Jubiläumsansprache 5 Jahre Wohnhuus Meilihof vom 30. Mai 2015 durch Jürg Meier / Stiftungsrat
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1 Jubiläumsansprache 5 Jahre Wohnhuus Meilihof vom 30. Mai 2015 durch Jürg Meier / Stiftungsrat Liebe Bewohnerinnen und Bewohner Sehr geehrte Mitarbeitende Liebe Gäste, Freunde und Besucher des Meilihofes Ich begrüsse Sie im Namen des Stiftungsrates der Stiftung Wohnraum für jüngere Behinderte, den ich hier und heute vertrete, auf das Herzlichste zu unseren kleinen Jubiläumsfeier. Seit Mai 2010 bietet die Stiftung Wohnraum für Jüngere Behinderte mit dem Wohnhuus "Meilihof" in Ebertswil 22 erwachsenen Menschen mit einer Körperbehinderung oder Hirnverletzung einen persönlichen und gemeinschaftlichen Wohn- und Lebensraum. Unser "Meilihof" feiert heute also seinen fünften Geburtstag und ich bin sehr froh, dass ich hier so viele Menschen sehe, die dafür gesorgt haben oder heute tagtäglich dafür sorgen, dass der "Meilihof" nach fünf Jahren so gut positioniert ist und als wesentliches Standbein unserer Stiftung nicht mehr wegzudenken ist. Fünf Jahre sind sicherlich ein Anlass zum Feiern, aber natürlich auch ein Anlass, die Vergangenheit kurz zu beleuchten und vor allem über aktuelle Situation und die Zukunft zu sprechen. Denn wir verstehen dieses heutige Jubiläum nicht als Auftakt für einen geruhsamen Lebensabend, sondern vielmehr als Ansporn, im Bewusstsein der in den vergangenen fünf Jahren erworbenen Kenntnisse und Erfahrungen mit Engagement und Elan, die Zukunft anzupacken. Aus diesem Grund - und dies als Zwischenbemerkung stehe ich heute auch in einem sportlichen Outfit vor Ihnen. Die Stiftung und ihre Wohnhäuser sind modern, dynamisch und stets "in Bewegung". Die einzelnen Mitglieder des Stiftungsrats engagieren sich ehrenamtlich und um der Sache (und nicht des Geldes) willen. Wenn Sie einen Stiftungsrat im Anzug und mit Krawatte erwartet haben, dann hätten Sie gestern den FIFA-Kongress in Zürich besuchen müssen. Lassen Sie uns also zunächst ganz kurz einen Blick in die Vergangenheit werfen: O:\Public Relations\Präsentationen und Referate\Jubiläumsansprach 5_Jahre_Meilihof_Jürg_Meier.docx Seite 1 von 6
2 Alles begann im Jahre 1998: Heiri Meili von der "Heiri Meili Stiftung" nahm damals zum ersten Mal Kontakt mit der Stiftung Wohnraum für jüngere Behinderte auf, um abzuklären, ob eine Fusion seiner Stiftung mit unserer Stiftung möglich wäre. Die "Heiri Meili Stiftung" war gemäss Stiftungszweck für die Förderung von Integrationsmöglichkeiten für sozial Randständige gegründet worden und konnte damals aufgrund von verschiedenen gesetzlichen Bestimmung den Stiftungs-zweck in dieser Form nicht gewährleisten. Im Jahre 2002 waren dann die rechtlichen Voraussetzungen für die Fusion mit der "Heiri Meili Stiftung" geklärt und die Vorbereitungen für die Fusion getroffen. Ein Jahr später wurde die Fusion der Stiftung Wohnraum für jüngere Behinderte und der Stiftung "Heiri Meili" schliesslich vollzogen. Gleichzeitig fand der Startschuss für das Projekt in Ebertswil statt. Das Projekt "Meilihof" kam in der Folge gut voran und im Jahre 2004 lagen bereits die Bewilligungen des Bundesamtes für Sozialversicherung und des Kantons Zürich zur Detailplanung liegen vor. Die Neugestaltung des nationalen Finanzausgleiches (NFA) verzögerte das Projekt "Meilihof" dann allerdings in den folgenden Jahren ziemlich stark und erst im Jahre 2008 konnte die Baueingabe für das Wohnhuus "Meilihof" bei der Gemeinde Hausen am Albis eingereicht werden. Das Baugesuch wurde in der Folge bewilligt und am 16. April 2009 erfolgte der langersehnte Spatenstich für das Wohnhuus "Meilihof" in Ebertswil. Ein Jahr später, am 19. April 2010, fand die offizielle Schlüssel-übergabe statt. Am 1. Mai 2010 wurde das Wohnhuus "Meilihof" offiziell eröffnet und die ersten Bewohnerinnen und Bewohner zogen ein. Am 27. August 2010 fanden dann die feierlich Einweihung und tags darauf, am 28. August 2010, der erste Tag der offenen Tür statt. Am 1. März 2012 übernahm Karen Grimm die Hausleitung des Wohnhuus "Meilihof". Im Juli 2013 bewilligte die Sicherheitsdirektion des Kantons Zürich zwei zusätzliche Wohn- und Betreuungsplätze im Wohnhuus "Meilihof". Im Jahre 2014/2015 wurde sodann die Scheune saniert und darin zwei Wohnungen eingebaut. Von der Idee im Jahre 1998, hier in Ebertswil einen persönlichen und gemeinschaftlichen Wohn- und Lebensraum für jüngere erwachsene Menschen mit einer Körperbehinderung zu schaffen, bis zum heutigen Jubiläum, sind rund 17 Jahre vergangen, beinahe eine Generation. Es sind 17 Jahre harte Arbeit von vielen Mitarbeitenden unserer Stiftung. Hierfür danke ich den Aktiven und den Ehemaligen, insbesondere unserem Geschäftsführer Seite 2 von 5
3 Thomas Albrecht ganz herzlich. Ohne seine Vision und seine Arbeit wäre der "Meilihof" nicht das, was er heute ist. Ganz herzlichen Dank Thomas! Lassen Sie mich im Anschluss an diesen kurzen historischen Abriss eine kurze Bestandesaufnahme des "Meilihofes" machen. Der "Meilihof" ist heute positioniert als modernes Dienstleistungsunternehmen im Gesundheitswesen. Als solches werden wir gerade in der heutigen Zeit an zwei Aspekten gemessen. Das ist zum einen die Qualität der Leistung, welche wir zu Gunsten unseren Bewohnerinnen und Bewohner zu erbringen haben, und zum andern die Frage der Kosten. Über die Kosten möchte ich mich an dieser Stelle nicht allzu lange aufhalten. Klar ist, dass die Massnahmen des Kantons zur Kostensenkung auch unsere Stiftung bzw. unsere drei Wohnhäuser "Bärenmoos" in Oberrieden, "Sechtbach-Huus" in Bülach und den "Meilihof" nicht ausnehmen. Die Kürzung der Staatsbeiträge an die Stiftung treffen unsere Einrichtungen selber. Der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung haben aber Ihre Hausaufgaben frühzeitig gemacht und die Stiftung und die Wohnhäuser stehen heute auf einer soliden finanziellen Grundlage. Die Qualität der Leistungen zeigt sich nicht nur darin, dass wir die erforderlichen Pflege- und Betreuungsleistungen für unsere Bewohnerinnen und Bewohnern erbringen. Das ist selbstverständlich! Genauso wichtig ist die Art, wie wir unsere Leistungen zu unseren Bewohnerinnen und Bewohnern bringen. Denn in der Pflege und Betreuung wird die besondere Qualität unserer Leistungen in erster Linie von den Bewohnerinnen und Bewohnern bewertet. Sie sollen zufrieden sein, sich gut behandelt fühlen und dergestalt unterstützt werden, dass sie ihr Leben so eigenständig und selbst bestimmt wie möglich führen können. Eine Voraussetzung hierfür ist, dass die Atmosphäre innerhalb der Stiftung und in den einzelnen Wohnhäusern stimmt. Unternehmens- bzw. Stiftungs- bzw. Wohnhauskultur ist also nicht nur ein betriebliches "Seid nett zueinander", sondern über die Wechselwirkung mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern Voraussetzung für ein effektive Dienstleistung. Dabei sind wir uns bewusst, dass unser Arbeitsumfeld in den letzten Jahren nicht einfacher geworden. Ich will nicht verhehlen, dass der Fachkräftemangel uns derzeit ein wenig Sorge bereitet. Der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen spitzt sich weiter zu. Eine Antwort darauf ist die Verbesserung der Seite 3 von 5
4 Anstellungs- und Arbeitsbedingungen. Gute Karrieremöglichkeiten, die Arbeitsplatzflexibilität, die Vergütung, eine herausfordernde Tätigkeit, ein hohes Mass an Eigenständigkeit und die Möglichkeit Neues zu lernen, dienen zur Erhaltung und Gewinnung von Mitarbeitenden. Damit kann man sich von der Konkurrenz abheben und hat bessere Karten auf dem Arbeitsmarkt. Damit allein ist es aber nicht getan. Nebst dem bereits angesprochenen Betriebsklima ist auch der Ruf bzw. das Image unserer Stiftung und damit einhergehend unsere "Produkte" und Dienstleistungen wichtig. Dazu gehört nicht nur das Erscheinungsbild der einzelnen Wohnhäuser gegen aussen. Vor allem ist es die Tatsache, wie über die Stiftung und die Wohnhäuser in der Öffentlichkeit berichtet und geredet wird. Geniesst die Stiftung oder das einzelne Wohnhaus einen guten Ruf und bietet anerkannte Leistungen und Produkte an, gehört ein Mitarbeiter gern dazu. Der Stiftungsrat, die Geschäftsleitung und Hausleitungen sind sich dieser Faktoren bewusst. Wir wissen auch, dass in der heutigen Zeit auch für die Führung höhere Qualitätsansprüche verlangt werden: Die herkömmliche "Führung", welche von Organisation, Planung, Optimierung und Controlling geprägt und auf Resultate ausgerichtet ist, genügt heute nicht mehr. Ergänzend ist "Leadership" gefragt, die inspiriert, motiviert und getragen ist von allseitiger Identifikation und Wertschätzung. "Wer erfolgreich führen will, muss immer neue Brücken" schlagen. Ich kann Ihnen versichern, dass wir in unserer täglichen Arbeit immer wieder versuchen, für unsere Bewohnerinnen und Bewohnern sowie unsere Mitarbeitenden "neue Brücken zu schlagen". Wir wissen, dass wir von Ihnen, liebe Mitarbeitende, viel verlangen. Wir sehen Ihre grosse Bereitschaft, sich immer wieder auf Neuerungen einzulassen und Herausforderungen anzunehmen. Ebenso sehen wir Ihr grosses Engagement und Ihre fortwährende Flexibilität. Dafür danke ich Ihnen namens der Stiftung ganz herzlich. Wir werden den eingeschlagenen Weg in den kommenden Jahren konsequent weiter verfolgen. Auf diesem Weg wird es auch Stolpersteine geben. Der Weg wir nicht immer ein Spaziergang sein - wir werden uns vielleicht sogar Blasen laufen und wir werden ab und zu wohl einen Energiedrink benötigen. Seite 4 von 5
5 Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam viel erreicht. Wir sind gut! Aber lassen Sie es uns zu unserem gemeinsamen Ziel machen: Wir wollen auf allen Ebenen noch besser werden. Lassen Sie mich mit einem Zitat von Victor Hugo schliessen: Die Zukunft hat viele Namen: Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Mutigen ist sie die Chance. Lassen Sie uns also mutig sein. Ich wünsche Ihnen allen, insbesondere den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie den Mitarbeitenden des Wohnhuus "Meilihof", ein schönes und unvergessliches Jubiläum und Dir Karen als Hausleiterin eine gehörige Portion Glück beim "Brückenbau"! Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit / Jürg Meier Seite 5 von 5
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