerte und Theater-Aufführungen, wobei auch hier lebenden Künstler mitwirkten. In Wien organisierte er Gablitzer Kirtage" wurde ein Denkmalkomitee zur Errichtung eines Kaiserdenkmals gegründet: die Büste Kaiser Franz Josephs wurde von J. Benk gestaltet, 1911 enthüllt und 1918 zerstört, 1985 neu gegossen und an anderer Stelle errichtet. 2012/13 wird dieser Platz umgestaltet und die Büste auf einem modernen, schlichten Sockel aufgestellt. 6 ab 1907 im Besitz der Familie Stadlmaier 7 Der Verschönerungsverein wurde lt. Recherche von B. Weiss 1876 unter Zl /1876 von der k.k. nö Statthalterei bewilligt, mit Obmann Anton Schönlein, StV Ludwig Kerbler, Schriftführer Anton Schönwiese, Kassier Johann Schönlein Ramler, ab 1911 H. Lefnaer Obmann. 8 Lehrerprotokolle

7 7 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Um die Jahrhundertwende gab es u.a. die freiwillige Feuerwehr mit den von Dr. Singer gegründeten Rettungscorps, den Männergesangsverein, die Schützengilde, Volksbücherei, Kirchenchor und den Kirchenbauverein sowie den Athletenclub "Cherusker". 9 Die Vereinssitzungen fanden in den Gasthäusern statt. Ein Postamt war im Ort und es gab 1913 zwei Telefonanschlüsse: Das "Artistenheim Raimund Huber" Linzerstr. 78 hatte die Tel.Nr.1. Fritz Grünbaum und Carli Nagelmüller, Hauptstr. 34, die Tel. Nr. 2. Elektrisches Licht wurde in Gablitz erst 1921 eingeleitet. Ab 1900 sind einige Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten in Gablitz nachweisbar: Adolf Batscher, Bildhauer. Über ihn ist fast nichts bekannt, nur dass die Häuser Hauptstr. 32 und 34 Jeanette Batscher gehörten. Carli Nagelmüller, die erste Frau von Fritz Grünbaum kaufte 1906 das Haus Hauptstraße Hauptstr. 34 von der Verlassenschaft Jeanette Batscher. Und am Haus Hauptstr. 32 war Adolf Batscher Eigentümer. Ferdinand Ebner ( ): ab 1912 in Gablitz als Volksschullehrer tätig, wo auch seine Hauptwerke entstanden, die im Brenner Verlag in Innsbruck veröffentlicht werden. Er bezeichnete sich als "Bedenker des Wortes" und wird als Dialogphilosoph bzw. als religiös fundierter Sprachphilosoph bezeichnet. Ebner war mit dem Zwölfton-Komponisten Matthias Hauer in Kontakt, der seine 1. Symphonie Ebner widmete. Befreundet war der sehr zurückgezogen lebende Ferdinand Ebner mit dem Künstler-Ehepaar Hildegard Jone (Malerin, Lyrikerin) und Joseph Humplik (Plastiker). Fritz Grünbaum ( ), in Gablitz 1908 bis 1914: Schriftsteller, Kabarettist, Librettist, wohnte bis 1914 ztw. Hauptstr. 34. Fritz Grünbaum trat 1912 zu Gunsten der Feuerwehr und Rettung im Gasthof Stadlmaier auf. Er verfasste Operetten- Libretti: u.a. Die Dollarprinzessin. Schlagertexte wie Ich hab das Fräul n Helen baden sehn und Draußen in Schönbrunn. In seiner reichhaltigen Kunstsammlung waren Bilder von Dürer, Rembrandt, Degas, Spitzweg, Kokoschka, 60 Arbeiten von Schiele. Der Verbleib dieser Kunstsammlung ist bis heute nicht völlig geklärt. Fritz Grünbaum starb 1941 im Konzentrationslager. Antonin Juritzky Warberg war Kunstsammler und Kunsthändler. Er baute sein Haus im Barockstil zur Villa mon repos Linzerstr. 97 um verfasste er das Buch Interieurs. Verwendung alter Kunstwerke zur Gestaltung moderner Innenräume" Internationaler Artistenclub zum lustigen Ritter mit Hauptsitz in Wien war 1892 vom "Zwölferbund" gegründet worden, dem u.a. Josef Koller, Matthias B. Lautzky, Max Rott angehörten. Ziel war "das Kollektenwesen in diversen Vergnügungslokalen zu steuern und den verarmten Volkssängern und Artisten helfend beizustehen. Das Motto der Vereinigung war Dem Humor eine Gasse das Wohltun als Ziel. 10 Das im Volksmund "Künstlerheim" genannte Haus Linzerstr. 78 gehörte vgl. Orts- und Orientierungsschema der Ortsgemeinde Gablitz 1905 und eigene Recherche 10 Koller (1931) S Grundbuch BG Purkersdorf

8 8 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten verschiedenen Mitgliedern des Internationalen Artistenclubs, zuletzt Josef Koller. Dass Fritz Grünbaum im "Künstlerheim" gewohnt habe 12, ist auszuschließen, da das Ehepaar Grünbaum das Telefon mit der Nr. 2 im eigenen Haus Hauptstraße 34 angemeldet hatte. Carli Nagelmüller-Grünbaum war Besitzerin der oa Liegenschaft. Johann Koller: Mitbegründer des "Internationalen Artistenclubs zum lustigen Ritter in Wien", war von 1917 bis zu seiner Emigration nach England 1932 Besitzer des "Künstlerheimes" Linzerstr. 78. Koller gilt als Gründer der österr. Schauspieler- Vereinigung 13 und widmete sich vor allem den Wienerlieder-Sängern. Ab 1916 hatte er eine Produktionslizenz der k.k. niederösterreichischen Statthalterei. Josef Koller trat mit seiner Ehefrau, der Sängerin und Tänzerin Paula Walden als Wiener Jux- Gesangsduett Koller-Walden auf, er schrieb Komödien, Schwänke, Possen und Operetten. War Autor des Buches "Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit." Teil des Erlöses (Buchverkauf) ging an den Zwölferbund der Wiener Volkssänger zur Unterstützung alter, berufsunfähiger und kranker Volkssänger. Heinrich Lefnaer jun. (bis 1918 in Gablitz): Komponist, 1908 Denkmalkomitee, 1911 Obmann des Verschönerungsvereins, Initiator der "Gablitzer Kirtage in Wien" - Bis 1918: Villa, Gästehaus und Garage in großem Grundstück: Hauptstr. bis Lefnaergasse. Das Haus Hauptstraße (Rydl) war ursprünglich die Garage von Familie Lefnaer. Carli Nagelmüller - Grünbaum war die erste Ehefrau von Fritz Grünbaum (verh ). Sie war Diseuse, Schauspielerin, Sängerin. Von Eigentümerin von Hauptstr. 34. Sowohl Carli Nagelmüller wie Fritz Grünbaum scheinen an dieser Adresse im Telefonbuch auf. Die Künstlerin war Mitglied der Hölle und trat mehrfach zu Gunsten des Verschönerungsvereins und der Gablitzer Feuerwehr bzw. Rettung auf. Arnulf Neuwirth ( ), Maler. In Gablitz geboren, wo er bis 1918 die Volksschule besuchte. Originalbild mit Gablitzer Ansichten im Museum Gablitz. Ferdinand Ramler. Oberlehrer der Gablitzer Volksschule, Mitbegründer des Gablitzer Männerchores, der Volksbücherei, Obmann des Verschönerungsvereins Dr. Heinrich Rieger ( ), Zahnarzt und Kunstsammler in Wien und ab 1900 in Gablitz, Linzerstr. 99. OMR Dr. Rieger war ein sehr bedeutender Kunstsammler, z.b. von Egon Schiele, Albin Egger Lienz, Oskar Kokoschka, Max Liebermann, Alfons Walde, Albert Paris Gütersloh u.a.m. Seine Sammlung umfasste mehr als 700 Exponate: Bilder, Grafiken und Plastiken. In seiner Gablitzer Villa waren viele Bilder aufbewahrt, im großen Garten befanden sich Plastiken Berufsverbot. Heute befindet sich das Gemeindeamt, die Buwog-Wohnanlage und der Spielplatz auf dem Areal. Riegers Besitztümer wurden an GablitzerInnen verkauft, Kunstwerke arisiert, vieles ist bis heute verschollen. Einige Bilder befinden sich in der Sammlung Leopold in Wien. Der Skulpturenpark wurde devastiert, merkwürdigerweise befand sich eine 12 wie dies in div. Gablitzer Büchern erwähnt wird. Ebenso ist auszuschließen, dass Fritz Grünbaum nach seiner Scheidung 1914 in Gablitz aufgetreten sei, schon gar nicht mit Karl Farkas, mit dem er erst 1922 in Kontakt kam. 13 Mittenzwei W. et al (Hrsg.) (1999): Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters München 1999

9 9 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Plastik, der Beethovenkopf von F. Opitz, bis 2010 in einem Garten in Gablitz. 14 Dieser ist mittlerweile auch "verschwunden". Das Ehepaar Rieger wurde in Konzentrationslager verbracht, wo beide starben. Berta Rieger ( ) überlebte ihren Mann nur zwei Jahre. Eine Gedenktafel am Gemeindeamt erinnert an Dr. Heinrich u. Bertha Rieger. Dr. Julius Singer ( , ab 1893 in Gablitz), Gemeindearzt, Gemeinderat, Mitbegründer des Männerchores (1893), Obmann des Verschönerungsvereins (1901), initiierte die erste Autobuslinie Purkersdorf-Gablitz Er wohnte im Haus Linzerstraße 101 (K.Nr 105) zur Miete. Josef Stadlmaier: Gastwirt und Leiter des Schubertbundes in Wien. Der Gablitzer Männerchor und der Verschönerungsverein hatten im Gasthaus "Zum grünen Jäger" (Broidl, ab 1907 Stadlmaier) Linzerstr. 80 ihren Sitz. Der Gasthof hatte auch einen Theatersaal, in dem F. Grünbaum 1912 aufgetreten ist. Durch den ersten Weltkrieg wurde die Bautätigkeit und der Sommertourismus eingeschränkt und Gablitz hatte 42 Gefallene zu beklagen, darunter auch den Gemeindearzt Dr. Julius Singer. Heinrich Lefnär musste 1918 sein Anwesen verkaufen, blieb Gablitz aber mit der Organisation der "Gablitzer Kirtage" weiter verbunden. Ferdinand Ebner um 1916 Büste Ebners von J. Humplick und Lithographie von H. Jone (dig.arch) Heinrich Lefnär lenkt seinem Wagen (Archiv) * Wohnhaus Hauptstr., ehem. Garage der Lefnärs, Foto RG 14 Lisa Fischer: (2008): irgendwo. Wien, Theresienstadt und die Welt. Die Sammlung Heinrich Rieger. Wien: Czernin Verlag. sowie Anna Ladenstein "letters to the stars" 2002.

10 10 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Villa Heinrich Lefnärs 1908 Name des Künstlers/der Künstlerin unlesbar, Zeichnung im Archiv Fritz Grünbaum (2. Von links) 1908 mit Carli Nagelmüller-Grünbaum (re) und Kollegen vor dem Kabarett Die Hölle, das sich im Souterrain des Theaters an der Wien (1060, Linke Wienzeile 6), befand Foto aus wikipedia

11 11 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Dr. Heinrich Rieger, die Villa, Linzerstr. 99 (demol.) sowie der "verschwundene" Beethovenkopf - Fotos: Archiv Dr. Singer - unbek Fotograf Der Gablitzer Gemeindearzt Dr. Julius Singer war ursprünglich mosaisch kommt er als erster Arzt nach Gablitz und wie damals üblich, engagierte er sich in der Gemeinde und bei div. Vereinen. So war er 1893 Gründungsmitglied des Gablitzer Männerchores (bei dem Frauen mitwirkten) mit Vereinssitz im Gasthof Zum Grünen Jäger 17, in dem auch die Liederabende stattfanden. Ab 1900 war er Gemeinderat und 1901 Obmann des Gablitzer Verschönerungsvereins. Dr. Singer setzte sich für bessere Verkehrsverbindungen ein und 1900 entstand auf seine Initiative die erste Autobuslinie zwischen dem Bahnhof Purkersdorf und Gablitz. 18 Er war Ortsschulaufseher 19 und gründete den Rettungscorps im Rahmen der Freiwilligen Feuerwehr. Auf seinen Antrag wurde Fritz Grünbaum zum Ehrenmitglied ernannt scheint Singer im Komitee des Gablitzer Kirchtags in Wien auf stirbt er - nur 51 Jahre alt. Einige Jahre ist Gablitz wieder ohne Arzt, bis 1920 der 1891 geborene Dr. Emilian Weymann in Gablitz Gemeindearzt 20 wird. Das Ehepaar Weymann wird 1928 das Haus Hauptstr. 34 von Carli Nagelmüller-Grünbaum erwerben. 16 Kopie eines Brief aus 1899 im Archiv, in welchem Dr. Singer der k.k. Bezirks Hauptmannschaft Hietzing Umgebung die Absicht mitteilt, dass er, seine Frau Marianne, die Kinder Karoline * 1892, Sigmund * 1893 und Alfred * 1896 die Absicht haben, katholisch zu werden. 17 Broidl auch Proidl, ab 1907 Gasthaus Stadlmaier, Linzerstraße Weinrich / Plöckinger (1990): NÖ Ärztechronik. Geschichte der Medizin und der Mediziner NÖs, S Lehrerkonferenzbuch der Gablitzer Volksschule, transkribiert von R. Grimmlinger Weinrich / Plöckinger (1990): Niederösterreichische Ärztechronik, S. 789.

12 12 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Arnulf Neuwirth Er malte bis zu seinem 100. Lebensjahr täglich! Der Künstler Arnulf Neuwirth (*1912) verbrachte seine ersten Jahre in Gablitz, 1918 übersiedelte die Familie ins Waldviertel. Ölbild (1967): "Häuser meiner Familie" seit 1986 im Gablitzer Heimatmuseum. Foto G. Glazmaier Unten: Gasthaus Zur Weintraube J. Jakob, heute: Hauptstraße 29.

13 13 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Gablitz um Orts-Hauptstraße - Postkarte, fotografiert v. G. Glazmaier Gattermayers Brauhaus, Brauhausgasse - Postkarte, fotografiert von G. Glazmaier Gasthaus Josef Stadlmaier (vormals Broidl) - Postkarte, fotografiert von G. Glazmaier

14 14 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Hochramalpe mit dem Teich und Ferdinand Wech s Gastwirtschaft - Postkarte, fotografiert von G. Glazmaier Hauptstrasse 17 und 19: "Baumgartnerhaus" und "Gasthaus Schwarzer Adler" - Archiv G. Glazmaier "Eiserne Villa" Kirchengasse 12 - Fertigteilhaus Pavillon der Weltausstellung Paris, ab 1880 Fa. Rowland - Foto G.Glazmaier

15 15 Grimmlinger: Gablitz 1900 bis 1918 Künstler, Kunstsammler und andere Persönlichkeiten Literatur 90 Jahre Erste Autobuslinie in Österreich Die Geschichte des Kraftwagenverkehrs in Österreich. VOR Verkehrsverbund Ost-Region 1990 Die Handels-, Industrie- und Gewerbebetriebe von Niederösterreich. Handelskammerbezirk Wien. Österreichischer Zentralkastaster II. Band. Volkswirtschaftlicher Verlag Alexander Dorn. Wien 1908 Ebner Ferdinand: Gablitzer Schulchronik , zusammengestellt von R. Grimmlinger 2007 Fischer Lisa: irgendwo. Wien, Theresienstadt und die Welt. Die Sammlung Heinrich Rieger. Wien: Czernin Verlag, Grimmlinger Renate: Ferdinand Ebner: Zeitgeist, Kunst und Frauen. Gablitz 2007 Juritzky Warberg Antonin: Interieurs. Verwendung alter Kunstwerke zur Gestaltung moderner Innenräume. Amalthea Verlag 1932 Klein Kurt: Historisches Ortslexikon, Band 4 Koller Josef: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Wien: Gerlach & Wiedling 1931 Ladenstein Anna: CD über Dr. Heinrich und Berta Rieger "letters to the stars" 2002 Lehrerprotokollbuch , transkribiert von Dr. Renate Grimmlinger 2012 Mittenzwei W.et al(hrsg.): Handbuch des deutschsprachigen Exiltheaters München 1999 NÖ Amtskalender für das Jahr Mit Benützung amtlicher Quellen zusammengestellt. XXXVI. Jahrgang. Mit einer genealogischen Stammtafel des Hauses Habsburg Lothringen und den Plänen des Zuschauerraumes der Wiener Theater und der Musikvereinssäle Wien. In Commision der k.k. Staatsdruckerei 1901 Orts- und Orientierungsschema der Ortsgemeinde Gablitz, Hochbuch und Allhang. In 2 Abteilungen mit einem Anhang über sämtliche in obiger Ortsgemeinde domizilierenden Ämter, Vereine, Geschäfts- und Gewerbsleute und dem Resultate der Volkszählung vom 31. Dezember 100. Zusammengestellt nach dem Stande vom 1. Juli Druck Rudolf Englisch, Purkersdorf. Straßenverzeichnis der Gemeinde Gablitz Ortsgemeinde Gablitz bestehend aus den Katastralgemeinden Gablitz, Hochbuch, Allhang. Verwaltungsbezirk St. Pölten, Land NÖ Ew (Volkszählung 1951) Flächenausmaß km². Zuständiges Bezirksgericht Wien-Hietzing, Abt. Purkersdorf. Weinrich Berthold / Plöckinger Erwin: Niederösterreichische Ärztechronik. Geschichte der Medizin und der Mediziner Niederösterreichs, O. Möbius Verlag 1990 Bilder: Umschlag: Gablitz mit Blick auf Hochbuch mit dem Steinbruch um 1920, gemalt von Robert Kolar, restauriert 2011 von Margarete Armbruster und Ernst Lehmann, Foto G. Glazmaier Fotos aus dem Museumsarchiv, digit. Archiv und Fotografien alter Ansichten von Gerhard Glazmaier